Hi!
Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder! Die defekte Stiegenhausnummernbeleuchtung, die ich bereits vor zwei Jahren gemeldet habe, wurde erneuert. Wermutstropfen: Das Ganze sieht ziemlich "russisch" aus. Neben der Abdeckung der ursprünglichen Beleuchtung, für die ursprünglich extra ein kreisrundes Loch in das steinerne Portal gebohrt wurde, befindet sich jetzt eine blanke Glühbirne. Das erinnert mich ein wenig an die Fassade, wo man fünf Jahre, nachdem diese neu gestrichen worden ist, nun nicht mehr den originalen Farbton zu kennen scheint und für Graffiti-Überpinselungen irgendeine bestenfalls ähnliche Farbe benutzt.
Ansonsten wollte ich gestern eigentlich noch von meinem Fehlstart in den Morgen berichten, hab dann aber abends ferngeschaut und den PC abgedreht gelassen. Nun, zuerst vergaß ich mein Handy bzw. dachte, ich hätte es vergessen. Da ich nicht der große Telefonierer bin, wollte ich nur deswegen aber nicht die Schuhe wieder ausziehen und nochmal zurück in die Wohnung, weil ich zum einen zu faul dazu war und zum anderen nicht ein paar Minuten zu spät zur Arbeit kommen wollte. Ich verrate es jetzt schon: Das Handy war die ganze Zeit in der Brusttasche meiner Jacke, wo ich normalerweise nie etwas drin hab, und zu spät bin ich letztlich mehr als eine halbe Stunde gekommen.
Nun gut, bis auf das vermeintlich vergessene Handy ging anfangs alles glatt, die U-Bahn fuhr unmittelbar, nachdem ich sie betreten hatte, ab, und da ich normalerweise kein anderes Verkehrsmittel nutzen muss, freute ich mich über die gute Verbindung. In der Station Stadtpark stand der Zug dann aber verdächtig lange herum. Schließlich informierte der Fahrer die Fahrgäste per Lautsprecher, dass zwei Stationen weiter irgendeine Fahrtbehinderung sei (genau dort musste ich hin). Wie üblich hat er nicht gesagt, wie lange das denn nun ungefähr dauern wird. Ich glaube, das machen die Fahrer nicht aus Böswilligkeit oder Wurschtigkeit, sondern einfach, weil sie's wohl selbst nicht besser wissen. Immerhin besteht ihr Job im Normalbetrieb nur daraus, den Fahrgastwechsel in den Stationen zu überwachen, den Zug abzufertigen und den Abfahrtsknopf zu drücken. Alles andere geschieht (mit Ausnahme der Linie U6, aber das führt zu weit
) automatisch.
Nach meinem Gefühl handelte es sich um eine gravierendere Störung, denn ein schadhafter Zug bleibt z.B. erst einmal eine ganze Weile in der Station stehen und blockiert dort die Strecke. Ich stieg also aus, hörte dann aber kaum, nachdem ich das Stationsgebäude verlassen hatte, wie der Fahrer den Zug abfertigte und losfuhr.
Die nun beginnende Odyssee führte mich über die Zweierlinie, ein stark befahrener Straßenzug, der parallel zur Ringstraße verläuft, und den Schwarzenbergplatz, ebenfalls eine Verkehrshölle, zu einer anderen U-Bahn-Linie, die mich aber nicht direkt zu meinem Arbeitsplatz brachte, sondern nur zu einem Bus, der dorthin fährt. Die Wartezeitanzeige des Busses begrüßte mich sogleich mit der schönen Zahl "5", was bedeutet, dass ich wohl gerade einen Bus verpasst haben musste. Die Wiener-Linien-Minuten, die ohnehin fast immer länger dauern als normale Minuten, dauerten diesmal besonders lang, ehe der "Countdown" bei "2" vorläufig stoppte, wobei die Anzeige durch ein lapidares "Stau in Zufahrt" ergänzt wurde (steht bei jeder gravierenderen Fahrplanabweichung, egal ob ein Stau der Grund dafür ist oder nicht).
Nachdem ich vorhin die U-Bahn ja etwas vorschnell verlassen hatte, wollte ich dies beim Bus nun nicht riskieren und wartete brav. Und wartete und wartete ...
Immer noch zwei Minuten und Stau in Zufahrt. Irgendwann einmal wurde es mir doch zu blöd und ich ging los. Und just beim Marschieren kam dann der Bus daher. Glück im Unglück: Ich war schon unmittelbar bei der nächsten Station und hab ihn daher noch erwischt. Ich hätte die ganze Zeit wenigstens meinen Arbeitgeber per Handy von meiner Verspätung in Kenntnis setzen können, wenn mir denn bewusst gewesen wäre, dass ich es die ganze Zeit mit mir herumtrage.
Glücklicherweise herrscht bei meinem Arbeitgeber nicht gerade das strengste Regiment.
Fazit: Wäre ich die gesamte Strecke (Luftlinie rund sieben Kilometer) von Zuhause aus zu Fuß gegangen, wäre ich gerade 20 Minuten langsamer gewesen.
Schönen Abend noch!