Fotostory Mein Leben nach dem Mord

Huhu liebe Leser. :hallo:

Ich wünsche euch viiiiel Spass beim Lesen des neuen Kapitels :)

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2.05 Rückkehr

Es heisst, wenn man 18 Jahre alt wird, dass dies einer der wichtigsten Schritte im Leben sei, um richtig lebendig zu werden. Endlich frei, frei von elterlichen Zwängen. Ich allerdings erkannte darin nur, dass alles vorbei war. Egal was man tat, man kann es nicht ungeschehen machen. Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern, auch wenn man es wollte. Verschüttetes Wasser kann man nicht zurückschütten, und wenn dann etwas geschehen ist, muss man damit leben können…

„Guten Morgen, Kleine“, begrüsste mich Robin.
„Hi“, grüsste ich ihn zurück.
„Willst du etwas bestellen, Kleine?“, fragte mich Robin höflich.
„Du musst das nicht tun, Robin“, erwiderte ich.
„Was meinst du?“, fragte er mich.
„Weisst du, ich bin dir echt dankbar, dass du für mich da bist. Aber ich komme schon klar. Du musst mein Essen nicht bezahlen“, antwortete ich.
„Ich würde es aber gerne tun, Kleine“, erwiderte er höflich und mit einem Lächeln.
„Okay“, willigte ich flüsternd ein.
„Trischa? Bringen Sie doch bitte frische Waffeln für meine Freundin hier“, rief Robin der Kellnerin zu.



„Danke“, bedankte ich mich bei ihm.
„Gern“, erwiderte er.
Bis die Waffel kam, sagten wir nichts mehr. Als ich sie dann aber bekam, fragte mich Robin: „Hast du sie eigentlich schon gefunden?“
„Wen?“, wollte ich wissen.
„Deine verlorene Seele oder wie du sie nennst“, erklärte er mir.
„Nein“, erwiderte ich leise.
„Du solltest dich echt ranhalten, Kleine. Es ist jetzt schon fast drei Wochen her. Je länger du wartest, desto schlimmer ist es für sie“, erklärte er mir.
„Was passiert mit ihr?“, wollte ich wissen.
„Ihr ganzes Leben wird noch einmal in Gedanken an ihr vorbeiziehen. Allerdings nur all das Schlechte, was sie erlebt hat. Dieses Schlechte wird bei ihr aber so dargestellt, dass sie in schreckliche Angstzustände verfällt“, klärte mich Robin auf.
Ich starrte ihn einige Zeit an, sagte nichts und ass dann meine Waffel weiter.
Dann fragte ich ihn: „Woher weisst du das?“
„Ich habe es bei jemandem gesehen, der auch eine Seele nicht in ihre Lichter geleitet hatte“, erwiderte er.
Ich nickte und sagte dazu aber nichts mehr.
„Ich gehe jetzt“, sagte ich Robin, als ich die Waffel aufgegessen hatte.
„Okay“, erwiderte er kurz.
„Bekomme ich mein Kärtchen?“, fragte ich.
„Klar. Hier bitte.“ Robin gab mir mein weisses Kärtchen. Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zu meinem Auftrag.



„Wo findet unser Auftrag genau statt?“, wollte Carmen wissen.
„In einem Bürogebäude“, erwiderte Ramon.
„Oh, okay. Ich bin gespannt, was passiert“, antwortete Carmen.
„Jemand stirbt, Blondie. Das solltest du wissen“, sagte Kelly mürrisch.
„Seht ihr den Kerl da drüben, wie er die Leute anspricht? Jede Wette, er verlangt Geld von ihnen“, sagte Ramon.
„Das ist ein Todesklärer“, antwortete Kelly.



„Was? Nein. Der bestimmt nicht“, erwiderte Carmen darauf. „An welcher Strasse ist das Bürogebäude? Meine Füsse tun mir weh“, fragte sie weiter.
„Du armes Ding. Ich gehe den ganzen Tag in Uniform in der Stadt umher und jammere nicht“, sagte Kelly bockig.
„Noch drei Strassen und wir sind da, meine Liebste“, antwortete Ramon schleimig.
„Oh, buenos dias, Senoras. Möchten Sie eine Rose kaufen?“, fragte plötzlich eine Rosenverkäuferin, die auf der Strasse ihr Geschäft tätigte. Ramon, Carmen und Kelly gingen ohne zu antworten weiter.
„Die ist Todesklärerin“, sagte Kelly mürrisch.
„Mein Gott, Kelly. Nicht jeder hier ist ein Todesklärer und tot“, zickte Carmen sie an.
„Na ja, da geb ich Kelly mal recht. Bei ihr könnte es stimmen“, gab Ramon Kelly recht.
Carmen verdrehte die Augen.



Kennt ihr solche Leute, die sagen, dass es das Schicksal nicht gäbe?
Echt mal, was für ein Schwachsinn!
Klar gibt es das Schicksal. Was ist mit all den Liebesgeschichten, bei denen sich die Partner nur durch Zufall kennengelernt haben?
Ihr meint, das sei Zufall und nicht Schicksal? Ganz einfach, Leute. Zufall IST Schicksal.
Schicksal hat verschiedene Gesichter. Manchmal lässt es auf sich warten, manchmal knallt es direkt, in Form eines Autos, auf einen herein. Und manchmal hört es gar nicht auf, schlecht zu sein…

„So eine Scheίsse! Wo soll ich diese Seele finden? Ich weiss noch nicht mal, wer sie ist“, motzte ich rum, als ich durch die Strassen, auf dem Weg zu meinem Fall, war.
Ein Mann, der mir entgegen kam, hörte mein Gemotze, und sah mich schief an.
„Was is‘?“, fuhr ich ihn an.
Er schüttelte nur den Kopf und ging an mir vorbei.



Ein paar Schritte weiter lag eine Dose auf dem Boden. Voller Wut holte ich aus und kickte mit meinem Fuss fest dagegen. Während ich das tat, rief ich laut: „Scheίsse, Scheίsse, Scheίsse!“
Ich sah der Dose zu, wie sie durch die Luft flog und am Boden, mit einer Delle, wieder aufprallte. In etwa so musste ich wahrscheinlich damals durch die Luft geflogen sein.
Ich war kurz vor einer Kreuzung. Wer von rechts kam, sah ich nicht, denn eine Hecke verdeckte mir die Sicht.



Ich ging mit schnellen Schritten in die Kreuzung. Plötzlich rammte mich etwas von rechts und ich fiel seitwärts zu Boden.
„Sag mal, kannst du nicht aufpassen, du Sche…“, fing ich an zu fluchen.
„Es tut mir leid. Hast du dich verletzt?“, erwiderte eine wunderschöne, mir bekannte Stimme.
„…ei“, meine Stimme erstarrte. Das erste Mal seit meinem Tod stand ich ihm, dem bestaussehenden Jungen, Auge in Auge, gegenüber. Es war Sascha, mein Schwarm.
„Es tut mir wirklich leid. Diese blöde Kreuzung, ich habe dich nicht kommen sehen“, entschuldigte er sich weiter.
„Ich… ich… ich…“, stammelte ich.
„Hey? Alles okay?“, fragte er besorgt.
Endlich schaffte ich es, einen Satz zu äussern: „Ja, alles okay.“



„Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte er sich wieder.
„Schon okay. Das ist wirklich in Ordnung“, erwiderte ich.
„Wie heisst du?“, fragte er mich. Mein Puls sprang in die Höhe. Er fragte nach meinem Namen. Ich war einerseits enttäuscht, weil er mich nicht erkannte, andererseits aber total glücklich, dass er mit mir redete.
„Ich bin…“, ich zögerte einen Augenblick, „Riley.“
„Okay. Ich bin Sascha“, antwortete er und wollte noch etwas hinzufügen. Ich war aber schneller und sagte: „Du hast da etwas verloren.“
Mein Blick fiel auf seinen Schlüssel, welcher durch den Aufprall zu Boden gefallen war.
Ich hob ihn auf und musterte seinen Schlüsselanhänger. Ich betrachtete ihn genauer und fühlte mich dann wie gelähmt und vom Blitz getroffen.
Der Schlüsselanhänger war ein rotes Herz, welches in der Mitte ausgehöhlt war, um ein Foto hinein zu setzen. Es war auch ein Foto drin. Ein Foto von meiner Schwester, von Emily.
Zur gleichen Zeit, als ich den Anhänger betrachtete, fragte Sascha mich: „Kann ich dich auf einen Kaffee einladen? Mir ist die Sache wirklich unangenehm.“
Ich sah ihm in die Augen, nahm seine Hand und legte den Schlüssel hinein.
„Das ist keine gute Idee, Sascha“, sagte ich schweren Herzens.
Jetzt sah er mich an. Fragend und wie als wäre ihm ein Geist begegnet.
„Deine Stimme. Deine Hand…“, erwiderte er.
„Es tut mir leid“, sagte ich leise, liess seine Hand los und rannte davon.
Sascha sah mir fragend und kritisch hinterher.



„Wir stehen hier jetzt schon seit fünf Minuten. Meine Füsse tun weh!“, jammerte Carmen.
„Wenn wir zurück sind, massiere ich sie dir“, erwiderte Ramon mit einem grossen Grinsen auf dem Gesicht.
„Kannst du so was?“, fragte sie kichernd nach.
„Klar doch! Ich bin ein Profi darin“, antwortete er sehr stark von sich selbst überzeugt.



„Okay, Leute, passt auf. Seht ihr den Mann mit dem Koffer? Das ist mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Schütze. Also, hier wird gleich ein Amoklauf stattfinden“, erklärte Kelly.
„Oh nein, das ist ja fies“, erwiderte Ramon.
Der mutmassliche Amokschütze ging an den dreien vorbei ins Gebäude hinein.
„Wie viele Leute sterben?“, fragte Kelly nach.
„Acht. Ich habe drei weisse Kärtchen, Carmen zwei und du hast auch drei“, antwortete Ramon.
Alle drei standen vor dem Gebäude. Niemand sagte ein Wort. Plötzlich hörte man Schüsse. „PENG“, machte es. Fünf Mal hintereinander.
„Okay, dann geh ich mal rein und suche meine Toten zusammen“, sagte Ramon munter und wollte das Gebäude betreten. Kelly hielt ihn zurück und sagte trocken: „Noch nicht.“
„PENG“, machte es zwei weitere Male.
„Und jetzt?“, fragte er.
Kelly schüttelte den Kopf.
Wieder hörte man: „PENG.“
„So, das war der Amokläufer. Jetzt kannst du rein“, sagte sie irgendwie zufrieden und liess Ramon los.



Damals, als ich in der siebten Klasse war, mussten wir Hamlet lesen. Der Typ kann keine Entscheidungen treffen und alle sterben.
Ich BIN Hamlet und alle sterben. Denn mein nächster Fall führte mich in eine Autowerkstatt. Drei Arbeiter waren damit beschäftigt, einen alten Wagen wieder herzurichten. Sie starteten den Motor der alten Benzinmühle und merkten nicht, dass sie weder Fenster noch Türen offen hatten.
Es dauerte nicht lange und das Kohlendioxid liess die drei Männer qualvoll ersticken.
Ich führte sie in ihre Lichter und ging, so schnell ich konnte, nach Hause.

Als ich zu Hause ankam, lehnte ich mich erst einmal gegen die Tür und atmete tief ein.
Mir ging dieses blöde Herz von Sascha mit meiner Schwester darauf nicht aus dem Kopf.
Eigentlich ging mir gar nichts aus dem Kopf. Ich war tot, wusste nicht, wer mein Mörder ist, vermisste eine Seele und wurde zudem noch von meinem Schwarm verletzt.
Voller Verzweiflung ging ich zum Fenster und starrte hinaus. Langsam kullerte eine Träne mein Gesicht herunter.
Ich konnte nicht mehr. Ich musste weinen. Ich wusste einfach nicht, wohin mit all meiner Enttäuschung.



„Ich kann nicht mehr“, rief ich mir selbst leise zu.
„Ich kann einfach nicht mehr“, wiederholte ich und schlug mit der Handfläche leicht gegen das Fenster.
„Bleib stark, Süsse“, ermutigte mich plötzlich eine sanfte Stimme von hinten.
Ich kannte die Stimme. Ich hörte für einen kurzen Moment auf zu atmen, drehte mich langsam um und konnte gar nicht anders vor Freude.



„CHRIS!“, schrie ich voller Begeisterung und fiel ihr sofort in die Arme.
„Komm her, meine Süsse“, sagte sie ruhig und drückte mich.
Ich war so froh, dass sie da war.



Ich liess Chris los und fragte sie mit einem Lächeln: „Was machst du hier? Du hast doch deine Lichter betreten.“
„Ich kann dich doch in dieser schweren Zeit nicht alleine lassen“, antwortete sie mir mit einer beruhigenden Stimme.
„Ich… Ich bin ja so froh, dass du da bist“, erwiderte ich.
„Warum weinst du?“, wollte sie von mir wissen.
„Es ist alles so viel im Moment. Sascha ist vermutlich mit Emily zusammen“, antwortete ich traurig.
„Oh, das tut mir leid“, versuchte sie mich aufzumuntern.
„Danke“, erwiderte ich.
„Ist es nur das?“, fragte sie weiter.
„Ich… ich habe eine Seele verloren“, gestand ich. „Ich weiss nicht, wo ich sie finden kann.“
„Vielleicht kann ich dir helfen, Süsse“, antwortete Chris.



„Du weisst doch gar nicht, wer sie ist“, erwiderte ich kritisch.
„Weisst du es denn?“, fragte sie mich. Ich sagte nichts. Chris aber nahm mich an der Hand und sagte: „Komm mit.“
Chris führte mich in einen kleinen Park, der zirka 20 Minuten von zu Hause entfernt war. Ich hatte damals als Kind immer in diesem Park gespielt.
Als wir ankamen, sah ich ein Mädchen, etwa in meinem Alter, am Boden liegen.
„Ist sie das?“, fragte ich Chris.
„Geh hin“, antwortete sie kurz und mit einem Lächeln.



„Woher wusstest du, dass sie hier ist?“, wollte ich wissen. Chris hob bloss die Schulter und lächelte mir zu.
Ich wollte zu dem Mädchen hingehen, machte einen Schritt von Chris weg, drehte mich dann aber wieder um.
„Chris? Wie ist es in den Lichtern?“, wollte ich wissen.
Chris lächelte und antwortete mit einer ruhigen Stimme: „Es liegt ausserhalb der menschlichen Vorstellungskraft, Süsse. Es ist eine Welt, in der alles so ist, wie du es dir in deinem tiefsten Inneren erträumst.“
Ich antwortete nicht. Ich liess diese Aussage über mich ergehen. Dann drehte ich mich wieder um und rannte sofort zu dem Mädchen.
Ich beugte mich über sie und sprach sie an: „Hallo? Hey, alles klar?“
Das Mädchen erschrak, sah mich mit ihren tiefleeren Augen an. Eine Mimik voller Angst war auf ihrem Gesicht zu sehen. Ich half dem Mädchen auf die Beine. Dann drehte ich mich zu Chris um und rief ihr: „Danke.“ Ich lächelte dabei.
Chris sah mich an und rief zurück: „Denk daran, Süsse. Du bist stark und niemals alleine. Ich hab dich lieb, vergiss das niemals.“



Ich lächelte sie noch einmal an, drehte mich dann aber zu dem Mädchen zurück.
Ein blauer Strahl leuchtete von hinten auf. Ich drehte mich erschrocken um und sah an die Stelle, an der Chris gestanden hatte. Sie war weg.
Für ein paar Sekunden versank ich in meinen Gedanken. Ich dachte an Chris und an das, was sie gesagt hatte. Dann kam ich wieder zu mir und wandte mich dem Mädchen zu.
Ich wollte sie in ihre Lichter führen, doch als ich sie genauer ansah, erschrak ich und fragte: „Anja?“
Das Mädchen sagte nichts. Sie horchte bloss auf und starrte mich an.
„Oh, Scheίsse, Anja. Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihr.
Anja war die Tochter der Schwester meiner Mutter. Kurz gesagt, meine Cousine. Meine Lieblingscousine. Wir hatten als kleine Kinder immer zusammen im Sandkasten gespielt. Wir hatten alles zusammen gemacht. Sie war immer für mich da gewesen, auch als wir älter wurden. Und was mache ich? Ich hatte sie leiden gelassen. Alles Leid, was ihr in ihrem Leben zugestossen war, passierte ihr nochmals in Gedanken. Nur viel schlimmer und viel qualvoller.
Schweren Herzens und mit grossen Schuldgefühlen führte ich sie in ihre letzten Lichter.



Nach alldem beschloss ich, zu Robin ins Lokal zu gehen.
Als ich ankam, sah ich Robin, wie er seinen Kaffee schlürfte. Ich setzte mich zu ihm, sagte aber nichts.
Er lächelte mich an und nickte. Ich wusste nicht, was er damit sagen wollte. Ich fasste es als Begrüssung auf.




Nach einiger Zeit sagte ich leise: „Sie war wieder da. Ich hab sie gesehen.“
„Deine verlorene Seele?“, fragte er mich ruhig.
„Nein.“, antwortete ich. Ich schwieg einige Zeit und sagte dann: „Ich habe Chris wiedergesehen“
„Wie geht es dir jetzt?“, erkundigte sich Robin.
„Gut“, antwortete ich kurz, nickend und flüsternd.
„Das ist freut mich, Kleine. Tu mir den Gefallen und bestell dir einen Nusskuchen, okay?“, erwiderte er.
„Du musst das nicht machen, Robin. Das weisst du doch“, sagte ich ihm.
Robin lächelte mich an. Schob einen Fünferschein über den Tisch, stand auf, klopfte mir beim Vorbeigehen einmal auf die Schulter und verschwand.



An jenem Abend stand ich noch spät nachts auf meinem Balkon. Ich dachte an Chris. Ich wusste, dass sie an mich denken würde und, dass sie irgendwo hier war. Sie war zurückgekehrt. Zurück in mein Herz, und das kann bei einem Menschen nur ein wahrer Freund...

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So, ich hoffe es hat euch gefallen :)
Über Kommis und Äusserungen würde ich mich natürlich freuen.

Bis dahin

:hallo:

Titel des nächsten Kapitels: 2.06 Alte Wunden
 
Was für ein wunderschönes und zugleich trauriges Kapitel... Das war ja fast mehr Gefühls-Hin und Her als in den letzten drei Kapiteln zusammen! + Chris ist wieder da (vielleicht erfahren wir nun, was es mit ihrem plötzlichen "Verschwinden" auf sich hatte...?)
+ Toria findet "ihre" Seele
+ Sie trifft Sascha wieder

- Chris ist dann doch wieder weg
- Die Seele ist ihre Cousine
- Sascha und Torias Schwester sind vielleicht ein Paar

Die Arme hats echt nicht leicht grad... Ob die Einsicht, dass Zufälle zum Schicksal dazu gehören, das für sie einfacher macht, wage ich mal zu bezweifeln.
Dass Kelly, Ramon (dieser elende Schleimer... :D) und Carmen (die ja mal wieder ganz die Alte ist ^^) einen Auftrag zusammen haben und du auch keinen wirklich Abschluss bei dieser Nebenhandlung gemacht hast... Ich glaub ja, da passiert noch was. Und wer ist der Mann, dem Toria auf der Straße begegnet? Hat der was zu bedeuten?
Egal was für ein Element du in der Geschichte auftauchen lässt, man glaubt immer und überall, dass da irgendwas dahinter stecken muss. Das ist voll gemein :scream:;)
 
Jaa, nun schaffe ich es mal, pünktlich direkt nach dem Lesen meinen Kommi zum neuen Kapitel zu posten. :D

Oh Gott, die arme Toria, sie tut mir so furchtbar leid. Sobald ihr etwas scheinbar Gutes widerfährt, wird sie doch sofort wieder enttäuscht. Erst trifft sie Sascha wieder und erfährt dann, dass er wahrscheinlich in ihre Schwester verliebt oder mit ihr zusammen ist (der Schlüsselanhänger spricht für sich), dann findet sie ihre verlorene Seele wieder und erfährt, dass es ihre Lieblingscousine war - die sie so lang hatte leiden lassen. Umso schöner ist es dann, dass Chris zurückkehrt, wenn auch nicht langfristig.
Den Ausgang des Auftrags von Ramon, Kelly und Carmen hast du ja nicht zu Ende geführt - da ist doch hoffentlich nichts Schlimmes passiert? :ohoh:
Nun ja, insgesamt ein super Kapitel. :)

lg
aqua
 
:hallo:

Geniale Idee! Hast du zufälligerweise eine Adresse? =) =) =) Die Interpretation schicke ich gerade mit =)
Öh… Tja… Was sagt denn das Telefonbuch?

Na ja, wie soll ich sagen =) =) Typisch Ramon? Aber ich finde es gut, dass die Geschichten zwischen dem eigentlichen Geschehen gut ankommen. Zumindest bei euch zwei (= Ich denke immer lange nach, soll ich eine Geschichte zwischen den Kapiteln machen oder nicht... Na ja, bis jetzt hab ichs ja gemacht. %)
Ja, mach! Das ist immer witzig und man hat auch etwas mehr von den Nebencharaktern. Zum Beispiel von Carmen. Die ja mein Liebling ist, wenn sie gerade am Rummeckern ist. :D

Wie fies du doch sein kannst. -kopfschüttel- Aber recht hast du! :p
Fies?! Wer bitte ist hier fies? Wer berichtet in sachlichem Ton von Amokläufen und Vergasungen, als ob nichts wäre? Oh nein, so fies wie du ist hier gaaaaaaar niemand. Ich habe noch NIE eine FS gelesen, in der so viele unschuldige Leute gestorben sind. :nonono:

:D

Und ööööööh… Tut mir leid, mir fällt weiter nichts mehr ein. Es ist ja auch noch so früh am Morgen… *einpenn* :sleep:

*wieder aufwach* Nur noch, ich finde es schön, mal wieder von Chris gehört zu haben. Und Toria soll sich beeilen mit ihren Hinweisen, wenn sie auch mal in dieses seltsames Licht will.

Ich schlaf jetzt dafür wieder. *einschlaf* :sleep::sleep::sleep::sleep::sleep::sleep::sleep:
 
Hach, ihr drei. Die Geschichte ist hier zwar noch nicht zu Ende aber dennoch vermisse ich eure Kommentare nach Abschluss der Story jetzt schon =(
Ich bin gerade dabei da letzte Kapitel zu schreiben.
Ich könnte ja noch tausende Kapitel schreiben... =)



Was für ein wunderschönes und zugleich trauriges Kapitel... Das war ja fast mehr Gefühls-Hin und Her als in den letzten drei Kapiteln zusammen!

Freut mich sehr, dass dir dieses Kapitel gefallen hat und ich dir die Gefühle gut beschreiben konnte :)

+ Chris ist wieder da (vielleicht erfahren wir nun, was es mit ihrem plötzlichen "Verschwinden" auf sich hatte...?)
+ Toria findet "ihre" Seele
+ Sie trifft Sascha wieder

- Chris ist dann doch wieder weg
- Die Seele ist ihre Cousine
- Sascha und Torias Schwester sind vielleicht ein Paar

Diese Liste mit Positiven und Negativen Punkten find ich super. So kann ich schön sehen, was dir gefallen hat und was nicht.


Die Arme hats echt nicht leicht grad... Ob die Einsicht, dass Zufälle zum Schicksal dazu gehören, das für sie einfacher macht, wage ich mal zu bezweifeln.

Tja, wären wir wohl in Torias Situation würden wir das auch stark bezweifeln, nicht wahr? =)

Egal was für ein Element du in der Geschichte auftauchen lässt, man glaubt immer und überall, dass da irgendwas dahinter stecken muss. Das ist voll gemein :scream:;)

Das du, dass so siehst, find ich wirklich klasse. Allerdings wäre meine Geschichte endlos, wenn ich auf jede Person eingehen würde, die duchs Bild wandert. =) =) =)

Jaa, nun schaffe ich es mal, pünktlich direkt nach dem Lesen meinen Kommi zum neuen Kapitel zu posten. :D

Das freut mich aber =) =) =)

Oh Gott, die arme Toria, sie tut mir so furchtbar leid. Sobald ihr etwas scheinbar Gutes widerfährt, wird sie doch sofort wieder enttäuscht. Erst trifft sie Sascha wieder und erfährt dann, dass er wahrscheinlich in ihre Schwester verliebt oder mit ihr zusammen ist (der Schlüsselanhänger spricht für sich), dann findet sie ihre verlorene Seele wieder und erfährt, dass es ihre Lieblingscousine war - die sie so lang hatte leiden lassen.[/QUOTE]

Tja, Toria hat es wirklich nicht leicht :schnief: Ständig vom Schicksal geplagt und immer das Schlechte um sich herum...
Echt nicht leicht.

Umso schöner ist es dann, dass Chris zurückkehrt, wenn auch nicht langfristig.

Ich hab mir gedacht, dass der Charakter von Chris nocheinmal in die Geschichte eingeführt werden muss.
Sie kam immerhin bei den Lesern sehr gut an. (Denke ich jedenfalls =))
Was ich dazu allerdings sagen kann: Dies war ihr wirklich letzter Auftritt.

Den Ausgang des Auftrags von Ramon, Kelly und Carmen hast du ja nicht zu Ende geführt - da ist doch hoffentlich nichts Schlimmes passiert? :ohoh:

Ich habe mit Absicht keinen Abschluss geschrieben. Lässt Freiheit für die Fantasie des Lesers =) (Man hört sich das geschwollen an %) =))

Nun ja, insgesamt ein super Kapitel. :)

Vielen lieben Dank. Das freut mich sehr, dass du das so siehst. :)

Ομνικρον;3957192 schrieb:
Öh… Tja… Was sagt denn das Telefonbuch?

Hmmmm... ich finde nichts. Ich hasse Telefonbücher! :polter: =)

Ja, mach! Das ist immer witzig und man hat auch etwas mehr von den Nebencharaktern. Zum Beispiel von Carmen. Die ja mein Liebling ist, wenn sie gerade am Rummeckern ist. :D

Juhuuu ich habe es geschafft. Carmen ist die Lieblingsfigur von dir obwohl sie carmig ist %) %) %) Tja, man kann ihr wohl doch nicht widerstehen, was? -fg-
Einige Geschichten mit den Nebencharakteren hab ich noch. Allerdings geht es auf das Ende der Geschichte zu und da will ich mein Augenmerk nochmal verstärkt auf Toria setzen.

Fies?! Wer bitte ist hier fies? Wer berichtet in sachlichem Ton von Amokläufen und Vergasungen, als ob nichts wäre? Oh nein, so fies wie du ist hier gaaaaaaar niemand. Ich habe noch NIE eine FS gelesen, in der so viele unschuldige Leute gestorben sind. :nonono:
:D

Okay, ich nehme hiermit meine Aussage zurück, dass du fies seist =)
Aber gibs zu, egal wieviele Leute zu Tode kommen, es ist mal was anderes, nicht wahr? =) =) =)


*wieder aufwach* Nur noch, ich finde es schön, mal wieder von Chris gehört zu haben. Und Toria soll sich beeilen mit ihren Hinweisen, wenn sie auch mal in dieses seltsames Licht will.

Ich schlaf jetzt dafür wieder. *einschlaf* :sleep::sleep::sleep::sleep::sleep::sleep::sleep:

Ich werde es Toria ausrichten, dass sie sich beeilen soll. =) =) =)

Gute Nacht, Beta-Leserin -dich zudeck-

Zum Schluss noch ein grosses DANKESCHÖN an euch, für eure super Kommis. Wie gesagt, ich freue mich jedesmal, euch zu lesen :)

Bis bald

Blue_Neptun :hallo:
 
Special - Helloweengrüsse

„Hi, ihr lieben. Mein Name ist Carmen O’Claire und ich…“
„Carmen? Das ist meine Geschichte! Los, weg hier!“
„Och, Toria. Darf nicht ich heute mal die Ansage machen?“
„Nein! Los, stell dich auf deinen Platz“
„Wenn Carmen nicht darf, darf ich es übernehmen?“
„Nein, Ramon. Auch du nicht! Los, stellt euch auf eure Plätze. Ihr seid so anstrengend, ey!“
„Immer diese jungen Toten mit ihren vorlauten Mundwerken“
„Motze nicht, Ramon und stell dich jetzt endlich richtig hin!“
„Tue ich doch“

„Also, liebe Leser. Mein Name ist Toria Raff und wir, aus dem Jenseits, wünschen euch einen grusligen, schaurigen und schrecklichen Tag. HAPPY HALLOWEEN!“


 
Hallo aqua

Freut mich, dass dir der Helloween gefallen hat. Ich fands irgendwie passend :p Todesgrüsse von Toten %)

Ich musste leider mein Simsspiel neu installieren. Hab die Familie nicht mehr und deswegen kann ich keine weiteren Kapitel veröffentlichen...
 
Doch, ich habe alle Kapitel und die Bilder vor der Neuinstallation fertig gestellt.

Leider ist meine Beta-Leserin wie vom Erdboden verschluckt, weswegen ich keine fertig korrigierten Kapitel habe. Ich hoffe, sie meldet sich bald :(

Es geht also hoffentlich bald weiter. Sie wird ein Ende finden (=

Lieber Gruss

Blue_Neptun
 
Gut.Wäre schade wenn nicht.Weiter so!!!


Danke, für dein kleines Lob. Freut mich sehr =D

Also ich hoffe, dass sich meine Beta-Leserin nächste Woche meldet. Ich mache mir allmählich wirklich Sorgen um sie :schnief: Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich hoffe es ist nichts passiert.
Also, liebe Beta-Leserin, solltest du das hier lesen, bitte melde dich doch bei mir. Ich zerbreche mir wirklich den Kopf! :(

Falls sich meine Beta-Leserin bis nächste Woche nicht gemeldet haben sollte, werde ich das nächste Kapitel trotzdem online stellen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir dann meine Rechtschreibefehler.
Das werdet ihr doch, oder? -gaaaanz lieb gugg- :)

So, dann bis dahin

Lieber Gruss

Blue_Neptun :hallo:
 
Hallo liebe Leser.

Endlich mache ich weiter mit dem nächsten Kapitel.

Leider muss ich sagen, dass sich meine Beta-Leserin noch immer nicht gemeldet hat :(
Deswegen hoffe ich, dass ihr mir meine Rechtschreibefehler verzeiht.

Nun wünsche ich euch viel Spass beim Lesen und hoffentlich Kommentieren. :hallo:

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2.06 Alte Wunden



Manche Menschen vergisst man einfach nie. Es ist, als wären sie in dein Hirn eingebrannt. Andere Menschen hinterlassen überhaupt keinen Eindruck. Es ist, als wären sie da und dann auf einmal nicht mehr.
Bei den Menschen, die man nie vergisst, brennen sich meistens die schlechten Erfahrungen in unser Gehirn ein. Das Negative, was man erlebt hat, als man Auge in Auge miteinander in einem Raum stand.
Wir sagen uns immer und immer wieder: „Streitet nicht, das Leben ist zur kurz dafür.“
Doch können wir es uns aussuchen, ob wir mit jemandem gute oder schlechte Erfahrungen sammeln werden? Nein. Das ganz allein, bestimmt das Schicksal. Alles was wir tun können, ist das Beste aus jeder Situation des Lebens zu machen.

„Oh, wisst ihr, wer heute vor einem Jahr gestorben ist?“, fragte Kelly in die Runde.
„Nein, wer denn?“, wollte Ramon wissen.
„Hubertus Langford. Ich habe ihn in seine letzten Lichter geleitet“, antwortete Kelly.
„Hubertus Langford? Oho, das hört sich nach einem reichen Schnösel an“, stellte er fest.
„Er war vor seinem Tod ein Obdachloser“, erzählte Kelly.
„Ich kannte Hubertus noch, als er jung und knackig war“, kicherte Carmen.
„In seinen jungen Jahren hatte er 4 Milliarden Dollar auf seinem Konto“, fügte Robin trocken hinzu.
„Ach, nur vier Milliarden…“, antwortete Ramon unbeeindruckt. Dann aber verstand er die Zahl und korrigierte seine Antwort: „WAS? Vier Milliarden? Wisst ihr, wie viel vier Milliarden Dollar sind?“



„Wir sind uns der Zahl durchaus bewusst, Ramon“, antwortete Kelly gereizt.
„Vier Milliarden Dollar. Wow. Das wären, wenn wir es durch uns fünf aufteilen… Vier Milliarden Dollar geteilt durch fünf… das wären für jeden von uns… Oh, wow, das wäre ne wirklich fette Stange Geld für jeden von uns, Kelly!“, kam er zum Schluss seiner Rechnung.
„Wieso hast du damals nicht nachgefragt, ob er irgendwo noch ein Vermögen rumliegen hat?“, wollte er weiter von Kelly wissen.
„Glaubst du, ich mache solch einen Schwachsinn? Er war Obdachlos und Tot“, antwortete sie mürrisch.
„Wo ist Toria?“, unterbrach Robin das Gespräch.
„Hier ist sie“, antwortete ich auf seine Frage, da ich gerade das Lokal betrat.



„Dann sind wir ja alle zusammen. Carmen, der ist für dich.“
Robin verteilte die weissen Kärtchen. „Ramon, der ist für dich und der hier für dich, Kleine“, fuhr er fort.
„Oh, wie schön, ich gehe in ein Hotel“, freute sich Carmen.
„Was ist daran schön?“, wollte ich wissen.
„Ich liebe Hotels. Sie sind immer so gemütlich“, antwortete sie.
„Man holt sich Fusspilz in den Hotels. Was ist daran bitte gemütlich?“, fragte ich weiter.
„Ganz zu schweigen von den Genitalkrankheiten“, fügte Ramon hinzu.
„Ach, ich finde sie gemütlich“, blieb Carmen bei ihrer Meinung und ging.
„So, wir gehen auch. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, hetzte Robin.
„Was? Ich hatte noch gar keinen Kaffee“, stellte ich fest.
„Na los. Hoch!“, hetzte er weiter.
„Wieso müssen wir auch los?“, wollte ich wissen.
„Unsere Aufträge sind an der gleichen Adresse“, erklärte Ramon.
„Ohu“, antwortete ich mit einem Schmollmund und ging Robin hinterher.
Robin, Ramon und ich machten uns also nun auf den Weg, zu unseren Aufträgen.



Der Tod unterscheidet nicht zwischen positiven und negativen Erinnerungen. Es ist ihm total egal, was wir fühlen. Doch wenn einem schlechte Erinnerungen einholen und du sie unbedingt wieder loslassen willst, lässt er dich nicht…

„Hi, ich bin Carmen. Carmen O’Claire“, begrüsste Carmen, total von sich selbst überzeugt, den Typen am Empfang.
„Oh, wow, Hallo“, begrüsste er zurück. Carmen lächelte bloss eingebildet.
„Was kann ich denn für Sie tun, schöne Frau?“, flirtete der Typ Carmen an.
„Ich bin auf der Suche nach L. Corner und S. Simmons“, erwiderte sie, mit einer flirtenden Stimme zurück.
„Was wollen Sie von den beiden?“, wollte der Typ wissen.
„Das verrate ich dir nicht, Süsser“, antwortete Carmen und zwinkerte ihm zu.
„Zimmer 436“, erwiderte der Typ.
„Und, hey, wenn du mal alleine bist, ruf mich an“, fuhr der Typ flirtend fort und schob Carmen seine Telefonnummer rüber.
„Das werde ich mit Freuden tun, mein Lieber“, antwortete sie lächelnd, steckte den Zettel mit der Telefonnummer in ihre Jackentasche und verschwand im Flur.
Als der Typ sie nicht mehr sehen konnte, holte sie den Zettel wieder hervor, zerriss ihn und warf die entstandenen Fetzen auf den Boden.



„Oh nein, sagt mir, dass das nicht wahr ist“, erwiderte Robin genervt.
„Was meinst du?“, fragte ich.
„Das hier ist nicht wirklich ein Altersheim?“, fragte er.
„Tja, sieht wohl ganz so aus“, antwortete ich.
„Na toll“, erwiderte er unmotiviert.
„Hast wohl Angst, dass du selbst in ein Heim musst, was?“, fragte ich ihn neckisch.
Robin sagte darauf nichts mehr und betrat das Altersheim. Eine Frau kam hektisch auf uns zu und fragte: „Sie müssen die Little-Jazz-Band sein, richtig? Oh bitte, sagen Sie mir, dass Sie von der Jazz-Band sind“



„Ähm, wir sind von der Jazz-Band“, antwortete Robin trocken.
„Okay, es läuft so ab. Miss Berlong feiert heute ihren 89. Geburtstag. Ihr sollt die Überraschung werden“, erklärte die Frau.
„Ohu, und ob es für Miss Berlong eine Überraschung wird. Miss Berlong ist mein Fall“, flüsterte ich in Ramons Ohr. Dieser Grinste schadenfreudig.
„Ich sehe mich mal um“, sagte ich und entfernte mich von Robin und Ramon.
„Haben Sie die Instrumente dabei?“, fragte die Frau hektisch.
„Welche Instrumente?“, wollte Robin wissen.
„Ihr sollt doch auftreten. Egal. Wir haben noch welche vom Jazz-Club dabei. Sie können diese benutzen“, erwiderte sie wieder hektisch.
„Robin, wenn ich auch nur im entferntesten ein Saxophon sehe, oder sonst irgend ein Jazzinstrument, dann schwöre ich dir, schiebe ich sie diesen alten Leuten irgendwo rein“, flüsterte Ramon Robin ins Ohr. Die hektische Frau hörte das allerdings alles und sah Robin fragend und verdutzt an.
„So, wo sind die Instrumente?“, fragte Ramon gestellt lächelnd die Frau und ging weiter den Flur entlang. Die Frau ging auf Robin zu und fragte: „Ähm, ihr Freund trinkt nicht zufälligerweise übermässig Alkohol? Er scheint mir sehr aggressiv“
„Was? Oh nein. Er trinkt seit 2 Wochen keinen Alkohol mehr. Nur noch Wasser“, entgegnete Robin.
„Oh, beeindruckend“, gestand die Frau.
„Tja, so viel Wasser, wie er allerdings trinkt, macht wohl jeden aggressiv“, erwiderte Robin trocken.
„Wie? Ich verstehe nicht ganz“, sagte die Frau fragend.
„Oh, da gibt es nichts zu verstehen“, antwortete Robin und ging davon.



Zweimal ertönte ein dumpfes Klopfen an der Tür.
„Offen“, rief eine weibliche Stimme. Carmen trat ein.
„Hi, ich bin Carmen. Carmen O’Claire“, begrüsste sie die eine Frau.
„Hallo, ich bin Lydia Corner und das ist meine Freundin Sandie Simmons“, grüsste Lydia zurück.
„Was wollen Sie?“, fragte Sandie.
„Ich bin von der Hoteldirektion. Ich wollte Sie nur fragen, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit ist?“, log Carmen.



„Oh, ihr Hotel ist ein Traum. Wir sind sehr zufrieden“, antwortete Sandie für beide.
„Oh,“, kicherte Carmen: „das freut mich sehr.“
„Sandie kommst du? Wir müssen uns noch schminken“, rief Lydia, welche ins Bad ging.
„Ich werde wieder gehen“, erwiderte Carmen.
„Auf Wiedersehen, Miss O’Claire“, verabschiedete Sandie Carmen.
Als Sandie auch im Bad verschwand, versteckte sich Carmen im Nebenzimmer und wartete ab, was passiert.



Es rumpelte heftig. Ein kurzes, gequältes Stöhnen war zu vernehmen. Ich horchte an der Zimmertüre und machte sie kurz danach langsam auf.
„Hi“, begrüsste eine alte Frau mich plötzlich.
„Hi“, antwortete ich unmotiviert zurück.
„Hi“, begrüsste sie mich wieder.
„Ja, hallo“, sagte ich schnippisch.
„Hi“, wiederholte sie ihre Begrüssung.
„Ohu, das darf doch nicht wahr sein“, sagte ich mir selbst.
„Hi“, ertönte es wieder.
„Sie müssen Miss Berlong sein, richtig?“, fragte ich die alte Frau.
„Richtig“, antwortete sie mir vergnügt.
„Sie sind tot“, erklärte ich ihr kalt.
„Tot?“, fragte sie mich.



„Ja, tot“, erwiderte ich kurz.
„Wie tot?“, fragte sie mich wieder.
„Ja, tot. Tot wie… keine Ahnung. Tot einfach. Mausetot!“, erklärte ich mürrisch.
„Bist du auch tot?“, wollte sie wissen.
„Ja, ich bin auch tot“, erwiderte ich wieder mürrisch.
„Aber ich bin es nicht, oder?“, fragte sie mich.
„Oh man“, stöhnte ich: „Doch, Sie sind tot. T.O.T.“, sagte ich etwas lauter.
„Dann sind wir beide tot?“, wollte sie wissen.
Langsam würde ich die Geduld verlieren.
„Ja, beide tot“, antwortete ich genervt.
„Würden Sie nun bitte mitkommen?“, fragte ich sie.
„Wohin?“, wollte sie wissen.
„In Ihre wunderschönen, blauen Lichter“, antwortete ich geduldlos.
„Wohin gehen die blauen Lichter?“, fragte sie weiter.
„Tja, da fragen Sie die Falsche…“, erwiderte ich nach einem kurzen Zögern.
Die alte Frau stand noch einige Sekunden auf der gleichen Stelle, bis sie endlich mit mir mitkam und ich sie in ihre letzten Lichter bringen konnte. Ab heute hasse ich alte Menschen!



„Als ich 12 Jahre alt war, schenkte mir mein Bruder ein gelbes Fahrrad. Ich war die Coolste in der Klasse, wegen des Fahrrades. Alle wollten mit mir ausgehen. Natürlich wollte ich das nicht, ich lasse mich doch nicht ausnutzen, verstehen Sie? Naja, als ich dann 22 Jahre alt war, lernte ich meinen Mann Eugen kennen. Es war der schönste Tag in meinem Leben…“
„Ach du heilige Scheίsse“, stöhnte Robin, weil er der alten Frau schon zehn Minuten zuhörte.
„Wir assen den leckersten Sahnekuchen, den ich in meinem ganzen Leben gegessen hatte. Er war wirklich sehr lecker. Sie müssen wissen, ich bin heute 94 Jahre alt und habe nie wieder einen solchen Kuchen gegessen.“, fuhr die alte Dame fort.
„Wissen Sie was, Oma? Sie sind vor allem eines, nämlich tot. Und wenn Sie jetzt nicht auf der Stelle mitkommen, schwöre ich Ihnen, Sie werden nie wieder Kuchen essen, ist das klar?“, erwiderte Robin genervt und mit einem strengen Ton in seiner Stimme.
„Wie frech doch die heutige Jugend ist“, stellte die Frau fest.
„Oh, wenn Sie wüssten wie alt ich bin“, entgegnete Robin und führte die Frau, welche durch eine Überdosis Tabletten zu Tode kam, in ihre letzten Lichter.



„So langsam könnte mal etwas passieren“, motze Carmen leise vor sich hin. Sie stand immer noch im Nebenzimmer und hörte den beiden Frauen zu, wie sie sich Schminktipps austauschten.
Dann, nach weiteren fünf Minuten des Wartens, klopfte es endlich an der Eingangstüre.
Sofort stellte die eine sich vor das Bett, während die andere die Türe öffnete.
„Hi, Mäx“, begrüsste die eine den etwas älter aussehenden Mann schleimig.
Auch die andere begrüsste ihn so.
Beide standen nun vor dem Bett. Carmen, im Nebenzimmer konnte genau sehen, was passiert.



„Na, hattest du Sehnsucht nach uns?“, fragte Sandie. Der Mann antwortete nicht.
„Du bist ja heute so schweigsam. Was ist los?“, wollte Lydia wissen.
„Ich werde euch nicht mehr bezahlen“, erwiderte der Typ plötzlich mit ernster Stimme.
„Wie bitte?“, fragte Lydia verdutzt.
„Glaubst du wir sind Gratis-Eskorte-Ladys?“, fragte Sandie genervt.
Der Mann stand grimmig da, sagte aber nichts.
„Okay, wenn du nicht zahlst, rufen wir deine Frau an“, zischte Sandie plötzlich.
„Wage es nicht!“, drohte der Typ.
„Los, verschwinde!“, rief Lydia geduldlos.
„Nein. Wir hatten doch eine Verabredung“, erwiderte der Mann.
„Glaubst du, wir schlafen noch mit dir, wenn du uns nicht bezahlst?“, zischte Sandie wieder.
„Ihr werdet!“, drohte der Typ wieder. Er machte einen Schritt auf Lydia zu und fasste mit seiner Hand an ihre Wange.
„Fass sie nicht an!“, rief Sandie.
„Halt’s Maul!“, befahl der Typ boshaft. Er zog eine Schusswaffe aus seiner Jacke und schoss Sandie ohne jegliches erbarmen nieder.
Lydia liess einen Schrei von sich. Carmen, die im Nebenzimmer alles beobachtete, erstarrte vor Schreck. Sie sah dem Geschehen aber immer noch zu.
„So, nun zu dir, meine Süsse“, entgegnete der Typ Lydia und warf sie aufs Bett.
„Nein, lass mich! Lass mich!“, schrie sie laut.
Was der Mann dann tat, liess Carmen im Nebenzimmer weinend zu Boden fallen. 15 Minuten später ertönte ein weiterer Schuss und der Mann lief davon.
Carmen stand geschockt auf und verliess flüchtend das Hotelzimmer.



Man weiss nie wirklich, was das Schicksal mit einem anstellt. Wie man auch versucht ihm zu widersetzten, man scheitert. Die Vergangenheit holt einem immer wieder ein. Man versucht zwar, alles geschehene ruhen zu lassen, die Teile zusammenzufügen, obwohl man weiss, dass sie zerbrochen sind und man genau weiss, dass es nie wieder so sein wird, wie es einmal war… Es geht einfach nicht. Und dann… dann bedauern wir es…
30 Minuten, nachdem Carmen aus dem Hotelzimmer geflüchtet war, traf die Polizei, und somit auch Kelly, in diesem Zimmer ein.
„Hey, Kollege, was ist hier passiert?“, fragte Kelly ihren Kollegen.
„Ah ich weiss es nicht. Ich bin nicht von der Forensik aber ich denke Vergewaltigungsmord. Wir haben ein paar Fingerabdrücke gefunden. Vom Täter fehlt allerdings jede Spur“, erklärte er Kelly.
„Ich sehe mich mal um“, entgegnete Kelly.



„Ich warte draussen auf die anderen Kollegen“, erwiderte ihr Partner.
Kelly sah sich im Hotelzimmer um. Sie ging einige Schritte auf und ab und betrat dann das Nebenzimmer. Am Boden fand sie ein weisser, zusammengeknüllter Zettel. Sie hob ihn auf und las den darauf stehenden Text.
„Na toll“, sagte sie leise und verliess das Nebenzimmer.
Sie betrat das Badezimmer, sah sich kurz um und fand zwei spärlich bekleidete Frauen.
„L. Corner und S. Simmons?“, fragte sie.



„Ja?“, entgegnete Sandie leise und schüchtern.
„Kommt mit, ich bringe euch hier weg. Ihr seid in guten Händen“, beruhigte sie die zwei Frauen.
Sie verliess den Tatort und brachte die beiden in ihre letzten Lichter. Sie tat Carmens Job.



Wenig später tauchte Kelly im Lokal auf. Sie entdeckte Carmen und kam sofort auf sie zu.
„Sag mal, was sollte das?“, zischte sie Carmen laut an.
„Was meinst du?“, kicherte Carmen gestellt zurück.
„Du lässt zwei Frauen alleine zurück, ohne, dass du dich um sie kümmerst! Dann lässt du auch noch deinen weissen Zettel liegen, so dass jeder ihn finden kann! Sag mal was soll das?“
„Das kann auf keinen Fall sein“, versuchte sie alles von sich abzustreiten.
„Ach nein? Glaubst du, ich kenne diese weissen Kärtchen nicht? Glaubst du, ich bin blöd?“, schrie Kelly sie an.



„Ich konnte nicht mit ansehen, was der Mann mit den beiden Frauen tat, okay?“, erklärte Carmen eingeschüchtert.
„Du hast nicht zu entscheiden, was du kannst und was nicht. Du hättest die beiden in ihre Lichter bringen sollen. Stattdessen hast du sie verrotten lassen. Was glaubst du was passiert wäre, wenn ich nicht gekommen wäre?“, schrie Kelly weiter.
„Ich kann solchen Frauen nicht in die Augen blicken, Kelly“, versuchte Carmen weiter zu erklären.
„Was für Frauen?“, fragte Kelly mit strenger Stimme.
„Frauen, die auf diese Art ermordet werden. Schutzlos der männlichen Gewalt ausgeliefert. Ich kann das einfach nicht mit ansehen“, klärte Carmen Kelly auf.
„Wieso nicht? Das ist doch nur ein Mord! Okay, hört sich hart an aber für uns ist das so!“, verstand Kelly nicht.
„Du hast keine Ahnung, Kelly“, entgegnete Carmen und weinte beinahe.
Kelly wich von Carmen zurück. Allmählich begriff sie, weswegen Carmen flüchtete.
„Was ist denn hier los?“, fragte Ramon, der von hinten kam, plötzlich.
„Nichts“, antwortete Kelly und verschwand aus dem Lokal.



Im tiefsten Innern sehnen wir uns alle danach, geliebt zu werden. Es ist eine grundlegende und wichtige Frage. Mag mich überhaupt irgendjemand? Werde ich geliebt? Oder, wurde ich je geliebt? Ich denke, jeder Mensch braucht jemanden, dem er vertrauen kann und der einen liebt…
Als totes Mädchen jedoch war es sehr schwer, solch einen Menschen zu finden…

„Was war los?“, fragte Ramon Carmen mit einer ruhigen Stimme.
„Sie war mit meiner Arbeit nicht zufrieden. Nichts weiter“, erklärte sie abweisend.
„Wieso mischt sich Kelly in deine Arbeit ein?“, wollte Ramon wissen.
„Ramon, lass gut sein. Ich will nicht darüber sprechen, okay?“, erwiderte Carmen.
„Okay. Aber du kannst mit mir über alles sprechen. Egal wann. Ich liebe dich Carmen und bin immer für dich da“, gestand Ramon.
Carmen schaute in Ramons Augen. Sie lächelte, streichelte seine Wange und sagte: „Ich weiss“



Dann stand sie auf, zog ihre Jacke an und fragte Ramon: „Bezahlst du meinen Kaffee?“
Ohne, dass Ramon antworten konnte verliess sie das Lokal und liess Ramon stehen…

Das Gute an einem Todesklärer wie mir war, dass man eine zweite Chance erlangte.
Ein weiteres Mal konnte man losziehen, um zu sehen, ob es diesmal klappte…

„Geh auf, du scheiss Tür“, motze ich krampfend.
Ich war dabei, die Türe der Kanzlei meines Dads zu knacken. Das war gar nicht mal so einfach. Ramon machte das in ein paar Sekunden… Na ja, Ramon macht das ja auch täglich. Er erzähle mir mal, dass er keinen Schlüssel zu seiner Wohnung hätte und deswegen immer das Schloss knacken müsste.
Nach ein paar Anläufen knackte zum Glück auch bei mir etwas im Schloss. Allerdings war es nicht das Schloss, welches aufgehen hätte sollen, sondern mein Metallstäbchen, das abbrach.
„So eine beschissene Scheίsse“, rief ich genervt. Ich trat heftig gegen die Tür und sie ging auf.
„Oh, wow“, sagte ich erstaunt.
Langsam trat ich in die Kanzlei ein.
„Hallo? Ist jemand da?“, rief ich vorsichtig.



Niemand meldete sich. Sofort stürmte ich in das Büro meines Dads. Ich startete den Computer und steckte meinen USB-Stick ein. Als der PC hochgefahren war, suchte ich sofort nach der Datei mit meinem Namen. Als ich sie fand, kopierte ich sie sofort auf meinen Stick.
„Mach schon“, rief ich flüsternd.



Draussen waren ein paar Stimmen zu hören. Ich hörte wie die Eingangstüre der Kanzlei aufging. Zum Glück war die Datei in diesem Augenblick zu 100 % geladen. Sofort riss ich den Stick aus dem Computer, öffnete das Fenster hinter mir und sprang wieder einmal in die Büsche.
„Scheiss Büsche“, motzte ich.
Ich hörte, wie die Assistentin meines Dads rief: „Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt wurde schon wieder eingebrochen!“
Nach diesem Satz rannte ich davon. Ich rannte nach Hause.

Das erste, was ich tat, als ich zu Hause ankam, war meinen Laptop suchen. Als ich in fand, stellte ich ihn auf den Tisch, klappte ihn hoch und schaltete ihn ein.
Als er endlich hochgefahren war, steckte ich voller Eifer meinen USB-Stick ein.
Der Ordner mit meiner Datei leuchtete auf.
Ich zögerte. Wollte ich wirklich in diesem Moment wissen, was mein Dad über mich in dieser Datei gespeichert hatte?
Ja, wollte ich.
Ich fuhr mit meinem Cursor auf die Datei. Dann stoppte ich noch einmal, holte tief Luft und machte einen Doppelklick auf die Datei.



Ein Programm öffnete sich. Doch dann wurde mein Bildschirm schwarz.
„So eine Scheίsse, das darf doch jetzt nicht wahr sein“, fluchte ich genervt.
Dann aber, nach einigen Sekunden ertönte ein Lied.
Seal – Love‘s Divine
Als ich noch klein war, war dies mein Lieblingslied.
Ich starrte auf meinen Laptopbildschirm. Eine Präsentation begann und Bilder aus meiner Kindheit waren zu sehen.











Als ich das letzte Bild auf dem Bildschirm las, dachte ich an meine Familie. Ich dachte wieder daran, was aus mir geworden wäre, wenn ich noch leben würde.
Das Leben bietet einem so viele Möglichkeiten. Wir nutzen sie nur nicht immer.
Denn eigentlich bringen wir es zu Vielerlei Dingen im Leben:
Reicher Mensch, armer Mensch, bettelnder Mensch, Chef, Dieb, Anwalt, Tochter, Schwester, Eskorte-Lady, Schulabbrecher, Kollege, Vertrauter, Freund… totes Mädchen. Vielleicht aber spielen wir diese Rollen nur für ein paar Stunden, bis der Vorhang fällt.
Als ich dem Tod begegnete, wusste ich, dass ich mein ganzes Leben lang nur verschwinden wollte. Und dann, als der Tod mir in mein Angesicht blickte, tat ich dies.
Und heute… heute bereue ich es…

---

So, das wars wieder. Ich hoffe es hat euch, trotz der wahrscheinlich schlimmen Rechtschreibefehler, gefallen :)

Ich möchte euch hiermit noch um etwas bitten...

1. Wenn euch wirklich schwerwiegende Fehler aufgefallen sind, dann meldet sie mir doch bitte. Das wäre wirklich toll :)

2. Wenn ihr etwas von meiner Beta-Leserin wisst, lest, hört etc. meldet es doch bei mir. Ich mache mir, obwohl ich sie nicht mal persönlich kenne, wirklich Sorgen :( Ich hoffe, da ist nichts schlimmes passiert.

Ich danke euch dafür (=

Liebe Grüsse

Blue_ Neptun :hallo:

Titel des nächsten Kapitels: 2.07 Konfrontation
 
Hallo simsleser :hallo:

Danke für deinen kleinen Kommentar :)

Freut mich, dass du das weitere Kapitel spannend fandest.

Lieber Gruss

Blue_Neptun
 
Ich hab das Kapitel gestern gelesen, war aber viel zu kaputt, noch was dazu zu schreiben... sorry ._.
Jedenfalls ein sehr schönes neues Kapitel (und es kam mir angenehm lang vor). Die PP-Präsentation von Torias Vater, oh mein Gott, es ist so schön und so traurig... Wenn man dann noch an Love's Divine denkt... :schnief:
Man kann die Trauer und den Schmerz, den ihr Vater wegen ihres Todes empfindet, richtig spüren. Wirklich toll beschrieben - auch, dass du Fotos aus der Präsentation eingebunden und eben nicht nur (wie es sehr oft gemacht wird, wenn auch vielleicht nicht unbedingt hier im Forum in Fotostorys) beschrieben hast, wie traurig und rührend sie doch ist. Das wäre sehr leblos gewesen (haha, leblos)... Auch, dass du mehr über Carmen verrätst, finde ich klasse. Langsam bekommt man einen richtigen Eindruck von der Person und dem Charakter, der hinter dieser wunderschönen und oberflächlichen Fassade steckt. Man kann auch irgendwie total verstehen, warum sie Ramons Liebeserklärung (endlich!!) so eiskalt an sich abperlen lässt (scheinbar, ich glaube ja, das ist auch nur Maskerade).

Die Erzählweise kommt mir stellenweise ein wenig abgehackt vor, aber vielleicht ist das ja auch Absicht (wie ein Schnitt im Film, wenn man von einem Handlungsstrang zu einer parallel verlaufenden Szene springt). Wirklich schlimme Fehler sind mir nicht aufgefallen, weder in der Rechtschreibung noch in der Logik.
 
Ui, danke, wirklich ein schön geschriebener Kommentar :)

Ich weiss ja nicht, ob jemand schon so etwas schreckliches wie Carmen erlebt hat aber ich denke, wenn jemand so etwas erlebt hat, setzt auch diese Person eine Maske auf.
Wie es mit Carmen und Ramon bezüglich der Liebeserklärung weiter geht, verrate ich nicht.
Ich hoffe allerdings, dass euch auch der Abschluss mit den beiden gefällt (=

Ich glaube, hätte ich die Szene, am Schluss des Kapitels, geschrieben während ich den Song gehört hätte, wäre es vielleicht noch einen Ticken gefühltsvoller rausgekommen aber wenn es dir auch so gefallen hat, bin ich beruhigt :)

Die Geschichte neigt sich ja langsam dem Ende zu, weshalb ich in den letzten Kapitel für alle (ich hoffe ich habe keinen vergessen) einen Abschluss geschrieben habe.
Es sind nicht alle riesig aufgeführt, da ja eigentlich Toria im Vordergrund steht aber immerhin ein Abschluss.

Es freut mich, dass du auf meine Rechtschreibefehler geachtet hast und zum Glück keine grossen gefunden hast.
Leider habe ich bis heute immer noch nichts von meiner Beta-Leserin gehört. Langsam befürchte ich etwas schlimmes :(

Also, nochmal ein grosses Dankeschön, für deinen Kommentar. Es freut mich immer riesig von dir zu hören (natürlich auch von allen andern).

Lieber Gruss

Blue_Neptun :hallo:
 
Hihi, danke für die Info =)

Ich habe es bereits mitbekommen und hoffe, dass die nächsten Kapitel wieder ohne Fehler online gehen :)

Dankööö :)
 
Danke viel mals :)

Auch wenn es jetzt vielleicht ein bisschen zu spät ist...
Ich hoffe, du hattest auch schöne Weihnachten.
 
Zum Jahresende gibt es noch ein weiteres Kapitel von mir. Ich wünsche euch viel Spass beim lesen :)



2.07 Konfrontation

Als ich noch lebte, sah ich mir die Todesanzeigen in der Zeitung nie an. Heute ist es das Erste, was ich aufschlage. Sozusagen die Sportseite einer Todesklärerin. Jedes Mal, wenn ich jemanden sehe, der vielleicht sogar 40 geworden ist, nervt mich das.

Heute allerdings war alles anders. Es war einer von diesen Tagen. Hattet ihr auch schon einen davon?
Nein, nicht solch ein Tag, an dem alles schief geht. Sondern ein guter Tag. Ich spürte das irgendwie. Heute war ein guter Tag. Es lag in der Luft. Heute würde irgendetwas Gutes geschehen. Und weil ich beinahe ausschliesslich über mich selbst nachdenke, war ich davon überzeugt, dass es mich betraf.

„Wie viele Anzeigen sind heute in der Zeitung?“, wollte Carmen wissen.
„Fünfzehn. Aber keine davon ist von unserer Abteilung“, antwortete ich auf ihre Frage.
„Oh, wie schön“, kicherte Carmen.
Ein paar Minuten später kamen Ramon und Kelly an unseren Tisch.



„Ich brauche einen Kaffee“, jammerte Kelly.
„Was ist los mit dir?“, fragte ich neugierig.
„Ich wurde heute Nacht zu einem Notfall gerufen. Zwei Typen wollten eine Bank überfallen. Total lächerlich. Ich weiss einfach nicht, wieso sich diese kleinen Milchbubis immer solch einen Schwachsinn ausdenken müssen“, antwortete sie genervt.
„Ich sag ja schon lange, die Menschheit ist unzufrieden“, erwiderte ich ironisch.
„Sag mal, kann es sein, dass du gute Laune hast?“, fragte mich Kelly kritisch.
„Woran merkt man das? Habe ich eine Lachfalte im Gesicht? Riechst du mein neues Parfüm oder ist es meine harmonische Aura?“, stellte ich neckisch die Gegenfrage.
„Du nervst einfach mit deiner Laune“, antwortete sie mir.
„Ohu, na vielen Dank“, bedankte ich mich. Es machte mir aber nichts aus, dass sie mir eine solche Antwort gab.
„Als ich vor 20 Jahren in Dublin war, da überfielen auch zwei Typen eine Bank, und dann…“, fing Ramon an, eine Geschichte zu erzählen.
„Halt die Klappe, Ramon“, schimpfte Kelly.
„Hach, hier herrscht ja so ein ansteckendes, nettes Klima. Ich werde mein Näschen pudern gehen und mache mich danach auf zu meinem Fall“, entgegnete Carmen ironisch.
„Ha! Ich hatte meinen Fall heute schon! Ich habe den Rest des Tages nichts mehr mit den weissen Kärtchen zu schaffen“, freute ich mich.
„Wie ist er gestorben?“, fragte mich Ramon.
„Erstochen von seinem Schwertfisch. Der ausgestopfte Fisch hing an der Wand. Der Typ stand darunter und das Teil fiel auf ihn herab“, antwortete ich.
„Ich mag Fische nicht“, entgegnete Kelly.
„Magst du denn mich?“, fragte Ramon erwartungsvoll.
„Nein“, antwortete sie kalt.
„Ich mache mich jetzt auf den Weg zu Sun-Day. Viel Spass euch beiden noch“, verabschiedete ich mich bei den beiden und verschwand.



Diese guten Tage sollte es öfters geben. Es ist doch schön, wenn einem alles gelingt. Nichts kann dich aufregen, selbst ein Ramon würde es heute bei mir nicht schaffen.
Seit dem ich tot war, gab es solche Tage nur selten. Na ja, eigentlich hatte es einen solch guten Tag noch nie gegeben.
Sogar, dass ich heute arbeiten und meine Zeit bei Sun-Day totschlagen musste, machte mir nichts aus.
Fröhlich und munter betrat ich mein Büro, begrüsste Miss Bighand und sass vor meinen Computer.
Irgendwie kam es mir gruslig vor, dass mir sogar die Arbeit Spass machen würde.
Aber egal. Der Tag war einfach perfekt.
Er war perfekt bis…

„Riley! Starten Sie doch zwei PCs, ja?“, bat mich Miss Bighand.
„Was? Wieso? Ich bin doch heute alleine im Büro, haben Sie das vergessen?“, fragte ich sie zurück.
„Oh, nein, nein, Riley. Darüber bin ich mir natürlich im Klaren. Wir haben heute allerdings eine Eintagespraktikantin und sie braucht auch einen Computer, nicht wahr?“, antwortete Miss Bighand.
„Oh, natürlich“, antwortete ich freundlich. „Wann kommt sie denn?“
„Sie ist schon da, Riley. Sie ist in meinem Büro. Wir führen noch ein Begrüssungsgespräch“, flüsterte sie mir zu.
„Ohu. Wie ist sie denn bisher?“, flüsterte ich mit ironischer Stimme zurück.
„Ein wirklich nettes Mädchen. So zuvorkommend und lieb“, erwiderte sie flüsternd.
„Sie werden sie mögen, Riley, das verspreche ich Ihnen“, sagte sie laut weiter.
„Was? Wieso ich?“, wollte ich wissen.
„Sie werden ihr ein paar Dinge am Computer beibringen“, entgegnete sie mir.
„Okay“, antwortete ich kurz. Ich konnte ihr heute irgendwie nichts abschlagen. Meine Laune war einfach zu gut.



„Hi, ich bin Carmen. Carmen O’Claire“, begrüsste Carmen einen Automechaniker.
„Oh, hallo Carmen“, grüsste er zurück und fragte höflich: „Was kann ich für Sie tun?“
„Ich bin auf der Suche nach einem Fachmann“, log sie mit einer „Ich-bin-ein-unwissendes-Mädchen-Stimme“.
„Da sind Sie bei mir genau richtig, Carmen. Worum geht es?“, fragte er nach.
„Um meinen Wagen. Auf dem Tacho leuchten ein paar Lichter. Ich denke, ich muss Öl nachfüllen. Na ja, jetzt habe ich das gemacht und ich frage mich, wo sich der Essigbehälter befindet“, kicherte sie.



„Wie bitte? Der Essigbehälter?“, verstand der Typ nicht.
„Ja, gibt es das nicht?“, fragte sie gespielt unwissend nach.
Der Typ lachte laut und antwortete dann: „Nein, Schätzchen. Ein Auto ist keine Salatsaucenfabrik. Warten Sie, ich hole ein Modell. Da sehen Sie, woraus ein Motor besteht.“
„Wie nett von Ihnen“, schleimte Carmen.
Der Typ ging los, um das Modell zu holen. Als er auf dem Weg in den Hinterraum war, stolperte er über ein paar herumliegende Räder, knallte gegen die Werkzeugwand und fiel zu Boden. Wegen des Aufpralls mit der Werkzeugwand löste sich ein Schraubenschlüssel, fiel mit hoher Geschwindigkeit gegen den Boden und traf schliesslich den Typen mitten ins Auge. Der Schlüssel durchbohrte dabei nicht nur das Auge sondern auch das Gehirn.
„Was… Was ist geschehen?“, fragte der Typ Carmen.
„Sie sind tot“, antwortete sie lächelnd.
„Was, wieso?“, wollte er wissen.
„Ihre Zeit ist wohl gekommen“, erwiderte Carmen mit einem Schulterzucken.
„Kommen Sie, ich führe Sie in ihre letzten Lichter“, fuhr sie fort.
„Moment, eine Frage hätte ich da noch“, sagte der Typ und fragte: „Sie haben nicht wirklich Essig in Ihr Auto füllen wollen?“
„Nein, natürlich nicht. Was denken Sie denn von einer Frau?“, lachte Carmen und führte den Mechaniker in seine letzten Lichter.



Für den Mechaniker war dieser Tag echt beschissen.
Für mich nicht. Meiner war dabei, immer besser zu werden. Gleich durfte ich Chef einer Eintagespraktikantin spielen. Ist doch super, oder?
Wie gesagt, mein Tag war einfach nur perfekt.
Perfekt, bis meine Praktikantin vor mir stand.

„Hi, ich bin Emily. Emily Raff“, begrüsste mich Emily und streckte mir ihre Hand entgegen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah. Meine Laune sank von 100 auf Null in nicht mal einer Sekunde.
Ich sollte nun einen ganzen Arbeitstag mit meiner Schwester verbringen… Na ganz toll.
„H… H… Hi, ich bin T… äh… Riley“, stotterte ich.
„Das ist Emily Raff. Ich hatte Ihnen ja bereits gesagt, dass sie heute bei uns arbeiten wird. Seien Sie nett zu ihr“, befahl mir Miss Bighand und verschwand wieder in ihr Büro.



„Was soll ich machen?“, fragte mich Emily mit einer überfreundlichen und erwartungsvollen Stimme. Ich drehte mich von ihr ab, klatschte mit der Hand auf meine Stirn, setzte ein verzweifeltes Gesicht auf und verdrehte die Augen…

„Oh, Ramon, weisst du was?“, fragte Kelly Ramon.
„Nein, ich weiss nicht was“, antwortete Ramon genervt.
„Was?“, fragte sie verdutzt.
„Du willst mir jetzt bestimmt irgendeine Geschichte erzählen, die du vor einigen Tagen erlebt hast, nicht wahr? Weisst du, Kelly, ich bin es so was von leid, mir ständig eure Geschichten anhören zu müssen. Du und Carmen, ihr erzählt ständig belangloses Zeug. Ich kann nie etwas erzählen. Mich lasst ihr niemals zu Wort kommen. Findest du das fair? Findest du das im Ernst fair? Ich finde das überhaupt nicht fair. Ich verstehe ja, ihr seid Frauen und ihr müsst euren Informationsdrang loswerden, aber müsst ihr das bei mir tun? Wieso erzählt ihr Robin nie etwas? Immer muss ich den Zuhörer mimen, das macht mich echt krank!“, jammerte Ramon rum.
„Weisst du, was mich krank macht?“, fragte sie ihn mit genervter Stimme.
„Was denn?“, wollte er wissen.
„Dein Mundgeruch“, antwortete sie kurz und angeekelt.
„Was hat das damit zu tun? Mundgeruch ist natürlich. Ihr könntet mich trotzdem zu Wort kommen lassen. Ich finde es nur fair, wenn ich auch mal etwas erzählen könnte!“, motzte er weiter.
„Ernsthaft, Ramon, such dir eine Zahnbürste“, ekelte sich Kelly.



„Arbeitest du schon lange hier?“, fragte mich Emily.
„Einige Monate“, antwortete ich kurz.
„Oh, ach so. Hast du noch einen andern Job?“, fragte sie mich weiter.
Ja, ich war Todesklärerin und arbeitete sozusagen mit dem Tod Hand in Hand, das aber erzählte ich ihr nicht.
„Nein“, antwortete ich stattdessen kurz.
„Kann ich mir einen Kaffee holen?“, fragte sie weiter.
„Das tut man eigentlich in der Pause“, erwiderte ich.
„Oh, du bist streng, was? Find ich gut“, lobte sie.
„Jeder, wie er’s mag“, antwortete ich lustlos und ironisch.
„Stimmt, so ist jeder eigenständig und einzigartig“, stellte sie fest.
„Ohu, ja. Ganz genau. Eigenständig…“, erwiderte ich unmotiviert.
„Ja, stimmt doch, nicht wahr?“, lachte sie mich an.
„Sag mal, kannst du nicht einfach deine Arbeit machen und mich in Ruhe lassen? Ich hab keine Lust, mich mit dir zu unterhalten“, zischte ich Emily an.
„Bist du immer so mies gelaunt?“, wollte sie wissen.
„Nein, nur montags bis sonntags. Alles klar? Mach deine Arbeit!“, befahl ich ihr.



Ich weiss nicht, wieso ich so zu meiner Schwester war. Vielleicht war es, weil sie mit Sascha zusammen war und ich deswegen eifersüchtig wurde. Vielleicht aber auch war es deswegen, weil ich nicht wusste, wie ich mich gegenüber ihr verhalten sollte. Sie wusste nicht, dass ich es war und ich wollte auf keinen Fall, dass sie es rausfindet…

„Ich schaff‘ mir einen Hund an“, erzählte Kelly Ramon.
„Oh nein, das tust du nicht!“, erwiderte Ramon.
„Was, wieso nicht?“, wollte sie wissen.
„Weil sie eigenwillige Lebewesen sind. Weisst du, ich finde einfach keinen Bezug zu Hunden. Sie sind so… so anders. Die haben tierisches Blut und ein Fell“, äusserte Ramon.
„Na und? Wir sind nackt untenrum“, erwiderte sie kalt.
„Wenn man Hunde rasiert, sind sie es auch. Was willst du überhaupt mit einem Hund anfangen?“ entgegnete Ramon.
„Mit ihm kuscheln und Gassi gehen. Was soll ich sonst bitte mit ihm anfangen?“, fragte Kelly energisch.
„Man, man, man… dann schaff dir wenigstens so einen kleinen, chinesischen Hund an. Den kannst du verspeisen, wenn du ihn nicht mehr willst“, entgegnete Ramon kopfschüttelnd.
„Mein Gott, Ramon. Der Hund soll ein Freund für mich sein! Ich werde doch nicht meinen Freund essen!“, rief Kelly gereizt durch Ramons Blödheit.
„Diese Viecher haben Zungen so lange wie ein roter Teppich und sie sabbern! So was kann doch kein Freund sein“, ekelte sich Ramon.
„Das ist doch gar nicht wahr! Kennst du diese Fernsehserie – Kommissar Rex – oder irgendwie so? Da werden Menschen ständig vom Hund gerettet. Einmal sogar sah ich in einer anderen Serie einen Hund, ich glaube, es war eine Dogge… er war im Zwinger eines Polizeiwagens und…“, fing sie an zu erzählen.
„Wieso steckt man Hunde in einen Zwinger? Ich denke, sie wollen Freunde sein?“, verstand Ramon nicht.



„Mensch Ramon, wo willst du ihn sonst einsperren bei einem Polizeieinsatz?“, fragte sie sehr genervt und fuhr dann fort: „Na ja, jedenfalls liess der Typ den Hund später raus und er rannte ins Gebäude rein, wo der Amokschütze stand, biss ihm ins Bein und rettete so vielen Menschen das Leben.“
„Wie gross war die Dogge?“, fragte er nach.
„Was weiss ich? Doggengrösse halt“, antwortete sie genervt. „Warum fragst du?“
„Ich weiss nicht… eine Dogge ist zwar gross, kann es aber nicht mit einem wütenden Amokschützen aufnehmen. Der würde ihn spätestens beim Biss erschiessen“, sagte Ramon nachdenklich.
„Habe ich vielleicht irgendwo erwähnt, dass die Dogge überlebt hat?“, raste Kelly fast vor Wut. Dann wurde sie ein bisschen ruhiger und erzählte: „Der Amokschütze hat die Dogge nach dem Biss erschossen und dessen Besitzer auch. Beide sind tot.“
„Und warum bitte schaffst du dir denn jetzt einen Hund an?“, fragte Ramon verwundert.
„Mein Gott, Ramon. Der Hund soll kein Polizeihund werden, du beknackter Vollidiot! Ich will einen Freund. Bloss einen Freund!“, rief Kelly sauer und haute mit der Faust auf den Tisch.
„Da verstehe einer die Frauen…“, fügte Ramon noch hinzu.



„Hey, darf ich dich etwas fragen?“, fragte mich Emily.
„Was?“, antwortete ich kurz und zickig.
„Da blinkt etwas am Bildschirm. Was ist das?“, wollte sie von mir wissen.
„Wenn etwas blinkt, hast du etwas kaputt gemacht. Zeig her!“, befahl ich.
„Kaputt? Ich hoffe nicht, dass würde mir sehr leid tun“, erwiderte Emily.
„Zu nett. Allerdings können wir Praktikanten, die einen PC kaputt machen, nicht gebrauchen“, zischte ich sie an.
Ich sah mir den Computer an. Es blinkte tatsächlich etwas. Es war allerdings eine Mail, die auf sich aufmerksam machte.
„Ohu, ähm… das ist eine Mail“, sagte ich ein bisschen verlegen.
„Dann hast du mich ja für nichts angefaucht“, entgegnete Emily neckisch.
„Lass mich doch in Ruhe“, sagte ich leise.
„Sag mal, ist Riley dein echter Name?“, fragte sie mich.
„Rilana“, antwortete ich kurz.
„Hast du Geschwister?“, wollte sie von mir wissen.
„Eine Schwester“, antwortete ich wieder kurz.
„Ich auch. Lieblingsgetränk?“, fragte sie mich weiter aus.
„Kaffee. Deins?“, stellte ich die Gegenfrage.
„Kaffee. Lebst du alleine?“, fragte Emily sofort weiter.
„Ja“, antwortete ich.
„Was ist mit deiner Familie?“, wollte sie wissen.
„Zerstreut. Und deine?“, fragte ich sie zurück.
„In einem Haus“, erwiderte Emily.
„Single oder vergeben?“, fragte ich sie. Die Frage brannte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge.



„Vergeben. Und du?“, fragte sie zurück. Ihre Antwort liess meine Laune weiter sinken.
„Single. Wie heisst dein Freund?“, fragte ich, ohne mir etwas anmerken zu lassen.
„Unwichtig“, erwiderte sie.
„Warum?“, fragte ich zickig.
„Egal“, entgegnete sie mir.
„Redest du nicht gerne darüber? Hast du auch Geschwister?“, drängte ich sie.
„Eine Schwester“, antwortete sie.
„Und? Hat sie auch einen Freund?“, wollte ich wissen. Ich merkte, Emily wurde ruhiger und war mit dem Rücken zur Wand gestellt.
„Sie ist tot“, erzählte sie mir.
„Dann war dein Freund wohl ihr Freund, dass du nicht über ihn sprichst. Kann das sein?“, drängte ich weiter.
Emily schaute auf den Boden. Ihr fiel es sehr schwer, mir weiterhin in die Augen zu sehen. Dann sagte sie: „Ich muss jetzt weiter arbeiten.“
Ich liess sie gehen und ging mit grosser Wut im Bauch aus dem Büro, um mir einen Kaffee zu holen.
Nun war es für mich offiziell bestätigt. Meine Schwester war mit Sascha zusammen.
Scheisstag!



„Hallo miteinander“, begrüsste Carmen Kelly und Ramon.
„Oh, gut, dass du kommst, Blondie. Ich halte diesen Kerl keine Sekunde länger aus!“, freute sich Kelly über Carmens Erscheinen.
„Was hat er denn wieder angestellt?“, fragte sie kichernd.
„Ich habe ihn noch nie so viel Schwachsinn reden hören. Das ist echt zu viel für mich. Ich gehe, ich habe einen Fall. Jetzt kannst du seinem Gelaber Aufmerksamkeit schenken. Tschüss“, erzählte Kelly genervt, stand auf und ging.



„Ich habe nichts gemacht. Wirklich gar nichts“, versuchte Ramon sich gut dastehen zu lassen.
„Na klar, Ramon. Du machst nie was. Du bist ja so brav“, sagte sie ironisch.
„Genau“, erwiderte Ramon.
„Ist klar“, lächelte sie ihn ironisch an. Ramon starrte Carmen ein paar Minuten an und äusserte dann: „Du bist so wunderschön, Carmen.“
„Ich weiss“, entgegnete sie Ramons Kompliment.
„Und ich liebe dich“, schwärmte er weiter.
„Ja, ich weiss“, wiederholte sie geschmeichelt.



„Na, wie schlägt sich unsere Tagespraktikantin?“, wollte Miss Bighand mit freudiger Stimme wissen.
„Mir gefällt es hier super“, schwärmte Emily.
„Ich kann gar nicht erwarten, bis sie geht“, dachte ich für mich, sagte dann aber: „Sie schlägt sich ganz gut“
„Oh, das freut mich ja so sehr. Ihr zwei wärt wirklich ein super Team.“
„Ohu, das glaub ich nicht“, dachte ich wieder.
„Ja, das finde ich auch“, schwärmte Emily weiter.
„Ich muss jetzt leider gehen. Meine zwei Hamster müssen heute zum Tierarzt und ich muss sie noch vorbereiten. Sie werden bestimmt wieder ganz aufgeregt sein bei der Autofahrt“, sagte Miss Bighand besorgt.



„Das wird schon gut werden“, schleimte meine Schwester.
„Viel Glück“, wünschte ich ihr kurz.
Miss Bighand beredete mit Emily noch ein paar Dinge, verabschiedete sich dann noch einmal und verschwand aus dem Büro.
Ich schaute auf die Uhr. Mittlerweile war es 16.00 Uhr. Da meine Laune im Keller war und ich keine Lust mehr auf die Arbeit hatte, beschloss auch ich zu gehen.
„Ich bin weg“, sagte ich unmotiviert.
„Was? Du kannst noch nicht gehen!“, befahl Emily.
„Und wieso nicht?“, wollte ich schlecht gelaunt wissen.
„Weil… weil… weil ich noch nicht mit meinen Arbeiten fertig bin“, log sie.
„Weisst du was? Das schaffst du schon. Schönen Abend“, sagte ich und ging zur Tür raus.
„Schönen Abend, Toria“, erwiderte meine Schwester leise. Ich hörte es nicht mehr, weil ich schon draussen war.



Ich ging ins Lokal, um mir einen Kaffee zu genehmigen. Den brauchte ich jetzt, sonst würde meine Laune noch tiefer sinken.
Als ich das Lokal betrat, waren alle an einem Tisch. Carmen, Kelly, Ramon und Robin.
Ich ging zum Tisch und fragte: „Seid ihr jetzt immer noch da oder schon wieder?“
„Carmen und ich schon wieder, Ramon immer noch“, entgegnete mir Kelly.
„Na und? Lass mich doch? Ich liebe dieses Lokal. Es ist so… so…“, Ramon suchte nach Worten.



„So menschenleer? So rustikal und ungemütlich?“, fragte ich.
„So ähnlich“, antwortete Ramon.
„Wisst ihr was, Leute? Seid doch froh, dass wir hierher kommen dürfen. Seid froh, dass ihr ein Dach über eurem Schädel habt. Das hat nicht jeder, kapiert?“, hielt Robin seine Standpauke.
„Ohu, alles klar“, erwiderte ich genervt.
„Kommt jemand mit in die Innenstadt? Es gibt da so einen neuen Stand. Ich muss das Essen dort einfach mal kosten“, fragte Carmen.
Alle meldeten sich. Alle bis auf mich. Ich hatte keine Lust auf Gesellschaft oder irgendwelches Essen. Ich wollte alleine sein und diesen Scheisstag ausklingen lassen.



Ich dachte, als alle weg waren, an meine Schwester und wie ich sie heute behandelt hatte. Es war ein komisches Gefühl, ihr gegenüber zu stehen und mit ihr zu reden. Ich wollte eigentlich, dass sie mich erkannte, doch ich durfte nicht.
In dieser Nacht kam ein Mann durch einen Motorradumfall zu Tode. Als ich ihm erklärte, dass er tot sei, fragte ich ihn, ob er den heutigen Tag genoss. Er sagte, er hätte sich heute fürchterlich mit seiner Frau gestritten und hätte einen miesen Tag gehabt.
Als er mir das erzählte, sagte ich ihm: „Weisst du, wir sollten jeden Tag so beenden, wie wir es uns im tiefsten Herzen wünschen. Friedlich und mit viel Geborgenheit.“
Ich würde diesen Rat nicht nur an ihn geben, sondern an alle Menschen, auch an euch.
Nehmt, bevor ihr schlafen geht, einen tiefen Atemzug. Denn im Leben, oder auch im Tod, weiss man nie, ob es der letzte ist…

---

So, ich hoffe es hat euch gefallen. Über Kommis freue ich mich natürlich wie immer.

Jetzt allerdings wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

It's time for 2011 !!!

Bis bald

Blue_Neptun :hallo:

Titel des nächsten Kapitels: 2.08 Noch einmal zurück
 
Heyho! :D

Juhu, das Kapitel ist ja schon online! :)
Ich habe ja schon etwas dazu gesagt, aber ich schreibe dir trotzdem mal wieder einen Kommi. Im letzten Kapitel hat es total viele witzigen Stellen. :up: Mein Favorit ist natürlich die mit dem Hund. Manchmal trifft Ramon einfach mitten ins Schwarze! :D
Öhö… Dass Emily ausgerechnet bei Toria ein Praktikum macht, ist natürlich dummer Zufall. Ich glaube, da wüsste ich auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich wäre wohl ziemlich traurig, weil ich mich ja nicht zu erkennen geben darf. Aber Emily hat es ja auch so herausgefunden. (Ich muss übrigens noch anmerken, dass die Erzählperspektive sehr interessant ist – eine erste Person und auktorial! Das ist echt selten. :))
Was wird Emily wohl mit diesem Wissen anstellen? Wird sie Toria suchen und zur Rede stellen? Oder begnügt sie sich damit, zu wissen, dass es sie noch gibt? Erzählt sie es jemandem?

Da fällt mir gerade die Sache mit der PPP von Torias Dad im letzten Kapitel ein. Das ist ja echt süss von ihm! :)
Ich hab dir dieses Kapitel übrigens auch schon geschickt. (Ich hab dort etwas geschrieben, dass man Bilder nicht liest… Ich habe gerade gesehen, dass es ja ein Text ist. :D Allerdings würde ich dann nicht von einem Bild sprechen, sondern eher von den Zeilen oder so, die sie gelesen hat.)
Ja, und die Todesklärersequenzen sind einfach immer wieder gut. :D Auf wie viele Arten man sterben kann! :D

:hallo: Tschüss und auch nochmals (zum ungefähr dritten oder vierten Mal :D) ein gutes Neujahr inklusive guten Rutsch. :D
 
Neues Jahr, neues Kapitel ^^
Erstmal: natürlich bleib ich als Leserin auch im neuen Jahr hier. Dank deiner Fotostory schau ich überhaupt noch regelmäßig ins Sims 3- Forum!

Tolles Kapitel, natürlich. Schöne Gedanken über Freundschaft (die Sache mit dem Hund find ich total toll, im Grunde heißt das ja, dass man Freundschaft nicht logisch erklären können muss. Freundschaft genügt sich selbst und braucht keinen Grund), aber auch emotional ganz schön schwierig, für Toria und Emily. Ich kann Toria irgendwie verstehen... Wenn man nicht weiß, wie man sich verhalten soll, ist man oft unfair und zickig. Ich hätte nicht erwartet, dass Emily sie trotzdem erkannt hat, ich bin wahnsinnig gespannt, was sie jetzt daraus macht. Eigentlich ist das ja die perfekte Ausgangssituation für ein Happy End - Emily sagt Toria, dass sie sie erkannt hat, sie sprechen sich aus, Emily nimmt Toria mit nach Hause, großes Familienzusammentreffen, juchei - aber dass du für Überraschungen zu haben bist, hat sich ja schonmal rausgestellt ^^

Das mit der Erzählperspektive wäre mir so gar nicht aufgefallen an der Stelle, aber stimmt, das ist ein auktoriales Element. Auf jeden Fall eine tolle Weise, dem Leser Emilys Wissen mitzuteilen, ohne das zu "platt" wirken zu lassen :)

Frohes neues Jahr! ^^
 
Huhu ihr zwei lieben :)

Vielen lieben Dank für eure super Kommentare ! Das freut mich einfach jedesmal, wenn ich von euch höre :)

Jetzt müsst ihr mir aber erklären, was auktorial ist :confused: Das hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört :schäm: =)

@Beta-Leserin: Die Fragen, die du gestellt hast... die beantworte ich dir... Nicht ! =) =) =)
Ich bin auch immer wieder erstaunt, was mir alles einfällt in Sachen Todesursache =) =) =) Da gibt es ja sooo viel, was ich noch hätte einbauen können.
Aber jetzt ist dann bald Schluss. Noch 3 Kapitel :what: =)

@Zora Graves: Es ehrt mich sehr, dass du unteranderem wegen meiner Story noch oft hier bist. -mich verneig- =)
Dein Vorschlag für das Happy-End find ich cool =) Ich les Vorschläge von den Lesern sooooo super gerne. :lol: :lol: Finds immer toll zu sehen, was in den Köpfen der Leser vorgeht.
Natürlich wäre das, das perfekte Ende. Toria kehrt nach Hause zurück, die Familie ist wieder komplett... super.
Allerdings stellt sich da die Frage: Kann man mit einer Toten zusammen leben?
Ich will nicht zu viel Verraten aber das Ende wird ein kleines bisschen anders sein ;) :D
Ist ja bald soweit, dann erfahrt ihr es :)

So, bis dahin

Lieber Gruss

Blue_Neptun :hallo:
 
Auktorial heißt allwissend. Also, dass der Erzähler die Gedanken und Gefühle der Charaktere kennt und dem Leser vermitteln kann - wie eben an der Stelle, an der Toria dem Leser erzählt, dass Emily sie erkannt hat. Was sie ja eigentlich gar nicht wissen dürfte, weil sie auch erzählt, dass sie das nicht mehr gehört hat und schon zu weit weg war.
 
Alles klar :idee: :idee:

Ich glaube, das habe ich nicht mal bemerkt =)
Aber jetzt weiss ich ja bescheid. Danke! :lol:
 
So, nun geht es im neuen Jahr, was jetzt ja schon bald wieder alt ist, endlich weiter. =)
Ich wünsche euch viel Spass beim lesen =)

---



2.08 Noch einmal zurück

Wir wissen nicht genau, wie das Zeichen sein wird, das uns mitteilt, dass wir weiterziehen müssen. Es wird aber eine letzte Verabredung geben. Doch sind wir glücklich, wenn wir darauf warten? Nein. Achtet nicht ständig darauf. So überleben wir. Man sollte nicht darauf warten, was in der Zukunft passiert. Man sollte immer die Nähe dessen suchen, woran einem etwas liegt.
Dinge geschehen… Sie kommen und gehen. Menschen kommen und gehen. So ist das Leben.
Ich in meinem jungen Leben strecke immer und immer wieder die Hand aus. Sogar dann, wenn sie immer wieder weggeschlagen wird. Das Schicksal spielt uns oft Streiche. Es führt uns auf negative Bahnen. Doch selbst dann, wenn das Leben nicht einfach ist, sollte man immer wieder die Hand nach dem richtigen Weg ausstrecken.
Als ich noch klein war, fürchtete ich mich immer vor schlechten Dingen. Streit zum Beispiel mochte ich nicht. Immer, wenn ich Angst hatte, schloss ich die Augen.
Wenn man älter wird, lernt man allerdings, dass es nur dunkler wird, wenn man die Augen schliesst. Man muss sich allem stellen, sogar dem Tod. Dem musste ich mich stellen und genau das ist es, was mich ausmacht…

„Sag mal, Carmen, bist du nach deinem Tod irgendwann nochmal nach Hause gegangen? Ich meine, nach Hause in dein altes Leben?“, wollte ich von Carmen wissen.
„Nein. Nach meinem Tod musste ich die Stadt wechseln. Ich lebte am Ende sowieso nur noch in einem schäbigen Apartment. Es machte mir also nichts aus“, erzählte sie mir.
„Was? Du hast in einem schäbigen Apartment gelebt?“, fragte ich sie frech grinsend.
„Das ist gar nicht witzig, kleine Toria. Zu einer Person wie mir passt kein Apartment. Trotzdem musste ich in einem leben“, sagte sie eingebildet.
„Wieso musstest du in einem leben?“, wollte ich wissen.
„Ich wurde damals von einem meiner Begleitmänner ausgeraubt“, gab sie zu.
„Ohu, das ist Scheίsse“, lachte ich.
„Carmen, du würdest sogar eine verdreckte Höhle mit deiner Schönheit zum Leuchten bringen. Du bist so wunderschön“, kam Ramon zum Tisch.
„Du bist so ein ekliger Schleimer, Ramon. Bäh!“, schüttelte ich mich.
„Ach, lass meinen kleinen Ramon doch“, erwiderte Carmen und tätschelte Ramon auf den Kopf.



„Ohu, glaub mir, Carmen, ich habe nichts anderes vor“, sagte ich ironisch.
Ramon schwärmte noch einige Zeit für Carmen. Ihr gefiel das! Ich hingegen las die Zeitung. Ich las einen Artikel über die Pyronemataceae. Ihr wisst nicht, was das ist?
Okay, ich verrate es euch. Bei den Pyronemataceae handelt es sich um die grösste Familie der Pezizales. Eine Abteilung der Schlauchpilze.
Ein bekannter Schlauchpilz ist zum Beispiel der Trüffelpilz.
Schlauchpilze kommen meist in alpinen Gebieten zum Vorschein. Sie können durch carotinoide Pigmente gefärbt sein, sodass sie in den unterschiedlichsten Farben auftreten.
Auch haben sie…



„Toria? Toria?“, stupste mich Robin plötzlich aus meinen Gedanken über Pilze.
„Wie? Was?“, fragte ich verwirrt.
„Dein weisses Kärtchen“, sagte er und streckte es mir vor die Nase.
Ich nahm es an mich und fragte: „Wie lange bist du denn schon da?“
„Lange genug, um zu sehen, dass du mit deinen Gedanken völlig weggetreten bist“, antwortete er mir.
„Manchmal kommt mir Toria so vor, als würde sie mit sich selbst sprechen“, erwiderte Carmen nachdenklich.
Ich? Mit mir selbst sprechen? Wie kam sie bloss auf diese Idee?
„Das machen doch nur Verrückte“, sagte ich zögernd.
„Ich spreche oft mit mir selbst. Ich fluche mich an, denke über mein Leben nach und…“, fing Ramon an zu erzählen.
„Du bist auch ein Spezialfall, Ramon“, entgegnete ich ihm ironisch.
„Sag mal, Kleine, musst du nicht los?“, wollte Robin wissen?
„Nein. Wohin denn?“, fragte ich zurück.
„Sieh dir mal dein weisses Kärtchen an. Du willst doch nicht schon wieder eine Seele verlieren, nicht wahr?“, erwiderte er mit etwas ernster Stimme.
„Ohu, Scheίsse“, fuhr es aus mir heraus.
„Brauchst du Begleitschutz?“, wollte Robin wissen
„Was? Wozu? Ich weiss ja nicht, ob du es mitbekommen hast, aber ich bin nun bald ein Jahr tot“, entgegnete ich ihm.
„Ach, ich meine ja nur“, erwiderte er.
Ich sah ihn merkwürdig an, ging dann aber, ohne jemanden mitzunehmen.



Kennt ihr das Wort ‚Déjà-vu?‘ Genau so ein Déjà-vu hatte ich, als ich am Ort meines nächsten Falles ankam.
Es kam mir alles sehr bekannt vor. Bäume, Wiese, Strassen… Irgendwie war ich hier schon mal.
Einige Meter vor mir im Wald ging eine Frau umher. Ich glaube, sie war am Pilze suchen. Wahrscheinlich Trüffelpilze, welche, wie wir ja jetzt wissen, zu den Pezizales gehören.
Ich ging mit einem etwas grösseren Abstand hinter ihr hier.



Plötzlich hörte ich, wie vor mir ein Knacken die Geräusche des Waldes störten.
Eine etwas weiter entfernte Stimme rief dann plötzlich: „Baum fällt!“
In dem Moment allerdings, wo der Mann das rief, krachte der Baum auf die vor mir gehende Frau und erschlug sie schmerzhaft. Grausam, so was!
Ich ging zu ihr und führte ihre Seele in die letzten Lichter.
Nach all dem ging ich zurück auf die Strasse. Ich wanderte dieser entlang. Die Stelle kam mir immer bekannter vor.
Nun fiel es mir plötzlich ein. Was einige Schritte vor mir lag, war meine Todesstelle.
Etwas schneller lief ich der Strasse entlang, bis ich zu der Stelle kam, an der ich vor einigen Monaten ermordet worden war.



Ich sah mich um und erinnerte mich, wie es geschah. Wie das Auto auf mich zuraste und mich aus dem Leben riss. Wie ein Mensch mir das Leben stahl…
„Scheisskerl“, fluchte ich.



Ich hasste diesen Menschen. Ich machte ihn für all mein Leid verantwortlich. Ständig musste ich daran denken, was aus mir geworden wäre, wenn er nicht auf mich zugegefahren wäre
„Was ist das?“, fragte ich mich, als ich etwas weiter vorne einen Umschlag auf dem Boden entdeckte. Sofort hob ich ihn auf. Auf der Vorderseite stand mein Name.
Voller Neugierde öffnete ich den Briefumschlag und nahm ein weisses, gefaltetes Blatt hervor.
Ich klappte es auf und sah einen Namen auf dem Papier: Parker… 24.
„Parker 24? Was für ein Scheiss ist das denn?“, fragte ich enttäuscht.
Diese 24 allerdings kam mir sehr bekannt vor. Einer meiner Hinweise war doch eine 24, nicht wahr?
Ich werde es zu meinen anderen Hinweisen legen und sehen, ob ich aus diesem weiteren Hinweis etwas machen kann…



„Hey, Ramon. Ich hätte eine Bitte an dich“, sagte Carmen.
„Jede, mein Schatz. Was kann ich für dich tun?“, wollte er wissen.
„Kannst du mir ein Auto klauen?“, fragte sie.
„Wie bitte? Ich soll dir eine Karre klauen?“, fragte er sie verdutzt.
„Ja. Kannst du so was nicht?“, fragte sie zurück.
„Bei aller Liebe, Carmenschatz, aber ich bin kein Gebrauchtwagenhändler“, lehnte Ramon ab.
„Phü, dann eben nicht. Ich werde schon einen Typen finden, der mir seinen Wagen überlässt“, erwiderte Carmen beleidigt.
„Wozu brauchst du ein Auto?“, wollte Robin wissen.
„Ich wollte mal weg aus der Stadt. Etwas anderes sehen und so. Du weisst schon“, erklärte sie Robin.
„Nein, weiss ich nicht. Musst du nicht nur deine Oberweite entblössen, und alle Autos springen dir hinterher? Oder zumindest die Fahrer?“, fragte er unernst.
„Wie witzig ihr doch heute seid. Ich bin kein Flittchen, das so etwas tut“, entgegnete sie Robin eingeschnappt.
„Bei mir würde die Hose brennen, wenn ich sie dabei sehen würde, Robin“, sagte Ramon zu Robin fast sabbernd.
„Das wäre dann wahrscheinlich dein Syphilis, was da brennt“, zischte Carmen ihn ironisch an.



Tage vergehen schnell. Auch im Tod. Heute verging mein Tag besonders schnell. Nachdem ich meinen Hinweis gefunden hatte, ging ich zu Sun-Day, um zu arbeiten. Alles, was ich dort allerdings tat, war, Kaffee zu trinken und über meine Familie nachzudenken.
Ich war schon lange nicht mehr zu Hause gewesen. Ich durfte nicht.
Robin hatte mal gesagt, dass Heimsuchen mit Neid zu tun hätte. Doch ich konnte nicht anders. An diesem Abend musste ich einfach zu meiner Familie.

Langsam und vorsichtig betrat ich die Veranda vor unserem Haus. Es war dunkel. Nur ein paar Lichtstrahler, die aus den Fenstern traten, erhellten den Boden.
Ich trat langsam vor ein Fenster und sah vorsichtig hinein.



Mum, Dad und Emily waren gerade beim Abendessen. Sie sassen da, wo sie auch früher immer gesessen hatten. Nur mein Platz am Tisch, der war leer.
Ich trat ein wenig näher ans Fenster, sodass ich ein wenig hören konnte, was sie sich zu erzählen hatten.
„Ich habe heute wieder einen Fall gewonnen“, prahlte mein Dad mit seiner Arbeit.
„Herzlichen Glückwunsch, Schatz. Das freut mich wirklich. Aber nicht nur du warst erfolgreich. Ich habe auch einen Fall gewonnen vor Gericht“, protzte auch meine Mum.
„Ihr seid halt die besten Anwälte aller Zeiten“, beglückwünschte meine Schwester die beiden.
„Eine kleine, erfolgreiche Familie. Das habe ich mir immer gewünscht“, sagte mein Dad lächelnd.
„Ja, das stimmt“, unterstützte meine Mum Dads Aussage.
„Ich habe eine Eins in Physik geschrieben“, erzählte meine Schwester stolz.
„Herzlichen Glückwunsch, Emily. Grossartig!“, lobte mein Dad.
„Du bist die beste Tochter, die wir uns vorstellen können, Emily. Du wirst bestimmt auch mal so erfolgreich wie wir“, erwiderte Mum.
„Das hoffe ich doch“, lächelte Emily. „Ich gehe in zwei Wochen am Wochendende übrigens mit Sascha am Strand zelten. Das ist doch okay für euch, oder?“
„Na klar, geh ruhig. Ihr seid ein hübsches Pärchen“, lobte meine Mum.

Traurig trat ich einige Schritte vom Fenster zurück. Ich war froh, dass es ihnen so gut geht. Allerdings fühlte ich mich niedergeschlagen, weil ich irgendwie aus ihrem Leben verschwunden war. Es kam mir vor wie in einem alternativen Universum, in dem ich nicht mehr existierte. Es gab mich dort einfach nicht mehr. Nur ein freier Platz an der Stelle, an der ich mich früher befunden hatte. Und alle gaben acht, dass sie drum herum traten.

In jeder Ecke ist es. Das grosse Glück, nach dem jeder Mensch strebt. Nur in meiner Ecke fehlt es. Ich bin alleine. Nach wie vor frage ich mich, warum Du mein Leben genommen hast.
Wieso darf ich nicht alt und grau werden wie ein normaler Mensch? Okay, nicht, dass ich grau sein will, aber normal.
Mein ganzes Leben war so leer. Niemand, der für mich da war. Niemand, der mich je richtig mochte.
An jedem neuen Tag, an dem ich aufwache, frage ich mich: Wieso hat mich niemals jemand richtig geliebt?

„Ich liebe dich, Carmen“, sagte Ramon ruhig, der hinter der am Laptop sitzenden Carmen stand.




„Was?“, erschrak sie und klappte den Laptop zusammen.
„Ich liebe dich. Und ich werde immer für dich da sein, Carmen“, erklärte er ihr noch einmal ruhig.
„Ramon, das geht dich nichts an, okay? Vergiss, was du eben gelesen hast und mach das nie wieder! Einfach so Texte zu lesen, die dich nichts angehen, das ist unerhört!“, motzte Carmen.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich.
„Man hat hier einfach nie seine Ruhe“, zischte Carmen und wollte gehen.
„Warte“, stoppte Ramon sie.
„Was ist?“, fragte sie etwas wütend.
„Ich weiss, du glaubst mir nicht, Carmen, aber ich liebe dich wirklich. Ich weiss, ich bin wahrscheinlich nicht dein Typ und in deinen Augen ein grosser Loser, aber ich will, dass du weisst, dass ich immer für dich da bin, ganz egal, was du von mir hältst“, gestand er Carmen mit einer ruhigen Stimme.
„Weisst du was, Ramon? Du hast recht. Du bist nicht mein Typ und ein Loser bist du auch. Lass mich in Ruhe und höre auf, mir irgendwelche Liebeserklärungen zu machen. Wenn ich Liebeserklärungen hören will, kann ich zu jedem Mann hingehen, den ich will. Von dir will ich keine, ist das in dein kleines Hirn gegangen?“, zischte sie ihn an.
Ramon sagte nichts mehr. Er war zutiefst traurig über Carmens Antwort. Diese hingegen stolzierte beleidigt aus dem Lokal und verschwand.



Alleine durch die Welt zu reisen, birgt irgendwie eine gewisse Magie. Es birgt ein Gefühl in sich, das man nicht bekommt, wenn man gezwungen ist, mit der Masse zu ziehen. Andererseits… vielleicht hatte diese Masse etwas zu bieten. Etwas, das Carmen noch nicht durchschaut hatte…

Ich hingegen hatte das Leben schon längst durchschaut. Ich fand es Scheίsse. Das Schlimme daran ist, ich fand das Leben Scheίsse, als ich noch lebte. Jetzt, als Untote, vermisse ich es.

Ich kam zu Hause an. Ich schaltete das Licht ein, zündete eine Kerze an und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich holte alle Hinweise hervor und fing an, sie zu ordnen.
Schwarze Lacksplitter, eine Hausnummer 24, eine Akte und jetzt auch noch ein Stück Papier mit der Aufschrift Parker… 24 darauf.
Wie bekomme ich diese Hinweise zusammen, damit sie mir sagen, wer mein Mörder ist? Was wollten sie mir überhaupt sagen?




Ich kam nicht darauf. Kurzerhand schob ich all die Beweise weg und lehnte mich in meinen Stuhl zurück.
Mein Blick fiel in den Nachthimmel, an dem viele Sterne leuchteten.
Dort oben gibt es Millionen von Sternen, und sie alle funkeln. Doch was ich nie verstehe, ist, was einen Stern heller leuchten lässt als den andern. Ich meine, warum wird ein Stern zum Beispiel Teil eines Sternbildes, während ein anderer einfach verglüht?
Bei uns Menschen ist es genau das Gleiche. Es gibt Millionen von Menschen auf der Welt, und jeder einzelne erzählt seine eigene Geschichte. Doch was ich auch an den Menschen nicht verstehe, ist, warum ein Mensch 90 Jahre alt werden darf, während ein anderer mit 18 Jahren aus dem Leben treten muss? Ich meine, warum werden nicht alle Menschen gleich alt?
Wahrscheinlich ist das Schicksal an allem schuld. Schlussendlich entscheidet genau das, was für ein Leben wir führen. Doch warum das Schicksal mein Leben so früh enden liess, werde ich wohl nie verstehen…

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Ich mich riesig freuen, euch zu lesen, wenn ihr einen Kommi hinterlässt :)

Dieses Mal habe ich meine Schriftart normal gelassen, da mir gesagt wurde, dass Arial Narrow 3 bei manchen zu Gross erscheint.

Das nächste Mal geht es Los mit Teil 1 des Finales.

Titel des nächsten Kapitel: 2.09 Auflösung (1)

Bis bald :hallo:
 
:hallo: Hallihallo!

Mann, ich sollte meinen Kommi gleich beim Betalesen aufschreiben. Ich denke immer, ich schreib jetzt noch nichts über den Inhalt, das mach ich dann im Thread, aber wenn das Kapitel online ist, habe ich schon wieder vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. :D

Irgendwie ist es schon sehr traurig, wenn man nach seinem Tod sieht, wie in der eigenen Familie das Leben einfach weitergeht. Aber einmal muss es ja weitergehen. Toria ist ja jetzt schon fast ein Jahr tot, da ist es halt so, dass man nicht mehr auf den leeren Platz starrt und trauert. Und bestimmt denken die drei jeden Tag an ihre Tochter/Schwester und fragen sich, wie es wohl wäre, wenn sie noch bei ihnen wäre. Andererseits kann ich Toria auch verstehen. Es ist nie einfach, wenn man nirgendwo richtig dazugehört, weder zu den Lebenden noch zu den Toten. Sie soll jetzt endlich diese blöden Hinweise entschlüsseln!
Und diese Familie ist ja schrecklich! :D Ich würde eher ein genervtes Ironieprogramm bei meinen Eltern durchziehen, wenn sie jeden Tag mit ihren Erfolgen angeben müssten, und nicht von meinen eigenen super Noten erzählen. :D Aaaah!!! :scream: Ich hasse eingebildete Menschen! :D

Aber diese ganzen Hinweise sind ja recht enttäuschend. Ich meine, das mit der 24 hat sie ja schon vorher gewusst, was nützt ihr also der blöde Zettel? Woa, Parker steht ja auch noch drauf. Yeah. Aber ich würde dennoch an Torias Stelle mal nach eine(m,r) Herrn/Frau/Firma/was auch immer Parker suchen. Vorzugsweise Adressen mit Hausnummer 24. Und mit einem schwarzen Auto. :D Sie hat jetzt noch zwei Kapitel Zeit, das Rätsel zu lösen, da muss sie sich eben mal in den Hintern beissen. :nick:

Uuund, was gibt es noch? Ah ja, Carmen hat Ramon ja ganz fies abserviert. Okay, ich würde auch wütend werden, wenn einfach jemand liest, was ich schreibe. Vor allem, wenn es so eine Art Tagebuch ist. Aber mir tut das Ramööneli eben manchmal leid, obwohl er ab und zu nervt. Er bemüht sich total um Carmen, aber kommt einfach nie an sein Ziel. Na ja, vielleicht sollte er nicht immer so übertreiben mit seinen Liebeserklärungen und ihr stattdessen mit Gesten zeigen, dass er sie mag. Damit sie von selbst merkt, dass sie auf ihn zählen kann. Dann muss er es ihr auch nicht sagen, nachdem er einen persönlichen Text von ihr gelesen hat – ungefragt.



Bei uns Menschen ist es genau das Gleiche. Es gibt Millionen von Menschen auf der Welt, und jeder einzelne erzählt seine eigene Geschichte. Doch was ich auch an den Menschen nicht verstehe, ist, warum ein Mensch 90 Jahre alt werden darf, während ein anderer mit 18 Jahren aus dem Leben treten muss? Ich meine, warum werden nicht alle Menschen gleich alt?
Oooch, Toria! Was wäre, wenn…? Ich denke, du hast im ersten Abschnitt ja schon selbst angedeutet, was dann wäre. Wenn jeder genau gleich alt werden würde, wäre das Leben vielleicht etwas fairer. Aber wir wüssten ja dann auch genau, wann wir sterben müssen. Aber wir sind nicht glücklich, wenn wir darauf warten, hast du ja selbst gesagt. Stell dir vor, wie schrecklich die letzten Tage, Stunden, Minuten wären, wenn du genau wüsstest, du müsstest jetzt gehen. Ich denke, es ist schon besser, dass es uns unvorbereitet trifft.

Wahrscheinlich ist das Schicksal an allem schuld. Schlussendlich entscheidet genau das, was für ein Leben wir führen. Doch warum das Schicksal mein Leben so früh enden liess, werde ich wohl nie verstehen…
Und das musst du auch nicht, Toria. :) Wenn es der Sinn des Schicksals wäre, dass man es versteht, würde es nicht so kompliziert sein. =)

:hallo: LG
YOUR BETAREADER
 
Beta-Leseriiiiiiin =) :hallo:

Danke für deinen grossartigen Kommi!
Ich liebe deine Kommentare, die sind immer so... ka wie, du hast deine eigene Art und die find ich saumässig gut =) =)

Allerdings werden die Kommis immer weniger, das stimmt mich sehr traurig :schnief: :schnief: :schnief:
Deswegen freue ich mich immer riesig, wenn du schreibst. Und wie gesagt, I love your Kommis =)
Aber sind ja nur noch 2 Kapitel.

Mann, ich sollte meinen Kommi gleich beim Betalesen aufschreiben. Ich denke immer, ich schreib jetzt noch nichts über den Inhalt, das mach ich dann im Thread, aber wenn das Kapitel online ist, habe ich schon wieder vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. :D

Oha, dann muss ich wohl schneller werden mit dem online stellen. =)

Ich würde eher ein genervtes Ironieprogramm bei meinen Eltern durchziehen, wenn sie jeden Tag mit ihren Erfolgen angeben müssten, und nicht von meinen eigenen super Noten erzählen. :D Aaaah!!! :scream: Ich hasse eingebildete Menschen!

Jaaa :lol: :lol: :lol: genau das würde ich auch tun! Ein Hoch auf den Sarkasmus und die Ironie ! :up: :up: :up: :lol:

Das mit den Hinweisen, da muss sie sich wirklich beeilen. Mal sehen, ob sie es schafft oder nicht %) (Ich weiss es ja bereits :lol:)
Und du wirst die erste sein, die es nach mir erfährt %)

Nochmal ein Dankeschöööön für den Kommi

Bis bald
Blue_Neptun :hallo: :)
 
Ich wollte eigentlich direkt nach dem Lesen schreiben, aber mein Freund saß die letzten Tage sehr viel am PC, sodass ich ihn jetzt zum Putzen verdonnert und somit vom PC vertrieben hab... Jetzt hab ich Zeit :)

Das Kapitel fand ich ziemlich... naja, nicht traurig, aber sehr melancholisch. Toria sieht ihre Familie wieder (und wünscht sich sicher insgeheim, dass sie die Szene nicht beobachtet hätte...) und Ramon bekommt so eine deutliche Abfuhr von Carmen. Irgendwie scheinen sowohl Ramon als auch Toria irgendwie festzustecken in ihrer jeweiligen Situation, wie in Treibsand, und je mehr sie versuchen voranzukommen, desto mehr bleiben sie stecken. Ramon hats ja endlich mal auf "normale" Weise versucht, Carmen deutlich zu machen, mit Erklärungen und ruhiger Stimme und nicht mit diesem treudoofen Hinterherschwänzeln und die Reaktion war mehr als heftig. Naja, auch irgendwie verständlich, wer weiß was Carmen da so alles geschrieben hat - da wäre ich auch sauer (was umso verständlicher ist, da wir ja vor ein paar Kapiteln einen Einblick in ihr Innerstes bekommen haben)! Trotzdem tut er mir Leid. Ein bisschen zumindest, ich wäre auch genervt wenn jemand ständig um mich herum schwirrt und mich dermaßen anhimmelt o_O
Und Toria - sie sucht jetzt schon fast ein Jahr nach Hinweisen und es war absolut nicht einfach für sie, sowohl physisch als auch psychisch (lustig, sowas über jemanden zu sagen, der technisch gesehen ziemlich tot ist) und so richtig weitergekommen ist sie trotzdem nicht. Ja toll, Parker und ne 24. Die Zahl kannte sie schon und Parker ist jetzt auch nicht grad der seltenste Name... Und es kann ja sogar noch sowohl Nach- als auch Vorname sein, fällt mir grad auf! Das macht die Suche sicher noch komplizierter...

Nur noch zwei Kapitel? Das heißt 1. dass die Story bald vorbei ist (was ich sehr schade finde ._.), aber 2., dass diese beiden Kapitel verdammt spannend sein werden, es gibt ja noch ne Menge zu klären ^^
 
Ich wollte eigentlich direkt nach dem Lesen schreiben, aber mein Freund saß die letzten Tage sehr viel am PC, sodass ich ihn jetzt zum Putzen verdonnert und somit vom PC vertrieben hab... Jetzt hab ich Zeit :)

Har har har, du hast ihn zum Putzen verdonnert -sehr fies grins-
Der arme Kerl, er tut mir leid :( =)

Trotzdem tut er mir Leid. Ein bisschen zumindest, ich wäre auch genervt wenn jemand ständig um mich herum schwirrt und mich dermaßen anhimmelt o_O

Oh mein Gott so jemand würde mich auch zu tiefst nerven. =)
Wie gut, dass das keiner macht bei mir... oder doch nicht? %)

Nur noch zwei Kapitel? Das heißt 1. dass die Story bald vorbei ist (was ich sehr schade finde ._.), aber 2., dass diese beiden Kapitel verdammt spannend sein werden, es gibt ja noch ne Menge zu klären ^^

Ja, nur noch zwei Kapitel. :( Aber es muss nun wirklich der Schluss sein. Einen wirklich grossen Erfolg kann man meine Story nicht gerade nennen...
Ich hätte gerne noch mehr geschrieben aber na ja.
Zu den letzten zwei Kapitel kann ich nur sagen, dass ich hoffe, dass ich sie spannend genug geschrieben habe und, dass der Abschluss hoffentlich alle Fragen beantworten wird. :)

So, nun noch ein liebes Danke an deinen wunderbaren Kommentar. Ich bin jedes mal wirklich zu tiefst froh, wenn du schreibst und dass du schreibst. :)

Bis bald zum Finale!
Blue_Neptun :hallo:
 
Finale, oh oh oh oh, Finale oh ohohooho =) =) Ja ja, ich höre ja schon auf mit dem Singen :p

So... jetzt ist es soweit. Das Finale. Die zwei letzten Kapitel.

Ich hoffe, dass euch der erste Teil gefällt.

Viel Spass beim lesen des Finales!
---



2.09 Auflösung (1)

Gib nicht auf! Du schaffst das schon! Es gibt immer einen Weg! Die Lösung steht vor dir!
Solche Sätze kennt jeder. Ihr auch, oder?
Jeder Mensch war schon mal in einer Situation, in der er einfach nicht weiterkam. Man wusste einfach nicht, welchen Weg man nehmen soll. Man sass stundenlang vor einem Problem und schaffte es doch nicht, es zu lösen.
Genau dann kommen meistens irgendwelche Personen, die einen aufmuntern wollen. Du schaffst das schon. Gib nicht auf.
In etwa so klingen die ratsamen Sätze unserer hilfsbereiten und gutmütigen Freunde.
Doch sind wir mal ehrlich. Hat ein solcher Satz uns je weitergebracht? Nicht wirklich, oder? Okay, es mag sein, dass ein solcher Satz dich für eine kurze Zeit aufmuntert und motiviert. Diese Motivation ist aber nur von kurzer Dauer. Spätestens dann willst du am liebsten alles über den Haufen werfen…

„Du bist schon hier, Toria?“, fragte mich Ramon, als er mich im Lokal sah.
„Ja“, antwortete ich kurz und unmotiviert.
„Hast du deinen Fall schon erledigt?“, fragte er weiter.
„Ja“, antwortete ich wieder kurz.
„Ein brutaler Mord?“, löcherte er mich weiter.
„Ja“, wiederholte ich.
„Sag mal, was ist das hier überhaupt?“, fragte er, als er meine Akten entdeckte.
„Meine Hinweise“, erklärte ich kurz.
„Oh, spannend“, erwiderte er.
„Ach Scheίsse! Ich krieg es einfach nicht hin. Ich weiss nicht, wie ich diese Hinweise zusammensetzen soll, sodass sie etwas Richtiges ergeben“, jammerte ich mutlos.
„Was weisst du nicht?“, fragte Carmen, die plötzlich hinter mir auftauchte.



Ein kleiner Schrecken durchfuhr mich und ich motzte sie an: „Erschreck mich doch nicht so! Kannst du dich nicht anmelden, wenn du hier ankommst?“
„Wir sind doch keine Bank, bei der man eine Nummer ziehen muss, wenn man an den Tisch will. Ausserdem bin ich ein Geist“, kicherte sie.
„Sehr witzig“, äusserte ich lustlos.
„Was weisst du denn nun nicht?“, fragte sie mich erneut, während sie sich setzte.
„Ich weiss nicht, wie ich meine Hinweise zusammensetzen soll, damit sie die Lösung ergeben“, erklärte ich ihr.
„Zeig mal her. Ich bin gut in so was“, prahlte sie von sich.
„Du? Ich dachte, du bist nur gut im Männer verführen“,
grinste ich frech.
„Sehr witzig, Torialein, aber ich kann noch mehr als das“, sagte sie mir zickig.
„Ohu, ich meinte ja nur“, entschuldigte ich mich und schob Carmen meine Hinweise hin.
„Jetzt bin ich ja mal gespannt“, erwiderte Ramon.
„Ohu, und ich erst“, grinste ich wieder frech.
Carmen warf uns einen giftigen Blick zu und ordnete dann meine Hinweise weiter.
Ramon und ich warteten gespannt darauf, dass Carmen etwas sagte. Diese allerdings sah sich die Hinweise nur ruhig an, ohne sich in irgendeiner Weise zu rühren.
Nach einigen Minuten allerdings sah sie mich an und sagte: „Das ist doch eigentlich ganz einfach. Hier hast du ein Bild mit einer 24 darauf und hier ist ein Stück Papier, auf dem steht: Parker… 24.“
„Du wirst es mir nicht glauben, Carmen, aber das weiss ich bereits“, erwiderte ich mit einem nicht ernstgemeinten Lächeln.
„Toria, lass mich doch ausreden. Du bist zu ungeduldig“, sagte sie ruhig, obwohl ich sie wahrscheinlich nervte.
„Fahren Sie fort, meine Gebieterin“, antwortete ich ironisch.
„Also, ich denke, dass das eine Strasse hier in der Umgebung sein muss. Der Name ‚Parker‘ und diese 24 könnten auf eine Adresse hinweisen. Lass mich kurz meinen Laptop hochfahren und sehen, wie viele Strassen es mit Parker gibt, okay?“
„Eine Strasse? Das könnte genauso gut ein Name und eine Alterszahl sein“, sagte ich mutlos.
Carmen klappte den Laptop hoch, drückte den Startknopf und liess den Laptop hochfahren.
„Unwahrscheinlich, Toria. In dieser Mandantenakte ist schon ein Name. Leider verwischt, aber es ist eher der Name der gesuchten Person“, erklärte sie mir.
„Wenn du meinst. Es könnte alles sein“, erwiderte ich unmotiviert.
„Lass mich jetzt nach den Strassen suchen“, entgegnete Carmen.
Es dauerte nicht lange und Carmen war im Internet. Sie suchte auf einer Städtekarte die Strassen raus, welche mit Parker anfingen.



Ich war überrascht, wie viel technisches Wissen Carmen hatte.
„Okay. Es gibt hier in der Umgebung drei Strassen, die mit dem Namen ‚Parker‘ beginnen“, erklärte sie.
„Na los, spann mich nicht so auf die Folter. Wie heissen die drei Strassen?“, fragte ich neugierig.
„Nicht so hastig. Lass mich doch ausreden, Toria“, erwiderte sie und betonte meinen Namen wieder so schrecklich.
„Ich hasse das, das weisst du?“, fragte ich.
„Klar, deswegen mache ich es doch“, lachte sie fies.
„Mach schon“, hetzte ich sie.
„Also. Es gibt eine Parkerstreet 24, eine Parkerroad 24 und eine Parkerlane 24“, sagte sie und zeigte mir die Karten auf ihrem Laptop.
„Wenn du recht hast, sitzt in einem dieser Häuser mein Mörder“, erwiderte ich ernst.
„So wird es dann wohl sein“, entgegnete sie mir.
„Ramon? Dein Auto! Los!“, hetzte ich Ramon.
„Was? Warum? Klau dir doch deinen eigenen Wagen!“, meckerte er.
„Ich hab dir schon einmal gesagt, du sollst mir einen klauen!“, erinnerte ich ihn.
„Das habe ich auch schon von ihm verlangt, aber er hört einfach nicht hin“, erwiderte Carmen.
„Egal. Komm, Ramon, wir müssen los“, hetzte ich ihn weiter.
„Wo willst du denn hin?“, fragte er mich verwirrt.
„Na, wo wohl? Zur ersten Adresse! Jetzt komm schon!“, befahl ich und wir verliessen das Lokal.



Kein Geld der Welt hätte mich aufhalten können, zu diesen Adressen zu fahren. Ich wollte endlich Gewissheit haben. Ich wollte endlich wissen, wer mein Mörder war und ich war so nahe dran.

„Wo sind Ramon und Toria hin?“, fragte Robin Carmen, als er das Lokal zusammen mit Kelly betrat und sich zu Carmen an den Tisch setzte.
„Ich weiss nicht. Ich hab ihr irgendeine Adresse gegeben und sie ging mit Ramon dorthin. Ich glaube, Toria wollte sich irgendein Kleid kaufen“, log Carmen.
„Ein Kleid? Toria ist doch nicht so ein Modepüppchen wie du“, erwiderte Kelly mürrisch.
„Und warum eilten sie so schnell aus dem Lokal?“, fragte Robin weiter.
„Der Laden schliesst, glaube ich, in einer Viertelstunde“, log sie weiter.
„Kann es sein, dass du Robin anlügst, Carmen?“, fragte Kelly kritisch.
„Sehe ich aus, als hätte ich es nötig zu lügen?“, stellte sie Kelly die Gegenfrage.
„Bei euch Weibern weiss man das nie so genau“, entgegnete sie ihr.
„Ich habe es nicht nötig“, beantwortete sich Carmen die Frage selbst.

„Okay, Torialein. Das hier ist die erste Adresse. Parkerstreet 24“, stellte Ramon fest.
„Oh mein Gott. Ich bin so nervös. Wenn dieser Kerl die Türe aufmacht… Ich mache ihn fertig“, sagte ich bestimmt. In mir baute sich Zorn auf.
„Sei vorsichtig mit dem, was du machst, Toria“, sagte er mir ernst.
Wir gingen beide zum Eingang des Hauses. Als ich vor der Türe stand, atmete ich tief ein und klingelte dann einmal.



„Sag mal, was ist das für Musik? Hörst du das auch?“, fragte ich kritisch. Im Inneren des Hauses war eine merkwürdige Musik zu hören. Irgendwie eine lockere und leicht erotische Musik.



Plötzlich öffnete sich die Tür und zwei Frauen traten heraus.
„Hi, Süsser. Warum kommst du denn nicht rein?“, fragte die eine.
„Oh, du hast ja deine Freundin zum Spielen mitgebracht“, stellte die andere fest.
Bei den beiden Frauen handelte es sich um zwei Prostituierte.
„Ohu, das ist so was von Scheίsse!“, fuhr es aus mir heraus. Ich verdrehte die Augen, drehte mich sofort um und zog den beinahe sabbernden Ramon davon.



„Kann ich nicht hier bleiben?“, wollte Ramon wissen. Er sah noch immer den Frauen zu.
„Nein, kannst du nicht! Jetzt hör auf zu starren! Das ist peinlich!“, befahl ich ihm.

Wir gingen zurück zu Ramons Wagen, stiegen ein und suchten auf der Karte, die wir von Carmen bekommen hatten, die nächste Adresse.
„Willst du da jetzt noch hin?“, fragte mich Ramon.
„Ja, klar! Ich will endlich meinen Mörder sehen. Ich will wissen, warum er mir mein Leben nahm. Lass uns fahren!“, sagte ich.
Ramon startete den Wagen und fuhr los. Die zweite Adresse war am anderen Ende der Stadt.
Wir fuhren zirka 20 Minuten, bis wir endlich in der Strasse ankamen.
Ramon parkte das Auto. Als wir ausstiegen, überkam mich dieses nervöse Gefühl wieder.
Würde ich ihn dieses Mal sehen? Wie würde ich reagieren? Was würde er sagen?
„Lass uns gehen“, sagte ich Ramon nervös.
„Okay“, antwortete er irgendwie genauso nervös.
Wir traten vor den Eingang des Hauses. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst und klingelte. Ein helles ‚Ding Dong‘ ertönte.



Es dauerte nicht lange und die Tür öffnete sich.
„Ja? Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte eine alte Dame. Sie war die Dame des Hauses.
„Ähm, hi. Ich bin Toria. Sagen Sie, haben Sie einen Sohn?“, fragte ich mit zitternder Stimme.
„Einen Sohn? Mein Sohn starb, als er fünf Jahre alt war. Er hatte einen Herzfehler. Mein armes Kind. So lange ist es schon tot“, erzählte uns die Frau deprimiert.
Dass ich auch tot war, ersparte ich ihr.
„Ohu, ähm… mein Beileid“, äusserte ich stattdessen.
„Vielen Dank, mein Kind. Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte“, entschuldigte sie sich bei mir.



„Das macht nichts“, erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln.
Die alte Dame verabschiedete sich auch von Ramon. Die Frau schloss die Türe hinter uns und wir wollten verschwinden.
Bevor wir das Grundstück des Hauses verlassen konnten, betrat ein Mann das Grundstück.
„Oh nein. Der Typ, der gerade auf das Grundstück geht… das ist ein Todesklärer“, erzählte mir Ramon.
„Was? Du meinst, die Frau wird jetzt…“, wollte ich von Ramon wissen.
„Ja. Sie wird jetzt sterben. Der Typ war mal in Robins Gruppe. Er hat sie aber gewechselt, weil Kelly ihm das Leben schwer machte“, erzählte er mir weiter.
„Die arme Frau. Ich bin die Letzte mit der sie gesprochen hat. Das tut mir irgendwie leid“, bedauerte ich.
„Tja, man kann sich den Zeitpunkt des Todes leider nicht aussuchen“, sagte er.
„Wie wahr. Komm, wir müssen zur dritten Adresse. Dort wohnt er“, erwiderte ich ernst.
„Wir müssen kurz zurück ins Lokal. Carmen will mich dringend sprechen. Danach fahren wir weiter, okay?“, sagte er mir.
„Okay. Ich könnte auch einen Kaffe gebrauchen“, willigte ich ein.
Gemeinsam fuhren wir zurück ins Lokal.



Als wir ankamen, sassen Carmen, Kelly und Robin noch immer am gleichen Tisch.
„Hi, krieg ich einen Kaffee?“, fragte ich zur Begrüssung.
„Ich freue mich auch, dich zu sehen, Kleine“, grüsste Robin zurück.
„Du hast mich doch schon heute Morgen gesehen. Was für ein Problem hast du?“, wollte ich wissen.
„Keins. Wo wart ihr?“, fragte er mich schnell weiter.
„Ähm… ich war…“, ich suchte nach einer Erklärung.
„Shoppen waren sie. Das habe ich dir doch schon erzählt, Robin“, rettete mich Carmen aus der Situation.



„Genau, shoppen. Ich war zusammen mit Ramon shoppen“, log ich ihn an.
„Und was hast du gekauft?“, wollte er wissen. Er setzte ein strenges Gesicht auf.
„Das geht dich nichts an. Ich habe auch meine Privatsphäre!“, sagte ich ruhig und fragte dann: „Bekomme ich nun meinen Kaffee?“
„Ramon, kann ich dich kurz sprechen? Vielleicht draussen?“, fragte Carmen Ramon leise.
„Klar, wo immer du willst, Carmenschatz“, erwiderte er.
Carmen und Ramon gingen nach draussen.
„Was gibt es denn, Carmen?“, wollte er wissen.
„Ich… na ja… das, was du vor ein paar Tagen zu mir gesagt hast… von wegen… du seist immer für mich da, egal, was es ist. Ich habe darüber nachgedacht und…“, fing sie an, Ramon stotternd zu erklären.



„Ja? Was denn?“, fragte er nach.
„Ramon…“, sagte sie weiter.
Ramon schaute Carmen erwartungsvoll an. Sie sah ihm in die Augen, lächelte kurz und zog Ramon dann an sich. Sie küssten sich innig.



„Wow, Carmen… Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll“, entgegnete Ramon nach dem Kuss.
„Sag nichts, Ramon. Sei einfach für mich da, okay?“, erwiderte Carmen.
„Klar“, sagte er sehr erfreut.
Carmen küsste ihn erneut.
„Lass uns reingehen, Ramon“, lächelte Carmen.
„Klar“, antwortete Ramon wieder. Dieses Mal mit einem grossen Strahlen im Gesicht.

Ramon und Carmen setzten sich wieder zu uns an den Tisch. Ich schüttete meinen Kaffee in mich hinein und sagte dann laut zu Ramon: „Komm, Ramon, ich muss noch zur dritten Adresse!“
„Was, jetzt noch?“, wollte er wissen.
„Ja, jetzt!“, hetzte ich. Ich zerrte ihn in seinen Wagen und wir fuhren gemeinsam los in Richtung Adresse Nummer drei.

„Wo sind sie hin?“, fragte Robin nun Carmen streng.
„Keine Ahnung“, log Carmen weiter für Ramon und mich.
„Verdammt, Blondie. Sag doch einfach, wo die beiden hin sind. Oder soll ich dir mal den Polizeigriff zeigen?“, drohte Kelly.
„Carmen, sag mir bitte auf der Stelle, welche Adresse Toria gemeint hat. Und sag mir nicht, dass es irgendeine Adresse von einem Shoppinghaus ist, kapiert?“, fragte Robin wütend.
„Okay… Okay…“, fing Carmen eingeschüchtert an zu erzählen. „Ramon und Toria sind… sie sind auf dem Weg zu Torias Mörder.“
„Wie bitte?“, rief Robin laut und haute mit der Faust auf den Tisch.
„Toria wollte unbedingt wissen, wie sie ihre Beweise zusammensetzen kann. Ich habe ihr geholfen und die Adressen gegeben“, gestand sie.
„Bist du völlig von Sinnen? Das darf doch nicht wahr sein. Los, wir müssen hinterher! Kelly, hast du deinen Streifenwagen dabei?“, fragte Robin gestresst.
Kelly nickte bloss, stand auf und alle drei stürmten zum Dienstwagen.



Kennt ihr das Gefühl, wenn man vor einem lang ersehnten Ziel steht? Habt ihr es auch schon erlebt, wie die Nervosität euch zerfrisst? Wie ihr nicht mehr klar denken könnt?
Genau ein solches Gefühl durchfuhr meinen Körper in diesem Moment. Denn Ramon und ich waren nicht mehr weit von dem Haus entfernt…

„Okay, das Haus hier vorne ist das letzte“, sagte ich angespannt.
„Bist du sicher, dass du da auch klingeln willst?“, wollte Ramon wissen.
„Ja, bin ich. Ich will das Schwein endlich sehen, das mich umgebracht hat. Ich will endlich wissen, wieso er es getan hat“, antwortete ich mit ernster Stimme.
„Robin würde das nicht gut finden, Torilein“, mahnte Ramon.
„Scheίss auf Robin und scheίss auf alles andere, was verboten ist. In diesem Haus steckt ein Mörder, und ich will ihn verdammt noch mal sehen, kapiert?“, sagte ich ein wenig wütend.
„Okay… okay…“, erwiderte er.




Ramon und ich betraten danach das Grundstück, auf dem das Haus meines Mörders stand. Ein kalter Wind wehte über uns hinweg. Es fröstelte mich ein wenig.
Als ich in Richtung der Haustür ging, sah ich, dass rechts von mir, vor der Garage des Hauses, ein schwarzer Wagen stand. Sofort kamen mir die schwarzen Lacksplitter in den Sinn.
Nun stand ich vor der Türe. Ich war nervös und wütend. Langsam hob ich meinen Finger und führte ihn zur Türklingel. Hinter mir hörte ich das Quietschen eines Autos, welches gerade bremste. Türen knallten und Robins Stimme rief plötzlich: „Toria, tu das nicht! Ich bitte dich, tu das nicht!“
Robin, Kelly und Carmen kam von der Strasse angerannt. Auf der Höhe von Ramon blieben sie stehen und sahen mich an. Ich rief zu Robin: „Ich muss es tun.“



„Wenn er dich sieht, wirst du alles durcheinander bringen. Er wird sterben müssen“, rief mir Robin schweratmend durch das Rennen zurück.
„Das ist mir egal! Er hat mir mein Leben genommen“, rief ich wütend.
Mein Finger wanderte weiter zur Türklingel. Ich berührte sie und ein grelles Schrillen war zu hören.
„Toria, NEIN!“, rief Robin noch einmal verzweifelt.
Nach wenigen Augenblicken hörte ich Schritte im Inneren des Hauses. Die Türe fing an zu knarren und ein Mann trat heraus…



---
So, das war der erste Teil des Finales. Ich hoffe, es hat euch Spass gemacht zu lesen.
Über ein paar Kommis würde ich mich freuen (=
Der wirklich letzte Teil kommt bald... Ein komisches Gefühl... der letzte Teil :(:)

Titel des letzten Kapitels: Tot ist nur, wer vergessen wird (2)

Bis bald
Blue_Neptun :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab befürchtet, dass du an genau der Stelle einen Cliffhanger einbaust... ^^
Und dass die Tür schon einen Spalt offen ist... Das ist wie in einem richtig spannenden Film und kurz bevor irgendwas passiert, drückt jemand auf Pause. Da würde man dann am liebsten in die Tischkante beißen und auf die Fernbedienung hämmern und ich kann nichts tun, als aufs nächste (und letzte!! :heul:) Kapitel zu warten >.<

Ich finds jetzt noch trauriger, dass das nächste Kapitel das letzte sein wird. Mich würde jetzt doch sooo sehr interessieren, warum Carmen jetzt doch diesen Sinneswandel hatte und warum sie Ramon bittet, für sie da zu sein. Und welche Tiefen die Gute noch hat. Ich bin ja selber so eine, die alles wissen will und immer direkt alles googlet und eine Adresse innerhalb von Sekunden raushat, das macht mir Carmen noch nahbarer. sonst ist sie immer so von oben herab und nach und nach ist sie jetzt doch zu einer echten Persönlichkeit geworden. Und wie das mit anderen Todesklärern ist, will ich natürlich auch wissen - sind die auch in Gruppen organisiert, wie viele gibt es, und so weiter - ist ja fast wie eine Subkultur!

Das dritte Bild find ich ja ganz toll, es sieht aus als würde die Statue den beiden alles Gute zum Abschied wünschen und ihnen zuwinken ^^

Achja, ein kleines Fehlerchen hab ich entdeckt, überm drittletzten Bild:
„Bist du sicher, dass du da auch klingen willst?“, wollte Ramon wissen.
Da müsste es klingeln heißen ^^
 
Ich hab befürchtet, dass du an genau der Stelle einen Cliffhanger einbaust... ^^
Und dass die Tür schon einen Spalt offen ist... Das ist wie in einem richtig spannenden Film und kurz bevor irgendwas passiert, drückt jemand auf Pause. Da würde man dann am liebsten in die Tischkante beißen und auf die Fernbedienung hämmern und ich kann nichts tun, als aufs nächste (und letzte!! :heul:) Kapitel zu warten >.<

-kicher-Ja, ich hab den Cliffhanger mit Absicht da eingebaut :p
Soll ich dir was sagen? Ich hasse es auch, wenn sowas in nem Film kommt.
Da kommt man auf den Höhepunkt der Spannung und dann KLICK... Aus die Maus. Da könnte ich aus der Haut fahren!!!
In die Tischkante beissen finde ich ne geile Formulierung! :lol: :lol:

Ich finds jetzt noch trauriger, dass das nächste Kapitel das letzte sein wird.

Frag mich mal :( Es hat mir immer sooo Spass gemacht zu schreiben.

[QUOTEMich würde jetzt doch sooo sehr interessieren, warum Carmen jetzt doch diesen Sinneswandel hatte und warum sie Ramon bittet, für sie da zu sein. Und welche Tiefen die Gute noch hat. Ich bin ja selber so eine, die alles wissen will und immer direkt alles googlet und eine Adresse innerhalb von Sekunden raushat, das macht mir Carmen noch nahbarer. sonst ist sie immer so von oben herab und nach und nach ist sie jetzt doch zu einer echten Persönlichkeit geworden. Und wie das mit anderen Todesklärern ist, will ich natürlich auch wissen - sind die auch in Gruppen organisiert, wie viele gibt es, und so weiter - ist ja fast wie eine Subkultur![/QUOTE]

Ja ja, die liebe Carmen =) Eine Frau voller Rätsel.
Ich finds schön zu lesen, dass es dir als Leser auffällt, dass sie sich in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt hat.

Ganz ehrlich, ich mach das auch immer. Wenn ich ne Serie gugge, könnte ich jede Folge 100 mal guggen. Ich würde am liebsten jedes Detail hinterfragen und rausfinden, warum Dieses und Jenes so und so ist. =)
Aber würde eine Serie dem Fan jede Frage beantworten wollen, gäbe es wahrscheinlich für jede Serie 1. Mio Folgen. So auch bei ner Story, da könnte ich auch 100 Kapitel schreiben =)
Aber ich finds gut, dass du neugirig bist :up:

Das dritte Bild find ich ja ganz toll, es sieht aus als würde die Statue den beiden alles Gute zum Abschied wünschen und ihnen zuwinken ^^

:lol: Jetzt wo dus sagst! Sieht wirklich so aus :lol:

Achja, ein kleines Fehlerchen hab ich entdeckt, überm drittletzten Bild:
Da müsste es klingeln heißen ^^

:what: Ui, das ändere ich natürlich sofort! Danke für den Hinweis =) Und natürlich ein dickes fettes Dankeschön für deinen Kommentar! Hat mich sehr gefreut :nick: :) :up:

Ich hoffe du fängst bald eine neue Geschichte an , den ich mag sehr deinen Schreibstil.

Ui Ui Ui, du denkst aber schon weit voraus =) Es freut mich aber sehr, dass dir mein Schreibstil gefällt.
Hm, wenn ich ehrlich bin, ein paar Ideen für eine neue Story hätte ich. Allerdings weiss ich nicht, ob ich eine beginnen soll oder nicht. Diese hier, war ja nicht sonderlich erfolgreich :(

Aber danke für deinen Kommi :up: :)
 
Wait and see =) =) =)

Ich sage dazu absolut nichts :p=)
 
AAAAAAAAAAAH, HALLOOOO!!!
Danke für deinen grossartigen Kommi!
Ich liebe deine Kommentare, die sind immer so... ka wie, du hast deine eigene Art und die find ich saumässig gut =) =)
Ich weiss, meine Kommis sind umwerfend toll. Deshalb muss ich dir gleich noch einen schreiben. Und ausserdem ist mir langweilig, weil ich gerade etwas Verbotenes mache, und ich müsste etwas anderes auch noch machen, nämlich einen Brief schreiben, bei dem ich irgendwo irgendetwas anfordere, aber für eine Freundin, weil sie meine aussgeziechneten kenntnise der deutshn sprache so shetzt!!!!!!!!!!!! Aber ich weiss nicht, wie das geht! Aaah!
Joa, gang hei go gränne!

Gib nicht auf! Du schaffst das schon! Es gibt immer einen Weg! Die Lösung steht vor dir!
*würg* Ich hasse solche Sätze! Ach nein, man soll ja nicht hassen. Aber ich… verabscheue sie zutiefst. Noch schlimmer sind jedoch Sätze wie «so, wieni de könne, chasch du das secher», «du hesch eh es 6i» und so. Bääh! Dann bin ich immer extra schlecht. Und bei meinem Briefproblem hilft es mir auch nicht.
Oha, jetzt ist mir gerade ein Kompliment eingefallen. :) Deine Texte sind so realitätsnah! :up:
So. Das war das Kompliment. :)

Aber wenigstens hat Toria endlich ihre blöden Hinweise entschlüsseln können. Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn er sie sieht? Höchstens, dass er sie wiedererkennen könnte, aber erstens interessiert sich der doch nicht dafür, wen er umgebracht hat, und zweitens sieht das Toriääli sowieso anders aus. Hm. Vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, dass er ihr Mörder ist. :idee: Aaaaber trotzdem.
Und ich will JETZT wissen, wer der Mörder ist. Hoffentlich ist es wirklich dieser Sascha oder wie der heisst. Das würde dem Ganzen noch einen dramatischen Touch geben. :D

Höhö. Ich finde es aber schööööööööön, dass Carmen und Ramon endlich zueinander gefunden haben. :love: Ach, wie süss!
Für Toria muss es aber auch ein Happyend geben, sonst korrigiere ich es nicht. Oder ich sage extra falsche Sachen, muahaha! :polter: (Wieso gibt es hier eigentlich keinen richtigen Ich-bin-ein-böser-Mensch-Smiley? Das Gegenteil von dem da: :glory:)

Ääääääähm… Jetzt weiss ich auch nichts mehr.
:hallo: Bye-bye!
 
AAAAAAAAAAAH, HALLOOOO!!!

Ich weiss, meine Kommis sind umwerfend toll. Deshalb muss ich dir gleich noch einen schreiben. Und ausserdem ist mir langweilig, weil ich gerade etwas Verbotenes mache, und ich müsste etwas anderes auch noch machen, nämlich einen Brief schreiben, bei dem ich irgendwo irgendetwas anfordere, aber für eine Freundin, weil sie meine aussgeziechneten kenntnise der deutshn sprache so shetzt!!!!!!!!!!!! Aber ich weiss nicht, wie das geht! Aaah!
Joa, gang hei go gränne!

Also :lol: bei dem Kommentar merkt man dir die Langeweile wirklich an :lol:

Oha, jetzt ist mir gerade ein Kompliment eingefallen. :) Deine Texte sind so realitätsnah! :up:
So. Das war das Kompliment. :)

Oh, ähm, danke für das Kompliment =)

Und ich will JETZT wissen, wer der Mörder ist. Hoffentlich ist es wirklich dieser Sascha oder wie der heisst. Das würde dem Ganzen noch einen dramatischen Touch geben. :D

Ist ja bald soweit =) aber ich hoffe, ich enttäusche euch nicht :/

Höhö. Ich finde es aber schööööööööön, dass Carmen und Ramon endlich zueinander gefunden haben. :love: Ach, wie süss!
Für Toria muss es aber auch ein Happyend geben, sonst korrigiere ich es nicht. Oder ich sage extra falsche Sachen, muahaha! :polter:

Ja, das wird es geben, denke ich =)

Hmm... grübel grübel... ich kann mir nicht helfen...irgendwie erinnert mich deine FS an eine meiner Lieblingsserien: Dead like me.

Es ist nicht nur deine Lieblingsserie, es ist auch meine. Ich vergöttere sie!
Ich hab in einem früheren Beitrag schonmal erwähnt, dass ich sowas wie ein Cover machen wollte.
Die Zitate und die Story, einfach das Beste was es gibt. Allerdings wollte ich ein paar Abänderungen und joa, so ergab sich das hier =)
Aber cool, dass du es erkennst. War auch ein Grund, warum ich es gemacht habe. Um Leute zu finden, die die Serie kennen :D


Danke für eure Kommis und bis bald
Blue_Neptun :hallo:
 
Es ist nicht nur deine Lieblingsserie, es ist auch meine. Ich vergöttere sie!
Ich hab in einem früheren Beitrag schonmal erwähnt, dass ich sowas wie ein Cover machen wollte.
Die Zitate und die Story, einfach das Beste was es gibt. Allerdings wollte ich ein paar Abänderungen und joa, so ergab sich das hier =)
Aber cool, dass du es erkennst. War auch ein Grund, warum ich es gemacht habe. Um Leute zu finden, die die Serie kennen :D

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich deine FS nur quer überflogen und nicht mal richtig gelesen habe :ohoh: Trotzdem ist es mir halt gleich aufgefallen. Erstmal bin ich von nem "Abklatsch" nicht so begeistert...geb ich ehrlich zu. Aber ich werd mir die Tage mal die Zeit nehmen, deine FS zu lesen und dann bekommst du auch nen Kommi. (Abklatsch ist jetzt nicht unbedingt böse gemeint ;)) So,ich husch mal schnell weiter, bevor ich Haue bekomme =)
 
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich deine FS nur quer überflogen und nicht mal richtig gelesen habe :ohoh: Trotzdem ist es mir halt gleich aufgefallen. Erstmal bin ich von nem "Abklatsch" nicht so begeistert...geb ich ehrlich zu. Aber ich werd mir die Tage mal die Zeit nehmen, deine FS zu lesen und dann bekommst du auch nen Kommi. (Abklatsch ist jetzt nicht unbedingt böse gemeint ;)) So,ich husch mal schnell weiter, bevor ich Haue bekomme =)

Du kannst es nennen, wie du es möchtest. Und wenn das für dich ein 'Abklatsch' (was für ein negatives Wort =)) ist, dann ist das halt deine Meinung.
Ich lege viel wert auf ehrliche Meinungen, auch wenn sie negativ oder sehr negativ ist.
Was ich dir vorab schon verraten kann ist, dass du vorallem die Zitate der Serie wiederfinden wirst. Ich liebe die Zitate musst du wissen =)
Einiges aus der Serie habe ich weggelassen und einiges so gelassen, wie es war. Natürlich habe ich auch neue Dinge reingemacht. Denn ganz so 'übernehmen' wollte ich dann doch nicht. Wie gesagt, ich wollte ein Cover schreiben bzw. eine Simsfassung erstellen.
Ich freue mich über deinen Kommi (der wahrscheinlich negativ sein wird, weil er von allen Serienkennern negativ ist =)).
So und nun Husch Hursch -hinhersaus- =)
 



2.10 Tot ist nur, wer vergessen wird

„Toria, tu das nicht! Ich bitte dich, tu das nicht“, rief Robin mir keuchend zu.
„Ich muss es tun“, rief ich Robin zurück.
„Wenn er dich sieht, wirst du alles durcheinander bringen. Er wird sterben müssen“, rief Robin schweratmend durch das Rennen. Er wollte mich aufhalten, doch es war zu spät.



Seine Mahnungen brachten nichts, denn mein Finger berührte bereits die Türklingel und Schritte waren im Inneren des Hauses zu hören.
Nach wenigen Augenblicken fing die Türe laut an zu knarren. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Tür ganz offen war und ein Mann zum Vorschein kam.
Er trat heraus, schloss die Türe hinter sich wieder zu und trat einige Schritte von dieser weg.



Er musterte mich kritisch und fing an zu überlegen. Noch einmal musterte er mich von oben bis unten und erstarrte schliesslich vor Schreck.
„Da staunst du, was? Du mieses, kleines Arschloch. Das hättest du wohl nicht gedacht, dass ich noch einmal vor dich trete“, beschimpfte ich ihn wütend.
„Wie… wie… wie ist das möglich?“, fragte er mich geschockt.
„Tja, Ramsey James, das Leben ist nicht immer so, wie man es sich vorstellt“, erwiderte ich in einem frechen Ton.
„Woher kennst du meinen Namen?“, fragte er mich immer noch geschockt.
„Ich weiss, wer du bist. Du warst ein Klient meines Vaters. Du warst öfters bei uns zu Hause, als ich noch klein war“, entgegnete ich ihm.
„Ja, das stimmt“, sagte er hochnäsig.
„Warum hast du mich umgebracht, hä?“, fragte ich endlich und sehr wütend. Diese Frage stellte ich mir schon so lange.
„Du willst wissen, warum?“, fragte er mich wieder hochnäsig zurück.
„Ja, will ich. Oder bist du zu feige, um es mir zu sagen?“, erwiderte ich frech.
„Dein mieser kleiner Anwaltsdad hat mir mein ganzes Leben zerstört. Er hat mich arm gemacht und mir meine Familie genommen. Er hatte mir versprochen, dass wir meinen Prozess gewinnen und ich zu meiner Familie zurück kann. Er wusste damals genau, dass das Mädchen, welches mich wegen schwerer Körperverletzung angeklagt hatte, gelogen hatte.
Er hat sein Versprechen nicht gehalten und den Prozess verloren. Ich habe ihm Rache geschworen, weil ich nicht zu meiner Familie zurück durfte. Ich sei eine Gefahr für die Menschheit. Als ich nach fünf Jahren aus dem Knast zurück kam, sah ich, wie er sich mit seiner Frau ein teures Haus gekauft hat und glücklich mit seiner Familie war. Ich habe ihm damals geschworen, wenn ich meine Familie nicht zurück bekommen werde, würde ich ihm seine nehmen. Mit dir habe ich den Anfang gemacht. Du bist nämlich wie dein Vater. Kalt, gefühlslos und nur auf dich bedacht. Deswegen habe ich dich als Erste genommen“, erzählte er mir in einem abwertenden Ton. Sein Blick war gefüllt mit Verachtung.
Nach seiner Geschichte sagte ich nichts mehr. In meinem Gesicht verzog sich keine Mimik. Ich stand wie erstarrt da. Dann aber sah ich ihn an. Ich sah ihm tief in die Augen und schrie ihn an: „Du mieser, feiger Scheίsskerl. Du hast mein ganzes Leben kaputt gemacht, du beschissener Kinderschänder. Ich hoffe, dass du auf ewig in der Hölle brennen wirst, du beschissenes Arschloch!“
Aus tiefster Wut spuckte ich ihm ins Gesicht. Es war eine Geste meiner tiefen Verachtung… meines Hasses.



„Du wagst es? Ich hätte deine Leiche in Stücke zersägen sollen!“, schrie er mich an und schubste mich weg. Sein linker Arm schien irgendetwas zu suchen. Plötzlich, kam sein Arm wieder hervor. In der Hand hielt er ein Messer.
„Ich habe dich schon einmal zum Schweigen gebracht. Ein zweites Mal wird mir die gleiche Freude bereiten!“, schrie er und kam auf mich los. Er holte Anlauf und kam mit grossen Schritten auf mich zu. Er hob sein linker Arm und wollte eine Stichbewegung ausführen.
Ich schloss meine Augen, erstarrte und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Schreckliche Schmerzen würden auf mich warten.
Doch noch bevor er auf mich einstechen konnte, hörte ich ein lautes Knallen hinter mir.
Ramsey James schrie auf. Ich öffnete meine Augen und sah ihm direkt ins Gesicht.
Die Augen von Ramsey wurden kalt. Er liess das Messer fallen und fasste mit der nun freien Hand an seine Brust. Diese war blutrot und ich verstand, wovon der Knall stammte. Es war ein Schuss, der sich aus Kellys Dienstwaffe gelöst und meinen Mörder getroffen hatte.
Ramsey James fing an, qualvoll zu röcheln, er hustete Blut aus seinem Mund, sah mich mit den erkalteten Augen noch einmal an und fiel dann tot zu Boden.
Er war tot. Der Mann, der mir mein Leben genommen hatte, war tot.
Niemand sagte auch nur ein Wort. Alle schwiegen. Nach einigen starren Sekunden drehte ich mich langsam um. Ich war mit der Situation total überfordert und fing durch meine Verzweiflung an zu weinen.
Ich sah, dass Robin, Ramon, Kelly und Carmen nicht weit weg standen. Ich rannte in Robins Arme und weinte fürchterlich.



„Was habe ich bloss getan?“, fragte ich schluchzend.
„Pscht, pscht, pscht“, beruhigte mich Robin. „Lasst… lasst uns gehen“, sagte er starr weiter.



Kelly, die immer noch ihre Dienstwaffe in den Händen hielt, steckte diese zurück in die Halterung. Auch sie war irgendwie erstarrt von der ganzen Situation.
Wir entfernten uns langsam vom Tatort und gingen zurück ins Lokal.

Im Lokal setzten wir uns alle an einen Tisch. Keiner sagte ein Wort. Irgendwie waren alle nach wie vor überfordert mit der Situation und mit all dem, was geschehen war.
Vorsichtig startete ich den Versuch, das Schweigen zu brechen: „Robin, ich… das alles, das tut mir…“
Robin fiel mir ins Wort und sagte ernst: „Das, was eben geschehen ist, bleibt unter uns! Keiner, und damit meine ich wirklich keiner, darf auch nur ansatzweise etwas davon erfahren, haben wir uns verstanden?“
Wir alle nickten.



„Wenn das jemand erfährt, wird das sehr schlimme Folgen für uns haben! Der Mann hatte keine Verabredung. Er sollte eigentlich noch nicht sterben“, ermahnte er uns.

Es war verrückt. All das, was mich das Schicksal lehrte, war in dem Moment, als ich vor meinem Mörder stand, wie weggeblasen. Es war, als ob es das Schicksal nicht mehr geben würde. Wie wenn jeder selbst entscheiden könnte, was mit ihm geschehen würde.

Noch einige Zeit lang redeten wir kein Wort miteinander. Jeder war in seinen Gedanken versunken.
Nach einiger Zeit jedoch, löste sich diese verkrampfte Stimmung und Robin bestellte für jeden von uns einen Kaffee.
Als dieser kam, fing Robin an von dem Tag zu erzählen, als er mich auf seinem weissen Kärtchen stehen hatte.
Er erzählte mir, dass er mich nicht kannte, aber wusste, dass ich eine Tödesklärerin werden würde und, dass es keine leichte Zeit mit mir werden würde.
Wir erzählten uns, was alles geschehen war in der Zeit, in der ich nun tot war. Wir konnten wieder anfangen zu lachen.
Dann sagte Ramon plötzlich: „Carmen und ich werden bald zusammen ziehen“
„Herzlichen Glückwunsch, euch beiden. Das freut mich“, beglückwünschte Robin die beiden.
„Wir werden uns eine grosse Apartmentwohnung suchen“, erzählte Carmen uns.
„Natürlich gross, damit auch all deine Outfits im begehbaren Schrank platz haben, nicht wahr?“, fragte ich lachend.
„Genau. Und natürlich begehbar muss der Schrank sein, da hast du recht“, lachte sie zurück.
„Was ist mit dir, Kelly? Was wird bei dir als nächstes geschehen?“, fragte Carmen Kelly.
„Tja, ich habe die Stelle als Polizeichefin angeboten bekommen. Die werde ich natürlich annehmen“, erzählte sie stolz.
Wir klatschten zu ihrer Beförderung.
„Und du Robin? Was wird aus dir?“, fragte ich ihn.
„Ich? Na ja, ich werde wohl euer Chef bleiben und weiterhin hier im Lokal meinen Kaffee trinken“, sagte er lächelnd.
„Sehr spannend“, ergänzte Ramon.
„So, Leute, nun geht es noch genau zehn Sekunden, bis unsere kleine Toria Geburtstag feiern kann. Seid ihr bereit?“, fragte Ramon freudig.
Ich wusste nicht, was er mit seiner Frage meinte, aber alle andern fingen an zu nicken.
Dann fingen sie an laut zu zählen: „ZEHN, NEUN, ACHT, SIEBEN, SECHS, FÜNF, VIER, DREI, ZWEI, EINS ! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, TORIA!!!“
Alle jubelten und klatschten. Ich war total überfordert. Ich freute mich so sehr, dass sie alle an meinen Geburtstag gedacht hatten.



„Vielen lieben Dank, Leute. Ihr seid echt die Besten“, bedankte ich mich erfreut.
„Geschenke gibt es aber erst heute Nachmittag“, scherzte Ramon.
„Ach, ich will doch gar keine Geschenke“, gestand ich.
„Nicht? Wozu habe ich dir denn dann ein Auto geklaut?“, fragte mich Ramon.
„Du hast was?“, wollte ich geschockt wissen.
„Nein, nein. Keine Angst. Was denkst du denn von mir, Torialein?“, lachte er.
„Du bist doof! Bei dir weiss man doch nie“, lachte ich zurück.
„Ich muss dir noch etwas erklären, Kleine“, fing Robin wieder etwas ernster an.
„Was denn?“, fragte ich neugierig.
„Heute ist dein Geburtstag. Und an deinen Geburtstagen wirst du von deinen Mitmenschen als du selbst wahrgenommen“, erklärte er mir.
„Was? Wie meinst du das?“, fragte ich genauer nach.
„Alte Todesklärer-Legende. Am Tag deiner Geburt wirst du auch nach dem Tod als du selbst erscheinen“, erklärte Ramon.
„Genau. Deswegen würde ich es gut finden, wenn du heute nicht zur Arbeit gehst“, ergänzte Robin.
„Das heisst, wenn mir jemand auf der Strasse begegnet, könnte ich…“, begann ich zu begreiffen.
„Erkannt werden, ganz genau“, fiel mir Robin ins Wort.
„Na ja, ich muss heute eh nicht zur Arbeit. Es ist doch Wochenende“, sagte ich erfreut.
„Ich muss sagen, ich bin schon einige Jahre tot und mich hat nie jemand wiedererkannt“, erzählte Carmen.
„Schon klar, du wohnst ja auch nicht in deiner Heimatstadt. Toria schon, also könnte sie erkannt werden“, erwiderte Robin.
„Das glaube ich nicht. Meinen Erfahrungen nach ist das unwahrscheinlich“, entgegnete Carmen Robin.
„Das mag es für dich sein, aber es kann vorkommen. Und auch das wäre nicht wirklich vorteilhaft für uns Todesklärer“, erklärte Robin weiter.
„Tu einfach, was Robin sagt, und alles ist okay. Das gilt für alle, kapiert?“, zischte Kelly ernst.
„Kapiert“, sagte Carmen.
„Eine Frage hätte ich dann doch noch“, sagte ich.
„Und die wäre, Torialein?“, wollte Carmen wissen.
„Nenn mich nicht Torialein!“, motze ich und stellte dann meine Frage: „Warum hat mich mein Mörder erkannt? Ich meine, gestern war mein Geburtstag noch gar nicht.“
„Na ja, weil er dein Mörder ist?“, antwortete mir Ramon doof.
„Ein Mörder nimmt seine getötete Seele immer so wahr, wie sie war“, erklärte mir Robin kurz.



„Hm… ach so. Na ja, kommt schon, Leute. Lasst uns anstossen! Auf mich, meinen Geburtstag und den Tod! Hoch soll er leben!“, rief ich und wir liessen die Gläser klimpern.
Ich fühlte mich geborgen bei Robin, Ramon, Carmen und Kelly. Sie waren meine Familie geworden.
In der Zeit, in der ich nun tot war, war so vieles geschehen…

Ich dachte immer, dass ich Geburtstage wegen den Geschenken lieben würde. Jetzt weiss ich, dass das nicht stimmt. Ich liebe meinen Geburtstag, weil an diesem Tag all die Menschen um mich herum sind, die mich lieben.
Ich erkannte, dass das Schicksal mich zu etwas Dunklem bestimmte. Dass ich das Leben auch durch die Dunkelheit betrachten sollte… und durch sie hindurch.

Es war 5.57 Uhr an diesem wunderschönen Sommermorgen. Ich ging langsam dem rauschenden Wasser am Strand entlang. Alles schien noch zu schlafen. Nur ich war hier. Ich ging allerdings nicht ziellos hier vorbei. Vor mir tauchte nach einigen Metern ein Zelt auf. Es war das Zelt meiner Schwester. Ich wusste, dass sie heute hier gemeinsam mit Sascha übernachtet hatte.



Leise trat ich zum das Zelt. Davor lag ein kleines Radiogerät im Sand.
Ich wusste, ich dürfte eigentlich nicht hier sein… aber ich war es.
Ich weiss nicht, ob ich in diesem Augenblick über meine Schwester wachte oder sie heimsuchte.
Leise öffnete ich das CD-Fach des kleinen Radios. Ich legte eine CD mit dem Lieblingslied unserer Kindheit ein. Es war Samskeyti von Sigur Ros.



Ich startete den Song und trat einen Schritt vom Zelt weg.
Ich hörte die Melodie, atmete tief ein. Ein frischer Morgenwind wehte mir durch mein Haar und die Wellen des Meeres rauschten leise vor sich hin. Ein kleines Lächeln überkam meine Lippen, als ich der Melodie lauschte, die mich an unsere Kindheit erinnerte. Langsam drehte ich mich um und entfernte mich vom Zelt.



So oder so, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mir keinen Spass macht… Dass ich nicht hier sein möchte…
Ich wollte meiner Schwester ein Zeichen geben, dass ich noch hier war. Denn das war ich.
Ich hörte hinter mir, wie ein Reissverschluss sich öffnete. Meine Schwester trat aus dem Zelt und hörte die Melodie. Sie sah sich ein wenig erschreckt um, und erblickte mich einige Schritte weit weg vom Zelt.
„Toria!“, rief sie laut.
Ich blieb stehen. Atmete wieder tief ein und drehte mich langsam zu Emily um.
„Toria, du bist da!“, rief sie wieder laut.
Ich lächelte sie beruhigend an.



„Es tut mir so leid… Das mit Sascha…“, rief sie mir mit einem schlechten Gewissen zu.
Ich verstärkte mein Lächeln so, dass es noch beruhigender wirkte. Ich nickte ihr, um so zu demonstrieren, dass die Beziehung zwischen ihr und Sascha meinen Segen hatte.
„Danke!“, rief sie mir erleichtert zu. Wir verstanden uns ganz ohne Worte. Ich lächelte wieder und drehte mich dann erneut von ihr ab, um weiterzugehen.
„Ich werde dich nie vergessen! Ich liebe dich!“, rief meine Schwester mir hinterher.
Meine Schritte stoppten. Wieder drehte ich mich langsam zu ihr um.
Ich lächelte nochmals und zwinkerte ihr zu. Emily lächelte zurück. Dieser Augenblick war irgendwie magisch. Nun drehte ich mich wieder um und schritt langsam im Klange der Melodie davon.



Das Schicksal hatte sich bei mir für den schlechten und dunkeln Weg entschieden. Doch heute konnte ich meiner Schwester zeigen, dass ich noch immer hier war. Ich war zwar tot und wusste, dass es mein früheres Leben nie wieder geben würde, aber so, wie es jetzt war, war das schlechte Schicksal ganz gut zu ertragen. Und damit war es gar nicht mal so übel, mein Leben nach dem Mord.




 
So, meine Lieben… das wars =(
Nach ca. 41‘000 Wörtern, 205‘000 Buchstaben und exakt 264 Bildern, findet meine Geschichte hiermit ein Ende.
Die ganze Geschichte zu schreiben, war nicht nur Arbeit für mich, sondern auch ganz viel Spass!
Kleine Erfolge durfte ich mit dieser Story auch feiern.
So wurde sie Platz 2 beim SimForum-Fotostory-Award und Bild Nummer 156 wurde für den SimForum-Jahreskalender ausgewählt!

Ich möchte mit diesem Beitrag jetzt aber noch kurz einige Sachen sagen.
Zuerst habe ich eine Bitte an Euch.
Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr zum Abschluss noch einen Kommi schreibt. Egal, ob ihr die ganze Geschichte, nur ein Kapitel oder gar nur einen Satz gelesen habt. Ich würde mich sehr freuen.
Warum? Ich würde gerne viele Meinungen hören… was war gut? Was war schlecht?
Das alles will ich wissen, damit ich mich verbessern kann. Denn wer weiss, vielleicht schreibe ich irgendwann noch eine Story und diese soll noch besser werden! (=

Nun aber zu was anderem.
Ich möchte mich hiermit ganz herzlich bei EUCH ALLEN bedanken. Bei meinen Stammlesern und natürlich bei meinen Stilllesern! Ohne euch hätte sich die ganze Mühe nicht gelohnt.
Auch wenn die Kommentare zum Schluss immer weniger wurden, so waren die Hits immer beständig.
Deswegen habt ihr mein tiefstes Dankeschön!

Ich möchte mich hiermit aber noch bei einer anderen Person bedanken. Eine Person ohne die meine Geschichte ein grosses Durcheinander geworden wäre. Ohne die meine Geschichte im Abgrund der Rechtschreibung gelandet wäre.
Meine Beta-Leserin!
Ich danke dir für deine grosse Mühe, die du dir gemacht hast. Für deine super Kommentare, die du hier und in den Korrekturen geschrieben hast, und natürlich für dein Wissen, das du mir zum Teil vermitteln konntest :D (ich habe durch dich viel gelernt! :D)
Leute, ich kann euch nur sagen, wenn ihr eine Beta-Leserin braucht, Ομνικρονist die Beste! (Ich hoffe, ich mache dir jetzt nicht zu viel Arbeit :D)

Danke!





Das wars jetzt erstmal von meiner Seite. Ich danke euch nochmals für die tolle Zeit und hoffe, dass man sich irgendwie, irgendwo und irgendwann wieder liest!
 
Woah, ich bn grad ganz geflasht. Ist dann jetzt also tatsächlich vorbei ._.

Ich weiß grad auch gar nicht, was ich großartig schreiben soll.
Wirklich berührend fand ich die Szene mit dem CD-Player. Ein schönes und melancholisches, aber auch irgendwie... beruhigendes (und ein bisschen gruseliges :D) Zeichen, das Toria ihrer Schwester da gegeben hat. Musik kann ja sowieso wahnsinnig viel aussagen, aber da kommen so viele symbolträchtige Dinge zusammen... Toria hat Geburtstag, Sascha ist da, das Lied... Nenn es Paranoia, aber sogar in dem Sonnenaufgang seh ich grad ein Symbol (Neubeginn, neuer Lebensabschnitt) =)

Dass der Mörder nun doch jemand ganz anderes ist, kommt sehr überraschend. Irgendwie kommt mir die ganze Szene auch etwas zu kurz geraten vor. Also, ich meine, es ist alles drin und es fehlt auch nichts, aber Ramsey James taucht zum ersten und letzten Mal im allerletzten Kapitel auf, das wirkt so kurz angebunden. Ich mein das nicht als negative Kritik, aber irgendwie seh ich da noch Potenzial. Zumal das ganze ja auch ein bisschen ein offenes Ende ist (zumindest für James), denn man weiß ja nicht, was mit ihm passiert. Seine Zeit war noch nicht gekommen, also wer führt ihn in sein Licht? Das eröffnet so viele neue Möglichkeiten, vielleicht schreibst du ja sogar mal irgendwann ein Sequel? ;)


Ich muss mich auch mal grad bedanken, deine Story hat mir nämlich einen Grund, öfter mal ins Sims 3-Forum zu schauen und vor allem eine Menge Stoff zum Nachdenken gegeben. Ich werd hier wahrscheinlich noch einige Male reinsehen und irgendwas nachlesen ^^

So, ich leg mich wieder hin, ich bin natürlich mal wieder pünktlich zum Frühlingsanfang krank... Wenn mir noch was einfällt, hörst du nochmal von mir ^^

Edit: Ist dann jetzt doch ganz schön viel geworden :glory:
 
Woa, jetzt ist das letzte Kapitel da… Da muss ich natürlich auch noch einen Kommi hinterlassen.

[sentimental] Es war wirklich eine unglaubliche Zeit. Als ich die Geschichte vor acht Monaten, neun Tagen und siebenundvierzig Minuten das erste Mal gelesen hatte und relativ trocken anbot, das Amt des Betalesens zu übernehmen, hatte ich noch keine Ahnung, wie sehr mir die ganze Sache ans Herz wachsen würde. Deshalb ist es irgendwie traurig, dass es jetzt zu Ende sein soll. :([/sentimental]

Aber nun gut, du hast dich jetzt eben entschieden, und nachdem du dich schon zur zweiten Staffel hast überreden lassen müssen, glaube ich nicht, dass wir jetzt mit dem Betteln nochmals Erfolg haben werden. :D Aber…

[…] irgendwie seh ich da noch Potenzial. Zumal das ganze ja auch ein bisschen ein offenes Ende ist (zumindest für James), denn man weiß ja nicht, was mit ihm passiert. Seine Zeit war noch nicht gekommen, also wer führt ihn in sein Licht? Das eröffnet so viele neue Möglichkeiten, vielleicht schreibst du ja sogar mal irgendwann ein Sequel? ;)

Ge-nau! Vielleicht nicht gleich, aber eventuell ja in ein paar Monaten, wenn du merkst, wie sehr du Toria vermisst. :D Andererseits ist es ja auch ein tolles Gefühl, eine FS abzuschliessen. Ich hab ja selbst auch schon ein paar geschrieben und konnte nach dem Wörtchen «Ende» immer Bäume ausreissen. :D Obwohl es natürlich schade war, die liiiieben Figuren zu verlassen. Aber der Gedanke, etwas geschafft zu haben, hat halt etwas.
Und falls es doch nicht weitergehen soll, bist du ja verpflichtet, etwas anderes zu schreiben. Das steht in unserem Betaleservertrag im Kleingedruckten. Damit ich nicht arbeitslos werde. :D

Die Szene mit Torias Schwester hat mich auch total berührt. :love: Für Emily ist es natürlich wunderschön, Toria noch einmal gesehen und ihren Segen erhalten zu haben. Ich fand Torias Einverständnis an dieser Stelle zwar etwas zu plötzlich, aber die Szene war so schön, dass ich das einfach nicht bemängeln konnte. Und vielleicht ist Toria ja auch bloss gerade in dem Moment bewusst geworden, dass das mit Sascha und ihr sowieso keinen Zweck hat und sie Emily als Schwester so liebt, dass sie ihr ihr Glück gönnen mag.

Ich danke dir für deine grosse Mühe, die du dir gemacht hast. Für deine super Kommentare, die du hier und in den Korrekturen geschrieben hast, und natürlich für dein Wissen, das du mir zum Teil vermitteln konntest :D (ich habe durch dich viel gelernt! :D)

Bitte, bitte. :D Ich freue mich, dass ich dir helfen konnte, und mir selbst hat es ja auch grossen Spass bereitet. Auch wenn ich dich für die Komma-Unds nicht so recht begeistern konnte. Und es manchmal vergessen habe. *hust* :D
Wie gesagt (okay, ich habe es nicht gesagt, sondern gedacht, aber egal), falls du… äh… wenn du dann eine neue Story beginnen willst: Du hast ja meinen Benutzernamen, um mir eine PN zu schreiben. =)

Leute, ich kann euch nur sagen, wenn ihr eine Beta-Leserin braucht, Ομνικρονist die Beste! (Ich hoffe, ich mache dir jetzt nicht zu viel Arbeit :D)

:scream: Aaah, hör auf! Nicht noch mehr von deiner Sorte! :lol:

Mann, jetzt will ich etwas essen!

:hallo: Tschüüüüss!!!
YOUR BETAREADER
 
Woah, ich bn grad ganz geflasht. Ist dann jetzt also tatsächlich vorbei ._.

Ja, es ist wahr, es ist vorbei :schnief: :schnief: :schnief:

Zora Graves schrieb:
Dass der Mörder nun doch jemand ganz anderes ist, kommt sehr überraschend. Irgendwie kommt mir die ganze Szene auch etwas zu kurz geraten vor. Also, ich meine, es ist alles drin und es fehlt auch nichts, aber Ramsey James taucht zum ersten und letzten Mal im allerletzten Kapitel auf, das wirkt so kurz angebunden. Ich mein das nicht als negative Kritik, aber irgendwie seh ich da noch Potenzial. Zumal das ganze ja auch ein bisschen ein offenes Ende ist (zumindest für James), denn man weiß ja nicht, was mit ihm passiert. Seine Zeit war noch nicht gekommen, also wer führt ihn in sein Licht?

Hm, ich hoffe, dass du oder ihr nicht enttäuscht seid, dass es jemand... na ja Unbekanntes ist, der Toria umgebracht hat.
Aber irgendwie hast du recht. Der Charakter des Mörders wurde wirklich ein wenig zu spärrlich beschrieben... aber na ja =) wie du ja so schön gesagt hast, es ist alles drin :)


Zora Graves schrieb:
Ich muss mich auch mal grad bedanken, deine Story hat mir nämlich einen Grund, öfter mal ins Sims 3-Forum zu schauen und vor allem eine Menge Stoff zum Nachdenken gegeben. Ich werd hier wahrscheinlich noch einige Male reinsehen und irgendwas nachlesen ^^

Uii, das freut mich, dass es dich nachdenklich machen konnte (= Das zeigt mir, dass es auch irgendwie was tiefes drin hat.

Zora Graves schrieb:
So, ich leg mich wieder hin, ich bin natürlich mal wieder pünktlich zum Frühlingsanfang krank... Wenn mir noch was einfällt, hörst du nochmal von mir ^^

Ich würde mich freuen, wenn ich weiterhin von dir höre! :)
Natürlich möchte ich dir an der Stelle auch noch gute Besserung wünschen. Ich hoffe, du wirst schnell wieder gesund!

Du und deine Betaleserin, ihr seid super.Wenn die nächste Abstimmung für den schönsten Schreibstil ist, hast du meine Stimme.

Yeah, dankeschön! Das freut mich wirklich sehr!

Ομνικρον;4059390 schrieb:
[sentimental] Es war wirklich eine unglaubliche Zeit. Als ich die Geschichte vor acht Monaten, neun Tagen und siebenundvierzig Minuten das erste Mal gelesen hatte und relativ trocken anbot, das Amt des Betalesens zu übernehmen, hatte ich noch keine Ahnung, wie sehr mir die ganze Sache ans Herz wachsen würde. Deshalb ist es irgendwie traurig, dass es jetzt zu Ende sein soll. :([/sentimental]

Hach ja, da sagst du was :schnief: Die Zusammenarbeit mit dir hat mir auch viel bedeutet! Ich kann dir gar nicht oft genug 'DANKE' sagen :)

Ομνικρον schrieb:
Ge-nau! Vielleicht nicht gleich, aber eventuell ja in ein paar Monaten, wenn du merkst, wie sehr du Toria vermisst. :D

In ein paar Monaten? Ich vermisse Toria jetzt schon!!! Schrecklich sogar!!!


Ομνικρον schrieb:
Andererseits ist es ja auch ein tolles Gefühl, eine FS abzuschliessen. Ich hab ja selbst auch schon ein paar geschrieben und konnte nach dem Wörtchen «Ende» immer Bäume ausreissen. :D Obwohl es natürlich schade war, die liiiieben Figuren zu verlassen. Aber der Gedanke, etwas geschafft zu haben, hat halt etwas.

Du beschreibst genau meine Gefühle =) Ich bin total stolz auf mich, dass ich es durch gezogen habe, eine ganze Geschichte zu schreiben. -yeah- Andererseits bin ich total traurig, dass es jetzt vorbei ist. :schnief:

Ομνικρον schrieb:
Und falls es doch nicht weitergehen soll, bist du ja verpflichtet, etwas anderes zu schreiben. Das steht in unserem Betaleservertrag im Kleingedruckten. Damit ich nicht arbeitslos werde. :D

Oha :what: :what: das hab ich dann wohl übersehen :what:
Das heisst, ich muss mich so schnell wie möglich Ideen sammeln und etwas neues aufs Papier bringen.
Ob ich das noch einmal schaffen werde?

Ομνικρον schrieb:
Ich freue mich, dass ich dir helfen konnte, und mir selbst hat es ja auch grossen Spass bereitet. Auch wenn ich dich für die Komma-Unds nicht so recht begeistern konnte. Und es manchmal vergessen habe. *hust* :D

Hach du weisst ja wie das ist... man sitzt da, ist gerade voller Inspiration und schreibt einfach los... da beachtet man nicht jedes Komma =) und wie in meinem Fall, fast gar keins :schäm::schäm:

Ομνικρον schrieb:
Wie gesagt (okay, ich habe es nicht gesagt, sondern gedacht, aber egal), falls du… äh… wenn du dann eine neue Story beginnen willst: Du hast ja meinen Benutzernamen, um mir eine PN zu schreiben. =)

Ui, dankeschöööön :) Vielleicht werde ich da eines Tages darauf zurück kommen. Denn wie gesagt, du bist die Beste! ;)

So, zum Schluss möchte ich euch allen nochmals für eure Kommentare danken!!!
Ich werde Euch alle schrecklich vermissen.
Eure Kommentare haben mir immer Freude bereitet und sie haben mir immer viel bedeutet!
Danke, danke, danke!

Blue_Neptun :hallo:
 
Hey Blue Neptun :hallo:,
hab deine Story in einer jetzt in eineinhalb Stunden durch gelesen - ja, ich lese sehr schnell und viel :D- und ich muss sagen, dass deine Story der hammer ist :up:
Ich liebe diese leichte Ironie mit der du immer schreibst und dein Schreibstil reißt generell sehr mit :)
Die Charakter find ich auch sehr gelungen... die Auflösung mit Torias Mörder war dann leider doch ein bissel schwach... aber das macht der Rest der Story wieder weg :lol:
Eine Fortsetzung würde mich sehr freuen und ich würde natürlich mitlesen :lol:

Edit: 4. Seite ^^
 

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