Seit Dezember 2014 besitze ich das Basisspiel von Sims 4 (und mehr habe ich auch jetzt noch nicht) und ich bin nach wie vor begeistert davon. Dennoch gibt es Dinge, die mir nicht so gut gefallen, denn Sims 4 hat (genau wie seine Vorgänger, die ich ebenfalls gespielt habe und mag) auch Schwächen.
Als ich den Trailer zu Sims 4 war, war ich ziemlich enttäuscht, weil ich mir von den Emotionen mehr versprochen habe. Ich fand sie einfach nicht gut umgesetzt. Des Weiteren habe ich nicht verstanden, weshalb es keine Kleinkinder gibt und kaufte mir das Spiel beim Release daher nicht. Wenn ich es nicht geschenkt bekommen hätte, dann hätte ich es vermutlich nie gespielt.
Dinge, die mich beim Spielen angenehm überraschten
Meine Erwartungshaltung war also nicht besonders groß, als ich Sims 4 dann zum ersten Mal startete und war daher sehr überrascht davon, dass die Emotionen viel besser umgesetzt wurden, als ich anfangs dachte. Sie störten mich nicht im Spiel und ich finde es super, dass einige Interaktionen erst mit einer bestimmten Emotion machbar sind. Wenn die Sims traurig sind, dann können sie beispielsweise über ihre Gefühle bloggen oder wenn sie kokett sind, können sie als Schriftsteller ein Buch im Genre Romantik schreiben. Dadurch wirken die Sims meiner Meinung nach lebendiger und ich habe eine engere Bindung zu ihnen.
Die Emotionen geben dem Spiel Tiefe und ich habe bei Weitem immer noch nicht alles entdeckt. Ich konnte die Emotion "Wütend" auch noch gar nicht triggern - falls mir jemand sagen kann, wie ich das mache, wäre ich wirklich dankbar.
Überraschenderweise vermisste ich die Kleinkinder beim Spielen kaum. Wenn das Kind aus der Wiege springt, vermisse ich die Kleinen einen kurzen Augenblick lang, weil mir der Sprung von einem Baby zu einem Schulkind dann doch zu groß ist. Ansonsten aber auch nicht.
Ich war ansonsten auch ganz froh, dass keine Kleinkinder existierten, weil ich sie in Sims 3 einfach furchtbar fand. Ich war jedes Mal wirklich heilfroh, wenn das Kleinkind Dinge wie das Laufen, aufs Töpfchen gehen und Sprechen gelernt hatte, damit ich sie altern lassen konnte. Ich habe daher auch kaum mit Familien gespielt; diese Altersstufe machte mir in Sims 3 eben einfach keine Freude.
Ganz anders war es in Sims 2: Dort fand ich die Kleinkinder ziemlich süß und ich habe sehr gerne mit ihnen gespielt. Es machte einfach Spaß und wenn ich sah wie die Kleinen ihre ersten tapsigen Schrittchen machten, ging mir da einfach das Herz auf. Wenn die Kleinkinder in Sims 4 kommen sollten, dann bitte so wie sie in Sims 2 waren.
Bis dahin spiele ich Sims 4 auch ganz ohne Kleinkinder - und habe Spaß dabei.
Ein weiterer Punkt gegen Sims 4 waren für mich die "Objektbabies." Als ich davon zum ersten Mal las, war ich enttäuscht, dass meine geliebten Funktionen aus Sims 2 wie das Baden und das Wickeln auf der Wickelstation es - mal wieder - nicht ins Spiel schafften. Ich habe schon bei Sims 3 nicht verstanden, weshalb diese Funktionen nicht kamen und ich hatte gehofft, dass sie in Sims 4 wieder kämen.
Es hat in Sims 4 also auch eine gewisse Spielzeit gebraucht, bis ich mich dazu überwand meine Sims Babys bekommen zu lassen und ich wurde von Sims 4 erneut überrascht: Ich kenne den Grund dafür nicht, aber ich habe das Objektbaby doch tatsächlich bereits im allerersten Moment ins Herz geschlossen. In Sims 2 habe ich die Babys (und ich tue es noch!) geliebt, während das Burritobaby in Sims 3 mich absolut nicht überzeugen konnte. Ich baute dazu einfach keine Bindung auf und rechnete in Sims 4 deshalb auch nicht damit.
Mich stört es dementsprechend auch nicht, dass das Baby nur in der Wiege liegt, da meine Babys im Vorgänger auch fast nichts anderes taten. Ich bin auch teilweise ganz froh darüber, denn so will nicht jedes Familienmitglied ständig das Baby rumtragen und es auf dem Boden wieder ablegen. Außerdem ärgerte ich mich in Sims 2 maßlos darüber, dass eine Schulfreundin (die mein Simsohn nach Hause brachte) das Baby aus der Wiege nahm und es bis zur Verabschiedung rumtrug, obwohl das Baby schrie. Dennoch vermisse ich weiterhin mein geliebtes Baden, weshalb ich bei diesem Punkt geteilter Meinung bin.
Auch der Baumodus, der im Trailer ja so toll angepriesen wurde, überzeugte mich nicht. Ich war in der Sims-Reihe nie der große Baufan und ich war froh, wenn ich halbwegs ansehnliche Häuser bauen konnte. Daran würde auch der neue Baumodus nichts ändern - dachte ich!
Ich habe mich arg getäuscht, denn beim Spielen entdeckte ich erst wie einfach das Bauen jetzt war. Ich konnte mir erstmals ein Haus bauen, womit ich richtig zufrieden bin und zum ersten Mal machte mir das Bauen auch Spaß! Der Kaufmodus bot auch tolle Gegenstände, die meines Erachtens nach schöner als je zuvor sind. Das ist eines der Gründe, weshalb ich bisher nur das Basisspiel habe - ich bin einfach mit den Dingen total zufrieden und habe nicht das Bedürfnis sie zu erweitern. Nur mit wenigen Klicks kann ich jetzt das Zimmer um ein paar Felder erweitern und es ist nicht mehr so umständlich wie bei Sims 2 und 3.
Die Kinder waren ebenfalls eine Überraschung für mich, denn ich empfand sie bisher in ausnahmslos
jedem Vorgänger als ziemlich anstrengend und sie waren eine Altersstufe, die ich am wenigsten mochte. Ich kann den Grund dafür nicht nennen, aber ich ließ sie immer ziemlich zügig altern und ich habe auch nicht wirklich daran geglaubt, dass ich sie jemals mögen würde. Ich fand mich einfach damit ab, dass ich kein Kinderfan war.
In Sims 4 mochte ich die Kinder erstmals und ich spiele inzwischen auch unglaublich gern mit ihnen. Sie sind einfach toll gemacht; ich finde sie süß und sie sind mir einfach sympathisch. Des Weiteren finde ich es toll, dass ein Kind/Teenager nun auch die Zusatzaufgaben für die Schule machen muss, um ein Einserschüler zu werden - in den Vorgängern reichte es, wenn ein Kind die Hausaufgaben machte und täglich gut gelaunt in die Schule ging.
Dinge, die ich als Verbesserung betrachte
Natürlich gab es aber auch Dinge, die ich von Anfang an gut fand, weshalb ich mehr als einmal überlegte Sims 4 doch zu kaufen. Am wichtigsten war mir hier die Grafik und ich war sehr froh darüber, dass sie nicht mehr so realistisch wie in Sims 3 war. Mir gefiel sie nie, denn die Sims sahen für mich einfach immer gleich aus. Die Grafik in Sims 2 gefiel mir gut und ich war dementsprechend froh, dass EA dahin zurückkehrte. Meiner Meinung nach ist die Grafik schöner als je zuvor und mir macht das Spielen auch dementsprechend viel Spaß.
Die verbesserte Wegfindung sammelte bei mir ebenfalls Pluspunkte - endlich wird nicht mehr mit den Armen gefuchtelt, wenn auf (oder auch nur an der Treppe) der Treppe jemand steht. Endlich gehen die Sims in einem schmalen Gang aneinander vorbei und bleiben nicht minutenlang stehen.
Das Multitasking fand ich auch klasse und ich musste lachen, als meine Simin das erste Mal ihr Slablet mit auf die Toilette nahm, um ihr E-Book weiterzulesen. Es ist wirklich toll, dass die Sims während dem Essen nun SMS schicken können oder vom Essenstisch mit ihrem Teller aufstehen und sich zum Ehepartner zu gesellen, um mit ihm zu plaudern.
Während des Spielens entdeckte ich aber auch einige Details, die ich sehr gelungen finde und ich finde es toll, dass die Sims ebenfalls auf eine gesunde Ernährung und auf ausreichend Bewegung achten müssen, damit sie nicht zunehmen. Außerdem fand ich es besonders toll, als meine Simin ihre Essensreste, die sie auf dem Teller noch hatte, zunächst mit der Gabel in den Mülleimer kratzte und den Teller dann erst abspülte.
Ich mag es auch, dass die Sims nun auch auf die Toilette gehen, wenn die Blase mal drückt und nicht sinnlos in der Gegend rumstehen. Ich mochte es in Sims 2 nicht besonders, dass meine Sims ständig den Müll rausbringen möchten oder zum x-ten Mal aus dem Fenster gucken wollen, während eines der Bedürfnisse gerade ziemlich im Keller ist. Ich habe das Gefühl, dass ich die Sims in Sims 4 daher auch einmal mal machen lassen kann.
Dinge, die ich als negativ ansehe
Nichtsdestotrotz gab es in Sims 4 auch Dinge, die ich nicht gut umgesetzt finde bzw. teilweise von den Vorgängern auch vermisse. Zum Einen wäre das - bereits genannte - Baden der Babys und zum Anderen ist mir der Sim bei der Schwangerschaft einfach zu dick. Der Bauch, den die Simin dabei hat, finde ich einfach unnatürlich. Er ist einfach zu groß. Dennoch sehe ich es positiv, dass die Sims nun keine Umstandskleidung, sondern ihre ganz normale Alltagskleidung tragen können.
Außerdem stört es mich, dass man auf verschiedenen Musikanlagen nie den gleichen Song hören kann. Ich habe zwar gelesen, dass es für diejenigen, die ein bestimmtes AddOn (ich weiß gerade nicht, welches das war) besitzen, gepatcht wurde, aber ich hätte mir gewünscht, dass es bereits im Basisspiel gepatcht wird. Wenn ich nicht vor hätte mir die restlichen AddOns noch zu kaufen, dann wäre ich - wenn ich dieses Feature haben will - in diesem Sinne dazu gezwungen es zu kaufen.
Ebenfalls gefällt es mir nicht, dass meine Sims die Erzeugnisse aus dem Garten nicht (oder kaum) zum Kochen verwenden. Die Qualität des Essens steigt nicht (oder ich habe es nicht bemerkt) und ich fand das in Sims 3 weitaus besser. Das würde ich mir noch einmal zurückwünschen.
Letzte Anmerkungen
Jedes Simsspiel hat seinen Charme und spricht wohl auch eine andere Gruppe von Spielern an, weil die Geschmäcker verschieden sind oder die Ansprüche schlicht andere sind - und das ist gut so. Daher hat jedes Simsspiel seine eigene, kleine Fangemeinschaft und jeder hat daher das Recht, einen Simsteil nicht zu mögen.
Sims 4 wird nur meinen Ansprüchen wohl am Besten gerecht, daher spiele ich es am Liebsten und freue mich wahnsinnig auf die AddOns, die ich mir eines Tages kaufen werde, sowie auf die noch kommenden Inhalte.