Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Echt, findest du? Ich nutze eigentlich nur Download-Sims, die ich dann meinem Geschmack nach verändere. Der junge Mann, der den Brief abgegeben hat z. B., hat eine Maske, ohne sieht er total komisch aus und Adam hat User-erstellte Augen, Augenbrauen, Lippenfarbe und Skin, oft sind auch Haare und Bart Downloads. Naja, jedenfalls lege ich besonderen Wert darauf, daß die Nichts-Maxis-Sims so real wie möglich aussehen, man muß aber bedenken, daß die ersten Bilder schon ca. 2 Jahre alt sind, da hatte ich noch nicht soviel fremden Content. Hab sie dann immer mal wieder angepaßt, wenn ich was feines Neues ergattert hatte. ;)
 
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Kapitel 8 – Pfunde bekommen Flügel

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In den folgenden Tagen brachte Hoch Friedhelm uns Inselbewohner zum Dauerschwitzen. Jedes Kleidungsstück war innerhalb von fünf Minuten vollgesogen, und die Wasserzähler bewegten sich im Rekordtempo. Lediglich in den frühen Morgenstunden ließ es sich draußen gut aushalten, und so nutzen Jessica und ich diese Zeit, um uns mit unseren künstlerischen Ambitionen ein bisschen Geld dazuzuverdienen. Schließlich stand dringlich ein Hausanbau samt Renovierung bevor.


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"Ja, sag mal, Schätzchen, was sehe ich denn da? Bist du schwanger oder haben wir uns ein prächtiges Bäuchlein angefuttert?", kicherte Jessica auf einmal frech.


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"Danke, meine Liebste, das musst du gerade sagen!", entgegnete ich mürrisch. "Aber wenn es doch stimmt", ließ ihre Mitbewohnerin nicht locker, „ich weiß ja nicht, ob dein Adam auf üppige Formen steht, mein Armin tut es jedenfalls. Er liebt jede Rundung an mir und füttert mich sogar noch mit köstlichen Leckereien!"
"Ja ja, schön für dich!", gab ich knurrend von mir. Was konnten Verliebte doch nervig sein! Aber ich wusste, dass sie es nicht böse meinte.


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Auf diesen alarmierenden Hinweis hin, gönnte ich mir erstmal eine große Tüte Schokokekse, um den Frust zu dämpfen. Mich erstaunte es sehr, wie ähnlich ein virtueller Körper dem menschlichen doch war. Realität oder Virtualität – zuviel an guten Köstlichkeiten führte in beiden Welten zu vermehrtem Hüftgold. Allerdings blieb die Sim-Taille trotz Gewichtszunahme bemerkenswert schlank. Und die tollen Möpse, die ich nun hatte, waren auch nicht von schlechten Eltern.

*

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Aber dennoch war mir das zuviel, denn meine Kleidung saß nicht mehr so gut wie zuvor. Deshalb entschloss ich mich am Abend, die überflüssigen Pfunde einfach wegzuzaubern. Wozu hatte ich jahrelang Hohe Magie studiert, wenn das gar keinen alltagspraktikablen Wert hatte? In einem meiner alten Lehrbücher fand ich dann auch tatsächlich einen Ritus, der angeblich Körperfett an unerwünschten Stellen in Nullkommanichts schmelzen ließ. Die Formel klang kompliziert, aber ein Versuch war es wert.


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Und wieder einmal war es ein großes Glück, dass niemand zum Fenster des grünen Häuschens hereinschaute, denn die meditative Haltung, die ich daraufhin einnahm, musste mehr als merkwürdig aussehen. Dazu die wirre lila Haarpracht und auch noch eine hautpflegende Gurkenmaske – nicht auszudenken, wenn zum Beispiel Melissa Fuller oder ein anderes Mitglied der Modernen Jesus Nachfolger in diesem Moment ins Haus marschiert wären! Dass es sogar noch schlimmer kommen könnte, hatte ich nicht bedacht. Irgendetwas juckte nach Aussprache der Zauberformel plötzlich ganz komisch am Rücken, aber der Bauch war noch genauso rund wie vorher. Aber ich kam nicht mehr dazu, herauszufinden, woher das Jucken kam, denn plötzlich riss mich eine samtweiche, männliche Stimme aus meinem Tun. Ich schrak zusammen, wobei mir eine der Gurken vom Gesicht purzelte und auf dem Teppich landete.


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"Guten Abend!", begrüßte mich ein attraktiver junger Mann, der unverhofft im Wohnraum stand. "Naike? Naike Le Normand?" Der Kerl konnte nicht von dieser Welt sein. Hatte ich mir den etwa gerade herbeigezaubert?
"Nein ... äh … doch, ja klar … also das bin ich!", stotterte ich mir albern zurecht und mir brach ob dieser unsagbar blöden Situation augenblicklich der Schweiß aus.


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"Entschuldigen Sie bitte mein unpassendes Eindringen", sagte der Mann lächelnd, schien das jedoch nicht wirklich zu bereuen. "Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Joseph Tallis. Es tut mir sehr leid, dass ich so unhöflich war, hier einfach so hereinzuplatzen, aber die Tür war nicht verschlossen, und mein Klingeln zuvor hatte niemand gehört, obwohl Licht brannte. Da habe ich mir erlaubt, durch das Fenster zu schauen, weil ich nicht schon wieder unverrichteter Dinge wieder gehen wollte." Verblüfft starrte ich in seine wundervollen, honigfarbenen Augen, deren Blick denen meines Liebsten definitiv ähnelten. Zumindest wenn er ausgeglichen oder gar glücklich war. "Adam hat einen Bruder? Davon hat er mir nie erzählt, ich weiß nur von einer Schwester. Wo ist er überhaupt?" In Josephs Blick zeigte sich Bedauern. "Noch im Gefängnis. Ich bin vor ein paar Tagen auf die Insel gezogen, und da er wusste, dass Sie inzwischen auch hier leben, gab er mir einen Brief und eine Rose für Sie mit. Haben Sie die Botschaft denn nicht erhalten?" Also doch! Naike biss sich auf die Unterlippe und verwünschte Jessica in Gedanken, während Joseph weitersprach: "Er macht sich große Sorgen, weil Sie seine Briefe nie beantwortet haben. Telefonieren darf er ja leider nicht."
"Mir wird gerade so einiges klar", seufzte ich betrübt, "ich fürchte, die fehlenden Antworten hat er meiner Mitbewohnerin zu verdanken. Bitte sagen Sie ihm, dass ich nie eine Nachricht bekommen habe, aber ab jetzt sicherstellen werde, dass alles ankommt, ok? Es tut mir so leid, aber ich kann es Ihnen gerade nicht näher erklären, Sie sehen ja selbst." Noch immer furchtbar peinlich berührt grinste ich entschuldigend und deutete auf meine Aufmachung.


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"Und ob ich das sehe!", lachte Joe jetzt schallend. "Ich frage Sie jetzt lieber nicht, was Sie hier treiben, ich will Sie nicht in Verlegenheit bringen. Aber ich kann irgendwie nicht glauben, dass Sie die Naike sind, von der Adam mir seit Monaten immer wieder erzählt hat. Er ist ein ziemlicher Aufreißertyp und steht normalerweise auf schlanke Schönheiten, sie passen irgendwie so gar nicht in sein Beuteschema." Ich schluckte, schaute zu Boden und biss mir erneut auf die Unterlippe. Dieses Mal, um bloß nicht plötzlich weinen zu müssen, denn so fühlte es sich an. Doch Joseph war die Veränderung meines Gesichtsausdrucks leider nicht entgangen. "Oh pardon, nein! Bitte nicht falsch verstehen", versuchte er, nun selbst beschämt, seine wenig sensiblen Ausführungen zu entschuldigen und wurde dabei niedlich rot, was mich schon wieder besänftigte.


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"Ist schon gut. Ich weiß schon, wie Sie das meinen", versuchte ich, die unüberlegten, wenig schmeichelhaften Worte von Adams jüngerem Bruder zu überspielen. Joseph trat von einem Fuß auf den anderen. "Na, dann mal bis bald, ich muss mal wieder los!", zwinkerte er verlegen. "Rufen Sie mich an, wenn der Briefwechsel weiterhin nicht klappt, dann helfe ich Ihnen gern, ja?", nickte Joe mir noch kurz zwinkernd zu und verschwand dann draußen in der Dunkelheit.


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Erst jetzt wurde mir voll bewusst, welch oberpeinlichen Eindruck ich auf Joseph Tallis gemacht haben musste. Ich war nicht nur fast nackt, dicklich und haargefärbt, sondern hatte nun, nach einem Blick in den Spiegel, auch die Ursache für das Jucken auf meinem Rücken entdeckt. Der vorhin falsch artikulierte Zauberspruch hatte mir ein Paar überdimensionale Schmetterlingsflügel auf den Rücken verpasst! Das durfte doch alles nicht wahr sein!

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Nach meinem blamablen Auftritt folgte aber ein noch deutlich schwerwiegenderes Problem. Joseph hatte vergessen, mir seine Telefonnummer zu hinterlassen, und so konnte ich auch weiterhin mit keinem Angehörigen der Tallis-Familie Kontakt aufnehmen. Briefe trudelten jedenfalls weiterhin keine ein, aber Jessica wollte ich deswegen dann doch lieber nicht zur Rede stellen, denn falls sich der Verdacht als unzutreffend herausgestellt hätte, hätte ich damit höchstwahrscheinlich einen riesigen Krach heraufbeschworen, der unsere Freundschaft endgültig beendet hätte. Das Problem musste also irgendwie anders gelöst werden. So nervig sie auch sein konnte, ich wollte meine mütterliche Freundin unter keinen Umständen verlieren, auf der Insel war es schon einsam genug.
Aber was hatte Jessica nur so sehr gegen Adam? Er mochte ein Verbrechen begangen haben, ja, aber schließlich büßte er das Vergehen an Desdemona Kappe gerade ordnungsgemäß ab – kannte sie denn keine Vergebung? Aber zu einem klärenden Gespräch kam es vorläufig nicht, denn Jess dachte drei Viertel des Tages eh nur an Armin, das weitere Viertel war er anwesend oder mit ihr unterwegs. Er wohnte inzwischen beinahe schon inoffiziell bei uns in der Simlane 10, so oft war er im Hause. Ich hielt mich deswegen verstärkt in der Kaserne auf und arbeitete viel, denn es fiel mir schwer, die beiden auf dem alten kleinen Sofa lümmelnden Knutschenden auf Dauer zu ertragen.


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Und da ich nun so oft unterwegs war, bekam ich auch nicht mit, dass Joseph immer wieder anrief, aber von Jessica jedes Mal mit immer phantasievolleren Geschichten abgewimmelt wurde. Das erfuhr ich erst viel später von ihm, als alles in neuen Bahnen verlief.

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So gingen einige Wochen ins Land. Mit Hilfe eines guten Friseurs, den Jessica in der nächst größeren Stadt auf dem Festland ausfindig gemacht hatte, konnte ich meine Haarpracht retten, die inzwischen auch wieder ordentlich gewachsen war. Aber mein Gewichtsproblem hatte sich hartnäckig gehalten. Woche um Woche nahm ich nach wie vor zu und fühlte mich inzwischen schon regelrecht behäbig. Roter Tee, der mir von meiner Nachbarin und inzwischen Kollegin beim Militär, Manuela Bretz, zur Gewichtsreduzierung ans Herz gelegt worden war, hatte leider außer zur Steigerung der täglichen Toilettenbesuche nichts geholfen. Ich beneidete meine Mitbewohnerin, die zwar ebenfalls etwas beleibt war, sich jedoch überhaupt nichts daraus zu machen schien, und auch noch einen Mann hatte, der sie so liebte, wie sie war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Adam es ebenso sähe, besonders nach Josephs Schilderung dessen sonst üblichen Frauengeschmacks. Aber wie gut kannte ich ihn überhaupt? Unsere Zeit zusammen war zwar genauso eng wie heftig, aber doch sehr kurz gewesen.


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Aber nicht nur das bevorstehende Wiedersehen mit meinem Liebsten war ein Grund, nun endlich etwas Handfestes gegen die überflüssigen Pfunde zu unternehmen, sondern auch meine inzwischen höhere Position beim Militär. Also entschloss ich mich zähneknirschend, bewusst statt aus Frust zu essen und regelmäßig Sport zu treiben. Das Hoch Friedhelm war zum Glück längst den ersten angenehm kühlen Winden des bevorstehenden Herbstes gewichen.


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In den Nächten träumte ich oft in den kuriosesten Fassungen von Josephs Besuch. Einmal kniff er mich in den Po und lachte mich dabei so laut aus, dass ich mir meine Traumohren zuhalten musste. Ein anderes Mal aß er mir die Gurken vom Gesicht, von denen plötzlich Honig tropfte. Aber immer endeten diese Träume auf die gleiche Weise – in Traum-Tränen, die in echte übergingen, als ich aufwachte. Warum meldete sich bloß keiner der beiden Tallis-Brüder mehr?

*​

Wird Naike es doch noch wagen, Jessica auf die nie bei ihr angekommenen Briefe anzusprechen? Und wenn sich dann herausstellen sollte, dass sie tatsächlich alle unterschlagen hat, zieht sie ihrer Freundin dann sofort bei lebendigem Leibe die Haut ab oder teert und federt sie sie zuvor?
Warum kommt Joseph bloß nicht einfach noch ein drittes Mal vorbei?
 
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"Warst du beim Friseur?" Herrlich :lol:
Ach, wär das schön, wenn Naike schwanger wär *träum* So ne Mini-Naike wär doch auch was Süßes, oder nicht?
Beim vorletzten Bild dachte ich erst, dass sie sich den Finger in den Hals steckt, aber nach genauerem Betrachten habe ich es als nachdenkende Geste empfunden ;)

Mal wieder sehr cool, freu mich auf die Fortsetzung :)
 
Na, so ging das ja nicht weiter mit den lila Fusseln! *jammer*
Kinderchen wird's selbstverständlich auch irgendwann geben.
Oh nein, sich den Finger in den Hals stecken, würde Naike nie tun, sie hasst es nämlich sich zu übergeben, da bleibt sie lieber rund.
:hallo:, Naike
 
War die Frage nicht andersrum? Also von Naike an Adams Bruder, oder?

Jedenfalls find ich es toll, dass du jetzt ganz offensichtlich schon bei Aufgabe 2 angekommen bist. Und wie alt sind die Bilder? Über 2 Jahre? Wow. Da wird die Simnaike ja heute schon ganz alt und grau sein :p
Wie weit bist du denn in etwa, also wie lange können wir uns noch auf Updates freuen?

Grüße

Leila
 
Ja, Hilfe, hier sind ja lauter neue Kommis! :eek: Hab gar keine Nachricht darüber bekommen. *wunder* Gut, daß ich mal reingeschaut habe, um das Ende des letztens Kapitels zu lesen, damit ich die Kurve zum nächsten kriege.

@simgurl0609:
Dank dir für's Feedback! :hallo:

@Snagge:
Hihi, die Frage habe ich wirklich Joe gestellt, nicht er mir, weil ich ihn für Adam hielt. Was meine lila Pracht angeht, hätte ich mich eigentlich selbst verklagen sollen. :lol:

@Ricki:
Nochmal hihi, aber nein, Naike ist heute noch so knackig wie eh und je, bin jetzt bei Aufgabe 9. Mit der Fotostory geht es voraussichtlich - wenn mich keiner beim Texten unterbricht - noch heute weiter!
 
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Huhu, ich nochmal. Mich hat zwar keiner beim Texten unterbrochen, aber ich mich jetzt mal selbst, weil mir die Augen zufallen und mein Nacken tierisch verspannt ist, sitze schon den ganzen Tag am PC (natürlich nicht nur wegen der Story *g*). Also kurz und schmerzlos, es geht leider erst morgen weiter, hoffe, ihr verzeiht!
Einen schönen Abend wünscht allen, die hierhin finden,
Naike
:hallo:
 
Kapitel 9 - Zukunftsschau


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Das Café Petit veranstaltete einen kleinen Trödelmarkt. Da Naike daheim mit Herumhüpfen, Salat mampfen und Abführtee trinken beschäftigt war, ging Jessica alleine dorthin, denn sie liebte es, stundenlang in alten Dingen zu schnöwen und Schätze darunter zu finden. Und auch dieses Mal wurde sie fündig und entdeckte unter lauter Tand ein wunderschönes altes Orakel-Kartenspiel, ein Lenormand-Deck, und feilschte mit dessen Besitzerin wie ein mit allen Wassern gewaschenes Marktweib, bis diese es seufzend für ein Drittel des ausgeschriebenen Preises hergab. Zufrieden lächelnd zog Jessica mit ihrer Beute von dannen.


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War dieser Salat aus Gummi oder warum musste man zehn Minuten auf einem einzigen Blatt herumkauen, bis es schluckbereit war? Oder malmte ich nur halbherzig, weil ich wieder einmal an meinen peinlichen Flügel-Auftritt dachte? Ich fragte mich, ob Joseph seinem Bruder wohl von weiterem Kontakt zu mir abgeraten hatte, weil sich keiner mehr meldete, und bekam dabei ein Gefühl, als hätte ich einen schweren Stein im Magen.
"Hallo Naike! Ich habe eine Überraschung für dich!", kam meine Mitbewohnerin überschwänglich in das kleine grünes Hau gepoltert und legte mir ein kleines Päckchen vor die Nase.


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"Waf if daf denn?", fragte ich sie wenig damenhaft mit vollem Mund und inspizierte dann in Ruhe das Mitbringsel. "Jess- wow! Das ist ja ... boah ... genial!"
"Du warst doch so traurig, dass du dein Deck auf der Reise hierhin verloren hattest. Ich dachte, es wird Zeit, dass du endlich mal wieder loslegst." Ich strahlte ob diesem tollen Geschenk über's ganze Gesicht. "Tausend Dank, du machst mir eine Riesenfreude damit!" Ich kippte den Rest des Gummisalats in den Mülleimer, wischte den Tisch sorgsam sauber und begann mit einer Auslage.

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"Nein, sie ist nicht zu sprechen", tönte Jessica einen Nachmittag später barsch am Telefon. "Sie ist mit ihrem neuen Freund unterwegs beim Shoppen und wird auch den Abend über unterwegs sein. Und morgen fahren die beiden ganz in der Früh in ein romantisches Hotel in den Bergen, Sie wissen schon." Sie knallte den Hörer auf den alten Festnetzapparat, der bei uns an der Wand hing, und in diesem Moment betrat ich das Haus. Sogleich begann es in meinem Kopf zu rattern. "Jess! Was um Himmels Willen erzählst du da? Und wer war da bitte gerade am Apparat?"


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"Ach, keine Ahnung, irgend so ein Kollege von dir, konnte mir den Namen nicht merken. Ich leg mich mal 'ne Runde hin, hab Kopfweh heute. Du weißt, die Wetterlage."
"Kopfschmerzen? Ich pfeif auf deine Kopfschmerzen!", raunte ich und spürte, wie die Wut in mir hochstieg. "Sag mir sofort die Wahrheit! Wer war das am Telefon? Und warum erzählst du dem Anrufer so einen Mist?" Jessica seufzte theatralisch. "Also gut, ja, dein Adam war es. Er war bereits einmal hier und ruft jetzt dauernd an. Es tut mir leid, ich ... ich ... wollte dich nicht belügen. Aber du zeigst einfach kein Einsehen, dass er der falsche Mann für dich ist. Ich kann nicht mit ansehen, wie du in dein eigenes Unglück rennst. Der Gefängnisaufenthalt ist doch die beste Chance für dich, ihn aus deinem Leben zu streichen, bitte nutze sie doch!" Sie nutzte mein verblüfftes Schweigen für eine kurze Pause und fügte dann noch hinzu: "So, das war meine Meinung. Tritt mir von mir aus in den Hintern, ich hab's verdient, ja. Aber ich stehe dazu, so wahr ich Jessica Jung heiße!"


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Ich starrte Jessica entsetzt an. "Jess, wie konntest du nur? Ich dachte, du bist meine Freundin." Mit Tränen in den Augen lief ich zutiefst enttäuscht aus dem Haus und knallte die Tür so fest zu, dass der morsche Rahmen splitterte.


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In den kommenden Tagen hatten wir Streithähne keinen Kontakt, denn der Hausumbau hatte endlich begonnen und Jessica sich entschlossen, ein paar Tage in einem Hotel zu verbringen, da es ihr schwer fiel, das Durcheinander zu ertragen. Ich hingegen genoss das erste Mal die Ruhe und die Abgeschiedenheit auf meinem Grundstück und vertrieb mir die Zeit mit Zeitung lesen, dösen und ein bisschen Sport, wenn ich nicht gerade in der Kaserne war. Die vorübergehende Trennung war im Moment das Beste für uns beide.


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Mit dem Ergebnis der Umgestaltung und Erweiterung war ich dann allerdings sehr unzufrieden. Die Simlane 10 war zwar um drei Räume erweitert worden, sogar ein Arbeitszimmer stand mir nun zur Verfügung, aber die Ausgestaltung ließ sehr zu wünschen übrig und hatte keinerlei Stil. Nicht einmal das gewünschte zweite Stockwerk konnte verwirklicht, geschweige denn tolle neue Möbel angeschafft werden, da das Geld vorne und hinten nicht gereicht hatte. Der Blick in die nun fast leere Haushaltskasse brachte mich, da ich eh bereits emotional angeschlagen war, wieder einmal zum Heulen.


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Eine Woche später redeten Jessica und ich wieder miteinander, wenn auch nur über unverbindliche Alltäglichkeiten, denn Jess hatte nach ihrer Rückkehr hoch und heilig versprochen, sich zukünftig aus meinem Liebesleben rauszuhalten.


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Auch finanziell taten sich plötzlich Veränderungen auf. Ich entdeckte, dass meine Kleinanzeige geschaltet worden war, mit der ich um Kunden warb, denen ich die Zukunft voraussagen wollte. Jessica hingegen hatte sich immer schon gewünscht, neben dem wenig einträchtigen Glaskugel-Orakel und der Heiratsvermittlung, die auch eher wenig Geld einbrachte, mit ihren Bildern oder gar einem Roman ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Also wurde von meinem gerade frisch eingegangenem Gehalt ein Computer angeschafft, in der Hoffnung, dass dies eine lohnende Investition für die WG sein würde.


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Kurz darauf klingelte auch bereits das Telefon und der erste interessierte Klient war am Apparat. Es war Armin, der sich die Karten legen lassen wollte – welch eine Überraschung! Ich war so erfreut über mein bevorstehendes Debut als professionelle Kartenlegerin, dass ich gleich einen Tag Urlaub nahm, um ihn sofort empfangen zu können. Armin fühlte sich bei mir sichtlich gut aufgehoben, kein Wunder, ich hatte ihm ja auch nur Gutes prophezeit, und entlohnte mich reichlich für meine Dienste.


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Mein Erfolg stachelte wiederum Jessica an, neben dem Schreiben an ihrem ersten Roman hin und wieder auch spirituelle Telefonberatungen durchzuführen, was die Haushaltskasse langsam aber sicher nach dem teuren Ausbau des Hauses wieder füllte.


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Und auch die gute Laune kehrte durch die beruflichen Erfolge wieder zunehmend ins Haus zurück, auch wenn sich zwischen den beiden Freundinnen noch immer eine Art dünne Wand befand. Aber so richtig glücklich war ich trotz der Veränderungen und endlich zurück erlangter Fitness dennoch immer noch nicht.
"Was ist, Kleines? Kommst du nicht voran? Siehst doch schon wieder richtig fit aus, ich bewundere dein Durchhaltevermögen!"
"Ach Jess, das ist es nicht", gestand ich leise. "Ich will dass Adam jetzt sofort anruft!“ Und dann begann ich zu weinen, weil ich einfach nicht anders konnte. Jessica reagierte ungehalten. "Ach komm, hör bitte auf. Da bist du bei mir an der falschen Adresse. Du weißt, wie ich über die Sache denke", entgegnete sie trocken, und damit war das Gespräch für sie wohl beendet, denn sie richtete ihren Blick wieder intensiv auf den Bildschirm. Ich verzog mich in eine Ecke und weinte nur noch mehr.


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Am nächsten Tag brachte ich meine Arbeitskollegin, Manuela Bretz, mit nach Hause, die auch sehr neugierig auf ihre Zukunft war. Aber diesmal sprach aus den Karten nichts Gutes, und ich musste ihr dies mit viel Fingerspitzengefühl vermitteln, was ihr zum Glück auch zu gelingen schien.


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Abends fuhr ich mit mieser Laune zum All-in-One-Shop, weil mir daheim die Decke auf den Kopf fiel. Aber alle anderen Kunden und Restaurant-Gäste waren mit sich selbst beschäftigt, jeder schien irgendetwas Wichtiges zu tun zu haben und seinen Aufgaben nachzugehen. Sind die denn alle bekloppt hier? Warum rennen die alle hier herum und tun so geschäftig, obwohl sie nicht echt sind?


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"Hey du, komischer Typ! Weißt du eigentlich, dass du nur eine Simulation bist? Es gibt dich gar nicht. Dies hier ein virtueller Ort in einer von unzähligen Parallel-Welten!", band ich dem ersten besten Sims auf die Nase und kam mir dabei irre weise vor. "Waaas? Um Gottes Willen! Ist das wirklich wahr?", reagierte der angesprochene junge Mann mit erschreckter Miene. Ich war verblüfft. Hatte er jetzt tatsächlich erfasst, was Sache ist?


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Nein, hatte er nicht, wie sich dann zeigte. Denn plötzlich brach er in lautes Lachen aus und bog sich dabei regelrecht. "Du bist ja ganz hübsch, ich hätte dich glatt auf'n Bier eingeladen, aber wohl leider nicht ganz dicht, Kleine, wa?" Ich rollte genervt mit den Augen. "Schon gut, war nur ein Witz. Ich geh dann mal einkaufen, besten Abend noch!" Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und suchte schnell das Weite. Sollte er doch weiterhin an sein angebliches reales Dasein glauben, dieser Depp, dachte ich wütend, aber meine Empörung hatte etwas Hilfloses an sich.


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Im Laden fand ich zu meiner Überraschung ausnahmsweise mal eine sehr hübsche Klamotte. Die rote Bluse mit den Flügelärmeln war zwar aus Polyester, aber sehr schön geschnitten. Ich sah mich aufmerksam um. Die rothaarige Verkäuferin hatte ihren Blick fest auf mich geheftet, als ahnte sie, was nun gleich passieren würde. Keinen Simoleon bezahle ich jetzt für dieses Pixel-Gebilde, beschloss ich und verließ mit dem hübschen Ding am Leib schnurstracks den Laden. Im Laufen blickte ich mich um, doch niemand folgte mir. Sollte mir recht sein, so blieb mir zumindest Ärger erspart. Anschließend versackte ich bis in die späte Nacht im Café Petit, ohne zu antworten, wenn mich jemand ansprach. Sollten sie mich doch alle mal gernhaben!

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"Boah, weißt du, was der Tagesjünger schreibt?", fragte ich Jessica am nächsten Morgen, die bereits wieder an ihrem Roman feilte. "Wie kommst du denn jetzt wieder an den Tagesjünger", wunderte sich Jessica. "Das lästige Abo, was Melissa Fuller dir aufs Auge gedrückt hatte, müsste doch längst abgelaufen sein."
"Ach, man muss seine Feinde ja im Auge behalten."
"Feinde?", fragte Jess verwundert. "Jetzt übertreibst du aber. Melissa und ihre Truppe haben halt ein anderes Weltbild, lass sie am besten einfach in Ruhe."
"Sei dir da mal nicht so sicher. Hier – sie schreibt in ihrer Kolumne über die Gefahren der zahlreichen neuen und alten Hexen, die sich auf "ihrer" Insel eingenistet hätten. Und warnt dann eindringlich vor sämtlichen okkulten Praktiken. Namen sind zwar nicht genannt, aber es ist ja wohl klar, dass sie uns damit meint, oder?"
"Diese Muggel-Tante hat ja wohl 'nen Vogel!", schimpfte Jess.
"Sag ich ja. Aber nimm es lieber ernst. Es wird mit Sicherheit nicht bei dieser Art Verbalattacken bleiben, da bin ich sicher. Die sind bestimmt sauer, dass ich ihrer Einladung nicht gefolgt bin. Sag mal, warum schreibt sie eigentlich von "vielen" und "alten und neuen" Hexen? Viele sind wir zwei ja nun wirklich nicht. Und alt - im Sinne von schon länger vor Ort - auch nicht. Das verstehe ich nicht."
"Hm ...", überlegte Jess, „du kennst Voodoo Mom noch nicht, oder?"
"Voodoo wer?", fragte Naike neugierig und Jessica erzählte ihr von einer alten Freundin.


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Am nächsten Tag lief ich mit einem Zettel in der Hand einmal quer über die Insel. Jessica hatte mir darauf die Adresse einer Frau notiert, die angeblich über hervorragende Fähigkeiten auf ihrem Gebiet bekannt war. Ich erhoffte mir von Herzen, von ihr ein paar Informationen über Adam erhalten zu können, denn die Kontaktaufnahme mit meinem Zwilling per Skype war neuerdings seltsamerweise bei jedem Versuch fehlgeschlagen. Sie hatte stets auf offline gestanden, wann immer ich auch probiert hatte, mit ihr zu reden.

*​

Werde ich Voodoo Mom entlocken können, wann ich Adam endlich wieder sehe? Und wer ist diese Frau überhaupt?
Ist von der MJN demnächst gesteigerte Aktivität zu erwarten?
Und wird es Jessica tatsächlich gelingen, sich wirklich nie wieder in mein Liebesleben einzumischen?
 
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Hi Snagge! Echt, findest du? Empfinde das irgendwie wie einen Bunker, auch innen total leer, aber zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden wirklich kaum Geld, da war das das höchste der Gefühle. :rolleyes: Aber das jetzige Strandhaus ist ein Traum, in der Titelcollage ist es in ganz klein zu sehen.
Voraussichtlich morgen geht es weiter, auf Kapitel 10 freue ich mich besonders, da ....
 
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Also ich mein das Ergebnis der Umgestaltung. Da gefällt mir das Haus von außen schon und von innen sieht mans ja immer nur stückchenweise. Jedenfalls um Weiten besser als die grüne Hütte davor ;)

Wow, schon das 10. Kapitel! :eek: Und ich bin noch nicht gelangweilt xD Hab noch keine FS so lange durchgehalten und das will was heißen :lol: Ah, ich will auch wissen, warum du dich da so freust...muss ja irgendwas ganz Tolles sein...du machst es auch immer spannend!
 
Hach, da wird man ja nostalgisch... hab mich köstlich amüsiert, Naikes frühere Aufgaben hatte ich schon fast vergessen. Die lila Haare und die Flügel... genial.

Deine Story hat sich sehr verändert, hab ich festgestellt. Ist jetzt viel dramatischer... reifer, würde ich fast sagen. Ich finde es gut, dass der Humor dabei nicht auf der Strecke geblieben ist! :)
Das neue Foto von Naike gefällt mir, aber was heißt der Text drunter? "Do fish get thirsty"? :lol:
 
:lol: Hm, na, wenn die meinen, dass das gute Werbung ist...

Sorry fürs Spammen, Nai, wann geht es denn weiter?

*bananensmilie zum unterschreiben vermisst*
 
Hab noch keine FS so lange durchgehalten und das will was heißen :lol:
Oh, da fühle ich mich aber sehr geehrt! *strahl*
Warum ich mich so freue, wirst du am Ende des nächsten Kapitels sehen. =)

@Banane:
Ja, inzwischen habe ich mit Texten ja mehr Übung, wenn ich die von früher sehe, wird mir teilweise ganz anders. :rolleyes:
Stimmt, das ist Werbung für Imageshack.

Morgen geht es weiter! Wollte eigentlich heute, aber dann ist aus einem Stadtgang, der auf drei Stunden angelegt war, ein 6-stündiger geworden.
:argh:
 
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Kapitel 10 - Tag X

Kapitel 10 – Tag X


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Als ich durch die offene Tür des urig aussehenden Hauses trat und zögernd durch einen winzigen Flur in einen fast ebenso engen Wohnraum hinein ging, sah ich eine rundliche schwarze Frau vor einem gut gefüllten Bücherregal stehen und unverständliche Worte murmeln. Ich wunderte mich, dass das Haus von außen viel größer aussah, als es innen war, und dann sprach mich die Frau unmittelbar an, obwohl sie mir bisher den Rücken zugewandt hatte.
"Mademoiselle Le Normand, ich bin Frau Jones, was kann ich für Sie tun?" Ich erschrak. Woher kannte sie meinen Namen? "Äh ... hallo. Also, ich habe gehört, Sie könnten mir vielleicht beim Abnehmen helfen", schob ich verunsichert vor, den eigentlichen Grund meines Besuchs verschweigend. "Ich hätte gerne fünf Kilo weniger und mindestens drei Zentimeter weniger Taille und das möglichst schnell." Frau Jones lächelte und beeindruckte mich mit ihrer Präsenz und Aufmerksamkeit, mit der sie den Raum beherrschte und sich gleichzeitig mir voll und ganz widmete. "Sind Sie sicher?", lachte die ältere Dame dann dröhnend und zeigte dabei unzählige große, strahlend weiße Zähne. "Aber dann bliebe doch kaum noch etwas von Ihnen übrig!"


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In diesem Moment betrat ein junger Mann die altmodisch eingerichteten Räumlichkeiten, der sich gleich entschuldigend wieder zurückziehen wollte, als er sah, dass Frau Jones bereits Besuch hatte. Aber diese bat ihn mit einer freundlichen Geste zu bleiben, drückte mir eine Papiertüte mit Teekräutern in die Hand und erläuterte ihr kurz deren Verwendung.


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"Guten Tag, mein Name ist Blythe. Es tut mir leid, dass ich hier so reingeplatzt bin, aber ich habe einen Termin und muss gleich wieder weg."
"Nicht doch so bescheiden, mein lieber Herr Doktor!", begrüßte ihn Frau Jones. "Naike, darf ich Ihnen unseren Insel-Quacksalber, Dr. Gilbert Blythe, vorstellen? Für jedes Wehwehchen hat er immer gleich einen bunten Medikamentencocktail zur Hand!"
"Frau Jones, jetzt tun Sie mir aber Unrecht", protestierte Dr. Blythe und setzte zum gespielten Gegenschlag an: "Fräulein Le Normand, darf ich vorstellen, diese Dame hier ist unsere Voodoo Mom, die mir dauernd die Patienten klaut, seit ich hier ansässig wurde." Frau Jones gab erneut ihr dröhnendes Lachen zum Besten, und ich merkte gleich, dass sie und der Doc zwar offenbar tatsächlich ein paar berufliche Querelen miteinander hatten, sich aber durchaus nicht unsympathisch waren. Jedenfalls schienen beide denselben Humor zu haben, und sie schauten sich herausfordernd grinsend an.


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Voodoo Mom entschuldigte sich, um das Bad aufzusuchen, und ließ uns für einen Moment allein, was Dr. Blythe dazu nutzte, ein Gespräch zu beginnen. "Sie sind eine von den beiden Frauen, die Karten legen, nicht wahr?" Oh weh, hatte er etwa den Artikel neulich im Tages-Jünger der Modernen Jesus Nachfolger gelesen? "Ja, das stimmt. Und bei uns gibt es sogar Geister", witzelte ich. Aber ich hatte sich getäuscht, der Doc wollte mich mit seiner Frage nicht verschaukeln oder gar angreifen. Er war offenbar zum Glück kein Mitglied der MJN, denn er stellte nun offen und interessiert einige Fragen über meine Tätigkeit, was mich sehr positiv überraschte.


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Dann kam Frau Jones zurück ins Zimmer, und ich verabschiedete mich von ihr, während beim Doktor etwas in der Hosentasche piepte. "Frau Jones, es tut mir leid, ich kann nicht bleiben, ein Notfall. Ich rufe Sie für einen neuen Termin an, in Ordnung?" Voodoo Mom nickte verständnisvoll. "Geht klar, Doc, bis dann. Und auf Wiedersehen, Naike! Denken Sie daran, drei Mal am Tag zwei Tassen aufgießen und möglichst heiß trinken, das bringt bald Erfolg." Dann drückte sich mich kurz herzlich an ihre Brust und flüsterte dabei noch in mein Ohr: "Und haben Sie noch ein klein wenig Geduld, er wird bald kommen." Ich zuckte zusammen und sah Voodoo Mom überrascht an. Doch sie zwinkerte mir nur zu und schob mich zur Tür hinaus.


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Draußen wurde es bereits dunkel. Wie lange mochte ich in dem Haus gewesen sein? "Auf Wiedersehen, Dr. Blythe! War nett, Sie kennenzulernen."
"Auf bald, Fräulein Le Normand!", erwiderte er freundlich, und ich nahm dies als gutes Vorzeichen, denn der Doktor war nach Adams Bruder Joseph der erste Mann hier auf der Insel, der wirklich gut aussah.


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"Jess, jetzt mach doch mal 'ne Pause und guck dir meine Taille an! Der Tee ist echt genial. Ich glaube, von dieser Voodoo Mom Jones kann ich noch einiges lernen. Adam wird Augen machen, wenn er mich sieht!", jubelte ich fröhlich, doch Jessicas Miene verriet Skepsis. "Pass lieber auf mit Frau Jones. Ihre Maßnahmen sind nicht ganz ohne, ich kenne sie schon lange. Aber sie ist eine gute Seele. Hätte sie bloß nicht so viele Schwierigkeiten mit ..."
"Mit Dr. Blythe?", vollendete ich ihren Satz. "Wer ist Doc Blythe?", äußerte Jessica fragend. "Der Inselarzt. Ich habe ihn bei Frau Jones zufällig kennen gelernt. Dachte, du meinst ihn wegen den erwähnten Schwierigkeiten, die beiden kabbeln sich ganz schön, wie ich miterleben durfte." Ich schmunzelte, als ich mich daran erinnerte. "Nein, den meine ich nicht, aber das ist eine zu lange Geschichte, die erzähle ich dir später mal. Ich muss jetzt dringend mit dem letzten Roman-Kapitel fertig werden, wir brauchen das Geld, Häschen."
Doch ich ließ meiner Freundin noch nicht ihre Ruhe, dafür war ich zu aufgeregt. Es musste einfach raus! "Weißt du, was Voodoo Mom noch gesagt hat?" Jess schüttelte ungeduldig den Kopf. "Dass Adam bald kommt!!"
"Ach was, du spinnst. Unglaublich, dass du das nach so langer Zeit noch immer glaubst!" Ich biss mir aus Protest auf die Unterlippe. Ich wollte daran glauben! "Jess, leg’ mir bitte die Karten, dann werden wir wissen, ob und wann."
"Mann, Naike, du nervst echt", jammerte meine von diesem Thema offenbar schwer gebeutelte Mitbewohnerin, lenkte dann aber doch ein. "Also gut, aber nur wenn du mir versprichst, mich danach damit endlich in Ruhe zu lassen!" Ich nickte eifrig.


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"Nix zu sehen von einem heimkehrenden Frauenschänder!", murmelte Jessica provokant, nachdem sie die Karten ausgelegt und den entsprechenden Themenbereich angeblich interpretiert hatte. "Jess", sagte ich drohend, "du weißt, dass ich selbst deuten kann, also erkläre mir mal bitte diese Kombination hier ganz genau." Ich tippte fest auf eine bestimmte Stelle des Kartenbildes und brachte damit mein Gegenüber unmittelbar sichtlich ins Schwitzen. "Äh ... ja ... hm …" Sie spielte ihr vermeintliches Nachdenken wirklich schlecht. "Du kannst gleich aufhören mit deinem Theater, liebe Jessica. Da liegt eindeutig, dass er wiederkommt, und zwar in den nächsten 24 Stunden. Schau, der Klee liegt hier direkt neben dem Herzensmann und dem Reiter!"
"Aber hier liegen noch die Mäuse ...", wandte Jessica trotzig ein. "Ja, aber in einer Position, die der Gesamtaussage keinen Abbruch tut." Jessica zuckte mit ihren Schultern und trollte sich zurück an ihren PC. Ich fragte mich, ob ich das Ganze tatsächlich richtig gedeutet hatte? Aber das Kartenbild ließ eigentlich keine Zweifel zu.


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Abends, mir war gerade wieder einmal ein magisches Ritual missglückt – diesmal hatte ich mir einen Fischschwanz angehext, obwohl ich eigentlich die Dusche hatte reparieren wollen –, klingelte das Telefon. Es war nicht ganz einfach, sich mit einem Fischschwanz fortzubewegen und so stolperte ich ungeschickt zum Telefon.
"Hallo? Hier Tallis, könnte ich bitte Naike Le Normand sprechen?" Der samtene französische Akzent am anderen Ende der Leitung ließ mir beinahe das Blut in den Adern gerinnen. Aber konnte das sein? Auch Joseph französelte ein wenig, aber seine Stimme hatte ich von unserer Begegnung klarer und etwas heller in Erinnerung behalten. Dennoch tippte ich zunächst auf ihn, da das naheliegender war. "Joseph? Hey … endlich kriege ich dich an den Apparat!", rief ich überglücklich. "Mon ange, ich bin es", drang es aus dem Hörer. Meine Kinnlade klappte gen Boden und verharrte einige Sekunden in dieser unattraktiven Position, bevor ich wieder Worte fand. "Oh mein Gott, Adam? Wo bist du?"


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"Ich gehe gerade auf dein Haus zu, zieh dich schon mal aus!", scherzte er und atmete dabei deutlich hörbar, also musste das wohl stimmen. "Äh … ich bin doch schon fast nackt", erwiderte ich völlig überrumpelt, doch er hatte bereits wieder aufgelegt.


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Keine zehn Sekunden später klingelte es auch schon an der Tür ...​


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... und dann stand er tatsächlich in seiner ganzen Größe vor mir und sah mich wie das achte Weltwunder an. Aber dieses Wunder war er für mich. Ich wusste in diesem Moment nicht, ob das jetzt ein Traum war oder Realität. Wie auch immer man das hier in der virtuellen Welt auch nennen sollte.


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Er lachte frei heraus. "Was ist denn das für ein komischer Aufzug? Ich dachte, derzeit wären Flügel in Mode?" Meine Wangen begannen vor Scham zu glühen. "Nee, jetzt sind Fischschwänze der letzte Schrei!"
"Na, Hauptsache, ich habe nicht soviel auszuziehen!" Mit einem verheißungsvollen Glitzern in seinen Augen, zwinkerte er mir voller Erwartung zu.


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Ich lachte verschämt und kam mir dabei unendlich albern vor. "Jetzt hör aber auf. Komm erstmal rein, ich versuche das Malheur schnell zu beheben." Adam hatte sein verheißungsvolles Lächeln beiseite geschoben und traute nun offenbar seinen Augen kaum, als ich von ihm weg ins Hausinnere tänzelte oder, besser gesagt, schwänzelte. Er kratzte sich fragend am Kopf, als ob er darüber nachdächte, ob er weitere solcher Mätzchen in Zukunft verkraften könnte. Würde er müssen!


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Als ich aber kurz darauf hübsch herausgeputzt mit meiner geklauten Bluse vom All-in-One-Shop in der Küche erschien, schien er seine Zweifel bereits wieder vergessen zu haben und lud mich spontan zum Tanzen ein. Allerdings hatte er dabei nicht mit Jessica gerechnet...

*​
Wie wird Jessica auf Adams Rückkehr reagieren?
Wurde er durch seine Haftstrafe geläutert?
Wird alles nun endlich so, wie ich es mir in unzähligen schlaflosen Nächten gewünscht habe?
 
Zuletzt bearbeitet:
Naike soll lieber mit dem Arzt zusammen kommen. Der sieht viel besser aus o_O
Jessica kennt ihn auch noch nicht und hat daher auch noch nichts an ihm auszusetzen. Find es aber toll wie gelassen Adam auf den FIschschwanz reagiert hat. Naike sollte anfangen die Dinge selber in die Hand zu nehmen und nicht zu zaubern. Das wird ihr einige Tierkörperteile ersparen :D
 
Solange sie sich keinen Schweinerüssel anhext ... :lol:
Aber nee, Adam ist die schönste Simulation der Welt!

Dank dir für den Kommi, Ricki, und schönen Sonntag! :hallo:
 
Das vierte Bild ist cool :lol: Da steht ein Stuhl und Naike sitzt direkt daneben auf dem Boden =)

Also, den Arzt find ich toll. Soll sie doch den nehmen - bei seinem Gehalt kann sie sich sicher bald ein richtig tolles Haus leisten ;)

Adam ist und bleibt mir ja unsympathisch und der Arzt ist auch viel hübscher :)

Ahja, gut geschrieben - wie immer

:hallo:
 
Sims wollen halt lieber auf dem Boden "abhängen". *ggg*
Ein tolles Haus wäre schön, ja. *seufz* Aber du weißt ja noch gar nicht, wie Adams finanzielle Verhältnisse sind und was er beruflich macht. Naike auch nicht. ;)
Wenn du Ad jetzt schon unsympathsich findest, kann es bald nur noch schlimmer werden. :ohoh:
Bin gerade am Vertexten, heute geht's weiter!
Liebes Grüßle, Nai :hallo:
 
huhu

lol vodoomom ist ja mal ein toller name aber ich finde er passt zu ihr^^!!!
soso adam ist also wieder zurück,ich mag ihn nicht hmm vielleicht liegt es daran das
ich eine grundsätzliche antipatie gegen möchtegernmachos habe^^!!!
aber typisch kerl halt wieder^^ denkt nur an das eine lol!!
bin ja mal gespnnt wie es weiter geht
ich finde naike so toll und sympatisch!!!
übrigens den tee hät ich im wahren leben auch gern mal ^^lol!!

lg simgurl
 
Huhu simgurl, Adam ist aber kein Möchtegern-Macho, sondern ein waschechter. *dickzwinker* Freut mich sehr, daß du Naike magst, denn das bin ja ich. :D Ja, so ein Tee wäre doch genial, nicht wahr?! Der Hersteller hätte im Nu finanziell ausgesorgt!
Bin gerade bei der Fehlerkorrektur, gleich kommt Kapitel 11. :hallo:
 
Kapitel 11 - Das erste Mal

Kapitel 11 – Das erste Mal


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"Oh là là, Madame", rief Adam überrascht auf, als Jessica zu uns stieß, "mit wem habe ich Vergnügen? Mein Name ist Tallis, ich bin ..." Jessica fixierte Adam mit bewölktem Blick, als stünde ein schweres Gewitter bevor. "Tallis? – Adam Tallis? Wollen Sie mich verarschen? Ich weiß, wie der aussieht, und zwar nicht wie Sie!" Zunächst war ich höchst verwundert über Jessicas Reaktion. Was zum Himmel ritt sie jetzt nun wieder? Aber nach einem wortreichen Hin und Her wurde allen klar, dass sie Adam mit seinem Bruder Joseph verwechselt hatte. Aber die anschließende Aufklärung meinerseits machte die Seniorin nicht weniger angriffslustig. "Was fällt Ihnen ein, hier einfach reinzuschneien? Und wo ist überhaupt ihr Wärter? Man wird Sie doch wohl nicht frei herumlaufen lassen, so gemeingefährlich wie Sie sind?", bellte sie, inzwischen ängstlich dreinschauend, ihr augenscheinlich verwirrtes Gegenüber an.


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Auch ich traute meinen Ohren kaum. "Jess, bitte! Geh ein bisschen spazieren. Dir fehlt ordentlich Sauerstoff, habe ich den Eindruck!"
"Nix frische Luft, ich lass' dich doch nicht mit diesem Kerl hier alleine im Haus. Ich rufe jetzt die Polizei!" Adam blieb zu meiner Erleichterung erstaunlich ruhig und ergriff mit klarer Stimme das Wort: "Sie werden nichts dergleichen tun. Ich bin wieder ein freier Mann, und ich werde hier ab sofort sooft ein- und ausgehen, wie Naike es will."


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"Naike, nun tu doch was! Schmeiß ihn raus, bitte!", wimmerte Jessica, als würde sie unmittelbar bedroht. Ich wusste für einen Moment nicht, ob ich Wut oder Mitleid mit meiner Mitbewohnerin haben sollte, aber dann gewann die Wut Oberhand, denn ich erinnerte mich daran, wie viel Kummer mir Jess durch ihre Überbesorgnis bereits bereitet hatte.
"Adam, entschuldige uns bitte, nimm dir einen Tee. Ich kläre das eben." Er kam meiner Bitte unmittelbar nach, womit ich gar nicht gerechnet hatte.


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"Jessica, jetzt nimm verdammt noch mal Vernunft an! Es ist nicht dein Recht, Adam derart zu beleidigen. Der Richter hat ihm eine Gefängnisstrafe für sein Vergehen aufgebrummt, das ist leider Tatsache, ja. Aber die hat er jetzt abgesessen und die Tat bereut, er ist wieder ein freier Mann. Und ich bin glücklich, dass er endlich hier ist. Sehr! Du wirst mir mein Glück jetzt nicht weiter madig machen, sonst kannst du gleich zu Armin und seiner Mama ziehen!", brauste ich empört. Jessica zitterte und flüchtete dann ohne ein weiteres Wort ins Arbeitszimmer.
"Ad, komm, wir gehen. Hier hält mich gerade gar nichts mehr", bemerkte ich bitter. "Da hast du dir ja einen ganz schönen Drachen an Land gezogen", lachte Adam, "schmeiß sie doch einfach raus!" Ich seufzte und schüttelte den Kopf. "So einfach ist das nicht. Ich habe sie nämlich zufällig sehr gern, so ist sie sonst nicht. Sie ist meine liebste Freundin und stand mir in sehr einsamer Zeit zur Seite. Wir gehen lediglich, was dich angeht, nicht konform. Ich denke, sie will mich einfach nur beschützen. Deine persönliche Geschichte ist ja nun auch nicht gerade Vertrauen erweckend."
Adam sah mich liebevoll und begehrlich an. "Sag jetzt nichts mehr, küss' mich einfach!" Ich ließ mich nicht lange bitte und in seine starken Arme sinken, die ich so sehr vermisst hatte. Und als ich seine vollen, warmen Lippen auf meine treffen spürte, löste sich meine Anspannung mehr und mehr. Auf diesen Moment hatte ich ewig gewartet.

*


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Wir fuhren zu einem Lokal auf dem Festland namens Krypta, aßen etwas und tanzten, und trotz der unschönen Vorfälle gelang es uns, diesen ersten gemeinsamen Abend nach der langen Trennung zu genießen und uns wieder näher zu kommen.


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"Kommst du noch mit zu mir? Meine Tochter schläft bestimmt schon und Joseph und Nastassja sind aus."​


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"Habe ich richtig gehört? Deine Tochter?", fragte ich ihn verwundert. "Ja, Julia. Sie wohnt jetzt für einige Zeit bei mir. Ihre Mutter möchte sich um ihre bisher vernachlässigte Karriere kümmern und ist der Meinung, ich könnte mich jetzt mal um unser Kind kümmern. Ich habe natürlich zugestimmt, schließlich stehe ich tief in ihrer beider Schuld, und außerdem habe einiges nachzuholen. Die Kleine ist schon so unheimlich groß geworden und sieht mir sehr ähnlich", erzählte Adam stolz. Ich nahm erfreut zur Kenntnis, dass er elterliche Verantwortung übernommen hatte, aber ein Mann mit Kind? War das etwas, was ich wollte? Auch auf längere Sicht? Der Gedanke fühlte sich irgendwie befremdlich an. Würde ich ihn demnächst teilen müssen? "Adam, ich weiß nicht recht, lieber ein anderes Mal, ja? Deine Rückkehr kam für mich heute fast überraschend, dann der Streit mit Jess. Ich bin ziemlich fertig."
"Fast überraschend?", fragte er leicht irritiert. "Habe ich fast gesagt?", fragte ich nach und bekam augenblicklich wieder einen heißen Kopf. Ich nahm mir vor, zukünftig zu denken, bevor ich etwas aussprach. "Nein, wirklich, ich möchte jetzt lieber nach Hause gehen. Wir treffen uns ein anderes Mal wieder, in Ordnung?"
"Morgen?" Und da war er wieder – sein berühmter Hundeblick. Ich lächelte und fühlte mich unendlich zu ihm hingezogen, aber ich wußte auch, dass ich seinem Begehren heute noch nicht wieder gewachsen war. Doch morgen würde ich soweit sein, da war ich mir sicher. "Ganz bestimmt morgen, mein Engel. Ja."


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Wir nahmen ein Taxi nach Hause, küssten uns noch eine Weile im Fond des Wagens, was den Taxifahrer nicht zu stören schien, da seine Uhr derweil ja weiterlief, und dann entzog ich mich seinen Armen und taumelte verwirrt Richtung Haustür. Was war bloß los? Warum fühlte ich mich nicht zu einhundert Prozent glücklich? Vielleicht wegen des Verlaufs des Wiedersehens, das ich mir in den vielen vergangenen Monaten stets unproblematischer vorgestellt hatte? Oder wegen Julia? Liebte Adam mich überhaupt noch? Doch ja, da war ich mir schon sicher, sein Verhalten hatte keinerlei Zweifel veranlasst, im Gegenteil. Dennoch nahm ich mir vor, am nächsten Morgen die Karten zu befragen, deren Aussagen ich mehr vertraute, als meinem Instinkt.

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Am nächsten Tag verzichtete ich dann aber doch auf mein Orakel, denn inzwischen hatten sich die altbekannten Schmetterlinge in meiner Magengegend auch schon wieder wild flatternd eingestellt, obwohl ich seit dem überraschenden Wiedersehen bisher nur zwei Mal kurz mit Adam telefoniert hatte, denn in der Kaserne gab es derzeit viel zu tun. Auch meine Handgelenke vibrierten stark, für mich stets ein untrügliches Zeichen für Verliebtheit bis über beide Ohren.
Offenbar beflügelte das neue Glücksgefühl auch meine beruflichen Leistungen, denn an diesem Tag war ich zu meiner großen Freude auch noch in die Abteilung Spionageabwehr versetzt und somit befördert worden.


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Auch Jessicas schriftstellerische Bemühungen erreichten an diesem Tag ihren Höhepunkt, sie hatte erst gestern endlich ihren ersten Roman vollendet und das Manuskript sogleich per Express-Kurier einem Verlag zugesandt, der romantische Liebesgeschichten mit esoterisch-mystischem Einschlag veröffentlichte. Nur einen Tag später erhielt sie telefonisch die Nachricht, dass man bereit sei, ihr Erstlingswerk Sinnliche Sinnsuche gut dotiert zu veröffentlichen. Jessica war erleichtert, endlich konnte sie einen achtbaren Beitrag zum bisher noch immer eher mageren Haushaltseinkommen beisteuern. Und wer weiß, vielleicht würde sie eines Tages sogar berühmt werden?
Doch richtige Feierlaune wollte sich im Hause Simlane 10 trotz unserer Erfolge nicht einstellen, da zwischen uns seit dem Streit noch immer überwiegend eisiges Schweigen herrschte. Ich wusste aufgrund einiger eindeutiger Andeutungen, dass Jess mit dem Gedanken an einen Auszug spielte, hoffte aber darauf, dass sie viel zu gerne in der Simlane wohnte, die sie zu einem großen Teil ja auch mitgestaltet hatte, als dass sie sich von "diesem Ekelpaket" (O-Ton Jess) aus dem Haus drängen lassen würde. Abwarten und Tee trinken, lautete, wie so oft schon, vorerst ihre Devise.


*​


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Am frühen Dienstagabend fuhr ich zu einem auf der Insel neu eröffneten Geschäft mit dem wohlklingenden Namen Chez Poulain, von dem ich am Pinnbrett im All-in-One-Shop gelesen hatte, und wollte mir für die spätere Verabredung mit meinem achten Weltwunder ein schickes Outfit zulegen. Der Laden machte einen einladenden Eindruck, interessierte mich aber sogleich nicht mehr, denn ...


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"Adam! Mensch, was machst du denn hier?", rief ich hoch erfreut und warf mich in seine Arme, als er urplötzlich vor mir stand. "Das frag ich dich, mon ange!", rief auch Adam begeistert und herzte sie mich innig. Meine Hände trauten sich kaum, seinen prallen Hintern zu berühren, aber dann umfassten sie ihn doch, und ich konnte kaum glauben, dass sich ein Haufen bunter Pixel so geil anfühlen konnte. Doch lange war mir nicht vergönnt, diese unverhoffte Nähe genießen zu können, denn da nahte auch schon erneut meine persönliche, selbsternannte "Retterin". Was machten die alle ausgerechnet hier?


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"Ach sieh an, sieh an – hier trefft ihr euch also nun heimlich!", sagte Jessica im Ton einer Oberlehrerin, die zwei Schüler in einer Abstellkammer erwischt hatte. "Jess, wie bitte? Wieso heimlich? Hat jemand auf der Insel ein Date-Verbot für uns verhängt, was mir noch nicht zu Ohren gekommen ist?", rief ich wieder einmal entrüstet. Adam schnaubte und seine Augenbrauen zogen sich dieses Mal bedrohlich zusammen und er tat einen Schritt auf Jessica zu, was mich sehr beunruhigte. Ich legte ihm einen Arm um die Schultern und hielt ihn sanft zurück. "Schatz, ist okay. Ich regele das schon selbst. Lass' mich bitte kurz allein mit Jess reden, ja?" Doch nun mischte sich auch noch die Verkäuferin des Ladens ein und mir brach der Schweiß aus – wie peinlich!
"Nein, danke, ich brauche keine Hilfe, nett von Ihnen. Nur ein kleines Missverständnis unter Freunden, wir kommen schon klar", lächelte ich die ziemlich unsympathisch wirkende rothaarige Frau gezwungen und ein wenig hilflos an, die sich daraufhin zwar mit zweifelndem Blick wieder hinter ihren Tresen trollte, von dort aus die Szenerie aber weiterhin sensationslüstern beobachtete.


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"Jess, was zum Teufel treibst du überhaupt hier? Spionierst du mir jetzt auch noch nach oder was?", flüsterte ich aufgebracht, um der Verkäuferin nicht das zu geben, was diese wollte. "Nana, ist ja schon gut, jetzt reg dich mal nicht so auf", entgegnete Jessica. "Ich wollte mir bloß mal den neuen Laden anschauen. Wusste ja nicht, dass du dich mit dem Kerl hier triffst."
"Hatte ich auch nicht vor, das war ein Zufall. Ich wollte mir doch auch nur den Laden anschauen!"
"Ach so, na, dann will ich nichts gesagt haben, entschuldige bitte. Kommst du mit nach Hause?", lenkte Jessica plötzlich erstaunlich freundlich ein. Offenbar war ihr ausnahmsweise mal klar geworden, dass sie einen Fehler begangen hatte, was mich ziemlich überrumpelte und mir den Wind aus den Segeln nahm. Aber dennoch lehnte ich beleidigt ab. Als sich Jessica daraufhin von mir verabschiedete, spürte ich deutlich, dass sie voller Sorge zu sein schien. Wovor hatte sie Angst? Mich mit Adam allein zu lassen? Am Tag zuvor hatte er mich doch auch wohlbehalten wieder daheim abgesetzt.


*

Ohne dass ich mir eine neue Klamotte gekauft hatte, Adam hatte mir versichert, dass er mich auch in meinem alten Top zum Anbeißen fand, fuhren wir auf ein Gläschen Wein zum Hafen. Nach einem halben Glas pulsierte mir bereits das Blut in meinen Armen und Beinen. Nach einem weiteren halben musste ich über alles kichern, was Adam sagte, und nach dem zweiten Glas hatte ich den Eindruck, mich auf einem sanft schaukelnden Schiff mitten auf dem offenen Meer zu befinden. Ich sah meinem Gegenüber tief in seine braunen Augen, die mich wie ein Anker bei Wellengang fixierten. "Adam, duuu? Weißt du eigentlich, dass wir noch gar … äh … also dass wir noch nicht haben?", säuselte ich ihn verlegen an. Mein Körper prickelte in jeder Faser. Adam tat unwissend, doch dann lächelte er. "Ja, weiß ich. Willst du denn, dass wir das ändern?" Meine Augen weiteten sich. "Wie meinst du das? Jetzt gleich? Also, hier, an Ort und Stelle?"


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"Quatsch, komm mit!", sagte Adam in lockerem Befehlston und hob mich vom Barhocker, als sei ich so leicht wie eine Fliege. Er trug mich, meinen Nacken küssend, in den Vorraum der Hafenkneipe, setzte mich auf dem Drehstuhl des dort stehenden Fotoautomaten ab und öffnete hektisch den Reißverschluss seiner Hose, dabei sogar vergessend, wenigstens den Vorhang zuzuziehen, was mich augenblicklich wieder ein Stück weit nüchterner werden ließ. "Hey! Bist du noch ganz dicht?", protestierte ich völlig überrumpelt. "Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich jetzt und hier ... nicht mal der Vorhang ist zu!" Nervös nestelte ich an seinem Hosenstall herum, um den Reißverschluss seiner Jeans ja schnell wieder zu schließen, bevor er sein wahnwitzige Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. "Wenn Du meinst", sagte Adam bedauernd und ging mir ohne Gegenwehr zur Hand.
"Jetzt mach doch bitte nicht so ein Gesicht wie ein geprügelter Hund. Mensch, Adam, es geht um unser erstes Mal, und das hab ich mir, ehrlich gesagt, schon ein bisschen romantischer vorgestellt", maulte ich und beschloss, das Rendezvous unter diesen Umständen lieber zu vertagen, auch wenn etwas in mir, so eine Art Affe, dazu riet, die Hose umgehend wieder zu öffnen. Aber meine Zurückhaltung gewann, denn ich wusste genau, was ich wollte, und das hier war es sicher jetzt nicht.
"Bitte bring mich nach Hause und komm morgen gegen neun Uhr wieder zu mir, okay? Dann hat Jess einen Termin bei ihrem Verlag und wir sturmfreie Bude. Ich glaube, dann ist ein gemütlicher und etwas weniger präsent als hier", stellte ich ihm dann in Aussicht, obwohl mir der Schreck noch immer in den Knochen saß. Aber wenigstens hatte scheinbar niemand die Aktion mitbekommen.


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"Bonjour Monsieur, sie sind ja pünktlich wie die Maurer", wisperte ich am nächsten Tag Punkt neun Uhr in das Ohr des Mannes, auf den ich bereits innig auf weichen Beinen gewartet hatte. "Nix Maurer, ich bin der Postmann, der zweimal klingelt", grinste Adam verheißungsvoll. "Sag mal, ist der Anstands-Wauwau wirklich ausgeflogen?" Ich nickte eifrig, der Affe von gestern juchzte erfreut. Hatte man solche Haustiere nicht nur, wenn man betrunken war?
"Jo, die Luft ist rein, und jetzt komm' endlich!"


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Niemand störte uns an diesem Morgen. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Mann einer Frau Leid angetan hatte, so zärtlich wie er mich nahm. Was mochte damals bloß der Grund gewesen sein, dass er die Kontrolle über sich verloren hatte? "Was denkst du?", unterbrach Adam meine in diesem Moment höchst Gedanken. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und ließ noch einmal völlig los.


*
Bin ich nun in Gefahr oder hat Jessica einfach nur eine zu blühende Phantasie?
Werden wir uns doch noch versöhnen?
Und wo ist eigentlich Armin abgeblieben?
 
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hey,
will mich auch noch mal melden tolles Kapitel und auch die vorherigen waren sehr schön! Bei welcher AUfgabe bist du jetzt eigentlich momentan, also nicht in der Fs sondern halt nur mit den Fotos!
lg
 
Jessica ist ja krass =) Die Geste, die sie auf dem ersten Bild mach *lach* Ist sie eigentlich verheiratet? Sie hat so nen goldenen Ring am Finger, allerdings am Mittelfinger, aber ich glaub, das haben alle Sims, die verheiratet sind ;)

Also, ich versteh Naike nicht...ich mein, Adam hat voll die schlimme Straftat begangen und sie liebt ihn noch :eek: Nein, nein, nicht gut... :ohoh:

Ich bin immer noch für den Arzt :)

Kann das sein, dass Naike im ersten Bild in einem Hocker steht? Sieht cool aus =)

Schönes Kapitel, gefällt mir wie immer sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi voguish! :hallo:
Danke! Meinst du, aus welcher Aufgabe die jetzigen Bilder stammen? Aus Aufgabe 3. Oder meinst du, welche Aufgabe ich gerade aktuell spiele und fotografiere? Das ist die Aufgabe 9.

Hi Snagge!
:hallo:
Und ob die Frau krass ist, aber Adam macht nicht in die Hose wegen ihr. *g* Sie ist mit Armin verlobt, aber das wollte ich nicht mit in die Story reinnehmen, weil es nicht wirklich wichtig ist.
Adam hat einen üblen Fehltritt begangen, ja, aber hat er keine zweite Chance verdient? Später gehe ich noch näher darauf an, wo genau seine Probleme liegen.
Der Doc ist süß, aaaaber ... frauentechnisch völlig unbeleckt und sehr schüchtern. Das mag Naike an Männern nicht, deshalb paßt das nicht mit den beiden. Aber keine Sorge, es kommen noch viel mehr Männer auf die Insel bzw. sind schon da. ;)
 
Kapitel 12 - Nackte Tatsachen


Kapitel 12 – Nackte Tatsachen

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Das erste Mal schien für Adam, der lange Zeit einsam und verlassen in einer kleinen Gefängniszelle gehaust hatte, der Startschuss für viele weitere "Male" gewesen zu sein, denn ab sofort kam er öfter zu Besuch. Sehr oft. Bereits am nächsten Tag, als ich ziemlich abgespannt aus der Kaserne kam, gastierte mein Don Juan - ja, den halben Spanier in ihm merkte man ihm deutlich an - bereits wieder mit verlangendem Blick vor der Simlane Nr. 10 und ließ mir keine Hoffnung auf einen gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und einem guten Schmöker. Aber ich musste sich eingestehen, dass mir das so furchtbar unangenehm nun nicht war, denn ich hatte während der Arbeit sowieso dauernd an ihn gedacht.


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"Na? Heute etwas streng gekleidet, die Dame. Hat das etwas zu bedeuten?", wisperte er mich von der Seite an und bereits sein weit offenes Hemd jagte mir erneut ein unruhiges Kribbeln zwischen die Beine. Schon beinahe unheimlich anziehend wirkte er auf mich, aber ich behielt die Contenance, statt mich gleich wieder auf ihn zu stürzen. "Gefreiter Tallis, Klappe halten und auf zum Appell! Folgen Sie mir bitte unauffällig!" Adam grinste breit, denn er liebte diese Art von Spielchen. "Jawohl, Frau General. Stets zu Ihren Diensten!"


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Doch im Schlafzimmer erwartete uns Turteltauben ein überraschender Anblick. "Hey, Jessica, was machst du hier im Bett? Es ist Mittag! Wolltest du nicht heute zu Frau Jones?", fragte ich ihre Mitbewohnerin frustriert, die daraufhin nur mühsam ihren Kopf aus den Kissen hob.


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Jessica stellte sich noch halb benommen auf die Füße, gähnte herzhaft und schlurfte im Nachthemd Richtung Bad. So müde, dass sie nicht einmal Adam bemerkte, der schon wieder ziemlich genervt schaute. "Ja ja, mach mal keinen Aufstand, Süße, ich geh ja schon", murmelte sie dabei vor sich hin. Mir war die Situation furchtbar peinlich, und ich fürchtete schon wieder einen weiteren Aufstand meiner älteren Mitbewohnerin. Doch sie trollte sich tatsächlich ins Bad. Erleichtert schloss ich die Tür hinter ihr ab.


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"Dieses Weibstück geht mir gehörig auf den Zeiger, der gehört mal ordentlich der Hintern versohlt. Dauernd schleicht sie um uns herum!", schimpfte Adam ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. "Jetzt bist du aber ungerecht. Jess konnte doch nicht wissen, dass du tagsüber hier aufkreuzt. Wahrscheinlich hat Frau Jones das geplante Treffen abgesagt, und dann hat sie die Mittagsstunde halt für ein Schläfchen genutzt."
"Ich glaube, dann gehe ich besser nach Hause!", knurrte er unbehaglich und setzte zu einem Abschiedskuss an, doch das passte mir nun überhaupt nicht. "Nichts dergleichen wirst du tun, Adam! Los, aufs Bett - und zwar dalli!"
"Hola, was ist denn plötzlich in dich gefahren, Naikchen? Gestern noch so schüchtern und heute?" Seine Lippen zogen sich in die Breite und seine linke Augenbraue wanderte herausfordernd in die Höhe.
"Gestern ist gestern, heute ist heute. Mensch, du bist ja immer noch angezogen!", schimpfte ich frech und begann ihm das Hemd aufzuknöpfen, was nicht sofort gelang, weshalb ich daran zu reißen begann. "Hey, lass meine Knöpfe heil, ich brauche das Hemd noch!", lachte Adam und versuchte, sich meinem Griff zu entwinden. Aber ich ließ keinen Einspruch gelten. "Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Halt jetzt endlich die Klappe! Ich will dich jetzt nur noch sehen, fühlen, riechen und schmecken! Wobei ... na gut, ein paar Töne darfst du auch noch von dir geben. Aber ich will kein Wort des Widerstands mehr hören, verstanden?" Adam griff in sein Hemd und riss es mit einem Ruck auf und zog mich mit einem weiteren an sich. Während ich daraufhin sämtliche Alltagsgedanken für gute zwei Stunden abstellte und mir nahm, was ich mir seit Monaten glühend gewünscht hatte, dachte ich keinen einzigen Moment mehr an Jessica oder irgendetwas anderes, das nicht ins Schlafzimmer gehörte, nicht einmal daran, dass man uns hören könnte.


*


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"Bist du etwa schon müde?" Adam wirkte, als wäre er gerade erst aufgestanden und wirkte etwas enttäuscht. "Ach nee. Mann, ich hab bereits einen langen Arbeitstag hinter mir, ich muss auch mal meine Beine hochlegen und etwas essen." Doch das schien ihn nicht zu beeindrucken. "Ach, du bist doch noch jung, essen kannste auch später noch. Jetzt bin doch ich gerade mal da“, fand Adam sich überaus wichtig. Ich überlegte, ob dieser Mann beziehungsweise Sim vielleicht irgendwo an seinem Körper eine Art Refresh-Button versteckt hatte, aber bisher war ich auf nichts dergleichen gestoßen. "Du, ich muss jetzt mal für kleine Mädchen, ob du nun willst oder nicht. Und das geht nun mal nicht hier in diesem Zimmer."


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"Das geht durchaus. Aber gut, ich akzeptiere. Dann geh mal. Aber schnell bitte!" Meine Augen weiteten sich ob dieser Aussage, aber ich verbat mir, den gerade entstandenen Gedanken weiter zu spinnen. Dafür musste ich grinsen, denn im Gegensatz zu den Sims, die ja nicht wussten, dass sie Sims sind, sah ich jegliche Denkblasen über all ihren Köpfen, und es war einfach zu lustig anzuschauen, wie über dem Kopf meines Liebhabers nun das typische lilafarbene "Techtelmechtel-Herz" prangte. Aber so lustig das auch war, nahm ich mir vor, meinen Zwilling beim nächsten Austausch darauf hinzuweisen, damit sie es abstellen würde. Das Ganze störte meine Immersion nämlich enorm, so wie auch die immer wieder heruntergeklappten Wände, die in letzter Zeit aber nur noch selten vorgekommen waren. Offenbar hatte sie dazugelernt.
"Ja, bist du denn immer noch nicht auf dem Töpfchen?", unterbrach Adam meinen Gedankenfluss.


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Schon wieder zog es mich beinahe übermächtig in seine Richtung. "Ich glaube, ich kann nicht gehen", bemerkte ich kleinlaut und klimperte mit den Wimpern.
"Ja, warum das denn jetzt plötzlich nicht mehr?"
"Dann bist du ja nicht mehr bei mir", jammerte ich gespielt und gab mich hilflos. "Soll ich mitkommen?", fragte Adam und schien mir das völlig ernsthaft anzubieten. Ich kicherte wie eine 12jährige. "Hm ... nee, ich hätte da aber eine andere Idee ..."

*


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Nachdem Adam sich endlich ausgetobt zu haben schien, vergnügte er sich mit American Football, während ich, inzwischen völlig entkräftet, aber glücklich, zur allgemeinen Stärkung ein paar Hamburger briet. Offenbar hatte Jess, die gerade vom Einkaufen kam, den köstlichen Geruch nach gebratenem Fleisch bereits draußen vernommen und wieselte nun schnuppernd Richtung Wohnküche. Doch was dann dort sah, ließ sie beinahe gleich wieder zurück in den Flur stolpern.


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Zuerst rang sie nach Worten, aber dann fielen ihr doch noch passende ein: "Herr Tallis, bitte, bitte, bitte, ziehen Sie sich doch etwas über! Ich wohne auch hier in diesem Haus und empfinde es als Zumutung, mich mit dem unbekleideten Freund meiner Mitbewohnerin in einem Raum aufzuhalten zu müssen." Sie schüttelte sich dabei wie schwer gegruselt und machte ihr Unbehagen so mehr als deutlich.


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"Hm, also eine Zumutung hat mich bisher noch keine Frau genannt“, entgegnete Adam frech lächelnd und schien sich keinen Deut zu schämen, völlig nackt vor einer Fremden zu stehen. "Sehe ich denn wirklich derart schlimm aus?"


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Jessica warf hilflos rudernd ihre Arme in die Luft. "Aber darum geht es doch gar nicht! Sie sind für mich ein Fremder, und Fremde will ich nun mal nicht nackt sehen, Punktum. Und zwar weder Sie, noch Mr. Universum!" Diesmal wählte sie ein paar Schluchzer zur Untermalung ihrer Forderung. "Ist ja schon gut, es gibt keinen Grund zu heulen, ich zieh mich ja schon an", schüttelte Adam genervt den Kopf und überlegte, wo er seine Unterhose wohl hingelegt hatte.


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Nach dem Essen, das Jessica wieder einmal alleine im Arbeitszimmer eingenommen hatte, verabschiedete sich Adam, sehr zu ihrer Erleichterung, und ging nach Hause. Allerdings ohne Unterhose unter der Jeans, die er selbst nach ausgiebiger Sucherei nicht hatte finden können, denn ich hatte sie nämlich aus Rache unter Jessicas Kopfkissen versteckt und freute mich schon jetzt diebisch auf den Moment, in dem sie sie finden würde.
"Hallo Armin, ein Segen rufst du an! Stell dir nur vor: ein Schwerverbrecher geht neuerdings bei uns ein und aus und läuft hier nackend herum! – Ja, richtig, Naikes Freund ist zurück. – Lange Zeit, genau. Er war im Knast, hat eine junge Frau misshandelt. Ach, Armin, Himmel! Ich mag gar nicht daran denken. Ich bin mir meines Lebens nicht mehr sicher! Und was ist, wenn er Naike etwas antut? – Nein, Du brauchst nicht hierher ziehen, das würde doch die Lage nur noch verschärfen, da komme ich lieber zu dir. – Wie? Deiner Mutti wäre das nicht recht? Du wohnst wirklich noch bei deiner Mutter? Ich dachte, das sei ein Scherz von Naike gewesen."

Ich beschloss, sie tun zu lassen, was sie nicht lassen konnte. Nach ihren erzählenden Worten an Armin allerdings nicht, ohne kurz an einen Moment zurückzudenken, der sich während unseres Tête-à-Têtes zugetragen hatte. Adam hatte hart zugepackt und sich nicht zurückgenommen, obwohl ich ihn darum gebeten und dann sogar gebettelt hatte. Ich betastete mit einem leichten Anflug von Unbehagen meinen Hals, aber nichts tat mir weh. Und da war es auch unmittelbar schon wieder, dieses alles überstrahlende Sehnen danach, dass er mich berührte, mich überall anfasste. Ich beschloss, mich kalt zu duschen, obwohl ich das hasste.

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Am nächsten Tag klingelte es an der Tür. Ich sprang schnell ins Bad, um mir die Lippen nachzuziehen und öffnete dann feierlich die Tür. Aber Adam stand dort definitiv nicht, sondern eine Frau im gleichen Wahrsagerinnen-Kostüm, das Jess einst getragen hatte. "Entschuldigung, wir sind hier keine Aufnahmestation für arbeitslose Wahrsagerinnen", sagte ich aus Enttäuschung viel zu unhöflich, aber noch so eine Selfmade-Magierin wollte ich auf keinen Fall auch nur für einen kurzen Besuch in meinem Hause haben. Die grauhaarige Frau protestierte verwirrt: "Wie bitte? Ich bin doch hierher bestellt worden! Und arbeitslos bin ich schon mal gar nicht."
"Bestellt? Von wem bitteschön?", fragte ich sie verwundert.


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"Von mir!", flötete Jessica aus dem Hintergrund und kam aus dem Haus getrottet. "Naike, jetzt hör' mir erstmal zu, bevor du, wie gewohnt, an die Decke gehst. Ich hab mir gedacht, du könntest einen wirklich netten jungen Mann brauchen, der deiner Person angemessen ist. Und meine ehemalige Kollegin, Frau Dederichs, kann dir sicher helfen. Sie ist eine absolute Koryphäe auf dem Gebiet der magischen Partner-Beschaffung!" Ich schnappte wieder einmal empört nach Luft. "Jess! Bist du verrückt geworden?" In diesem Moment fing Frau Dederichs bereits mit ihren Beschwörungen an.
"Frau Dederichs, hören Sie bitte auf der Stelle damit auf. Ich habe bereits einen Mann!", jammerte ich eindringlich. "Aber nicht den Richtigen!", urteilte Jessica und rollte ihre Augen dabei verständnislos gen Himmel. Und von dort kam wenige Sekunden später auch schon die von ihr erhoffte Lieferung.


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Ein dunkelhaariger Mann fiel uns drei Damen plötzlich einfach so aus dem Nichts hart auf den Sand aufprallend vor die Füße. Ich konnte kaum hinschauen, derart brutal war er gelandet, versuchte nun aber tapfer, sich aufzurichten. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Jessica die Flucht ins Haus ergriff und bekam Panik. "Jess, bitte bleib hier und hilf mir, diesen Kerl wieder loszuwerden! Du kannst doch jetzt nicht ..."
"Kindchen, ich muss dringendst aufs Klo, freunde dich doch in der Zwischenzeit schon mal mit deinem Geschenk an, ja? Er sieht doch wirklich gut aus. Ich sagte ja, Frau Dederichs versteht ihr Handwerk." Mit diesen Worten flitze sie wie von einer Tarantel gestochen ins Haus und ließ mich verstört mit Frau Dederichs und dem jungen Mann zurück.

*​

Ja mei, wer ist denn da vom Himmel gefallen?
Soll mir der Kerl etwa besser gefallen als Adam?
Und wie lange wird dieser brauchen, bis er wieder einmal sein Recht einfordert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ui ein neuer Teil %)
Irgendwie wäre es mir auch unangenehm Adam nackt sehen zu müssen. Er ist total behaart *schüttel*
Nein irgendwie absolut nicht mein Fall.
Und was ist denn mit Jessicas Kleidung los?
Hatte die schon immer einen Minirock mit Leggings an? Sieht jedenfalls lustg aus :lol:
Ach und ich hab auch noch einen lustigen Schreibfehler gefunden höhöhö.
DU hast im letzen Abschnitt Daumen statt Damen geschrieben. Ich hab mich voll gekrümmelt grad so vor Lachen. =)
Bin echt gespannt wie es weiter geht und wer einziehen wird.
Armin oder Adam oder vllt. doch der Doktor?

Grüße

Leila
 
Alsooo
Ich möchte mich nun auch mal zu Wort melden =)
Verfolge deine Story schon von Anfang an und finde sie echt gut gemacht, mir gefällt dein Schreibstil sehr und auch deine Sims finde ich toll ;)

Freue mich schon tierisch auf das nächste Kapitel :)
 
Hallo, ihr Lieben! :hallo: Bin gerade am Texten, heute geht es weiter, sogar ein bißchen länger als sonst, denn Kapitel 13 schließt den Bogen zu Kapitel 1, Naikes Erinnerungen hören also jetzt auf und es geht nach dem Schlag weiter. Hoffentlich ist das nicht zu kompliziert, aber Rückblenden gibt es in Filmen oder Büchern ja auch häufig.

Rühr mal ein bisschen die Werbetrommel! :)
Ja, das wäre sicher gut, aber ich habe im Moment die Kapazitäten nicht, hier im Forum kräftiger mitzuwirken. Würde auch gerne mal ausführlich in andere Stories reinschauen, aber meine wenige Freizeit, ich spiele ja auch noch das Single-Projekt und lese dort die Stories der anderen - läßt das im Moment nicht zu. Wird sich aber sicher irgendwann wieder möglich sein.

Er ist total behaart *schüttel*
Jo, das isser. *lechz* Ich weiß, mein Geschmack ist nicht unbedingt Mainstream. =)
Jess wird ab und an auch mal umgezogen, aber leider gibt es nicht so viele schöne Seniorenklamotten zum downloaden. *find*
DU hast im letzen Abschnitt Daumen statt Damen geschrieben. Ich hab mich voll gekrümmelt grad so vor Lachen.
Oh jee, ich korrigiere schnell. :lol:

Alsooo Ich möchte mich nun auch mal zu Wort melden =)
Verfolge deine Story schon von Anfang an und finde sie echt gut gemacht, mir gefällt dein Schreibstil sehr und auch deine Sims finde ich toll ;) Freue mich schon tierisch auf das nächste Kapitel :)
Juchuu, ein neuer Leser! %) Freue mich sehr, daß dir meine FS gefällt, dann leg ich mich jetzt mal schnell ins Zeug, positives Feedback spornt mich sehr an! Danke!

Bis nachher, Naike
 
Kapitel 13 - Naike nach Hause telefonieren


Kapitel 13 – Naike nach Hause telefonieren

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"Wer will mich hier loswerden?", knurrte der umfangreich tätowierte, aber sehr gut aussehende Mann, der Dank Frau Dederichs gerade schmerzhaft vom Himmel gefallen war. Mir wurde ganz heiß - wie peinlich! "Niemand ... äh ... ich meine doch. Also, eigentlich ich! Es tut mir so leid, das Ganze hier ist ein Missverständnis. Ich brauche keinen Partner, bin ja schon mit einem anderen zusammen. Es war bloß eine dumme Idee meiner Freundin, bitte seien Sie mir nicht böse, ja? Es liegt ganz bestimmt nicht an Ihnen!" Der Unbekannte zuckte mit den Schultern. "Tja, das ist ziemlich schade, ich dachte man könnte sich mit dir ein bisschen amüsieren." Ich wedelte hilflos mit ihren Armen und wusste nicht, wohin ich sie stecken sollte. "Tut mir echt leid, vielleicht in einem anderen Leben."


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"Okay, ich geh dann mal. Sollten Sie mal Bedarf haben, ich heiße Jack und arbeite zu fast jeder Tages- und Nachtzeit am Hafen." Ich kratzte mir verlegen am Kopf. "Äh, danke. Bis irgendwann dann mal und überhaupt so", stotterte ich vor mich hin, während das arme Zauber-Opfer leicht humpelnd von dannen zog und dann, wie in der Sim-Welt üblich, am Rand des Grundstückrand verschwand.


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"Jess, was in Gottes Namen hast du dir dabei wieder gedacht? Ich bin vergeben, verflixt noch mal, ich brauche keinen Jack oder Peter oder Jürgen, ich hab Adam! Und er ist der Einzige, den ich will. Basta!", motzte ich aufgebracht. "Aber ich wollte dir doch nur helfen!", entgegnete Jessica traurig, aber diese Tour berührte mich so gar nicht. "Leb dein blödes Helfersyndrom an anderen aus, ja? Armin zum Beispiel, ihm muss bestimmt bei irgendetwas geholfen werden!" Jessicas Gesichtsausdruck glich dem nach einem Biss in eine Zitrone. Sie murmelte eine Entschuldigung, schüttelte den Kopf, als fehlte es ihr an jeglichem Verständnis, und schlurfte dann in die Küche.

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An dieser Stelle endeten meine Erinnerungen. Ja, so war es vor dem Schlag gewesen. Hätte ich damals nicht doch besser auf Jessica hören und diesen herbei gezauberten Jack daten sollen? Wären mir dann die angebrochene Nase und das blaue Auge erspart geblieben? Ich nahm einen weiteren Schluck Cappuccino und überlegte, was ich nun tun sollte. Mitten in meine unschönen Gedanken klingelte das Telefon.
"Le Normand, hallo? Ach Joseph, grüße Sie! – Ja klar, dich. Schön mal wieder von dir zu hören! – Was, jetzt gleich? Das ist ungünstig, ich ... – In einer Stunde? Ja, das passt besser. – Gut, also dann um neun Uhr vor dem Chez Poulain. Bis dann!" Adams Bruder. Was konnte der nun von mir wollen?, überlegte ich verwundert.


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Eine Stunde später sollte ich es erfahren. Joseph war pünktlich eingetroffen und begrüßte mich freundlich. Unverschämt gut sah er aus. Was mochten die Tallis-Sims wohl für Eltern gehabt haben? Joe hatte helleres Haar und seine Augen standen nicht so eng beieinander wie die seines älteren Bruders, aber das gewisse Etwas, auf das ich offenbar ansprang, war auch bei ihm nicht zu leugnen. "Hi Naike!", rief er fröhlich, hielt dann aber inne und machte ein mitfühlend schmerzverzerrtes Gesicht. "Au Mann!"
"Was ist?", fragte ich ihn und fühlte mich dabei ziemlich albern, da mir völlig klar war, worauf seine Worte anspielten. Sein Blick wurde ernst. "Das fragst du noch? Schau mal in den Spiegel, du bist ja fürchterlich zugerichtet."
"Ach so, das meinst du. Tja, ich Dussel hab' mir eine Tür vor den Kopf gehauen, kuriose Geschichte!", log ich und lachte viel zu gespielt, wie ich mir selbst eingestehen musste. "Du meinst wohl eher, eine "Tür" hat dir vor den Kopf gehauen. Eine Tür namens Adam nämlich, nicht wahr?", mutmaßte Joe Tallis ohne den Anflug eines Zweifels an seiner kühnen These. "Äh … du weißt es?", fragte ich ihn beunruhigt, die Antwort bereits ahnend. "Natürlich, deswegen bin ich ja hier. Adam hat mir erzählt, dass mal wieder die Pferde mit ihm durchgegangen sind. Das waren aber wohl eher Mammuts als Pferde", seufzte Joe und betrachtet mitleidig mein verpflastertes Gesicht.


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"Ach, das ist halb so schlimm, das wird schon wieder", versuchte ich den unangenehmen Gang des Gesprächs abzuwiegeln, doch Joe widersprach. "Sag mal, spinnst du? Wie kannst du das nur so leicht nehmen? Mein Bruder hat dich schwer verletzt! Naike, du musst die Finger von ihm lassen, er tut dir nicht gut. Ad war schon immer sehr jähzornig. Er kann sehr lieb und äußerst charmant sein, aber manchmal ist es dann wieder bei irgendwelchen Anlässen soweit und er tickert aus. Glaubst du allen Ernstes, du könntest das ändern? Das haben schon ganz andere versucht." Verunsichert kaute ich auf meiner Unterlippe herum und beschloß dann, Joe seine Sorgen besser zu nehmen, ehe sich das Gespräch noch vertiefte und ich vielleicht Dinge erfahren würde, die ich gar nicht wissen wollte.
"Du, ich finde es wirklich anständig von dir, dass du mich warnst, aber ich kenne ihn doch auch schon eine Weile. Mach dir mal keine Sorgen, ich werde schon meine Konsequenzen ziehen. Vorläufig werde ich ihn sowieso nicht mehr treffen."
"Eine gute Entscheidung, belasse es bloß dabei!", stellte Joseph erleichtert fest.


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"Joe, ich danke dir, dass du gekommen bist!" Ich umarmte den jungen Mann mit den wunderschönen honigfarbenen Augen und hätte ihn am liebsten nicht mehr losgelassen, so gut fühlte er sich an. Absolut durchtrainiert, aber dennoch weich und warm. Und dieser Duft erst! Allerdings vergriff er sich ein wenig zu fest in meinem Haar, was einen Schauder über meinen Rücken jagte. "Also dann, bis demnächst!", verabschiedete er sich, doch ich ergriff noch einmal seinem Arm. "Joseph, warte! Was macht Adam eigentlich gerade?" Unmittelbar bildete sich eine steile Sorgenfalte auf seinen zuvor entspannten Zügen. "Das interessiert dich doch noch? Also eigentlich habe ich ihn heute tagsüber nur matt auf dem Sofa herumliegen sehen." Ich vernahm diese Aussage mit Genugtuung. Offenbar litt der Kerl. Das hatte er auch verdient! Aber mit diesem Gedanken kam auch gleich wieder diese verflixte Sehnsucht hervor. Das Gefühl, das ich nicht haben sollte.


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Da es noch recht früh am Abend war, entschloss ich mich, zur Ablenkung noch ein paar Lebensmittel im All-in-One-Shop einzukaufen. Der Bringdienst war für unsere immer noch wenig umfangreiche Haushaltskasse nach dem Hausbau leider nur im Notfall erschwinglich. Doch wer stand da plötzlich vor dem hell beleuchteten Eingang? Mir wurde es siedeheiß und mein Hals fühlte sich plötzlich wie zugeschnürt an. Blitzschnell machte ich auf dem Absatz kehrt und wäre dabei beinahe gestolpert.
"Naike! Was machst du denn hier? – Ich wollte ... Mensch, jetzt bleib doch mal stehen!", rief die Stimme, die ich gerade am wenigsten hören wollte. Oder die ich gerade am dringendsten hören wollte? Ach, schei*e!
"Adam, schleich dich, sonst hex ich dir ein Frettchen in die Hose!", fuhr ich ihn mit grimmiger Miene an, doch das beeindruckte ihn scheinbar nicht mal im Ansatz, denn seine Worte klangen nun noch eindringlicher: "Mon ange, bitte! Ich ... Verdammt, Naike, jetzt lass mich nicht hier stehen!"
"Lalalala …", sang ich mir zur Beruhigung vor und redete dann formelhaft flüsternd auf mich selbst ein: "Nicht hinhören, geradeaus gucken und immer weitergehen. Bis zum Taxi. Nein, er sieht beschissen aus, er ist kein bisschen anziehend und überhaupt keinerlei Aufregung wert. Lalalala ..." Adam war nun nicht mehr zu vernehmen. War, war er überhaupt noch hinter mir? Ich traute mich nicht umzusehen und konzentrierte mich stattdessen auf den Taxifahrer, der glücklicherweise gerade mit seinem gelben Wagen vor dem Laden auf der Straße stand. "Guten Abend, bitte bringen Sie mich so schnell wie möglich zur Simlane Nr. 10", bat ich ihn leicht stotternd und wedelte mich ein paar Simoleons. Der Taxifahrer sah sie besorgt an: "Fehlt Ihnen etwas, Miss?" – "Nein, danke, alles in bester Ordnung, mir geht es gut. Mir geht es richtig prächtig! Bitte fahren Sie gleich los! Ich schwang mich schnell auf den Rücksitz und fing nach ein paar Metern Fahrt an zu weinen.

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Am nächsten Tag, ich führte gerade ein paar längst überfällige Reparaturarbeiten im Haushalt durch, um mich von meinem Kummer abzulenken, hörte ich draußen Lärm und durcheinander redende Stimmen. Ein bisschen genervt, aber auch neugierig, lief ich aus dem Haus. Was war da los?


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"Was geht denn hier ab, eine Demo oder was?" Verwundert entdeckte ich erneut die Wahrsagerin Frau Dederichs, versammelt mit Jessica und einer Art ... Riesenbaby? "Äh, darf ich die Herrschaften mal fragen, was hier los ist?"
"Es ist vollbracht!", rief Frau Dederichs freudig und warf ihre Arme jubelnd in die Höhe. Ich kratzte mich wieder einmal verwundert am Kopf und konnte mir, trotz meiner nur mäßigen Laune, ein Grinsen nur schwer verkneifen. "Kann mich mal bitte jemand aufklären, was hier abgeht? Jess, wer ist dieser Thomas-Magnum-Verschnitt in Pampers Trainers?"
Jess klärte mich gleich freudestrahlend auf: "Du, ich dachte, jetzt, wo du dich ja endlich von Adam getrennt hast, wärst du offen für einen anderen Mann." Auf diese Eröffnung folgte eine galante Handbewegung: "Darf ich vorstellen: Tädäää – Herr Bruno Bieri!"
Ich wunderte sich langsam über gar nichts mehr und nahm mir vor, mich zukünftig auch über nichts mehr zu ärgern. Offenbar hatte es sowieso keinen Sinn, hier in dieser verrückten Welt, in der alle irgendwie durchgeknallt erschienen, aber ganz offensichtlich keiner etwas dafür konnte. "Jess, ich habe mich nicht von Adam getrennt, wie kommst du darauf? Ich will ihn nur gerade nicht mehr ..." Mein Blick war plötzlich wie von selbst Richtung Strasse geglitten und mein Körper schien nach einem sofortigen Doppelkorn zu verlangen, um die nun auf mich zukommende Situation, deren Verlauf ich bereits vage erahnen konnte, halbwegs durchzustehen. Wenn man vom Teufel sprach …


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Langsam kam Adam dem kleinen Grüppchen vor der Simlane 10 entschlossen näher. Seine Augenbrauen waren derart angespannt zusammengezogen, wie ich es vorher noch nie gesehen hatte. Sie hatten sich regelrecht mit seinen Augen vereint. Aber dann forderte erst einmal das Riesenbaby meine Aufmerksamkeit. "Darf ich mich vorstellen, ich bin Bruno Bieri. Darf ich Sie zu einem kleinen Umtrunk einladen, Fräulein Le Normand? Auf was haben Sie Lust?", zwinkerte er mir fröhlich zu und war ganz offensichtlich kein Stück beleidigt über meine bisherigen Kommentare über seine Erscheinung.
Inzwischen hatte Adam unsere Gruppe erreicht und wandte sich zuerst an mich. "Na, auf was hat "Frollein Länourmon" denn so Lust, häh?", provozierte er mich in lästerlichem Ton und hob dabei mit seinem Zeigefinger meinen Kinn einen Zentimeter an. "Vielleicht auf ein lauschiges Tête-à-Tête mit diesem Muskel-Baby? Ging ja schnell mit 'nem neuen Macker bei dir: Deshalb hast du mich also gestern ignoriert!" Er schäumte sichtlich vor Wut.
"Aber nein, Ad, du irrst!", versuchte ich die Situation händeringend zu klären. "Frau Dederichs hat ihn gerade erst herbeigezaubert, ich kenne ihn überhaupt nicht. Jess wollte mich wieder einmal mit einem Date beglücken, da sie dich als ungeeignet für mich empfindet. Und, ehrlich gesagt, stimme ich ihr inzwischen zu – schau dir doch meine verdammte Nase an!", stieß ich den letzten Satz aufgebracht hervor. Adam verzog keine Miene. "Herbeigezaubert ... ah ja ... alles klar. Das kann ich natürlich bestens nachvollziehen, keine Frage ... Naike, hör auf mir einen solchen Mist zu erzählen!" Adams Stimme übertönte meine deutlich lauter und klang so tief und mächtig, dass ich einen Schritt zurück taumelte und mir ein bisschen mulmig wurde. Ich tippte auf einen ausgewachsenen Bariton, und mir wurde ein wenig schwach auf den Beinen, denn dieser berühte mich unerwünschterweise tief in meinem Inneren. Dummerweise meldete sich daraufhin Herr Bieri in diesem Moment sehr unpassend, aber mutig zu Wort: "Wie, ich bin herbeigezaubert? Kann mich an nichts erinnern. Wer sind Sie ungehobelter Klotz überhaupt, dass Sie sich hier so aufzuspielen!?" Adam schnappte nach Luft, seine beinahe schwarzen Augen waren inzwischen unter den Augenbrauen kaum mehr zu sehen und blitzten den unbekannten Störenfried böse glühend an. Herr Bieri tat unbeeindruckt, als sei er völlig angstfrei. "Und jetzt entschuldigen Sie Fräulein Le Normand und mich bitte, wir wollen zusammen den Tag genießen." Es verschlug es vor Aufregung den Atem. Das war jetzt zu kühn, das konnte nicht gut ausgehen.


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Und ich sollte Recht behalten. "Ich werde Ihnen jetzt mal zeigen, wer hier mit wem den Tag verbringt!", brüllte Adam zur Kampferöffnung und stürzte sich dann mit vollem Körpereinsatz auf den verblüfften Bodybuilder. Jessica wurde blass. "Naike, um Himmels Willen, halt ihn zurück! Er wird ihn noch umbringen!", rief sie ängstlich. "Jess, wie denn bitte? Denkste, ich spring jetzt mit in diesen Sandhaufen?", jammerte ich und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. "Dann ruf wenigstens die Polizei!", jammerte Jessica. Adam prügelte inzwischen ohne Rücksicht auf Herrn Bieri ein, der zwar kräftig war, aber gegen die kalte Wut und die gezielten Schläge seines Gegners nicht viel ausrichten konnte. Wie unter Schock beobachtete ich mit offenem Mund die Szene und nahm zwei Stimmen in ihrem Kopf wahr, die wie Affen umher tobten. Während der erste Affe, ähnlich wie Jessica, angstvoll fiepte, schien der andere erstaunlicherweise Vergnügen zu empfinden. "Schau, schau doch! Er schlägt sich für dich. Und dann auch noch mit einem solchen Muskelprotz, ist der echt mutig!", tönte dieser zweite Affe und grinste seinen verstörten Artgenossen frech an. "Naike, jetzt tu doch endlich was!", wimmerte Jessica, und ich bemerkte jetzt, dass Frau Dederichs verschwunden war. Sie hatte offenbar längst das Weite gesucht. "Geh du doch zum Telefon, Jess! Du hast uns schließlich das ganze Chaos hier eingebrockt!", schrie ich zurück, denn ich traute mich nicht von der Stelle, da ich irrigerweise glaubte, mit reiner Anwesenheit das Schlimmste verhindern zu können.


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Endlich ließ Adam von Herrn Bieri ab, der sich nur mühsam aufrichtete. "So, das wär's! Und jetzt will ich Sie niemals mehr auf diesem Grundstück sehen, sonst wiederholen wir dieses romantische Tête-à-Tête beim nächsten Mal noch etwas ausführlicher, ist das klar?", drohte er seinem vermeintlichen Nebenbuhler schwer atmend. "Sie … Sie sind ja gemeingefährlich!", stotterte Bruno Bieri und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Nase, während etwas Blut durch seine Finger rann. Dann nahm er Reißaus, zwar humpelnd, aber sichtlich so schnell ihn seine muskelbepackten kurzen Beine tragen konnten.


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Nachdem sie minutenlang wie versteinert die Prügelei verfolgt hatte, fand Jessica nun schnell wieder zu ihrer alten Form zurück und schaute den Prügelknaben von oben bis unten verächtlich an, als wäre er ein ekliger Tatzelwurm, den es schnellstens zu entfernen galt. "Monsieur Tallis! Was fällt Ihnen ein, Ihre … Ihre "Neigungen" hier vor unserem Haus an einem völlig unbedarften Mann auszulassen? Ich werde persönlich dafür sorgen, dass Sie wieder im Knast landen, wenn Sie auch nur ein einziges Mal wieder einen Fuß auf dieses Grundstück setzen!" Mir schwindelte und mir kamen langsam die Tränen. "Jess! Hör auf, lass ihn in Ruhe, sonst ...", versuchte ich die aufgebrachte alte Dame zu beschwichtigen. "Sonst was?", fiel mir Adam ins Wort. "Glaubst du etwa, ich schlage auch alte Damen?" Ich sah in seine noch immer funkelnden Augen, deren Glut jedoch zunehmend erlosch, und zögerte für einen Augenblick, um das Unvermeidliche aber dann doch noch auszusprechen. "Ja, das glaube ich", entgegnete ich dann traurig. Die Wut in Adams Augen wich tiefer Enttäuschung, entsetzt starrte er mich an. "Excusez moi, mon ange. Es tut mir leid", hauchte er resigniert. "Alles tut mir sehr leid. Adieu!" Dann drehte er sich um und ging.


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"Adam? Wo willst du hin?", schrie ich zutiefst verzweifelt hinter ihm her. "Bleib verdammt noch mal stehen!" Aber er entfernte sich weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ich sackte in den Sand. Mehr und mehr heiße Tränen rannen über meine Wangen herab, brannten auf den versehrten Hautstellen und flossen in meinen trockenen, sich noch immer wie zugeschnürt anfühlenden Hals. Sollte das das Ende unserer leidenschaftlichen Liebe gewesen sein, die doch gerade erst begonnen hatte?

*


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"Schluss! Aus! Ich spiel nicht mehr mit! Das ist doch zum Kotzen hier, einer irrer als der andere! Ich muss in einem fast leeren Haus leben, man wird beim kleinsten Fehler im Job dauernd gefeuert, nagt deshalb am Hungertuch, meine Mitbewohnerin zwingt mir dauernd fremde Kerle auf, und der, den ich haben will, ist ein unberechenbarer Wilder!" Die Worten schossen nur so aus meiner Kehle gegen die Fensterscheibe.


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"Holt mich hier bitte jemand raus? – Hallo? Keiner da? Naike! Siehst du mich nicht leiden?" Meine Stimme verhallte im leeren Haus. Nichts passierte. Verzweifelt entschloss ich mich zu einer eiskalten Dusche, die ich sonst hasste wie nur sonst was. Und während das Wasser erleichternd auf mich herunter prasselte und meinen Verstand zunehmend klärte, kam mir wieder die Idee, die ich bisher, seit dem einzigen Mal nach meiner Ankunft, nicht erneut umgesetzt hatte, obwohl das längst überflüssig gewesen war.


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Ich zog mich an, setzte mich an den Schreibtisch und öffnete Skype. Von meinem nach der Ankunft im Internetcafé eingerichteten Account "NaikeSimlane" tippte den Nicknamen in die Suche ein, den ich früher benutzt hatte, als mein Zwilling und ich noch vereint, wir ein- und diesselbe Person gewesen waren. Zutiefst erleichtert nahm ich zur Kenntnis, dass er noch immer aktiv war. Und mein Alter Ego war online!

NaikeSimlane: Hi, Naike. Nimmst du mich auf deine Kontaktliste?
NaikeLeNormand: Oha, wen haben wir denn da? Klar. Hallo, äh … auch Naike!^^
NaikeSimlane: Muss ich dir erst noch erklären, was hier abgeht?
NaikeLeNormand: Nein, ich verfolge doch alles haarklein auf dem Bildschirm mit und drehe ab und zu an einem Rädchen. *zwinker*
NaikeSimlane: "Wie kannst du dann noch zwinkern? 😠
NaikeLeNormand: Wie kannst du nur jammern? Dein Leben ist doch spannend! Und jetzt zieh bitte erstmal diese doofe Brille aus, bist doch nicht Puck, die Fliege! Brauchst sie eh nicht mehr, dein Auge hat doch kaum was abbekommen!
NaikeSimlane: Ja gut, hast ja Recht, ich neige zur Theatralik. So besser?
NaikeLeNormand: Wesentlich besser.
NaikeSimlane: Du, ich will raus. Das Spiel hier ist eine körperliche und seelische Tortur, das hält kein Sim auf Dauer aus!
NaikeLeNormand: Für eine Tortur warst du aber ziemlich glücklich, als Adam wieder an deiner Tür klingelte, nicht wahr? Hab dich schwer beneidet!^^
Naike Simlane: Ach, das mein ich doch nicht. Ich rede von meinem geschundenen Gesicht und davon, dass ich mit Jess auf keinen grünen Zweig mehr komme. Und Armin hat übrigens Mundgeruch, wollte ich noch anmerken. *urgs* Was denkst du, was ich bisher alles durchgestanden hab! Schau dir das Haus an, stillos und ohne jegliche Gemütlichkeit! Und Adam, er ist weg. Es ist aus! Ich hätte ihn mit Jess sowieso nicht unter einen Hut bringen können. Ach, es hat alles keinen Zweck. Können wir nicht tauschen? Ich will nach Hause! 😢

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NaikeLeNormand: Ich sag dir jetzt mal was, Naike No. 2. Das Leben ist ein Spiel mit Höhen und Tiefen, Aufs und Abs. Sowohl für dich als auch für mich. Für uns alle. Der eine von uns ist genauso wenig real wie der andere. Würdest du gerne einen Roman lesen, in dem nur glückliche Menschen vorkämen? Die einen Glücksfall nach dem anderen auszuhalten hätten, ohne Anfang und ohne Ende? Wäre es nicht ein bisschen anspruchslos, kein Problem mehr lösen zu müssen? Glaube mir, du würdest dich zu Tode langweilen! Kein Sieg ohne Niederlage, keine Liebe ohne Leid. Neutralität wäre die Folge, alles würde dahin plätschern – nein, nicht einmal die Zeit gäbe es mehr!
Mein süßes Ich aus tausend Pixeln, wenn du es wirklich willst, hole ich dich raus. Aber bitte denke noch einmal darüber nach. Alles wäre vorbei, das Leid, aber damit auch die Freud'.

NaikeSimlane: ...
NaikeSimlane: Hm, ich glaube, du hast schon Recht. Aber ein Wohlgefühl bekomme ich durch diese Art von hochweiser Erkenntnis leider auch nicht. Meine Nase tut noch genauso weh wie vorher, und von meinem Herz scheint ein Stück zu fehlen. Was macht er eigentlich gerade?
NaikeLeNormand: Ich bin doch im Internet, kann ihn gerade nicht sehen.
NaikeSimlane: Ach Schei*e, ich liebe diesen Arsch! 🥺
NaikeLeNormand: Ich auch. 😏

Und mein Leben hier war für sie der einzige Weg, dies auszuleben, dachte ich bei mir.


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NaikeLeNormand: Ich mache dir einen Vorschlag: Du spielst noch ein paar Wochen weiter und überlegst dir bis dahin, ob du weitermachen möchtest. Ich bau dir inzwischen das Haus um, damit du dich wohler fühlen kannst. Denk aber daran, dass die Geldmittel noch immer recht knapp sind. Jess und du, ihr müsst echt reinkloppen. Und weiterhin möchte ich dir mal den Tipp geben, darüber nachzudenken, was du bist.
NaikeSimlane: Wie, was ich bin?
NaikeLeNormand: Na, so eine Art Hexe! Du hast vor lauter Liebe und Leid deine magischen Fähigkeiten völlig vergessen. Naike, du hast einen gewissen Einfluss auf den Lauf der Dinge, nutze das!
NaikeSimlane: Doch, ich weiß das schon, aber ich manipuliere ungern. Soll ich Adam etwa verhexen, dass er plötzlich sanft wie ein Schaf wird? Das will ich doch gar nicht! Außerdem geht bei meinem Zaubern dauernd was daneben, ich erinnere dich nur an den peinlichen Auftritt mit den Flügeln oder dem Fischschwanz!
NaikeLeNormand: Ja, *lol*. Joseph hat sich köstlich amüsiert!
NaikeSimlane: Na prima. *grummel*
NaikeLeNormand: Apropos Joseph, schau dich mal auf der Insel um, ich hab dir ein paar heiße Kerle angesiedelt. Und ich meine jetzt NICHT Bruno Bieri! 😁
NaikeSimlane: Hihi ja, köstlich! Ich dachte gestern, ich spinne.
NaikeLeNormand: Also, sei nicht so bieder monogam! Ist eh unmenschlich bzw. in deinem Fall unsimlisch.^^
NaikeSimlane: *g* War schön, mit dir zu sprechen, jetzt geht es mir schon ein ganzes Stück besser. Wir treffen uns dann wieder in ein paar Wochen, ok? Und bitte vergiss’ das mit dem Haus nicht, ich hab letztens auf dieser Download-Seite mit selbstgebauten Häusern anderer Sims-Spieler eines mit Heuboden gesehen, das will ich haben!
NaikeLeNormand: Was willst du Stadtmädchen mit einem Heuboden?
NaikeSimlane: Och, warte mal ab ... *breitgrins*


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Es war für mich wieder äußerst seltsam gewesen, mit meinem Alter Ego zu reden, aber ich war sehr froh, dass mir diese Möglichkeit nun wenigstens hin und wieder offen stand. Vielleicht sollte ich meine magischen Möglichkeiten wirklich mehr ausnutzen? Wenigstens in Notsituationen? Ich beschloss, vorerst abzuwarten und einen Blick in die Karten zu werfen, was die nächste Zeit bringen würde. Ich legte ein Großes Blatt aus und entdeckte bei Adams Personenkarte gleich die Wolken, es schien ihm also tatsächlich alles andere als gut zu gehen. Aber das wusste ich ja eh schon von Joseph. Wirklich interessant war aber, dass die Wolken nicht zwischen unseren Personenkarten lagen, was auf eine unklare Beziehung hingedeutet hätte. Das war ein gutes Zeichen! Die Sense hingegen, der Hinweis auf seine Neigung zu Gewalttätigkeit, lag allerdings nach wie vor im aktuell gelegten Blatt ungünstig in seiner Nähe. Nur was bedeutete die Lilie daneben, das Symbol für Sexualität? Ich rätselte, wie ich immer rätselte, wenn ich mir selbst die Karten legte. Und als ich dann noch die Schlange in Adams Nähe entdeckte, wurde ich unruhig. Gab es etwa noch eine andere Frau in seinem Leben? Ich beschloss, zukünftig erheblich wachsamer zu sein, denn die Aussage der Schlange war, was diese Problematik anging, normalerweise immer eindeutig.

*​

Wie wird sich Naike in ein paar Wochen entscheiden? Bleibt sie in der Sim-Welt?
Wird sie Adam verzeihen oder den Rat ihres Zwillings beherzigen und sich einen der anderen heißen Kerle schnappen?
Und bekommt sie jetzt tatsächlich endlich ein schönes Haus?
 
Zuletzt bearbeitet:
=)
tolles kapitel,
hmm jesse hätte ich, glaub ich schon rausgeworfen...
das naik das noch mit ihr aushält, mich würde das total nerven^^
Adam erinnert mich ein klitze klein wenig an meien Freund, ich weiss auch nicht warum:lol:
Ich hoffe sie bekommt ihr neues Häuschen, ihr jetziges ist wirklich nicht sehr berauschent ;)

Bin gespannt auf die Fortsetzung =)
 
Hi Slaaam00, danke für dein Feedback. :hallo:
Jessica nervt wirklich tierisch, aber Naike hängt ziemlich an ihr, jetzt ist zwar Adam wieder da, aber sie braucht auch eine Busenfreundin und bisher ist Jessica die einzige ihr nahestehende Person auf der Insel.
Adam erinnert mich ein klitze klein wenig an meien Freund, ich weiss auch nicht warum
Ist er zufällig auch anstrengend? :lol:
Häuschen kommt! Fortsetzung heute oder morgen, mal schauen, wie schnell ich es schaffe.

LG, Naike <--- derzeit nackt, d. h. ohne Profilbild, da ist Server-mäßig im Moment was kaputt, wurde gemunkelt
:argh:
 
Herr Bieri ist ein guter Kerl, tat mir auch leid. Aber ich finde solche Figuren einfach furchtbar, wie Arnold Schwarzenegger zu seinen "besten" Zeiten. *iiihhh* Na ja, jedenfalls ist Bieri Bodyguard und kommt eines Tages nochmal zum Einsatz, dafür ist er wirklich bestens geeignet.
Stimmt, ET. :D
Na, dann werde ich mal weiter vertexten gehen, gleich gibt's ein Update.


:hallo:
 
Kapitel 14 - Geschwisterliebe

Kapitel 14 – Geschwisterliebe


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Mit gerunzelter Stirn begutachtete Nastassja den älteren ihrer beiden Brüder, der blass war und abwesend wirkte. "Erde an Adam! Warum kaust du nur auf dem Brot rum, keinen Hunger heute? Ich habe mir echt Mühe mit der Suppe gegeben." Adam kniff die Augen zusammen und schüttelte sich leicht, dann sah er sie mit nur halb geöffneten Augen an. "Ach, Schwesterherz, ich danke dir. Aber ich kriege gerade nichts runter. Vielleicht hab ich mir den Magen verdorben."


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"Kann gut sein, du siehst auch irgendwie total käsig aus. Soll ich dir einen Kräutertee machen?" Adam rümpfte die Nase. "Kräutertee? Sehe ich so aus, als ob ich so 'ne fiese Brühe trinken würde?" Nastassja rollte ihre grünen Augen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. "Jetzt sei doch nicht gleich so ruppig, würde dir bestimmt guttun." Sie lächelte ihren Bruder zärtlich an. "Oder … ich wüsste auch noch etwas anderes, was dir garantiert guttäte." Sie griff nach seiner Hand und zog ihn vom Stuhl.


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"Nasti, lass das bitte! Ich hab's dir jetzt schon zig Mal gesagt, dass ich das nicht will, okay?" Nastassja seufzte theatralisch. "Was ist bloß los mit dir, Ad? Du warst doch sonst nie so negativ drauf. Bitte, komm, ich habe noch eine Stunde Zeit, bis ich zur Arbeit muss." Wie eine Schlange glitt ihr Arm um Adams Hals und zog ihn an sich, doch er stieß sie barsch von sich.


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"Hörst du nicht? Lass deine Finger bei dir, ich sagte Nein. Ein für alle Mal Nein!", begehrte er auf und ballte seine linke Faust. "Hui, mein kleiner Bruder gerät in Rage. Ach, wie ich das liebe!", schnurrte Nastassja ihn wie ein Kätzchen an und verdrehte dabei genießerisch ihre Augen. "Na los, komm. Schlag mich doch!", hänselte sie ihn. Als er darauf nicht reagierte, zog sie sich lasziv ihren Slip die Beine hinunter, schlüpfte schnell und geschickt heraus und warf ihn Adam an den Kopf. Mit aller Macht versuchte er sich unter Kontrolle zu halten, doch er begann innerlich zu zittern. "Nasti, bitte ..."
"Also, ich gehe schon mal hoch. Du kannst dir ja überlegen, ob du nachkommen willst. Ansonsten ... du weißt schon", sagte sie beleidigt. "Nastassja, warte, ich ..." Adams Herz pochte schmerzhaft in seiner Brust, in seinem Nacken begann sich kalter Schweiß zu bilden. Nastassja stolzierte die Treppe hinauf, ohne sich noch einmal umzudrehen, und Adam konnte ihr dabei zwangsläufig unter den Rock sehen.


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Kaum eine halbe Stunde später wurde Adams Tochter Julia durch seltsame Geräusche wach, krabbelte aus dem Bett und taperte müde durch den Flur bis ins Schlafzimmer, wo sie ihren Vater vorfand. "Papa, ich kann nicht schlafen ..."
Adam reagierte nicht, denn er nahm ihre leise Stimme gar nicht wahr. Julia verließ das Zimmer ein wenig verwundert und krabbelte wieder zurück in ihr Bett. Sie hatte nichts Schlimmes gesehen, im Gegenteil, ihr Papa war offensichtlich sehr zärtlich um ihre Tante bemüht, aber irgendwie wusste sie dennoch, dass sie ein Geheimnis gesehen hatte, von dem sie besser niemandem erzählen sollte.


*​


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Am nächsten Morgen saß Adam auf seinem Bett und nun war ihm wirklich speiübel. Er hatte bereits geduscht und sich angezogen, fühlte sich in seiner Haut dennoch wie in völlig falschen, viel zu engen Kleidern, und sehnte sich in diesem Moment nach nichts mehr, als sein Leben gegen ein anderes eintauschen zu können.


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Aber auch eine weitere Reinigungsprozedur brachte nicht die ersehnte Erlösung. Unzählige wirre Gedanken gebärdeten sich wie kleine Affen, brachten das totale Chaos in seinen Kopf und ließen sich einfach nicht beruhigen. Dennoch schlief er kurz darauf erschöpft ein und sank mit seinem Kopf ins heiße Nass. Adam rang nach Luft, doch er schluckte nur mehr und mehr Wasser. Laut prustend kam er schließlich mit einem Ruck zurück an die Oberfläche und hustete beinahe endlos, bis er wieder gleichmäßig atmen konnte. Als er sich endlich völlig beruhigt hatte, wünschte er sich, er wäre ersoffen.


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Zur gleichen Zeit ging es in der Simlane 10 deutlich fröhlicher zu, Doc Blythe kam überraschend zu Besuch. "Hi, Doktor Blythe, was verschafft uns die Ehre?", staunte Naike. "Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber ich hatte in der Nähe zu tun und dachte, ich schaue mal bei Ihnen vorbei, ob Ihre Nase inzwischen gut abgeheilt ist. Wie ich sehe, haben Sie das Pflaster immer noch drauf. Warum sind Sie nicht längst vorbei gekommen, um es abnehmen zu lassen?"
"Huch, das hatte ich ganz vergessen, hab mich irgendwie an das Ding gewöhnt", entgegnete ich peinlich berührt. Doktor Blythe sah mich verwundert an. Ich fürchtete, dass er inzwischen davon ausging, dass ich nicht alle Tassen im Schrank hatte. "Na, jetzt sollte es aber wirklich schleunigst ab, sonst leidet die Haut darunter. Wollen wir mal gucken?" Ich nickte. "Ja, natürlich gerne. Wo Sie schon mal hier sind."


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Der Doc grinste verlegen und Naike schaute ihn prüfend an. "Das ist doch nicht der einzige Grund, weshalb Sie hergekommen sind, oder?" Der junge Art widersprach ein wenig zu schnell. "Doch, doch. Es gehört schließlich zum ärztlichen Service, dass man seine Patienten jederzeit betreut, wenn es notwendig ist."

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Ich ließ mich nicht beirren, denn da schien etwas nicht zu stimmen. Ich riet mutig ins Blaue, was ich hinter seinem Verhalten vermutete: "Geben Sie es zu, Sie wollen sich die Karten legen lassen, stimmt's?" Gilbert Blythe sah sich unsicher um. "Äh, ja … also vielleicht ..." Ich lachte herzlich und suchte nach seinem Blick. Wie süß war das denn? "Na, jetzt seien Sie doch nicht so schüchtern. Was ist denn dabei? Mach ich doch gerne." Er lächelte schief, was ihn noch hübscher aussehen ließ, als er eh bereits war, und was ihm vermutlich gar nicht bewusst war. "Gut. Aber bitte verraten Sie Voodoo Mom nichts, okay?"
"Wieso sollte ich das? Sie haben als Arzt ihre ärztliche Schweigepflicht, und ich bin als Kartenlegerin ebenso zur Geheimhaltung verpflichtet. Wir haben auch unseren Kodex. Also kommen Sie ruhig rein, es bleibt alles unter uns", erklärte ich und war verdammt gespannt, was nun käme, und wunderte mich, warum er ausgerechnet Voodoo Mom erwähnt hatte. Was hatte der Doc wohl auf dem Herzen? Aber zuerst ging es ins Bad zur Entfernung des Gipspflasters.


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"Und? Wie gefällt sie Ihnen? Ist sie wieder so wie vorher?" Ich schnüffelte ein wenig in der Luft herum, wackelte an meiner Nase und bohrte ein bißchen darin herum. Zum Glück ohne auffällige Folgen, was mich sehr erleichterte. "Ja, das ist sie. Ach danke, Doc! Sie sind spitzenklasse." Mit diesen Worten fiel ich dem jungen Arzt stürmisch um den Hals, wofür ich mich sogleich schämte. Aber es war spontan passiert, rein aus Freude über das gute Ergebnis seiner Bemühungen. Er lachte fröhlich. "Hey, nichts zu danken, ich habe doch bloß die Blutung gestillt und das Pflaster angebracht."
"Finde ich trotzdem ganz prima. Und besonders auch, dass Sie vorbeigekommen sind. Das ist nicht selbstverständlich", zeigte ich mich weiterhin dankbar und versuchte mir dabei nicht anmerken zu lassen, dass ich es genossen hatte, mal wieder einen attraktiven Mann im Arm zu haben. Wenn auch nur für einen kurzen, absichtlosen Augenblick. "Na, dann kommen Sie mal mit rüber ins Arbeitszimmer. Ein Stündchen hab ich noch Zeit zum Legen, dann muss ich mich langsam für die Arbeit fertig machen. Aber das dürfte ja reichen."

*​


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"Na, was haste mit dem Doc im Arbeitszimmer getrieben?", flachste Jessica in frechem Ton, als ich mich zu ihr setzte, nachdem Gilbert Blythe gegangen war. Beleidigt zog ich einen Flunsch, weil ich mir nicht sicher war, ob sie das nur spaßig gemeint hatte. "Ich habe ihm die Karten gelegt, ob du es glaubst oder nicht", antwortete ich kühl. "Das sagen sie dann alle", kam ungläubig gemurmelt zur Antwort. "Nein, das ist wirklich wahr", rief ich entrüstet. "Sag mal, hältst du mich für ein Flittchen oder was?" Jessica zog ihre Nase kraus.
"Na ja, süß ist er schon irgendwie", gab ich anschließend zu, was Jessica nun doch zu überraschen schien: "Hast du wirklich ernsthaft was für ihn übrig?" Ich dachte kurz nach. "Ich weiß nicht, kann das nicht so recht einordnen. Ich mag ihn, er ist mir sympathisch, aber mehr? Hm …"
"Also, mir wäre es sehr recht", entgegnete Jessica. Er ist gebildet, sieht gut aus, war nicht im Knast und schlägt sich auch nicht durch den Tag. Single ist er auch, und ich vermute mal schwer, dass er nicht nackt durch die Wohnung rennt, wenn Fremde anwesend sind. Denk doch mal darüber nach."
Ich war froh, dass Jessica wenigstens wieder mit mir redete, auch wenn nicht viel Vernünftiges dabei herum kam. Offensichtlich kam sie von der Verkupplungsidee einfach nicht los. Sie war wie eine Art ältere Version von Jane Austens Emma. Aber ich wusste ganz sicher, dass sie es gut meinte, und hoffte sehr, dass wir uns eines Tage wieder aufrichtig mögen würden. Und da Jess gerade kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Romans stand, was gute Aussichten auf einen ordentlichen Geldeingang brachte, mussten wir uns nun auch endlich mal entscheiden, ob wir nun zusammen wohnen bleiben wollten oder nicht.


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Zufrieden und mit bester Laune putzte ich ein paar Wochen später unsere neuen Küchenmöbel. Vorher hatte ich mit Jessica nach dem Hausumbau, der wie immer sehr fix ging, sobald genug Geld in der Kasse war, alles tapeziert, eingeräumt und gestaltet. Alles ins Selbstarbeit, lediglich für die Installationen war ein Handwerker engagiert worden. Adam hatte sich seit der Prügelei mit Bruno Bieri nicht mehr bei mir gemeldet, und ich hatte ihn ebenfalls nicht angerufen, auch wenn ich mehrere Male den Hörer dazu bereits in der Hand gehabt hatte. Ich litt sehr unter meiner beziehungstechnisch völlig ungewissen Zukunft, davon konnte mich auch die Freude über das prächtige neue Haus nicht ablenken. Aber ich wusste genau, dass er mir eines Tages wieder über den Weg laufen würde. Besonders groß war die Insel ja schließlich nicht.


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Der zweite Hausumbau war deutlich besser gelungen als der erste. Das Geld hatte zwar noch nicht für eine komplette Innen- und Außengestaltung gereicht, aber nun hatte die Simlane 10 zumindest gute Aussichten, zukünftig Charakter zu entwickeln.


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"Wo sind denn bloß meine zehn Jahrgänge der Zeitschrift Zukunftsblick geblieben? Hoffentlich hat sie beim Umbau niemand weggeworfen", jammerte Jessica laut und wühlte suchend in der alles andere als wohlriechenden Mülltonne herum. "Mensch, sei doch froh, wenn sie weg sind. Da steht eh immer nur derselbe Mist drin!", wurde sie von Voodoo Mom geneckt, die gerade, neugierig auf das neue Domizil, ihres Weges kam.


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Jessica freute sich sehr, ihre Freundin zu sehen, und die beiden begrüßten sich mit einem herzlichen Knuddler. Frau Jones gefiel das neue Haus sehr gut. "Schön habt ihr es hier jetzt, es hat sich unheimlich was getan. Eure Bleibe geht in die mediterrane Stilrichtung, oder?" Jessica nickte bestätigend. "Ja, Naike wollte das so. Sogar einen Heuboden hat sie sich im Wohnraum angelegen lassen, ganz schön hoch. Weiß der Geier, was sie da oben machen will", grummelte Jess. "Komm doch rein, ich mach uns was Leckeres zu essen."
"Gerne! Aber sag mal, habt ihr euch noch immer nicht wieder vertragen?", fragte Voodoo Mom, obwohl sie die Antwort bereits wusste, und entschloss sich dann insgeheim zu einem Vermittlungsversuch, wo sie ja eh schon mal da war.

*​

Wird Voodoo Mom zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen endlich Frieden stiften können?
Findet Jessica doch noch ihre geliebte Zeitschriften-Sammlung wieder?
Und wird Adam sein Geheimnis weiterhin für sich behalten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst geschockt, oder?! ;)
Naike hatte tatsächlich zwischendurch mal den Job verloren und dann war nur noch in der Medizin was frei, aber ich habe das hier nicht thematisiert, weil es für die Geschichte unwichtig ist. Jessicas Overall war glaube ich mit Cheat freigeschaltete Berufskleidung.
:hallo:
 
Kapitel 15 - Versöhnungen


Kapitel 15 - Versöhnungen

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"Na, genug gearbeitet für heute, Naike? Herzlichen Glückwunsch zur neuen Behausung! Was macht der Job? Schon genug Geld für das Wahrsage-Café zusammen?", fragte Voodoo Mom neugierig. "Danke, Frau Jones! Nein, leider noch lange nicht, wir mussten unser Geld ja jetzt erstmal ins Haus stecken. Aber es wird schon", schilderte ich ihr mit wenig Überzeugung. Voodoo Mom lächelte mich milde an. "Komm, setz dich doch zu uns, brauchst doch nicht stehen!" Ich zögerte. "Hm, ich glaube nicht, dass Jess das will."


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"Ihr habt doch nicht etwa immer noch Knies wegen Adam Tallis? Mensch, Jess, jetzt mach’ doch nicht so ein Gesicht, reiß dich mal zusammen!" "Sie wissen davon?", fragte ich verwundert. Frau Jones nickte eifrig. "Natürlich, ich bin schon seit Jahrzehnten Jess' beste Freundin, wir sind zusammen zur Schule gegangen." Jessica sah ablehnend zu ihr herüber und ergriff das Wort. "Meine Liebe, es tut mir leid, aber ich bin strikt dagegen, jetzt hier über diese Sache zu reden, sonst schmeckt mir mein Essen nicht mehr."


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Voodoo Mom schüttelte verständnislos den Kopf. "Jetzt hab dich doch nicht so. Wie alt bist du eigentlich?" Doch sie erntete auch weiterhin nur einen beleidigten Blick.

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"Naike, dann erzähl du mal deine Sicht, wenn Jess sich schon weigert." Zuerst zögerte ich. Doch Frau Jones' Interesse erschien mir ehrlich. "Ach, da gibt es nicht viel zu erzählen. Jess versucht mir dauernd meinen Freund schlecht zu reden und mich mit irgendwelchen anderen Typen zu verkuppeln. Außerdem beschwert sie sich, wenn sich Adam hier wie zuhause fühlt, obwohl ich wochenlang ihre Schmusereien mit Armin in unserer kleinen grünen Bruchbude ertragen musste."
"Ich wollte dir doch nur helfen, damit du auch glücklich sein kannst!", fiel mir Jessica pikiert ins Wort. "Aber ich bin glücklich!", rief ich. "Zumindest war ich es", schob ich kleinlaut hinterher. Voodoo Mom dachte einen Moment nach und versuchte sich dann nach besten Kräften als Vermittlerin. Nach ein paar ernsthaften Worten von ihr funkelte Jessica mitch schon nicht mehr ganz so schlimm an, hatte ich den Eindruck, und ich entspannte mich ein wenig.
"Voodi, hast du noch ein wenig Zeit, um mir die Karten zu legen?, fragte Jessica ihre Freundin dann. "Ich hab ein kleines Problemchen mit Armin und will wissen, was in Sachen Liebe demnächst auf mich zukommt. Und ob mein dritter Roman ebenso erfolgreich wie die ersten beiden wird." Frau Jones nickte zustimmend. "Mache ich gerne, Jess, aber in einer halben Stunde muss ich spätestens los. Hab noch drei Termine heute, eine Essstörung, einmal Läusebefall und jemand mit Erektionsstörungen."
"Warum gehen die Leute nicht zum Arzt, wir haben doch unseren Doc Blythe. Er hat meine Nase bestens wieder hingekriegt", meinte ich, was Frau Jones ein süffisantes Lächeln entlockte. "Ach, unser Insel-Quacksalber. Er braucht für alles Wochen, ich krieg das viel schneller hin!" Sie zwinkerte Jessica vergnügt zu, die amüsiert einwarf: "Manchmal allerdings mit einigen Nebenwirkungen, meine liebe Freundin. Ich erinnere mich mit Grausen an den einen oder anderen Fall in den letzten 30 Jahren." Auch ich grinste in mich hinein und überließ den beiden Seniorinnen das Feld, mit ein wenig Hoffnung, dass das Zusammentreffen eine Besserung unserer Umstände begünstigt hatte.


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"Ich will wie immer ehrlich zu dir sein", sagte Voodoo Mom kurz darauf nach Auslage der Karten betrübt. "Das sieht nicht gut aus mit deinem Herzensmann." Jessica rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. "Hat er … also, ich meine … hat er …"
"Eine andere? Jess, du siehst es selbst, hier liegt die Schlange im Bild! Ich bin mir nur über die Bedeutung des Kreuzes nicht ganz im Klaren, das daneben liegt. Habe aber im Urin, dass es in diesem Fall als Eigenschaft der Schlange gedeutet werden muss und nicht auf dich bezogen ist." Jessica kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Seltsam. Da kann ich wohl nur abwarten." Frau Jones nickte zustimmend. "Ja. Das Bild bezieht sich auf die nächsten drei Monate, aber da die Schlange sehr nah bei dir und Armin liegt, gehe ich davon aus, dass sich alsbald etwas tun wird. Aber jetzt guck doch nicht so betrübt, schau mal hier: Dein Roman wird auf jeden Fall wieder ein Hit werden!"

*


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"Du, Jess?"


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Jessica hatte sich nicht getraut, das Thema Adam noch einmal direkt anzusprechen, aber jetzt spürte sie, dass der Moment gekommen war, den Streit endgültig zu beizulegen. "Verzeihst du mir, dass ich mich so heftig in dein Leben eingemischt habe? Ich glaube, ich bin ordentlich mit Schuld dran, dass du jetzt so unglücklich bist."


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"Aber nein, Adam hat mich verletzt, nicht du. Ach, komm mal her, liebe Mami", scherzte ich erleichtert, "ich hab dich wirklich ganz schrecklich lieb!" Jessica fiel ein Stein vom Herzen. "Ich dich auch. Wenn ich für dich und Adam irgendwas tun kann, sag mir bitte Bescheid. Ich möchte, dass du endlich mal wieder strahlst!", herzte Jessica mich, ihre definitiv wiedergewonnene Freundin. "Ach, lass nur, ich krieg das schon alleine wieder hin, aber das ist sehr nett von dir, ich weiß das zu schätzen!"

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Es hatte sich in den darauffolgenden Tagen zwar viel Positives getan, das neue Haus, die Versöhnung mit Jessica, und sogar eine Beförderung war ins Haus geflattert, aber so einsam wie jetzt hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt. Wo steckte Adam bloß?, dachte ich zutiefst betrübt und ärgerte mich über mich selbst, dass ich ihn trotz seines üblen Verhaltens nicht ablehnte. Im Gegenteil, jede Faser meines Körpers sehnte sich nach ihm. Ich beschloss, mir etwas Gutes zu tun, statt mich zu grämen, und gleich einen ganzen Haufen Bücher bei Amasim.de zu bestellen. Doch selbst das konnte mich nicht so recht von meinen trüben Gedanken abbringen, deshalb ging ich am Abend noch einmal aus dem Haus. An einen Ort, wo ich mich in Ruhe sammeln konnte.


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In der kleinen Kirche der Insel war es still und kühl, und es roch angenehm nach kaltem Weihrauch. Obwohl die Bänke recht hart waren, sog ich die Atmosphäre in mich hinein und entspannte mich augenblicklich.


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Was wollte ich eigentlich überhaupt? Was sollte im besten Fall geschehen? Ich wusste es nicht. Mit Adam hatte ich nur Stress gehabt. Ohne ihn war es jedoch auch unerträglich. Gab es keinen Zauberspruch, sich zu entlieben? Ich überlegte, ob es nicht sinnvoll sei, meinen Beziehungsbalken zu Adam manipulieren, falls das auch aus dem Spiel heraus funktionierte und nicht nur dann, wenn man es spielte. Aber selbst wenn, was würde es bringen? Vermuten wären die Herzchen nach der nächsten Begegnung eh wieder zurück an Ort und Stelle. Als nächstes kam mir der Gedanke, mit Doc Blythe, Joseph Tallis oder Jack, dem Hafenarbeiter, auszugehen. Aber würde das meine Gefühle ändern?
Es grenzte an ein Wunder, wie echt sich alles in der virtuellen Sim-Welt anfühlte. Ich identifizierte mich die meiste Zeit vollständig mit meinem virtuellen Körper und vergaß dabei völlig wer beziehungsweise was ich eigentlich war, und haderte mit meinem Wissen. Warum nur blieb ich mir nicht dauerhaft des Scheins bewusst, sondern ließ mich allein vom Geruch eines leckeren Chilis, von dem streichelnden Gefühl des lauen Lüftchen auf meiner Haut, das hier stets wehte, oder einem kurzen Blick in Adams Augen täuschen und in eine Geschichte verwickeln, die von einem Teil meiner selbst doch lediglich erdacht wurde?


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Ein Rascheln aus dem Seitenschiff riss mich aus meinen Gedanken. Plötzlich raste mein Herz wie der TGV von Paris nach Lyon, denn niemand anderer als Adam Tallis trat aus dem Beichtstuhl. Aber war es wirklich mein Herz, welches raste? Obwohl es mich hier eigentlich gar nicht wirklich gab, sondern alles nur eine traumähnliche Wahrnehmung mittels eines virtuellen Körpers war? "Vergiss das nicht. Vergiss es nicht!", hämmerte ich mir immer und immer wieder im Flüsterton ein, als er langen Schrittes auf mich zusteuerte. "Schau einfach durch ihn hindurch, es ist alles nur ein Traum, ein Traum ... ein verflixter Traum!"


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"Führst du Selbstgespräche oder redest du mit Gott, wenn ich fragen darf?", sprach er mich dann mit belustigtem Zug um den Mund an. "Es gibt keinen Gott, Adam, oder hast du ihn schon mal irgendwo gesehen?" Er drehte seinen Kopf kurz nach links, dann nach rechts. "Ja, überall. Schau dich doch um, hier drinnen und dort draußen, er ist in jeder Faser." Ich runzelte die Stirn. "Du glaubst nicht an den Mann mit dem langen weißen Bart, sitzend auf einer Wolke, mal liebend, mal strafend?"
"Nein, du?", antwortete Adam mit fester Stimme. "Nein, ich auch nicht. Aber warum gehst du dann beichten?" Am grinste so typisch dreist, wie ich es an ihm schon immer geliebt hatte. "War ich doch gar nicht. Unten im Gemeinschaftsraum ist die Toilette kaputt und da ..."
"Adam!", rief ich entsetzt. "Nur ein Scherz.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Vorhin lief eine Gruppe von Besuchern durch das Schiff, die haben den totalen Radau gemacht. Magst du mit runter in den Gemeinschaftraum kommen? Dort gibt's einen feinen Kaffee."
Ich spürte mehr als deutlich, dass ich wollte. Und diese Tatsache entlockte mir einen tiefen Seufzer. "Tja, das ist wohl der Lauf des Wassers. Niemand vermag es zu bremsen, es sucht sich unentwegt seinen Weg. Was bleibt mir also anderes übrig, als zu schwimmen?" Adam lachte auf. "Komm kleine "Laotsin", jetzt nicht philosophieren, ich hab Durst." Ich konnte es kaum fassen, Adam kannte Laotse? Hatte ich etwas verpasst, weil ich mich bisher fast immer nur seinem Körper gewidmet hatte? Mir wurde in diesem Moment bewusst, dass ich so gut wie gar nichts von ihm wusste, nicht einmal seinen Beruf.


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"Zwei Kaffee bitte, einen schwarz, den anderen mit Milch und Zucker!", bestellte ich kurz darauf für uns im Gemeinschaftsraum der kleinen Kirche. "Trinkst du mit Milch und Zucker?", fragte Adam verwundert, weil Naike ganz selbstverständlich für sie beide bestellt hatte. "Ja klar, warum nicht?" Adam sah mich fragend an. "Aber woher weißt du, dass ich es nicht tue?" Wärme breitete sich auf meinen Wangen aus. Hatte ich doch wieder einmal nicht aufgepasst und versehentlich mein Insiderwissen preisgegeben. Aber das hier ließ sich zumindest leicht überspielen. "Naikischer Instinkt halt", redete ich mich geschickt heraus und grinste breit. "Aber sag mal, was ist das hier überhaupt für ein komischer Verein, wo wir gelandet sind? Guck dir mal das ganze Zeug an – vom Rosenkranz bis zum Mini-Kreuz fürs Auto, alles erhältlich. Und ausschließlich christliche Zeitungen, keine BILD, keine SimTouch und nicht mal die PC Games. Das ist doch seltsam", wunderte ich mich. "Das weißt du nicht? Hier residieren die MJN", wusste Adam. Verständnislos sag ich ihn an. "MJN?"
"Na, die Modernen Jesus-Nachfolger, nie gehört?" Ich schnappte vor Überraschung nach Luft. "Wie bitte? Etwa die mit dem Tagesjünger?"
"Psst, nicht so laut. Warum regst du dich denn so auf?", fragte Adam. "Melissa Fuller mit Anhang? Die ... die spinnen doch! Du bist doch nicht etwa Mitglied bei denen?", flüsterte ich aufgebracht. "Ach was, frei ist der Geist. Aber der Kaffee hier ist gut und günstig."
"Na, du hast Nerven“, stöhnte ich erleichtert. "Komm, lass uns rausgehen, sonst kaufe ich nachher noch versehentlich einen Gipsengel!"


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"Schau, die Madonna! Ist sie nicht wunderschön?", fragte ich meinen Herzensmann wie verzaubert. "So schön wie du." Adam lächelte voller Zärtlichkeit. "Adam, bitte. Fang gar nicht erst wieder an. Lass uns einfach Freunde sein, alles andere hat doch keinen Sinn." Warum kam mir ausgerechnet jetzt der Text von La vie en rose von Edith Piaf in den Kopf? Schau misch bitte nisch so'an, du weißt es ja isch kan dirr dan nisch wiederstää-hen. Schau mir nischt so auf den Muund, du kennst genau den Gruund, so kanns nisch weiter gää-hen. Mir wurde äußerst mulmig.
"Meinst du das wirklich ernst? Verzeihst du mir nicht?", fragte Adam und sah sie dabei traurig, aber hoffnungsvoll an. "Ja, doch, ich ... aber …" Ich zögerte, denn ich wusste genau, der Geist war stets willig, das Fleisch jedoch schwach. Und dann setzte er auch noch einen drauf: "Bitte sei mir nicht mehr böse. Es tut mir so unendlich leid. Ich wollte dich nicht so schrecklich verletzen." Tief empfundenes Leid troff aus seinem Blick und verschmolz augenblicklich mit meinem eigenen.

*​


Heute gibt es nur eine Frage: Werde ich diesem Mann, der sich nicht im Griff hat, auch weiterhin einfach nicht widerstehen können?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ui Jess und Naike mögen sich wieder. Und die Simlane sieht nun auch ganz akzeptabel aus. Dass Naike da bei den komischen MJN gelandet ist find ich äußerst bedenklich. Und was macht Adam da? Der redet sich bestimmt nur raus.

Grüße

Leila
 
Hi Leila! Die Simlane ist noch immer in ihren Anfängen, inzwischen hat Naike endlich ihr ersehntes Strandhaus bekommen, hier mal einige Fotos, wie es jetzt ausschaut:

Edit:
Fotos mussten wegen dem Problem mit Photobucket leider entfernt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Snagge:
Danke!! *froi* Das mit den eigenen Bildern im Spiel ist seit einem Addon, ich weiß gerade nicht mehr genau, welches es war, ganz einfach, man kann doch auswählen, was der Sim malen soll, hab dann einfach Fotos genommen. Hast du das noch nie ausprobiert?
Werde jetzt mal gleich bei Amasim was bestellen. ;)

@Nowaday:

Hallohallo! :hallo: Also, es wird defintiv Kinder ins Naikes virtuellem Leben geben, ja!

Morgen geht es voraussichtlich weiter. Langsam komme ich an die erste brisante Stelle, ich bin mir unsicher, was hier im Forum an Inhalten genau erlaubt ist und was nicht. Aber es ist (noch) nichts dabei, was nicht auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen um 20.15 Uhr läuft. Insofern tue ich es einfach mal rein, sollte es doch Beschwerden geben, editiere ich dann. Andere Idee habe ich gerade nicht.


LG, Naike
 
"Nein, ich auch nicht. Aber warum gehst du dann beichten?"
"War ich doch gar nicht. Unten im Gemeinschaftsraum ist die Toilette kaputt und da ..."
"ADAM!!!", rief Naike völlig entsetzt.
:lol::lol:Herrlich! Erinnert mich irgendwie an Ingo.

Find ich gut das Naike Simlane versucht die Dinge mal wieder selber in die Hand zu nehmen. Bei den Möglichkeiten die sie doch hat. Wenn sie sich doch nicht immer so von der virtuellen Welt einlullen lassen würde;). Bin gespannt was Naike Simlane über Adam so rausfinden wird, jetzt wo sie sich nicht mehr nur für seinen Körper interessiert;).

Allu
 

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