Fotostory alleine, gehasst und innerlich tot.

Prolog

Entscheidungen – jeder von uns trifft täglich tausende von ihnen.
Der Wecker klingelt, laut und eindringlich. „Steh auf!“, brüllt er mit seinem monotonen Piepsen. Liegenbleiben oder aufstehen?

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Letztendlich hieve ich mich aus dem Bett – wo die nächste Entscheidung schon auf mich wartet.
Was soll ich anziehen? Ein Kleid, ein Oberteil? Dazu einen Rock oder eine Hose, vielleicht auch eine Leggins? Und welche Farbe, eng oder kaschierend?
Ich suche mir dann meistens einfach irgendwas aus.

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Dann gehe ich in die Küche und mache mir etwas zu essen, wieder gibt es eine Entscheidung zu treffen. Ein Brot oder Cornflakes? Kakao? Wenn ein Brot, was soll drauf – Marmelade, Schokocreme oder vielleicht etwas herzhaftes, eine Scheibe Kochschinken?

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Wir fällen diese Beschlüsse oft unbewusst, nebenbei, ohne genau darauf zu achten, dass es überhaupt eine Entscheidung ist.

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Ich habe mich oft gefragt, ob wir von irgendetwas, vielleicht auch jemandem, beeinflusst werden.
Nicht, dass ich an Gott glaube – nein, das tue ich wirklich nicht, aber ich respektiere die, die das tun.
Es gibt Tage, da bin ich unbeschwert, und es gibt die anderen.
Was wird mir der nächste bringen?

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Ich bin verwirrt. Ich bin glücklich und todtraurig zugleich. Ich will leben – und sterben, ich habe es satt, diese Entscheidungen treffen zu müssen, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute.
Und jedes Mal genau überlegen zu müssen, welche Konsequenzen meine Worte und meine Taten haben werden.

In mir lodert ein Feuer. Die Flammen lecken nach mir, wollen mich wärmen, aber wenn ich zu nahe komme, werden sie mich verschlingen und mich nie mehr zurückgeben.
Es ist ein ewiger Kampf und ein ewiges Unentschieden.
Gleichgewicht.

Ich wünschte, ich könnte die vergangenen Entscheidungen, nicht nur die von mir, rückgängig machen, verändern, ausradieren. Doch ich kann es nicht. Schon wieder etwas, das ich nicht kann.
Das einzige, was ich wirklich gut kann ist, die Augen schließen und die Tränen zurückhalten.
Ich habe mich entschieden, zu lügen.
Es geht mir gut.

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Hallöchen :hallo:

Thematisch find ichs sehr interessant, der Text ist toll und auch die Bilder gefallen mir sehr gut. Man kann zwar noch nicht viel erkennen, aber ich glaube, deine Simin find ich äußerst hübsch.
Nur den Titel find ich ein bisschen reißerisch, aber das ist wohl Geschmacksache :D

Ich bleib auf jeden Fall mal dran.

LG Stella
 
Hallo.
eine sehr ernste aber ich denke auch interessante Geschichte,
Mobbing ist immer schlimm. deswegen freue ich mich auf das nächste kapitel


Hallo Simskrümeline, ja, es wird eine ernste Geschichte, und ich hoffe doch, dass sie interessant wird. Ja, das stimmt, ich habe damit auch so meine Erfahrungen und hoffe, dass sich das auch irgendwie in der Story wiederspiegelt. Oft schreibe ich an dieser Geschichte wenn es mir schlecht geht und ich das Gefühl habe, meine Gedanken gut in Worte fassen zu können, das ist auf jeden Fall besser als sowas wie "ritzen", ich meine jetzt das Schreiben. Ich denke, ich stelle das nächste Kapitel am Dienstag rein.

Hallöchen :hallo:

Thematisch find ichs sehr interessant, der Text ist toll und auch die Bilder gefallen mir sehr gut. Man kann zwar noch nicht viel erkennen, aber ich glaube, deine Simin find ich äußerst hübsch.
Nur den Titel find ich ein bisschen reißerisch, aber das ist wohl Geschmacksache :D

Ich bleib auf jeden Fall mal dran.

LG Stella


Erstmal: Hallo! :hallo:
Danke zunächst für dein Lob, ich habe mich sehr bemüht, die richtigen Worte zu finden und in den Bildern die richtige Stimmung zu erzeugen.
Dass man nicht viel erkennen kann, hat auch seinen Sinn und Zweck, denn ich denke ihr könnt erahnen, was die Protagonistin erleidet, und weswegen sie sich bedeckt hält und versteckt...
Ja, den Titel habe ich bewusst ein wenig provokant gewählt, einerseits um das Interesse der Leser zu wecken =)
Andererseits um das Thema Mobbing, die Folgen und wie es einen Menschen psychisch und physisch verändern kann, noch hervorzuheben.
Ich freue mich auf jeden Fall über diesen und jeden kommenden Kommentar! :hallo:

Das 5te Bild ist toll, wo der Körper mit dem dunklen Hintergrund verschmilzt. Bin gespannt, wie es weitergeht.

Das fünfte ist auch mein liebstes. :-)
Ich freue mich auch über dich als Leser!

Bis zum nächsten Kapitel,
das simsmonster :hallo:
 
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Geschrieben aus der Sicht von Coco

es war nicht meine entscheidung, in eine stadt zu ziehen, die nicht zu mir passt.

Meine Haare sind schwarz, meine Augen sind braun, mehr braucht ihr nicht zu wissen, um mich zu kennen. Mich kennt ja sowieso jeder scheinbar unglaublich gut, ohne mit mir ein einziges Wort gewechselt zu haben. Sonst würden sie keine Dinge über mich in die Welt setzen, die ich nicht mal selbst über mich wusste.

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Ich lebe in einer Stadt am Meer, immer Sonne, weiße Sandstrände, Urlaubsresorts und und und.
Eine Trauminsel und das Lieblingsziel aller Touris, ja, hier gibt es mehr Touristen als richtige Einwohner.
Und inmitten all dieser Hotels und Strandbars bin ich – ein schüchternes Mädchen, gerade 14 Jahre alt, dunkel und kalt, genau das Gegenteil dieses Ortes.

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Vor einem Jahr bin ich hierher gezogen, mit meiner Mum. Mein Vater ist abgehauen, bevor ich geboren wurde. Es ist besser so, und ich will ihn auch gar nicht erst kennenlernen. Ich habe nichts von ihm, nichts, außer seiner DNA. Vielleicht habe ich das von ihm geerbt, vielleicht ist er daran schuld, dass ich das Unglück anziehe wie ein überdimensionaler Magnet. Ich werde es wohl auch nie erfahren. Ich habe mich hier nie richtig eingelebt, es wimmelt nur so von Cheerleadern, Sportsuperstars und dünnen, sonnengebräunten, perfekten Mädchen. Ich mag die Sonne, Strände und sowas, aber ich wirke dort einfach fehl am Platz, deswegen lasse ich es einfach. Nur nicht noch mehr auffallen. Nicht mehr, als ich es ohnehin schon tue.

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Bevor wir hierher kamen, ich denke, den Namen unserer Stadt muss ich nicht nennen, lebten wir in einer kleinen Stadt voller Sümpfe und dunkler Wälder. Damals habe ich es gehasst, von dem Haus, in dem wir jetzt wohnen, geträumt. Jetzt vermisse ich mein früheres Leben. Es hat irgendwie zu mir gepasst. Früher wurde ich viel freundlicher behandelt, jeder hat mir eine Chance gegeben, mich kennen zu lernen.

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Ich habe Freunde gehabt, die ich freiwillig verlassen habe, um jeden Tag für lau sonnenbaden zu gehen. Das ist wohl die dümmste Entscheidung, die ich je getroffen habe, ich sehe ohnehin nicht viel vom warmen Sonnenlicht, sitze meistens nur in meinem abgedunkelten Zimmer, höre Musik und lese Bücher. Wenn meine alten Freunde mich jetzt sehen würden, sie würden mich nicht wiedererkennen, da bin ich mir sicher.

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Von meiner Mum habe ich auch nichts. Die meiste Zeit ist sie weg, und wenn sie da ist, ist sie nicht in der Stimmung, um etwas mit mir zu unternehmen. Oder sie ist in Eile, da riskiere ich es lieber nicht, sie abzulenken. Meistens kommt sie nur nach Hause, wenn ihr Bargeld für den Snackautomaten oder die Kaffeemaschine im Hotel nicht mehr recht, und nimmt sich schnell einen Saft oder eine Schüssel Müsli. Wir sind hierhergekommen, weil sie das Fünfsternehotel hier vererbt bekommen hat. Dort ist sie Tag und Nacht, meistens übernachtet sie auch dort, wenn es gerade zu stressig ist. Naja, viel machen wir sowieso nicht miteinander. Und ich glaube, sie ist froh, dass sie mich bei der Arbeit vergessen kann. Auch wenn sie noch nicht so richtig verstanden hat, was mit mir los ist, ich verstehe es ja selber nicht. Hat sie überhaupt bemerkt, dass ich mich verändert habe?

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Ich bleibe eigentlich generell zu Hause. Das einzige Licht, das ich habe, sind die dünnen Sonnenstrahlen, die durch die Schlitze der Jalousien herausblitzen. Nur selten lasse ich mich hinter der Haustür blicken. Wenn es sich einrichten lässt, verschwinde ich nachts für ein, zwei Stunden, klettere aus dem Fenster meines Zimmers im ersten Stock, rutsche an der Palme neben meinem Fenster herunter und spaziere ein bisschen am Strand oder in der Stadt, je nachdem, auf was ich gerade Lust habe.

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Meistens bleibe ich aber eher außerhalb, die Jugendlichen der Stadt, die, die ich fürchte, feiern wilde Parties und laufen bis tief in die Nacht durch die spärlich beleuchteten Straßen, eine Flasche Bier oder auch mal was Härteres in der Hand, in der Jackentasche eine Packung Zigaretten. Eine Begegnung mit ihnen will ich nicht riskieren. Denn sie sind es, die mich traurig gemacht haben. Sie sind der Grund, warum ich einsam bin. Wegen ihnen geht es mir schlecht.

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Ich weiß, bis jetzt ist alles ziemlich abstrakt und man erfährt noch nicht so viel, aber das kommt alles noch!

LG simsmonster :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Anfang gefällt mir schon mal gut - das erste Kapitel noch etwas besser als der Prolog, der war sehr düster.
Mit dem Titel hab ich ein ähnliches Problem wie Stella - ich kann schon nachvollziehen, warum du das so nennst und warum das Ganze so düster anfängt, das Thema ist nun wahrlich nicht schön. Ich empfand das auch nicht so sehr als reißerisch, mir ist es eher zu direkt. Besonders jetzt nach dem ersten Kapitel habe ich noch mehr das Gefühl, du fällst da mit der Tür ins Haus. Ich würde es besser finden, wenn sich dieses Gefühl beim Leser nach und nach entwickelt. Und ich habe das Gefühl, dass das in der Story auch eher so funktioniert - aber der Titel ist gleich ne Ohrfeige. =)
Es ist immer die Frage, wen man damit ansprechen will - wer Mobbing nicht aus eigener Erfahrung kennt, wird die Formulierung für übertrieben halten. Dass es sich im Ernstfall wirklich so anfühlt, muss man den geneigten Lesern erst langsam nahebringen. Auch für Mobbingopfer passiert das ja nicht über Nacht. ;)
Ich habe das erst relativ spät erlebt und war in der Lage, mich da auch zu wehren, aber ich kenne Jugendliche, die das ganz schlimm erwischt haben und kann mich da ziemlich gut reinversetzen - auch im Erwachsenenalter ist sowas nicht lustig. Schon deshalb finde ich das Thema sehr interessant. Und was ich bis jetzt so sehe und lese, gefällt mir sehr gut. Besonderes den Kontrast der Bilder im ersten Kapitel finde ich toll, das bringt die Entfremdung, die deine Protagonistin empfindet, sehr gut rüber.
Die Bilder finde ich überhaupt sehr stimmungsvoll und aussagekräftig - dass die im ersten Teil so düster sind, ist mir etwas zuviel des Guten, was aber nicht heißt, dass ich das deshalb schlecht finde. Ich erkenne da nur kaum was, das ist etwas schade. :ohoh: Die letzten gefallen mir deutlich besser. Das erste und letzte von den dunklen sind für meinen Monitor okay, nur auf den anderen beiden erkenne ich wieder kaum etwas. Das liegt sicher an meinem Netbook, das ist etwas dunkel - aber das ist nun mal so. Vielleicht kannst du die Bilder ein klein wenig heller machen - bei mir ist wirklich fast nur das Gesicht zu erkennen. Vielleicht empfinde ich die deshalb auch als nicht so toll - da ist ja was zu sehen, nur ich erkenne es nicht wirklich. :lol: Mit ein paar mehr Details wirken die sicher ganz anders.

Ach ja, Quadrate sehe ich übrigens nicht, bei mir sind die Bilder in Ordnung. :up:
 
Ich möchte mich entschuldigen, auf manchen Bildern sind blaue und gelbe Quadrate, das liegt an meinem PC, da ist wohl irgendein Grafikfehler :(
Ich hoffe, es stört nicht zu sehr :/

Bei mir sind die Bilder ok:)

Ich finde, das erste Kapitel ist dir gut gelungen und diese absolute Postkartenidylle einerseits und die äußere und innere Dunkelheit andererseits kommen gut rüber. Mir gefällt es, daß deine Figur in so einer Idylle lebt und die inneren Abgründe (auch wenn sie unsichtbar sind) noch eindringlicher wirken - und vermutlich nach außen auch schwer nachvollziehbar sind, weil doch die Umgebung "so schön" ist.

Deshalb finde ich es interessant, daß du so einen Wohnort gewählt hast.
 
Der Anfang gefällt mir schon mal gut - das erste Kapitel noch etwas besser als der Prolog, der war sehr düster.
Mit dem Titel hab ich ein ähnliches Problem wie Stella - ich kann schon nachvollziehen, warum du das so nennst und warum das Ganze so düster anfängt, das Thema ist nun wahrlich nicht schön. Ich empfand das auch nicht so sehr als reißerisch, mir ist es eher zu direkt. Besonders jetzt nach dem ersten Kapitel habe ich noch mehr das Gefühl, du fällst da mit der Tür ins Haus. Ich würde es besser finden, wenn sich dieses Gefühl beim Leser nach und nach entwickelt. Und ich habe das Gefühl, dass das in der Story auch eher so funktioniert - aber der Titel ist gleich ne Ohrfeige. =)

Wow, also erstmal danke für den Hammer Kommentar! :eek:
Schön, dass du mir das mal erklärt hast, jetzt kann ich das auch nachvollziehen, aber ich denke, dass der Titel jetzt EIGENTLICH nicht sooo wahnsinnig wichtig für die Story ist. Es kommt ja auf die Bilder und auf die Texte an. Naja, ändern kann ich ihn ja eh nicht mehr :ohoh:

Es ist immer die Frage, wen man damit ansprechen will - wer Mobbing nicht aus eigener Erfahrung kennt, wird die Formulierung für übertrieben halten. Dass es sich im Ernstfall wirklich so anfühlt, muss man den geneigten Lesern erst langsam nahebringen. Auch für Mobbingopfer passiert das ja nicht über Nacht. ;)

Okay, tut mir Leid, das habe ich nicht bedacht. Also, ich versuche, es in der Story auch aufzubauen, ich wollte mit dem düsteren Prolog so eine Art Köder erstellen, damit man irgendwie ins Nachdenken gerät, also so nach dem Motto: "Was ist denn da passiert, wer ist dieses Mädchen, was ist ihre Geschichte?"

Ich habe das erst relativ spät erlebt und war in der Lage, mich da auch zu wehren, aber ich kenne Jugendliche, die das ganz schlimm erwischt haben und kann mich da ziemlich gut reinversetzen - auch im Erwachsenenalter ist sowas nicht lustig.

Ja, es ist wirklich nicht lustig, und ich finde es echt toll, dass du den Mut zur Gegenwehr hattest, ich hatte den eine ganze Zeit lang nicht, aber wenn man trotz alledem Familie und Freunde hat, die einem beistehen, dann kann man das alles überleben, auch wenn das Folgen mit sich trägt. Ich habe hier im Forum noch keine FS die Mobbing als Hauptthema hat, gesehen, und beschlossen, dass das doch eine gute Idee wäre, wenn man schon ein wenig Erfahrung damit hat.

Schon deshalb finde ich das Thema sehr interessant. Und was ich bis jetzt so sehe und lese, gefällt mir sehr gut. Besonderes den Kontrast der Bilder im ersten Kapitel finde ich toll, das bringt die Entfremdung, die deine Protagonistin empfindet, sehr gut rüber.
Die Bilder finde ich überhaupt sehr stimmungsvoll und aussagekräftig - dass die im ersten Teil so düster sind, ist mir etwas zuviel des Guten, was aber nicht heißt, dass ich das deshalb schlecht finde. Ich erkenne da nur kaum was, das ist etwas schade. :ohoh:

Danke für dein Lob %) Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das mit dem Kontrast jemandem auffällt... schonmal ein gutes Zeichen!


Die letzten gefallen mir deutlich besser. Das erste und letzte von den dunklen sind für meinen Monitor okay, nur auf den anderen beiden erkenne ich wieder kaum etwas. Das liegt sicher an meinem Netbook, das ist etwas dunkel - aber das ist nun mal so. Vielleicht kannst du die Bilder ein klein wenig heller machen - bei mir ist wirklich fast nur das Gesicht zu erkennen. Vielleicht empfinde ich die deshalb auch als nicht so toll - da ist ja was zu sehen, nur ich erkenne es nicht wirklich. :lol: Mit ein paar mehr Details wirken die sicher ganz anders.

Gut, ich achte in Zukunft darauf :)

Ach ja, Quadrate sehe ich übrigens nicht, bei mir sind die Bilder in Ordnung. :up:

Ja, auf meinem Handy sind sie auch in Ordnung, hab ich gerade bemerkt. An meinem PC allerdings nicht, stimmt wohl was nicht mit der Grafikkarte.

Dankeschön für deinen Kommentar, ich freue mich, dass du dich dafür interessierst und dir Zeit genommen hast, mich auch zu kritisieren, ja, danke auch für deine Ehrlichkeit. :)
Ich bin ja Newcomer, also entschuldigt meine Fehler... :schäm:

Ich freue mich, dass ich dich als Leser dazugewonnen habe (das hoffe ich jetzt einfach mal :lol:)
Bis dann,
simsmonster :hallo:
 
Bei mir sind die Bilder ok

Ich finde, das erste Kapitel ist dir gut gelungen und diese absolute Postkartenidylle einerseits und die äußere und innere Dunkelheit andererseits kommen gut rüber. Mir gefällt es, daß deine Figur in so einer Idylle lebt und die inneren Abgründe (auch wenn sie unsichtbar sind) noch eindringlicher wirken - und vermutlich nach außen auch schwer nachvollziehbar sind, weil doch die Umgebung "so schön" ist.

Deshalb finde ich es interessant, daß du so einen Wohnort gewählt hast.

Hallo Cosmic Dream!
Ja, das mit der Umgebung war mir sehr wichtig, schön, dass es dir aufgefallen ist, überhaupt lege ich bei der Story hier großen Wert auf Kontraste.
Gut, dass die Stimmung so gut rüber kommt, hätte ich nicht gedacht!
danke für deinen Kommi,
simsmonster :hallo:
 
Hallo wieder ein sehr tolles Kapitel. ich glaube zu wissen in welche art "Krankheit" sie hinein rutscht. Dort wieder mit 14 heraus zu kommen wir schwer werden.
Ich hoffe es trotzdem. Ihre Mutter sollte sich nur mehr im sie Kümmern. dann wäre sie bestimmt nicht so....
mach schnell weiter. LG romy
 
aber ich denke, dass der Titel jetzt EIGENTLICH nicht sooo wahnsinnig wichtig für die Story ist.
Für die Story nicht, aber für die Leser. =) Genau so, wie ich nach einem Buch greife, weil mir der Titel und das Cover gefällt und mich anspricht, ist es hier auch - wenn ich schon beim Titel denke, oh nö, lieber nicht, dann klicke ich den Thread gar nicht an. ;) Aus Neugier schaue ich zwar doch in die meisten Stories rein, aber das machen nicht alle so. Ich hab schon öfter gelesen, dass sich einige vom Titel haben abschrecken lassen.
Das meine ich jetzt nicht auf dich gemünzt, auch bei meiner Story gab es solche Kommentare, und der Titel ist total neutral - vermutlich deshalb. :lol: Aber man kann es nie allen recht machen, das ist ja immer Geschmackssache. Deshalb begründe ich sowas auch lieber, sonst ist das für den Schreiber ja nicht wirklich hilfreich. Allzu düstere Bilder mag ich auf Dauer auch nicht so - nicht, dass sowas nicht sein darf, das muss ja zum Thema passen. Aber wären alle deine Bilder so... Ich mag das auch bei Filmen nicht, mich zieht das wirklich runter, wenn ich mir zu lange düstere Bilder ansehe. =)

Okay, tut mir Leid, das habe ich nicht bedacht. Also, ich versuche, es in der Story auch aufzubauen, ich wollte mit dem düsteren Prolog so eine Art Köder erstellen, damit man irgendwie ins Nachdenken gerät, also so nach dem Motto: "Was ist denn da passiert, wer ist dieses Mädchen, was ist ihre Geschichte?"
Beim Prolog stört mich das auch nicht, das funkioniert bei mir auch so. Man wird neugierig - und es wird auch klar, dass das keine Heile-Welt-Geschichte wird.
Ja, es ist wirklich nicht lustig, und ich finde es echt toll, dass du den Mut zur Gegenwehr hattest,
Naja, das typische Mobbingopfer bin ich eigentlich nicht. =) Aber missgünstige Kolleginnen gibt es auch überall, und das ist im Arbeitsleben auch nicht so schön, wenn man wegen der Intrigantinnen dann irgendwann um seinen Arbeitsplatz fürchten darf. Letzten Endes haben die Damen ihr Ziel auch erreicht, ich hab gekündigt. Nicht nur wegen dem Mobbing, aber auf Dauer ist das wirklich kein Zustand. Und die wenigsten Firmen unternehmen dagegen was, das will keiner wissen.
In der Schule finde ich das noch viel schlimmer - man kann da ja nicht einfach kündigen. %)
Ich habe hier im Forum noch keine FS die Mobbing als Hauptthema hat, gesehen, und beschlossen, dass das doch eine gute Idee wäre, wenn man schon ein wenig Erfahrung damit hat.
Finde ich auch gut. Das wird viel zu selten thematisiert, dabei gibt es das überall. Es muss ja nicht immer gleich ganz extrem sein, ein "bisschen Mobbing" zermürbt einen auf Dauer auch. Da geht der Spaß an der Arbeit ganz schnell verloren. Oder an der Schule. Oder Schlimmeres, wie bei deiner Geschichte. Von Lebensfreude kann da ja keine Rede mehr sein. :argh:
Danke für dein Lob %) Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das mit dem Kontrast jemandem auffällt... schonmal ein gutes Zeichen!
Keine Sorge, sowas fällt schon auf. Nicht jeder Leser wird das vielleicht bewusst wahrnehmen, aber wirken tut es trotzdem. ;)
Gut, ich achte in Zukunft darauf :)
Das wäre toll. Ist immer schwierig, da ein Mittelmaß zu finden, aber ich glaube, Netbook hin oder her, deine sind wirklich ziemlich dunkel. =)
Ich bin ja Newcomer, also entschuldigt meine Fehler... :schäm:
Sind ja keine Fehler, das empfindet sicher jeder anders. Aber besonders am Anfang braucht man die Rückmeldung, sonst weiß man ja nicht, ob die Geschichte beim Leser auch so ankommt, wie man sich das erhofft.

Ich freue mich, dass ich dich als Leser dazugewonnen habe (das hoffe ich jetzt einfach mal :lol:)
Sicher. =) Ob ich immer Zeit zum Kommentieren hab, kann ich nicht versprechen, aber lesen tue ich regelmäßig.
:hallo:
 
Hallo wieder ein sehr tolles Kapitel. ich glaube zu wissen in welche art "Krankheit" sie hinein rutscht. Dort wieder mit 14 heraus zu kommen wir schwer werden.
Ich hoffe es trotzdem. Ihre Mutter sollte sich nur mehr im sie Kümmern. dann wäre sie bestimmt nicht so....
mach schnell weiter. LG romy

Hallo Romy,
dankeschön! Dann bin ich mal gespannt, ob dein Verdacht sich bewahrheitet =)
Oh ja, das wird es, eindeutig, und ich gebe dir vollkommen Recht, was ihre Mutter betrifft, aber andererseits hat ja die Mutter auch ihre Gründe, das erfahrt ihr dann aber noch (;

@Aminte


Für die Story nicht, aber für die Leser. =) Genau so, wie ich nach einem Buch greife, weil mir der Titel und das Cover gefällt und mich anspricht, ist es hier auch - wenn ich schon beim Titel denke, oh nö, lieber nicht, dann klicke ich den Thread gar nicht an. ;) Aus Neugier schaue ich zwar doch in die meisten Stories rein, aber das machen nicht alle so. Ich hab schon öfter gelesen, dass sich einige vom Titel haben abschrecken lassen.
Das meine ich jetzt nicht auf dich gemünzt, auch bei meiner Story gab es solche Kommentare, und der Titel ist total neutral - vermutlich deshalb. :lol: Aber man kann es nie allen recht machen, das ist ja immer Geschmackssache. Deshalb begründe ich sowas auch lieber, sonst ist das für den Schreiber ja nicht wirklich hilfreich. Allzu düstere Bilder mag ich auf Dauer auch nicht so - nicht, dass sowas nicht sein darf, das muss ja zum Thema passen. Aber wären alle deine Bilder so... Ich mag das auch bei Filmen nicht, mich zieht das wirklich runter, wenn ich mir zu lange düstere Bilder ansehe. =)

Gut, okay, ja, mich zieht sowas auch manchmal runter, ich versuche mich auch auf das Nötigste zu beschränken ^^

Beim Prolog stört mich das auch nicht, das funkioniert bei mir auch so. Man wird neugierig - und es wird auch klar, dass das keine Heile-Welt-Geschichte wird.

Gut, dann hat das schonmal geklappt :up:

Naja, das typische Mobbingopfer bin ich eigentlich nicht. =) Aber missgünstige Kolleginnen gibt es auch überall, und das ist im Arbeitsleben auch nicht so schön, wenn man wegen der Intrigantinnen dann irgendwann um seinen Arbeitsplatz fürchten darf. Letzten Endes haben die Damen ihr Ziel auch erreicht, ich hab gekündigt. Nicht nur wegen dem Mobbing, aber auf Dauer ist das wirklich kein Zustand. Und die wenigsten Firmen unternehmen dagegen was, das will keiner wissen.
In der Schule finde ich das noch viel schlimmer - man kann da ja nicht einfach kündigen. %)

Oh je, hoffentlich geht es dir jetzt besser und du hast einen besseren Job gefunden! Naja, in der schule ist es wirklich schlimm, gerade wenn man pubertiert und sich nicht sicher ist, wer man ist und was man sein will, ein geringes Selbstbewusstsein hat und so weiter und so fort. Da bleibt einem allerhöchstens ja noch Schule Wechseln übrig, wenn das möglich ist, kommt eben drauf an wo man wohnt. Hier in meiner Großstadt gibt es auf jeden Fall genug Schulen, wobei ich da nicht nachgeben würde. Ich liebe meine Schule, fühle mich wohl und die Lehrer sind toll, auch wenn ich mir manche Schüler aus der Klasse bzw. parallelklasse gerne wegwünschen würde :naja:

Finde ich auch gut. Das wird viel zu selten thematisiert, dabei gibt es das überall. Es muss ja nicht immer gleich ganz extrem sein, ein "bisschen Mobbing" zermürbt einen auf Dauer auch. Da geht der Spaß an der Arbeit ganz schnell verloren. Oder an der Schule. Oder Schlimmeres, wie bei deiner Geschichte. Von Lebensfreude kann da ja keine Rede mehr sein. :argh:

Ja, es ist wirklich überall. kennst du die Seite ask.fm? Dort kann man anonym Fragen stellen und so ziemlich jeder bekommt da mal ne "Frage" wie: Du bist so hässlich, du bist eine Schlampe, ... usw.
Die Anonymität finde ich besonders schlimm, wenn man den Angreifer kennt, kann man ihm wenigstens aus dem Weg gehen, aber so kann das ja selbst jemand aus deinem engsten Freundeskreis sein, man verliert das Vertrauen und ist schnell alleine. So ist mir das zumindest passiert. Aber ich habs einigermaßen gut weggesteckt.


Keine Sorge, sowas fällt schon auf. Nicht jeder Leser wird das vielleicht bewusst wahrnehmen, aber wirken tut es trotzdem. ;)
Das wäre toll. Ist immer schwierig, da ein Mittelmaß zu finden, aber ich glaube, Netbook hin oder her, deine sind wirklich ziemlich dunkel. =)

Tut mir leid :heul::heul::heul:
Sind ja keine Fehler, das empfindet sicher jeder anders. Aber besonders am Anfang braucht man die Rückmeldung, sonst weiß man ja nicht, ob die Geschichte beim Leser auch so ankommt, wie man sich das erhofft.

Okidoki!

[/QUOTE]Sicher. =) Ob ich immer Zeit zum Kommentieren hab, kann ich nicht versprechen, aber lesen tue ich regelmäßig.
:hallo:[/QUOTE]

Das freut mich :)
Bis dann, das simsmonster :hallo:
 
Gut, okay, ja, mich zieht sowas auch manchmal runter, ich versuche mich auch auf das Nötigste zu beschränken ^^
Ach, das ist auch unterschiedlich. Beim ersten Kapitel geht es nicht anders, das überlebe ich schon. =) Und wenn es ab und zu auch mal hell ist, stört es mich auch nicht. Aber wenn ich zwei Stunden Film gucke, wo es nie hell wird, merke ich, dass ich am Ende nicht gerade gut gelaunt bin. :lol: Deshalb muss aber der Film nicht schlecht sein. Rein vom Gefühl her mag ich aber hellere Bilder und Sonnenschein lieber.

Gut, dann hat das schonmal geklappt :up:
Ja, hat es. :)

Oh je, hoffentlich geht es dir jetzt besser und du hast einen besseren Job gefunden!
Ich werde es sehen. Auf jeden Fall hab ich auf Firmen, wo sowas zum Alltag gehört, keine Lust mehr, das muss man sich nicht geben. ;) Professionell ist das ja auch nicht, das sind auch nicht die besten Firmen.

Naja, in der schule ist es wirklich schlimm, gerade wenn man pubertiert und sich nicht sicher ist, wer man ist und was man sein will, ein geringes Selbstbewusstsein hat und so weiter und so fort.
Ich finde das in der Pubertät auch ganz besonders schlimm. Man ist da einfach noch nicht so gefestigt, dass man das ohne Weiteres wegsteckt. Jeder leidet darunter, sowas ist ja nicht umsonst strafbar. Es ist nur oft sehr schwer zu beweisen - und Minderjährige sind noch nicht strafmündig. Im Berufsleben kann man solche Leute verklagen, und die Firma gleich mit, die müssen gegen Mobbing vorgehen. Wenn man sich beschwert und die nichts unternehmen, macht sich auch die Firma strafbar.

Ich liebe meine Schule, fühle mich wohl und die Lehrer sind toll, auch wenn ich mir manche Schüler aus der Klasse bzw. parallelklasse gerne wegwünschen würde :naja:
Richtig schlimm wird es, wenn man wirklich isoliert wird. Aber das kommt viel öfter vor, als viele Leute wahrhaben wollen, das geht ganz schnell. Bei mir wollte das auch keiner wissen, die Kollegen haben sich zwar unter vier Augen auf meine Seite gestellt, aber öffentlich... Wie kann ich sowas sagen, wir haben uns doch alle so lieb. :lol: Ja, klar...
Meine Erfahrung ist, dass sich alle raushalten. Die gucken ja zu, in der Regel weiß jeder, was da läuft - und fühlt sich somit schuldig. Aber die aktiven Mobber sind meist die "Anführer", und keiner will es sich mit denen verderben. Das ist einfach nur Feigheit. Dadurch machen die dann aber immer weiter, es sagt ja niemand was.

Ja, es ist wirklich überall. kennst du die Seite ask.fm? Dort kann man anonym Fragen stellen und so ziemlich jeder bekommt da mal ne "Frage" wie: Du bist so hässlich, du bist eine Schlampe, ... usw.
Ich weiß schon, warum ich um diese tollen social networks einen Bogen mache. Es muss nicht alle Welt wissen, was ich gestern gefrühstückt hab. Und noch persönlichere Infos stelle ich ganz sicher nicht auf solche Seiten, wo sich Hinz und Kunz rumtreibt. Ich kann damit so gar nichts anfangen, ich mache das nicht mit.

Aber ich habs einigermaßen gut weggesteckt.
:up: Mensch, Mädels, seid bloß vorsichtig. Mich erschreckt es immer, wie naiv manche Jugendlichen sind. Man muss nicht jeden Mist mitmachen, und sowas kann ins Auge gehen. Das ist ein Paradies für Stalker und Mobber. Ich hab schon so üble Sachen gehört, das ist nicht witzig. Und du kannst nichts dagegen machen, wenn dich jemand da runtermacht, man weiß ja nicht, wer das ist.

Muss es nicht, das kannst du doch nicht wissen. Ich hatte das mit meinem alten Monitor schon mal, der war kurz vor Exitus und nicht mehr so lichtstark. Die meisten werden kein Problem haben. Aber ich kann am Netbook nichts mehr heller machen, das geht nicht. Auf meinem richtigen Rechner sehen die auch anders aus. Aber ein bisschen mehr Helligkeit schadet den Bildern auch nicht, die sind dann immer noch düster. ;)

:hallo:
 
Kapitel 2 - Nächtlicher Spaziergang

es war nicht meine entscheidung, dass ich geboren wurde.

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Der Wecker auf meinem Schreibtisch zeigt ein paar Minuten nach Mitternacht, Mum ist wie immer im Hotel und ich sitze in meinem Zimmer auf dem Teppich und beobachte die Sterne am Nachthimmel. Mein Fenster ist geöffnet und die lauwarme und frische Luft fließt in mein stickiges Zimmer, ich kann es sehen. Ich lüfte nur nachts, denn tagsüber landen manchmal Gegenstände hier drin, die eigentlich nicht hierher gehören. Meine Flipflops liegen in der Ecke, doch ich mache mir gar nicht die Mühe, sie anzuziehen. Barfuß ist alles so viel realer.

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Das Fenster ist schon offen, ich hieve mich auf die Fensterbank und klettere hinaus. Ich halte mich am Ast der Palme fest, die direkt an meinem Fenster steht und lasse mich hinuntergleiten. Unten angekommen atme ich tief ein. Die Luft erfüllt meine Lunge und ich atme wieder aus, ganz bewusst. Meine Zehen und Füße sind kribbelig, wollen laufen, und das die ganze Nacht lang.

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Meine Füße tragen mich zum Strand, über Kieselsteinwege und trockene Wiesen. Dann bin ich da und setze mich ans Ufer. Das Meer rauscht beruhigend und das kühle Wasser kitzelt meine Zehen, die sich tief in den Sand graben. Mein Gesicht spiegelt sich im klaren Salzwasser. Manchmal sitze ich stundenlang so da und frage mich, wer ich bin, was ich bin.
Warum ich existiere. Was wäre, wenn ich nicht hier wäre.

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Eigentlich sollte ich das gar nicht sein, ich bin kein Wunschkind, sondern nur das Ergebnis eines emotionslosen Onenightstands, die Konsequenz zweier betrunkener Fremder, die sich aus Leichtsinn einander hingaben. Einfach so, ohne die Folgen zu bedenken.
Ich habe meiner Mutter nie vorgeworfen, dass das dumm war. Sie hätte schließlich auch abtreiben können, Problem gelöst, aber sie hat es nicht getan und mir somit ein Leben ermöglicht.

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Meine Mutter… Ihr Name ist Renée und sie ist wunderschön. Lebensfroh und kreativ, immer für ein bisschen Spaß gut, auch jetzt noch, allerdings nicht für mich. Ihr Haar hat die Farbe von Sahnekaramell und ihre Lippen sind sogar ohne Lippenstift unglaublich rosig. Ich sehe ihr mit meinen schwarzen Haaren und den dunklen Augen überhaupt nicht ähnlich. Vielleicht ähnele ich meinem Vater, aber ich kann es nicht wissen, denn ich habe ihn nie gesehen, und meine Mum will nicht über ihn reden. Meine Mutter hat die reinste Haut, die ich je gesehen habe, und die strahlendsten, blauen Augen der Welt. Ich wundere mich oft, warum sie keinen Mann, oder zumindest einen Freund hat. Sie ist die Miss Universe unter den über dreißig Jährigen, ganz sicher. 33 Jahre ist sie jetzt alt, das ist jung, und jeder der rechnen kann weiß, dass sie Ende 18 oder 19 gewesen sein muss, als ich gezeugt wurde.

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Es war die Abiparty vor 13 Jahren, alle hatten etwas zu viel Alkohol intus und jeder küsste jeden.
Trotz des Einser Abiturs hat meine Mum nie studiert, sie hatte mit mir schließlich genug zu tun.
Vor ein paar Jahren als sie auf der Suche nach einem Job war und keiner sie wollte, da sie „nicht qualifiziert genug“ war, hat sie mich angesehen. Ich habe diesen Blick aufgesaugt wie ein Schwamm, so wie eigentlich alles Negative in meinem Leben. Ihre Augen sahen mich an und flüsterten:
„Du bist Schuld, du bist ein Fehler. Ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen, dann wäre mein Leben jetzt besser!“

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Ausgesprochen hat sie das nie. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie das gedacht hat, reicht mir, und ich kann es ihr auch nicht übel nehmen, denn es stimmt ja. Ohne mich wäre alles besser, für die wenigen Menschen in meinem Umfeld, für mich, für alle einfach. Leider kann ich daran nichts ändern, denn getroffene Entscheidungen kann man nicht rückgängig machen.

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  • Danke
Reaktionen: Lady Black
Eine wirklich "tolles" Thema und ich bin gespannt, was noch kommen mag.
Ich finde es super, dass du dieses Thema aufgreifst.
Benachrichtigst du bei neuen Kapiteln? Wenn ja, setz' mich bitte auf die Liste. :)
 

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