@all: danke für eure lieben kommis.. *knutsch*
So heute geht es wieder ein bissel weiter..
Kapitel: 19
Terror
Ich ging mit meiner Biographie nach unten und setzte mich in meinen Sessel. Hannes fuhr die Einfahrt hoch und stieg aus dem Wagen.
Plötzlich war ein Klatschen zu hören und ich sah, wie Hannes einen Schneeball an den Kopf bekommen hatte. Inka und Julian kicherten und liefen schnell nach hinten in den Garten. Hannes stand verdutzt da und schaute fragend den Kindern nach.
Er klopfte sich den Schnee ab und kam ins Haus. Konstanze saß lachend auf der Couch, als sie Hannes sah.
Ich konnte mir das Lachen auch nicht mehr verkneifen. Er blickte mich nicht an und verschwand direkt nach oben. Es tat schon sehr weh, wenn Hannes mich so behandelte. Um auf andere Gedanken zu kommen, las ich weiter.
Zitternd saß ich in meiner Ecke und hoffte, dass es nicht Sven war. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah aus dem Fenster. Die Person schien gerade aus meinem Garten zu kommen. Was um Himmelswillen wollte er oder sie nur da? Mein Herz pochte mir bis zum Hals und Angstschweiß lief mir an den Schläfen herunter. Was sollte ich jetzt nur tun? Ich irrte in meiner Wohnung umher. Plötzlich hörte ich, wie sich jemand an der Haustür zu schaffen machte. Was war, wenn er jetzt die Scheibe unten einschlug und hinein kam? Mein Puls raste und ich schnappte hastig nach Luft. Ich ging zum Fenster und sah nach unten, doch die Gestalt war verschwunden. Ob sie jetzt bereits im Haus war?
Vorsichtig ging ich zur Treppe und spähte fast schon panisch hinunter. Doch die Tür unten war verschlossen, so wie ich sie hinterlassen hatte.
Vielleicht hatte ich es mir ja auch nur eingebildet. Ich ging in die Küche und machte mir, um mich abzulenken, etwas zu Essen. Draußen herrschte eine unheimliche Stille. Er oder sie war bestimmt noch irgendwo in der Nähe. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie Sven mir damals so einen Schrecken eingejagt hatte. Damals war es stockdunkel draußen, obwohl der Mond hell strahlend am Himmel stand. Ich spülte mein Geschirr ab und sah noch einmal aus dem Fenster.
Der Mond stand, genau wie damals, am Himmel und strahlte auf die Erde nieder. Mein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub. Dicke, dunkle Wolken schoben sich langsam vor den Mond und es fing an zu regnen.
Die Tropfen prasselten gegen meine Fenster. Mein Blick fiel wieder auf die Straße und dort war er wieder: Der Umriss der unheimlichen Person! Mein vermeintlicher Übeltäter hatte sich wohl versteckt. Ich war so irritiert, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Ich hörte es schlagen und spürte es heftig klopfen. Ich spähte durch die Gardine und sah erschrocken zu, wie sich der Unbekannte wieder meiner Tür näherte.
Ich hörte seine Schritte auf den Pflastersteinen. Plötzlich hämmerte er gegen die Tür. Ich zuckte zusammen und rutschte an der Wand entlang in meine Ecke. Dicke Tränen liefen mir die Wange hinunter. Was sollte ich bloß tun? Er stand da unten vor der Tür und wenn er hinein wollte, dann kam er auch hinein.
Und wieder hämmerte er gegen die Tür. Ich konnte dieses Geräusch nicht ertragen und hielt mir schluchzend die Ohren zu.
„Mutter? Können wir reden?“ Hannes stand plötzlich neben mir.
„Was möchtest du denn bitte bereden?“
„Ich möchte mich mit dir über die Biographie unterhalten. Du hast dich sehr verändert.“
„Ich weiß, mein Sohn. Ich habe es auch schon Konstanze gesagt. Es ist meine Vergangenheit und ich lese sie gerne. Versteh mich doch bitte, das ist nun mal mein Leben. Ich kann es nicht einfach vergessen oder auf Kommando abschalten.“
„Das ist mir jetzt klar geworden, Mutter und deshalb wollte ich mich auch bei dir für mein Verhalten entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich in den letzten paar Tagen so ein Ekel war.“
„Ist schon gut, mein Sohn.“
Hannes gab mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich zu Konstanze auf die Couch. Ich klappte mein Buch auf und las erleichtert weiter.
Ende Kapitel 19