Aber ich denke auch, das jeder da anders ist, gewisse Dinge anders empfindet und anders verarbeitet. Während der eine damit umgehen kann, nicht so nett behandelt zu werden, sitzt der andere jeden Tag nach der Arbeit zu Hause und weint. Jeder Mensch hat ja unterschiedliche Schmerzgrenzen und der eine kann eben recht viel ab und der andere nur ganz wenig. Es ist auch jedem seine Entscheidung wie er mit solchen Sachen umgeht.
Genau das wollte ich gestern auch noch schreiben - jeder Mensch ist anders gebaut, andere sind empfindlicher als man selbst, während man selbst viel empfindlicher ist als jemand anderes. Manche denken sich "Wird schon", andere werden durch schlimme Kollegen einfach kaputt. Und zwischen unfreundlichen Kollegen und Mobbing herrscht sowieso noch einmal ein himmelweiter Unterschied.
Ich meine, ich bereue es heute noch, dass ich meinen tollen Job damals kündigen musste - aber ich lasse mich doch nicht von einem cholerischen Chef, der mir für alles die Schuld gibt, und einer Kollegin, die mich als Boxsack benutzt, mich nicht einarbeitet und eine sadistische Freude dabei hat, zuzusehen, wie schlecht ich doch arbeite, weil mir NIX erklärt wird, obwohl ich 500-mal darum bitte, für blöd verkaufen. Ich hab nur noch geheult, konnte weder schlafen noch essen, hatte nur noch Magenschmerzen wenn ich an meinen Job dachte - an Entspannung am Wochenende war nicht zu denken. Da lasse ich mir von niemandem erzählen, dass man bei sowas nur mal die Zähne zusammenbeißen soll. Meine Gesundheit ist mir viel wichtiger, als ein Job. Vor allem, wenn ich ohnehin eine Vorgeschichte mit Depressionen und Suizidgefahr hatte. Zudem war ich, wie ich danach herausgefunden habe, auch nicht die einzige Person, der es so ging - der Typ hatte in drei Jahren sechs verschiedene Angestellte, die alle gekündigt haben oder sich ganz schnell einen anderen Job gesucht haben.
Und dass man als Azubi anfangs nur solche Aufgaben erledigt ist ja klar - der Betrieb muss dich ja erst mal kennenlernen und schauen, wie du so arbeitest und drauf bist. Das gehört halt dazu. Schwierig wird es erst, wenn du beispielsweise irgendeine Prüfung ablegen musst, du aber im Betrieb absolut gar nicht darauf vorbereitet wirst und auch nach Monaten/Jahren das eigentliche Berufsbild nur vom Hörensagen kennst, weil du stattdessen zum Meisterkaffeekocher der Firma dressiert wurdest.