Open DNS kann - muss nicht, aber kann - jeder sein, auch der Hacker in seinem Zimmerchen. Normalerweise läuft das Auflösen der Adressen über den jeweiligen Router zuhause, also bei mir über die Fritz-Box, und dann zu einem Server beim Provider, bei mir die Telekom. Wenn die die DNS nicht in ihrem Cache haben, wird bei den Routeservern nachgefragt, dann bei den entsprechenden Servern, die für die Domain zuständig sind usw. Das geht blitzschnell, und danach ist die DNS im Cache des Providers.
Wenn man auf Open DNS umstellt, geht die Anfrage nicht über die Fritzbox und den Server des Providers, sondern direkt vom Rechner auf irgendeinen Rechner irgendwo. Das kann seriös sein, es kann aber auch, wie gesagt, irgendein Hacker sein, der die Anfragen nach GoS problemlos zurückgibt, aber dann mal irgendwann bei einer Anfrage nach der Bank deines Vertrauens nicht die Sparkasse zurück gibt, sondern irgendeine identisch aufgebaute Phishing-Seite.
Ich könnte mir vorstellen, dass keine Bank mehr irgendeine Form von Haftung bei Online-Banking übernimmt, wenn man auf Open DNS umgestellt hat. Plus die weiteren Möglichkeiten, die sich für den Inhaber dieses Rechners so ergeben.
Was mich auch etwas skeptisch macht, ist die Aussage, dass sich das Problem eventuell in einiger Zeit von selbst lösen wird, wenn den eigenen DNS-Servern die neue Adresse bekannt ist. Sowas regelt sich eigentlich meist innerhalb von 24 Stunden, weil die DNS-Caches bei den großen Providern und Servern in der Regel nur für Stunden vorgehalten werden und dann sowieso erneuert werden. Wenn das nach zwei Monaten immer noch nicht funktioniert, und jemand seine neue Webseite überhaupt erst so einrichtet, dass sie offenbar nur noch über Open DNS funktioniert, kommt mir das doch sehr, sehr komisch vor, und ich frage mich, warum man das tut.
Ich will da keine Pferde scheu machen, aber ich werde ganz sicher nicht auf Open DNS umstellen.