Fotostory Nachts ♦ abgeschlossen ♦

Cindy Sim

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November 2009
Ich wollte mit dieser Story eigentlich warten, bis LorenhillCity zu Ende ist, aber die Story spukt mir die ganze Zeit im Kopf herum. Daher kann ich einfach nicht anders, als jetzt damit anzufangen. LorenhillCity geht natürlich wie gewohnt weiter.

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Tiger_Lady;Rosalie Bruiser;Dream27;Arla;Cocanut;youkai;henrik98;Flasiana;bianca1993;Lenalein;Kaffeekatze;melmel;JeanySim;Yalea;


(auf das Bild klicken)

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Willkommen in meiner Welt! Man könnte fast sagen, sie ist perfekt. Ich habe ein riesiges Traumhaus, gehöre zu den führenden Architekten der Umgebung, das Geld auf meinem Konto reicht noch für die nächsten 10 Jahre und eine Putzfrau kümmert sich um den Dreck, den ich mache.

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Da kommt sie auch schon, immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht, um mich zu begrüßen. Eine höfliche Frau, das muss man ihr lassen. Sie erledigt ihre Arbeit ordentlich und meist macht sie sogar noch mehr, als nötig. Man könnte sie fast als meine persönliche Assistentin bezeichnen. Außerdem ist sie vertrauenswürdig, noch nie hat auch nur eine Kleinigkeit meiner Wertgegenstände gefehlt, obwohl ich diese bei Gott nicht gut verstecke.



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Ehrlich gesagt habe ich sie aber hauptsächlich wegen ihrer hinreißenden Figur und ihrem freizügigen Kleidungsstil eingestellt. Auch jetzt füllt es mir schwer, meinen Blick zu kontrollieren und er wandert automatisch an den Rand ihrer Netzstrümpfe. In meinem Kopf spinnen sich schon wieder alle möglichen Fantasien zusammen, bis mich die Türglocke zurück in die Realität holt. Wie üblich eilt Miranda, meine Putzfrau auch schon hinaus, um die Tür zu öffnen. Ich wohne allein, denn so muss ich mit niemandem zurechtkommen, doch ich lade auch häufig Gäste ein.



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Stacy, meine Verlobte betritt das Zimmer. Nur für den Fall, dass ihr blind seid: Stacy ist Model. „Hast du mal wieder deinen Schlüssel vergessen?“, frage ich sie, obwohl ich die Antwort ohnehin schon weiß. Stacy gehört zu den schusseligsten und unordentlichsten Personen, die mir je begegnet sind. Damit übertrifft sie schon beinahe mich.



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Sie lächelt nur entschuldigend und wie erwartet, stürzt sie sich auf mich und beginnt, mich zu küssen. Ja, meine Welt ist ziemlich schön. Man könnte fast sagen, sie ist perfekt. Solange es nicht Nacht ist.


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Kommentare, egal ob negativ oder positiv, sind natürlich herzlich erwünscht! Aber auch stille Leser sind willkommen!
 
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Klingt auf jeden Fall spannend. Was wohl nachts passiert...? Ich hab da so 'ne Vermutung...
Na ja, bitte benachrichtigen! :)
LG
IloveSims2!
EDIT: Ach ja, das Haus ist echt der Hammer! Gibt's das irgendwo zum Download?
 
Träume

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Wie aus dem Nichts gekommen stand Ruth in meinem Zimmer, an die Wand gelehnt mit dieser gespielten Lässigkeit, die ihr eigen war. Doch ihre Fingernägel, die sich an der abgeblätterten Holztäfelung festkrallten, verrieten sie. Sie war ganz und gar nicht ruhig. In ihr tobte ein Sturm. Sie kam selten grundlos in mein Zimmer, eigentlich kam sie überhaupt selten in mein Zimmer. Wenn sie es tat, dann, weil sie reden wollte, weil sie Rat erhofft oder einfach nur zu ihrer eigenen Beruhigung. Aber niemals, weil sie mich mochte. Sondern immer, weil sie mich brauchte.

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Ich streckte mich auf meinem kratzigen Bettbezug aus und blickte sie erwartend an. „Na, was gibt´s?“, fragte ich. „Glaubst du an Engel?“, fragte sie mich. „Ich weiß nicht…“, erwiderte ich, unschlüssig, was sie mit dieser Frage bezwecken wollte. „Was, wenn es Engel gibt, die unter uns Menschen leben, aber nicht wissen, dass sie Engel sind?“, bohrte Ruth weiter. Wieder konnte ich ihr keine Antwort auf die Frage geben. Ich wusste einfach nicht, worauf sie hinaus wollte. „Jane, wo finde ich einen Schutzengel?“, fragte sie schließlich und in ihrer Stimme lag eine Spur Verzweiflung, nur eine Spur, aber deutlich genug, dass ich sie heraushörte.

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Manchmal schien sie in einer anderen Welt zu leben. Auch jetzt waren ihre Augen wie abgerückt und schienen in die Ferne zu blicken, auch, wenn dort nichts war, als eine kahle Holztäfelung. Ich beneidete sie fast um diese Fähigkeit, dieses Entrückt-Sein, denn es war eine Möglichkeit, der Gegenwart und der starren Hierarchie in unserer Familie zu entkommen. Ich beneidete sie auch um die Kraft, sich aufzulehnen und zu rebellieren. Ich beneidete sie darum, wie sie sich anzog und schminkte. Aber meistens hatte ich Mitleid mit ihr. Ich wusste, dass ihr Leben kein einfaches war, wahrscheinlich noch bedrückender als mein eigenes. Das wurde mir klar, während ich beobachtete, wie sie langsam die Wand entlang herabrutschte und schließlich auf dem Boden kauerte.


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„Wozu brauchst du einen Schutzengel?“, fragte ich vorsichtig, nachdem ich mich zu ihr gesetzt und den Arm um sie gelegt hatte. Ich hoffte, ihr durch diese Geste Halt zu geben oder Wärme oder so etwas Ähnliches zumindest. „Weil ich jemanden brauche, der mich beschützt. Ich habe doch niemanden, der mich beschützen kann.“ „Wovor brauchst du denn Schutz?“ Doch anstelle einer Antwort starrte sie nur gedankenverloren ins Leere. Wieder einmal wusste ich nicht, wie ich sie behandeln sollte. „Wieso betest du nicht? Bete doch zu einem Engel.“, schlug ich ihr vor und es erschien mir wie eine nutzlose Phrase, die ich nur sagte, um irgendetwas zu sagen. „Das geht nicht. Gott hasst mich.“, murmelte sie. „So ein Unsinn. Wieso sollte Gott dich hassen? Gott liebt doch alle Menschen.“ „Ich habe gesündigt.“



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Schweißgebadet wache ich auf. Mein Herz schlägt so unglaublich schnell, ich komme kaum noch mit dem Atmen nach. Ich hasse es, zu träumen, denn ich träume ausschließlich von meiner Vergangenheit. Teilweise so realistisch, dass es kaum von der Wirklichkeit unterscheiden kann, teilweise in bizarren Verzerrungen. Doch jedes Mal kenne ich die Situationen, die ich träume bereits aus meinem Leben, besser gesagt, aus meiner Kindheit und Jugendzeit. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas anderes geträumt zu haben. Um mich zu beruhigen, beschließe ich, aufzustehen und ein Glas Wasser zu trinken.



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Doch kaum habe ich mein Bett verlassen, höre ich auch schon wieder ihre Stimme. „Jaaaaaaaaaneeeeeeeeeee“, flüstert sie, kaum hörbar, wie ein Windhauch. Manchmal frage ich mich, ob es nur eine Einbildung ist. Vielleicht ist es nur die Einsamkeit. Doch momentan erscheint mir diese vernünftige Erklärung wie ein Märchen, das man kleinen Kindern erzählt, um sie zu beruhigen. Die nackte Panik packt mich und ich kann meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Ängstlich rolle ich mich auf dem Boden zusammen, jeder Teil meines Körpers beginnt unkontrolliert zu zittern. „Lass ich in Ruhe!“, flüstere ich zurück, doch es klingt nicht so stark, wie ich es beabsichtigte sondern verzweifelt und bettelnd. Nachts wach zu sein ist schlimmer als zu träumen. Zum Glück wird mein Geist von der Übermüdung wieder zurück in den Schlaf gerissen.



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„Ruth, dein Vater und ich machen uns Sorgen um dich. Das ist jetzt schon das Zweite Mal, dass du zu spät nach Hause kommst.“ Mutter sprach mit ernster Stimme, wie immer, wenn sie eine ihrer Erziehungsmethoden ankündigte. Ich war erleichtert, dass sie sie diesmal an Ruth ausließ und nicht an mir. „Wir werden dieses Verhalten nicht mehr länger dulden. Du hast bis Ende der Woche Hausarrest. Und solltest du uns danach nicht ändern, werden wir zu drastischeren Maßnahmen greifen.“, betonte sie mit Nachdruck. Ruth wagte es nicht, Mutter in die Augen zu blicken.






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„Vor allem möchten wir, dass du deinen Kleidungsstil änderst. Sieh dich doch nur an! Diese kurzen Röcke gehören sich nicht für ein anständiges Mädchen! Möchtest du so enden wie diese Wendy?“, fügte sie hinzu. „Nein, Mutter“, erwiderte Ruth beinahe tonlos, noch immer dem Blick der Mutter ausweichend. Über Wendy redeten die meisten Menschen in unserem Dorf verachtend. Sie zog sich freizügig an, pflegte ständig wechselnde Beziehungen zu Männern und man sah sie auch nie in der Kirche. „Mit der muss etwas nicht stimmen“, vermutete Mutter, „sie ist ein Mensch der Sünde. Gott will sie nicht in seiner Kirche haben.“

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„Wenn du dauernd so herumläufst, wirst du nie einen anständigen Mann finden. Höchstens ein paar unanständige Wüstlinge werden sich für dich interessieren“, fuhr Mutter fort, an Ruth gewandt. „Und du möchtest doch nicht als alte Jungfer enden?“, fragte sie beissend. Ruth schüttelte den Kopf. Wie ich vermutete, konnte sie zu diesem Zeitpunkt bereits ausschließen, als alter Jungfer zu enden, aber das sollte Mutter besser nicht erfahren. „Geh jetzt auf dein Zimmer und denk über dein Verhalten nach.“ Wortlos verließ sie den Raum.

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Benommen liege ich auf dem harten Holzboden. Die Erinnerungen schmerzen noch immer, obwohl seither so viele Jahre vergangen sind. Manchmal denke ich, ich sollte mit Stacy zusammen ziehen. Vielleicht würde es mich beruhigen, wenn ich wüsste, dass jemand da ist, der mich beruhigen könnte, jemand, der mich verstehen würde. Ich hasse meine Träume, doch noch mehr hasse ich es, nachts wach zu sein.

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So, das war das 1. Kapitel. Freue mich wie immer über Kommentare!
 
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Hallo!
Also, das klingt doch sehr, sehr spannend. Nun erfährt man auch, warum Jane sich vor der Nacht fürchtet. Sie hat sich also ihre schöne heile Welt aufgebaut und kann doch nicht vor ihrer Vergangenheit flüchten.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie es hier weitergeht, dein erstes Kapitel lässt ja Übles erahnen!
 
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Verträumt sah ich aus dem Fenster. Zwar konnte ich durch die angelaufene Scheibe nicht viel sehen, doch das störte mich nicht. Es ging mir nicht darum, was ich sah, sondern darum, was ich fühlte. Die große, weite Welt da draußen, von der Mutter mir ständig einhämmerte, sie sei gefährlich. Aber ich wusste, dass sie es nicht war. Für mich bedeutete sie Freiheit, Ausbruch, ja, ein anderes Leben. Ein Leben, in dem ich glücklich sein konnte, in dem ich ich selbst sein konnte. Ich wollte nichts, als weg von hier. Deshalb lernte ich verbissen wie eine Irre für die Schule, denn für mich war eine hohe Bildung die einzige Möglichkeit, diesem elenden Leben zu entkommen. Die anderen hielten mich für eine Streberin, auf manche wirkte ich wohl auch etwas gefühllos, in jedem Fall niemand, mit dem es sich lohnte, befreundet zu sein. Aber das störte mich nicht weiter. Ich konzentrierte mich auf die Zukunft, nicht auf die Gegenwart.



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Plötzlich wurde ich durch ein Knarren aus meinen Gedanken gerissen. Ich blickte unter mein Bett, von wo das Geräusch gekommen war und entdeckte zwischen den hölzernen Bettpfosten meine Schwester. Ihre Augen waren leblos in die Ferne gerichtet. Weiß der Geier, wie sie sie es geschafft hatte, dort hin zu kommen, ohne meine Aufmerksamkeit zu erregen. „Um Himmels Willen Ruth, was machst du unter meinem Bett?“, fragte ich sie. „Ich verstecke mich.“ „Verstecken? Vor wem denn?“ „Unter dem Bett findet sie mich nicht. Da lässt sie mich in Ruhe.“ „Ruth, wer denn, verdammt?“ „Ich habe solche Angst vor ihr.“ Ich wurde wütend auf sie, eine Wut, die aus der Frustration entstand, die ich empfand, da sie mir nie auf meine Fragen antwortete. Manchmal konnte ich gut damit umgehen, aber heute hegte ich einen richtigen Zorn gegen sie.



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Gewaltsam zerrte ich sie auf mein Bett und wunderte mich dabei, wie leicht und schwach sie war. „Was ist denn nur los mit dir? Sag es mir doch endlich! Antworte doch!“ Doch sie schlang nur ihre Arme um die Knie und fixierte den Fußboden. „Wie soll ich dir denn helfen?“, fragte ich und mein Zorn schlug in Verzweiflung um. „Das kannst du nicht. Niemand kann mir helfen. Niemand kann mich beschützen“, sagte sie, mit einem Hauch Bitterkeit in ihrer Stimme. Ich verstand sie nicht. In der Schule war sie so fröhlich, so offen, ein richtiger Sonnenschein und jeder mochte sie. Zu Hause dagegen wirkte sie wie tot, apathisch, gerade so, als würde sie nichts von der Welt um sie herum mitbekommen.



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„Seid ihr immer noch wach? Sagt mal, spinnt ihr eigentlich? Morgen ist Schule!“ Vater war ins Zimmer gestürmt und brüllte uns an, mit einer Stimme wie ein Presslufthammer. Seine Gesten wirkten einschüchternd auf uns beide. „Wisst ihr eigentlich, wie spät es ist? Allerhöchste Zeit zum Schlafen! Und setzt euch gefälligst nicht mit den Schuhen auf das Bett!“ Dann erblickte er das Jugendmagazin auf meinem Nachtkästchen. Er hob es hoch, durchblätterte es kurz und begann dann, unter einem neuerlichen Wutanfall, die Seiten heraus zu reissen. „Wie oft habe ich euch schon gesagt, ihr sollt diese Zeitschriften nicht lesen? Da steht nur Unsinn drinnen! Seht euch das mal an, diese ganzen leicht bekleideten Mädchen, diese Ratgeber, wie man sich den Männern präsentiert, das ist doch nichts für euch!“



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Er warf die Reste in den Papiereimer. „So etwas will ich nie wieder sehen! Und Ruth, du hast dir wohl davon schon das Hirn verblenden lassen! Sieh dich nur an, wie du herumläufst, aufgetakelt wie eine, wie eine…ich kann es gar nicht aussprechen! Du solltest dich wirklich schämen!“ Wie so oft in solchen Momenten hatte ich das Gefühl, Ruth verteidigen zu müssen, doch wie jedes Mal brachte ich kein Wort heraus. Nicht einmal einen trotzigen Gesichtsausdruck bekam ich hin. Wortlos ging ich in das Bad, um mich fertig zum Schlafengehen zu machen.



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Ich kralle die Fingernägel in den sündteuren Parkettboden, wage es nicht die Augen zu öffnen. Ich höre sie nicht, ich sehe sie nicht, ich rieche sie nicht. Aber ich weiß, dass sie da ist. Ich spüre es, es ist eindeutig und so sehr ich auch versuche, sie mir auszureden, bin ich doch der Überzeugung, dass sie real ist. Sie ist da. Es gibt keinen Ausweg. Es gibt kein Entkommen. Bis zum Sonnenaufgang sind es noch mindestens 3 Stunden, das weiß ich, ohne auf die Uhr zu schauen. Und erneutes Einschlafen ist unmöglich, jetzt, wo sie da ist.



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Mechanisch öffne ich die Augen, ohne es wirklich zu wollen. Ich erkenne Füße, rissige, weiß-graue Haut und schmutzige Zehennägel. Jetzt habe ich Gewissheit, wirkliche Gewissheit, ich kann keine Ausreden mehr suchen. Sie hat es sich auf meinem Bett bequem gemacht, entspannt sitzt sie da und lässt die Beine baumeln, als wäre sie kein schreckliches Ungeheuer, sondern ein unschuldiges Schulmädchen. Sie scheint sich auf das, was kommt zu freuen.


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Ich wage es aufzublicken, direkt in ihre Augen, die leer sind und doch so angsteinflößend. Ich versuche, in ihnen zu lesen, was sie vorhat, doch sie blicken mich nur an wie jedes Mal, böse und zornig. Ich beginne, sie anzuflehen, zu betteln, mit wachsender Verzweiflung. Doch ich weiß, dass es ohnehin keinen Sinn hat. Sie ist da und vor Morgengrauen wird sie nicht wieder gehen. Es gibt nichts, was es lindern könnte, nichts, was es schneller vergehen lassen könnte, nichts, was es auch nur in irgendeiner Weise abschwächen könnte. Niemand kann mir helfen. Niemand kann mich beschützen.





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Das wars mal wieder. Freue mich über jegliche Kommentare!
 
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Kompliment, bisher eine sehr spannende Geschichte mit tollen Bildern.
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht!
 
Dann möchte ich hier auch mal schreiben... :-)
Ich hatte vor einigen Tagen so viele Theorien, na mal schaun ob ich noch eine einzige heute zusammenkriege =/ Vorallem bin ich auch noch so schlecht im formulieren, sodass man mich auch richtig versteht *g* Das kann lustig werden

Aber zuerst einmal wollte ich sagen, dass ich deine FS bisher sehr gut finde.. Finde es gut, wie du langsam die Spannung aufbaust, die entscheidenden Informationen immer sehr gut verpackt.. Wobei ich ehrlich gesagt anfangs einige Probleme damit hatte, alle Personen richtig zuzuordnen.. Ob ich nun richtig denke, ist noch nicht bewiesen :D

Dann mal zur Geschichte selbst...:
Anfangs hätte ich etwas ganz anderes erwartet, als ich die beiden Frauen im Prolog auf dem Sofa gesehen habe.. Ob sie sich wohl so zu den Frauen hingezogen fühlt, weil sie so schlechte Erfahrungen mit Männern aufgrund ihres Vaters gemacht hat?
Und dann hatte ich mich beim letzten Kapitel gefragt, wer dieses "Monster" nun wirklich ist.. Anfangs dachte ich, dass es das ist, vor dem Ruth immer so Angst hatte, vor dem sie beschützt werden wollte.. Und dann kam mir noch die Idee, dass es Ruth selbst ist.. Ich weiß zwar nicht, ob ich mir etwas selbst eingeredet habe, aber irgendwie hab ich im Kopf, dass sie gestorben ist (durch Selbstmord?).. Und das sie vielleicht jede Nacht ihre Schwester aufsucht, damit Jane weiß, wie sie sich immer gefühlt hat..
Zum Satz "Ich habe gesündigt." fiele mir jetzt so spontan dann als Zusammenhang ein, dass Ruth ja das "Monster", dass sie zu Lebzeiten immer gesehen hat, umgebracht hat.. =/ Weshalb auch immer...

So.. Das wars erstmal von mir.. ^^ Irgendwie so im Nachhinein klingt das alles ganz schön unlogisch und total furchtbar formuliert.. Ob du da wohl durchsteigen wirst...?
Freu mich schon auf die Fortsetzung.. :hallo:
 
Es geht spannend weiter.
Wer oder was wohl diese Kreatur ist? Und was will sie von Jane? Ich tendiere ja eher zu der Theorie, dass es die merkwürdige "sie" ist, von der auch Ruth immer gesprochen hat (obwohl ich die Überlegung über mir auch nicht schlecht finde :)). Aber was will sie von den Geschwistern? Und was hat sie mit Ruth angestellt?
Fragen über Fragen :) Ich bin auf alle Fälle schon sehr gespannt, wie sich deine Geschichte weiterhin entwickelt und freue mich auf das nächste Kapitel! :)

Edit: Die Flashbacks finde ich übrigens (auch von den Bildern her) echt klasse, ich mag die Bearbeitung und das unwohle Gefühl, dass sie in mir hervorrufen.
 
@Frostwyrm: Danke für dein Lob!

@LiddleVicky: Danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Ob sie sich wohl so zu den Frauen hingezogen fühlt, weil sie so schlechte Erfahrungen mit Männern aufgrund ihres Vaters gemacht hat?
Naja, das wollte ich eigentlich nicht so rüber bringen. Aber du wirst sehen, die Mutter ist auch keine Heilige. Also von daher müsste sie asexuell sein x)
Deine zwei Theorien sind übrigens (auch im anderen Forum) die häufigsten zu dem Monster. Aber soo schnell gibt´s darüber noch keine Aufklärung. Übrigens hab ich deinen Kommentar verstanden.:lol:

@Mineled: Tjaja, Fragen über Fragen :p Also dazu kann ich jetzt natürlich nichts sagen, sonst wäre es ja langweilig. Aber schön, dass du dir über meine Story Gedanken machst. Und freut mich auch,dass dir meine Bilder gefallen!

Sooo, nun die Fortsetzung:

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Ein Blick auf ihren Mund zeigt mir, dass sie gesättigt ist. Blut tropft von ihren Lippen, ein eindeutiges Zeichen. Mit Schaudern denke ich an die grau-schwarz-gestreifte Nachbarskatze. Für jeden anderen Menschen wären diese blutverschmierten Lippen vermutlich erschreckend, doch mich beruhigen sie. Sie hat bereits genug. Sie wird sanft zu mir sein. Relativ sanft. Hoffentlich. Hoffentlich trügt ihr Lächeln, ihr lauerndes, vorfreudiges, verdammtes Lächeln. Hoffentlich ist sie heute nicht allzu brutal.

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Ein letztes Mal versuche ich, ihr zu Entkommen. Ich werfe mich vor ihr auf die Knie, ich flehe sie an. Ich kreische. „Bitte, lass mich in Ruhe!“ Die Verzweiflung kriecht in mir hoch, nagt an mir, zerreist mich beinahe. „Bitte, nur einmal, nur heute, bitte lass mich nur dieses eine Mal in Ruhe!“ Mit einem Auge spähe ich zur Tür. Vielleicht bin ich schnell genug, vielleicht schaffe ich es, zu entkommen. Vielleicht kann ich sie lange genug ablenken. „Bitte, bitte, nur dieses eine Mal!“ Ich weiß, dass sie es liebt, wenn ich das tue. Es bereitet ihr eine perverse Freude, mich vor ihr auf dem Boden knien zu sehen, gedemütigt, verzweifelt, flehend. Vielleicht kann ich entkommen. Vielleicht.

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Doch bevor ich einen Fluchtversuch wage, wirft sie sich auf mich, hält mich fest. Ihre schmutzigen Fingernägel bohren sich in mein Fleisch. Sie zerstört meine Hoffnung. Sie zerstört alles in mir. Jede Art von Selbstachtung ist verloren gegangen. Sie nähert sich immer weiter meinem Gesicht, ich kann ihren fauligen Atem riechen. Mit aller Kraft versuche ich sie weg zu stoßen, obwohl ich weiß, dass es sinnlos ist. Es gibt kein Entkommen. Nicht in der Nacht. Nicht vor ihr.

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Angst ist das Schlimmste aller Gefühle. Es ist das Gefühl, dass ich am Meisten hasse. Angst, die in alle Teile deines Körpers kriecht und es dir unmöglich macht, sie zu bewegen.. Angst, die sich mit ihren langgliedrigen Fingern an deiner Seele festkrallt und nicht mehr loslässt. Panische Angst, die dein Gehirn verblendet, bis alle deine Gedanken nur noch von ihr erfüllt sind. Diese Angst löst sie in mir aus. Tag und Nacht, unaufhörlich. Jede Sekunde meines Lebens verbringe ich in Angst. Aber Nachts wird es unerträglich. Nachts zerstört sie jede Art von Hoffnung, die die Angst erträglich erscheinen lässt. Man sagt, Angst ist oft nicht so schlimm wie eine Sache selbst, doch das stimmt nicht. Meine Angst ist nichts im Vergleich zu der Folter, die ich jede Nacht erlebe.

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Die Schmerzen sind unerträglich. Und jeder Schmerz, jede leichte Berührung steigert meine Angst. Was wird sie als nächstes tun? Welche sadistische Qual fällt ihr als nächstes ein? Meine Hände sind wund, weil ich mich dauerhaft am Fußboden festkralle, doch das ist noch der geringste meiner Schmerzen. Ich spüre jede einzelne meiner Nerven, es scheint kein Ende zu geben. Es ist mir nicht einmal vergönnt, in Ohnmacht zu fallen, es gibt nichts, was die Schmerzen lindert.



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Dann endlich die Erlösung. Der Sonnenaufgang. Erleichterung macht sich in mir breit. Der Spuk verschwindet so schnell wie er gekommen ist. Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die geliebte Sonne. Es gibt nichts schöneres, als die wärmenden Strahlen, die ich auch durch das Fenster hindurch spüre. Endlich.



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Es gibt keine körperlichen Anzeichen für all die Misshandlungen, die ich in der Nacht erlitten habe. Nicht mal ein harmloser blauer Fleck ist zu sehen. Nur meine noch immer vorhandenen Schmerzen erinnern mich daran. Langsam stehe ich auf, nur um mich dann in mein Bett zu legen. Jetzt noch ein, zwei Stunden Schlaf, dann ist die Welt wieder in Ordnung.


So, das wars erstmal wieder. Freue mich irrsinnig über jeden Kommentar!


 
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Oh mann, starker Tobak...
Beeindruckende Story mit ebenso tollen Bildern. So richtig kann ich gar nichts dazu sagen, ich muss das erstmal sortieren.
Aber eine Theorie wollte ich noch beisteuern: könnte es sein, dass das Monster ihre eigenen (nicht ganz) fleischgewordenen Ängste sind? %)
Schuldgefühle, vielleicht am Tod ihrer Schwester? Dabei ist ja noch gar nicht klar, ob Ruth tot ist... Eine Art Selbsthass und -bestrafung, weil sie sich nicht gewehrt hat?
Aber vielleicht ist das alles auch total absurd. Bitte mehr Futter für wilde Theorien =)

Liebe Grüße
Aminte
 
Wow, was für eine Story! Hab eigentlich nur zufällig mal in diesen Thread geschaut und bin doch glatt an der Geschichte hängengeblieben. Echt spannend!

Ich hatte beim Lesen so ähnliche Gedanken wie Aminte. Im Moment bin ich auch der Meinung, dass dieses "Monster" nicht real ist, sondern nur in Janes Gedanken existiert. Dafür spricht ja auch, dass Jane am morgen nach den angeblichen Misshandlungen keinerlei körperliche Anzeichen einer Misshandlung aufweist. Vielleicht ist sie ja schizophren oder so etwas...
 
Ok, dieses Kapitel hat mich so ein bisschen verwirrt :-) Ist aber wieder mal super geschrieben... Und die Bilder sind klasse geworden... Am meisten hat mich das Bild mit dem Sonnenaufgang begeistert... *träum* Ich liebe Sonnenaufgänge und -untergänge.. Die sehen immer so wunderschön aus.. :up:

Aber viel schlauer bin ich wegen dem Monster nun auch nicht geworden ^^ Dabei mag ich den :idee:-Effekt ;)
Wie kann es sein, dass sie Schmerzen hat, aber überhaupt keine Anzeichen von Gewalt da sind?! Auch nicht an den Fingern, obwohl es heißt, dass sie total wund sind, da sie sich am Boden festkrallt?
Da fragt man sich ja, ob sie so sehr von ihren Eltern und so hm.. gequält wurde, dass sie sich nun selbst danach noch alles mögliche vorstellt, wenn du meinst, dass die Mutter auch nicht ganz ohne ist.. :ohoh:
Vom räumlichen her, sieht es ja irgendwie (für mich jedenfalls *g*) so aus, als würde sie in einem anderen Haus wohnen.. Oder so.. Also ist es eigentlich ausgeschlossen, dass es etwas mit dem Auslöser von den Ängsten der Schwester zutun hat.. Jedenfalls ist es ja häufig bei Geistergeschichten und so, dass die Geschöpfe in den Häusern verweilen..
Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.. und was wir als nächstes über die Nächte erfahren werden.. Nun kommt ja erstmal der Tag.. Ob sie wohl am Tag darüber nachdenken wird...?

Puh.. Ich sollte nichts schreiben, wenn ich krank bin... Nachdenken ist irgendwie grad nicht so ganz möglich ;) Meine Sätze werden ja immer komischer..
 
Huhu Cindy :-)

Ich bin auch auf deine Story gestoßen und zunächst muss man ja mal sagen, dass das Cover dir total gut gelungen ist, macht richtig Lust auf mehr und ist schön gruselig.

Hast mich am Ende des ersten Kapitels ja echt überrascht, ich dachte eher (vorallem nach dieser machohaften Erzähleweise ;D) da kommt jetzt ein Mann um die Ecke und dann ist die Erzählerin tatsächlich eine Frau.

Das zweite Kapitel ist ein krasse Gegensatz zum ersten, finde ich. Ich muss dir sagen, im ersten hat mir dein Schreibstil nicht so gut gefallen, war sehr oberflächlich und nur Fakten erzählend. Im zweiten Kapitel ist er dahingegen sehr emotional und du schmückst die Sätze schön aus, eine sehr schöne Erzählweise. Die Posen der Mädchen in der ersten Rückblende sind dir übrigens toll gelungen!

Ich bin gespannt, was Ruth wohl getan hat. Jane und sie sind übrigens sehr hübsch (; Aber diese Mutter ist ja total fromm, schon wie sie redet. Dass Jane sich zu Mädchen hingezogen fühlt gefällt ihr sicher auch nicht. :>

Das dritte und vierte Kapitel die sind dir beide toll gelungen, vorallem im dritten wieder sehr tolle Bilder :-) Im vierten hat mir der Sonnenaufgang gut gefallen. Aber dieses ‚Monster’ ist ja wirklich krank *-* Sehr furchteinflößend... Ich hoffe nicht, dass es ihre Schwester ist, das wäre schon ziemlich krass.

Bin gespannt, wie es weitergeht! Gute Arbeit. :-)
 
oh nein, deine arme Protagonistin!! Ihre Familie ist ja ziemlich krank *bemitleid*

Am Anfang hat mich die Geschichte (ganz wie schon brightMoment schrieb) nicht so sehr gefesselt aufgrund des kühlen Schreibstils, aber ich denke das ist gewollt, da sie ja tagsüber Herr (bzw Frau) ihrer Sinne ist.

Die Bilder sind sehr eindrucksvoll gemacht, ich bin ein Fan von liebevollen Details. Dieses heruntergekommene Haus der Eltern ist mehr als unheimlich.

Nur schade, dass deine Figuren auch in der Vergangenheit moderne Haarschnitte und Kleider tragen... ich fände es besser, wenn sie ein bisschen weniger modisch gekleidet wären (wenn das denn möglich ist)

Das Monster mag ich, es ist gut in Szene gesetzt und die sadistische Grausamkeit kommt gut zur Geltung.

Freue mich auf Fortsetzung

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So, jetzt komme ich auch endlich mal dazu, hier einen Kommentar zu schreiben.
Schon bei dem ersten Bild sind mir Schauer über den Rücken gelaufen. Dieses Monster - was auch immer es ist, vielleicht doch ihre Schwester? Oder wie Aminte sagte, ihre eigenen Ängste? Oder doch das Monster, vor dem auch Ruth Angst hatte? - ist dir wirklich gut gelungen, es wirkt absolut bösartig, abstoßend und panikmachend. Und es ernährt sich anscheinend von Blut, wenn es denn real ist. Auch von Janes Blut? *frag*
Ah, überhaupt wieder sehr viele Fragen, die du aufwirst, und die gerne beantwortet werden möchten!
Vom Geschriebenen her hat mir hier wirklich die Stelle gefallen, in der du die Angst selbst beschreibst, das war sehr eindringlich. Wow!
Und was mich in diesem Kapitel wirklich am meisten berührt hat, obwohl es nur ein kleines, nebensächliches Detail war, ist ihr T-Shirt: "Peace, Love, Happiness" steht da ja drauf. Ich weiß nicht, ob du das beabsichtig hattest, aber das steht so dermaßen im Gegensatz zu ihrer schlimmen Situation, in der wirklich nichts von den genannten Wörtern zu finden ist, das es mich beim Anschauen voll traurig gemacht hat.
Diese arme Frau! Was hat sie nur getan, dass sie so gequält wird? Und von wem/was wird sie gequält?
Schreib schnell weiter, ich hätte so gerne eine Auflösung!
Liebe Grüße,
Mineled
 
Kommibeantwortung

@Aminte:
Beeindruckende Story mit ebenso tollen Bildern.
Danke für dein Lob!
Dabei ist ja noch gar nicht klar, ob Ruth tot ist...
Stimmt, aber irgendwie kommt das so rüber. Haben nämlich schon mehrere User geschrieben. Ob ich sie tatsächlich sterben lasse? (oder besser gesagt sterben habe lassen) Mal sehen ;)
Aber vielleicht ist das alles auch total absurd. Bitte mehr Futter für wilde Theorien =)
Kommt noch :) Vorher allerdings ein Abschnitt vom Tag.

@Linifini:
Oha voll gruselig.
Aber an sonsten toll :)
Danke! Schön, dass dir meine Story gefällt.

@Niqesse:
Wow, was für eine Story! Hab eigentlich nur zufällig mal in diesen Thread geschaut und bin doch glatt an der Geschichte hängengeblieben. Echt spannend!
Dankeschön!
Vielleicht ist sie ja schizophren oder so etwas...
Auch mal eine interessante Theorie. Natürlich kann ich zu Theorien nichts sagen, sonst verrate ich euch ja mehr, als ich eigentlich will.

@LiddleVicky:
Aber viel schlauer bin ich wegen dem Monster nun auch nicht geworden ^^ Dabei mag ich den :idee:-Effekt ;)
Tja, auf den musst du leider noch etwas warten. :p
Da fragt man sich ja, ob sie so sehr von ihren Eltern und so hm.. gequält wurde, dass sie sich nun selbst danach noch alles mögliche vorstellt, wenn du meinst, dass die Mutter auch nicht ganz ohne ist.. :ohoh:
Jaja, die lieben Eltern. Allerdings üben die Eltern eine andere Form von Gewalt aus, als das "Monster"
Vom räumlichen her, sieht es ja irgendwie (für mich jedenfalls *g*) so aus, als würde sie in einem anderen Haus wohnen..
Stimmt, sie wohnt in einem komplett anderem Haus.
Nun kommt ja erstmal der Tag
Richtig erkannt. Vorerst wird es also noch nicht viel mehr Informationen geben.
Puh.. Ich sollte nichts schreiben, wenn ich krank bin...
Oh, du Arme. Dann wünsch ich dir mal gute Beserung!
Meine Sätze werden ja immer komischer..
Also ich hab bisher noch alles verstanden.

@brightMoment:
Also erstmal vorneweg: Das ist ein Kommentar, genauso, wie ich ihn mir gewünscht habe :)
Hast mich am Ende des ersten Kapitels ja echt überrascht, ich dachte eher (vorallem nach dieser machohaften Erzähleweise ;D) da kommt jetzt ein Mann um die Ecke und dann ist die Erzählerin tatsächlich eine Frau.
Genau das wollte ich auch mit der Schreibweise bezwecken (und nebenbei wollte ich auch den Charakter meiner Hauptfigur beschreiben). Also schön, dass du drauf reingefallen bist. :lol: Hat hier in diesem Forum nämlich noch niemand geschrieben.
Das zweite Kapitel ist ein krasse Gegensatz zum ersten, finde ich. Ich muss dir sagen, im ersten hat mir dein Schreibstil nicht so gut gefallen, war sehr oberflächlich und nur Fakten erzählend. Im zweiten Kapitel ist er dahingegen sehr emotional und du schmückst die Sätze schön aus,
Ich mag die emotionale Schreibweise ehrlich gesagt auch lieber, da ich recht emotional (manchmal schon beinahe überemotional) veranlagt bin, aber ich wollte, dass der Charakter der Hauptfigur raus kommt und die ist eben nicht so wirklich emotional (zumindest am Tag).
Jane und sie sind übrigens sehr hübsch (;
Schön, dass sie dir gefallen, obwohl ich ja ehrlich gesagt immer versuche, häßliche Sims für meine Fotostorys zu erstellen, weil ich es realistischer finde, aber am Ende siegt dann eben doch immer mein Sinn für Ästhetik :lol:

@Siebenmonster:
Am Anfang hat mich die Geschichte (ganz wie schon brightMoment schrieb) nicht so sehr gefesselt aufgrund des kühlen Schreibstils, aber ich denke das ist gewollt, da sie ja tagsüber Herr (bzw Frau) ihrer Sinne ist.
Genau. Ich wollte den Kontrast zwischen Tag und Nacht und außerdem passt es einfach besser zum Charakter meiner Hauptfigur.
Die Bilder sind sehr eindrucksvoll gemacht, ich bin ein Fan von liebevollen Details. Dieses heruntergekommene Haus der Eltern ist mehr als unheimlich.
Schön, dass es dir gefällt.
Nur schade, dass deine Figuren auch in der Vergangenheit moderne Haarschnitte und Kleider tragen... ich fände es besser, wenn sie ein bisschen weniger modisch gekleidet wären (wenn das denn möglich ist)
An die Mode der Kleider und Frisuren hab ich ehrlich gesagt gar nicht so viel gedacht. Aber ich hab den Bereich ja überhaupt etwas vernachlässigt, vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Figuren immer dasselbe anhaben, obwohl es sich um verschiedene Abschnitte handelt. Aber ich habe ja eine Ausrede: Es sind ja Träume und in denen (also bei mir ist das zumindest so) nimmt man die Kleidung meistens nicht so bewusst wahr, außer man träumt speziell über Kleidung. Aber mal sehen, vielleicht find ich noch ein paar unmodernere Sachen für die nächsten Fortsetzungen.
Das Monster mag ich, es ist gut in Szene gesetzt und die sadistische Grausamkeit kommt gut zur Geltung.
*freu* schön, dass du das so siehst, da ich ja so gut wie überhaupt nicht beschrieben habe, wie genau es Jane quält. Wollte ich anfangs eigentlich machen und hab mir schon zur Inspiration alle möglichen (vor allem mittelalterlichen) Foltermethoden aus dem Internet gesucht, dann aber beschlossen, dass ich nichts davon auch nur irgendwie für meine Story verwenden möchte, da es relativ "billiger" Spannungsaufbau gewesen wäre und für dieses Forum, indem ja doch auch recht jüngere User unterwegs sind, einfach ungeeignet.

@Mineled:
Dieses Monster ist dir wirklich gut gelungen, es wirkt absolut bösartig, abstoßend und panikmachend.
Schön, dass es so gut rüber kommt! Hab mir schon Gedanken gemacht, dass es nicht so gut wirkt, da ich so gut wie nie Horror/Gruselfilme sehe und mich daher hauptsächlich auf meine eigene Fantasie verlassen "muss".
Und es ernährt sich anscheinend von Blut, wenn es denn real ist.
Auch, aber hauptsächlich von rohem Fleisch (man beachte den vorsichtigen Hinweis auf die Nachbarskatze)
Und was mich in diesem Kapitel wirklich am meisten berührt hat, obwohl es nur ein kleines, nebensächliches Detail war, ist ihr T-Shirt: "Peace, Love, Happiness" steht da ja drauf. Ich weiß nicht, ob du das beabsichtig hattest, aber das steht so dermaßen im Gegensatz zu ihrer schlimmen Situation, in der wirklich nichts von den genannten Wörtern zu finden ist, das es mich beim Anschauen voll traurig gemacht hat.
Also direkt geplant war es nicht, ich hab ihr anfangs einfach irgendeinen Pyjama gegeben, der mir gut gefallen hat. Erst beim Bilder machen ist mir die Ironie dahinter aufgefallen und die hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich gelassen hab.


@All:
Danke für die vielen Kommentare! (Steht im krassen Gegensatz zu meiner anderen Story, da hab ich bis jetzt genau 1 Kommentar :lol:) Freut mich, dass euch die Story gefällt und in wenigen Minuten werde ich die Fortsetzung online stellen!
 
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„Du weißt doch, wie Jane ist. Sie braucht eben ihre Privatsphäre. Mich wundert es ja schon, dass sie überhaupt meinen Heiratsantrag angenommen hat“; höre ich Stacys Stimme, während ich mit einem Tablett Getränke zurück an den Strand schlendere. Die Tonlage klingt zwar verständnisvoll, aber natürlich weiß ich genau, dass sie im Grunde genommen nur jammern will. Der tiefe Seufzer am Ende des Satzes bestätigt meine Annahme. „Und außerdem-“ „Na, was lästert ihr da schon wieder über mich?“, falle ich ihr grinsend ins Wort, während ich mich zu ihnen auf die gepolsterte Bank geselle.



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Lacy nimmt die Frage natürlich sofort zum Anlass, sich in unser Beziehungsleben einzumischen. „Sag mal, wann zieht ihr zwei eigentlich endlich mal zusammen?“ Offenbar ist sie der Meinung, dass dies, als unsere gemeinsame Freundin ihre Aufgabe ist. Obwohl...eigentlich ist sie ja nur Stacys Freundin und jetzt eben auch meine. So, wie das ja immer in Beziehungen ist: Man bekommt einfach ungefragt den Freundeskreis der anderen aufgebrummt. Lacy ist auch Model, allerdings eher eines der Marke klapperdürres Catwalkgestell. Daher kennen sie sich wohl auch, Stacy und Lacy, die zwei Models, klingt das nicht hübsch? Ich verbringe eindeutig zu viel Zeit mit Leuten, die von irgendwelchen Plakaten runterlächeln und wandelnden Kleiderständern. Vermutlich werde ich irgendwann ernsthafte Komplexe davon tragen.

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„Naja, wer weiß, vielleicht ja schon bald“, antworte ich auf ihre Frage und sehe sofort, wie Stacys Mund sich zu einem erfreuten, aber auch etwas misstrauischen Lächeln formt. „Allerdings müssen wir uns dann wohl ein neues Haus suchen, denn wie wir alle wissen, ist Stacy ja überaus wasserscheu!“, füge ich neckend hinzu und werfe ihr einen herausfordernden Blick zu. „Tzz!“ Wie vermutet streift ihr Kleid ab und rennt zum Sprungbrett.



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Dann legt sie einen tadellosen Kopfsprung hin und während ich mal wieder ihre hinreißende Figur begutachte, frage ich mich, ob sie ahnt, dass ich mit derartigen Äußerungen nur bezwecken will, dass sie sich auszieht. Man könnte meinen, ich könnte sie als ihre Verlobte auch so oft genug ohne Klamotten sehen, aber vermutlich würde es Lacy momentan etwas merkwürdig finden, wenn wir jetzt einfach so vor ihr beginnen würden, herum zu machen. Das muss also warten, bis sie nach Hause geht, also vermutlich noch bis zum Einbruch der Dunkelheit.

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Als wir endlich alleine sind, dauert es auch nicht lange, bis Stacy ausspricht, was ihr vermutlich schon die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hat. „Sag mal, hast du das heute eigentlich ernst gemeint, mit dem Zusammen ziehen?“, fragt sie, etwas vorsichtig und mit einem beinahe flehenden Ausdruck in ihren Augen, der es mir schwer macht, sie jetzt zu enttäuschen. „Naja, weißt du…“, beginne ich und suche nach Worten, die möglichst einfühlsam klingen. „Ja, ich weiß schon“, unterbricht sie mich. „ist schon ok. Ich hab mir von Anfang an gedacht, dass du mit der Antwort nur Lacy zufrieden stellen wolltest“, grinst sie und küsst mich auf den Hals. „Hätte mich ja auch gewundert, der plötzliche Sinneswandel.“

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Sanft streichelt sie über meine Wange. Wieder einmal frage ich mich, womit ich soviel Glück verdient habe. Sie schafft es einfach immer, hinter meine Maske zu blicken und ist damit vermutlich der einzige Mensch, der mein wahres Ich kennt, der einzige Mensch, dem ich wirklich vertraue. Jede ihrer Berührungen, jedes Wort, das sie sagt, geht mir unter die Haut. Wieso hält sie es so lange mit mir aus? Sie liest mir jeden Wunsch von den Augen ab, stellt sich ständig auf mich ein, heilt die Wunden meiner verkrüppelten Seele, ohne auch nur die kleinste Gegenleistung zu erwarten. Und wenn sie dann nur einmal einen Wunsch äußert, etwas erwartet, das eigentlich normal sein sollte, wenn man verlobt ist, schlage ich es ihr ab. Was bin ich nur für eine Idiotin!

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„Hör mal…“, sage ich schließlich und blicke ihr ernst in die Augen, „wir könnten es ja mal versuchen. Nur so probeweise.“ Verwundert blickt sie mich an. „Ich meine, du musst ja nicht gleich deinen ganzen Kram herschleppen, nur das Nötigste eben und dann sehen wir ja, wie das Zusammenleben so funktioniert“, schlage ich vor. Noch immer bringt Stacy kein Wort heraus, doch das Strahlen in ihren Augen verrät ohnehin mehr als 1000 Worte. Sie streichelt über meinen Nacken und ich fühle mich so geborgen, wie schon lange nicht mehr.


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So, das war´s fürs Erste mal wieder. Freue mich natürlich wieder irrsinnig über jeden einzelnen Kommentar!

 
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Oh, oh, ob das so eine gute Idee ist? Ich nehme nicht an, dass Stacy über die nächtlichen Eskapaden ihrer Liebsten Bescheid weiß. Vielleicht irre ich mich da, aber irgendwie glaube ich es nicht.
Und ich könnte mir vorstellen, dass der Grund, warum es keine gemeinsame Wohnung gibt, eben der ist. Die Damen vom Catwalk haben gewiss auch ihre Monster, aber so eins? Und ob Stacy das Monster wirklich auf Abstand halten kann? Vielleicht. Eine Weile. Aber irgendwann... Wird es wohl auftauchen. Und dann gute Nacht, Stacy... %)
Es dürfte eine Zerreißprobe werden.
 
Aus der Albtraumszenerie hinein in ein perfektes, taghelles Leben. Besonders das erste Bild wirkte nach den Eindrücken des letzten Kapitels unglaublich grell, mir taten beinahe die Augen weh. :D Ich finde es auch sehr lustig, dass Stacy vom Typ her so hell wirkt, so Strahlemänn ... äh ... frauchen mäßig.
Ich bin mir allerdings noch nicht so sicher, was ich von ihr halten soll. Jane scheint ja wirklich sehr von ihr angetan zu sein (und das nicht nur sexuell, da sind wohl schon tiefe Gefühle ;)) und aus ihrer Sicht findet sie diese Gefühle auch bei Stacy. Aber ob sie wirklich echt sind? Höchstwahrscheinlich spielt mir da mein Vorurteilsdenken aber auch nur einen Streich :D *lach*
Schön, dass die beiden ihre Beziehung so offen leben, das ist ja nicht immer so leicht, umso toller, dass anscheinend Lacy die beiden akzeptiert. Zumindest ist sie ganz gut darin, so zu tun. :D
Ansonsten mochte ich das Kapitel sehr gerne, es ist schön, ein bisschen heile Welt zu spielen nach den entsetzlichen Ereignissen in der Nacht!
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich jedoch ... :)
Erstens, dieser Satz:
Offenbar ist sie der Meinung, dass dies, als unsere gemeinsame Freundin ihre Aufgabe ist, obwohl sie ja eigentlich Stacys Freundin ist und jetzt eben auch meine, wie das ja immer in Beziehungen ist, man bekommt einfach ungefragt den Freundeskreis der anderen aufgebrummt.
Ich würde ihn ein bisschen umformulieren. Mach vielleicht irgendwo einen Punkt rein, stell ein paar Glieder um, sonst klingt das alles etwas holterdipolter. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, ich fand den Inhalt des Satzes nämlich klasse, aber in dieser Stellung bin ich doch sehr darüber gestolpert. Durch die vielen Kommata verliert man irgendwie den Sinn. Zumindest ich. :D
Vielleicht so?
"Offenbar war sie der Meinung, dass dies ihre Aufgabe als unsere gemeinsame Freundin ist. Dabei war sie ja eigentlich Stacys Freundin ... und jetzt eben auch meine, wie das ja immer in Beziehungen läuft: man bekommt einfach ungefragt den Freundeskreis der anderen aufgebrummt."
Mein zweiter Punkt wäre der - für mich - zu abrupte Übergang. Eben sind sie noch schwimmen. Oder Stacy ist schwimmen und Jane hat schweinische Gedanken :D, aber auf alle Fälle ist da Lacy noch da. Und dann ist es plötzlich dunkel, die beiden sind alleine. Das ging mir etwas zu schnell.
Vielleicht könnte man da ja einfach einen Übergangssatz einbauen:
Das muss also warten, bis sie nach Hause geht, also vermutlich noch bis zum Einbruch der Dunkelheit. Die schneller kam, als ich erwartet hatte. „Sag mal, hast du das heute eigentlich ernst gemeint, mit dem Zusammen ziehen?“, fragt Stacy schließlich, als wir alleine waren, etwas vorsichtig und mit einem beinahe flehenden Ausdruck in ihren Augen, der es mir schwer macht, sie jetzt zu enttäuschen.
Gefällt mir auch nicht so richtig, aber eventuell weißt du ja, was ich meine. *lach*
So, ich hoffe, du bist mir wegen meiner niederschmetternden Kritik ;) nicht allzu böse, mir hat das Kapitel sehr gefallen, und ich freue mich auf eine Fortsetzung.
 
Kommibeantwortung

@Mineled:
Aus der Albtraumszenerie hinein in ein perfektes, taghelles Leben. Besonders das erste Bild wirkte nach den Eindrücken des letzten Kapitels unglaublich grell, mir taten beinahe die Augen weh. :D
Na, dann hoffe ich mal, meine Story verursacht keine bleibenden Schäden =) Ja, ich wollte den Kontrast haben zwischen Tag und Nacht und zeigen, dass sie tagsüber eben kein verschüchtertes, ängstliches Mäuschen ist.
Ich bin mir allerdings noch nicht so sicher, was ich von ihr halten soll. Jane scheint ja wirklich sehr von ihr angetan zu sein (und das nicht nur sexuell, da sind wohl schon tiefe Gefühle ;)) und aus ihrer Sicht findet sie diese Gefühle auch bei Stacy. Aber ob sie wirklich echt sind?
Huii, du stehst Stacy ja sehr kritisch gegenüber.
Höchstwahrscheinlich spielt mir da mein Vorurteilsdenken aber auch nur einen Streich :D *lach*
Jaja, immer auf die Blondinen! tzzz
Schön, dass die beiden ihre Beziehung so offen leben, das ist ja nicht immer so leicht, umso toller, dass anscheinend Lacy die beiden akzeptiert.
Ja, ich denk mal, heutzutage sind die Leute eher aufgeschlossen homosexuellen Paaren gegenüber. Zumindest die Paare, die ich kenne (na gut, das sind jetzt nicht so viele) werden eigentlich vom Großteil ihres Umfelds akzeptiert. Und vermutlich wäre Lacy kaum mehr ihre Freundin, wenn sie die Beziehung gar nicht nicht akzeptieren würde x)
Ansonsten mochte ich das Kapitel sehr gerne, es ist schön, ein bisschen heile Welt zu spielen nach den entsetzlichen Ereignissen in der Nacht!
Schön, dass es dir gefallen hat! Es ist mir ehrlich gesagt recht schwer gefallen, es zu schreiben.
Durch die vielen Kommata verliert man irgendwie den Sinn. Zumindest ich. :D
Jaja, immer ich mit meinen verschachtelten Kommasätzen :lol: Hab den Abschnitt jetzt geändert und hoffe, dass es nun ok ist.
Mein zweiter Punkt wäre der - für mich - zu abrupte Übergang.
*seufz* Ich weiß, ist mir selbst aufgefallen, aber irgendwie ist mir kein passender Übergang eingefallen, vor allem weil es ja im Präsens geschrieben ist und sowas wie "drei Stunden später" irgendwie komisch klingt. Deshalb hab ich mal gehofft, dass das spätere dunkle Bild sowas wie selbsterklärend ist. Aber jetzt hab ich noch einen Übergangssatz eingefügt.
So, ich hoffe, du bist mir wegen meiner niederschmetternden Kritik ;) nicht allzu böse, mir hat das Kapitel sehr gefallen, und ich freue mich auf eine Fortsetzung.
:) Nein, im Gegenteil, ich kann mit Kritik denk ich ganz gut umgehen, vor allem, wenn sie wie in deinem Fall sehr konstruktiv ist.

@Aminte:
Oh, oh, ob das so eine gute Idee ist? Ich nehme nicht an, dass Stacy über die nächtlichen Eskapaden ihrer Liebsten Bescheid weiß. Vielleicht irre ich mich da, aber irgendwie glaube ich es nicht.
Da hast du ganz recht, sie weiß nichts davon.
Und ich könnte mir vorstellen, dass der Grund, warum es keine gemeinsame Wohnung gibt, eben der ist.
Hmm, unbewusst vielleicht, aber eigentlich liegt es hauptsächlich an Janes Freiheitsdrang.
Und ob Stacy das Monster wirklich auf Abstand halten kann? Vielleicht. Eine Weile. Aber irgendwann... Wird es wohl auftauchen. Und dann gute Nacht, Stacy... %)
Huii, du bist ja richtig schwarzmalerisch auf dem Weg...:p Mal sehen, was passiert, wenn sie wirklich zusammen ziehen.
 
Die Kommibeantwort war ja nun ziemlich schnell... ^^ Kommt man ja gar nicht mit dem Kommi-schreiben hinterher ;)

Ohohh.. Im neuen Kapitel gehts ja heiß her.. Freut mich ehrlich zu sehen/lesen, dass Jane tagsüber ein Leben frei von nächtlichen Ängsten führen kann.. Wäre sicherlich ziemlich hm... zerschmetternd 24 Std. lang jeden einzelnen Tag unter solchen Qualen leben zu müssen.. =/ Am besten gar nicht erst vorstellen
Mich würde aber mal interessieren, ob Stacy von den fürchterlichen Nächten Bescheid weiß. Sollte es ein von Ruth unabhängiges Monster sein (nicht das Monster für Ruth' Ängste), könnte es ja sein, dass ausschließlich Jane es sehen/fühlen kann...
Dem Plan zusammen zu ziehen steh ich aber im Grunde noch relativ neutral gegenüber.. Vielleicht hilft es Jane ja.. =/ Und sie scheinen sich ja wirklich zu mögen, was spricht also dagegen...

Hm.. Eigentlich wollte ich noch etwas anderes schreiben, aber irgendwie ist es mir nun dummerweise entfallen =/ Vielleicht fällt es mir ja wieder ein, dann füg ichs nochmal ein xD

Wollte aber nochmal auf eine Stelle aus dem vorletzten Kapitel zusprechen kommen ;) Sind Wunden an den Händen vorzufinden, wenn sie sich so fest am Boden festkrallt?

Tja.. Dann lass ich mich mal überraschen, wie die nächste Nacht verlaufen wird.. Anscheinend wird Stacy wohl da bleiben..?
 
@Liddle Vicky:
Keine Sorge, du bekommst deine eigene Kommibeantwortung ;)
Freut mich ehrlich zu sehen/lesen, dass Jane tagsüber ein Leben frei von nächtlichen Ängsten führen kann.. Wäre sicherlich ziemlich hm... zerschmetternd 24 Std. lang jeden einzelnen Tag unter solchen Qualen leben zu müssen.. =/ Am besten gar nicht erst vorstellen
Ja, Verdrängung ist ja auch eine Art Selbstschutz, um nicht komplett den Verstand zu verlieren. Allerdings sind manche Erinnerungen, wenn sie nicht aufgearbeitet werden gefährlich...
Mich würde aber mal interessieren, ob Stacy von den fürchterlichen Nächten Bescheid weiß.
Nein, die hat keine Ahnung. Jane verdrängt es tagsüber ja gewissermaßen.
Wollte aber nochmal auf eine Stelle aus dem vorletzten Kapitel zusprechen kommen Sind Wunden an den Händen vorzufinden, wenn sie sich so fest am Boden festkrallt?
Nein. Keine Wunden.

Die nächste Fortsetzung folgt in wenigen Minuten.
 
Du

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Wieder einmal liege ich zusammengerollt auf dem Bett. Ich denke über den heutigen Tag nach, über Stacy. Will ich wirklich, dass sie einzieht? War das eine gute Idee? Was ist, wenn… Ich wage gar nicht daran zu denken. Nein, Stacy wird es hier gut gehen. Es gibt hier nichts und niemanden, von dem eine Gefahr ausgeht. Ich rolle mich noch enger zusammen. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn sie heute bei mir übernachtet hätte, denn in den wenigen Nächten, in denen Stacy bisher hier geschlafen hat, konnte ich halbwegs ruhig schlafen. In diesen Nächten war sie nicht da.



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Dann schluckte mich der Schlaf und ich träumte einen bizarren Traum. Ruth und ich saßen auf meinem Bett und spielten mit den hölzernen Puppen, die uns Großvater geschnitzt hatte. Es schien alles so friedlich, so harmonisch wie schon lange nicht mehr. „lalalala“, sang Ruth in einer einfachen Melodie, es klang wie eines der Kinderspiele, die wir damals so oft gespielt haben.



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„Das ist Mutter“, erklärte sie mir dann und deutete mit ihrem Kinn auf eine der Puppen, „und das ist Vater.“ Plötzlich begann sie geradezu hysterisch zu lachen, kein Kinderlachen, nein, es klang beinahe böse. „Was passiert eigentlich mit Eltern, die nicht brav sind? Kommt dann auch der Nikolaus und steckt sie in ein Tintenfass? Oder schneidet ihnen jemand den Daumen ab? Nein, so was passiert nur bei Kindern. Bei kleinen Kindern, die sich nicht benehmen können. Erwachsene dürfen unanständig sein.“ Wieder lachte sie.



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„Soll ich dir mal was verraten?“, fragte sie mich und ihre Stimme klang dabei seltsam hoch. „Ich habe ein Baby gefunden!“ „Wo denn?“, fragte ich, neugierig und naiv, wie ich eben war. „Draußen, im Wald.“ „Mutter sagt aber, wir dürfen nicht in den Wald!“, erwiderte ich, doch Ruth schien sich davon nicht einschüchtern zu lassen. „Na und?“, blaffte sie trotzig. „Muuuuutteeeeeeeeeer!“, schrie ich, doch sie reagierte nicht darauf. Dafür aber Ruth. „Psssst! Wenn du es ihr nicht verrätst, zeige ich dir dafür das Baby!“ Ich überlegte einen kurzen Augenblick. „Wo ist es denn?“ „Ich habe es in den Keller gesperrt!“


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Erschrocken fahre ich hoch, richte mich pfeilgerade auf. Ich bin mir nicht sicher, ob es der Traum ist, der mich aufwachen hat lassen oder etwas Schlimmeres. „Bitte, bitte, lass mich schlafen!“, flehe ich sie an, auf meinem Bett kauernd. Verdammt, wieso hat Stacy nicht bei mir übernachtet? Ich richte die Augen auf die Bettdecke, wage es nicht, aufzublicken. Langsam wandert mein Blick den Bettbezug entlang, immer weiter bis zur anderen Seite des Bettes.

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Dort sitzt sie auch, wie erwartet, sie scheint mein Bett bequem zu finden. „Du bist nur Einbildung!“, schreie ich sie an. „Du existierst überhaupt nicht! Hau endlich ab!“ Sie lacht. „Wir wissen doch beide, dass es dich nicht gibt. Los, geh endlich!“ Ich bin selbst nicht richtig überzeugt von dem, was ich sage, trotzdem schreie ich weiter auf sie ein. So lange, bis sie mich erneut auf den Boden zwingt und ihre sadistischen Spielchen mit mir treibt. „Wieso bringst du mich nicht gleich um?“, frage ich sie und bewirke damit tatsächlich, dass sie abrupt aufhört, mich zu quälen.



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„Weil du das einzige bist, das mir noch geblieben ist.“ Als ob das nicht schon genug Verwunderung in mir ausgelöst hätte, zieht sie mich im nächsten Moment vom Boden hoch und umarmt mich. Ihre Haut fühlt sich an wie rohes Fleisch, kalt, als würde kein Blut darin fließen. Sie drückt mich an sich, so fest, dass sie mir beinahe die Rippen bricht. Ich spüre den kratzigen Stoff ihres alten Leinengewandes. Der faulige Geruch von eingetrocknetem Blut und Verwesung macht sich vor meiner Nase breit.

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Und dennoch, ich erwidere ihre Umarmung. Erst nur zaghaft, dann immer fester. Meine Arme umschließen ihren Körper, als wäre er etwas angenehmes, ein kuscheliges Stofftier etwa. Obwohl ich gegen die Übelkeit ankämpfte, drücke auch ich sie fester an mich und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. So stehen wir da, bis der Morgen graut und sie sich langsam aus der Umarmung löst, um zu verschwinden.


 
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Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe... Schande über mich! =)

Deine Story hat sich echt entwickelt! Super, besonders das Monster hat das gewisse Etwas. Ich bin gespannt, wie es wohl weitergeht.
;)
Ach ja, eine Theorie noch: ich glaube, dass das Monster das Baby ist, welches ihre Schwester gefunden hat. Bin aber nicht sicher.

LG
IloveSims2!

EDIT: Eeeeersteee! %)
 
Huii, du bist ja richtig schwarzmalerisch auf dem Weg...:p Mal sehen, was passiert, wenn sie wirklich zusammen ziehen.

Nö, kein Schwarzmaler, nur Realist ;).
So langsam wird es schwierig zu kommentieren, mir geht so viel durch den Kopf, dass er schon fast leer ist. :lol:
Dass Stacy das Monster bisher auf Abstand halten konnte, ist ein Grund, aber kein Hindernis. Wenn man die Spielregeln ändert, ändert sich auch das Spiel. Und gleich nach diesem Entschluss ändert Jane die Regeln noch ein wenig mehr. Was ich für keine schlechte Idee halte... Auch Monster wollen doch bloß geliebt werden :).
Die Bilder fand ich diesmal sehr beunruhigend, jetzt weiß ich endlich, wofür dieser blöde Twirl-Filter eigentlich da ist ;). Echt albtraummäßig. Eine beklemmende Stimmung verstehst du ja immer einzufangen, aber diese verzerrten Kindergesichter lassen mich wirklich schaudern. Find ich viel schlimmer als die Bilder des Monsters.

Liebe Grüße
Aminte
 
Kommibeantwortung

@Ilovesims2:
Schön, dass dir meine Story gefällt! Und zu deiner Theorie bei der nächsten Fortsetzung mehr =)

@Aminte:
auch Monster wollen doch bloß geliebt werden :).
Jaja, das arme, arme Monster, dass doch niemanden etwas böses tut und sich nur eine Umarmung wünscht:lol: Naja, ganz so ist es auch nicht, aber vielleicht hat Jane ja damit einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
etzt weiß ich endlich, wofür dieser blöde Twirl-Filter eigentlich da ist
Twirl Filter? Öhm, ich hab das mit "Wellen" gemacht und dem "I-Wrap" (das ist so ähnlich wie "Verflüssigen" bei Photoshop, aber ich bearbeite meine Bilder mit Gimp).
Eine beklemmende Stimmung verstehst du ja immer einzufangen, aber diese verzerrten Kindergesichter lassen mich wirklich schaudern. Find ich viel schlimmer als die Bilder des Monsters.
Kinder haben doch immer etwas grusliges. :lol: Ich krieg schon eine Gänsehaut, wenn ich Kinderchöre in einem Lied höre...

@all: Danke für eure Kommentare! In wenigen Minuten folgt die Fortsetzung!
 
Einzug

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Ich bin mir nicht sicher, welchen Teil von „du musst ja nicht gleich deinen ganzen Kram herschleppen“ Stacy nicht verstanden hat. Offensichtlich hat sie eine andere Vorstellung von „nur das Nötigste“, denn als ich von der Arbeit nach Hause komme, finde ich mich in einem Chaos aus Koffern und Umzugskartons wieder. Mittendrin sitzt Stacy vor einem geöffneten Koffer. Sie ist so sehr mit dem Auspacken beschäftigt, dass sie meine Ankunft noch gar nicht so richtig mitbekommen hat. Irgendwie macht mich die ganze Sache nervös und ich beginne beinahe, meine Entscheidung zu bereuen. Klar, ich hatte vorgeschlagen, das mit dem Zusammenziehen zu versuchen, aber jetzt wurde mir irgendwie doch mulmig. Ich hatte nicht erwartet, dass sie bereits einen Tag nach unserem Gespräch mit Sack und Pack hier aufkreuzen würde.



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Ich setze mich auf zwei übereinander gestapelte Koffer neben ein Paar dunkelblaue Stiefel und mache Stacy auf mich aufmerksam. „Hey, Kleine, denkst du nicht, dass du das Ganze etwas übertreibst?“, frage ich sie und versuche dabei möglichst unzickig zu klingen. „Wieso?“, sie schaut mich tatsächlich verständnislos an, als wäre es das Normalste der Welt, ein Dutzend Kisten und Koffer hier zu platzieren, während ich nichts ahnend in meinem Architekturbüro hocke. Ich seufzte. „Naja, ich dachte, du wolltest vorerst nur das Möglichste herbringen…“, deute ich an und frage mich dabei, wie sie den ganzen Kram überhaupt hertransportieren konnte. „Aber ich brauche das wirklich ALLES!“. Sie schaut mich so eindringlich an, dass ich schmunzeln muss, denn wie ich sie kenne, spricht sie hier von „lebenswichtigen“ Dingen wie Schuhen, Make-up und Kleidung.



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Schließlich kommt Miranda, um ihre Hilfe anzubieten. „Wenn du möchtest, kann ich das mit dem Auspacken übernehmen.“, wendet sie sich an Stacy. Ich erinnere mich nicht daran, ihr vom Einzug erzählt zu haben, also vermutlich wurde sie davon noch mehr überrascht als ich. Anscheinend hat sie ihren Schock aber bereits wieder überwunden und wie es ihre Art ist, sieht sie auch gleich eine Situation, sich nützlich zu machen. Ich schreibe in Gedanken einen Notizzettel und hefte ihn an meine geistige Pinnwand. „Mirandas Gehalt erhöhen“ steht darauf.



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Da meine übereifrige Putzfrau nun die Arbeit übernimmt, ziehen Stacy und ich uns in das Heimkino zurück. Ich habe es schon immer geliebt, ins Kino zu gehen und sobald ich das nötige Kleingeld besaß, ließ ich mir eines in mein Haus einbauen. Auch Stacy mochte mein Kino, wenngleich sie nicht wirklich beeindruckt davon war. Sie war es gewohnt, Geld zu haben, sie stammte einfach aus einer reichen Familie. Ich beuge mich zu ihr hinüber, um sie auf den Hals zu küssen. Das bringt mich dazu, einen weiteren Notizzettel an meine geistige Pinnwand zu heften. „Diese nervigen Armstützen entfernen“



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Inzwischen war es Nacht geworden. Heute mag ich die Nacht, denn heute ist Stacy da. Und Nacht bedeutet 1. Stacy nackt sehen und 2. Stacy ungeschminkt sehen. Letzteres kann ich eindeutig seltener als Ersteres, denn aus irgendeinem Grund denkt Stacy, ihre Gesichtsformen würden sie verändern, sobald sie kein Make-up mehr trägt. Sie hält sich ungeschminkt für geradezu abstoßend unattraktiv. Das ist sie natürlich nicht, ansonsten würde ich sie kaum so gebannt anstarren, während sie sich fürs Schlafen gehen fertig macht. Sie löst ihre aufwendige Frisur und ihre langen blonden Haare fallen ihr in sanften Wellen über die Schultern.



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Dann kommt endlich der Teil des Abends, auf den ich schon die ganze Zeit warte. Ich ziehe Stacy näher an mich heran, rieche ihren vertrauten Geruch, spüre ihre seidigen Haare und ihre samtweiche Haut. Mein Mund sucht ihre weichen Lippen, während ich ihr langsam ihren dünnen Pyjama ausziehe. Ich schließe die Augen, nehme nur noch über meinen Tastsinn wahr, was geschieht. Ihre Hand streicht meinen Oberschenkel entlang.



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Schließlich lasse ich mich in die weichen Kissen sinken. Ich halte Stacys Hand und schaue ihr in die Augen, geführt von dem liebevollen Blick, den sie mir schenkt. Mittlerweile bin ich doch glücklich mit der Entscheidung, dass sie eingezogen ist. Es gibt kein Monster mehr, keine Angst, nichts an der Nacht ist erschreckend. Stacy hat sich zu meinem Schutzengel entwickelt. Mit diesem Gedanken schlafe sanft ich ein.

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Ich war nicht sicher, warum ich Ruth gefolgt bin. Was sollten wir hier? Fröstelnd verschränkte ich die Arme und sah mich um. Wir befanden uns im Werkzeugkeller meines Vaters, der allerdings so gut wie unbenutzt war. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen, das zeigte die dicke Staubschicht, die alle Gegenstände bedeckte. Nur eine alte Truhe war davon ausgenommen. Ruth ging darauf zu und öffnete sie.



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Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde sie von der Truhe verschluckt werden, so tief beugte sie sich hinein. Ich stand daneben und beobachtete sie mit einem unbehaglichen Gefühl im Magen. Beinahe glaubte ich wirklich, dass die Truhe Zähne hatte und meine Schwester auffressen würde. Ich machte mich schon bereit dafür, sie an den Füßen zu packen und heraus zu ziehen, als sie von selbst wieder auftauchte und tatsächlich ein kleines Kind im Arm hielt.



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Sie setzte es sanft auf dem Boden und sah mich triumphierend an. „Na, hab ich es dir nicht gesagt?“ Dann streckte sie mir die Zunge heraus. Verblüfft betrachtete ich das Baby. „Na, mein Kleines, wie geht es dir?“, fragte sie liebevoll, als wäre es ihr eigenes Kind. „Ich habe Hunger!“, rief es mit einer Stimme, die sich anhörte wie Nägel, die auf Metall kratzen. „Siehst du? Ich habe ihm Sprechen beigebracht“, erklärte Ruth mir stolz. „Quatsch! Ich konnte doch schon immer sprechen!“, meldete sich das Baby frech zu Wort. „Wo bleibt jetzt mein Essen?“



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Ruth holte eine tote Maus aus der Tasche. Weiß der Teufel, wo sie die schon wieder her hatte. Dann sah ich eine der widerwärtigsten Situationen meines Lebens. Sie hielt die Maus an ihrem Schwanz fest, schwenkte sie leicht hin und her, als wäre sie ein lustiges Spielzeug und warf sie dann dem Kind zu. Dieses riss den Mund auf und schnappte gierig nach der Maus. Zuerst biss es den Kopf ab und hielt dabei den Mäusekörper mit der Hand fest. Dann drückte sie zu und schob sich damit langsam die Innereien in den Rachen. Schließlich schluckte sie das mittlerweile blutgetränkte Fell mitsamt dem Schwanz hinunter. Ich wendete mich ab und bekam gerade noch mit, wie mein Erbrochenes auf den Boden aufklatschte. Dann fiel ich vornüber, genau in die Lache hinein.



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Als ich wieder zu mir kam, war Ruth gerade dabei, sich von dem Baby zu verabschieden. Sie hatte meinen Ohnmachtsanfall gar nicht mitbekommen. Ich rappelte mich auf und wischte mir die Kotze so gut es geht mit einem alten Taschentuch von Gesicht und Kleidung ab. Ruth legte die Hand auf das Gesicht des Babys und tätschelte sanft seine Wange. „Morgen komme ich wieder mein Kleines und bringe dir noch mehr.“, versprach sie. Dann hob sie es hoch und legte es wieder in die Truhe.



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Ich wache auf, reisse die Bettdecke weg. Ich atme schnell und schwer und auch mein Herz schlägt wie verrückt. Da ist sie wieder, die Panik, als hätte ich den Mäusefraß tatsächlich vor wenigen Minuten beobachtet und nicht vor vielen Jahren. Ich kann mich kaum noch beruhigen, ich spüre das Blut förmlich durch die Adern rasen, mein Puls beschleunigt sich, als hätte ich gerade einen Geist gesehen.

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Schließlich fällt mein Blick auf Stacy, die friedlich neben mir schläft und ich werde wieder etwas ruhiger. Ich kuschle mich eng an sie, meine Arme legen sich um ihren Bauch. „Alles ist gut“, flüstere ich mir selbst zu. Stacy ist da, alles ist gut. Ich rücke noch näher zu ihr, bis mein Herz wieder seine normale Frequenz erreicht. Ich rieche ihr blumiges Parfüm und falle schließlich in einen tiefen, traumlosen und sehr erholsamen Schlaf.





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So, das wars erstmal wieder.
Kommentare sind natürlich nach wie vor herzlich willkommen!

 
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Hey CindySIm !
Ich habe mir grade deine FS durchgelesen, bis jetzt geefällt sie mir sehr gut ! Das man nicht weiß was genau denn damals war, oder was immer passiert, oder warum usw. macht mich total kirre ! :D
Immerhin wird mit jedem Kapitel ja etwas mehr aufgedeckt, das finde ich sehr, sehr gut !

Der Gegenwart-Schreibstil ist jetzt nicht so meins, aber sonst gefällt dein Schreibstil mir gut !

Mir gefallen vor allem auch die Bilder sehr gut. Sie sind so schön Detailreich und haben einfach eine Wunderbare Ausstrahlung !

Schöne Story ! Ich hoffe du bringst sie auch zu Ende. :)

Achja, magst du mir noch verraten was für Posenboxen du hast mit diesen ganzen Posen am Boden ? Ooder diese auf-dem-Bett-liege-Posen ?
Ach, die Posen sind eigentlich alle toll..
Sind warscheinlich alles verschiedene Boxen oder ?
Wär jedenfalls ganz lieb von dir, wenn du einen Link für mich hättest. :)

Ich werde auf jeden Fall weiterlesen !
Lg
 
Nachdem ich hier seit langem im Stillen mitlese,habe ich mich heute EXTRA,um deine FS zu kommentieren,angemeldet :D

Ich finde sie wirklich sehr gelungen,großes Kompliment!
Die Bilder sind sehr stimmungsvoll,du schaffst es perfekt,den Kontrast zwischen Dunkel-Nacht-Monster-Angst und Hell-Tag-Freude/Liebe-Stacy darzustellen!

Auch schaffst du es durch deinen Schreibstil perfekt,Spannung zu erzeugen! *daumen hoch*

Das Monster ist richtig gut gestaltet,ich finde es extrem gruselig und habe gestern nacht sogar schon davon geträumt,so hat es mich mitgenommen :D
Ich würde mich aber trotzdem freuen,wenn du mich benachrichtigen könntest (falls du das machst!)?
Deine Geschichte ist echt mal was anderes als immer nur Liebe und Mobbing und blaaaaa...gefällt mir sehr gut!!!
 
Hallo, Cindy Sim! :hallo:
Ah, schon wieder zwei neue Kapitel, die ich noch kommentieren muss! :D Gut, dass der Weihnachtsstress jetzt vorbei ist. *lach*

Erst einmal zu "Du":
Ui, da treten ja ganz neue Seiten von dem Monster auf. Jane ist also die Einzige, die es noch hat. :confused: In Anbetracht des neuen Kapitels, das ja zu suggerieren scheint, dass das Monster wirklich das Baby ist, das Ruth damals gefunden hat, scheint Janes Schwester ja wirklich nicht mehr zu leben. Oder es irgendwie geschafft zu haben, sich von dem Monster und Jane zu lösen. Ich bin sehr gespannt auf die Auflösung!
Und dann dieser Traum! *schauder* Der Effekt ist wirklich fies, er macht das Ganze noch surrealer, noch schlimmer. Was wohl die Eltern mit ihren Kindern damals angestellt haben? Das scheint ja schlimmer zu sein als die "Mein Kind ist eine Nutte"-Predigt von dem Vater ... Ah, du wirfst wirklich immer mehr Fragen auf, das gefällt mir!

Und dann der "Einzug":
Ja, ich bin Stacy gegenüber immer noch ein wenig voreingenommen, obwohl ich sie in diesem Kapitel ja echt ganz süß fand. Wie sie da vor ihren Koffern saß ... Total knuffig! *lach* Auch ungeschminkt ist die Kleine wirklich hübsch, hoffentlich wirst du sie uns öfter so präsentieren, vielleicht beginne ich ja dann doch noch, sie zu mögen. ;) Wirklich gelacht habe ich über Janes imaginäre Pinnwand, ein tolles Bild! :lol: Und so schön, dass sie endlich einmal in Ruhe einschlafen kann.
Auch wenn der Schlaf wieder Traum bedeutet. Und natürlich kann sie nicht von ihrer glücklichen Zukunft träumen, nein, du führst uns wieder in die Vergangenheit zurück. *erneut schauder* Was für ein ... äh ... hübsches Kind! Die Szene mit der Maus ist wirklich sehr, sehr eklig, dafür allerdings gut geschrieben. Da tun sich nun auch ganz schöne Abgründe bei Ruth auf: Welches Kind findet denn Gefallen daran, seinem "Baby" eine tote Maus zu verfüttern? :confused: Auch, dass sie so gar nicht auf Janes Ohnmachtsanfall zu reagieren scheint, macht mir Sorgen. Wie hat es das Baby nur geschafft, solche "Muttergefühle" in der kleinen Ruth zu wecken? Durch sein niedliches Aussehen wohl nicht ...
Ich bin auf alle Fälle sehr, sehr gespannt auf eine Fortsetzung!
 
Wie hat es das Baby nur geschafft, solche "Muttergefühle" in der kleinen Ruth zu wecken? Durch sein niedliches Aussehen wohl nicht ...
Alles Hexerei, Mineled, alles Hexerei...
Alles Lüge und Betrug, eine einzige Illusion.
Aber mir gefällt das auch nicht, ganz und gar nicht, das sieht alles gar nicht gut aus... Man kann nur hoffen, dass sie aus diesem Alptraum irgendwann mal aufwacht. Aber Stacy scheint ja wirklich zu helfen, das ist nicht nur schöner Schein.
Ich frag mich aber immer noch, wie lange das noch gutgeht.

Jaja, das arme, arme Monster, dass doch niemanden etwas böses tut und sich nur eine Umarmung wünscht:lol: Naja, ganz so ist es auch nicht, aber vielleicht hat Jane ja damit einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Du hast ja sooo recht :lol:. Arm, ganz arm. So arm, dass es auch Mäuse frisst. ;) Und natürlich ist es gefährlich, es zu umarmen, das ist sogar kreuzgefährlich. Aber trotzdem die einzige Chance.
 
Kommibeantwortung

@Dream27:
Danke für dein Lob! Ich kann doch nicht gleich am Anfang sagen, was los ist, sonst wärs ja langweilig. =)
Der Gegenwartschreibstil ist ja auch nur bei den Teilen, die in der Gegenwart spielen. Ich musste ja immerhin einen Unterschied rein kriegen.
Aber hallo, natürlich bringe ich meine Story zu Ende! Ich habe bis jetzt noch alle Storys zu Ende gebraucht, die ich angefangen habe. (na gut, so viele waren das noch nicht =))

Hier sind ein Paar Links zu den Poseboxen, die ich verwinde, ich denke, das sind sie ziemlich alle. Auf simcave findest du auch sehr viele Posen, allerdings haben die bei mir leider allle nicht funktioniert, da bin ich dann gar nicht mehr in das Spiel reingekommen.
http://modthesims.info/browse.php?f=141&showType=1&tag=Poses&gs=1 (verschiedene Poseboxen auf modthesims)
http://www.rosesims2.net/ (unter Other)
http://varietylab.tistory.com/25 (Paarposen)
http://trendyhendy.wordpress.com/2009/02/20/random-meshes-and-a-hack/ (Sitzposen)
http://www.clubcrimsyn.com/objects4.html (hauptsächlich depressive Posen)
http://honeypetal.hanabie.com/menu/downloads/buymode/posebox/loversposebox.html (Paarposen)
Falls du die letzten Posen meinst, wo die zwei so auf dem Bett liegen, dass machen die Sims ganz automatisch nach einem Techtelmechtel, wenn sie schlafen. Total süß, ich bin tatsächlich erst beim Fotmachen draufgekommen (*schäm* und dabei spiel ich schon so lang sims). Richtig putzig, auf einmal hat Jane ihr Kissen genommen und zu Stacy rübergerückt. :D

@Rosalie Bruiser:
WOW, du hast dich extra für meine Story angemeldet? Jetzt fühl ich mich richtig geehrt. (hier gibts leider keinen Smily, dem die Kinnlade runterfällt aber vielleicht reicht der :eek:)
Danke für dein Lob.
Das Monster hab ich allerdings nicht selbst gebastelt, sondern mit kleinen Änderungen von hier übernommen:
http://modthesims.info/download.php?t=240057
Natürlich benachrichtige ich dich!

@Mineled:
Kein Stress, es herrscht ja kein Kommentierzwang!=) Obwohl ich mich natürlich immer über deine Kommentare freue.
Ja, die Eltern haben ihre Kinder einige Qualen ausgesetzt, allerdings vor allem indirekter Gewalt. Ein wenig mehr davon gibt´s in einer der nächsten Fortsetzungen (die Bilder sind schon gemacht, ich bin nur noch nicht sicher, wieviel davon ich unter eine Fortsetzung reinpacken soll und was wann vorkommen soll).
Juhuu, endlich Sympathie für Stacy! *klatsch*. Es gibt sie noch öfter ungeschminkt, versprochen, aber vorerst wieder mal geschminkt. Aber über Stacys Schminkwahn im nächsten Kapitel mehr.
Die Szene mit der Maus war natürlich sehr brutal, aber Ruth und Stacy sind ja in einer sehr ländlichen Gegend aufgewachsen (und haben auch ein paar Haustiere, auch wenn die bisher noch nicht vorgekommen sind und vielleicht auch gar nicht vorkommen werden. Da bin ich mir noch nicht so sicher. Aber auf dem Grundstück stehen Tiere rum, falls ich sie nochmal brauch :lol:). Schon mal eine Katze beobachtet, die eine Maus auffrisst? Ich war als Kind mal in der "glücklichen" Situation und davon nicht viel weniger schockiert, als Jane von dem Kind. Und dabei ist das noch der natürliche Lauf des Lebens. Also man könnte sagen, Ruth ist einfach einiges gewohnt.

@Aminte:
Naja, Hexerei...eigentlich wollte ich ja keine richtige Fantasy Story machen (zur Abwechslung), aber so ganz ohne werde ich wohl auch nicht auskommen. So richtig Hexerei wird allerdings nicht vorkommen (denk ich).
Ja, Stacy wirkt sehr beruhigend auf Jane und sie ist keinesfalls nur ein hübsches Beiwerk (hoffe das kommt raus).
:lol: Ja, wobei das mit den Mäusen natürlich erst der Anfang war. Du musst bedenken, das Ding war ja da noch ein Kind und auch noch in der "Abhängigkeit" von Ruth.

@all: Danke für eure Kommentare! Ich werd versuchen, die nächste Fortsetzung so bald wie möglich rauf zu stellen, vielleicht wirds ja heute noch was!
 
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Seit Stacys Einzug sind einige Wochen vergangen. Tatsächlich sind seither keine Katastrophen passiert. Wir hatten weder irgendwelche sinnlosen Streitereien á la Du-hast-die-Zahnpastatube-offen-gelassen, noch ist unsere Beziehung seither langweilig geworden. Miranda hat die vermehrte Arbeit stillschweigend zur Kenntnis genommen und ich habe dafür ihr Gehalt erhöht. Und SIE ist auch nicht mehr gekommen. Also alles läuft prima. Nur eines stört mich: Ich kann Stacy einfach nicht dazu bewegen, sich zu Hause zumindest etwas bequemere Klamotten anzuziehen. Auch jetzt sitzt sie aufgestylt und in Stilettos in unserem Wohnzimmer, als wäre sie so zur Welt gekommen. Dabei hat sie das Haus heute noch nicht einmal verlassen.

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„Sag mal, wofür stylst du dich eigentlich so auf?“, frage ich sie und achte darauf, dass es sich nicht so anhört, als würde ich herumnörgeln, „ich meine, du bist doch den ganzen Tag daheim, niemand außer mir und Miranda sieht dich. Du könntest auch im Pyjama rumlaufen.“ „Darf ich mich denn für dich nicht hübsch machen? Ist das nicht in Ordnung?“, fragt sie in betont lockerer Tonlage, aber das leichte Zucken in ihrer Unterlippe verrät mir, dass eben nicht alles in Ordnung ist. „Wofür denn?“, bohre ich weiter, „du kannst es doch auch einen Tag ohne Make-up aushalten oder?“. Der letzte Satz kommt beinahe ein wenig zu hart zwischen meinen Lippen hervor, doch bevor ich etwas hinzufügen kann, werden Stacys Augen wässrig. „Du weißt doch gar nicht, wie das ist!“, schluchzt sie.



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„Du denkst, es ist so einfach und für dich ist es ja auch einfach! Architektin ist nicht gerade der Beruf, bei dem man sich Respekt durch gutes Aussehen verschaffen muss. Selbst wenn du im Kartoffelsack zur Arbeit gehen würdest, würden die Leute noch gut über dich reden! Und deine Freunde mögen dich weil du humorvoll bist und nett und…“, der letzte Rest des Satzes geht im Schluchzen unter. „Aber Stacy, das ist nicht die Arbeit. Das ist nicht die Öffentlichkeit. Du bist zu Hause. Ich würde dich auch lieben, wenn du im Kartoffelsack hier sitzen würdest.“ „Nein, würdest du nicht!“, schluchzt sie wieder, die Mascara rinnt an ihren Wangen herunter. „Niemand liebt mich, wenn ich hässlich aussehe!“. Jetzt schreit sie beinahe. „Das war schon immer so, ich war immer das hübsche Anhängsel, die lebende Dekoration, die wandelnde Kleiderstange. Leute mögen mich, weil ich gut aussehe und nur deshalb. Dadurch habe ich Freunde, damit verdiene ich mein Geld. Vermutlich ist das alles, was ich kann.“



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Ich stehe auf und lege meinen Arm um sie. „Nein ist es nicht“, flüstere ich ihr zu, noch immer überrascht von ihren Selbstzweifeln. „Stacy, du bist so ein wunderbarer Mensch. Du hast so viele gute Seiten, du bist einfühlsam, du bist liebevoll, du kannst dich so gut in andere hineinversetzen, dass du merkst wenn es mir schlecht geht noch bevor ich es selbst tue.“ Kurz scheint ein kleines Lächeln auf ihren Lippen auf. Ich streichle sanft ihre Schulter und rede weiter. „Es gibt so vieles, das du kannst. Denkst du, ich hätte mich mit dir verlobt, wenn du nur ein hübsches Anhängsel wärst? Ganz bestimmt nicht. Du hast es tatsächlich geschafft, meine Bindungsphobie zu umgehen und schon allein dafür solltest du den Nobelpreis erhalten.“ Nach ein paar Seufzern beruhigt sie sich schließlich wieder. „Danke“, flüstert sie, „es hat echt gut getan, das zu hören.“

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Abends bekomme ich als Folge unseres Gesprächs tatsächlich eine Stacy in einem bequemen Schlapperpyjama zu sehen. Beinahe so, als möchte sie mir das Gegenteil beweisen und sagen Siehst du, du magst mich nicht, wenn ich so aussehe. Das gelingt ihr natürlich nicht, denn ich finde sie noch immer unwiderstehlich. „Gefalle ich dir so wirklich?“, fragt sie schließlich zögernd, bereit, sich sofort in irgendein hautenges Negligé zu werfen. „Ja!“, antworte ich, „du wirst mir immer gefallen. Sogar wenn du irgendwann graue Haare und Falten hast.“ Sie grinst mich an und ich sehe, wie sehr sie sich freut. „Ich werde trotzdem nie graue Haare haben. Lieber gebe ich meine komplette Pension für Haarfarbe aus“, sagt sie schließlich lächelnd.



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Ich sehe ihr in die Augen und bin mir sicher, dass ich mein Leben mit ihr verbringen möchte. Erst jetzt wird mir die Lage so richtig bewusst. Verlobung klingt nicht so eng wie Heirat. Eine Verlobung kann man leicht lösen, man kommt schnell und problemlos davon. Deshalb habe ich ihren Antrag angenommen. Ich habe es damals nicht ernst gemeint. Nicht so richtig zumindest. Natürlich, ich habe sie geliebt, aber ich bin nie davon ausgegangen, für immer mit ihr zusammen zu sein. Für die nächsten paar Jahre, auf unbestimmte Zeit. Erst jetzt merke ich, dass wie besonders unsere Beziehung ist. Sie ist die Liebe meines Lebens. Es gibt kein Zurück. Und das ist auch gut so.



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Ich lag in Ruths Zimmer, das sich von meinem im Wesentlichen durch die extreme Unordnung unterschied. Essen, alte Kleidung und Taschen lagen quer über den Boden verstreut, dazwischen türmten sich Getränkekartons. Die Einrichtung unserer Zimmer war ziemlich dieselbe, meine Eltern hatten sich dabei offensichtlich nicht besonders viel Mühe gegeben. Lediglich die Vorhänge hatten ein anderes Muster. Ruth konnte oder wollte mal wieder nicht alleine schlafen. Deshalb war ich hier, auf dem engen Einzelbett und versuchte, es mir so bequem wie möglich zu machen.

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Ruth redete nicht viel und aus Erfahrung wusste ich, dass es besser war, nicht selbst ein Gespräch zu beginnen. So lagen wir nur stillschweigend nebeneinander. Ich betrachtete sie von der Seite. Sie hatte ihre langen Haare zu einem Zopf geflochten, um leichte Wellen hinein zu bekommen. Aus irgendeinem Grund mochte sie ihre Haare, die von Natur aus glatt und rot waren nicht. Bereits seit der Grundschule färbte sie sie braun und seit ihrer Teenagerzeit auch gleich die Augenbrauen. Auf ihrem Nachtkästchen stand eine für meine Verhältnisse geradezu überdimensionale Schminkbox. Ruth liebte Schminke, auch wenn sie sie meistens nur dezent benutzte, weil Mutter sie sonst nicht aus dem Haus ließ.




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„Weißt du, was Liebe ist?“, fragte sie mich schließlich und ohne auf meine Antwort zu warten, fuhr sie fort „Liebe ist Selbsthass.“ „Was?“, entgeistert starrte ich sie an. „Wie kannst du denn so etwas sagen?“ „Man muss sich immer verändern für den anderen, muss irgendetwas aufgeben. Niemand liebt einen bedingungslos.“ Ich war mir nicht sicher, ob sie damit tatsächlich meine Frage beantwortet hatte oder einfach nur weiter geredet hatte. Während ich noch darüber nachsann, schlug sie zornig mit ihrer Hand auf das Kopfkissen. „Das ist alles nicht das, wonach ich suche!“, rief sie. „Ich verabrede mich mit Jungs, führe Beziehungen mit ihnen, schlafe mit ihnen, aber das ist alles nicht das, wonach ich suche. Egal, ob die Typen gleichaltrig sind, jünger, älter, Studenten, Bauarbeiter, klein, groß, hässlich, schön, ich finde einfach nicht das, wonach ich suche!“ Ich war überrascht von der Klarheit ihrer Stimme und noch mehr von dem Blick, mit dem sie mir in die Augen sah.


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„Wonach suchst du denn?“, fragte ich sie. Sie starrte wieder in die Ferne. Nach einer halben Ewigkeit zuckte sie schließlich mit den Schultern. „Gibt es das nicht, bedingungslose Liebe? Jemanden, der mich immer liebt, egal, was ich gemacht habe?“ „Du meinst, so etwas wie Mutterliebe?“, fragte ich sie. „Sei nicht albern! Du weißt genau, dass unsere Eltern uns nicht lieben.“ Erschrocken starrte ich sie an. Dieser Satz war vermutlich das Intelligenteste und Klarste, das sie seit einer halben Ewigkeit gesagt hatte. Sie wusste es. Ich wusste es auch. Unsere Eltern liebten uns nicht. Vermutlich liebte uns niemand. Es gab keinen Anlass, ein Geheimnis daraus zu machen. Wir mussten es eben so hinnehmen. Das, was sie gesagt hatte, war keine Neuigkeit für mich. Und trotzdem, meine Augen füllten sich mit Träne, als hätte ich gerade vom Tod eines geliebten Menschen erfahren.



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Ich wache auf und starre die Decke an. Ich kann nicht mehr einschlafen und eigentlich will ich es auch nicht. Zuerst muss ich über das, was ich geträumt habe nachdenken. Wieder und wieder höre ich Ruths Stimme im Kopf „Du weißt genau, dass unsere Eltern uns nicht lieben“. Es ist lange her. Ich sollte eigentlich längst darüber hinweg sein. Ich sollte mein Eltern hassen. Aber das tue ich nicht. Tränen steigen mir in die Augen und ich möchte am liebsten in die Nacht schreien: „Warum liebt ihr mich nicht?“. Ich kann nicht damit umgehen, noch immer nicht. Gibt es nicht so etwas, wie Mutterinstinkt? Gibt es nicht Glückshormone, die bei Müttern automatisch frei werden, wenn sie ihre Kinder sehen? Wieso nicht meine Mutter? Warum liebt ausgerechnet sie ihr Kind nicht?




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Als ich zur Seite blicke, bemerke ich Stacy. Sie ist wach und vermutlich hat sie mich die ganze Zeit beobachtet. „Alles ok?“, fragt sie. „Ja, ich…ich habe nur schlecht geträumt.“ „Wieder von damals?“ Mitfühlend sieht sie mich an. Ich nicke. Einige meiner Träume habe ich ihr erzählt, aber ich habe sie nie darüber aufgeklärt, dass ich immer von meiner Kind- und Jugendzeit träume. „Diesmal war es sogar relativ harmlos, es ist nur…“ Die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt haben, fließen langsam über meine Wangen hinunter. „Meine Schwester...sie hat gesagt dass unsere Eltern uns nicht lieben…und ich wusste, dass es wahr ist…und ich wünschte es wäre mir egal, aber ich…es tut so weh."


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Sie zieht mich näher zu sich, umschließt mich mit ihren Armen. „Es ist ok“, sagt sie mit ihrer ruhigen Stimme. „Es ist doch normal, dass dich so etwas traurig macht.“ Sie streichelt über meinen Rücken. „Jane es ist vorbei. Du lebst nicht mehr in diesen Haus mit deiner verrückten Familie. Du hast ein schönes Leben und all das hast du dir selbst erarbeitet. Ich weiß, du kannst das alles nicht vergessen, aber lass dich von deinen Erinnerungen nicht fertig machen, ok?“ Ich weine noch immer und sie drückt mich fester an sich. „Es ist alles gut geworden. Wie in einem düsteren Märchen mit Happy End“, sagt sie, als würde sie nicht mehr richtig wissen, was sie sagen soll. Aber das ist ohnehin egal. Wichtig ist nur, dass sie da ist und mich fest hält.







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Sehr schöne Fortsetzung...
Man bekommt richtig gut die Emotionen mit,die du rüberbringen willst...
Stacy erschien mir ja auch immer zu perfekt,ich habe mir fast gedacht,dass sie irgendein Problem hat und daher immer so gestylt ist.
Warum fühlt sie sich bloß so,als würde sie keiner lieben?Ob sie mal schlechte erfahrungen gemacht hat und vielleicht früher klein und dick und hässlich war?
Das war mein erster Gedanke...

Hmm und Ruth...sie ist mir irgendwie suspekt :(
Warum ist sie denn so jung und schon so verbittert?Klar,ihr Elternhaus ist mehr als schwierig,aber sie hat auch eine sehr negative Sicht auf die Welt...

Ja und zur Hauptfigur (ich bin mir nicht mehr so sicher,heißt sie Judy?Ich bin verwirrt,tut mir leid :( )
Kein Wunder,dass sie Bindungsängste hat...wie man in Psycho lernt,hängt ja sowas sehr oft mit Erlebnissen aus Jugend und Kindheit zusammen...die Zeit hängt ihr ja immernoch furchtbar nach :(
Alles Schuld der lieblosen Erziehung meiner Meinung nach!
 
Oh, ein Kapitel über die Liebe! Sehr schön. *freu*
Die gute Stacy (ja, mein Misstrauen ihr gegenüber ebbt langsam wirklich ab), wieso macht sie sich nur solche dummen Gedanken? Und wieder eine Figur, die keine sonderlich schöne Kindheit erlebt hat. Sich nur über das Äußere zu definieren, ist aber doch so gefährlich, schließlich ist das vergänglich. Was macht sie denn, wenn sie in einen dummen Unfall gerät und Brandnarben davonträgt oder ähnliches? Hoffentlich kann Jane ihr da ein bisschen mehr zu Selbstbewusstsein verhelfen, die beiden tun sich ja anscheinend wirklich gut. Und verpass Stacy bitte ein paar mehr Freunde, die sie wegen ihres Inneren mögen, das arme Kind! (Jetzt hast du es geschafft, ich fühle mit dem Modepüppchen mit. :D)
Und Jane schweift wieder in die Vergangenheit ab. Und was für interessante Definitionen du über die Liebe aufwirfst.
Für Stacy bedeutet Liebe, sich aufzutakeln.
Für Jane bedeutet Liebe körperliche Anziehung (und langsam mehr :))
Für Ruth bedeutet Liebe Selbsthass.
Für die Eltern ... die haben keine Liebe.
Eieieiei ... Und das Monster? Was ist "Liebe" für das Monster? Wo ist es überhaupt? Was treibt es? Traut es sich nicht herein, wo die helle Stacy da ist?
Ein sehr schönes Kapitel, ich mag, wie du uns häppchenweise immer mehr Informationen hinwirfst, und auch deine Bilder waren wieder sehr toll! (Nur eines ist mir aufgefallen: Den Absatz "Ruth redete nicht viel und aus Erfahrung wusste ich, dass es besser war, nicht selbst ein Gespräch zu beginnen." hast du versehentlich zweimal geschrieben. :))
Liebe Grüße,
Mineled
 
Jetzt melde ich mich hier auch mal!
Ich frage mich, wie Ruth an dieses schreckliche Monster gekommen ist, was das überhaupt für eine Kreatur ist und weshalb sie jetzt Jane verfolgt. Irgendwie glaube ich auch, dass Ruth mittlerweile tot ist und sich das Wesen "ein neues Opfer" gesucht hat. Fragen über Fragen.
Es ist schön, dass sich Jane und Stacey gegenseitig so viel helfen können. Vielleicht bringt Jane ja irgendwann den Mut auf ihrer Verlobten von ihren nächtlichen Qualen zuerzählen. Die beiden vertrauen sich sehr, aber irgendwie stehen diese Sache und Staceys Probleme zwischen ihnen.
Die Bilder sind einfach fantastisch. Mir hat in diesem Kapitel besonders das dritte in Janes Erinnerung gefallen, auf dem Ruth nachdenklich in die Ferne sieht und Jane sie beobachtet. Die Farbgebung ist irgendwie ein wenig bedrohlich und trägt dadurch perfekt zur Atmosphäre bei.
Liebe Grüße
Lillylu
 
Aah, neues Kapitel!
Die Bilder gefallen mir wieder mal sehr gut. Außerdem mag ich das mit der Unordnung in Ruth's Zimmer, sieht echt echt aus. (Wunderschöner Satz :D)
Ich habe auch das Gefühl, das dieses komische Monster irgendwas mit Ruth zu tun hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Ruth das Monster damals als Baby gefunden ?
Ich teile deine Theorie, Lillylu. Ich glaube auch, das Ruth irgendwie tot ist und sich jetzt sozusagen an Jane rächt oder so. Vielleicht ist sie bei einem Unfall gestorben, und Jane war dabei ? Oder hat ihn (natürlich ausversehen) verursacht. oder so.
Naja, ich hoffe duz klärst uns bald auf :D
Ach, die Stacy. Warum denkt sie das ? Wenn ich einen Tag nicht aus dem Haus gehe schminke ich mich auch nicht und meine Haare tun auch alles andere als 'sitzen' (von meinen Klamotten natürlcih auch ganz abgesehen.) Vielleicht kommt das einfach davon, das sie Model ist und ihr Beruf halt ist, schön zu sein. Das sie das deswegen irgendwie denkt. Wäre sie nicht schön, wäre sie warscheinlich nicht erflolgreich und andere Models würden sich sicherlich nciht mir so einer 'hässlichen Nichtskönnerin' abgeben. Oder so. ich hoffe ihr versteht mich jetzt nciht falsch, ich dneke so natürlich nicht :D

Ich freue mich jedenfalls cshon auf den nächsten Teil.
Magst du mich vielleicht doch mal benachrichtigen ?
Lg :)
 
Schönes Kapitel!

Bin gespannt, wie es weitergeht. ;)

LG
Tiger_Lady
 
Hallo Cindy,

nun hab ich mich grad mal in meiner Pause an Deine Geschichte gemacht.
Also, die gefällt mir ja total gut. Ich mag sie sogar noch lieber als LorenHill. Deinen Schreibstil finde ich total passend zu der Geschichte - so ein bißchen mit trockenem Humor, passt super zu Jane.
Die Story selbst ist höchst mysteriös. Da frage ich mich doch, was das für ein Wesen war, das Ruth da im Wald gefunden hat. Und was aus Ruth geworden ist, denn ich glaube, dass dieses Wesen erst Ruth gequält hat. Aber wenn sie sich jetzt über Jane hermacht und sagt, dass sie die Einzige ist, die ihr geblieben ist, dann muss Ruth für sie ja nicht mehr erreichbar sein.
Sehr spannend!

LG!
 
Kommibeantwortung

@ Rosalie Bruiser
Warum fühlt sie sich bloß so,als würde sie keiner lieben?Ob sie mal schlechte erfahrungen gemacht hat und vielleicht früher klein und dick und hässlich war?
Was du nicht vergessen darfst, ist, dass Stacy ja im Modelgeschäft arbeitet. Stacy ist ja schon allein wegen ihrem Beruf sehr auf ihr gutes Aussehen angewiesen. Sie steht sehr unter Druck, immer hübsch zu sein.Das hat sie dann wohl auch für die anderen Bereiche ihres Lebens übernommen.
Klar,ihr Elternhaus ist mehr als schwierig,aber sie hat auch eine sehr negative Sicht auf die Welt...
Einerseits hat sie sich die natürlich über die Jahre angeeignet, andererseits gibt es immer Menschen, die einfach pessimistischer sind als andere. Ich würde sagen, das ist auch Typsache.
Alles Schuld der lieblosen Erziehung meiner Meinung nach!
Hauptsächlich natürlich, ja. Allerdings gibt es da natürlich noch ein paar andere negative Dinge in ihrem Leben, z.B. das Monster.

@Mineled:
Was macht sie denn, wenn sie in einen dummen Unfall gerät und Brandnarben davonträgt oder ähnliches?
Stimmt, aber so dramatisch muss es gar nicht sein. Reichen ja schon die ersten Falten (gut, die kann man sich ja heutzutage wegspritzen lassen, aber trotzdem, das Alter zeigt seine Wirkung). Ganz davon abgesehen ist Schönheit ja immer auch der aktuellen Mode unterworfen.
etzt hast du es geschafft, ich fühle mit dem Modepüppchen mit. :D
Juhuuu!! Endlich Sympathie für Stacy :D
Eieieiei ... Und das Monster? Was ist "Liebe" für das Monster?
Hmm interessante Frage. Darüber hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht...
Nur eines ist mir aufgefallen: Den Absatz "Ruth redete nicht viel und aus Erfahrung wusste ich, dass es besser war, nicht selbst ein Gespräch zu beginnen." hast du versehentlich zweimal geschrieben.
uups! Hab ich natürlich sofort geändert.

@Lillylu:
Irgendwie glaube ich auch, dass Ruth mittlerweile tot ist und sich das Wesen "ein neues Opfer" gesucht hat.
Ja, das ist eine Theorie, die hier häufiger aufgetaucht ist. Vielleicht ist sie es ja auch. Oder ganz was anderes :)
Die beiden vertrauen sich sehr, aber irgendwie stehen diese Sache und Staceys Probleme zwischen ihnen.
Stimmt, vor allem, da Jane ja nicht sicher ist, ob das Monster nun Einbildung ist oder nicht. Sie hält sich ja in gewisser Weise selbst für Verrückt.
Mir hat in diesem Kapitel besonders das dritte in Janes Erinnerung gefallen, auf dem Ruth nachdenklich in die Ferne sieht und Jane sie beobachtet.
Für die Fotos hab ich auch relativ lange gebraucht, bis ich eine Perspektive gefunden habe, die mir gefallen hat. Ständig war irgendeine Wand oder irgend ein Krimskrams im Weg oder man hat in die Figuren "hineingesehen"... Freut mich, dass dir das Endergebnis gefällt!

@Dream27:
Ich habe auch das Gefühl, das dieses komische Monster irgendwas mit Ruth zu tun hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Ruth das Monster damals als Baby gefunden ?
Genau.
Naja, ich hoffe duz klärst uns bald auf :D
Ja. (bald ist sehr relativ:D )
[Vielleicht kommt das einfach davon, das sie Model ist und ihr Beruf halt ist, schön zu sein. Das sie das deswegen irgendwie denkt. Wäre sie nicht schön, wäre sie warscheinlich nicht erflolgreich und andere Models würden sich sicherlich nciht mir so einer 'hässlichen Nichtskönnerin' abgeben. Oder so. ich hoffe ihr versteht mich jetzt nciht falsch, ich dneke so natürlich nicht
/QUOTE] Ja, es hängt natürlich sehr damit zusammen, dass sie vom Beruf her sehr auf ihr Aussehen achten muss, weil sie ohne gutes Aussehen quasi "nichts wert" ist. Das hat sie dann eben auch für die anderen Bereiche ihres Lebens übernommen, auch, wenn es gar nicht zutrifft.
Magst du mich vielleicht doch mal benachrichtigen ?
Gerne.

@Tiger_Lady:
Schönes Kapitel!

Bin gespannt, wie es weitergeht. ;)
Danke für dein Lob!

@julsfels:
Deinen Schreibstil finde ich total passend zu der Geschichte - so ein bißchen mit trockenem Humor, passt super zu Jane.
Ja, da es sich dieses Mal ja um eine Ich-Erzählung handelt (na gut, bei LorenhillCity genaugenommen auch, aber Melinda schwebt ja doch gewissermaßen über den Dingen) wollte ich den charakter der Hauptfigur auch ein wenig über den Schreibstil rüberbringen.
Da frage ich mich doch, was das für ein Wesen war, das Ruth da im Wald gefunden hat. Und was aus Ruth geworden ist, denn ich glaube, dass dieses Wesen erst Ruth gequält hat
Jaja, Fragen über Fragen :lol: So schnell kann ich die natürlich noch nicht aufklären, aber kommt alles mit der Zeit.

@all: Danke für eure lieben Kommentare! Die Fortsetzung folgt in Kürze!
 
Wendy

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Da stand sie, mit vor Ekel verzerrtem Gesicht, an die Wand gelehnt. Sie schien unfähig, auch nur ein einziges Wort zu sagen. Nach und nach fing ihr gesamter Körper an zu zittern, als hätte sie gerade erst erfasst, was passiert war. „Jane“, brachte sie schließlich heraus, aber es war mehr ein Hauchen, ein Kratzen. Ich hatte Mühe, meinen eigenen Namen zu verstehen. Nachdem ich eine Weile auf eine Erklärung für ihr Auftauchen gewartet hatte, fragte ich sie schließlich: „Was ist denn passiert?“. Sie bewegte ihre Lippen, irgendetwas Unverständliches drang daraus hervor, mehr Lufthauch als Sprache. Schließlich versuchte sie es etwas lauter. „Vater…er betrügt Mutter…“, stotterte sie, noch immer sehr leise.



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Ich wusste nicht, wieso, aber plötzlich wurde ich vom Zorn gepackt. „Wie kannst du so etwas nur behaupten?“, schrie ich sie an. Ständig kam sie mit irgendwelchen Geschichten an, erzählte mir irgendwelche Probleme. Ich hatte mich damit abgefunden, dass sie nicht ganz normal war, selten auf meine Fragen antwortete, sinnlose Dinge daherfaselte, aber DAS war nun einfach zu viel. Wie konnte sie nur Vater in ihre Tagträume mit hinein reissen? Sicher, er war nicht gerade der beste Vater, aber ich war mir sicher, dass er so etwas niemals tun würde. Schon alleine, weil es nicht seinen einengenden Moralvorstellungen entsprach. Ruth schien sich durch meinen Wutausbruch wieder gefasst zu haben. „Komm mit!“, befahl sie, noch immer mit weinerlicher Stimme, doch klar verständlich.



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Ich beugte mich hinunter zum Schlüsselloch und das Erste, was ich sah, war eine Frau in Reizwäsche. Und zwar Reizwäsche in der Sorte, für die man laut meiner Mutter ewig in der Hölle schmoren musste. Schwarze Strapse über blasser Haut, die in einem hellblauen Korsett endeten. Darunter ein kleines, schwarzes Höschen. Das zweite, was ich sah, war mein Vater, wie er über dieser Frau gebeugt war, die Knie zwischen ihren gespreizten Beinen. Erst dann nahm ich das leise Stöhnen wahr, das durch die Holztüre drang. Die tiefe Stimme meines Vaters klang ungewohnt erhitzt.



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„Warte!“, hörte ich schließlich eine weibliche Stimme und veränderte meinen Blickwinkel, um ihr Gesicht erkennen zu können. Sie sah hübsch aus, allerdings recht jung, wahrscheinlich viel zu jung für meinen Vater. Über ihrer Brust erkannte ich bei genauerem Hinsehen einen tätowierten Skorpion. Am meisten allerdings beeindruckten mich ihre Lippen, die mit einem intensiven Rot-Ton nachgezogen waren. Es dauerte noch etwas länger, bis ich erkannte, wer sie war: Wendy. Die junge Frau, die Mutter stets als Negativbeispiel in Sachen Moral angegeben hatte, die sich aufreizend kleidete und selten in der Kirche zu sehen war. Wendy lag auf dem Ehebett meiner Eltern. „Was, wenn die Kinder uns hören? Oder wenn deine Frau nach Hause kommt? Bist du sicher, dass das so eine gute Idee ist?“


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Dann erkannte ich das Gesicht meines Vaters, seine strubbeligen Haare und den Schweiß, der von ihm herunter rann. Am meisten aber ekelte mich sein dreckiges Grinsen, das mir für den Rest meines Lebens in Erinnerung bleiben würde. „Genau das ist es doch, was mich anmacht. Mit der alten Schreckschraube läuft doch sowieso schon lange nichts mehr. So wird das Bett wenigstens benutzt. Soll sie nur kommen und das sehen“, keuchte er und drückte sie noch fester auf das Bett. Den Rest des Geschehens wollte ich nicht mehr wirklich sehen, doch irgendwas hielt mich davon ab, mich von dem Schlüsselloch weg zu bewegen. Vermutlich war es wie in einem Horrorfilm: Man will weg sehen, kann aber nicht. Die Sensationslust des Menschen. Ich beobachtete meinen Vater, wie er mit Wendy schlief, zwei schwitzende Leiber, die sich aneinander rieben.

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Ich wache auf, mein Herz klopft wie verrückt. Beinahe kommt der Inhalt meines Magens wieder hoch. Als ich die Lider hebe, sehe ich in die Augen von Stacy. Sie ist noch immer wach, liegt noch immer da. Umarmt mich noch immer. „Alles ist gut“, flüstert sie, „Es war nur ein Traum.“ Doch das war es nicht. Es war die Wahrheit, eine Erinnerung aus meinem Leben. Auch, wenn es lange her ist, schien sie so lebendig, als wäre sie genau in diesem Moment geschehen.





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Das wars wieder für Heute. Kommentare sind gern gesehen!
 
Schönes Kapitel !
Ich finde es echt klasse das in ihren Träumen immer ein Stück aus ihrer Vergangenheit erzählt wird. Das passt irgendwie total gut. Jane träumt das alles aus ihrer Erinnerung zwar, aber es geschieht trotzdem in der richtigen Reihenfolge, so dass man das halt gut mit verfolgen kann.
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht ! Du machst es echt spannend. :D
Lass mich nicht so lange warten :D

Lg
 
Woah ein kuhles Kapitel :)
Aber kurz irgendwie...also zumindestens kurzweilig,es hat sich schnell gelesen...
Verrückt,dass der doch eigentlich so moralische Vater doch son dreckiger Typ ist :-O
Hmm aber dann seine Töchter es mit ansehen mussten ist wirklich traurig...und auch ein bisschen abartig :argh:

Ich weiß ja nicht,ob Jane allgemein ein schlechtes Bild von Männern hat,sie ist ja auch lesbisch...aber irgendwie-es könnte daher rühren...wie enttäuschend,dass ihr Vater son Ekelpaket ist!Ich hasse untreue Männer :down::down::down:
 
Hallo,
hab gestern deine FS entdeckt und sie hat mich so gefesselt, dass ich gleich durchgelesen habe :D. Sehr spannend geschrieben und ich finde auch die Bilder sehr gut. Da hast du dir bestimmt viel Mühe gemacht und auch diesen "alten" Effekt bei den Erinnerungen find ich gut. :) Ich find toll, dass auch viele Details, die im Text beschrieben sind, auch wirklich auf den Bildern zu sehen sind.
Dieses komisches Monster ist gruselig :ohoh: und vorallem auch das Monsterbaby da. Ist das Monster eigentlich das Monsterbaby von damals oder ist es noch was anderes? Sind ihre Erinnerungen eigentlich immer wahr oder bildet sie sich die Sachen auch teilweise ein? Was ist eigentlich mit ihrer Schwester passiert? Sie taucht in der Gegenwart ja irgendwie nie auf. Das Monster hat sie doch nicht getötet oder so?
Ich mag ihren Vater nicht. Ob ihre Mutter wohl davon erfährt? Hoffentlich bleibt das Monster auch in Zunkunft in Stacys Gegenwart weg.
Ich bin schon gespannt auf Fortsetzungen. Benachrichtigst du mich?
Liebe Grüße
 
Cool. =)

Es bleibt also weiterhin spannend. Wer hat das "Monster erschaffen" bzw. wo kommt es her? Was ist mit Ruth geschehen? Wurde sie getötet?
Oder ist das ganze vielleicht nur Einbildung von Jane?

Mach schnell weiter, ich will aufgeklärt werden! :p

LG
Tiger_Lady
 
Ich wusste nicht, wieso, aber plötzlich wurde ich vom Zorn gepackt. „Wie kannst du so etwas nur behaupten?“, schrie ich sie an.

Komisch. Ich finde das wirklich komisch. Wieso rastet Jane hier so aus, wo Ruth ja nur die Wahrheit sagt - und bei dem Monsterkind... Da ist sie diejenige, die es so sieht, wie es ist. Oder etwa nicht?
Man will weg sehen, kann aber nicht. Die Sensationslust des Menschen.

Irgendwie glaube ich nicht, dass es wirklich nur Sensationslust ist. In dem Falle geht es ja nun eindeutig um mehr als nur um Sensationen. Wenn ein Kind, das noch nicht ganz Frau ist, mit eigenen Augen sieht, dass ihre Welt eine Lüge ist... Ist das wirklich sensationell? Nein, das ist leider Alltag. Das passiert andauernd.
 
Kommibeantwortung

@Dream27:
Jane träumt das alles aus ihrer Erinnerung zwar, aber es geschieht trotzdem in der richtigen Reihenfolge, so dass man das halt gut mit verfolgen kann.
Nein, eigentlich nicht. Anfangs träumt sie ja von ihrer Teenagerzeit, dann zwischendrin von ihrer Kinderzeit und schließlich wieder von ihrer Jugendzeit. Es springt alles ein bisschen, ist also keinesfalls chronologisch richtig.
Lass mich nicht so lange warten :D
Öhhhm ja...*schäm*. Diesmal hats wirklich lange gedauert. Hatte irgendwie überhaupt keine Lust zum Schreiben. Aber jetzt hab ich mich doch aufgerafft und das nächste Kapitel fertig geschrieben.

@Rosalie Bruiser:
Aber kurz irgendwie...also zumindestens kurzweilig,es hat sich schnell gelesen...
Es war auch kurz. Bei Nachts werden meine Kapitel generell meistens recht kurz, aber ich habe einfach das Gefühl, dass es inhaltich nicht länger passt.
Ich weiß ja nicht,ob Jane allgemein ein schlechtes Bild von Männern hat,sie ist ja auch lesbisch...
Öhhm, nein, ich wollte jetzt eigentlich nicht ihrem Vater die Schuld für ihre Homosexualität geben. Die ist eher angeboren. Sie hasst Männer auch nicht, sie hat nur zu ihrer Familie generell kein gutes Verhältnis.

@Arla:
hab gestern deine FS entdeckt und sie hat mich so gefesselt, dass ich gleich durchgelesen habe :D.
Juhuu ein neuer Leser:hallo: Dankeschön.
Da hast du dir bestimmt viel Mühe gemacht und auch diesen "alten" Effekt bei den Erinnerungen find ich gut.
Naja, das Bearbeiten geht eigentlich recht flott, die bearbeite ich einfach mit Stapelverarbeitung bei Photoscape. Das Bilder machen im Spiel dauert eher länger, bis ich die richtigen Posen finde und eine Perspektive hab, die mir gefällt...
Ich find toll, dass auch viele Details, die im Text beschrieben sind, auch wirklich auf den Bildern zu sehen sind.
Das kommt daher, dass ich die Bilder vor dem Text mach :D. Dann hab ich einen Anhaltspunkt für so Details und Kleinigkeiten.
Sind ihre Erinnerungen eigentlich immer wahr oder bildet sie sich die Sachen auch teilweise ein?
Sie sind schon wahr, aber teilweise nicht ganz klar geträumt, z.B. sehr verzerrt, usw. Aber sie "erfindet" im Traum jetzt nichts dazu, was nicht wirklich passiert ist. Auf deine anderen Fragen kann ich dir leider vorerst keine Antworten geben, da musst du fleißig weiterlesen :)
Benachrichtigst du mich?
Aber gern doch.

@Tiger_Lady:
Danke für dein Kompliment! Jaaa, die Fragen werden sich irgendwann klären. Oder auch nicht? =)
Mach schnell weiter, ich will aufgeklärt werden! :p
Öhm ja...wie ich ja bei Dream27 schon geschrieben habe, hatte ich grad ein wenig Schreib-Unlust. Aber in Zukunft werd ich wieder etwas schneller weiter schreiben (hoffe ich).

@Aminte:
Komisch. Ich finde das wirklich komisch. Wieso rastet Jane hier so aus, wo Ruth ja nur die Wahrheit sagt
Naja, sie denkt ja nicht, dass Ruth die Wahrheit sagt, bevor sie es selbst sieht. Sie ist ja vorher davon überzeugt, dass sie lügt, eben weil sie ihrem Vater soetwas nicht zutraut.
Nein, das ist leider Alltag. Das passiert andauernd.
Ja, stimmt. Aber für Jane selbst war es natürlich nicht alltäglich, man denkt ja meistens, dass sowas nur den Anderen passiert... Für sie war es tatsächlich eine Sensation. Übrigens danke für deine Privatnachricht, ich werd darauf nochmal ausführlich zurückschreiben.

@all: Danke für eure Kommentare. Das nächste Kapitel kommt in Kürze online.
 

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