Fotostory So weit mich meine Füße tragen...

Hallo :hallo:,

ich habe mir eben deine Geschichte durchgelesen und muss sagen das sie mir sehr gut gefällt. Ich finde die Geschichte um Maya ist interessant und du schreibst schön. Die Bilder find ich super, du gibst dir viel Mühe die "Drehorte" zu bauen und auszustatten. Toll war auch der Prolog. Etwas eigenartig fand ich allerdings das Maya einige Tage im Nachthemd rumlief. Warum hat sie sich denn keine Sachen von Shady ausgeliehen, die haben doch sicher die gleiche Größe, oder? Ich hoffe du klärst noch auf warum die Tante sie rausgeschmissen hat *neugierigbin*.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

LG
kristallika
 
uuuih, ein kommentar von der großen regisseurin.. ich verneige mich.
Spaß beiseite... Danke, dass dir die Geschichte so gut gefällt.
Ich glaube, Maya hätte gar kiene Kleidung von Shady angenommen und Shady war es ja auch egal ^^
Das mit der Tante. Ja, das kläre ich noch ;)
LG
S.I.M.S.
 
Hallo,
ich verfolge nun schon seit längerem deine Geschichte, bin jedoch nie dazu gekommen, dir einen Kommentar dazulassen. :schäm:
Mayas Geschichte gefällt mir echt gut, ich bin gespannt, wie ihr Leben jetzt weitergehen wird, da sie endlich aus dem Krankenhaus raus ist, und werde auf jeden Fall weiter mitlesen.
Die Charaktere im Krankenhaus finde ich wirklich gelungen, vor allem Herby. Würde mich freuen, wenn er nochmal vorkommen würde, wäre ja auch echt schade, wenn man nie wieder was von ihm hören würde. =)
Bei der Situation mit den Maulwürfen und den Kammerjägern, hätte ich - denke ich - ähnlich reagiert wie Maya. Ich kann ihr Verhalten schon gut nachvollziehen.
Insgesamt - tolle Geschichte, tolle Charaktere und - ach ja - tolle Kulissen. :)

lg
aqua
 
Huiii! Dankeschöööön, aqua!!
Toll, dass dir die Geschichte so gefällt, ich hoffe, ich kann heute ein neues Kapitel reinstellen!
Danke für die vielen Komplimente, was Kulisse, Charaktere und alles angeht!
Ich kann dich auch benachrichtigen, falls du das Ganze weiterverfolgen willst.

Viele liebe Grüße!!!
S.I.M.S.
 
Endlich, es geht weiter!

12. Kapitel

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Ich war im Auto fast eingeschlafen und hatte mich auch nicht wehren können, als Latisha mir beim Aussteigen noch Geld in die Hand gedrückt hatte.
Mit starrem Blick und müden Beinen betrat ich mein Haus und bemerkte sofort den intensiven Holzgeruch.
Ich atmete tief ein.



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Ich machte mir eine Suppe warm und aß, wobei ich versuchte, mein Gesicht nicht vor Müdigkeit in die Schüssel sinken zu lassen.



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So schlief ich diese Nacht tief und wurde auch nicht durch Scharren oder Kratzen geweckt, das von Maulwürfen ausgehen könnte.



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Ich erwachte am nächsten Tag erst um 13:00, fühlte mich aber sehr erholt.
Nach einem Snack wollte ich nach den Maulwürfen sehen. Innerlich fühlte ich Angst aufkommen. Ich wollte nicht, dass sie tot waren, das hatte ich nie gewollt.



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Ich stand hinter dem Haus und atmete auf. Es waren noch mehr Maulwurfshügel geworden.



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Dies musste bedeuten, die kleinen, schwarzen, blinden Tierchen waren nicht tot und dies bedeutete widerum eine Erleichterung für mich.



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Ich wollte etwas aus dem angefangenen Tag machen und so beschloss ich, die Nachbarschaft etwas zu erkunden.
Ich schlenderte zum Grundstück direkt gegenüber meinem und sah mich um. Es war eine Art Freizeitgrundstück.



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Es gab einen Spielplatz und eine Holzterrasse. Zudem gab es eine Grillecke.
Es schien der perfekte Ort zu sein, für alle hier. Und doch war fast niemand da.



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Ich betrat die Terrasse. Hier war für alles gesorgt, es gab eine Bar, einen Schachtisch, Liegen, einen Kicker und noch eine Art Kellerraum.



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Mir gefiel das Alles so gut, ich fand es zauberhaft, hier zu wohnen. Wieder.
Ich konnte mich an nichts von alledem erinnern, an keine Straße, kein Haus, außer die Gebäude in der Stadtmitte.



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Unter der hölzernen Terrasse befand sich ein Raum, in dem Kinderbetten standen und in dem es eine Spielecke gab. Der Schatten machte den Raum angenehm kühl.



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Es gab eine Computer- und eine Leseecke und auch Toiletten.
Eine Frau saß in ein Buch vertieft da und kicherte manchmal.



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Ich dachte darüber nach, dass man hier bequem leben konnte. Aber ich verwarf den Gedanken, als ich darüber nachdachte, dass der Winter hier sehr hart werden könnte und, dass ich mir immer Hotdogs grillen müsste.



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Ich schlenderte weiter, suchte mir kleine Wege, um nicht an der Hauptstraße langlaufen zu müssen. Ich sah mir die Vorgärten an und war glücklich darüber, in solch einem kleinen Haus zu leben.



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Ich lief zum Strand und sah auf die Wellen. Sie und der Strand, sie waren das Einzige, das in all den Jahren unverändert geblieben war.



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Eine Weile ging ich am Wasser entlang und fühlte den Sand in meinen Schuhen. Ich wollte am liebsten ins Wasser rennen, doch ich hatte mir vorgenommen, in der Stadt nach einem Job zu suchen, mich zu erkundigen. Und falls ich wirklich etwas fand, wollte ich meinem zukünfige Vorgesetzten nicht durchnässt gegenüberstehen.



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Ich blickte aufs Meer und erkannte den über 50 Jahre alten Leuchtturm, der mich schon als Kind fasziniert hatte. Wenn meine Mutter mich im Winter, wenn es schon dunkel war, vom Kindergarten abgeholt hatte, hatte der Leuchtturm sogar die Straße erhellt, in der wir gewohnt hatten.
Und er trotzte den Jahren und dem Meer.



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Ich lief zurück in die Innenstadt. Dort lag ein Freibad, es war auch noch nicht vor 13 Jahren hiergewesen.
Wieder spürte ich den Drang ins Wasser zu springen, doch ich dachte an meine Jobsuche und ging weiter.



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Irgendwann erreichte ich ein altes Lagerhaus. Ich wollte das Grundstück betreten, doch aus dem Gebäude drang Radiomusik und Männerstimmen. Ich kehrte um.



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Dann wollte ich mich nach einem Job umhören, doch ich hatte nirgendwo Glück. Das einzige Stellenangebot war Lagerist, doch ich fühlte mich körperlich nicht in der Lage dazu, mit einem Gabelstapler Paletten umzusetzen.



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Als die Dämmerung einsetzte, beschloss ich, auf den Berg zu gehen, von dem aus ich als Kind mit meinen Eltern immer die untergehende Sonne beobachtet hatte.



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Der Weg nach oben war nicht leicht, doch er lohnte sich. Trotzdem dachte ich darüber nach, mir ein Fahrrad anzuschaffen.



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Als ich endlich auf dem Berg stand und das vom Himmel rotgefärbte Meer glitzerte, dachte ich über alles nach. Über all das, was mir widerfahren war, was ich erlebt hatte. Und all die Menschen, die ich verlassen hatte und die mich verlassen hatten.
Eine Träne lief mir über die Wange und ich war erleichtert, wieder fühlen zu können.



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Als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war und der Leuchtturm wieder sein Licht über das Wasser schweifen ließ, verließ ich den Berg wieder.



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Ich setzte mich noch eine Weile in den Park an den Brunnen, lauschte den Geschichten, die er, wie ein Wasserfall, zu erzählen vermochte.
Mir gegenüber saß ein Junge, lächelte mich an und als ich zurücklächelte, zwinkerte er mir zu und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Dies veranlasste mich, zu gehen. Ich wollte das nicht. Ich wollte erst mein neues Leben auf die Reihe bekommen, bevor ich mich auf so etwas einließ.



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Auf dem Weg zurück nach Hause, bemerkte ich ein Plakat.



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Darauf abgebildet war ein Herz und ein Symbol.
Darunter stand:
"Liebe ist (k)eine Wissenschaft? Komm' und sie selbst, ob die Chemie stimmt! Jeden Freitag und Samstag ab 22:00 Uhr Megaparty im "2NightClub"!



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Mir kam der Spruch unlogisch vor, doch das Herz prangte riesig und rot dort oben und ließ mich verstummen.
Ich war 18 Jahre alt, volljährig. Ich stampfte von einem Fettnäpfchen ins nächste, machte mir über alles Sorgen, obwohl ich gerade jetzt leben sollte!



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Der "2NightClub" war mir kein Begriff, doch ich würde ihn schon finden, wenn ich wollte. Und morgen war Freitag.



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Endlich lief ich nach Hause, aber ich würde wirklich darüber nachdenken, in dem Club vielleicht mal vorbeizuschauen. Und mir fiel die perfekte Begleitung dafür ein. Wer, wenn nicht Shady, wusste, wie man feierte?



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Der Mond stand schon längst am Himmel, als ich endlich nach Hause kam und mich ins Bett warf.



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Ich schlief tief und fest, auch, wenn ich ein paar Mal ein leises Scharren vernahm. Lächelnd drehte ich mich weg. Es waren Maulwürfe. Und ich liebte sie.






Am nächsten Morgen klingelte es an der Tür. Ich zog mich schnell an und öffnete die Tür.




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"Guten Morgen Ms.! Entschuldigung, wenn wir Sie stören. Wir wollten uns noch einmal bei Ihnen entschuldigen, für den Vorfall, der uns sehr peinlich war undfür den Sie auch eine Entschädigung bekommen sollen."
Ich war perplex. Waren das wirklich die steife, kalte Frau und ihr korpulenter vom Kammerjägerunternehmen, die sich hier gerade offiziell bei mir entschuldigten?



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Ich lächelte.
"Nein, das war überhaupt nicht ihre Schuld! Ich... habe einfach die Kontrolle verloren.", sagte ich und schämte mich dafür, mir dies eingestehen zu müssen.



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"Verstehen Sie,", sagte die Frau nun mit einem ernsten Unterton, "wir haben die Anordnung, Ihnen eine Entschädigung einer bestimmten Höhe zu überweisen, schließlich hätte etwas Ernstes passieren können."
Bob sah sie an und nickte.



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"Wir hoffen jedenfalls, es geht Ihnen wieder gut und Sie nehmen dieses Angebot an. Wiedersehen.", fuhr sie kurz fort und ging.
Ich dachte darüber nach.
"In Ordnung! Wir telefonieren.", sagte ich. Ich konnte das Geld gebrauchen, warum die Gelegenheit also nicht nutzen?
Lächelnd kehrte ich in mein Haus zurück.





















Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch ein bisschen,
auch, wenn jetzt eine lange Osterpause war ;).
Ich wünsche euch morgen trotzdem allen ein wunderschönes Ostern!


LG
S.I.M.S.
 
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Schönes Kapitel,stellenweise richtig poetisch geschrieben.Mir gefällt wie sie so in den Tag hineingelebt hat,es muss ein sehr entspanntes Erlebnis für sie gewesen sein, so durch die Stadt zu wandern.Und du hast dabei so viele schöne Ansichten aus dem Ort gezeigt.Dieses Kapitel passt ganz wunderbar zum Titel der Geschichte.Und wie sich gefreut hat ,dass die Maulwürfe noch leben,das ist echt nett anzuschauen.Einen Job wird sie schon noch finden, ich bin da ganz zuversichtlich und die grosse Liebe kommt bestimmt auch bald in ihr Leben.
 
@ Aiduala: Deine Kommentare sind meist die ersten, danke!
Ich freue mich darüber, wenn ihr präzise beschreibt, was ihr mögt und was nicht, dann kann ich immer etwas verbessern oder mich über besonders nette Kommis freuen.
Schön, dass du immer noch mitliest, obwohl ich so trantütig bin und meist viel Zeit brauche, bis ich ein neues Kapitel zusammengestellt und reingestellt habe. Danke für die lieben Worte und ich freue mich, dass ich auch mit Sunset Valley noch überzeugen kann...
Trotzdem möchte ich in nächster Zeit vermutlich versuchen, alles ein bisschen in die Wüste oder so zu verlegen, denn Ägypten gefällt mir super in der Umsetzung (RA)...
Nun ja, vielen Dank für die netten Worte. Im nächsten Kapitel dürft ihr euch über ein bisschen Spannung freuen ;)...

LG
S.I.M.S.
 
Aha, sie wird also vielleicht eine Reise unternehmen bevor das Berufsleben startet, da bräuchte sie aber etwas Geld.Mal gespannt bin ,wie du das bewerkstelligst.Aber ein Reiseabenteuer in Ägypten fände ich toll.Du bist doch ohnehin schnell mit der Fortsetzung deiner Story, wenn ich da an manche in meinem früheren Forum denke,oh je!
 
NUn ja, vielleicht reist sie ja nicht sofort, sondern wartet 'n bisschen ;). Man weiß ja nie, was noch so kommt und ich weiß es auch noch nicht. FAKT IST: Heleny wird sie wiedersehen, Herby vermutlich nicht. Auch, wenn dies schade für viele hier sein dürfte, aber so ist es im echten Leben schließlich auch.
Auf besonderen Wunsch könnte ich Herby zwar sicherlich noch einmal auftreten lassen, aber wirklich nur, wenn viele das wollen... Muss mir dazu dann nämlich noch ne Story einfallen lassen ;)
Also schickt mir ruhig 'ne PN, wenn ihr Herby wiedersehen wollt...

LG
S.I.M.S.
 
Hu hu ...
So, ich bin auch mal wieder hier...
Und hab alles nachgeholt, was ich verpasst habe.

Und da ist es wieder, was ich so an der Story mag. Diese Schlenderei, so wie am Anfang, als sie durch die Stadt gegangen ist, so macht sie das erneut und du beschreibst das alles so herzlich.
Und das sie jetzt in einen Club gehen will lässt ja vielleicht eine Romanze oder so vermuten ... ich würde es der Kleinen wünschen.
Ich weiß nicht, trotz der aufregenden Handlung, wie das mit den Maulwürfen oder im Krankenhaus, hat die Geschichte etwas sehr harmonisches, beruhigendes. Etwas, das sie mit jedem Kapitel so vollkommen macht. Ich hab nach dem Lesen irgendwie immer so ein gutes Gefühl, so als wenn alles stimmen würde.
Wieder einmal sehr schön.

Gruß, Raphiarts
 
Uiiih, da freu ich mich aber.
@ Misty: Schön, dass du bei mir mal reingeschaut hast. Freu mich, dass dir das Kapitel gefallen hat ;)

@ raphiarts: Hey, schön, dass du mal wieder reinguckst. Wow, das hätte ich nicht gedacht. Dass ich dieses Gefühl vermittel, hätte ich gar nicht vermutet. Wenn ich schreibe, schreibe ich einfach, dass es passt und dass der Charakter (ihr Charakter) sich nicht verliert. Schön, wenn du ihn so aufnimmst. Auf mich wirkt sie auch, als wäre sie immer recht ruhig.
Super, wenn die Geschichte auch nach dem Lesen einen Eindruck hinterlässt. Ich fühle mich geehrt...


LG
S.I.M.S.
 
@ Moonlight Shadow: Hallo! Schön, dass duch dich meldest!
Danke für den lieben Kommi, es geht diese Woche auch weiter, aber ich bin gerade erst aus Prag wiedergekommen!
Tolle Stadt, nette Menschen, schöne Sehenswürdigkeiten...
Ich hab euch alle lieb und muss morgen 6:30 aufstehen, deshalb geh' ich denn jetzt auch mal ins Bett ;)


LG
S.I.M.S.
 
So, heute geht's auf jeden Fall weiter.
Wir werden sehen, ob sie auf die Party geht und das übernächste Kapitel wird dann mal etwas spannender.
edit. Und oh, ich hab so viele Ideen, ihr soll noch so viel passieren, aber ich hab ja gar nicht so viel Zeit...


LG
S.I.M.S.
 
Zuletzt bearbeitet:
13. Kapitel

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Ich hatte am Morgen Shady angerufen und sie zum Kaufhaus eingeladen, wo ich mich nun mit ihr traf. Ich wollte sie um etwas bitten.
"Hey, wie geht's, Süße?", fragte sie mich, als ich auf sie zuging.
"Hallo, ich wollte dich um etwas bitten. Da findet heute so eine Party statt und...."
"Wow, willst du da hin?", fragte sie gleich verblüfft und ich musste lachen.



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"Das ist es ja. Ich weiß noch nicht.", stellte ich kleinlaut fest.
"Klar gehst du da hin. Und ich komm' mit.", freute sich Shady.
"Ja, aber ich wollte dich auch darum bitten, mir zu helfen... was zum Anziehen zu finden. Ich hab zwar nicht mehr so viel Geld, aber vielleicht reicht's dafür noch."



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"Quatsch, Süße! Ich kauf' dir 'n neues Outfit und wir finden bestimmt auch noch was anderes zum Anziehen. Ich mein', wie lange läufst du jetzt schon in den Klamotten rum?"
Ich wurde rot. Es stimmte, ich fühlte mich dreckig und auch, wenn ich die Klamotten schon gewaschen hatte, rochen sie nicht so.



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"Ja, aber...", stotterte ich. Ich wollte nicht, dass schon wieder jemand anders, der auch nicht über die nötigen Mittel verfügte, mir etwas kaufte und sich für mich einsetzte.
"Halt die Klappe! Du nervst mit deinen ständigen Einwänden. Ich will dir auch ma' helfen, sonst macht das ja immer nur meine Mutter! Und jetzt komm'!", unterbrach mich Shady und ich sah mich um, in der Hoffnung, niemand hatte es gehört. Es war mir peinlich.



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Und während wir den Laden betraten, klopfte mein Herz. Ich hoffte, Shady würde diese Aufgabe nicht falsch verstehen und mich zu sehr verändern.
"Ach und wo wir schon ma drin sind, kannste dir auch ma die Haare machen lassen.", fuhr sie fort und ich wusste, es war die falsche Entscheidung gewesen, sie um Hilfe zu bitten.



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Während ich noch beim Friseur gesessen hatte, war Shady schon hinausgegangen und wartete dort nun auf mich.
"Ich komm' nicht raus!", sagte ich leise, als ich noch hinter der Tür stand.
"Komm' schon! Du siehst gut aus!", rief Shady und ich schluckte.



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Ich fühlte mich schrecklich. Nicht wie ich selbst.
In dem Outfit fühlte ich mich unwohl und aufgedonnert, so hatte ich nie sein wollen. Und doch wusste ich, dass dies für Shadys Geschmack noch dezent war.
Ich stand also in dem Supermarkt, über dem der Friseur sich befand. Und darin arbeitete die Dame, die mir das angetan hatte.



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Ich trat aus der Tür und blickte mich unsicher um. Ein paar Leute standen da, sahen mich jedoch nicht an.



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"Du siehst geil aus!", schrie Shady, als ich vor ihr stand.
Ich wollte im Boden versinken. Ich war nie unzufrieden damit gewesen, das kleine graue Mäuschen zu sein. Ich fand sogar, kleine graue Mäuschen hebten sich heutzutage mehr von der Masse ab, als all die aufgedonnerten Mädchen, die nicht sich selbst, sondern dem Rest der Welt gefallen wollten.



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"Ich weiß nicht. Meine Haare sind weg.", sagte ich und schluckte wieder.
"Quatsch, das sieht gut aus. Und das Haargel kriegste schnell wieder raus. Deine Haare sind nur etwas kürzer!"
Ich war nur dankbar, dass wir noch ein paar normale Kleidungsstücke gekauft hatten, in denen ich nicht besonders auffiel.
Dann lief ich nach Hause und wartete auf den Abend, wenn Shady mich abholen und zur Party schleifen wollte.



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Als die Nacht schon über die Stadt hereingebrochen war, klopfte es an der Tür und jemand kicherte unaufhörlich. Es war Shadys Stimme.
Ich öffnete die Tür.



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"Hey Süße! Kann's losgehen?", fragte sie und starrte mich an,
"Moment! Bist du gar nicht geschminkt?"
Ich schüttelte den Kopf und wusste, dass dies mir zum Verhängnis werden würde.



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"Na, dann sei froh, dass ich immer Make Up im Stiefel hab, du hast ja wahrscheinlich nix da.", sagte sie und lachte.



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Schon standen wir im Bad vor dem Spiegel und Shady gab mir Tausende von Schminktipps, die perfekt zu meinem Typ passen würden.
"Wir probieren mal 'n braunen Lidschatten und 'nen unauffälligen Eyeliner. Dazu...", sagte sie und kramte alles aus ihrem Stiefelschaft.



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"Ein hellroter Lippenstift und etwas Powder, das war's!"
Das war's? Powder, Lidschatten, Eyeliner... Während ich noch darüber nachdachte, ob ich diese Worte überhaupt schon einmal gehört hatte, wischte mir Shady schon im Gesicht herum, malte mich überall an und puderte mich voll.



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"Also ich find', man sieht's fast nicht.", lachte Shady und wir sahen mich an.
Ich erkannte mich kaum wieder und Shady fand das unauffällig?
Ich sah es sehr deutlich. Und ich fühlte es. Meine Haut juckte und
mein Gesicht fühlte sich schwerer an als zuvor.



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"Ich weiß nicht, Shady. Meinst du, das geht?", fragte ich skeptisch und sah mich weiterhin an. Ich hatte Angst, beim kleinsten Lächeln würde Alles wieder abbröckeln. Aber vielleicht wäre das gar nicht so schlecht.



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"Du machst dir viel zu viele Sorgen! Das wird cool, glaub mir. Und jetzt los!"
Shady stürmte hinaus und ich lief ihr schlechten Gewissens hinterher. Ich zweifelte noch daran, dass der Abend "cool" werden würde.



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Wir liefen eine Weile, bis wir nur noch dem Lärm zum Club folgen mussten. Die Musik drang vermutlich bis zum Leuchtturm auf dem Meer, denn der Club lag direkt an der Küste.
Als wir das schwarze Gebäude erreicht hatten, standen wir ratlos da.
"Voll *******. Ich will mich nicht anstellen!", murmelte sie.



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Vor dem Club stand ein einziger Türsteher.
Es schien, dass er nur Leute einließ, die Mitte Zwanzig waren und gut aussahen. Ich befürchtete also, ich würde nicht eingelassen werden.



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Doch er sagte nichts, als wir den Club betraten, sah mir nur hinterher.



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Wir befanden uns in einem schwarzen Raum, ein paar bunte Lichter beleuchteten einen Pool und der Bass ließ den Boden pulsieren.
Ich hatte das Gefühl, im Takt der Musik unabsichtlich mitzuhüpfen.



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Vor uns tanzten die Leute, doch es war mir zu laut, also beschloss ich, mir einen anderen Ort zu suchen, an dem es etwas leiser war.
Ich gab Shady ein Zeichen und ging in Richtung der gegenüberliegenden Wand.



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An der Seite befand sich ein schmaler Gang, der zu einer anderen Tanzfläche führte.
Shady brach das Gespräch mit einem jungen Mann ab und folgte mir.



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Hier war die Musik nicht ohrenbetäubend, obwohl ich sie immer noch zu laut fand.
Ein paar Leute tanzten in Badesachen, vermutlich kamen sie soeben aus dem Pool.
Shady und ich fingen gleich an, zu tanzen.



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Langsam taute ich auf und tanzte einfach, bewegte meinen Körper im Takt der Musik und musste gar nicht versuchen, locker zu werden, da ich das bereits war.



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Die Menschen hier waren einfach super gelaunt, vergaßen den Stress und lachten, tanzten, jubelten. Mit ihrer guten Laune steckten sie mich an.



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Ich merkte, wie sehr ich dieses ausgelassene Gefühl vermisst hatte, wie sehr ich unter all dem Stress gelitten hatte, der in den letzten Wochen über mich gekommen war.
Und jetzt, wenigstens für ein paar Stunden, fühlte ich mich wohl und dazugehörig.



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"Ich tanze einfach wie in Trance, vergaß meine Umgebung und hörte nur noch den Rhythmus der Musik, bis Shady mich ansprach."



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"Es ist um Drei! Wir müssen langsam gehen, du kommst schließlich eben erst aus dem Krankenhaus! Und da kannst du es dir nicht leisten, bis um Sechs durchzumachen!", reif sie und ich wachte aus meiner Tanzwut auf.



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"Komm!", sagte sie und griff mich am Arm.
Ich gab ihr zu verstehen, dass ich gleich kommen würde.
Schließlich ging sie.



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Plötzlich fand ich mich als die einzige Person auf der Tanzfläche wieder und entschied, auch zu gehen, obwohl mir nicht klar war, wieso ein Club um Drei Uhr schon so leer war.



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"Hey, da bist du ja!", sprach mich Shady an, als ich aus der Tür trat. Sie hatte draußen auf mich gewartet.
"Ich hoffe, du hattest Spaß.", sagte sie und lachte, "Dann können wir das ja gerne mal wiederholen."



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Langsam liefen wir den Weg entlang, als aus dem Club noch Musik drang.
"Danke Shady. Es war so schön.", sagte ich.
Sie lächelte. Auch, wenn wir von Grund auf verschieden waren, war sie zu meiner besten Freundin geworden.
Kurz blitzte Tanas Gesicht vor mir auf, ich schluckte und beschloss an diesem Morgen, sie zu finden. Ich musste sie kontaktieren. Das war ich ihr schuldig.


Zu Hause fiel ich ins Bett. Und ich bedankte mich dafür, dass ich hier war und nicht woanders.














Ich habe lange nichts geschrieben und doch hoffe ich,
es hat euch gefallen.
Ich freu mich wie immer über Kommentare und wünsche noch ein schönes Wochenende. Das nächste Kapitel wird wieder spannender ;)
LG
S.I.M.S.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie sieht jetzt super aus, muss ich schon sagen, das Umstylen hat ihr gut getan. Vorher war sie wirklich ein graues Mäuschen.Aber hey hat sie den ganzen Abend allein getanzt oder nur mit Shady, da lernt man doch Jungs kennen in so langer Zeit und so hübsch wie sie ist.Lustig, wie sie sich angestellt hat beim Schminken,sie kommt mir so naiv vor ,war noch nie fort und versteht aber nicht wieso der Club sich um 3 Uhr leert.
 
Hey Aiduala!
Ich finde sie auch hübscher seit dem Umstyling. Aber ich verstehe trotzdem, dass ihr das Ganze einfach nicht so liegt.
Und ich glaube auch nicht, dass sie so naiv ist, sondern eher unerfahren, da sie die ganze Kindheit lang wie in einem Nest von ihrer Tante erzogen wurde.
"Viel zu behütet" sozusagen.
Danke für den lieben Kommentar!

LG
S.I.M.S.
 
Eine schöne Fortsetzung. Endlich hat Maya ein bisschen Spaß nach den ganzen Aufregungen. Das Umstyling hat ihr gutgetan, sie sieht jetzt ihrem Alter entsprechend aus und nicht mehr so altmodisch mit dieser Hochsteckfrisur.
"Na, dann sei froh, dass ich immer Make Up im Stiefel hab, du hast ja wahrscheinlich nix da."
Da musste ich erst mal lachen :lol:. Auf die Idee mein Makeup im Stiefel zu versteckenbin ich noch nie gekommen. Da braucht man wenigstens nicht immer diese doofe Handtasche mitschleppen.

LG
kristallika
 
Find ich klasse, dass sie eine Entschädigung bekommt. Da hat sie etwas Geld und sie hat es sich ja auch verdient, war ja nicht so ungefährlich das Ganze.
 
Dankeschön.
Ja, ich hab das noch eingebaut, hatte ich nämlich vergessen, aber da sie auf den Fotos natürlich noch gar nicht umgestylt ist, konnte ich das jetzt nicht hinten ranschieben, deshalb hab ich es noch dazwischengemogelt ^^
LG
S.I.M.S.
 
Mayas neue Frisur steht ihr wirklich besser, und insgesamt scheint sie ja lockerer geworden zu sein. Und Shady wird mir immer symphatischer. Das ist wirklich schön, dass Maya in ihr so eine gute Freundin gefunden hat. :)
Oh, mir fällt gerade auf, dass ich zu Kapitel 12 ja noch gar nichts geschrieben habe. :rolleyes:
Ich kann nur sagen, dass ich beide Kapitel schön und wirklich gelungen finde. Warte natürlich gespannt darauf, wie es mit Maya weitergeht. :)
Ach ja, und deinen Vorschlag mit dem Benachrichtigen nehme ich natürlich gerne an ;)
 
Danke aqua. Stehst auf der Benachrichtigungsliste.
Schön, dass auch dir die letzten Kapitel gefallen haben und du die Fortsetzung gut fandest.
Vielen Danka uch für die netten Kommentare zu Mayas neuem Look und Shady, die ihr wirklich eine gute Freundin geworden ist. Wir werden sehen, wie's weitergeht. Ich amch morgen die Fotos und stell's dann diese Woche noch rein, ne?

LG
S.I.M.S.
 
Aufgrund dieser fiesen Bestechung hier :-)p), hinterlasse ich hier mal einen Kommi... Also:

Das war doch mal ein richtig schöner Abend! Bin aufjedenfall gespannt, was sie am nächsten Tag erlebt. Wie ich dich kenne, wird dieser Abend doch sicher Folgen haben...:glory:
Dein Schreibstil ist weiterhin top, aber das habe ich ja schon öfters erwähnt. Joa... Die Bilder haben mir auch gut gefallen. Du machst dir aufjedenfall große Mühe, was man von mir nicht behaupten kann - die "schwierigen" Bilder umgehe ich meistens. Doch du, du stellst auch diese nach und dafür bewundere ich dich:schäm:

Also: Mach weiter so!

PS. Ja es ist verworren... Wofür gibt es das nächste Kapitel:scream:
 
So, hab mich auch mal wieder reingelesen. Und wie immer wurde ich belohnt.
Und jetzt geht sie mal in nen Club, schöne Idee.
Und die Lichteffekte in deinen Bildern sind absolut der Hammer. Man hat wirklich das Gefühl in einer Disko zu stehen. Und dein Schreibstil verzaubert mich doch immer wider, zeitweise hab ich gedacht, ich würde neben ihr tanzen. ^^
Ich bin gespannt, was noch so in ihrer kleinen Welt passiert.

Gruß, Raphiarts
 
@ raphiarts:

Danke für die lieben Kommis, die du mir immer dalässt.
Ich finde es sehr schmeichelhaft, dass dir die Kapitel so imponieren und dass meine Schrift dich "verzaubert".
DANKE
LG
S.I.M.S.

Ich meine das aber nicht pathetisch, obwohl es so klingt :D, nein im Ernst, wenn mir was nicht gefällt, dann schreibe ich das auch. Aber bisher ist mir in deiner Geschichte nichts zu bemängeln aufgefallen.
Ich bin voll und ganz zufrieden, und kann mich immer entspannt zurück lehnen, wenn ich es lese. Herrliches Gefühl ... ;)
 
Wow, sogar das ist ein kompliment für mich.
Danke raphiarts.
Ich lese bei deiner Fotostory natürlich imemr rein, das Problem ist nur, dass ich nix mehr zu schreiben habe, weil sie immer gut ist. Kapitel für Kapitel perfekt. Und ich finde, du solltest so weitermachen und bedanke mich noch einmal für den lieben Kommentar ;)


LG
S.I.M.S.
 
Na gerne, Moonlight Shadow...
Stehst auf der Liste und wirst benachrichtigt... Das nächste Kapitel kommt sicherlich dieses Wochenende oder nächste Woche. Es geht diesmal nicht vorwiegend um Maya, sondern vor allem um Shadys Vergangenheit.


LG
S.I.M.S.
 
die geschichte gefällt mir weiterhin =)
eine frage... gibt es wirklich ein krankenhaus von innen zu sehen? oder wie hast du das geschafft? xD
 
hallo sims

hab gerade deine story entdeckt.sie ist schön geschrieben.maya finde ich ist mir sympatisch.kannst du mich benachrichtige wenn es weiter geht?

guss apfelfan
 
@ Misty:
Nein, es gibt kein Krankenhaus von innen zu sehen. Mit einem Cheat ann man Ärztekleidung und andere Berufskleidungen freischalten.
Joah, dann die Kulisse baun und fertig.

@ apfelan: gerne benachrichtige ich dich. schön, dass dir die stpry gefällt....

LG
S.I.M.S.
 
14. Kapitel

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Ich war erwacht und hatte mich schwer gefühlt.
Das Tanzen am Vorabend hatte mir gutgetan, aber nun kamen die negativen Seiten der Bewegung ans Tageslicht: Muskelkater in Schulter, Rücken, Bauch, Armen und Beinen.
Ich schlich zitternd ins Bad, um zu duschen.
Dabei wurde mir schmerzlich bewusst, was schon ewig Fakt gewesen war: Ich war unsportlich.
Es wurde höchste Zeit, dass ich wieder Sport trieb.
Ich hatte kein Zeitgefühl. Ob es Mittag oder Nachmittag war, konnte ich nicht sagen.


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Ich stieg in die Dusche und bemerkte, dass noch immer das Makeup auf meinem Gesicht klebte, da ich mich am Abend nicht abgeschminkt hatte. Noch ein Grund mehr, gründlich zu duschen und all das endlich im Ausguss zu versenken!



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Und so stand ich unter der Dusche und ließ mir das lauwarme Wasser übers Gesicht laufen. Ich fror nicht, aber entspannen konnte ich auch nicht. Ich würde den Tag verschlafen oder lesen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, endlich nach einem Job zu suchen, möge es auch nur halbtags sein.



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Als ich fertig war, ging ich zurück ins Schlafzimmer, um mich dort anzuziehen.
Eine leichte Jogginghose, ein Top und Ballerinas kramte ich aus dem Haufen von Sachen hervor, die ich zusammen mit Shady gekauft hatte.



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Ich wollte mir die Zähne putzen, doch was ich im Spiegel sah, ließ mich erschöpft seufzen.
Das Makeup hatte sich nicht einmal annäherungsweise gelöst.
Tiefe Risse hatten sich in der Oberfläche des Puders gebildet, das auf meiner Wange klebte. Meine Wimpern klebten zusammen und meine Lippen waren trocken.
Die nassen Haare wellten sich und wirkten dunkler als sonst.


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Resignierend stand ich vor meinem Spiegelbild und hatte schon längst begonnen, mich in Gedanken abzuschminken. Dies brachte nichts, war aber weniger anstrengend, als sich für die realitätsnächste Variante zu entscheiden - Wasser...



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Letztendlich konnte ich es selbst nicht mehr ertragen, beim Lachen eine Schicht Puder auf den Boden fallen zu sehen, also drehte ich den Wasserhahn auf. Ich war noch immer verwundert, wie lange Makeup sich auf der Haut halten konnte. Doch andererseits war es typisch für Shady, sich einmal zu schminken und die ganze Woche damit herumlaufen zu können.



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Ich begann, mit meinen Händen im Gesicht herumzureiben.
Das Puder ließ sich beinahe abziehen, so hart und elastisch war die Schicht geworden.



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Als das Puder beinahe von meinem Gesicht gelöst war und in Fetzen auf dem Boden lag, musste ich nur noch Einzelheiten entfernen.



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Der Moment, in dem ich mir Wattepads wünschte, war gekommen, als ich schließlich wie eine Wilde auf meinen Augenlidern herumwischte, um den Lidschatten abzubekommen.
Auch der Lippenstift verschmierte mehr, als sich entfernen zu lassen.
Schließlich hatte ich genug und drehte den Wasserhahn zu, als ich wieder halbwegs menschlich aussah.



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Dann wollte ich endlich etwas essen und öffnete den Kühlschrank. Milch, Eier, Aufstriche und Belag, Brot, Butter und Salat, Gemüse, Obst und eine Packung Kekse. Und ich hatte Konserven im Schrank. Was wollte ich mehr?
Doch gerade jetzt klopfte es an der Tür. Seufzend schlug ich den Kühlschrank zu.



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Ich öffnete die Tür und sah einer erschöpften Shady ins Gesicht.
"Wow. Und ich dachte, ich wär müde.", begrüßte ich sie.
"Hey, das Basecap ist nur für die Augen. Nach einer durchwachten Nacht ist es nicht so prickelnd, sich die Augen von der Sonne kochen zu lassen.", sagte sie und grinste.



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"Ich dachte, wir könnten 'ne Runde dreh'n.", erklärte sie mit einem hoffnungsvollen Blick.
Ich hatte nichts dagegen, aber mein Magenknurren erinnerte mich an die Priorität, die ich mir gesetzt hatte.



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"Gerne. Ich möchte vorher aber noch etwas essen, wenn's dir nichts ausmacht.", sagte ich lächelnd und nickte kurz, "Wieso bist du überhaupt so fertig? Du gehst doch sonst nie vor um Fünf ins Bett."



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"Das ist so 'ne Sache. Gestern war ich noch mit 'nem Typen unterwegs. Hat eben länger gedauert und nach ein paar Drinks schlaf' ich auch besser.", antwortete sie.



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"Ein Typ? Ist es was Ernstes?", fragte ich skeptisch, während sie das Haus betrat und wusste, ich hatte einen von Shadys wenigen, wunden Punkten erwischt.
Sie sprach nicht über ernste Dinge.



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"Hey! Du weißt, ich mag das Thema nicht. Die Antwort, die ich dir gegeben hab', muss reichen!", lachte sie. Ich wollte trotzdem nicht locker lassen.



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"Komm' schon! Ich dachte immer, du wärst das Gegenteil von verklemmt. Das Gegenteil von prüde...
Aber ich hab' mich wohl getäuscht, wenn du nicht mal mit mir darüber sprechen kannst.", bemerkte ich provokativ.



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"Ich bin auch nicht veklemmt, Süße. Aber jetzt hab' auch ich Hunger. Also los, ich will was essen."
Sie überspielte das Thema perfekt, aber ich war noch nicht bereit, es unter den Tisch fallen zu lassen.



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Bereitwillig nahm ich ein paar Zutaten aus dem Kühlschrank, während Shady zu meiner Verwunderung die Theke schrubbte.



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Ich mischte einen Waffelteig, wie ich es bei Tante Sophia gelernt hatte.
Tante Sophia. Es tat mir Leid, was passiert war. Ich musste Kontakt aufnehmen, doch ich wusste nicht wie. Telefon? E-Mail? Es gab viele Möglichkeiten, aber ich wollte nicht bekanntgeben, wo ich lebte. Vielleicht war sie so wütend, dass sie mich töten wollte. Oder sie wollte mich zurück.
Ich verdrängte den Gedanken und mischte weiter den Teig.



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"Was ist denn das?", fragte Shady und war kurz davor, sich lachend auf dem Boden rollen, als ich mit dem Teller missglückter Waffeln vor ihr stand.
"Waffeln?", fragte ich und sah verlegen weg.
"Okay. Dann lass' uns mal königlich speisen!", prustete Shady und setzte sie an den Tisch.



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Ehrfürchtig sah ich die krebserregenden Krümel auf meiner Gabel an, bevor ich die in den Mund schob und zerbiss. Die Konsistenz war krümelig und hart aber nur halb so schlimm, wie der Geschmack.
"Das ist schrecklich.", sagte ich und lächelte verlegen.



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Auch Shady nahm unsicher den ersten Bissen.
Danach sagte sie gequält: "Qaaatsch. Das is sooo lecker, mmh!"



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Ich sah sie finster an, woraufhin sie laut loslachte.
"Okay, okay! Es ist schrecklich. Es schmeckt wie wochenalte Fäkalien. Na und? Es sättigt!"
Auch ich lachte kurz, wurde dann aber wieder ernst.



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"Das ist schlimm. Wenn ich nur Konserven aufwärmen kann, werde ich bestimmt bald aussehen, wie dieser Versteigerungsleiter, ... Herr Specht!"
Wieder lachte Shady.
"Ach was! Ich bring' dir 'n bisschen was bei. Und irgendwann kannst du vielleicht sogar mal Tiefkühlpizza machen."




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Nun musste auch ich grinsen.
"Klingt gut!", sagte ich ironisch und leckte mir die Lippen.



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"Find' ich auch. Jetzt lass' uns gehen. Wir kaufen uns unterwegs eben was Leckeres!", sagte sie und stand auf.



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Wir verließen das Haus und ich staunte.
Die Sonne ging bereits wieder unter, ich war also erst am späten Nachmittag aufgestanden.
"Wo gehen wir hin?", fragte ich Shady.
"Ich kenn' da so'n süßen Park, der ist echt schön. Ich würde dich gerne mal dahinbringen.", sagte sie und wir gingen die Straße entlang.



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Ich kannte den Park nicht, auf dessen Wegen wir nun entlangliefen.
Aber ich mochte ihn. Er war klein und wunderschön, kaum jemand war da und ein kleiner Teich lag ruhig im letzten Sonnenlicht.



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"Hier war ich oft mit meinen Eltern.", sagte Shady lächelnd, als sie vor mir her auf dem sandigen Weg lief.
"Ist auch echt schön hier.", antwortete ich und atmete die frische Luft tief ein.



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"Komm', wir setzen uns.", forderte sie mich an einer der Bänke auf.
"Gern."
Ich sprach nicht viel, beobachtete Shady ganz genau. Ihr ging dieser Ort nahe, weckte Erinnerungen in ihr und ich wollte diese nicht zerstören, sondern mit ihr zusammen nachdenken.



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"Ich war ein sehr glückliches Kind.", erzählte sie.
Ich schwieg.
"Meine Eltern waren so fürsorglich. Immer um mich besorgt. Und meine Großeltern waren für mich so etwas wie meine zweiten Eltern. Bei ihnen war ich immer gut aufgehoben und fühlte mich so wohl."



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"Einmal war ich mit meinen Eltern und Großeltern hier und bin in den Teich gefallen. Ich hab' den ganzen Weg nach Hause geschrieen und niemand konnte mich beruhigen.", lachte sie.
Ich lächelte und stellte mir die kleine Shady vor.



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Es war eine so schöne Zeit mit Shady. Wir saßen da und sie erzählte.
Ich hörte zu und lächelte manchmal.
"Ich liebte meinen Vater so sehr wie meine Mutter. Sie haben sich nie gestritten und trotzdem haben sie sich getrennt. Sie hielten es für besser, das geteilte Sorgerecht für mich zu beantragen, doch irgendwann wurde daraus das alleinige Sorgerecht für meine Mutter. Ich nehme das meinem Vater nicht übel, weil ich ihn liebe.", erzählte sie und ich sah eine Träne in ihrem Auge.



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"Es ist fast immer so im Leben.", sagte ich nun und lächelte, "Das eine Auge lacht, das andere weint."
"Wenn beide Augen weinen, ist was falsch, oder?", fragte Shady mich.
"Nein. Manchmal weinen halt beide Augen. Und manchmal lachen beide."



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Wir saßen da und betrachteten den Teich.
"Hast du noch Kontakt zu deinem Vater?", unterbrach ich irgendwann die Stille.
"Ich schreibe ihm E-Mails. Er ist umgezogen. Wohin, weiß ich nicht.", antwortete sie leise.
Eine Träne lief ihr die Wange hinunter.
"Danke.", sagte sie plötzlich.
"Wofür?", fragte ich erstaunt.
"Für diesen Moment, Maya."
Wieder schwiegen wir und sahen den Wogen des Windes auf der Oberfläche des Teichs zu.



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Erst nach Untergang der Sonne wurde ich durch die kalte Luft und den Wind aus diesem tranceartigen Gefühl geweckt.
Ich fühlte mich nicht wie von dieser Welt. Alles war still, nur der Wind rauschte in den Bäumen und eine Eule sang ihr Nachtlied.
Ich atmete die frische Luft ein. Shady saß still neben mir und starrte auf den Teich.



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"Möchtest du gehen?", fragte ich Shady flüsternd.
Sie schüttelte leicht den Kopf.



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So blieben wir sitzen. Ich ohne Gedanken. Was Shady dachte, wusste ich nicht, aber ich wusste, es ging ihr gut. Und das war mir wichtig.
Der Wind rauschte noch immer in den Bäumen und bewegte das Wasser. Und wir saßen da und schwiegen. Denn schweigend sagt man genug.













Ich hoffe, dass Kapitel war nicht zu lang und hat euch gefallen.
Ich wünsche uch noch ein schööönes Wochenende!
LG
S.I.M.S.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh mein Gott, ich weine gleich. Und das meine ich nicht etwa, weil ich es nicht ertragen kann, sondern weil die Stimmung wieder so perfekt war.
Erst der einstieg mit den Füßen, was ich wie immer sehr gelungen finde und als immer wiederkehrendes Moment in der Geschichte liebe. Das bringt Harmonie in die Sache.
Und dann der letzte Teil im Park.
Manchmal weinen beide Augen und manchmal lachen beide. Und manchmal freuen sich alle Herzen, wenn sie deine Geschichte lesen.
Echt, mal wider ein wunderschöner Teil und perfekt an einem Samstag Abend.

Danke dafür. Ich werde immer ein Fan bleiben.
 
Mein Gott!
Du bist
1. schnell im Kommentar hinterlassen!
2. gut im Komplimente machen (ich meine: OOOO GOTT!!!! DAS HAB ICH NICHT VERDIENT!)
3. selbst ein Gott im Geschichtenschreiben
und
4. ein echt netter Feedbacker ;)

Ich weiß nicht was ich sagen soll und das:

Danke dafür. Ich werde immer ein Fan bleiben.

hat mich zum Schlucken gebracht...
Danke danke danke danke danke!!!

Ich wünsche dir noch ein schööönes Wochenende!

LG
S.I.M.S.
 
Wieder ein sehr schönes Kapitel,in dem die Füsse anfangs einmal mehr im Mittelpunkt stehen.Du weisst ja, wie gut mir das gefällt.Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen,Shady schreibt ihrem Vater , aber sie kennt seine Adresse nicht? Die Szenen im Park sind sehr stimmungsvoll mit einer gewissen Nachdenklichkeit.
 
Wieder ein sehr schönes Kapitel, alles ist so harmonisch. Schön das sich die Beiden jetzt so gut verstehen. Du hast es geschafft, daß mir die anfangs sehr unsympathische Shady jetzt super sympathisch ist.

Auch die Frage, warum Tante Sophia, Maya rausgeworfen hat, hast du gekonnt wieder aufgegriffen. Ich hoffe das Geheimnis wird bald gelüftet.
Ich freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
kristallika
 
@ kristallika:
Wenn dir Shady anfangs auch unsymphatisch war und du jetzt anders denkst, dann geht's dir ja wie Maya ;)

Ja, warum Sophia Maya rausgeworfen hat, wird sich noch klären, nicht im nächsten Kapitel, aber sicherlich in einem der nächsten....

LG und gute Nacht!
S.I.M.S.
 
Wow, was für ein schönes Kapitel.
Wie immer toll geschrieben, aber diesmal fand ich es besonders schön, so harmonisch und philosophisch.
Der Teil im Park ist dir echt gut gelungen. Und die Stelle mit den Augen und die letzten Sätze fand ich sehr schön.

lg
aqua
 
Bin ganz deiner Meinung aqua!!:)
Mir war übrigens Shady auch am Anfang seeeeehr unsympatisch jetzt ist sie einer meine Lieblingscharaktere!!
Gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz liebe Grüße henrik98
 
@ aqua: Schön, dass es dir so gut gefällt. Ich habe versucht, es wirklich real zu beschrieben. Dieses Gefühl, wenn man weinen möchte und doch etwas Positives an der Sache sieht...
Das nächste Kapitel wird wieder etwas chaotischer, denn Maya muss endlich einen Job finden ;)

LG
S.I.M.S.
 
wow schönes kapitel.das letzte bild vom kapitel ist wunderschön.ich frage mich immer noch warum sophia maya rausgeworfen hatt...

gruss apfelfan
 

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