Politik und Zeitgeschichte

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Vor allem muss "Vielehe" bzw. polygame Beziehung ja nicht bedeuten, dass darin ein Überschuss an weiblichen Personen besteht. Das ist andersrum ja genau so möglich und denkbar. Deshalb würde ich nicht pauschal sagen, dass ein Überschuss an unverheirateten Männern entsteht. Im besten Fall gleicht sich das hinsichtlich des Ausmaßes überwiegend männlich wie weiblich zusammengesetzer polygamer Lebensgemeinschaften ja aus. ^^
 
  • Eine Weltsprache. *******gal welche, und wenns chinesisch ist oder wir sie erst noch erfinden müssen.
Gibt es tatsächlich schon. Nennt sich Esperanto, hat sich aber nicht durchgesetzt und wird es auch wohl nicht.
"Weltsprache" ansonsten ist ohnehin ja auch schlichtweg englisch.
 
Gibt es tatsächlich schon. Nennt sich Esperanto, hat sich aber nicht durchgesetzt und wird es auch wohl nicht.
"Weltsprache" ansonsten ist ohnehin ja auch schlichtweg englisch.

Ich weiß, dass es Esperanto gibt. Ich meine damit auch eher, dass wir nicht warten können, bis sich eine Sprache mal durchsetzt, sondern WIR müssen sie durchsetzen. Um es klar auszudrücken:
Was ich in meinem [gekürzten] Katalog aufliste, sind keine Vorschläge. Das sind Dinge, die die Menschheit tun MUSS, wenn sie als Zivilisation überleben will. Und je früher dran gegangen wird, desto besser für alle.

Und bevor jetzt wieder die alten Totschlagargumente kommen:
Hat überhaupt IRGENDJEMAND eine bessere Idee? Und mit besserer Idee meine ich jetzt nicht, einfach alles laufen zu lassen, wie es ist. Das ist nur die Alternative für suizidale Menschen.

Und ja, ich weiß sehr wohl, dass das utopisch ist. Trotzdem bezweifle ich, dass jemand bessere Vorschläge hat. Das Wissen darum, wie dumm die Menschheit global agiert, ist schließlich zu einem Großteil für meine Depressionen mitverantwortlich. Wir müssen endlich aufhören, uns mit nationalem Fliegenschiss aufzuhalten. Wir müssen GLOBAL denken. Und nicht nur an die nächsten 4-5 Jahre, sondern weit darüber hinaus.
 
Du hast recht, dass die Menschheit endlich global denken und agieren muss. Aber wie du schon sagtest... das ist leider reine Utopie.
Wenn überhaupt wird die Menschheit erst aufwachen, wenn es 5 nach 12 und das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Und selbst dann wird es noch genug Idioten geben, die Schaumschlägern wie Donald Trump hinterherrennen, der ihnen einfache Lösungen verspricht, weil sie sie gerne hören wollen. Egal wie schädlich/weltfremd die Versprechungen sind.

Ich habe letztens mal von einer Studie gelesen, wo es um Problemlösungen ging und dabei kam heraus, dass man die Menschen wohl in 4 Gruppen einteilen kann. die größte Gruppe war dabei die Gruppe der Neider, denen es bei der Lösung prinzipell darum ging, dass der andere nicht mehr bekam als sie, selbst wenn das bedeutete, dass sie selbst weniger oder sogar garnichts bekamen. Das wirft schon ein trauriges Licht auf unsere Spezies.

Aber wir wollen mal nicht so pessimistisch sein. Es gibt auch unendlich viele Menschen, die nicht so sind und viel Gutes in die Welt bringen :)
 
Der Mensch wird nur in seiner Gruppe denken, weil GLOBAL zu groß und zu unüberschaubar ist. Nur was ist die Gruppe der wir uns zugehörig fühlen in unserem Land? Die kleinste gemeinsame Gruppe ist in der Hinsicht eigentlich die Familie. Ich glaube unsere Gesellschaft sieht die Familie gar nicht mehr so wichtig an, die eigene Sippe lebt weit verstreut über das ganze Land weil man halt dort lebt wo es die Arbeit für die einzelnen Personen gibt. Familienkontakt gibt es nur an arbeitsfreien Tagen. Diese Gruppe ist eigentlich auch diejenige, die jemanden der Probleme hat in erster Instanz auffängt. Gibt es die nicht landet man auf der Strasse.

Das ist auch der Unterschied der in dem weiter oben verlinkten Artikel von einen Flüchtling mit angesprochen wird. In Syrien gibt es das nicht, weil eben die Familie in der Gesellschaft ein wichtiges Element ist und in dieser Gruppe Jeder für jeden Anderen da ist. Ist das die Aufgabe einer Behörde? Wohl eher nicht. Leute die auf der Strasse leben sind damit nicht irgendein Bild weil unser Sozialsystem nicht funktioniert, sondern eher ein Bild wie unsere Gesellschaft lebt, als Solitärgemeinschaft in der sich jede Person selber am Nächsten steht.
 
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Globales Denken ist nicht zu groß oder unüberschaubar. Was unüberschaubar ist, ist die absurde Existenz von ca. 300 Kleinstaaten auf EINEM Planeten.
Ich bilde mir jetzt nicht ein, übermäßig intelligent zu sein. Trotzdem habe ich mit globalem Denken kein Problem. Es ist absolut WICHTIG, das wir aufhören, etwas nicht zu tun, nur weil wir denken, es geht nicht.

Die Menschen haben ALLE die Fähigkeit, global zu denken. Wenn sie sie nicht anwenden (wollen) liegt das eher daran, dass sie mit einem falschen Wertesystem aufwachsen. Einem System, in dem Menschen nur danach bemessen werden, wieviel Geld sie einem Ausbeuter bringen.

Aber wir wollen mal nicht so pessimistisch sein. Es gibt auch unendlich viele Menschen, die nicht so sind und viel Gutes in die Welt bringen
Gerade dieser Punkt macht mich eher noch depressiver. Ich weiß, dass es sehr viele Menschen gibt, die das tun. Und trotzdem reicht es nicht aus. Ich würde ja sogar so weit gehen und sagen: Lass mal 100 Jahre rumgehen, das braucht Zeit. Dummerweise HABEN wir diese Zeit nicht mehr.
 
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"Heute Morgen gegen 9.15 Uhr MEZ kam an unserer Grenze eine Gruppe tibetischer Bürger an, bestehend aus einer Frau und sieben Männern, die um Asyl in Deutschland nachsuchten. Nachdem unseren Grenzorganen die Namensähnlichkeit der meist männlichen Gruppenmitglieder aufgefallen war, wurde die Gruppe zum etwaigen Verwandschaftsverhältnis befragt. Die Frau gab an, dass die sieben Männer ihre Ehemänner seien."
Und? Dann macht man der Frau klar, dass solche Verhältnisse in Europa nicht legitimiert werden können. Sie muss sich für einen Mann entscheiden (und natürlich glaubhafte Dokumente für die Ehe vorlegen; die gibt es auch in Tibet), mit den anderen kann sie nur in einer eheähnlichen Gemeinschaft zusammenleben ohne die rechtlichen Ansprüche, die sich aus einer Ehe ergeben. Insgesamt hätte sie davon nur Nachteile, denn eine Bedarfsgemeinschaft aus acht Personen erhält grundsätzlich weniger Sozialleistungen als acht Einzelpersonen mit eigenem Haushalt, auch wenn rechte Lügner das gern anders darstellen.
 
Ich habe letztens mal von einer Studie gelesen, wo es um Problemlösungen ging und dabei kam heraus, dass man die Menschen wohl in 4 Gruppen einteilen kann. die größte Gruppe war dabei die Gruppe der Neider, denen es bei der Lösung prinzipell darum ging, dass der andere nicht mehr bekam als sie, selbst wenn das bedeutete, dass sie selbst weniger oder sogar garnichts bekamen. Das wirft schon ein trauriges Licht auf unsere Spezies.
Das beste Beispiel ist doch gerade wieder in den Nachrichten: Die PKW-Maut. Es war von Anfang an klar, dass durch zusätzliches Geld reinkommt, weil die Ausländer gerade die Kosten für die Verwaltung und die Kontrolle aufbringen würden. Letztendlich sind es die Deutschen, die dadurch unweigerlich mit zusätzlichen Kosten belastet werden. Trotzdem gibt es eine Mehrheit für diesen Schwachsinn, weil "wir" ja im Ausland zahlen müssen und die bösen Ausländer bei uns nicht.

Wenn ich mir vorstelle, dass es bei solchen Neidaktionen nicht um solche Lächerlichkeiten wie eine Maut geht, sondern um Trinkwasser und Lebensmittel, und dass Menschen Flüsse und Brunnen vergiften, damit es den Nachbarn nicht besser geht als ihnen selbst, wird mir übel. Die Keime dazu pflanzt die braune Brühe zur Zeit weltweit, und sie gehen immer rasanter auf.

Deutlich subtiler geht die soziale Schere immer weiter auf. Es gibt auch in den reichen Ländern immer mehr Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen (allein in Deutschland sind es in den letzten 10 Jahren 4mio mehr geworden), aber der Neid richtet sich nicht gegen die, die in derselben Zeit geradezu unanständig reich geworden sind und sich immer weniger an der Solidargemeinschaft beteiligen, sondern gegen andere Arme, selbst in der Mittelschicht, in der jeder Einzelne immer stärker gefährdet ist, selbst unter diese Grenze zu rutschen.

Aber wir wollen mal nicht so pessimistisch sein. Es gibt auch unendlich viele Menschen, die nicht so sind und viel Gutes in die Welt bringen :)
Das Problem ist, dass diese Menschen in der Regel nicht wehrhaft und intolerant gegen die Intoleranz sind. Sie gestehen den Intoleranten Rechte zu, die ihnen selbst abgesprochen werden. Das geht, solange die Intoleranz eine vernachlässigbare Minderheit ist, aber sobald sie zur politisch relevanten Kraft wird, unterliegen die Guten zwangsläufig. Dazu muss die Intoleranz nicht einmal in der Mehrheit sein.

Ich bilde mir jetzt nicht ein, übermäßig intelligent zu sein. Trotzdem habe ich mit globalem Denken kein Problem. Es ist absolut WICHTIG, das wir aufhören, etwas nicht zu tun, nur weil wir denken, es geht nicht.
"Es geht nicht" ist weniger das Problem. Viel mehr müssen Menschen bereit sein, tatsächliche oder auch nur mögliche eigene Nachteile in Kauf zu nehmen, wenn die Gesamtheit dadurch einen größeren Vorteil hat. Die "Tragik der Allmende" und das "Gefangenendilemma" sind nur zwei der typisch menschlichen Verhaltensweisen, die einfache und effektive Problemlösungen verhindern.

Die Menschen haben ALLE die Fähigkeit, global zu denken. Wenn sie sie nicht anwenden (wollen) liegt das eher daran, dass sie mit einem falschen Wertesystem aufwachsen. Einem System, in dem Menschen nur danach bemessen werden, wieviel Geld sie einem Ausbeuter bringen.
Viel schlimmer: Die Menschen bemessen sich selbst danach, wieviel Geld sie dem Ausbeuter bringen. Sie arbeiten lieber für ein Leben in Armut als mit aller Kraft für eine gerechte Verteilung der Gewinne zu kämpfen und sich mit letzter Konsequenz einer ungerechten Ausbeutung zu verweigern. Welche Partei, die sich für eine angemessene Besteuerung von Einkommen, die im Jahr größer sind als ein Mensch im Luxus im ganzen Leben verfressen und versaufen kann, und eine angemessene Beteiligung der Reichen an den Sozialleistungen einsetzt, hat in Deutschland eine wirksame Bedeutung?
 
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Das liegt an der Indoktrination. Sobald ein Kind auch nur annähernd laufen, sprechen und verstehen kann, wird ihm eingetrichtert, was Sache ist. Zur Belohnung wird es dann mit Wohlstandsmüll überhäuft.
Die wenigsten schaffen es dann, aus diesem geistigen Korsett auszubrechen, bzw. wollen es nicht mal.

Welche Partei, die sich für eine angemessene Besteuerung von Einkommen, die im Jahr größer sind als ein Mensch im Luxus im ganzen Leben verfressen und versaufen kann, und eine angemessene Beteiligung der Reichen an den Sozialleistungen einsetzt, hat in Deutschland eine wirksame Bedeutung?
Und noch das Übelste überhaupt: Da streichen dann Vorstände, die Mist gebaut haben, zig Existenzen zerstört und Riesenschäden angerichtet haben, noch unverschämt hohe Boni ein (Weil die ja soooo vieeeel Verantwortung haben!), während der Normalbürger danach sang und klanglos im ALG II Sumpf verschwindet und bestenfalls zu Tode schikaniert wird. *grrrrr*
 
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Vor allem muss "Vielehe" bzw. polygame Beziehung ja nicht bedeuten, dass darin ein Überschuss an weiblichen Personen besteht. Das ist andersrum ja genau so möglich und denkbar. Deshalb würde ich nicht pauschal sagen, dass ein Überschuss an unverheirateten Männern entsteht. Im besten Fall gleicht sich das hinsichtlich des Ausmaßes überwiegend männlich wie weiblich zusammengesetzer polygamer Lebensgemeinschaften ja aus. ^^
Auch wenn man die Vielehe in Deutschland erlauben würde, heißt das ja nicht, dass sie sich etablieren würde. Durch die Erlaubnis ändert sich die Meinung der Gesellschaft über Polygamie ja nicht und würde wohl eine Randerscheinung bleiben, die deutlich niedriger als z.B. homosexuelle Partnerschaften wäre. Außerdem wird es wohl auch nicht erheblich mehr polygame Partnerschaften in Deutschland geben, wenn die Vielehe erlaubt wird. Man braucht schließlich keine Trauscheine um hier polygam leben zu können.
 
Ich sehe das sehr ähnlich. Darum ging es mir in meiner Aussage allerdings auch gar nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich denke, dass es auch polygame Lebensgemeinschaften gibt, die aus mehr weiblichen als männlichen Personen bestehen. ^^
 
Außerdem wird es wohl auch nicht erheblich mehr polygame Partnerschaften in Deutschland geben, wenn die Vielehe erlaubt wird. Man braucht schließlich keine Trauscheine um hier polygam leben zu können.
Eben, und deshalb ist es längst erlaubt. Was fehlt, sind die ehelichen Rechte und Pflichten. Wer so eine Partnerschaft verlässt, kann z.B. keinen Unterhalt einklagen, Kinder sind unehelich, gemeinsame steuerliche Veranlagung geht nicht, es gibt keine gesetzlichen Erbansprüche usw.

Dass schon jemand gefordert hätte, Polygamie mit allen ehelichen Rechten und Pflichten zu legalisieren, wäre mir neu. Wenn polygame Lebensgemeinschaften als Flüchtlinge hier ankommen, müssen sie mit dem klarkommen, was unser BGB bietet.
 
Thema Kinderehen

Und was willst du bei vollzogenen Kinderehen noch ändern? Willst du den Frauen den Schutz unserer Gesetze versagen?
Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war: Ganz im Gegenteil, der Schutz unserer Gesetze richtet sich in erster Linie - vor irgendwelchen materiellrechtlichen Ansprüchen - doch ganz klar an die körperliche Unversehrtheit. Statt Kinderehen anzuerkennen und dem vermeintlichen Ehemann auch noch den Freifahrtschein für sein weiteres sexuelles Vergnügen zu erteilen, würde ich die fragliche minderjährige Braut tausendmal lieber in staatlicher Obhut wissen als in den Fängen eines familiären Umfelds, für das der Sex mit Kindern offenbar alltägliche Norm ist.

Willst du die Kinder aus der Ehe nachträglich für unehelich erklären?
Ich verstehe das Problem hierbei nicht. Nichteheliche Kinder verlieren weder Erbschafts- noch Unterhaltsansprüche. Nichteheliche Kinder gibt's in Deutschland wie Sand am Meer. Und falls damit irgendwie auf das elterliche Sorgerecht des Vaters angespielt wird, kann ich nicht glauben, dass es irgendwer für angemessen halten würde, ein Kind nicht der "Fürsorge" des Vaters zu entziehen, der es als legitim ansieht, sich an minderjährigen Kindern zu vergehen.

Auch die Unterhalts- und Erbansprüche der Frau sind für mich absolut kein Argument. Welches "Erbe" und welchen "Unterhalt" haben diese Mädchen denn von Männern zu erwarten, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen und staatliche Bezüge kassieren, von denen nichts abzuziehen ist?

Hier können keine Kinderehen geschlossen werden, und das muss auch so bleiben. Aber wenn fertige Fakten hier eintreffen, ändern Gesetze daran gar nichts mehr.
Dass man den geschlechtlichen Vollzug der Ehe nicht rückgängig machen kann, ist klar. Unsere Gesetze sind aber in der Lage, den weiteren Missbrauch zu sanktionieren, bestenfalls zu verhindern. Meiner Meinung nach gehören die angeblichen Ehemänner in Deutschland sofort wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht gestellt. Da gibt's für mich auch keine Debatte um "Ehen", die auf irgendwelchen anderen "gesellschaftlichen Werten" beruhen.
 
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Meiner Meinung nach gehören die angeblichen Ehemänner in Deutschland sofort wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht gestellt. Da gibt's für mich auch keine Debatte um "Ehen", die auf irgendwelchen anderen "gesellschaftlichen Werten" beruhen.
Das kannst du doch jetzt auch nicht ernst meinen, oder?
Diese Ehen wurden im Herkunftsland der Flüchtlinge rechtmässig geschlossen. Du kannst die Ehemänner, die ihre Frauen lieben(wovon ich jetzt doch einmal ausgehe, ich will den Männern doch nicht von vorneherein aufrichtige Gefühle absprechen, das wäre doch sehr menschen bzw. in diesem Fall männerverachtend), wenn sie hier mit ihren Frauen ankommen und auf Asyl und Hilfe hoffen, nicht sofort zu Kriminellen machen und sie vor Gericht stellen. Man kann ja die sehr jungen Frauen(ich würde hier mal von einem Alter unter 16 Jahren ausgehen) in staatliche Obhut geben und sie nach Erreichen eines bestimmten Alters nochmal entscheiden lassen, ob sie wieder zu ihren Ehemännern zurückkehren wollen oder eine Annullierung /Scheidung vorziehen.
Und was die Kinder aus solchen Ehen betrifft, wieso sollten sie keinen Umgang mehr mit ihrem Vater haben dürfen? Weshalb sollte dieser seine Kinder nicht lieben und für sie sorgen dürfen, nur weil die Ehefrau noch minderjährig ist. Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Ich glaube da würde sich durchaus eine Regelung mit gemeinsamen Sorgerecht von Vater und minderjähriger Mutter finden lassen. Es geht doch in den meisten Fällen immer nur um wenige Jahre, bis die Ehefrau erwachsen ist.
Ja, Kinderehen widersprechen unserem Gesetz, aber es müssen Lösungen gefunden werden, welche die Ehemänner nicht gleich zu Verbrechern abstempeln. Und was im Falle, dass beide Ehepartner noch minderjährig sind und die Eltern der Eheleute die Ehe vereinbart haben? Sollen wir dann die Eltern bestrafen, die nach den Gesetzen ihres Kulturkreise sich keines strafbaren Vergehens bewusst sind?
Diese Leute fliehen aus Angst vor Krieg, Hunger, Tod und Verfolgung zu uns und erhoffen hier Hilfe und dann würdest du sie gleich vor Gericht stellen und Familien auseinanderreissen? Ich denke bei aller Achtung vor unseren geltenden Gesetzen man muss da schon sehr sensibel herangehen und überlegen ,welche Lösungen da das Beste wären.
 
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Da kann ich Susa nur zustimmen. Vor allem weil anscheinend bei dem Wort Kinderehe immer direkt von einem viel älteren Mann und einem minderjährigen Mädchen ausgegangen wird.
Mein Friseur ist zufällig Syrer und als mein Mann und ich letztens dort waren, hat er ein wenig erzählt, wie er so aufgewachsen ist. Seine Eltern haben mit 15 und 13 geheiratet. Ist sein Vater jetzt ein Kinderschänder, obwohl er selbst noch ein Kind war und die Ehe von den Eltern arrangiert war?

MMn muss man das ganze von Fall zu Fall beurteilen. Vor allem sollte man bedenken, dass die Leute idR gerne irgendwann in ihre Heimat zurück wollen, sobald Frieden ist. Von unserer gemütlichen Couch aus, kann man leicht über das Leben anderer urteilen, aber keiner von uns weiß, welche Konsequenzen dass für die Jungen und Mädchen in ihrem kulturellen Hintergrund hat. Pauschallösungen und -verurteilungen sind bei solch komplexen Problemen meist wenig zielführend.
 
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Das kannst du doch jetzt auch nicht ernst meinen, oder?
Diese Ehen wurden im Herkunftsland der Flüchtlinge rechtmässig geschlossen. Du kannst die Ehemänner, die ihre Frauen lieben(wovon ich jetzt doch einmal ausgehe, ich will den Männern doch nicht von vorneherein aufrichtige Gefühle absprechen, das wäre doch sehr menschen bzw. in diesem Fall männerverachtend), wenn sie hier mit ihren Frauen ankommen und auf Asyl und Hilfe hoffen, nicht sofort zu Kriminellen machen und sie vor Gericht stellen.
Das ist aber eine sehr romantisierte Vorstellung. Das meinst Du doch jetzt nicht ernst, oder? Dass Geschlechtsverkehr mit Mädchen strafrechtlich nicht verfolgt werden sollte, wenn man sie nur richtig doll liebt? Sexueller Missbrauch von Minderjährigen ist Deutschland nun mal ebenso ein Straftatbestand wie Diebstahl, Drogenhandel, Raub & Co. Und wenn jemand mit einer begangenen Straftat sein Asyl- oder Aufenthaltsrecht hier verwirkt, dann kann das meiner Meinung nach genau so sexueller Missbrauch sein wie eine andere Straftat.

Man kann ja die sehr jungen Frauen(ich würde hier mal von einem Alter unter 16 Jahren ausgehen) in staatliche Obhut geben und sie nach Erreichen eines bestimmten Alters nochmal entscheiden lassen, ob sie wieder zu ihren Ehemännern zurückkehren wollen oder eine Annullierung /Scheidung vorziehen.
Das wäre doch so und so der Fall. In staatlicher Obhut (in dem Fall wohl Jugendamt) bleibt nach Erreichen des 18. Lebensjahres niemand zwangsinterniert.

Und was die Kinder aus solchen Ehen betrifft, wieso sollten sie keinen Umgang mehr mit ihrem Vater haben dürfen? Weshalb sollte dieser seine Kinder nicht lieben und für sie sorgen dürfen, nur weil die Ehefrau noch minderjährig ist. Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Ich glaube da würde sich durchaus eine Regelung mit gemeinsamen Sorgerecht von Vater und minderjähriger Mutter finden lassen.
Umgangs- und Sorgerecht sind zwei getrennte Paar Schuhe. In erster Linie sollten meines Erachtens nach Kinder aus diesen Verbindungen nicht einfach der Mutter entrissen werden, sofern sie (in meiner Idealvorstellung) in staatliche Obhut gelangen.

Ja, Kinderehen widersprechen unserem Gesetz, aber es müssen Lösungen gefunden werden, welche die Ehemänner nicht gleich zu Verbrechern abstempeln. Und was im Falle, dass beide Ehepartner noch minderjährig sind und die Eltern der Eheleute die Ehe vereinbart haben? Sollen wir dann die Eltern bestrafen, die nach den Gesetzen ihres Kulturkreise sich keines strafbaren Vergehens bewusst sind?
Ob und wie die Eltern in einem solchen Fall zu bestrafen sind, ist von Justizbehörden zu klären und kann ich nicht beurteilen. Ein anderer Kulturkreis ist aber für mich keinesfalls ein Grund, von einer Strafverfolgung abzusehen. Unwissenheit schützt vor Strafe ebenso nicht.

Diese Leute fliehen aus Angst vor Krieg, Hunger, Tod und Verfolgung zu uns und erhoffen hier Hilfe und dann würdest du sie gleich vor Gericht stellen und Familien auseinanderreissen? Ich denke bei aller Achtung vor unseren geltenden Gesetzen man muss da schon sehr sensibel herangehen und überlegen ,welche Lösungen da das Beste wären.
Ja, die Vorstellung ist erschütternd, Familien auseinanderzureißen. Es kann aber auch nicht sein, dass man nichts tut und den Dingen einfach ihren Lauf lässt, nur weil sich minderjährige Ehefrauen bei Ankunft möglicherweise schon ihrem Schicksal gefügt haben und sich nicht mehr "beschweren". Meiner Ansicht nach kann und darf ein minderjähriges Mädchen hier niemals einfach weiter Ehefrau sein. Im Gegenteil. Diese Kinder brauchen Schutz.

Edit:

Da kann ich Susa nur zustimmen. Vor allem weil anscheinend bei dem Wort Kinderehe immer direkt von einem viel älteren Mann und einem minderjährigen Mädchen ausgegangen wird.
Mein Friseur ist zufällig Syrer und als mein Mann und ich letztens dort waren, hat er ein wenig erzählt, wie er so aufgewachsen ist. Seine Eltern haben mit 15 und 13 geheiratet. Ist sein Vater jetzt ein Kinderschänder, obwohl er selbst noch ein Kind war und die Ehe von den Eltern arrangiert war?
Das hat niemand behauptet? Ich spreche über den Fall, dass ein Mädchen an einen erwachsenen Mann verheiratet wird.

MMn muss man das ganze von Fall zu Fall beurteilen. Vor allem sollte man bedenken, dass die Leute idR gerne irgendwann in ihre Heimat zurück wollen, sobald Frieden ist. Von unserer gemütlichen Couch aus, kann man leicht über das Leben anderer urteilen, aber keiner von uns weiß, welche Konsequenzen dass für die Jungen und Mädchen in ihrem kulturellen Hintergrund hat. Pauschallösungen und -verurteilungen sind bei solch komplexen Problemen meist wenig zielführend.
Ich würde nie und nimmer Kinder, vor allen Dingen weibliche Kinder in Länder zurückschicken, in denen es Kinderehen gibt und teils schon Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren verheiratet werden. Diese Frage würde sich daher für mich überhaupt nicht stellen.
 
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Eigentlich will ich gar nicht in diesem Thread schreiben, weil man mich vermutlich sofort für meine Ansichten niedermähen wird, aber seis drum.
Ihr wollt also ernsthaft Kinderehen legalisieren oder zumindest anerkennen, wenn sie anderswo geschlossen wurden? Ich frage mich immer wieder, wie solche Ansichten von Leuten stammen können, sie sich Gleichberechtigung und Schutz für aus irgendeinem Grund Benachteiligte groß auf die Fahne schreiben. Es geht hier darum, unschuldige Kinder, die garantiert kein Interesse an Sex und daran, möglichst schnell Nachwuchs zu produzieren, haben, davor zu beschützen, Missbrauch über sich ergehen lassen zu müssen, weil es ja gesetzeskonform ist. Das ist der Grund, weshalb es in Deutschland ein Mindestalter für Heirat gibt und jeder, der findet, dass dieses Gesetz für bestimmte Gruppen nicht gelten sollte, ist demnach der Meinung, dass die Kinder dieser Gruppen diesen Schutz aus irgendeinem Grund nicht bekommen sollen.
Was in solchen Diskussionen dann immer als Gegenargument kommt, ist "die sind doch nicht alle so" mit persönlichem Beispiel (wie eben der syrische Friseur), was dann beweisen soll, dass die Grundannahme, dass Kinderehen etwas sind, das per Gesetz verboten sein sollte, falsch sei. Seid ihr wirklich der Meinung, dass solche einzelnen Fälle als Beweis dafür ausreichen, dass eine negative Haltung gegenüber dem Grundsatz der Kinderehe unangemessen ist? Es gibt bestimmt auch Leute, die Mitglied in gesetzeswidrigen Vereinigungen sind und die eigentlich ganz nett sind und niemandem etwas zuleide tun würden. Sollte man deshalb dafür sorgen, dass diese Vereinigungen nicht mehr gesetzeswidrig sind?
Im Ernst, dann hat man halt diese Fälle, in denen die Kinderehe nicht zu Missbrauch führt. Dann müssen die betreffenden eben etwas Aufwand betreiben, um ihre Ehe zu legalisieren. Dann müssen die eben ein paar Jahre warten, bis sie ihre Ehe nach deutschem Recht neu schließen dürfen. Ja und? Ist doch vollkommen egal, wenn man auf der anderen Seite dadurch zahlreichen Kindesmissbrauch verhindern kann. Und wenn die dann in ihr Heimatland zurückkehren sollten, hat das absolut gar keine Konsequenzen, weil es für das jeweilige Land, in dem eine Ehe geschlossen wurde, vollkommen irrelevant ist, ob andere Länder die anerkennen oder nicht.
Von seiner gemütlichen Couch aus kann man auch leicht beschließen, dass Kinderehen alle aus einem sich liebenden Paar bestehen und die auch immer beide damit einverstanden sind, miteinander Sex zu haben.
 
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Jetzt liest du aber was in Susas und meine Worte rein, was wir beide nicht geschrieben haben, Naemi.
Niemand hat hier geschrieben, dass er Kinderehen gutheisst oder legalisiert sehen möchte. Idris (der Friseur) Eltern haben sicher damals nicht aus Liebe geheiratet, sondern weil das von ihnen erwartet wurde. Finde ich das gut? Nein! Aber hätte es damals in den 60ern Krieg in Syrien gegeben und sie wären hierhin geflohen, wäre sein Vater für mich nicht automatisch ein Krimineller und ich hätte die beiden auch nicht gezwungen sich zu trennen. Zumindest nicht gegen ihren Willen.

Bei einem Ehepaar wo der Altersunterschied extrem groß ist und/oder einer der Eheleute extrem jung, sähe das sicher anders aus. Deswegen sage ich ja, man muss das von Fall zu Fall prüfen und vor allem muss man auch immer berücksichtigen, was für Konsequenzen für die Beteiligten daraus entstehen, wenn sie in ihre Heimat zurückgehen. Man sollte immer versuchen idealistisch zu ein, aber der eigene Idealismus darf nicht dazu führen, dass jemand anderes dafür in der Realität bezahlen muss.
 
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Idris (der Friseur) Eltern haben sicher damals nicht aus Liebe geheiratet, sondern weil das von ihnen erwartet wurde. Finde ich das gut? Nein! Aber hätte es damals in den 60ern Krieg in Syrien gegeben und sie wären hierhin geflohen, wäre sein Vater für mich nicht automatisch ein Krimineller und ich hätte die beiden auch nicht gezwungen sich zu trennen. Zumindest nicht gegen ihren Willen.
Inwiefern können 13- und 15-jährige Kinder für Dich bekunden, ob sie weiterhin rechtsgültig verheiratet sein wollen? Sind das für Dich zuverlässige und rechtsverbindliche Aussagen? Was versteht ein 13-jähriges Mädchen schon von Rechten und Pflichten und ganz besonders vom Eherecht? Und Du würdest den Dingen einfach weiter ihren Lauf lassen, solange keiner von beiden das Heulen anfängt? Das kann ich wirklich nicht verstehen.

Bei einem Ehepaar wo der Altersunterschied extrem groß ist und/oder einer der Eheleute extrem jung, sähe das sicher anders aus. Deswegen sage ich ja, man muss das von Fall zu Fall prüfen und vor allem muss man auch immer berücksichtigen, was für Konsequenzen für die Beteiligten daraus entstehen, wenn sie in ihre Heimat zurückgehen. Man sollte immer versuchen idealistisch zu ein, aber der eigene Idealismus darf nicht dazu führen, dass jemand anderes dafür in der Realität bezahlen muss.
Wieder die Rede von der Heimat. Spinne das doch mal weiter. Ein Mädchen, das in Syrien mit 13 zwangsverheiratet wurde, will (rein hypothetisch wohlgemerkt) tatsächlich irgendwann zurück in das Kaff, in dem man sie dort gegen ihren Willen verheiratet hat und wir müssen nun aufpassen, dass sie dort keine Repressalien zu erwarten hat, wenn die Ehe in unserem Land für ungültig erklärt werden würde? Dann lieber Augen zu und Kinderehen dulden? Oder wie genau stellst Du Dir das vor?
 
Was ich machen würde, wenn 2 verheiratete Teenager hier Asyl suchen? Ich würde sie gemeinsam unter Vormundschaft stellen und sie nicht zwangsweise voneinenader trennen. Ich würde ihnen nicht sagen, dass ihre Ehe zwangsanulliert wird, sondern sie durch einen Pädagogen in einer betreuten WG oä betreuen lassen, der ihnen klar macht, dass das in Deutschland nicht üblich ist so jung zu heiraten und sie nicht gezwungen sind zusammenzubleiben, wenn sie das nicht wollen.

Wie gesagt, dein Idealismus in allen Ehren, aber inwieweit wäre einem Mädchen geholfen, wenn man sie zwangsscheidet und sie dann in ihrer Heimat unter entsprechenden Repressalien zu leiden hätte? Es gibt einfach große kulturelle Unterschiede. In Afghanistan dürfen Frauen nicht mal Fahrrad fahren. Aber wenn sie nicht mehr in Detuschland sind, ist ja egal, was mit ihnen passiert, hauptsache du setzt durch, was du für richtig hältst ohne Rücksicht auf Verluste oder wie soll ich deine Worte interpretieren?

Und viele die hier um Asyl ersuchen, werden wieder gehen (müssen). Das ist leider die Realität, auch wenn ich sie ******* finde. Vom idealistischen Standpunkt her, bin ich ganz bei dir. Kinder- und/oder Zwangsehen sollte es nicht geben. Es gibt sie aber, also muss ich zusehen, wie man den Betroffenen am besten helfen kann und auch den Wertekodex der Kultur berücksichtigen aus dem die entspechenden Personen kommen, selbst wenn er mir nicht gefällt. Denn wenn ein Mädchen in ihrer Heimat als Resultat z.B. einem Ehrenmord zum Opfer fällt, weil die Familie sehr extrem ist, ist ihr wohl kaum geholfen worden.
 
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Es geht hier darum, unschuldige Kinder, die garantiert kein Interesse an Sex und daran, möglichst schnell Nachwuchs zu produzieren, haben, davor zu beschützen, Missbrauch über sich ergehen lassen zu müssen, weil es ja gesetzeskonform ist.
Nein. Es geht darum, Menschenleben zu retten, nicht darum, künstlich Kriminelle zu erzeugen. Wir sind eben nicht das Maß aller Dinge.
Diese Ehen wurden rechtmäßig geschlossen, auch wenn es uns nicht passt. Trotzdem bin ich dafür, dass für das Wohl der Kinder gesorgt werden muss. Aber ganz sicher nicht mit "Brachialgewalt", das wäre keinen Deut besser, als nichts zu tun.

Besser wäre es, die Leute nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass der Vollzug der Ehe mit Minderjährigen bei uns nun mal verboten ist und dass bei Zuwiderhandlung nach der Kenntnisnahme dieser Regleung Strafe zu erwarten ist.
Wir können nicht von anderen Verlangen, unsere Gesetze einzuhalten, wenn sie diese nicht kennen. Der normale Syrer weiß von der Gesetzeslage in Deutschland ungefähr genauso viel, wie der normale Deutsche von der Gesetzeslage in Syrien: NICHTS.

Also muss man ihnen das überhaupt erst mal nahebringen.

EDIT:
Babybear hat wohl die beste Lösung ausgesprochen für dieses Dilemma. Aber das wird wahrscheinlich kaum Anwendung finden, weil das ja Geld kostet. Wir halten uns für so viel besser und zivilisierter, dabei zerstören wir selber Menschen nur um des Geldes Willen. Gerade wir sollten uns sehr zurückhalten, über andere zu richten, wenn es um Menschlichkeit geht.
 
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Was ich machen würde, wenn 2 verheiratete Teenager hier Asyl suchen? Ich würde sie gemeinsam unter Vormundschaft stellen und sie nicht zwangsweise voneinenader trennen. Ich würde ihnen nicht sagen, dass ihre Ehe zwangsanulliert wird, sondern sie durch einen Pädagogen in einer betreuten WG oä betreuen lassen, der ihnen klar macht, dass das in Deutschland nicht üblich ist so jung zu heiraten und sie nicht gezwungen sind zusammenzubleiben, wenn sie das nicht wollen

Schöne Idee, aber ganz ehrlich, das halte ich wiederum für eine absolute Idealvorstellung. Selbst wenn man ihnen das verdeutlicht - Du kannst sie trotzdem nicht fragen, ob sie nun weiter verheiratet bleiben wollen oder nicht und dann daraus eine vernünftige (und rechtsgültige) Antwort ableiten. Insbesondere mit 13 ist man immer noch eine geschäftsunfähige Person.

Wie gesagt, dein Idealismus in allen Ehren, aber inwieweit wäre einem Mädchen geholfen, wenn man sie zwangsscheidet und sie dann in ihrer Heimat unter entsprechenden Repressalien zu leiden hätte?
Ich rede vom hier und jetzt. Wenn schutzbedürftige Menschen zu uns kommen, dann sollte ihnen Schutz gewährt werden. Und wenn ein 13-jähriges zwangsverheiratetes Mädchen in Deutschland ankommt, dann ist ihr meiner Meinung nach jeder Schutz zu gewähren, und zwar nicht nur vor Krieg in der eigenen Heimat, sondern auch vor sexuellem Missbrauch in der eigenen Familie. Dem Mädchen ist nicht geholfen, wenn man es weiter einem Ehemann überlässt, der sich sexuell an ihr bereichert, weil das in seinem Kulturkreis so seit gefühlt 5.000 Jahren gang und gäbe ist.

Es gibt einfach große kulturelle Unterschiede. In Afghanistan dürfen Frauen nicht mal Fahrrad fahren. Aber wenn sie nicht mehr in Detuschland sind, ist ja egal, was mit ihnen passiert, hauptsache du setzt durch, was du für richtig hältst ohne Rücksicht auf Verluste oder wie soll ich deine Worte interpretieren?
Da hast Du wirklich ein tolles Beispiel aufgeführt. Sollen wir den Frauen in Deutschland nun verbieten, Fahrrad zu fahren, weil der Alte daheim das vielleicht nicht gerne sieht und der Vater in der Heimat vielleicht ausflippt, wenn die Familie jemals zurückkehrt? Ich denke nicht.

Ich will nicht, das durchgesetzt wird, was ich für richtig halte. Ich will, das durchgesetzt wird, was für das körperliche Wohl das Beste ist. Dafür zählt für mich an einer der ersten Stellen die sexuelle Unversehrtheit. Die garantiert uns und schützt unsere Gesetzgebung.
 
Ich habe nicht behauptet, dass Leute, die mit einem Kind verheiratet sind und hierherkommen, direkt kriminell wären. Was Leute in der Vergangenheit woanders getan haben, kann man nicht dem deutschen Recht entsprechend bestrafen, auch wenn ich solche Handlungen für in höchstem Maße verwerflich halte.
Aber wenn Leute hier in Deutschland mit einem Kind sexuelle Handlungen durchführen, ist das ein Verbrechen, egal ob die nach irgendeinem Recht irgendwo verheiratet sind oder nicht. Einfach, weil das hier ein geltendes Gesetz ist und dieses Gesetz aus gutem Grund existiert. Das hat dann nichts mit "künstlicher Erzeugung Krimineller" zu tun, das ist Kriminalität, die von ganz allein entstanden ist.

Und doch, man kann von Leuten erwarten, sich an Gesetze zu halten, die sie nicht kennen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und das ist auch gut so, sonst könnte ja jeder bei jedem Gesetzesverstoß ankommen und behaupten, das entsprechende Gesetz nicht zu kennen. Da kannst du die Gesetze auch gleich komplett abschaffen.
 
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Als erstes sollte man an dieser Stelle vielleicht mal festhalten, dass verheiratete Minderjährige die in Deutschland Asyl suchen eine Ausnahmeerscheinung sind. Und die die es gibt, sind in der Regel auch eher mit halbwegs Gleichaltrigen verheiratet und nicht 13 sondern eher 15 oder älter. Das sei nur mal gesagt, weil Naemi und Understanding wohl eher von der 13jährigen mit dem 40jährigen Ehemann ausgehen.
Gibt es so einen Fall überhaupt? Ich weiß es echt nicht, also falls da wer Informationen hat, teilt sie bitte mit uns.


Ansonsten sagt niemand, ich wiederhole es gerne nochmal, dass man Kinderehen gutheissen sollte. Ich bin lediglich der Meinung, dass man bei dem Thema nicht pauschalisieren darf, weil es einen so extrem persönlichen und das eigene Leben bestimmenden Bereich betrifft. Vielmehr sollte man sich die Zeit nehmen, jeden Fall einzeln zu betrachten und entsprechend individuell an den Einzelfall angepasst eine Lösung suchen - die im Einzelfall auch eine Eheanullierung sein kann, aber nicht automatisch sein muss.
 
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Ich lese hier von sexueller Unversehrtheit und Nichtdurchführen von sexuellen Handlungen mit einem Kind.
Was sehr junge Mädchen betrifft, sehe ich das ja auch so. Aber wieviele so junge Ehefrauen werden zu uns gekommen sein mit der Flüchtlingswelle? Ich denke, dass es nicht eine so große Anzahl ist, aber sicher etliche 15-17 jährige und die sehe ich nicht mehr als Kind.
Nehmen wir jetzt z.B. eine 16 jährige(reifemässig ein großer Unterschied zu einer 13jährigen), die bereits ein Jahr verheiratet ist, wenn sie hier beim uns ankommt und ein Baby hat, worin besteht dann noch die sexuelle Unversehrtheit? Wird sie nicht eher noch mehr traumatisiet werden nach Flucht aus einem Kriegsgebiet, wenn man sie in ein Heim gibt zusammen mit ihrem Kind getrennt von dem einzigen Vertrauten, ihrem Ehemann, den sie sonst hat?

Edit: jetzt habe ich fast zeitgleich dieselbe Aussage wie Babybear geschrieben, egal.:)
Ich sehe es im Kernpunkt genauso wie sie.
Ich glaube übrigens und meine ich mich auch an einen dementsprechenden Bericht/Interview in einem Sender zu erinnern, dass man sich heirzulande ohnehin bemüht, jeden Fall von Minderjährigenehe individuell zu beurteilen und von pauschalisierter Handhabung absehen will.
 
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Hier ist ja schon wieder was los ... ^^

Ich frage mich bei so etwas ja immer, wie die Sache aussähe, hätte man die Grenzen, die man willkürlich gesetzt hat (z.b. 18 Jahre für Volljährigkeit) anders gesetzt. Im Endeffekt hat man doch nur, um sich den Sachverhalt zu vereinfachen, eine feste Grenze für die gesamte Gesellschaft gezogen, die dann angeben soll, ab wann eine bestimmte Reife oder so erreicht sein dürfte.

Dass die wenigsten Menschen genau mit Erreichen dieser Grenze die ihnen ab dann zugeschriebene Reife erreichen dürften, finde ich, sollte klar sein. So gibt es mit Sicherheit 13-Jährige, die in manchen (oder gar allen) Lebensbereichen souveräner für sich entscheiden können als es manche 20-Jährigen können.

Im Idealfall würde man sich jeder individuellen Person annehmen und für sie versuchen unabhängig von irgendwelchen pauschalen Altersgrenzen zu urteilen, ob und inwiefern sie Schutz und Hilfe bedarf oder sich selbst überlassen werden kann. Aber naja, das ist nur meine Vorstellung von einer Welt, in der die Menschen sich die Ressourcen herausnehmen, einander als Individuen aufzufassen ... :lol:
 
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Aber wieviele so junge Ehefrauen werden zu uns gekommen sein mit der Flüchtlingswelle? Ich denke, dass es nicht eine so große Anzahl ist, aber sicher etliche 15-17 jährige und die sehe ich nicht mehr als Kind.
Laut Bundesinnenministerium sind es knapp 1500 Ehen mit Minderjährigen, davon rund 360 unter 14 Jahren. Quelle
 
Danke. Jetzt wissen wir wenigstens von welchen Zahlen wir hier reden. Es gibt also 1475 verheiratete Minderjährige Ausländer in Deutschland, davon 1150 Mädchen, knapp 1000 sind zwischen 16-18 Jahren 360 unter 14 (diese Ehen werden automatisch nicht anerkannt).

Was mich aber doch ein wenig verwundert hat, dass davon ca. 170 aus europäischen Ländern kommen. Da sieht man mal, wie schnell man Vorurteilen aufsitzen kann %)

Was mich interessiern würde, wäre der Altersunterschied zwischen den Eheleuten. Eine Ehe zwischen einer 14jährigen und einem 45jährigen ist ja doch schon was anderes als eine Ehe zwischen einer 16jährigen und einem 19jährigen.
 
Und doch, man kann von Leuten erwarten, sich an Gesetze zu halten, die sie nicht kennen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und das ist auch gut so, sonst könnte ja jeder bei jedem Gesetzesverstoß ankommen und behaupten, das entsprechende Gesetz nicht zu kennen. Da kannst du die Gesetze auch gleich komplett abschaffen.

Nö, kann man nicht. Es gibt in D ein Gesetzbuch, in dem man nachsehen kann. Und wer hier geboren wurde und aufwächst, der lebt mit diesen Gesetzen und ist mit ihnen vertraut. Wer hier frisch ankommt, der nicht. Ganz einfache Sache.

Das erste, was man tun sollte, ist den neuen Mitbürgern ein Grundgesetz in die Hand zu drücken, und eine Broschüre auszuhändigen, in denen die größten Unterschiede zu seiner Heimat aufgeführt sind.
Diese sollten verpflichtend zu lesen sein für jeden Neuankömmling. Er hat das Lesen und Verstehen dieser Dinge mit seiner Unterschrift zu quittieren. Erst DANN können wir erwarten, dass er sich daran hält. Und dann sollte es auch bestraft werden.

Aber ach, das kostet ja Geld, nicht wahr?
 
Aber was nützt es denn nun dem Flüchtling Taurec, wenn er nach dem Lesen des GG weiß, dass seine Ehe mit einer Minderjährigen oder die Ehe zwischen ihm einem Minderjährigen und einer Minderjährigen nicht erlaubt ist ? Wie soll er sich nun an das Gesetz halten? Die Ehe annullieren lassen, damit er oder beide nicht bestraft werden. Ist das nicht auch eine sehr harte Entscheidung oder die Ehe bestehen lassen und dann bestraft werden? Also ich bin echt froh, dass ich nicht über solch menschlichen Schicksale entscheiden muss.
Man kann nur hoffen, dass unser Staat da behutsam vorgeht.
 
Annullieren muss nicht sein. Die einzige Reaktion kann darin bestehen, auf den Sex zu verzichten. Eine Ehe, die anderswo rechtmäßig geschlossen wurde, kann hier nicht einfach annulliert werden. Was anderes ist das dann, wenn sie die dt. Staatsbürgerschaft haben wollen. DANN schon.
 
Na das mit dem auf Sex verzichten ist wohl nicht zu kontrollieren:lol:. Gibt aber doch auch bei uns genug junge minderjährige Leute, die Sex miteinander haben und niemand bringt das zur Anzeige. Ich hatte auch schon einen Freund mit allem Drum und Dran;) mit 15, er war 20. Meine Eltern wussten das genau, aber nie im Leben hätten sie es angezeigt, obwohl ja eigentlich strafbar. Deutsche Jugendliche, die Sex haben, und verheiratete Paare aus dem Ausland, die dürften nicht? Das ist alles ein sehr heikles Thema.

Und Flüchtlinge, welche die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben möchten, sind längst alle volljährig, bis es soweit ist und das Problem erledigt sich somit von selbst.

Ganz anderes und sehr aktuelles Thema, morgen Nacht sind die US-Wahlen (nach unserer Zeit). Obwohl ich heute im Fernsehen mitbekommen habe, dass da teilweise jetzt schon Leute vor den Wahllokalen stehen. Ich halte von beiden Kandidaten nicht sehr viel und bin ganz froh, wenn der ganze Zirkus jetzt dann bald vorbei ist. Dennoch werde ich es am Fernsehen verfolgen. Amerikanische Politik hat halt doch großen Einfluss auf die Weltpolitik , insofern betrifft es uns doch auch. Schaut ihr auch am TV oder im Internet?
 
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Ganz anderes und sehr aktuelles Thema, morgen Nacht sind die US-Wahlen (nach unserer Zeit). Obwohl ich heute im Fernsehen mitbekommen habe, dass da teilweise jetzt schon Leute vor den Wahllokalen stehen. Ich halte von beiden Kandidaten nicht sehr viel und bin ganz froh, wenn der ganze Zirkus jetzt dann bald vorbei ist. Dennoch werde ich es am Fernsehen verfolgen. Amerikanische Politik hat halt doch großen Einfluss auf die Weltpolitik , insofern betrifft es uns doch auch. Schaut ihr auch am TV oder im Internet?
Wahrscheinlich am TV, obwohl es ja wenig spannend ist, da Clinton zu 99,9% gewinnen nach den Ergebnissen im Early Voting in Nevada.

Zum anderen Thema[Sex mit Minderjährigen] hat DarkLady eigentlich schon einmal etwas geschrieben. Da zählt nicht nur das Alter.
Sind Kinderehen bei syrischen Flüchtlingen relevant? Wie häufig kommt so etwas vor?
 
Na das mit dem auf Sex verzichten ist wohl nicht zu kontrollieren:lol:.

Genausowenig kann man kontrollieren, was unsere Jugendlichen so alles Treiben, auch wenn sie keinen Trauschein haben.
 
Aber ach, das kostet ja Geld, nicht wahr?
Warte doch erstmal ab, was deine Diskussionspartner zu deinem Vorschlag zu sagen haben, bevor du einen spöttischen Kommentar ablässt.

Vielleicht wird es dich überraschen, aber ich finde, dass die Ankunft hierzulande genauso ablaufen sollte, wie du beschrieben hast. Jeder kriegt ein Grundgesetz, ist verpflichtet das zu lesen (kann man ja wiederverwenden, dann wirds auch billiger ;)) und fertig.
 
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Ich will nicht, das durchgesetzt wird, was ich für richtig halte. Ich will, das durchgesetzt wird, was für das körperliche Wohl das Beste ist. Dafür zählt für mich an einer der ersten Stellen die sexuelle Unversehrtheit. Die garantiert uns und schützt unsere Gesetzgebung.
Zuerst muss ich mich kurz selbst korrigieren: Gemeint war natürlich die sexuelle Selbstbestimmung.

Nehmen wir jetzt z.B. eine 16 jährige(reifemässig ein großer Unterschied zu einer 13jährigen), die bereits ein Jahr verheiratet ist, wenn sie hier beim uns ankommt und ein Baby hat, worin besteht dann noch die sexuelle Unversehrtheit? Wird sie nicht eher noch mehr traumatisiet werden nach Flucht aus einem Kriegsgebiet, wenn man sie in ein Heim gibt zusammen mit ihrem Kind getrennt von dem einzigen Vertrauten, ihrem Ehemann, den sie sonst hat?
Sofern das Kind der 16-jährigen bereits zwei oder drei Jahre alt ist, war die Mutter bei der Zeugung 14 Jahre oder jünger. Damit hätte sich der Erzeuger (sofern strafmündig) wiederum nach deutschem Recht strafbar gemacht. Verjährt wäre die Tat nicht, allerdings kann ich nicht beurteilen, ob eine Strafverfolgung überhaupt in Frage käme, da die Tat nicht in Deutschland begangen wurde (vermutlich eher nicht).

Bei einem Ehemann in dieser Konstellation automatisch vom "Vertrauten" zu sprechen, halte ich für anmaßend. Es mag sein, dass eine 16-Jährige, die hierher flüchtet, nichts anderes kennt als ihre arrangierte Ehe mit einem ihr womöglich vormals völlig fremden Mann, der eventuell auch noch wesentlich älter ist als sie, sie sich aber dennoch an diese Person auf eine ungute Art und Weise "gewöhnt" hat (vermutlich noch eher: abgefunden hat). Von einem Vertrauensverhältnis, das auf freiem Willen gründet, ist das aber weit entfernt.

Als erstes sollte man an dieser Stelle vielleicht mal festhalten, dass verheiratete Minderjährige die in Deutschland Asyl suchen eine Ausnahmeerscheinung sind. Und die die es gibt, sind in der Regel auch eher mit halbwegs Gleichaltrigen verheiratet und nicht 13 sondern eher 15 oder älter. Das sei nur mal gesagt, weil Naemi und Understanding wohl eher von der 13jährigen mit dem 40jährigen Ehemann ausgehen.
Gibt es so einen Fall überhaupt? Ich weiß es echt nicht, also falls da wer Informationen hat, teilt sie bitte mit uns.
Die Frage ist ja nun geklärt. 361 Kinder unter 14 Jahren sind verheiratet. Wie Du auch später selbst noch geschrieben hattest, ist vom Altersunterschied innerhalb dieser Ehen nichts herauszulesen. Potenziell reden wir hier also von 361 Kindern, die von Erwachsenen sexuell missbraucht wurden oder werden könnten.

Auf die Masse der Flüchtlinge verteilt ist das selbstverständlich eine eher geringe Zahl. Wir reden aber trotzdem von 361 Einzelschicksalen, und das auch ohne über die zu reden, die unter 18 sind und in ihrer "Ehe" alles andere als sexuell selbstbestimmt leben. Für Letztere stimme ich Dir zu; da ist eine Pauschallösung kein vernünftiger Ansatz. Für die 361 Kinder kann es meines Erachtens aber nur eine Lösung geben.

Nö, kann man nicht. Es gibt in D ein Gesetzbuch, in dem man nachsehen kann. Und wer hier geboren wurde und aufwächst, der lebt mit diesen Gesetzen und ist mit ihnen vertraut. Wer hier frisch ankommt, der nicht. Ganz einfache Sache.

Das erste, was man tun sollte, ist den neuen Mitbürgern ein Grundgesetz in die Hand zu drücken, und eine Broschüre auszuhändigen, in denen die größten Unterschiede zu seiner Heimat aufgeführt sind.
Diese sollten verpflichtend zu lesen sein für jeden Neuankömmling. Er hat das Lesen und Verstehen dieser Dinge mit seiner Unterschrift zu quittieren. Erst DANN können wir erwarten, dass er sich daran hält. Und dann sollte es auch bestraft werden.

Aber ach, das kostet ja Geld, nicht wahr?
Das ist, mit Verlaub, großer Blödsinn. Ich bin überzeugt, dass die absolute Mehrheit der Deutschen schon mindestens 500 Mal gegen irgendeine Vorschrift verstoßen hat, ohne überhaupt zu wissen, dass eine derartige existiert. Es existieren über 100 Nebenstrafgesetze, allein 94 listet Dir Wikipedia auf. Und mit denen bist Du vertraut? Wohl kaum.

Warst Du schon mal im Urlaub, auf Studienfahrt oder zum Kurzaufenthalt im Ausland? Meinst Du, da gelten für Dich nur deutsche Gesetze, weil Du ja nichts anderes kennst? Teste es doch mal aus, viel Erfolg.

Jeder, der sich auch nur ansatzweise mit der deutschen Rechtsprechung auskennt, kennt diesen Satz: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht (Ignorantia legis non excusat). Da Dir das offenbar nicht bewusst ist, spricht das stark dafür, dass Du mit unseren Gesetzen nicht ganz so vertraut zu sein scheinst, wie Du es uns Deutschen zuschreibst.
 
Jeder, der sich auch nur ansatzweise mit der deutschen Rechtsprechung auskennt, kennt diesen Satz: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht (Ignorantia legis non excusat).
Das ist richtig, macht aber Taurecs Vorschlag in meinen Augen nicht unrichtiger.
Information und Aufklärung, die Flüchtlinge mit dem Leben hier und unseren Gesetzen vertraut zu machen, ist in meinen Augen eine Grundbedingung für Integration.

Und, ja, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, aber welche Chance habe ich, mich nach den Regeln und Gesetzen eines Landes konform zu verhalten, wenn ich sie nicht mal kenne? Selbst, wenn ich es wollen würde? Und wie schafft man es, die Menschen dazu zu bringen, diese Werte auch anzunehmen, wenn sie ihr ganzes Leben lang was anderes gelernt haben?
Und da dies durchaus auch im Interesse der Gesellschaft ist, finde ich durchaus berechtigt, was Taurec vorschlägt.

In Norwegen gibt es übrigens bereits seit einigen Jahren Integrationskurse, vor allem für muslimische Männer, die sich mit der Gleichstellung der Frau befassen: http://www.deutschlandfunk.de/migra...echtigung.1818.de.html?dram:article_id=340472

Ich denke, man muss den Menschen vor allem erklären, was hier in einem für sie völlig fremden Kulturkreis bedeutsam ist und was von ihnen erwartet wird. Ob sie sich daran halten, ob das erfolgreich ist, und was man dann macht, ist der nächste Punkt, aber anfangen muss man mit Kommunikation.

 
Bei einem Ehemann in dieser Konstellation automatisch vom "Vertrauten" zu sprechen, halte ich für anmaßend. (...)

Wir reden aber trotzdem von 361 Einzelschicksalen, und das auch ohne über die zu reden, die unter 18 sind und in ihrer "Ehe" alles andere als sexuell selbstbestimmt leben.
Das würde ich allerdings auch für anmaßend halten. Schließlich können Menschen auch, wenn sie noch keine 18 Jahre alt sind, sexuell selbst bestimmen; das ist meiner Meinung nach immer eine individuelle Angelegenheit (siehe mein letzter Post). ^^

Jeder, der sich auch nur ansatzweise mit der deutschen Rechtsprechung auskennt, kennt diesen Satz: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht (Ignorantia legis non excusat). (...)
Das Strafgesetzbuch sagt dazu allerdings auch folgendes: "Fehlt dem Täter bei Begehung der Tat die Einsicht, Unrecht zu tun, so handelt er ohne Schuld, wenn er diesen Irrtum nicht vermeiden konnte. Konnte der Täter den Irrtum vermeiden, so kann die Strafe nach § 49 Abs. 1 gemildert werden." (siehe https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__17.html)

Entsprechend ist es von wesentlicher Relevanz, Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit den Gesetzen vertraut zu machen, damit sie auch eine Möglichkeit haben, sie zu befolgen. Wenn du gegen ein Gesetz verstößt, über das du dich wirklich so ziemlich garnicht informieren konntest, dann kannst du ja auch wenig dafür, oder? ^^
 
Das ist richtig, macht aber Taurecs Vorschlag in meinen Augen nicht unrichtiger.
Information und Aufklärung, die Flüchtlinge mit dem Leben hier und unseren Gesetzen vertraut zu machen, ist in meinen Augen eine Grundbedingung für Integration.
Dem habe ich auch nicht widersprochen. Ich finde auch, das Aufklärung wichtig ist. Aber Straftaten einfach nur deshalb nicht zu verfolgen, weil mutmaßliche Täter aus anderen Kulturkreisen stammen und zu uns geflüchtet sind, wo Sex mit Kindern, Frauen verprügeln, Sklaverei oder was weiß ich was noch alles erlaubt ist oder sein könnte, halte ich für absolut gefährlich.

Das würde ich allerdings auch für anmaßend halten. Schließlich können Menschen auch, wenn sie noch keine 18 Jahre alt sind, sexuell selbst bestimmen; das ist meiner Meinung nach immer eine individuelle Angelegenheit (siehe mein letzter Post). ^^
Da hast Du den von mir zitierten Satz ordentlich missinterpretiert. Ich beziehe mich nämlich explizit auf den Personenkreis, der unter 18 ist und nicht sexuell selbstbestimmt lebt. Daher in meinem nächsten Satz das Zugeständnis, dass in solchen Fällen aus genau diesem Grund eine Pauschallösung nicht zielführend sein mag.

Das Strafgesetzbuch sagt dazu allerdings auch folgendes: "Fehlt dem Täter bei Begehung der Tat die Einsicht, Unrecht zu tun, so handelt er ohne Schuld, wenn er diesen Irrtum nicht vermeiden konnte. Konnte der Täter den Irrtum vermeiden, so kann die Strafe nach § 49 Abs. 1 gemildert werden." (siehe https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__17.html)

Entsprechend ist es von wesentlicher Relevanz, Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit den Gesetzen vertraut zu machen, damit sie auch eine Möglichkeit haben, sie zu befolgen. Wenn du gegen ein Gesetz verstößt, über das du dich wirklich so ziemlich garnicht informieren konntest, dann kannst du ja auch wenig dafür, oder? ^^
Informieren kannst Du Dich nur dann nicht, wenn Du fernab jeglicher Zivilisation und ohne Zugang zu Informationen aufwächst. Wenn wir allerdings beispielsweise von Syrien reden, wo ein großer Teil der Bevölkerung außerordentlich modern lebt und über Smartphones verfügt (und damit flüchtet), ist es keine allzu große Schwierigkeit, sich via Internet zu informieren.

Aber mal abgesehen davon ist das natürlich eine Problematik, die höchstrichterlich grundsatzverbescheidet werden müsste (sofern noch nicht getan) und dann entsprechend in die Kommentierung einfließen wird. Das kann man so pauschal sicher nicht beantworten, schon gar nicht von uns als Laien.
 
Deutsches Recht gilt nicht auf der ganzen Welt, sondern es gelten die Gesetze des jeweiligen Landes. Wir können uns daher nicht als Richter in diesen Fällen aufspielen und es als Straftat verurteilen, weil es in diesen gesonderten Fällen keine ist. Nach syrische Recht ist die Ehe nun einmal rechtens. Wie man damit dann bei uns umgeht ist eine andere Frage und fordert ein wenig mehr juristischen Sachverstand als wir ihn haben. Wir können es dulden, müssen es aber nicht anerkennen für die Sozialgesetzgebung. Genaueres müssen die Juristen im Ministerium klären, was auch angestoßen worden ist.
 
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Dem habe ich auch nicht widersprochen. Ich finde auch, das Aufklärung wichtig ist. Aber Straftaten einfach nur deshalb nicht zu verfolgen, weil mutmaßliche Täter aus anderen Kulturkreisen stammen und zu uns geflüchtet sind, wo Sex mit Kindern, Frauen verprügeln, Sklaverei oder was weiß ich was noch alles erlaubt ist oder sein könnte, halte ich für absolut gefährlich.

Das würde doch auch sowieso irgendwo den Gedanken deutscher Gesetzgebung ad absurdum führen, wird doch so deutlich die Gleichheit und Diskriminierungsfreiheit vor dem Gesetz betont.

Wichtig finde ich persönlich nur, dass Srafverfolgung nicht gleich zu einer Dämonenjagd wird, sondern den (Re-)Sozialisierungsgedanken im Vordergrund behält. Insbesondere bei Personen, die womöglich gerne im Einklang mit deutschem Recht leben möchten, sich aber etwa nicht bewusst sind, wo sie da möglicherweise anecken, wäre es unpraktisch, sie gleich durch eine Strafverfolgung, die mehr auf einen rächenden Bestrafungsgedanken als ein sozialisierendes Element aus ist, quasi mehr zu desozialisieren und damit auch keine erfolgreiche Integration zu ermöglichen.

Da hast Du den von mir zitierten Satz ordentlich missinterpretiert. Ich beziehe mich nämlich explizit auf den Personenkreis, der unter 18 ist und nicht sexuell selbstbestimmt lebt. Daher in meinem nächsten Satz das Zugeständnis, dass in solchen Fällen aus genau diesem Grund eine Pauschallösung nicht zielführend sein mag.
Alles klar, ich denke, ich verstehe, was du meintest. :idee:

Informieren kannst Du Dich nur dann nicht, wenn Du fernab jeglicher Zivilisation und ohne Zugang zu Informationen aufwächst. Wenn wir allerdings beispielsweise von Syrien reden, wo ein großer Teil der Bevölkerung außerordentlich modern lebt und über Smartphones verfügt (und damit flüchtet), ist es keine allzu große Schwierigkeit, sich via Internet zu informieren.
Sofern die entsprechenden Gesetze im Internet (und vielleicht auch nicht nur auf deutsch, denn ich bezweifle, dass sehr viele Menschen etwa in Syrien gut genug Deutsch beherrschen, um Gesetzestexte zu verstehen; also mindestens auf englisch, besser noch in allen eventuell nützlichen Sprachen) frei einsehbar sind, ließe sich generell davon ausgehen, natürlich. Inwiefern dieser Zugang zum Internet am Ende verfügbar ist, ist allerdings schwer zu beurteilen, denn auch mit einem Smartphone hat man nicht automatisch freien Internetzugang - da bräuchte man etwa einen Mobilfunkvertrag oder einen Hotspot irgendwo, dazu käme die Frage, ob man dort, wo man ist, wirklich uneingeschränkt auf das Internet zugreifen kann ... Es sind sehr viele Dinge, die mir einfallen würden, die einem es unerwartet schwierig machen, sich über etwas zu informieren. Bestenfalls wird einem da geholfen, wo und wie es nur geht. Aber das ist ja sowieso meine wunschträumerische Idealvorstellung - dass die Leute sich gegenseitig helfen, mit dem Leben und der Welt und einander gut klar zu kommen ... :lol:

Aber mal abgesehen davon ist das natürlich eine Problematik, die höchstrichterlich grundsatzverbescheidet werden müsste (sofern noch nicht getan) und dann entsprechend in die Kommentierung einfließen wird. Das kann man so pauschal sicher nicht beantworten, schon gar nicht von uns als Laien.
Da ich sowieso kein Freund von pauschaler Beurteilung bin, stimme ich dir da im Wesentlichen zu. ^^ Dafür hat es am Ende ja allerlei Juristenmenschen, die Recht und Gesetze studiert und durchgekaut haben und am Ende dazu da sind, im Einklang damit zu entscheiden.

Edit:

Deutsches Recht gilt nicht auf der ganzen Welt, sondern es gelten die Gesetze des jeweiligen Landes. Wir können uns daher nicht als Richter in diesen Fällen aufspielen und es als Straftat verurteilen, weil es in diesen gesonderten Fällen keine ist. Nach syrische Recht ist die Ehe nun einmal rechtens. Wie man damit dann bei uns umgeht ist eine andere Frage und fordert ein wenig mehr juristischen Sachverstand als wir ihn haben. Wir können es dulden, müssen es aber nicht anerkennen für die Sozialgesetzgebung. Genaueres müssen die Juristen im Ministerium klären, was auch angestoßen worden ist.

Das ist interessant, denn ich habe letztens aus Interesse einmal im japanischen Strafrecht herumgestöbert. Dort ist es so, dass bestimmte Verbrechen auch als zu ahnden beschrieben sind, wenn sie im Ausland begangen wurden, teils sogar von nichtjapanischen Staatsbürgern außerhalb Japans. Ich stelle mir bei sowas die Frage, inwiefern so etwas praktikabel ist, aber es dürfte wohl so sein, dass man als japanischer Staatsbürger theoretisch sogar dafür belangt werden kann, wenn man im Urlaub in den USA Cannabis raucht (was nach japanischem Recht strafbar ist). Naja, das ist ein anderes Thema, aber es fiel mir gerade nur so ein ... ^^
 
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Deutsches Recht gilt nicht auf der ganzen Welt, sondern es gelten die Gesetze des jeweiligen Landes. Wir können uns daher nicht als Richter in diesen Fällen aufspielen und es als Straftat verurteilen, weil es in diesen gesonderten Fällen keine ist.
Das kann ich so auch nicht stehen lassen. In einem Land gelten die jeweiligen Gesetze, das ist richtig. Es können nach Deutschem Strafrecht aber sehr wohl auch verschiedene Straftaten geahndet werden, die im Ausland begangen wurden.

Wichtig finde ich persönlich nur, dass Srafverfolgung nicht gleich zu einer Dämonenjagd wird, sondern den (Re-)Sozialisierungsgedanken im Vordergrund behält. Insbesondere bei Personen, die womöglich gerne im Einklang mit deutschem Recht leben möchten, sich aber etwa nicht bewusst sind, wo sie da möglicherweise anecken, wäre es unpraktisch, sie gleich durch eine Strafverfolgung, die mehr auf einen rächenden Bestrafungsgedanken als ein sozialisierendes Element aus ist, quasi mehr zu desozialisieren und damit auch keine erfolgreiche Integration zu ermöglichen.

Ich habe auch niemals dafür plädiert, Flüchtlinge sofort hinter Schloss und Riegel zu sperren. Glücklicherweise hält die deutsche Gesetzgebung viele Arten und Wege bereit, zu sanktionieren.

Nach dieser Klarstellung stimme ich Deinem restlichen Post vollinhaltlich zu.
 
Sofern die entsprechenden Gesetze im Internet (und vielleicht auch nicht nur auf deutsch, denn ich bezweifle, dass sehr viele Menschen etwa in Syrien gut genug Deutsch beherrschen, um Gesetzestexte zu verstehen; also mindestens auf englisch, besser noch in allen eventuell nützlichen Sprachen) frei einsehbar sind, ließe sich generell davon ausgehen, natürlich. Inwiefern dieser Zugang zum Internet am Ende verfügbar ist, ist allerdings schwer zu beurteilen, denn auch mit einem Smartphone hat man nicht automatisch freien Internetzugang - da bräuchte man etwa einen Mobilfunkvertrag oder einen Hotspot irgendwo, dazu käme die Frage, ob man dort, wo man ist, wirklich uneingeschränkt auf das Internet zugreifen kann ... Es sind sehr viele Dinge, die mir einfallen würden, die einem es unerwartet schwierig machen, sich über etwas zu informieren. Bestenfalls wird einem da geholfen, wo und wie es nur geht. Aber das ist ja sowieso meine wunschträumerische Idealvorstellung - dass die Leute sich gegenseitig helfen, mit dem Leben und der Welt und einander gut klar zu kommen ... :lol:

Die Sache ist doch ganz einfach: Das sind ganz normale Durchschnittsbürger eines Landes. Wie hier der Otto-Normalverbraucher. Dann, zack ist Krieg, und die müssen flüchten. Natürlich lesen die sich vorher erst alle Gesetze Deutschlands durch, bevor sie abhauen. Wenn der Daesh an die Tür klopft, sollen die sich halt mal gedulden. Ja sicher.
Und das, wo sie nicht mal wissen, wo sie letztendlich hinkommen.

Dann büffeln sie deutsche Gesetze und landen hinterher in Rumänien. Alles klar.

Ich wüsste als Flüchtling umgekehrt nichts darüber, was ich in Syrien tun darf, muss oder überhaupt nicht darf, außer einen wenigen Dingen, die wohl allgemeingültig sind.

EDIT:
Warte doch erstmal ab, was deine Diskussionspartner zu deinem Vorschlag zu sagen haben, bevor du einen spöttischen Kommentar ablässt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen alles fordern, aber keine Grundlagen fürs Fordern schaffen wollen. Wasch mich, aber mach mich nicht nass.
 
Das kann ich so auch nicht stehen lassen. In einem Land gelten die jeweiligen Gesetze, das ist richtig. Es können nach Deutschem Strafrecht aber sehr wohl auch verschiedene Straftaten geahndet werden, die im Ausland begangen wurden.
Aber nur für deutsche Staatsangehörige, ansonsten würde es nicht der deutschen Gerichtsbarkeit unterliegen. Ich kann einen Syrer nicht verurteilen weil er in Syrien eine Kinderehe eingegangen ist. Man könnte ihn aber durchaus für Sex mit Minderjährigen belangen, wenn dieser auf deutschen Staatsgebiet stattfinden. Das berührt aber nicht das Ehe-Verhältnis, was syrischen Recht unterliegt.
 
Ich wüsste als Flüchtling umgekehrt nichts darüber, was ich in Syrien tun darf, muss oder überhaupt nicht darf, außer einen wenigen Dingen, die wohl allgemeingültig sind.
Das mag sein. Trotzdem würden die dortigen Gesetze für Dich gelten. Von nichts anderem spreche ich die ganze Zeit.

Aber nur für deutsche Staatsangehörige, ansonsten würde es nicht der deutschen Gerichtsbarkeit unterliegen. Ich kann einen Syrer nicht verurteilen weil er in Syrien eine Kinderehe eingegangen ist. Man könnte ihn aber durchaus für Sex mit Minderjährigen belangen, wenn dieser auf deutschen Staatsgebiet stattfinden. Das berührt aber nicht das Ehe-Verhältnis, was syrischen Recht unterliegt.
Stimmt immer noch nicht. Lies Dir zum Beispiel mal § 5 des StGB durch. Für einige Straftaten benötigt es die deutsche Staatsbürgerschaft, aber nicht für alle.

Unabhängig davon habe ich ja bereits vor einigen Posts geschrieben, dass der von Dir geschilderte Fall (Eingehung der Kinderehe im Ausland) vermutlich nicht verfolgbar wäre.
Der zweite Fall mit Sicherheit.

Zum zivilrechtlichen Eheverhältnis hüte ich mich vor Prognosen. Ich war längere Zeit bei einem größeren Familiengericht tätig und weiß aus eigener Erfahrung, dass es dort kaum etwas komplizierteres gibt als die Rechtsprechung über ausländisches Eherecht auf deutschem Boden.
 
Mit dieser Brachialgewalt vorzugehen, schafft aber nur Unverständnis und macht Ärger. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Geht man aber auf die Leute zu und erklärt ihnen erst mal, hört zu Leute, bei uns läuft das so und so ab, dann gibt man denen wenigstens überhaupt mal eine CHANCE, sich anzupassen.
Wenn sie sich DANN vorsätzlich immer noch gesetzeswidrig verhalten, kann man sie immer noch aburteilen.

Jemanden zu bestrafen, der noch nicht mal weiß, was er eigentlich angestellt hat, bringt überhaupt nichts. Weder Einsicht, noch sonst was. Das gibt immer nur Ärger. Dabei ist es egal, ob das nun ALG II ist, oder eine Kinderehe.

Genau diese Art überheblichen Handelns ist es doch, die überall nur Terror erzeugt. DESHALB müssen jetzt diese Menschen fliehen.
 
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Mit dieser Brachialgewalt vorzugehen, schafft aber nur Unverständnis und macht Ärger. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Sag mal, von was für einer "Brachialgewalt" redest Du eigentlich andauernd? Flüchtlinge haben vielleicht im Justizsystem ihrer Heimat Brachialgewalt zu erwarten, aber ganz sicher nicht in Deutschland.

Bei uns wird niemand ausgepeitscht oder gefoltert, nur weil er nicht spurt. Deutschland ist ein Rechtsstaat und unser Justizsystem eines der vorbildlichsten der Erde.
 
Ich rede auch nicht von körperlicher Gewalt. Die wird hier nicht angewandt.
 
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