Fotostory Mein Leben als Single

Sehr schönes Kapitel, und die Bilder einfach klasse. Hoffentlich bekommt Sabrina ihre Eifersucht noch in den Griff.
Sowas kann eine Beziehung auch kaputt machen. Gut dass Benni in der Sache nicht nachgibt und Miranda weiterhin Nachhilfe gibt.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
Edit: Juhu, ich habe Seite 2 eröffnet.
 
@bienchen
Ich mag das Bild, auf dem Sabrina und Benny händchenhaltend die Straße runtergehen. Finde es dann immer wieder schade, dass Maxis es nicht geschafft hat, eine entsprechende Animation einzubauen. Sowas gehört zum Pärchenalltag einfach dazu.
Ich finde es fehlen noch viel mehr Interaktionen. auch zwischen Erwachsenen und Kindern. Aber man kann ja nicht alles haben, gelle?!

@Lia-sims2only
Gut dass Benni in der Sache nicht nachgibt und Miranda weiterhin Nachhilfe gibt.
Sicher ist es gut, daß er in der Sache nicht nachgibt.
Aber du wirst noch sehen, in welche Richtung sich das entwickelt...
 
Kapitel 15

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Der Frühling kam jetzt unaufhaltsam. Mein Blumen blühten wunderschön, Schmetterlinge tanzten immer wieder durch unseren Garten. Die Vögel zwitscherten und alles und jeder hatte gute Laune. Man hatte das Gefühl doppelt so viele Pärchen auf der Straße zu treffen und auch die Heiratsanzeigen in der Zeitung wurden von Tag zu Tag mehr.

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Bei Benni und mir lief alles fabelhaft. Er las mir jeden Wunsch von den Augen und trug mich auf Händen. Die Treffen mit Miranda hatte er auf das Nötigste begrenzt. Oft trafen sie sich jetzt in der Bibliothek, sehr zu Mirandas Leidwesen. Benni hatte mir natürlich erzählt, wie ihre Reaktion auf seinen, oder besser meinen, Vorschlag war. „Wahrscheinlich hast du Recht und sie ist tatsächlich in mich verknallt!“ Er schien die Vorstellung lustig zu finden.

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Hinter dem Haus hatte ich mir ein Beet angelegt. Hier hatte ich vor Erdbeeren zu ernten im Frühsommer. Irgendwie war ich mit mir und der Welt im Einklang und hatte sogar mein relativ normales Essverhalten zurück. Sport trieb ich zwar immer noch, aber lange nicht soviel wie vor ein paar Wochen.

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Mit Geraldine, Laras Freundin kam ich super zurecht. Sie war Ärztin in dem Krankenhaus wo Lara arbeitete. Sie sah nicht nur sehr gut aus, sie hatte auch einen tollen Humor und ich konnte mich Stunden mit ihr über Gott und die Welt unterhalten. Ab und zu hatte ich das Gefühl, daß Lara ein wenig eifersüchtig auf mich war, aber genoss es, wusste ich doch, daß es dazu keinen Grund gab. Kurz gesagt: Mir ging es so gut wie lange nicht mehr.

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Deshalb war es nur zu verständlich, daß es so nicht lange bleiben konnte. Schon als ich meine Emails öffnete hatte ich ein ungutes Gefühl. Ein paar Freunde aus Deutschland erkundeten sich nach mir, einige schickten mir Bilder ihrer Kinder. Doch dann las ich die Mail meines Bruders und sofort hatte ich das Gefühl, als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegreißen.

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Hallo Schwester! Leider konnte ich dich telefonisch nicht erreichen. Papa geht es nicht gut, er hatte einen Unfall und liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Wir melden uns bei dir, wenn wir mehr wissen! Tassi

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An diesem Abend telefonierte ich lange mit meiner Mutter. Sie versuchte mich zu beruhigen, erklärte mir, daß Papa mit einem Geisterfahrer zusammen geprallt war und im künstlichen Koma lag, da er innere Blutungen hatte und schnell operiert werden musste. Mehr konnte sie mir auch nicht sagen, wir mussten abwarten.

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Nach dem Telefonat verkroch ich mich in mein Zimmer und fing hemmungslos an zu weinen. Ich war hier und genoss mein Leben, während mein Vater tausende Kilometer weit entfernt um seines kämpfte. Ich fühlte mich so schlecht wie schon seit Wochen nicht mehr.

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Ich weiß nicht, wie lange ich geweint hatte, aber irgendwann schlief ich vor Erschöpfung ein. Mein Schlaf war unruhig, immer wieder schreckte ich hoch und sah auf das Telefon neben mir. Ich hatte meiner Mutter eingebläut mich bei jeder kleinsten Veränderung anzurufen.

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Plötzlich war ich im Wald. Es war Tag und die Vögel zwitscherten. Irgendwo klopfte ein Specht nach Futter. Durch die Bäume sah ich einen rosa Schatten huschen und ich hörte meinen Namen: „Sabrina!“ Neugierig lief ich der Stimme hinterher und was ich da auf der nächsten Lichtung sah, verschlug mir den Atem.

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„Benny Bunny?“ Es war mein alter Stoffhase, keine Frage. Rosa mit Flecken und außerdem fehlte ihm sein linkes Knopfauge. Sicher, dieser hier war um einiges größer als der, den mein Vater mir damals als kleines Mädchen geschenkt hatte, kurz vor der Trennung und seinem Auszug. „Was machst du hier? Du müsstet doch in einer Kiste auf dem Dachboden sein? Wie kommst du hier her?“

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„Ich bin hier um dir zu helfen!“ „Mir zu helfen?“ Quiekte ich hysterisch.“ Wie willst du mir denn helfen? Kannst du zaubern? Kannst du Papa wieder gesund machen? Du bist doch bloß ein alter, verstaubter Plüschhase!“

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„Solche Dinge passieren nun mal. Leben kommt, Leben geht.“ Benny Bunny sah mich mit seinem übrig gebliebenen Auge traurig an. „Oder wäre es dir lieber, wenn jemand anderes anstatt deines Vaters gehen müsste? Wenn du die Wahl hättest, was würdest du tun?“

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„Was ich tun würde? Das fragst du mich? Ich würde meinen Vater gesund machen, koste es was es wolle!“ Ich sah ihn zornig an. „Wieso fragst du das überhaupt? Als ob du etwas ändern könntest. Du bist ein Stofftier!“

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Er nahm mich in den Arm. „Es wird so sein, wie du es dir wünscht. Aber bedenke, daß du die Konsequenzen selber gewählt hast! Leben kommt, Leben geht. So ist der Lauf der Dinge.“ Ich kuschelte mich an sein weiches Fell und schniefte. Eine Welle des Glücks überkam mich und irgendwie wusste ich, daß die Sache wieder in Ordnung kommen würde.

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Deinen Sozihasenteil fand ich ja schon beim ersten Mal ganz toll. Die Waldkulisse ist traumhaft und die Umsetzung der Aufgabe phantastisch.
Nach den ersten Bildern wollte ich fast sagen, es geht Sabrina zur Abwechslung mal gut, aber dann kommt ja auch schon wieder der nächste Hammer.
 
Ohje, da denkt man noch, alles ist gut und schon ist wieder der nächste Tiefpunkt erreicht. Toll, wie Du den rosa Plüschhasen in Deine Story eingebaut hast.
„Oder wäre es dir lieber, wenn jemand anderes anstatt deines Vaters gehen müsste? Wenn du die Wahl hättest, was würdest du tun?“
Das klingt ja so, dass bald jemand anderes als ihr Vater, der Sabrina Nahe steht stirbt.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@bienchen
Deinen Sozihasenteil fand ich ja schon beim ersten Mal ganz toll. Die Waldkulisse ist traumhaft und die Umsetzung der Aufgabe phantastisch.

Dabei hatte ich nur ein paar Bäume im Garten aufgestellt und ein wenig Boden versprüht...
Was das alles ausmacht!

@Lia
Danke für den Kommi.
Ich fand es sehr schwer, den Hasen in eine "reale" Geschichte einzubauen. Der Einfall kam mir irgendwann beim Gassi gehen.
 
Kapitel 16

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Als ich am nächsten Morgen erwachte lag ich eine ganze Zeit wach und starrte an die Decke. Was war das nur für ein seltsamer Traum gewesen. Und Benny Bunny hatte sich so echt angefühlt. Mir war als könnte ich immer noch seine Pfelltatzen auf meinem Rücken spüren. Als ich mich aufrichtet und zum Spiegel sah erschrak ich. Da saß Benny Bunny. Sein Fell war sauber und er schaute mich aus zwei schwarzen Knopfaugen an.

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Ich nahm ihn hoch und und roch an ihm. Er roch neu und er hatte keine Gebrauchspuren. Lara traf ich im Wohnzimmer. Ich hielt ihr den Hasen unter die Nase. „Ist der von dir?“ „Nein, nie gesehen. Wo hast du den denn her?“ Ich erzählte ihr von meinem Traum und von Benny Bunny, den Papa mir vor 20 Jahren geschenkt hatte, der diesem Hasen zum Verwechseln ähnlich sah. „Findest du das nicht seltsam? Fast unheimlich!“

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„Ich glaube eher bei dir ist eine Schraube locker!“ Lara zeigte mir einen Vogel. „Oder glaubst du etwa die Geschichte, die du mir da eben erzählt hast? Ein großer rosa Plüschhase mit einem Auge verspricht dir deinen Vater gesund zu machen? Du solltest mal zum Arzt gehen und dir ein paar Beruhigungsmittel verschreiben lassen. Du wirst ja hysterisch!“

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„Mir liegt wenigstens etwas an meinen Eltern! Dir wäre es wohl egal, wenn dein Vater unheilbar krank wäre?!“ Ich war so wütend auf Lara, daß es mir egal war ihre Gefühle zu verletzen. Wieso hatte sie meine Geschichte nicht einfach kommentarlos hingenommen? Nein, schon wieder musste sie sich über mich lustig machen. Ich sah an ihrem Gesichtsausdruck, das ich zu weit gegangen war.

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„Hier geht es nicht um mich und meine Eltern! Wieso kannst du mich nicht einfach damit in Ruhe lassen? Du hast mir die Geschichte erzählt und ich nehme an, daß du meine Meinung wolltest. Nun, da hast du sie: Du bist überdreht, weil es deinem schlecht geht. Zu Recht. Trotzdem solltest du mal zum Arzt gehen und jetzt lass und über etwas anderes reden.“

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„Du hältst mich also für labil, ja? Dann erkläre mir doch bitte, wie der Hase in mein Zimmer gekommen ist, Frau Oberpsychologin!“ Lara zuckte mit den Schultern. „Frag Benni, vielleicht wollte er dich damit überraschen. Und jetzt muss ich los, meine Schicht fängt gleich an.“ Und sie ließ mich alleine mit meinem Hasen.

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In der Zeit, die ich auf Benni wartet kam mir Laras Erklärung über die Herkunft des Hasen immer logischer vor. Er hatte einen Schlüssel und vielleicht hatte ich ja irgendwann meinen Hasen mal erwähnt? Aber ich konnte mich nicht erinnern wann. Überhaupt hatte ich ihm sehr wenig über meine Familie in Deutschland erzählt. Als Benni endlich in die Küche kam umarmte ich ihn überschwänglich.

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„Hey, was ist denn los mit dir?“ Zärtlich nahm er meine Hände in seine. „Du hast dich nicht gut angehört am Telefon.“ „Also ehrlich gesagt geht es mir auch nicht gut.“ Benni sah mich forschend an. „Aber es geht nicht schon wider um irgendwelche Frauengeschichten meinerseits, oder?“ „Nein, dies mal nicht. Es geht um meinen Vater. Aber erst mal habe ich eine Frage: Hast du mir heute Nacht einen rosa Plüschhasen ins Zimmer gestellt?“ „Hätte ich das tun sollen?“

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Wir setzten uns auf das Sofa. „Ich erzähle dir jetzt etwas und ich möchte, daß du erst einmal zu hörst, o.k.?“ „Na klar Püppi. Was immer du möchtest“ Und ich fing an zu erzählen. Von meinen Eltern und ihrer Trennung als ich neun Jahre alt war. Davon, daß mein Vater plötzlich keine Freundinnen hatte, sondern immer mit Männern zusammen war. Wie meine Eltern mir erzählten was es damit auf sich hatte. Ich erzählte auch, daß wir vor ein paar Jahren die schreckliche Nachricht bekamen, daß mein Vater HIV positiv war. Das er lange im Krankenhaus lag und wir ihn nie aufgegeben hatten. „Damals haben wir beschlossen wieder alle in ein Haus zu ziehen, um immer zusammen zu sein. Wir haben gesehen, wie schnell es zu Ende gehen kann.“ Dann erzählte ich von meinem Plüschhasen und meinem Traum.

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Als ich fertig war sah ich Benni erwartungsvoll an. „Und?“ Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, auf meinen Vater, seine Krankheit. „Also ich habe den Hasen definitiv nicht in dein Zimmer gestellt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und was deinen Traum angeht, so finde ich das eine ganz natürlich Reaktion auf die Situation. Als meine Eltern damals starben habe ich
auch die wildesten Sachen geträumt.“

Nachdem Benni sich verabschiedet hatte machte ich mich daran zu kochen. Heute Abend war unser „German Talk“. Wie Benni Gerda und meine Treffen immer nannte. Es war uns in den letzten Wochen einfach zur Gewohnheit geworden uns zu Treffen und den ganzen Abend auf Deutsch zu plaudern. Meistens waren wir alleine. Benni hatte Verständnis für unsren Wunsch einmal nicht Englisch zu reden und Albert hatte keine Lust sich mit uns alleine den ganzen Abend zu unterhalten.

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Ich hatte Lachs und Reis gemacht. Auch wenn ich wieder relativ normal aß, achtete ich doch darauf bewusst zu kochen. Trotzdem hatte ich keinen Appetit und stocherte lustlos in meinem Teller. „Was ist denn los? Keinen Hunger? Es schmeckt köstlich!“ „Danke, eigentlich ist es mein Lieblingsessen.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß auch nicht, aber ich habe die ganzen Tage schon so ein flaues Gefühl im Bauch.“

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„Du wirst doch nicht krank?“ Gerda sah mich besorgt an. „Weiß nicht. Ich fühle mich so schlapp, bin den ganzen Tag müde und...“ Gerda fing an zu grinsen. „Bist du schwanger?“ Ich erschrak. „Natürlich nicht! Wie auch? Ich nehme doch die Pille.“ „Das muss nichts heißen. Damals bei Desdemona habe ich auch verhütet. Mach doch einen Test was hast du schon zu verlieren? Wenn er negativ ist, dann hast du dir wohl nur einen Virus eingefangen.“

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„Aber das wäre Geldverschwendung! Ich habe doch gesagt ich nehme die Pille.“ Die Idee einer Schwangerschaft hielt ich für sehr abwegig. „Aber die Anzeichen sind da. Vertrau einfach einer vierfachen Mutter. Mach einen Test.“ „Vielleicht mache ich das, wenn es die Tage nicht besser wird.“ Versprach ich halbherzig.

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Es wurde nicht besser. Zwei Tage nach Gerda und meinem Abendessen ging es mir morgens so schlecht, daß ich auf der Arbeit anrief und mich krank meldete. Sobald sich die Übelkeit etwas gelegt hatte fuhr ich in die Stadt und kaufte mir einen Schwangerschaftstest.

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Wie ein Tiger im Käfig streifte ich durch das Wohnzimmer. Immer wieder ließ ich die letzten Wochen Revue passieren und konnte mich nicht erinnern auch nur einmal bei der Einnahme meiner Pille geschlampt zu haben. Nachdem die Zeit abgelaufen war setzte ich mich auf den Stuhl und drehte den Test mit dem Ergebnisfenster nach oben.

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Mir wurde schlechter als mir ohnehin schon war. Da stand ganz eindeutig „SCHWANGER“. Mein Herz raste wie wild und ich konnte einen Moment keinen klaren Gedanken fassen. Was jetzt? Einen kurzen Moment überlegte ich meine Mutter anzurufen, aber sicherlich hatte sie gerade genug um die Ohren. Deshalb wählte ich Gerdas Nummer und hoffte, daß sie zu Hause war.

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Nach einer halben Ewigkeit nahm sie ab. „Er ist positiv!“ Kreischte ich in den Hörer. „Was soll ich denn jetzt machen?“ Stille auf der anderen Seite. „Sabrina? Bist du es? Was ist positiv?“ „Na der Test! Der SCHWANGERSCHAFTSTEST!“ Ich buchstabierte das Wort fast. „Bleib erst mal ganz ruhig. So ein Test ist nicht hundert prozentig! Geh zum Arzt und las dich untersuchen. Und wenn er die Schwangerschaft bestätigt, dann freue dich einfach!“

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Oha, Sabrina ist schwanger trotzt Pille. Ich kann mir vorstellen, was ihr jetzt alles durch den Kopf geht (war selbst mal in so 'ner Situation).
Bin gespannt, wie Benny auf die Neuigkeit reagiert. Wird man denn noch erfahren, woher das rosa Häschen so plötzlich kam?
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
Laras Reaktion finde ich irgendwie gemein. Was hätte sie denn gedacht, wenn nach so einem Traum plötzlich ein Plüschhase in ihrem Zimmer sitzt. Also ich finde das echt unheimlich und halte Bennys Reaktion da für wesentlich angebrachter.
Zu Sabrinas Schwangerschaft sage ich jetzt mal nichts. Du weißt ja, warum.

bienchen
 
@Lia
Wird man denn noch erfahren, woher das rosa Häschen so plötzlich kam?
Nö, ist ganz schnell unter den Tisch gefallen das Thema, wie soviele danach auch...

@bienchen
Zu Sabrinas Schwangerschaft sage ich jetzt mal nichts. Du weißt ja, warum.
:(

Danke euch Zweien, daß ihr hier so die Stellung haltet!

LG Sabrina
 
Kapitel 17

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„Freue dich einfach!“ Gerdas Satz geisterte mir die ganze Zeit durch den Kopf. Mich freuen? Sicherlich wollte ich Kinder, am liebsten sogar drei, aber dann wenn ich es für richtig hielt, oder nicht? Außerdem wusste ich nicht, wie Benni zu diesem Thema stand. Über Kinder hatten wir noch nicht geredet, schließlich waren wir noch nicht so lange zusammen. Mit klopfendem Herzen und immer noch übel ging ich zu Dr. Jacobs.

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Erleichtert stellte ich fest, daß das Wartezimmer leer war. Die junge Frau hinter dem Computer lächelte mich an. „Guten Tag. Was kann ich für sie tun?“ „Ich muss ganz dringend zu Dr. Jacobs.“ Meine Stimme war immer noch ein hysterisches Krächzen und ich räusperte mich. „Wenn es möglich ist.“ Fügte ich etwas ruhiger hinzu. „Gehen sie ruhig durch. Der Doktor ist in seinem Sprechzimmer.“

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„Nun Frau Lahne, dann herzlichen Glückwunsch! Da gibt es nichts mehr zu zweifeln. Sie sind schwanger! Das Ultraschallbild zeigt uns schon die Fruchthöhle. Ich denke sie sind so in der sechsten Woche. Kommen sie doch einfach nächste Woche noch mal, dann sehen wir mal, was sich getan hat.“ Dr. Jacobs strahlte über beide Ohren. Mir war gar nicht zu lachen zu mute.

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„Aber wie kann das sein? Ich nehme doch die Pille und ich versichere ihnen, daß ich sie nicht vergessen habe!“ Ich war verzweifelt. Mein Kopf brummte vor Fragen und vor Angst. Wie konnte das nur passiert sein? Was würde Benni sagen? Würde er sich freuen? Würde er mich sitzen lassen? War er überhaupt der richtige?

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„Nun manche Dinge passieren halt. Da kann es verschiedene Gründe für geben. Aber ich denke sie sollten erst mal die Sache sacken lassen, mit ihrem Partner reden und nächste Woche wieder kommen. Und falls sie über einen Abbruch nachdenken, dann würde ich sie an die zuständige Stelle überweisen und...“ „Nein! Kein Abbruch! Ich... Ich bin nur etwas überrumpelt!“ Fiel ich ihm ins Wort. „Keine Angst, es wird sich schon alles regeln!“ Antwortet Dr. Jacobs freundlich.

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Gedankenverloren schloss ich die Haustür auf. Ein Lächeln auf den Lippen, denn immerhin hatte ich Grund mich zu freuen. In mir wuchs ein kleiner Mensch heran. Unschuldig und doch zum Leben bereit. Mir war klar, daß ich dieses winzige etwas nicht zerstören konnte, auch wenn es noch gar nicht richtig da war. Zur Not würde ich auch ohne Benni klar kommen. Vielleicht würde ich zurück zu meinen Eltern gehen und das alles hier hinter mir lassen.

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Als ich die Wohnzimmertür öffnete kam ich ins Straucheln. Benni saß am Tisch und starrte auf den Schwangerschaftstest, den ich Depp nicht weg geräumt hatte, in der Annahme, daß die nächsten Stunden eh niemand im Haus sein würde. Wie konnte ich nur vergessen, daß Benni einen Schlüssel hatte? Mein Mund war staubtrocken und ich blieb am Tischende stehen.

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Als Benni mich sah sprang er vom Stuhl und rannte auf mich zu. „Ist das dein Test?“ Er zeigte auf den Tisch, als würden sonst irgendwelche Missverständnisse entstehen. Kurz war ich geneigt ihn an zu lügen und ihm zu sagen, daß es sich um Laras Test handelte. Doch dann nickte ich nur.

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„Aber wieso hast du mir denn nichts gesagt?“ Benni wirbelte mich durch die Luft und ich merkte wie ein riesiger Felsbrocken von meinem Herzen fiel. Anscheinend freute er sich! Ja er freute sich. Tränen des Glücks stiegen in meine Augen und ich schmiegte mich an seinen Hals. „Ich weiß es doch auch erst seit ein paar Stunden.“

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Vorsichtig setzte er mich wieder auf dem Boden ab. „Warst du beim Arzt?“ Ich nickte. „Aber wieso hast du mir nichts gesagt? Ich wäre so gerne dabei gewesen!“ Ich fühlte mich plötzlich mies. Wie hatte ich nur denken können, daß Benni sich nicht freuen würde? „Weißt du, ich war mir nicht sicher, ob du dich freust. Wir haben noch nie über Kinder geredet. Was nicht schlimm ist, wenn man bedenkt, daß wir noch nicht so lange zusammen sind.“ Den letzten Satz fügte ich hastig hinzu.

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„Weißt du, manchmal ist es egal, ob man 7 Monate oder 7 Jahre zusammen ist. Den richtigen Zeitpunkt um ein Kind zu kriegen kann man nicht abpassen.“ Zärtlich nahm er mein Kinn in die Hand und küsste meine Nasenspitze. „Es muss sich nur in diesem einem Moment, wo es wichtig ist richtig an fühlen.“ Jetzt küsste er zärtlich meine Lippen, dann meinen Hals. „Und fühlt es sich richtig an?“ Fragte ich heiser. „Mehr als das!“ War seine Antwort.

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Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Alle freuten sich mit uns. Meine Eltern waren vollkommen aus dem Häuschen und auch die Nachricht, daß es meinem Vater besser ging und die Lungenentzündung so gut wie überstanden war steigerte meine gute Laune. Benni und ich verpassten keine Gelegenheit Zärtlichkeiten auszutauschen und über unsere Zukunft zu reden.

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„Was würdest du eigentlich davon halten, wenn wir uns mal nach einem Haus für unsere kleine Familie umsehen?“ Ich erschrak ein wenig. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Oder besser: Ich hatte den Gedanken verdrängt aus Lara und meiner „Oase“ auszuziehen. „Du hast recht. Wir sollten uns etwas anderes suchen.“ Schwer seufzend schmiegte ich mich wieder an ihn. „Obwohl ich ja gerne hier bleiben würde...“

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„Keine Angst, wir finden schon etwas schönes. Ich horche mich mal um. Wir werden natürlich nur in ein Haus ziehen, was dir auch wirklich gefällt. Wir haben ja noch Zeit, bis unser Baby kommt.“ Er streichelte über meinen Bauch. Ein Kribbeln breitete sich zwischen meinen Schenkeln aus. Ich zog ihn an mich. „Du hat recht und die sollten wir nicht ungenutzt lassen.“ Das sah er genau so.

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wow da ist ja einiges passiert^^ habe gar nicht so wahrgenommen, dass ich so lange nichts mehr gelesen hatte *schäm*
also ich freue mich total dass bei den beiden wieder alles klar ist und sie sogar ein kind bekommen und dass sabrina aus der magersucht raus ist und freunde gefunden hat! :) aber hoffentlich passiert nichts schlimmes...immerhin hat der kuschelhase doch so etwas prophezeit :(
den fand ich übrigens klasse :up::D
was ist jetzt eigentlich mit joe? sind lara und er komplett getrennt?


jetzt habe ich noch eine frage an dich^^
kannst du mir vlt sagen wo es diese fenster gibt?
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die wären optimal für einen wintergarten %)

liebe grüße!! :-)
 
Hach schön, wie Sabrina auf das Baby reagiert. Und schön dargestellt, das mit Schwangerschaft, Arztbesuch und "Beichte" gegenüber Benny.
Muss da gerade an Anva und ihren Schwangerschaftstest in meiner sieben denken. Manchmal bin ich offenbar doch gemeiner als du. Sabrina geht es in diesem Kapitel ja zur Abwechslung mal recht gut.

@himbeere: Joe, Lara und Dine führen eine Dreierbeziehung, sind also nicht getrennt.
 
Das ist ein sooooo schönes Kapitel. Klasse, wie Du den Besuch beim Arzt beschreibst und auch, wie Benny von der Schwangerschaft erfährt.
Ich hätte gedacht, er wäre total geschockt, aber nein er freut sich. Dann ist ja alles im Lot.
Was Besseres konnte Sabrina doch gar nicht passieren.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@himbeere_x3
wow da ist ja einiges passiert^^ habe gar nicht so wahrgenommen, dass ich so lange nichts mehr gelesen hatte *schäm*
Nich so schlimm. habe mich daran gewöhnt mit zwei Kommis pro Kapitel zu leben... ;) Deshalb freue ich mich über jeden, der ab und an mal was von sich gibt.
aber hoffentlich passiert nichts schlimmes...immerhin hat der kuschelhase doch so etwas prophezeit
Hach, wenn du wirklich weiter liest, dann wirst du mich bestimmt noch ganz dolle hassen, denn Sabrina hat kein schönes Leben bei mir.
was ist jetzt eigentlich mit joe? sind lara und er komplett getrennt?
Die Frage hat ja bienchen schon benantwortet.
Die Drei führen halt eine Dreier-Beziehung und werden auch demnächst wieder mehr in der Geschichte vorkommen.
jetzt habe ich noch eine frage an dich^^
kannst du mir vlt sagen wo es diese fenster gibt?
Na du kannst ja fragen...
Habe die doch seit mind. anderthalb Jahren nicht mehr im Spiel!
Glaube aber die waren von 11dots.com, die Seite existiert leider nicht mehr. Musst du mal im Graveyard schauen.

@bienchen83
Muss da gerade an Anva und ihren Schwangerschaftstest in meiner sieben denken.
Jaaa, erinner mich ruhig noch mal dran, daß ich unbedingt noch bei dir und Heaven lesen muss... :naja: ;)
Sabrina geht es in diesem Kapitel ja zur Abwechslung mal recht gut.
Noch! *fiesgrins*

@Lia
Das ist ein sooooo schönes Kapitel. Klasse, wie Du den Besuch beim Arzt beschreibst und auch, wie Benny von der Schwangerschaft erfährt.
Danke dir *knuddel*
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
:ohoh:
 
Kapitel 18

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In den nächsten Tagen waren Benni und ich viel unterwegs gewesen. Mir kam es vor, als ob wir uns jedes leer stehende Haus in der Umgebung schon angesehen hatten. Also wunderte es mich nicht, daß wir heute etwas länger unterwegs waren um zu einem weiteren Besichtigungstermin zu kommen. Seltsamer Weise wartete niemand auf uns, der Schlüssel lag unter einer lockeren Holzbohle auf der Veranda. Jetzt stand ich auf der Rückseite des Hauses und bewunderte den riesigen Garten.

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Ich schloss die Augen und hörte die Vögel zwitschern. Benni legte seine Arme um meine Taille. „Gefällt es dir?“ Irgendwie hatte ich schon die ganze Zeit das Gefühl, daß er ziemlich nervös war. „Es ist sehr schön hier. Ruhig. Aber es ist ziemlich weit draußen, findest du nicht?“ Er legte den Kopf auf meine Schulter. „Wir könnten ein Auto kaufen. Und Geschäfte gibt es hier gleich um die Ecke. Die Schule in diesem Bezirk ist wunderbar und in der Nähe gibt es einen wunderschönen Park und...“ Ist ja schon gut. Du scheinst dich ja bestens hier aus zu kennen.“

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Ich fröstelte, also gingen wir wieder hinein. „Und? Jetzt sag schon: Könntest du hier wohnen? Mit mir und dem Baby?“ Bis jetzt hatte ich an jedem Haus etwas gefunden, was mir nicht hundert prozentig gefiel. Aber dieses Haus hier schien wirklich perfekt zu sein. Wenn man davon absah, daß es sehr weit zu meinen Freunden war und noch einer Sache.

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„Eine Sache ist da noch, die mich ein wenig verunsichert: Wie bitte wollen wir uns das leisten? Es ist riesig. Der Garten ist riesig. Das kostet doch ein Vermögen.“ „Es gefällt dir also?“ Benni freute sich gerade so, als wenn er selber dieses Haus an den Mann brachte. Was war hier nur los? „Sag mal Schatz, was ist eigentlich los mit dir? Du benimmst dich seit wir hier sind so komisch.“

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„Ja also es ist so.“ Nervös nestelte er an seinen Händen. „Was denn?“ Langsam verlor ich die Nerven. Erst schleppte er mich zu einem Haus, welches weit über unserem Budget lag und dann machte er einen auf geheimnisvoll. „Es ist meins.“ Mir klappte die Kinnlade runter. „Was?“ „Na das Haus. Von meinen Eltern. Hier haben wir früher gewohnt.“

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„Ich wollte das es dir gefällt, ohne das du weißt wie wichtig es für mich ist. Kannst du das verstehen?“ Zärtlich sah ich ihn an. „Natürlich. Aber es ist wunderschön. Und ich kann mir keinen besseren Platz für unser Baby vorstellen, an dem es aufwachsen soll!“

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Es war mein letzter Abend zusammen mit Lara in unserer kleinen Oase. Das Wetter entsprach unserer Stimmung: Es regnete. Trotz aller Streits war Lara meine beste Freundin und ich konnte mir nicht vorstellen, sie nicht mehr jeden Tag um mich zu haben. Aber alle Kisten waren gepackt und nur noch das Bett stand in meinem alten Zimmer.

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Wir bestellten uns Pizza. Das erschien uns angebrachter als irgend etwas zu kochen, schließlich hatten wir uns auf diesem Weg kennen gelernt. Lara bezahlte den Pizzaboten und wir machten es uns an unserem Esstisch gemütlich.

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„Hast du dich denn schon entschieden, ob du hier bleiben möchtest?“ Ich musste mein schlechtes Gewissen beruhigen. Schließlich ließ ich sie mit der Miete alleine. „Hast du Joe gefragt, ob er einzieht?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein, hier wäre es einfach zu klein für uns drei.“ Mein Herz schlug einen Tick schneller. Konnte es denn sein? „Bist du etwa auch schwanger?“

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„Aber nein du Dummerchen! Für Joe, Geraldine und mich natürlich. Wir haben beschlossen zusammen zu ziehen! Und wir werden zu Geraldine ziehen. Ihr Haus ist groß genug und es hat noch einen Vorteil: Ich bin in fünf Minuten bei dir!“ Ich quiekte vor Freude. „Das ist nicht dein Ernst!?“ „Klar, mich wirst du so schnell nicht mehr los!“ Ich drückte Lara an mich. „Na hoffentlich!“

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Es war die letzte Nacht in meinem Zimmer. Die Wände waren kahl und es standen noch ein paar Kisten auf dem Boden. Morgen schon würde ich mit Benni zusammen wohnen. Ein komisches Gefühl beschlich mich, wie schon öfter in den letzten Wochen. Aber ich schob alle schlechten Gedanken bei Seite und fiel in einen ruhigen Schlaf.

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Na, Benny ist mir aber auch einer. Da muss sich Sabrina ein Haus nach dem anderen ansehen und dann präsentiert er ihr sein Haus.
Naja, wenigstens gefällt es Sabrina. Und jetzt, wo ihre Freundin Lara ganz ihre Nähe zieht, wird sie sich sicher auch nicht einsam dort fühlen.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@Lia
Na, Benny ist mir aber auch einer. Da muss sich Sabrina ein Haus nach dem anderen ansehen und dann präsentiert er ihr sein Haus.
Naja, Sabrina sollte sich halt für das Haus entscheiden, weil es ihr gefällt und nicht, weil es ihm gehört. Er hat halt Prinzipien, der Mann ;)
Außerdem gibt es für die Geschichte ja iregdnwie kein richtiges Storryboard und wenn mir während einer Aufgabe noch irgendetwas Grandioses eingefallen ist, musste das irgendwie mit unter. :lol:

Und jetzt, wo ihre Freundin Lara ganz ihre Nähe zieht, wird sie sich sicher auch nicht einsam dort fühlen.
Einsam wird sie eh nicht, denn die Aufgabenstellung sieht ja noch einen neuen Mitbewohner vor, die zwei bleiben also nicht alleine.
 
Kapitel 19

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„Und, freust du dich?“ Benni nahm meine Hände in seine und drückte sie zärtlich. Die letzten Wochen waren anstrengend gewesen. Wir hatten das Haus eingerichtet und hier und da noch ein wenig renoviert. Das meiste war geschafft und deshalb wollten wir uns und unseren fleißigen Helfer heute mit einem kleinen Grillfest belohnen.

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„Na ihr Turteltäubchen!“ Da kamen auch schon die ersten Gäste. Albert und Gerda hatten uns während der letzten Tage wirklich unter die Arme gegriffen. Vor allem Albert hatte uns mit seiner Hilfsbereitschaft und lustigen Art überrascht. Gerda warf ihrem Mann einen giftigen Blick zu. „Lass die beiden. So ist das wenn man verliebt ist. Da kannst du dich wohl schon gar nicht mehr dran erinnern?“

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Albert ignorierte Gerdas spitze Bemerkung, verzog nur das Gesicht viel sagend und machte sich auf den Weg in die Küche, um sein Fleisch in den Kühlschrank zu legen. „Männer! Pass bloß auf, daß deiner nicht so wird.“ Sie nahm mich in den Arm und warf Benni über meine Schulter einen passenden Blick zu. Mein Freund grinste zurück. Wir beide wussten, daß diese Sticheleien bei Albert und Gerda einfach zum Alltag gehörten. Wir hatten uns daran gewöhnt.

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„Sag mal, ist das da etwa schon ein kleiner Bauch den ich da sehe?“ Gerda pickte mit ihrem Zeigefinger in meinen Bauchnabel. „Lass das!“ Forderte ich sie auf. „Du weißt, das ich auf Kitzeln allergisch reagiere und nein, da ist kein Bauch. Wie du weißt bin ich erst in der 13. Woche. Der Bauch kann noch etwas auf sich warten lassen.“

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Kurze Zeit später trafen auch Geraldine und Joe ein. Sie entschuldigten Lara. „Sie hat noch eine wichtige Verabredung. Wir sollen schon mal ohne sie anfangen.“ Benni und Geraldine tauschten einen wissenden Blick aus. Also fingen wir ohne Lara an. Während die Männer sich aufregten, daß wir uns den Bauch schon mit Salat voll schlugen, wo es doch gleich Fleisch gab, probierte Joe gleich den Nachtisch.

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Ich hatte meinen Teller gerade leer gegessen, als mein beste Freundin in den Garten kam. Ich sprang von der Bank auf, so daß Benni fast das Gleichgewicht verlor. „Hey! Pass doch auf Maus!“ Ich hörte ihn gar nicht mehr. Lara und ich fielen uns in die Arme. Ich hatte sie seit drei Tagen nicht gesehen, aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit. „Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr. Wo warst du denn? Mir wollte wieder keiner etwas erzählen.“ Fragte ich sie vorwurfsvoll.

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„Tut mir Leid, daß es so lange gedauert hat. Aber ich denke, meine Überraschung wird dich für alles entschädigen!“ „Eine Überraschung? Was denn?“ Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind vor seinem Geburtstag. Eine Überraschung! „Ja, sieh doch mal dahinten.“ Sie deutete mit ihrer Hand Richtung Straße.

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Als ich meine Überraschung erblickte bekam ich fast einen Herzstillstand. „Das... Das kann doch nicht sein! Wie kommst du denn hier her?“

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„Na also geschwommen bin ich nicht!“ Bekam ich die gewohnt freche Antwort von meinem Bruder. Ich stürmte auf ihn zu und riss ihn an mich. Fast hätte ich ihm die Luft abgedrückt. „Ey lass mich mal wieder los Schwester! Oder willst du mich umbringen?“ Natürlich wollte ich das nicht, aber ich freute mich so ihn zu sehen. Nach 8 Monaten, die ich ihn nicht gesehen hatte, kam er mir so unwirklich vor.

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Ich zog ihn zur Seite unter die Apfelbäume. „Wieso hast du mir nicht gesagt, daß du kommst?“ „Dann wäre es wohl keine Überraschung gewesen! Benni hat sich mit mir in Kontakt gesetzt und jetzt bin ich hier.“ Eine Welle der Zärtlichkeit überkam mich, sowohl für Benni, wie auch für meinen Bruder. „Du siehst gut aus.“ „Oh danke!“ Ich streichelte über meinen Bauch. „Ich fühle mich auch gut.“

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„Dann wird es dir wohl noch besser gehen, wenn ich dir erzähle, daß es Papa wieder richtig gut geht und wir anscheinend schon die richtigen Tabletten für ihn gefunden haben!“ Vor Freude schlug ich die Hände zusammen. „Ist das wahr? Ich... Dann werde ich ihn gleich anrufen und...“ Tassi lachte. „Immer langsam. Ich denke wir sollten erst mal diese Grillfeier erfolgreich beenden und dann reden wir und Papa kannst du später noch anrufen, der schläft doch eh gerade.“

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Und wir feierten. Es wurde ein ausgelassener Abend. Wir lachten und tanzten im Schein der Fackeln die wir aufgestellt hatten. Benni und Tassi schienen sich super zu verstehen und auch mit den anderen kam er gut klar. Als alle gegangen waren, fing ich an das Geschirr ab zu räumen.

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Während ich die Teller in den Geschirrspüler räumte, freute ich mich schon auf das kommende Gespräch mit meinem Bruder. Wir hatten uns so viele Sachen zu erzählen. Sicher hatten wir die letzten Monate immer Kontakt gehalten, aber es war doch nicht das Selbe gewesen.

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Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Unterleib und ich krümmte mich. Was war das? Panisch raffte ich mich auf und stützte mich auf die Arbeitsplatte.

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Ich sah Tassi durch das Fenster und klopfte gegen die Scheibe. Er sah in meine Richtung und ich versuchte ihm zu signalisieren, daß ich Hilfe brauchte. Er winkte mir bloß zu und sah erneut in den Himmel, seinen eigenen Gedanken nachhängend.

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Ich klopfte ein zweites Mal an die Scheibe. Endlich setzt er sich in Bewegung und fing an die restlichen Teller einzusammeln. Ich hatte nicht die Kraft ein weiteres Mal zu klopfen, denn ein erneuter Krampf durchzuckte meinen Unterleib und mir wurde schwarz vor Augen. Ich merkte noch, wie es warm an meinem Bein hinunter lief und ich wusste, daß es das Baby war.

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Als Tassi beladen mit den Tellern über die Veranda kam, lag ich auf dem Boden. Unter mir hatte sich eine kleine rote Pfütze gebildet. Erschrocken ließ mein Bruder die Teller fallen und beugte sich zu mir, bevor er nach Benni um Hilfe rief.

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Tschuldige Sabrina, das letzte mal hab ich's nicht geschafft, meine Kleine hat die Rotaviren. Und du brauchst ja gar nicht bei Anva lesen, die läuft nicht weg und das nächste Update gibt es höchstwahrscheinlich sowieso erst, wenn mein Baby da ist.

Das Benny Sabrina erstmal durch alle möglichen Wohnungen und Häuser bugsiert hat, habe ich mir letztes Mal überhaupt nicht überlegt. Sehr nett ist das tatsächlich nicht, Prinzipien hin oder her. Aber er war wohl sehr unsicher, ob Sabrina nicht darauf kommen würde, was ihm das Haus bedeutet, wenn er es ihr zuerst vorgestellt hätte. Übrigens möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie sich Sabrina jetzt gerade (also nach der acht) fühlt. Sie wohnt ja immer noch da, im Haus seiner Eltern.
Sehr schön finde ich das Bild von Benny und Sabrina auf der Veranda des neuen Hauses.
Die Party hat mir gefallen, auch, dass Tassi jetzt auftaucht, aber das Ende so gar nicht. Armes kleines Baby. Und Sabrina hatte sich doch so gefreut. Ich wünschte, das wäre schon die sieben gewesen. :(
 
Ooooh! Da denkt man alles ist gut, schönes Haus, Sabrina's Bruder kommt überraschend zu Besuch, ihrem Vater geht es auch wieder besser.....
und dann so was. Nein, das hat sie echt nicht verdient, wo sie und Benni sich doch so auf das Baby gefreut haben.
Ist das jetzt die Prophezeiung vom rosa (Psycho)Plüschhasen?
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@bienchen
Und du brauchst ja gar nicht bei Anva lesen, die läuft nicht weg und das nächste Update gibt es höchstwahrscheinlich sowieso erst, wenn mein Baby da ist.
Brauch ich doch! Hoffe ich schaffe es nächste Woche. Anva steht gleich als erstes auf meiner Liste...
Übrigens möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie sich Sabrina jetzt gerade (also nach der acht) fühlt. Sie wohnt ja immer noch da, im Haus seiner Eltern.
Stimmt doch gar nicht, sie sit doch jetzt im Moment bei Albert...
Und da geht es ihr prächtig! =)

@Lia
Ooooh! Da denkt man alles ist gut, schönes Haus, Sabrina's Bruder kommt überraschend zu Besuch, ihrem Vater geht es auch wieder besser.....
und dann so was. Nein, das hat sie echt nicht verdient, wo sie und Benni sich doch so auf das Baby gefreut haben.
Aber im echten Leben verläuft ja auch nicht immer alles wie es soll.
Und du bist ja auch nicht grade fürsorglich zu deinen Sims (lese grade den ersten Teil von "Jedes Kind braucht ein Zuhause") ;)

Ist das jetzt die Prophezeiung vom rosa (Psycho)Plüschhasen?
Genau, das ist die Prophezeiung.
 
Kapitel 20

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"Alex!?" Gerda schien von ihrem unerwarteten Besuch nicht sonderlich begeistert zu sein. "Aber was willst du denn hier?" "Oh, ich freue mich auch dich zu sehen liebe Schwägerin!" Antwortete ihr Gegenüber mit gespielter Freundlichkeit.
"Nein, so war das nicht gemeint! Ich freue mich doch über deinen Besuch, aber... naja wie soll ich sagen? Hast du, also weiß..." Gerda druckste herum. "Du meinst ob mein lieber Bruder weiß das ich komme? Du kannst dir sicher denken, daß er nicht begeistert gewesen wäre.“

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Und was möchtest du dann hier?“ Gerda machte immer noch keine Anstalten ihren Besuch hinein zu bitten. „Ich brauche eure Hilfe.“ Gerdas Gesichtszüge entglitten nun völlig. „Würde ich euch belästigen, wenn es nicht wirklich ernst wäre?“ Gerda lächelte. Alex hatte sich nach dem letzten Streit mit ihrem Bruder, bei dem Albert ihr zu verstehen gab, daß er sie nicht mehr sehen wollte, nicht mehr gemeldet. Das war schon einige Jahre her, Miranda war damals sehr klein gewesen.

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Endlich trat Gerda zur Seite und machte die Türöffnung frei. „Komm rein.“ Forderte sie Alex auf. Diese zögerte noch ein wenig. „Keine Sorge, es ist niemand da außer Elvira und mir.“ „Elvira?“ Alex betrat den Flur. „Ja, unsere jüngste Tochter. Wir haben uns viel zu erzählen. Aber versprich mir, daß du dich vor den Kindern und Albert erst mal versteckst. Ich möchte sie vorsichtig auf deine Anwesenheit vorbereiten.“

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„Wie läuft es in der Schule?“ Alle saßen zusammen beim Abendbrot. Das kam selten vor und Gerda wusste, daß Albert diese Momente zusammen mit seiner Familie liebte. Deshalb traute sie sich nicht, daß unangenehme Thema, welches ihr auf dem Herzen lag anzusprechen. Nervös schaute sie immer wieder zur Uhr, während Miranda von dem tollen Outfit ihrer Freundin berichtete, Hans von den Ergebnissen beim Footballtraining und Desdemona vom Klassen-Meerschweinchen schwärmte.

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Albert hörte sich die Berichte seiner Sprösslinge geduldig an, quittierte hier und da etwas mit einem Nicken und genoss den Redeschwall, der auf ihn einfloss.
„Und bei dir?“ Er wand sich seiner Frau zu. „Irgend etwas wichtiges vorgefallen?“ Gerda zuckte zusammen. Konnte er es wissen? Alex war gegangen, bevor Hans und Miranda aus der Schule kamen und sie hatte sie gebeten sich bedeckt zu halten und erst nach dem Essen wieder zu kommen. Nervös warf sie noch mal einen Blick auf die Uhr. Mist, wie doch die Zeit verging!

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„Tja, Elvira und ich haben eigentlich nichts spannendes erlebt.“ Gerda setzte ein übertriebenes Lächeln auf.
„Wir waren spazieren, haben aufgeräumt. Naja, was wir halt jeden Tag machen.“ Albert sah seine Frau an. Er kannte sie schon einige Jahre und wusste wie sie tickte. Irgendetwas verschwieg sie ihm, aber was? Gerade wollte er nach haken, als sie alle den Schlüssel in der Haustür hörten. Überrascht sahen sie sich an, wer mochte das sein?

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„Ah, bevor ich es vergesse,“ Gerdas Stimme war gehetzt und fast hysterisch schrill, „Wir haben Besuch bekommen. Albert, du wirst überrascht sein und ich bitte dich, dich nicht zu sehr aufzuregen, aber...“

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„Hallo Bruderherz.“ Alberts Gesicht versteinerte sich, als er die Stimme hörte. Er blickte Richtung Tür und sah sie. „Ist das unser Besuch?“ Fuhr er seine Frau an, die nun augenblicklich den Kopf senkte. „Wie kannst du es nur wagen, diese Person in unser Haus zu lassen? Viel besser noch: Du hast ihr einen Schlüssel gegeben!“ Albert war rot vor Zorn und seine Stimme zitterte.

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Gerda atmete tief durch und sah ihren Mann an. „Was sollte ich denn machen? Sie vor der Tür stehen lassen?“ Ihre Stimme klang entschuldigend, aber fest. Sie hatte sowieso nie verstanden, wie Albert so gemein zu Alex sein konnte, immerhin gehörte sie zur Familie. „Immerhin ist sie deine Schwester.“ Albert grummelte etwas unverständliches, doch Gerda verstand es.

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Alex anscheinend auch. „Sag mal Albert, kann es sein, daß du es immer noch nicht verkraftet hast, daß dein kleiner Bruder eine Transe ist?“ Fragte sie ihn spöttisch. Alle sahen ihn mit großen Augen an. Vor allem Hans schluckte kräftig. „Wussten denn deine Sprösslinge überhaupt von mir? Oder hast du mich all die Jahre geheim gehalten?“

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Albert sprang von seinem Stuhl auf und war mit einem Satz bei Alex. „Mein Bruder ist vor vielen Jahren für mich gestorben und ich hatte dich gebeten mich nie wieder zu belästigen. Wieso musst du hier her kommen und meine Familie zerstören?“ Hätte Albert ein Messer in der Hand gehabt, er hätte es seiner Schwester mit hundert prozentiger Sicherheit in den Körper gerammt. Desdemona kauerte sich auf ihrem Stuhl zusammen, so hatte sie ihren Vater noch nie erlebt.

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„Albert, ich habe deine Entscheidung damals akzeptiert. Aber ich dachte, daß du mit den Jahren reifer geworden wärst und wir...“ Albert schnitt ihr das Wort ab. „Ein „wir“ wird es nicht geben. Nicht jetzt und auch nicht in ferner Zukunft. Halte dich aus meinem Leben. Verschwinde, bevor ich mich vergesse!“ Mit diesen Worten stürmte Albert zur Haustür und knallte diese hinter sich zu.

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Gerda stand auf und hob entschuldigend die Schultern. „Tja, dann werde ich mal nach eurem Vater sehen. Nicht, daß er noch Dummheiten macht!“ Sie lachte gekünstelt. „Es tut mir Leid Gerda, ich hätte nicht...“ „Pappalapapp!“ Fuhr sie Alex an. „Du kennst meine Meinung dazu. Albert wird sich schon beruhigen. Du bleibst hier.“ Alex holte Luft. „Und ich dulde keine Wiederworte!“ Beim Hinausgehen drückte Gerda Alex Hand. „Der kriegt sich wieder ein.“ Ihre Stimme jedoch klang wenig zuversichtlich.
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Ohoh, da hängt aber der Haussegen schief! Soll ja in den besten Familien vorkommen. *g*
Bin ja gespannt, ob sich Albert wieder einkriegt.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
Und du bist ja auch nicht grade fürsorglich zu deinen Sims (lese grade den ersten Teil von "Jedes Kind braucht ein Zuhause")
Das freut mich sehr, dass Du auch bei meiner Story reinschaust!
 
Huhu Sabrina,
Stimmt doch gar nicht, sie sit doch jetzt im Moment bei Albert...
Und da geht es ihr prächtig!
ich meinte auch unmittelbar nach der acht, dass Sabrina in der neun zu den Kappes geht, weiß ich ja. Trotzdem wohnt sie dort ja nicht (oder doch? Bin gespannt), sondern ist nur vorübergehend da.
Freut mich aber sehr zu hören, dass es ihr gut geht.

Dass du bei Anva trotzdem lesen möchtest, freut mich natürlich, wie weit bist du denn bei ihr? Schon bei der sechs?

Schön, was vom Familienleben der Kappes zu lesen. Ich fand Alex ja damals unheimlich spannend, weil ganz offen war, warum sie in der Familie kein gern gesehener Gast ist. Fand sie als Monster auch richtig gut. Schade, dass ich jetzt schon weiß, worauf das hinausläuft.
Besonders gefällt mir in diesem Kapitel das Bild, wo Albert Gerda anfährt und sie so schön den Kopf einzieht. Perfekt getroffen!
Was ich sehr bedenklich finde, ist, dass du schreibst, Albert hätte Alex mit dem Messer durchbohrt, wenn er eins zur Hand gehabt hätte. Ich hoffe, du lässt Sabrina nie etwas tun, was ihn derart wütend auf sie macht. Oder aber du versteckst vorher alle Messer. ;)

lg, bienchen
 
@Lia
Ohoh, da hängt aber der Haussegen schief! Soll ja in den besten Familien vorkommen. *g*
Bin ja gespannt, ob sich Albert wieder einkriegt.
Da darfst du auch gespannt sein.
Das freut mich sehr, dass Du auch bei meiner Story reinschaust!
Ja, bin auch ganz fleißig. Den zweiten teil habe ich jetzt auch fertig. Muss ja einiges durch lesen...

@bienchen
ich meinte auch unmittelbar nach der acht, dass Sabrina in der neun zu den Kappes geht, weiß ich ja. Trotzdem wohnt sie dort ja nicht (oder doch? Bin gespannt), sondern ist nur vorübergehend da.
Freut mich aber sehr zu hören, dass es ihr gut geht.
Hast ja schon Recht: Richtig wohnen tut Sabrina ja nicht bei Albert, oder doch? Oder nicht? =)
Werde demnächst mal mit Vertexten anfangen...
Dass du bei Anva trotzdem lesen möchtest, freut mich natürlich, wie weit bist du denn bei ihr? Schon bei der sechs?
Glaube ich habe als letztes die Fünf gelesen.
Muss also noch was aufholen.
Was ich sehr bedenklich finde, ist, dass du schreibst, Albert hätte Alex mit dem Messer durchbohrt, wenn er eins zur Hand gehabt hätte. Ich hoffe, du lässt Sabrina nie etwas tun, was ihn derart wütend auf sie macht. Oder aber du versteckst vorher alle Messer.
Oh mein Gott! Albert würde Sabrina NIE etwas antun! :eek:
NIE, NIE, NIE!!
 
Kapitel 21

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Alex ging zum Tisch und zog sich Gerdas Stuhl heran. Schweigend saßen sie da. Er sah in die Runde. Miranda war eine richtige Prinzessin geworden und Alex verlor sofort ihr Herz an sie. Sie erinnerte sich noch gut an die Zeit, kurz nach ihrer Geburt. An ihren Babyduft, die kleinen Hände und das süße Lächeln. Hans war ein hübscher Junge, durch trainiert und mit Sicherheit ein kleiner Mädchenschwarm.

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Die erste, die das Schweigen brach war Desdemona. Ganz wie es ihre Art war sah sie Alex mit ihren großen, blauen Augen an und fragte, ohne dabei verlegen zu wirken: „Tante Alex, bist du jetzt eine Frau, oder ein Mann?“ Miranda wurde puterrot im Gesicht und zischte Mona ein „Klappe!“ zu. Dann wand sie sich an Alex. „Tut mir Leid, sie ist manchmal ein wenig vorlaut.“

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Alex fing an zu lachen. „Aber das macht doch nichts! Ich finde es toll, daß es sie interessiert. Außerdem schäme ich mich nicht für das was ich bin.“ Er wand sich wieder Mona zu und sah sie freundlich an. „Ich bin eigentlich ein Mann. Aber ich ziehe mich halt gerne an wie eine Frau. In Männerklamotten fühle ich mich nicht wohl.“ Mona nickte verständnisvoll. „Ich ziehe auch nicht gerne Röcke an.“ Sagte sie altklug. Miranda und Alex mussten grinsen.

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„Aber hast du denn einen Penis?“ Fragte Mona mit großem Interesse und mit der Neugier einer 9 jährigen. Jetzt war es auch an Alex ein wenig rot zu werden. „Na du bist aber neugierig junge Dame! Aber ich kann dir versichern, daß ich ohne Kleidung und Make Up aussehe wie jeder andere Mann auch den du kennst.“ Das schien Mona zu beruhigen, denn sie wand sich wieder ihrem Brot zu. Keiner schien zu merken, wie Hans sein Gesicht angeekelt verzog.

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„Wieso hat Papa nie von dir erzählt?“ Wollte jetzt Miranda wissen. Sie fand Alex sehr nett und fühlte sich auf unerklärlich Weise sehr vertraut mit ihr. „Er ist mit meinem Outing damals nicht klar gekommen. Genau wie mein Vater. Nur eure Mutter hat zu mir gehalten sie hat mich damals wirklich unterstützt, bis Albert ihr den Kontakt zu mir untersagte.“ Alex sah traurig in die Leere, als ob er das Geschehene Revue passieren ließ. „Du warst damals noch ganz klein.“

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Plötzlich meldete Hans sich zu Wort. „Also ich kann Papa verstehen. Das ist ja ekelhaft. Was sollen denn die Jungs aus meinem Footballteam sagen? Die halten mich doch dann auch alle für ne Schwuchtel! Am besten du machst was Papa gesagt hat und verschwindest schleunigst wieder von hier.“ Miranda sah ihn mit offenem Mund an. „Wieso sagst du so was Hans?“ Fragte Mona verwundert. Aber der schnaubte nur verächtlich, nahm sein Brot und verzog sich auf sein Zimmer.

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Gerda holte ihren Mann ein. „Albert! Bitte warte kurz.“ Albert blieb stehen und drehte sich um. „Was? Ist er schon weg?“ Gerda überhörte seine Frage. „Was hätte ich denn machen sollen? Sie braucht Hilfe und wir können doch nicht...“ Albert schnitt ihr das Wort ab. „Hilfe kann diese Person nicht von mir erwarten! Und ich warne dich: Wenn ich mit bekomme, daß du ihm Geld oder so zusteckst, dann kannst du gleich die Scheidungspapiere unterschreiben!“

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Jetzt war es an Gerda sauer zu werden. „Was bildest du dir eigentlich ein? Dich über einen Menschen zu stellen? Er ist dein BRUDER Albert! Er ist ein Mensch wie du und ich, nur daß er seine Sexualität anders auslebt! Also wenn mich ein Familienmitglied um Hilfe bittet, dann werde ich es nicht im Regen stehen lassen!“ Sie sah ihn raus fordernd an. Ein wenig mulmig war ihr schon zu Mute. Noch nie hatte sie sich so gegen ihren eigenen Ehemann gestellt.

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„Und wie stellst du dir diese Hilfe vor? Ich werde nicht mein hart verdientes Geld dieser Person in den Arsch blasen.“ Gerda überlegte. „Lass sie bleiben, nur diese eine Nacht. Ich lass mir morgen etwas einfallen und morgen Abend ist sie weg. Versprochen!“

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Albert ballte die Fäuste. Er wusste das Gerda Recht hatte. Immerhin war Alex sein Bruder und er konnte ihn nicht auf der Straße sitzen lassen. „Also gut, eine Nacht. Aber wehe er ist morgen Abend noch da, wenn ich von der Arbeit komme.“ Gerda hob ihre Hand und legte sie beschwichtigend auf seinen Oberarm. „Ich verspreche es dir Schatz!“

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Albert ging gleich durch ins Schlafzimmer. Er wollte seinen Bruder nicht sehen und vor allem nicht die Genugtuung auf seinem Gesicht, wenn Gerda ihm sagte, daß er für eine Nacht bleiben durfte. „Für heute Nacht kannst du bleiben. Und morgen überlegen wir uns etwas, einverstanden?“ Alex strahlte sie an. „Du bist ein Engel Gerda! Wie hast du das nur geschafft?“ Gerda nahm sich Alberts Teller und verschwand Richtung Schlafzimmer. „Freu dich nicht zu früh!“

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Schnell war beschlossen, daß Alex bei Miranda im Zimmer schlafen sollte. Hans hatte sich eingeschlossen und bei Mona und Elvira war es schon sehr eng. Nicht, daß es den beiden neuen Zimmergenossinnen unangenehm war. Seltsamerweise verstanden sie sich prima und unterhielten sich bis spät in die Nacht.
Alex erzählte von seinem Problem und Miranda von der Schule, ihrem Umzug nach Amerika und ihren Freundinnen.

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„Und die Männer?“ Alex konnte sich vorstellen, daß Miaranda zehn an jedem Finger hatte. Seiner Meinung nach sah sie gut aus, war intelligent und hatte Humor. Sicher konnte sie jeden haben, den sie wollte.
Aber Miranda sah plötzlich nicht mehr so glücklich aus und Alex merkte, daß sie sich getäuscht hatte. „Probleme mit den Männern?“ Miranda nickte. „Na dann immer raus damit, hier sitzt der Experte!“ Alex zwinkerte ihr zu.

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Und Miranda fing an zu erzählen. Sie erzählte von Benni, ihrem Nachhilfelehrer, der 12 Jahre älter war, aber so verdammt sexy. Das sie an anderen Jungen in ihrem Alter kein Interesse mehr hatte, daß sie von morgens bis abends nur an den einen dachte und sich auch echte Chancen ausgehandelt hatte, bis seine Freundin wie eine wild gewordenen Furie auf sie los ging. Danach hatte Benni sich nur noch an öffentlichen Plätzen mit ihr getroffen und war auf ihre Flirtversuche nicht mehr eingegangen.

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„Und das Beste: Sie hat sich dann auch gleich von ihm schwängern lassen, natürlich nur, damit er bei ihr bleibt. Aber sie hat das Kind verloren. Geschieht ihr Recht. Nur seitdem hat Benni leider kaum noch Zeit für mich, er muss sich ja um seine Freundin kümmern.“ Miranda schnaubte verächtlich. Alex hatte die ganze Zeit zugehört. Wie konnte nur irgendein Mann seine Nichte verschmähen? Dieser Benni war ihm zwar jetzt schon extrem unsympathisch, aber wenn Miranda ihn wollte, dann sollte sie ihn haben.

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„Wir werden ihm schon die Augen öffnen! Jeder Mann, der so eine hübsche Frau wie dich nicht anbetet, gehört öffentlich ausgepeitscht! Wir überlegen uns was und glaube mir: Seine Trulla kann in ein paar Wochen die Koffer packen!“ Alex grinste fies.

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Hach, dein Monster ist schlichtweg genial! Die ganze Szene gefällt mir wieder super, besonders das Tischgespräch. Das sind ganz unterschiedliche Reaktionen der Kappemitglieder, und trotzdem kommt jede einzelne total gut rüber. Aber für Sabrina wird's jetzt natürlich fies.

lg, bienchen
 
Super, wie Du Albert's Ablehnung gegenüber Alex rüberbringst. Und auch wie sich Hans verhält, ich glaube das ist typisch für Männer.
Wahrscheinlich haben die Angst, dass Homosexualität abfärben könnte. Frauen gehen damit doch oft unkomplzierter mit um.
Es ist wohl völlig normal, dass sich Miranda so gut mit Alex versteht und ihm bzw. ihr, ihren Liebeskummer mit Benni anvertraut.
Aber was Alex jetzt vor hat hört sich nicht gut an. Bin gespannt was da auf Sabrina zukommt.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
oh wow da ist ja wiedermal einiges los :D
und dieser alex bzw diesE alex^^ nimmt ja das haus schnell für sich ein
ich finde sie ist eine interessante person

aber jetzt zu den wichtigen dingen: WEHE DU TÖTEST DAS BABY!!
wie das klingt xD aber das kannst du sabrina doch nicht antun!! nach alldem was sie durchmachen musste und nach dem schönen haus und dem grillfest mit allen freunden und ach nein! :(

bin gespannt wies weiter geht :)
 
@bienchen
Hach, dein Monster ist schlichtweg genial!
Ich fand es auch super. irgendwie muss es Alex auch unbedingt noch mal in die Geschichte einbauen und Gerda. Weiß nur noch nicht wann und wie...
Aber für Sabrina wird's jetzt natürlich fies.
Psssst...

@Lia
Super, wie Du Albert's Ablehnung gegenüber Alex rüberbringst. Und auch wie sich Hans verhält, ich glaube das ist typisch für Männer.
Ja, diese Reaktion ist typisch für den Großteil der männlichen Bevölkerung.
Aber on Albert Alex wirklich nur wegen seinen Lebensumständen nicht leiden mag?! =)

@himbeere
und dieser alex bzw diesE alex^^ nimmt ja das haus schnell für sich ein
ich finde sie ist eine interessante person
Also sie ist ein Mann, eigentlich. Auch als Sim. Wird sich im Laufe der Gesichte aber noch zeigen.
Teil der Aufgab war es ja, ein Monster in das Haus einziehen zu lassen. dabei geht es aber bei Alex nicht ums Aussehen, sondern viel mehr um sein/ihr Verhalten.
aber jetzt zu den wichtigen dingen: WEHE DU TÖTEST DAS BABY!!
Ahso, das Baby ist tot...
Sabrina war "in echt" ja gar nicht schwanger. das darf sie erst in Aufgabe 7. das Baby war also nur Fiktion, für den Verlauf der Geschichte...
 
Kapitel 22

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Ich traf mich mit Gerda in dem kleinen Lokal gleich bei uns um die Ecke. Am Telefon hatte meine Freundin mir nur etwas von einem „familiären Notfall“ erzählt und wollte mich unbedingt sofort treffen. Da es sowieso mein freier Vormittag war, kam es mir wie gelegen mit Gerda einen Kaffee zu trinken. Alles war besser alleine zu Hause zu sitzen. Wir drückten uns zur Begrüßung, doch ich hatte gleich ihren verzweifelten Gesichtsausdruck gesehen.

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„Wie geht es dir? Du siehst gut aus! Was sagt der Arzt?“ Noch bevor ich etwas sagen konnte, bombardierte sie mich mit Fragen. „Mir geht es soweit ganz gut. Danke für das Kompliment. Und der Arzt sagt, daß alles soweit ok ist. Ich werde immer noch Kinder bekommen können, rein medizinisch war es nichts außergewöhnliches hat er gemeint.“ Beantwortete ich alle ihre Fragen. „Jetzt erzähl aber mal, was mit dir los ist. Du siehst nicht wie das blühende Leben aus.“

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Nervös spielte sie mit ihren Händen. „Also,... Wir haben da ein Problem zu Hause. Und ich würde dich wirklich nicht um Hilfe bitten, wenn es nicht nötig wäre.“ Ich nickte ihr aufmunternd zu. Trotzdem stockte sie und schien kurz zu überlegen. „Wollen wir uns nicht erst mal einen Kaffee holen und uns setzen?“ „Klar, aber einen Kaffee möchte ich nicht, wie du weißt...“ „... trink ich den nicht.“ Beendete sie meinen Satz und wir mussten beide lachen.

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„Also Gerda, wo drückt der Schuh? Du kannst mich wirklich alles fragen.“ Gerda nippte an ihrem Espresso. Sie hatte die Nacht nicht viel geschlafen, weil sie sich Gedanken über Alex gemacht hatte. Wie sollte sie sie ohne viel Geld irgendwo unterbringen, wahrscheinlich für ein paar Wochen. Sie ging alle Möglichkeiten tausend Mal durch und landete immer wieder bei Sabrina und Benni.

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„Tja, also es ist so: Alberts kleine Schwester Alex stand gestern bei mir vor der Tür.“ Und Gerda erzählte die Geschichte. Wie Alex sie um Hilfe bat, Gerda sie ihr zu sicherte, Albert total ausflippte, sie ihn noch halbwegs umstimmen konnte und und und.

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Ich hörte ihr schweigend zu. „Und du möchtest mich jetzt fragen, ob diese Alex vielleicht bei uns Unterschlupf finden kann.“ Schlussfolgerte ich als Gerda mit ihrem Bericht geendet hatte. Sie nickte. „Das ist doch kein Problem.“ Ich sah wie sie durchatmete. „Doch eins würde mich schon noch interessieren: Wieso hat Albert so ein Problem mit seiner Schwester? Das hat doch sicherlich einen Grund, das kann ich mir bei ihm gar nicht vorstellen.“

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„Vielleicht weil seine Schwester früher mal sein Bruder war?“ Flüsterte Gerda und hob entschuldigend die Handflächen. Anscheinend war ihr klar, daß es nicht richtig gewesen war mir solch eine Information so lange vor zu enthalten, bis ich schon eingewilligt hatte. Einen kurzen Moment wollte ich ärgerlich reagieren, aber wieso? Ich hatte kein Problem damit, ob es jetzt eine Frau in Hosen oder ein Mann in Kleidern war.

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„Ahso.“ Antwortete ich gelassen. „Also ich habe da kein Problem mit und mein Bruder bestimmt auch nicht. Benni werde ich schon überzeugen können. Und wir haben den Platz. Zwei Zimmer sind noch leer. Sie soll ruhig kommen, ich würde mich freuen.“ Gerda sprang mir um den Hals. Wir verabredeten, daß sie Alex am frühen Nachmittag vorbei bringen würde.
Als wir uns verabschiedeten hatte ich ein gutes Gefühl im Bauch. Diese Veränderung würde mich von meinen persönlichen Problemen ablenken.

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Als Gerda zu Hause ankam, fand sie Alex vor dem Fernseher. „Die Kleine schläft.“ Begrüßte Alex sie. Gerda nickte dankbar. Dann setzte sie sich zu ihrer Schwägerin aufs Sofa. „Ich habe gute Neuigkeiten für dich.“ begann sie. „Hast du Albert heute Nacht verzaubert und ich darf jetzt bei euch bleiben?“ Witzelte Alex. „Nein, daß wird wohl nicht passieren. Aber du darfst bei einer Freundin von mir wohnen.“ Gerda strahlte sie an.

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„Moment mal, soll das heißen ich soll zu einer wildfremden ziehen?“ Alex Begeisterung hielt sich in Grenzen. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. „Ja, aber was hast du denn erwartet? Albert wird dir kein Geld geben und er hat mir gestern noch einmal unmissverständlich gemacht, daß ich die Scheidungspapiere gleich bekomme, wenn ich dir auch nur einen Cent gebe.“ Alex fühlte sich schlecht. Gerda machte sich so viel Mühe und sie stellte auch noch Ansprüche!

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„Es tut mir Leid!“ Alex sah Gerda zärtlich an. „Ich weiß, wie viel Mühe du dir gemacht hast. Aber du weißt doch, daß ich nicht gut mit fremden umgehen kann.“ Gerda nickte. „Sabrina weiß Bescheid, sie hat kein Problem mit dir und Benni wird sicherlich auch nichts dagegen haben.! Alex horchte kurz auf. Diese Namen kamen ihm doch bekannt vor! Benni und Sabrina.

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„Ich habe ein kleines Sparbuch, auf dem ich ab und zu mal Geld einzahle, davon werde ich dir etwas leihen. Albert darf davon nichts wissen! Und du musst mir versprechen, daß du deine Schulden bei mir wieder abzahlst.“ Alex nickte abwesend. Ihr gingen gerade ganz andere Sachen durch den Kopf.

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„Du wirst wo wohnen?“ Miranda konnte es nicht glauben. Ihre Mutter hatte Alex bei Sabrina und Benni untergebracht! „Dann werden wir uns wohl nur in der Stadt treffen können. Du darfst nicht hier her und mich werden keine zehn Pferde in das Haus dieser Schlampe kriegen.“ Mirandas Nasenflügel bebten. Nicht nur, weil sie an Sabrina dachte, sondern weil sie ein bisschen neidisch auf Alex war, die bald 24 Stunden am Tag mit Benni zusammen war.

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„Ja aber ist das nicht herrlich! Ich werde in der Höhle des Löwen sein Miranda! Siehst du denn nicht, daß wir so unserem Ziel gleich viel näher sind? Ich werde dir den Weg frei machen, so daß du nur noch im richtigen Moment zuschnappen musst! Vertrau mir, ich bin die Königin der Intrigen.“ Miranda schlang ihre Arme um Alex Hals. „Ich glaube dich schickt der Himmel!“
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Oh, das fände ich toll, wenn du nochmal einen Weg finden würdest, dein Monster wieder auftauchen zu lassen. Millicent möchte ich auch nochmal vorkommen lassen, weiß auch schon wann und wie.
Das Kapitel war wieder sehr schön und dass Sabrina das Monster bei sich einziehen lässt, durchaus überzeugend. Einerseits ist sie mit Gerda ja wirklich gut befreundet und andererseits kann sie momentan jede Ablenkung gut gebrauchen. Dann warte ich jetzt mal auf die kommenden Intrigen.
 
@bienchen
Oh, das fände ich toll, wenn du nochmal einen Weg finden würdest, dein Monster wieder auftauchen zu lassen.
Och, geplant habe ich das schon lange.
Eigentlich sollten Alex und Gerda eine eigene Geschichte bekommen, Lara und ihre Familie übrigens auch... Geplabt ist sooo viel (gewesen), nur mit der Umsetzung hapert es ein wenig. :argh:
 
Kapitel 23

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Gerda und Alex kamen die Straße hoch. Ich saß in meiner Schaukel auf der Veranda und genoss den schönen Frühsommertag. Ich winkte zur Begrüßung. Als die Zwei die Verandatreppe hoch stiegen stand ich auf und umarmte Gerda wie gewohnt zur Begrüßung.
Alex Begrüßung war eher unterkühlt. Sie nickte mir zu und ging gleich mit ihrer Tasche ins Haus. Verdattert sah ich Gerda an. „Ist die immer so?“ Ich wollte mich ja nicht als barmherziger Samariter aufführen, aber ich hatte doch eine etwas andere Begrüßung erwartet. Immerhin ließ ich diese wildfremde Person bei mir wohnen.

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Gerda zog mich die Treppe hinunter, außer Hör- und Sichtweite. „Sabrina, versuch sie zu verstehen. Für sie ist es auch nicht einfach.“ Ich nickte. „Aber wenn wir nicht miteinander auskommen?“ Ich wusste nicht warum, aber ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch nach dieser ersten Begegnung. „Mach dir da mal keine Sorgen. Alex ist ein sehr herzlicher Mensch. Sie muss euch nur richtig kennen lernen.“

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Gerda verabschiedete sich schnell, mit der Ausrede, daß Mona mit Elvira alleine zu Hause war.
Ich ging also ins Haus und war entschlossen es einfach noch einmal zu versuchen und Alex erneut zu begrüßen. „Hi, ich bin Sabrina. Ich freue mich, dich kennen zu lernen.“ Meine zur Begrüßung gereichte Hand schien sie gar nicht zu bemerken. „Wo ist denn mein Zimmer?“ War alles, was ich zu hören bekam.

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Was für eine unverschämte Person. Ich kochte vor Wut , als ich die Treppe nach oben ging, um Alex ihr Zimmer zu zeigen. „Das ist es. Nicht gerade das Hilton, aber gemütlich.“ Keine Reaktion. „Das Bad nebenan ist leider noch nicht ganz fertig, du müsstest also nach unten und dir mit meinem Bruder eines teilen.“

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„Soll das heißen, daß ich jedes Mal nach unten muss? Das ist doch nicht dein Ernst! Habt ihr denn hier oben nicht noch ein Bad?“ Ich glaubte nicht richtig zu hören. Dumm und Co extra dreist, oder wie? „Doch sicherlich haben wir ein Bad hier oben. Aber du müsstest jedes Mal durch unser Schlafzimmer, wenn...“ „Damit habe ich kein Problem.“ Das konnte ich mir vorstellen. „Aber mein Freund und ich vielleicht.“ Alex zuckte mit den Schultern und beließ es dabei.

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Während ich das Abendessen zu bereitete, grübelte ich vor mich hin. Hatte ich einfach zu viel erwartet? Immerhin war es auch für Alex eine unangenehme Situation. Das sie mir nicht freudestrahlend um den Hals fiel, war also zu verstehen. Ich beschloss einfach mal das Abendessen und den nächsten Tag abzuwarten um mir ein endgültiges Bild meiner neuen Mitbewohnerin zu machen.

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„Und, wie gefällt es dir hier bei uns?“ Wir saßen alle am Tisch, was relativ selten vor kam. Meistens aß jeder für sich, aber heute hatten wir es geschafft alle gemeinsam am Tisch zu sitzen, nicht zuletzt wegen unseres Besuches. Tassi plauderte gleich fröhlich drauf los und auch Benni beteiligte sich an der Unterhaltung. Nur ich hielt mich etwas zurück. Irgendwie kam es mir so vor, als wenn Alex wie ausgewechselt war. Sie war fröhlich und extrem gesprächig.

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Sie bedankte sich nun schon zum tausendsten Male, daß sie hier bei uns wohnen durfte. Ich hatte den ganzen Nachmittag über nicht ein Danke bekommen. Sie schwärmte von ihrem Zimmer, wie gemütlich es war und wie schön sie unser Haus fand. „Nur das ich immer nach unten ins Bad muss, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber was soll es.“ Sie legte einen Mitleid erregenden Gesichtsausdruck auf.

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Sie bedankte sich nun schon zum tausendsten Male, daß sie hier bei uns wohnen durfte. Ich hatte den ganzen Nachmittag über nicht ein Danke bekommen. Sie schwärmte von ihrem Zimmer, wie gemütlich es war und wie schön sie unser Haus fand. „Nur das ich immer nach unten ins Bad muss, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber was soll es.“ Sie legte einen Mitleid erregenden Gesichtsausdruck auf.

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Erleichtert darüber, daß ich zu dem Thema nichts mehr sagen musste, lächelte ich Alex zu. „Ach was.“ Hörte ich meinen Freund sagen. „Ist schon ok. Wir sind ja eh nur zum Schlafen im Schlafzimmer, stimmt es Schatz?“ Der bissige Unterton blieb mir nicht verborgen. Und auch Alex zog eine Augenbraue hoch. „Also wenn es euch nicht stört...“ Sie warf mir einen triumphierenden Blick zu. Mir verging plötzlich der Appetit.

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Ich ging ohne ein weiteres Wort in unser Schlafzimmer. Langsam zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus und stellte mich vor den Spiegel. Ich streichelte über meinen Bauch und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Wie konnte er nur so gemein sein? Vor versammelter Mannschaft andeuten, daß bei uns im Bett momentan Flaute war?

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Die Schlafzimmertür ging auf. Ich drehte mich um, sicher daß Benni mir gefolgt war. Doch es war Alex, die mich höhnisch angrinste. „Ganz schön erniedrigend, wenn man erfährt, daß der eigene Mann nicht mit dem Sexleben zufrieden ist ,hä?“ Ich konnte nichts erwidern. „Naja, wenn ich dich so ansehe. Da würde mir aber auch die Lust vergehen.“ Sie konnte nicht wissen, wie sehr sie mich mit diesen Worten verletzte.

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Alle Emotionen, die sich in den letzten Wochen in mir aufgestaut hatten wollten plötzlich aus mir heraus. Ich ging auf Alex zu und baute mich vor ihr auf. „Was fällt dir eigentlich ein du Monster?“ Schrie ich sie an. „Ich nehme dich hier auf und du behandelst mich dermaßen ekelhaft. Und was zwischen Benni und mir ist, geht dich einen feuchten Dreck an. Kümmere dich doch um deine eigenen Sachen!“ Alex erwiderte nichts, sie grinste mich nur frech an.

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Und dieses Grinsen gab mir den Rest. Ich holte aus und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie sah mich verdutzt an und in mir machte sich sofort das schlechte Gewissen breit. „Ich...Also das...“ Meine gestammelte Entschuldigung wurde von einem scharfen „Was ist hier los?“ unterbrochen.

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Zuletzt bearbeitet:
Okay, Alex benimmt sich daneben, aber wem ich für diese unpassende Bemerkung bei Tisch am liebsten eine reingehauen hätte, war eindeutig Benny. Manchmal sind Männer echt erstaunlich unsensibel.
Schöner Cut übrigens.

Bei Bild 8 und 9 ist dir ein kleiner Patzer unterlaufen: zweimal derselbe Text.
 
So, nun habe ich gerade die letzten beiden Kapitel gelesen.
Ich muss schon sagen, Alex ist ganz schön gehässig. Und das alles, damit sie einen Keil zwischen Sabrina und Benny treiben kann. Pfui!
Na und Benny ist mir auch so einer, mit dieser blöden Bemerkung hat er bestimmt bei Sabrina einen großen seelischen Schaden angerichtet.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@bienchen
Okay, Alex benimmt sich daneben, aber wem ich für diese unpassende Bemerkung bei Tisch am liebsten eine reingehauen hätte, war eindeutig Benny.
Ich galube einfach im Moment ist eher eine gereiszte Stimmung im haus, da musste er sich ebend mal Luft machen. nett ist das natürlich nicht...
Bei Bild 8 und 9 ist dir ein kleiner Patzer unterlaufen: zweimal derselbe Text.
Na toll...
Dann such ich mal den richtigen Text dazu, in den tiefen meiner Festplatte... :rolleyes:

@Lia
Ich muss schon sagen, Alex ist ganz schön gehässig. Und das alles, damit sie einen Keil zwischen Sabrina und Benny treiben kann. Pfui!
Tja, das ist halt eine Aufgabe. immerhin sollte ein Monster in das haus einziehen...
Und ich denke dieser Aufgabe wird Alex gerecht werden!
 
Kapitel 24

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Benni stand in der Tür, sein Gesicht grimmig und verwundert zu gleich. Alex hielt sich die Wange und funkelte mich böse an. „Das solltest du mal deine durchgeknallte Freundin fragen. Ich wollte mich nur vergewissern, daß sie auch wirklich kein Problem damit hat, wenn ich euer Bad benutze und plötzlich ist sie ausgerastet.“ Energisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, das stimmt doch gar nicht. Schatz, es war so...“

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Bevor ich etwas zu meiner Verteidigung sagen konnte fiel Alex mir erneut ins Wort. „Miranda hatte mich ja gewarnt.“ Ich erschrak und gleichzeitig machte sich eine Ahnung in mir breit. „Wieso Miranda?“ Benni stand jetzt neben Alex. „Ach das weißt du gar nicht?“ Alex gespielte Unschuldigkeit machte mich noch wütender. Am liebsten hätte ich laut geschrien. Doch stattdessen biss ich mir auf die Lippe, bis ich Blut schmeckte.

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„Möchtest du ihn aufklären?“ Fragte Alex mich ruhig. Ich wand mich an Benni und begann zu stammeln. „Schatz, daß war ein Missverständnis! Ich dachte du hast was mit Miranda und als sie dann auch noch aus deiner Haustür kam... Da ist mir eine Sicherung durch gebrannt, ehrlich. Danach tat es mir Leid!“ Benni schüttelte fassungslos den Kopf. „Du hast sie geschlagen? Einfach so?“ „Nicht einfach so!“ Versuchte ich mich zu verteidigen. „Ich dachte doch du und sie...“

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„Ich lasse euch wohl mal besser alleine.“ Alex trollte sich Richtung Tür. „Ja, danke Alex. Tut mir Leid.“ Sie schenkte Benni ein zärtliches Lächeln. „Ach was, schon ok. Nur mit Miranda solltest du mal reden. Sie dachte die ganze Zeit du weißt Bescheid.“ Benni nickte abwesend. „Das werde ich.“ Als Alex draußen war ging er zum Fenster. Mit zwei Schritten war ich bei ihm.

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„Merkst du denn nicht, daß diese Alex einen Keil zwischen uns drängen will?“ Versuchte ich gleich meinen Freund auf meine Seite zu ziehen. „Das glaubst du doch selber nicht Sabrina! Das bist du ganz alleine! Such jetzt bitte keinen Sündenbock für deine Fehler!“ Ich konnte kaum atmen. Wieso sagte er so etwas?

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In dieser Nacht wartete ich vergeblich auf Benni. Bis früh morgens lag ich wach und hoffte, daß er jeden Moment kommen würde. Aber er war weg. Nach unserem Streit hatte er seinen Schlüssel genommen und war ohne ein weiteres Wort gegangen. Wieso passierte immer mir so eine *******? Als ich das letzte Mal auf den Wecker sah war es halb fünf, dann musste ich eingeschlafen sein.

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„Und du meinst er kommt hier her?“ Mirandas Stimme war vor Aufregung ganz leise. „Sicher tut er das. Ihn plagt das schlechte Gewissen und er will sich für das Verhalten seiner dämlichen Freundin entschuldigen.“ Alex schnaufte verächtlich. „Und was soll ich tun?“ Mirandas Herz schlug wild. „Hör dir an, was er sagt. Und dann erzähle ihm deine herzzerreißende Geschichte.“ Miranda nickte stumm.

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„Trag aber nicht zu dick auf, hörst du? Es muss schon noch glaubwürdig klingen, aber so, daß er Mitleid mit dir bekommt. Was hast du an?“ „Wieso?“ Miranda verstand nicht, was ihre Tante von ihr wollte. „Zieh diesen süßen Hausanzug an und mach dein Haare auf. Bloß kein Lippenstift und ganz wenig Parfum, hörst du?“ „Wofür denn der Aufwand? Er interessiert sich doch eh nicht für mich.“ „Und, du willst das ändern, oder? Dann tu was ich sage.“

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„Miranda legte das Telefon zur Seite und stürmte zum Kleiderschrank. Schnell schlüpfte sie in den Hausanzug und kämmte sich ihre Haare, bis sie wie Seide über ihre Schultern fiel. Schnell noch die Wimpern getuscht und ein wenig Parfum hinter die Ohren. Sie sah sich im Spiegel an und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Kein Junge aus ihrem Jahrgang würde ihr widerstehen können. Und auch die älteren schauten ihr auf dem Flur hinterher. Wieso also sollte es bei Benni nicht auch irgendwann klappen?

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Gespannt wie ein Flitzebogen saß Miranda auf ihrem Teppich und lauschte nach unten. Als die Klingel läutete sprang sie auf vor Freude. Sie hörte die ihr vertraute Stimme an der Haustür und ihr Herz machte Purzelbäume. Er war wirklich gekommen, Alex hatte Recht gehabt! „Miranda, kommst du bitte mal!“ Rief ihr Vater von unten. Wie auf Wolken schwebte sie zur Tür, warf noch kurz einen Blick in den Spiegel und war bereit für die Schlacht.

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„Benni?“ Erstaunt sah Miranda ihren Nachhilfelehrer an. „Was machst du denn hier?“ Benni sah sie für einen Augenblick etwas dümmlich an, bis er ein paar Worte raus bekam. „Äähm, können wir kurz reden?“ Er sah zu Albert rüber, der keine Anstalten machte zu gehen. „Ja klar, lass uns raus.“ Miranda rauschte an ihm und ihrem Vater vorbei, durch die Haustür.
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Mmh, das war wohl genau der schlechteste Zeitpunkt, zu dem Benny von der Ohrfeige gegenüber Miranda erfahren konnte. Dass er jetzt zu ihr fährt, um sich bei ihr zu entschuldigen, ist nur natürlich. Und natürlich tritt dein ränkeschmiedendes Monster sofort auf den Plan und gibt Miranda Flirttipps.

Wieder ein tolles Kapitel mit spannendem Cut, Sabrina.
 
Hallo Sabrina,
wieder ein sehr schönes Kapitel. Na, Benny ist mir vielleicht einer, glaubt er so'ner Tussi mehr als seiner Freundin!
Und dann kommt er die ganze Nacht nicht nach Hause, was soll das denn? Jetzt bin ich ja mal gespannt,
wie das Gespräch zwischen Miranda und Benny verläuft.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
PS. Wenn ich die nächsten Male kein Kommentar schreibe, bitte nicht wundern, bin bis 16.11. im Urlaub. Hole dann aber alles nach!
 
@bienchen
Bei mir ist halt alles natürlich. :lol:

@Lia
Na, Benny ist mir vielleicht einer, glaubt er so'ner Tussi mehr als seiner Freundin!
Naja, das mit der Ohrfeige hat Sabrina dann ja selber zugegeben.
Wenn ich die nächsten Male kein Kommentar schreibe, bitte nicht wundern, bin bis 16.11. im Urlaub. Hole dann aber alles nach!
Dann bekomme ich ja gar keine Kommentare bis zum 16.11. :(
Außer von dem fleißigen bienchen.
Trotzdem viel Spaß im Urlaub!
 
Kapitel 25​

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Draußen setzten sie sich auf den Rasen. Miranda legte den Kopf schief und sah Benni an. „Was ist denn los?“ Fragte sie unschuldig. Benni überlegte kurz, wie er die ganze Sache ansprechen sollte und entschied sich für die direkte Variante. „Hat Sabrina dich geschlagen?“ Mirandas Miene wurde dunkel, auch wenn ihr Herz vor Freude hüpfte. „Hat sie es dir erzählt?“ „Naja, sagen wir mal so ähnlich. Dann ist es also wahr?“ Miranda stand auf und klopfte sich den Rasen von der Hose.

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„Ich will da nicht drüber reden. Ich habe das schon wieder vergessen.“ Benni sprang auf und kam zu ihr. „Du, ich wusste das nicht. Ich wusste, daß Sabrina auf dich nicht gut zu sprechen war, sie dachte, du würdest dich an mich ran machen, aber ich wusste nicht, daß sie dich geschlagen hatte!“ Er nahm ihre Hand. „Glaubst du mir?“ In diesem Moment hätte Miranda alles geglaubt. Und doch musste sie sich unter Kontrolle behalten. Sie zog ihre Hand weg. „Naja, wenn du es sagst. Es spielt doch auch keine Rolle.“

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Benni wollte etwas sagen, aber Miranda kam ihm zuvor. „Und sie dachte tatsächlich ich mache mich an dich ran?“ Sie lachte. Einen Moment sah es so aus, als wenn Benni beleidigt wäre. „Naja, du siehst ja nun mal gut aus, daß ist nicht von der Hand zu weisen.“ Antwortet er stattdessen. „Findest du?“ Miranda vergaß alle guten Vorsätze und machte einen Schritt auf Benni zu.

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„Natürlich, aber das weißt du doch. Trotzdem ist das kein Grund, daß eine erwachsene Frau so ihre Fassung verliert! Eifersüchtig auf einen Teenager, so was doofes.“ Benni lachte laut. Mirandas Herz blieb stehen. Er machte sich über sie lustig! Wie konnte er nur? Sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. „Wars das?“ Fragte sie und versuchte dabei nicht allzu traurig zu klingen. „Ja, eigentlich schon. Ich wollte nicht, daß diese dumme Sache zwischen uns steht.“

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Benni kam noch mal auf sie zu und nahm sie in den Arm. Er drückte sie fest an sich und Miranda wünschte sich, daß auf der Stelle die Erde aufhören würde sich zu drehen. Doch leider tat sie das nicht und er ließ sie wieder los. „Dann Übermorgen wieder?“ Sie nickte. „Gute Nacht.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. „Gute Nacht.“ Flüsterte Miranda.

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Benni ging die Straße entlang und dachte nach.
Wie komisch die Frauen doch tickten. Sicher war Miranda eine hübsche junge Frau, aber wie kam Sabrina nur darauf, daß er auf ihre Annährung eingehen würde? Zu mal es gar keine gab. Hatte sie nicht eben selber darüber gelacht? Als er daran dachte fühlte er erneut ein kleines bisschen Enttäuschung.
Schnell wischte er dieses Gefühl beiseite. Was war nur los mit ihm? Sicher, er hatte lange keinen Sex mehr gehabt, aber das war noch lange kein Grund, sich zu einem Kind hingezogen zu fühlen.
Er hielt seine Hand an die Nase und zog noch mal den Duft ihres Parfums ein.

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Die Dusche weckte mich. 9 Uhr sagte mein Wecker. Konnte es sein, daß Benni doch noch nach Hause gekommen war? Schnell sprang ich aus dem Bett und riss die Badezimmertür auf.

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Aber es war nicht Benni, der da unter der Dusche stand, sondern Alex. Mir wurde ganz anders bei dem Gedanken, daß sie durch mein Schlafzimmer schlich, während ich schlief. Gerade wollte ich geräuschlos die Tür hinter mir schließen, als Alex sich umdrehte. Mir blieb der Mund offen stehen, denn da, wo ich einen verkümmerten Wurm erwartet hatte, reckte sich mir eine kampfeslustige Schlange entgegen.

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„Was willst du?“ Wie in Zeitlupe griff Alex nach ihrem Bademantel, oder sollte ich sagen nach SEINEM? Ohne seine Schminke und die Klamotten sah er aus wie jeder andere Mann. Ein sehr gut gebauter Mann. Die Röte stieg mir ins Gesicht. „Ääh, ich dachte du wärst Benni.“ Entschuldigte ich mich.

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„Der ist nicht hier“ Alex zog den Bademantel zu. Endlich! Dachte ich erleichtert. „Der ist gestern Abend los um sich mit Miranda zu treffen.“ Ich glaubte mich verhört zu haben. „Bitte was?“ Alex lächelte mich zuckersüß an. „Ich habe ihm nahe gelegt sich bei ihr zu entschuldigen, weil Miranda wirklich unter deiner Attacke leidet.“ „Du Ekel!“ presste ich durch meine geschlossenen Lippen.

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Mit einem Satz stand Alex vor mir und packte mich am Arm. „Er wird schon noch sehen, daß du nicht die Richtige für ihn bist.“ Sie kam auf wenige Zentimeter mit ihrem Gesicht an meins. „Und dann kannst du deine Sachen packen Süße.“ Sie ließ meinen Arm los und tat als ob nichts gewesen wäre. „Wenn du jetzt bitte raus gehen würdest. Ich möchte mich anziehen.“
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Benni verhält sich ja beim Treffen mit Miranda sehr korrekt, da werde ich ihm die Gedanken danach und die Sache mit dem Parfum mal verzeihen.
Alex so unter der Dusche anzutreffen, muss Sabrina ja furchtbar unangenehm gewesen sein. Zumal er/sie sich dann auch schon wieder wie ein echtes Ekelpaket verhält.

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung, es gibt immer wieder einiges zu entdecken, was ich damals beim ersten Lesen nicht wahrgenommen habe. Außerdem ist es furchtbar interessant, das ganze mit dem Hintergrundwissen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt, noch mal zu lesen.

Ich wünsch' dir noch ein schönes Wochenende,
bienchen
 
Kapitel 26

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Ich traf mich mit Gerda in der Stadt. Ich hatte ihr am Telefon zu verstehen vergeben, daß es Ernst war und ein Treffen keinen Aufschub duldete. Wir begrüßten uns wie immer herzlich und gingen die Straße entlang an den Schaufenstern vorbei.

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„Was ist denn los mit dir? Du siehst so... So gestresst aus.“ Tja, wie sollte ich Gerda sagen, daß ihre Tochter zusammen mit ihrer Schwägerin eine ganz miese Nummer mit mir abzog und versuchte meine Beziehung zu zerstören? „Sag mal Gerda, hat Miranda eigentlich einen Freund?“ Gerdas Gesicht sah nicht gerade so aus, als würde sie verstehen, worauf ich hinaus wollte. „Nein, aber sie ist ja auch noch jung...“ „Fast 17!“ Fiel ich ihr ins Wort. „Was willst du denn damit sagen?“

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„Findest du es nicht komisch, daß ein 17 jähriges, hübsches Mädchen keinen Freund hat?“ Gerdas Miene wurde immer verwirrter. „Was willst du damit sagen?“ Plötzlich legte sich ein Schatten über ihr Gesicht. „Meinst du sie steht auf Frauen?“ „Nein!“ Gott, in die Richtung sollte unser Gespräch wirklich nicht gehen! „Aber woher willst du das wissen? Du hast recht: Warum hat sie keinen Freund? Oh mein Gott, wenn Albert das erfährt...“

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Ich packte Gerda am Arm. „Miranda ist in Benni verliebt“ Schrie ich sie an. Gerdas Blick hellte sich auf. „Hat sie dir das erzählt?“ „Naja, so ähnlich.“ Log ich meine Freundin an. „Na da bin ich ja erleichtert.“ Ich traute meinen Ohren nicht. „Erleichtert? Sie ist in einen Mann verliebt der 10 Jahre älter ist!“ Gerda zuckte mit den Schultern. „Ja und? Benni ist mit dir zusammen und wird wohl kein Interesse an ihr haben. Ich war auch mal in meinen Reitlehrer verliebt. Das geht vorbei.“

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„Sie hat es Alex erzählt.“ Setzte ich erneut an. „Ja, das glaube ich. Die beiden haben sich wirklich gut verstanden.“ Sie lächelte verträumt. „Ich hätte so was auch nicht meiner Mutter erzählt.“ „Alex versucht jetzt Benni und mich gegeneinander aus zuspielen.“

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„Bitte was? Wieso sollte sie?“ Gerda sah mich an, als ob ich nicht alle Tassen im Schrank hätte. Und es wurde nicht besser, während ich ihr die Geschehnisse berichtete. Als ich mit meinen Ausführungen fertig war, fing Gerda lauthals an zu lachen. „Du siehst zu viel Daily Soaps Sabrina. Das ist doch totaler Quatsch. Benni ist ein erwachsener Mann. Und Alex ist bestimmt nicht so hinterhältig wie du sie hier beschreibst.“ „Ihn.“ murmelte ich.

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„Sabrina?“ Gerda sah etwas säuerlich aus. „Sag mal, kann es sein, daß du einfach ein Problem mit dem hast, was Alex ist? Und sie los werden willst?“ „NEIN! Ich habe kein Problem mit dem WAS sie ist, sondern WIE sie ist!“ Gerda sah mich verständnislos an. „Komm mal wieder runter! Das es zwischen Benni und dir nicht so gut läuft, ist doch nicht die Schuld von Alex oder Miranda!“ Sie warf mir noch einen bösen Blick zu und verschwand ohne ein weiteres Wort um die Ecke.

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Wütend ging ich nach Hause. Wieso wollte mich niemand verstehen? Oder übertrieb ich tatsächlich? Aber ich bildete mir das doch alles nicht ein. Alex hatte vor Benni und mich auseinander zu bringen und war wirklich gut dabei. Eine Angst machte sich in mir breit. Was wenn sie es schaffte?
Ich blieb stehen und wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln. Was sollte ich jetzt tun? Ich beschloss zu Lara zu gehen und ihr alles zu erzählen, schließlich war sie meine beste Freundin und sicher würde sie einen Rat haben, oder mich wenigstens trösten. Sie kannte Alex nicht, also musste sie noch auf meiner Seite sein.

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„Sabrina“ Freudestrahlend macht Lara mir die Tür auf. „Das nenne ich mal Gedankenübertragung! Ich wollte dich gerade anrufen und fragen, ob du vorbei kommen magst.“ Sie zog mich ins Haus und umarmte mich. „Setz dich doch!“ Mit einem Nicken ging sie Richtung Sofa. „Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen!“ Lara strahlte immer noch über beide Ohren. „Möchtest du etwas trinken?“

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Ohne eine Antwort abzuwarten lief Lara in die Küche und kam mit einer Kanne Saft wieder. „Hier, frisch gepresster Orangensaft. Joe macht jeden Morgen eine Kanne, damit wir genug Vitamine zu uns nehmen.“ Sie lächelte glückselig und ich konnte mir denken, an wen sie gerade dachte. Ich nutzte ihre Redepause um einen Schluck Saft zu trinken und ein wenig nach zu denken.

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„Was gibt es denn so wichtiges, was du mir erzählen wolltest?“ Riss ich Lara aus ihren Gedanken. „Du wirst es nicht glauben!“ Wieder strahlte sie. „Was denn?“ Angesichts meines Gemütszustandes ging mir ihr Dauergrinsen ein wenig auf die Nerven. „Joe und ich werden heiraten!“ Sie hielt mir ihren Ringfinger entgegen, an dem ihr Verlobungsring zu sehen war.

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„Das... Das freut mich für dich!“ Stammelte ich. „Aber das ist noch nicht alles!“ „Noch nicht alles?“ Ich sah sie fragend an. Was konnte denn noch... „Wir sind schwanger!“ Platzte Lara mit der Antwort heraus. „Ich sprang auf und umarmte sie. „Du bist schwanger?! Das ist ja super Lara, das freut mich total!“ Lara schob mich zur Seite. „Nicht ich. Dine ist schwanger.“

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Mir blieb der Mund offen stehen. „Wie? Geraldine ist schwanger? Aber von wem? Ich dachte du und sie...“ Lara grinste immer noch. „Na von Joe du Dummerchen.“ Ich glaubte mich zu verhören. Von Joe? Ich verstand nur noch Bahnhof. „Aber du willst Joe doch heiraten?“ Lara seufzte. „Ja, daß will ich. Und Geraldine bekommt halt ein Baby von ihm. Sabrina, falls du es noch nicht verstanden hast: Wir führen eine Dreier-Beziehung.“

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Ich nickte, obwohl ich mir darunter nichts vorstellen konnte. „Ist schon klar. Nur so... ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig.“ Antwortet ich kleinlaut. Lara schien das nicht weiter zu stören. Sie fing an zu erzählen wie ein Wasserfall: Sie würden eine Zeremonie machen, in die Geraldine mit einbezogen würde, auf dem Papier wäre sie aber mit Joe verheiratet. Alles war schon vertraglich mit einem Anwalt abgesprochen, wegen Kinder und Unterhalt im Falle einer Trennung oder Scheidung. Sicher würde sie irgendwann auch mal Kinder bekommen, aber sie freue sich auf dieses Baby wie auf ihr eigenes und und und.

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„Und Dine und ich möchten, das du unsere Brautjungfer wirst!“ Sie sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte, was blieb mir denn anderes übrig? „Und Patentante von unserem Baby!“ Wieder nickte ich. „Du freust dich ja gar nicht!“ Schmollte Lara. Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Natürlich! Das ist alles nur gerade ein wenig viel für mich.“ Ich nahm sie wieder in den Arm. „Natürlich freue ich mich für euch!“ Das schien Lara fürs erste zu reichen, denn sie fing an von Kleidern, Blumen und Torten zu reden, daß mir die Ohren rauschten.

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Natürlich erzählte ich Lara nichts von meinem Problem. In erster Linie um ihr ihre gute Stimmung nicht zu vermiesen. Außerdem schien mir mein Problem für jemanden, der einen Mann heiratet, der eine andere geschwängert hatte, nicht für ersichtlich. Also verließ ich gegen Abend unverrichteter Dinge und mit einem Stapel Hochzeitsbroschüren, das Haus meiner besten Freundin und ging Richtung Hafen.

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Zuletzt bearbeitet:
Huhu Sabrina, auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole und dir auf den Keks gehe, das hier war wieder ein tolles Kapitel.
Ich mag ja deine Einkaufsmeile, die sieht total phantastisch aus. Und dann dieses Bild, auf dem Sabrina weint, wo man den Fluss im Hintergrund sieht! *schwärm*

Dass Gerda Sabrina nicht verstehen würde, war eigentlich klar. Schon aufgabentechnisch kann sie Alex nicht einfach zurücknehmen, aber auch so ist sie ja ganz eindeutig auf seiner Seite.
Und dass sie als Mutter (mit ihrer konventionellen Einstellung) erstmal erleichtert ist, dass ihre Tochter nicht lesbisch sondern nur in einen älteren Mann verliebt ist, nun ja, damit hätte Sabrina rechnen müssen. Trotzdem nicht nett, dass sie sie einfach so im Regen stehen lässt und ihr auch noch unterstellt, sie habe ein Problem mit Alex' Identität.

Die Szene mit Lara war sehr authentisch und ich kann mich gut in Sabrina reinversetzen, dass sie in dieser Situation nicht mit der Sprache rausgerückt ist.

Jetzt bleibt sie also alleine mit ihrem Problem und geht zum Hafen. Hach, da freu ich mich ja schon drauf, die Szene mochte ich sehr.
 
So, aus dem Urlaub zurück musste ich doch erst mal die beiden letzten Kapitel lesen. Sabrina muss sich ja irgendwie allein gelassen vorkommen.
Gerda erkennt nicht das Problem, dass Sabrina so sehr zu schaffen macht und unterstellt ihr auch noch,
dass sie ein Problem mit Alex's Identität hat. Und bei Lara konnte sie auch nicht über ihre Probleme sprechen.
Dass sie jetzt so deprimiert zum Hafen geht finde ich gar nicht gut. Sie wird doch wohl nicht...?
Voller Spannung warte ich auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße :hallo:
Lia
 
@bienchen und Lia
meine beiden fleißigen Leser und auch an alle, die still mitlesen ;)
Sorry, daß ich solange nicht hier war, aber es gab wichtige Dinge zu erledigen, die mich ganz vom Simsspielen und lesen abgehalten haben... :D
Aber nun bin ich wieder da und hoffe, daß ihr mir treu geblieben seid!

@bienchen
Auf die Hafenszene freue ich mich auch! Albert

 
Kapiel 27

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Ich saß am Ufer des Flusses und über mir drang leise die Musik der Hafenkneipe aus den geöffneten Fenstern.
Es war schon dunkel und ohne die wärmenden Sonnenstrahlen sehr frisch. Doch ich hatte keine Lust nach Hause zu gehen. Was sollte ich auch da? Benni redete eh nicht mit mir, Tassi war damit beschäftigt ein Praktikumsplatz zu finden und das damit verbundene Visum zu beantragen und Alex, die wartete doch nur darauf mich weiter fertig zu machen. Gerda konnte ich auf das Thema auch nicht mehr ansprechen, denn die hatte mir ja vorhin deutlich gezeigt, auf wessen Seite sie stand.

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„Na, darf ich mich zu dir setzen?“ Ich sah zur Seite. Es war Albert, der mich in meinem Selbstmitleid gestört hatte und gerade dabei war, sich auf den feuchten Rasen zu setzen. „Klar.“ War meine karge Antwort.
Wir saßen einfach nur da und sahen in den Sternenhimmel. Ich sagte nichts und Albert versuchte nicht, mir ein Gespräch auf zu zwängen. Ich weiß nicht, wie lange wir so saßen, aber irgendwann fröstelte es mich.
„Wollen wir drinnen etwas trinken?“

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Ich nahm Alberts Angebot an. An der Theke war noch etwas frei und wir setzten uns. Albert bestellte zwei Brandys. „Zum warm werden.“ War seine knappe Antwort, als ich etwas sagen wollte.
Der Brandy kam und ich trank ihn anstandslos. Ein warmes Gefühl breitet sich von der Speiseröhre, über den Magen im ganzen Körper aus. „Hilft oder?“ Albert lächelte mich an, ich lächelte zurück.

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„Ich habe gehört, daß Gerda meinen feinen Bruder bei dir untergebracht hat.“ Nahm Albert das Gespräch auf. „Das stimmt.“ Ich vermied es ihn anzusehen. „Das war sehr nett von dir.“ Er schwieg wieder. Wir sagten eine Weile nichts. Aber es störte mich nicht. Es war schön mit ihm an der Theke zu sitzen, mit dem Wissen, daß wir denselben Feind hatten.

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„Willste noch einen?“ Ohne meine Antwort abzuwarten hob er sein leeres Glas und deutet dem Kellner, uns zwei neue Brandys zu machen. Nachdem dieser die Gläser ausgetauscht hatte, leerte Albert den Inhalt seines Glases mit einem Zug. Ich tat es ihm gleich. Danach sahen wir uns an. „Weißt du, ich will nicht, daß du mich für einen schlechten Menschen hältst. Ich habe Alex nicht raus geworfen wegen dem was er ist, sondern wie er ist.“ Wer könnte das besser verstehen als ich? Aber ich sah Albert nur fragend an.

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Er seufzte und bestellte noch zwei Brandys. „Gerda hat dir bestimmt nicht erzählt, das sie mit Alex eine Affäre hatte?“ Mir fielen fast die Augen aus dem Gesicht. „Nein, natürlich nicht. Wann war das?“ Albert schüttete den Brandy runter. Seine Wangen wurden schon rot. „Kurz nach unserer Hochzeit. Ich habe sie gesehen, nicht nur einmal. Immer wenn sie dachten, ich wäre nicht da.“ Tränen stiegen in seine Augen.

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Er bestellte sich noch einen. Mein Glas war noch voll. „Irgendwann habe ich Alex darauf angesprochen und ihm gesagt, daß er die Finger von meiner Frau lassen soll. Er hat mich ausgelacht und meinte, daß würde er nicht tun.“ Ich sah immer noch etwas ungläubig aus. „Aber ist er nicht schwul?“ Fragte ich und sah Albert an. Ich sah die Tränen in seinen Augen und hatte das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten.

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„Alex ist vor allem eins: Rücksichtslos!“ Lallte Albert. Der Brandy schien ihm langsam zu Kopf zu steigen. „Um ihn loszuwerden habe ich Gerda gesagt, daß ich ein Problem mit seiner sexuellen Orientierung habe. Sie hat es geglaubt. Ich habe ihn weggeschickt. Gerda ist bei mir geblieben. Aber ich weiß, daß sie es nur wegen der Kinder gemacht hat. Sie war damals mit Hans schwanger und wusste, daß Alex nicht für sie und die Kinder sorgen würde.“ Albert schnaufte.

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In mir machte sich ein schlimmer Verdacht breit. Waren Miranda und Hans gar nicht Alberts Kinder? Er sah mich an und nickte stumm, als wenn er meine Gedanken gelesen hätte. Dann hob er die Hand um noch ein Glas zu bestellen. Ich drückte sie runter. „Lass mal Albert. Ich bring dich nach Hause.“ Ich zog ihn vom Hocker, doch bevor er aufstand, trank er noch schnell mein Glas aus. Ich bezahlte bei der Bedienung, während Albert schon vor die Tür torkelte.

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Wir gingen Richtung Brücke. „Weißt du Sabrina. Ich liebe Gerda. Ich würde alles für sie tun. Nur deshalb habe ich seine Bastarde so behandelt wie meine eigenen Kinder.“ Er blieb stehen. „Sie liebt ihn immer noch. Sie würde sofort mit ihm gehen, wenn er es wollen würde, daß weiß ich.“ Albert tat mir leid. Wie er da stand, so hilflos. Ich machte einen Schritt auf ihn zu. „Das stimmt nicht Albert. Gerda liebt dich, glaub mir!“ „Hat sie das gesagt?“ Oh Gott, ich konnte ihn doch nicht anlügen! „Sie hat zwei Kinder zusammen mit dir, ist das nicht Beweis genug?“ Versuchte ich mich aus der unangenehmen Situation zu retten. „Mit ihm auch.“ War Alberts Antwort. Ich wusste nicht mehr, was ich sagen sollte.

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Den Rest des Weges gingen wir schweigend. Vor dem Haus der Kappes blieben wir stehen. Albert sah mich an und lächelte. „Danke.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wofür?“ „Das du mir zugehört hast.“ Er nahm mich in den Arm. „Bitte erzähl Gerda nichts, ja? Sie darf nicht wissen, daß ich es weiß, niemals. Denn dann wird sie mich verlassen, daß weiß ich.“ Ich drückte seine Hand. „Ich werde ihr nichts sagen, versprochen.“ Dann ging Albert Richtung Haustür und ich machte mich auf den Weg nach Hause.
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