Ich bin zwar auch skeptisch, was ein Gottesdienst bei der Einschulung zu suchen hat, aber dennoch finde ich, das es schlussendlich die Entscheidung der Eltern (und später des Kindes) ist, ob das Kind an sowas teilnimmt oder nicht. Das als obligatorisch einzuführen, finde ich aber auch nicht okay.
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Das Problem ist hierzulande aber, dass man bereits als Baby von einer der hiesigen Großsekten einkassiert wird.(Religion ist ein seriös anmutendes Synonym für Sekte, dass jede Sekte, ob groß oder klein, für sich in Anspruch nimmt, Nico.) Teils durch immer noch großen gesellschaftlichen Druck, "weil es sich so gehört". Oder einfach nur wegen der Geschenke zur Taufe. Religiöse Gründe dürften da in der absoluten Minderheit sein.
Manche Eltern lassen sich mit einem Kita- oder Kiga- und Schulplatz erpressen. Eine Bekannte hat im letzten Jahr sich und ihre drei Kinder taufen lassen, um für ihren ältesten Sohn und danach die anderen Kinder einen Platz in einer bestimmten Düsseldorfer Schule mit einem sehr guten Ruf zu bekommen. In dieser Schule ging es dem Sohn dann so schlecht, dass er schon nach wenigen Monaten mitten im Schuljahr die Schule gewechselt hat, was alles andere als leicht zu bewerkstelligen ist. In der neuen Schule geht es dem Jungen gleich viel besser, die anderen Kindern werden dann auch dort eingeschult, die Mittlere dieses Jahr. Die Bekannte ist vernünftiger Weise auch gleich wieder einschließlich ihren Kindern aus der Kirche ausgetreten.
Oh gut dass ihr Religion erwähnt, ich muss noch zum Rathaus und ordentlich Geld abdrücken, damit die mir später nicht ihre dämliche Kirchensteuer abziehen..
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Das war auch mal kostenlos, bis die Leute dann in Scharen bei den Amtsgerichten auftauchten und aus den Kirchen austreten wollten. Vor allem nach all den Skandalen, die allein in diesem Jahrtausend aufgedeckt wurden. Von denen aus dem letzten Jahrtausend oder auch nur aus der letzten Hälfte des letzten Jahrhunderts, nicht nur Stichwort Jungen- oder Mädchenheime, mal ganz abgesehen.
Man kann zudem die Frage stellen, ob es mit unserem Grundgesetz vereinbar ist, dass der Staat nicht nur Kirchensteuern einsetzt, sondern die Kirchen auch in sehr hohem Maße finanziert. Nicht etwa aus den Kirchensteuern, die stecken die Kirchen sich ein. Immerhin steht in unserem Grundgesetz, Kirche und Staat wären getrennt.
Fakt ist, dass in nahezu allem, wo "Kirche" draufsteht, eigentlich Staat drin steckt, weil es zu mindestens 90% vom Staat finanziert wird. Oft zu 95% oder gar zu 100%. Aufgrund dessen kann man die soziale Arbeit, mit der die Kirchen sich so gerne brüsten, getrost als dicke Lüge bezeichnen. Die geben dafür nur ihren "guten" Namen her und sichern sich dafür eine Menge Vorteile, z.B. die Erlaubnis, sich nicht an das deutsche Arbeitsrecht halten zu müssen.
Als wäre das noch nicht genug, bezahlt der Staat auch einen großen Teil des kirchlichen Personals. Also auch das Personal, das nicht in einer "kirchlichen" Einrichtung arbeitet, sondern z.B. ein Gehalt für Bischöfe. Aber selbst das ist den Kirchen in ihrer Gier noch nicht genug. Zusätzlich zu Kirchensteuer und massiver staatlicher Unterstützung wird auch noch im jedem Gottesdienst Geld gesammelt. Von den diversen kirchlichen Spendensammelvereinen ganz zu schweigen, von denen jeder Einzelne bereits in Spendenskandale verwickelt war.
Religon ist für mich auch so ein Thema....vor allem in Bezug auf Kinder. Ich finde es nicht gut, wenn eine Religion einem Kind aufgezwängt wird und als das einzig Wahre verkauft wird etc. Diesen Vereinen sollte man erst als Erwachsener verplfichtend beitreten können.
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Genau! Aber wenn man tatsächlich erst als Erwachsener in eine Kirche eintreten dürfte, hätten die Kirchen kaum Gläubige. Die Kirchen sind auch deshalb so leer, weil die weitaus meisten Religionsangehörigen sich nur zu drei Anlässen an "Ihre" Kirche wenden: Taufe, Hochzeit, Beerdigung. Ein paar Nostalgiker gehen vielleicht noch zur Weihnachtsmessen, weil sie glauben, dass das für die Kinder schön wäre.
Auf dem Land werden inzwischen Kirchen verkauft und Gemeinden zusammen gelegt. Zulauf erhalten einige Gemeinden in Ballungsräumen inzwischen durch Migranten, für die Religion noch wichtig ist. Aber auch bei denen zeigt sich mit zunehmender Bildung die Tendenz, dass immer mehr Leute nur pro forma noch einer Religion angehören, falls überhaupt.
Skurril ist in diesem Zusammenhang, dass ausgerechnet die Atheisten aus den neuen Bundesländern sich seit einiger Zeit berufen fühlen, die "christliche Tradition" zu retten. Völlig unabhängig von der Tatsache, dass die "christliche Tradition" die vorchristliche Tradition einfach übernommen und nur ein wenig in ihrem Sinne umgedeutet hat. Nahezu alle christlichen Bräuche gehen auf vorchristliche Traditionen zurück, einschließlich Ostern und Weihnachten. Das ist alles nur geklaut!