Fotostory (+"Halbdoku") Ally vs. Chaoshausen

Feuerphönix

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Juli 2006
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32
Das hier ist eine Fotostory, stimmt schon, obwohl ich ursprünglich eine Nachbarschaftsdoku machen wollte. Da in meiner geliebten Nachbarschaft Chaoshausen aber schon viel zu viele Haushalte leben und ich unmöglich mit denen allen spielen kann, hab ich beschlossen das ganze auf einen einzigen Haushhalt zu beschränken, von dem aus Chaoshausen und dessen (teils etwas skurrile) Einwohner vorgestellt, dokumentiert und kommentiert werden, gefasst wird das ganze in Storyform. So sind die Dinge, die in dieser Fotostory geschehen teils zufällig, teils geplant...
Viel Spaß beim Lesen

Ally vs. Chaoshausen

Kapitelübersicht:
Neues Heim, neues Glück? (Tag 1) (einfach weiterscrollen)
Erste Beschnupperung (Tag 1)
Eine schlaflose Nacht (Tag 2)
Ausgang (Tag2/3)
Die Sache mit dem Geld (Tag 3/4)



Neues Heim, neues Glück? (Tag 1)

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"Muss das wirklich sein?", jammerte Cora, als Ally zusammen mit ihr und ihrem Vater aus dem Haus trat.
"Ja.", antwortete Ally knapp, doch lange konnte sie dem Hundeblick ihrer kleinen Schwester nicht standhalten. Sie nahm sie tröstend in den Arm. "Ich bin ja nicht aus der Welt, Cora, ich ziehe nur in eine andere Stadt. Ich...bin erwachsen, weißt du? Und Erwachsene wohnen nunmal nicht für immer bei ihren Eltern."
"Aber wenn ich dich nicht loslasse, dann kannst du auch nicht gehen, oder?" Cora war wirklich anhänglich, ihre Schwester war ihr ein und alles, da sie nicht viele Freunde hatte und in der Schule oft gehänselt wurde aufgrund ihrer etwas rundlichen Körperform. Wäre Rolf, ihr Vater, nicht eingeschritten hätte sie ihre Drohung vieleicht sogar wahrgemacht. Ally traute es ihr jedenfalls zu.
"Cora, lass bitte deine Schwester los, ich muss auch noch mit ihr reden.", murmelte Rolf ungeduldig.

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Als Cora Ally schließlich losließ und diese sich um ihren Vater kümmern konnte, verschränkte dieser die Arme. Er warf seiner älteren Tochter besorgte Blicke zu. "Bist du sicher, dass du schon bereit dafür bist alleine zu leben, Ally?"
"Aber natürlich! Ich kann es kaum mehr erwarten! Dort draußen gibt es so viel Neues für mich zu erkunden, und du weißt doch, wie neugierig ich bin." Mit diesem Satz konnte Ally ihrem Vater ein Lächeln abringen. "...oder hast du etwa nur deshalb Angst dass ich gehe, weil du dann keine Frau mehr im Haus hast?" "Ich bin eine Frau!", warf Cora ein, wurde jedoch gleich mit einem "Du bist ein Mädchen, keine Frau." von Ally abgespeißt.

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"Nein, natürlich nicht", verteidigte sich Rolf. "Es ist nur...du bist eine so hübsche junge Frau geworden, und wer weiß was für Taugenichtse da draußen nur so auf dich lauern. Ich hab es direkt vor Augen! Er macht dir Komplimente, du denkst er wäre deine große Liebe und am Ende hast du kein Geld, drei schreiende Kinder am Hals und er-"
"Papa!", rief Ally empört. "So naiv bin ich nicht!"
Rolf seufzte. "Nun gut...aber sei bitte trotzdem vorsichtig, ja? Ich will nicht, dass mit dir das selbe passiert wie mit deiner Mutter."
Das verstand Ally. "Ich verspreche dir, ich passe gut auf mich auf. Und außerdem könnt ihr mich jeder Zeit besuchen, die Adresse habt ihr ja. Ich muss jetzt aber wirklich..." Schon seit einem Weilchen hupte der Taxifahrer ungeduldig.

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Ally nahm ihren vater noch einmal in den Arm, dann stieg sie schließlich in das Taxi, das sie zu ihrem neuen Zuhause bringen sollte. Vom Fenster aus konnte sie Cora beobachten, die eine Schnute zog da Ally sie nicht auch noch einmal umarmt hat und Cora sie deshalb nicht doch für immer und ewig zuhause festhalten konnte. Aber schon bald drifteten Allys Gedanken ab zu ihrem neuen Zuhause. Chaoshausen hieß der Ort in den sie zog. Ein seltsamer Name. Ally hoffte inständig, dass der Ort nur zufällig so hieß und nicht etwa weil dort das herrschte, was der Name anmuten ließ: Chaos. Überhaupt zog sie nur dort hin, weil sie ein günstiges Haus in hübscher Lage gefunden hatte, das sich eben zufällig in Chaoshausen befand. Und irgendwie fand sie den Namen ja doch ganz ulkig.
Bald fielen ihr die Augen zu, und als sie nach zwei Stunden vom Taxifahrer wieder geweckt wurde, war sie auch schon da.

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Noch etwas schlaftrunken stolperte Ally aus dem Taxi, bedankte sich bei dessen Fahrer, bezahlte die Fahrt und war dann einen ersten Blick auf ihr neues Zuhause.

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Es war nicht groß und offenbar schon etwas älter, sah im Großen und Ganzen aber in ordnung aus. Und was will man mehr, wenn man es zu einem guten Preis bekommt?
"Hier werde ich also wohnen", dachte sich Ally, und ließ die Aussicht ein Weilchen auf sich wirken, ehe sie beschloss das Haus näher zu erkunden.

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Die Stufen, die zur Haustür führten, knarrten, als Ally sie erklomm. Aber das störte sie nicht weiter, denn sie war einfach zu neugierig, wie das Innere des Hauses denn nun genau aussah.
Also kramte sie schnellstmöglich den Hausschlüssel aus der Hosentasche und schloss auf.

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Im Haus fand sie eine kleine Küche...

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...ein noch kleineres Schlafzimmer...

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...und ein (natürlich ebenfalls kleines) Badezimmer, das sie auch sofort benutzte. So eine lange Taxifahrt geht schließlich ganzschön auf die Blase.
Außerdem gab es noch ein weiteres Zimmer in dem Haus, aber dieses war vollkommen leer. Ally spielte schon mit dem Gedanken, sich vielleicht ein kleines Hobbyzimmer einzurichten, aber zunächst wollte sie abwarten, zumal sie dank dem Hauskauf nun etwas knapp bei Kasse war.

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Nach der kurzen Hausbesichtigung zog es Ally wieder nach draußen. Es war noch warm, schließlich war es erst Ende des Sommers, und die tanzenden Schmetterlinge luden geradezu dazu ein sie zu fangen und zu beobachten.

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Voller Begeisterung für die Schmetterlinge war Allys Ehrgeiz geweckt. Mindestens einen wollte sie einfangen, vorher würde sie nicht aufgeben.
Sie war so beschäftigt, dass sie nicht einmal merkte, wie das Zeitungsmädchen ihr die erste Ausgabe des Chaoshausener Boten brachte.

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Und als sie es schließlich sogar geschafft hatte, ein halbes Duzend Schmetterlinge zu fangen machte sich schließlich ihr Magen bemerkbar. Sie hatte seit dem frühen Morgen nichts gegessen. Also machte sie sich auf zurück zur Küche um nach etwas Essbarem zu suchen.
So bemerkte sie auch den zweiten Besucher ihres neuen Grundstücks nicht, einen etwas zerzaust wirkenden Mann, der, irgendetwas von Kopfschmerzen murmelnd, auf dem Weg zu ihrer Haustür war.

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Ally stellte sehr zu ihrer Zufriedenheit fest, dass der Vorbesitzer des Hauses sich um ihre anfängliche Verpflegung bereits gekümmert hatte, so dass sie nicht sofort etwas einkaufen gehen musste.
Mit Heißhunger stopfte sie sich mit dem Inhalt des Kühlschranks voll, zum Kochen hatte sie keine Lust.
In der Zwischenzeit klingelte es kurz an der Haustür, doch als Ally nachsehen wollte, wer sie denn da besuchen kommt, entdeckte sie niemanden.

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Stattdessen stolperte sie beinahe über ein mit einer hübschen roten Schleife versehenes Paket. Verwundert zuckte Ally mit den Schultern. Das war doch vorhin noch nicht dagewesen?
Ob es in diesem Haus wohl spukte? Oder hatte das vielleicht mit dem Klingeln zu tun? Nach kurzem Zögern und Gedanken an ihren übervorsichtigen Vater, beschloss sie das ominöse Paket doch aufzumachen. Es war schließlich ihr Leben und sie war ab sofort selbst dafür verantwortlich.
Wie sich herausstellte waren in dem Paket weder eine Bombe noch ein totes Eichhörnchen sondern ein funkelnagelneuer Computer. "Super!", dachte Ally, die sich so etwas sonst nicht hätte leisten können, "Na das fängt ja gut an!"

Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt spannend :)

Eine Frage: Nutzt du den Lightmod? Das sieht so auffällig schattiert aus! :D
 
Dachte ich's mir doch :) Ich spiele seit einiger Zeit auch mit dem Gedanken. Naja, mal sehen :)

In deine FS werde ich auf jeden Fall immer mal wieder reinschauen. Ich bin nicht unbedingt zum Kommentieren veranlagt, aber eine aufmerksame stille Leserin =) Also bis zum nächsten Update! :)
 
Hm, gefällt mir . Ich mag die Personen und wie du Humble und Ann-Marie ( oder wie sie heißt ) eingebaut hast :)
 
Und weiß ich heute so fleißig bin kommt gleich noch ein Kapitel, um Tag 1 abzuschließen.

Erste Beschnupperung (Tag 1)

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Ally hatte beschlossen den Computer vorerst noch nicht aufzustellen. Sicher, es juckte sie in den Fingern das zu tun, aber sie hatte nur einen eizigen Tisch, und wenn sie diesen mit dem Computer belegen würde, müsste sie wohl oder übel auf dem Boden essen.
Also beschloss sie, erst einmal einen Blick in die Lokalzeitung zu werfen, um sich ein wenig auf das Leben in Chaoshausen einzustellen.

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Es war erst kurz nach 12 - Ally las gerade einen interessanten Artikel über als Eichhörnchen getarnte Paketbomben und hatte ein mulmiges Gefühl dabei - als es plötzlich erneut an der Tür klingelte. Ally schrak zusammen. Diesmal hatte sie es bemerkt. War das etwa der Überbringer des mysterösen Geschenks, der zurückkam und ihren Dank einforderte?
Ally überlegte ein Weilchen, beschloss aber lieber nachsehen zu gehen, bevor der Besucher es sich noch anders überlegt. Es konnte schließlich auch eine ganz harmlose Person sein, ein Nachbar etwa, der sich Zucker borgen will, oder eine ältere Lady, die versuchen würde ihr eine Katze anzudrehen...
Ally schüttelte den Kopf, sie hatte einfach eine zu rege Fantasie. Und als sie dann die Tür öffnete fand sie dort auch nur die nun wirklich harmlose, hochschwangere Rita Blume vor.

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Wie sich herausstellte, war Rita tatsächlich eine Nachbarin, im weitesten Sinne jedenfalls. Sie wohnte in der Nähe, aber nicht direkt bei Ally, deren Haus ohnehin relativ alleine ein der Straße stand.
Sie begrüßte die junge Frau herzlich. "Willkommen in Chaoshausen, meine Liebe. Ich habe gesehen, dass das Haus hier wieder bewohnt wird, und da bin ich gleich neugierig geworden und wollte schauen wer da wohnt. Mein Mann ist tagsüber kaum ansprechbar, das ist soooo langweilig!"
Überwältigt von einem Schwall aus Worten und privater Rechtfertigungen, die sie eigentlich gar nicht gebraucht hätte um Rita zu verzeihen, dass sie gekommen ist um sie zu begrüßen, ergriff Ally Ritas Hand. "Ja...uhm...danke, nett von Ihnen." "Ach, bitte! Können wir uns nicht duzen? Solche Formalitäten sind hier doch wirklich nicht nötig." Rita schien mehr als offen zu sein, und da sie immerhin die erste war, die Ally besuchte, und Ally nichts gegen neue Freundschaften einzuwenden hätte, lud sie sie in ihr Haus ein.

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Ally war keine sonderlich begnadete Köchin, aber irgendetwas wollte sie der Besucherin anbieten, also machte sie schnell ein paar Sandwiches. Außerdem hatte sie selbst gerade Hunger, und, wie sich bald herausstellte, Rita ebenfalls.
"Hach, weißt du, der kleine Fratz lässt mich mehr ein Loch im Bauch spüren als eine Kugel", kicherte Rita, "Seitdem er so wächst und gedeiht fresse ich wie ein Scheunendrescher!"
Ally nichte lächelnd. irgendwie war Rita ja doch ganz amüsant, aber Ally konnte es ihr kaum nachfühlen wie sie sich fühlte, schließlich war sie selbst noch nie schwanger gewesen. Dann wechselte sie das Thema. Nicht etwa, weil es ihr unangenehm war über Babys zu reden, aber wenn sie schon eine waschechte Bewohnerin Chaoshausens bei sich hatte, konnte sie diese doch gleich über den Ort ausfragen. Also begann sie, Rita mit Fragen zu löchern. "Sag mal...wie sind die Leute hier denn so? Und wo kann man abends so hingehen? Gibt es einen bestimmten Grund warum dieser Ort hier Chaoshausen heißt?"
Die Antwort war ernüchternd. "Oh, tut mir leid...", begann Rita sichtlich bestürzt, "du musst wissen, ich lebe selbst noch nicht allzu lange hier, und ich komme kaum aus dem Haus, oder wenn dann nicht weit weg. Mein Mann hält mich an der kurzen Leine, muss wohl die Sorge um unser Kleines sein..."
So enttäuscht Ally war, sie verstand es. Es erinnerte sie auf eine seltsame Art an ihren übervorsichtigen Vater, der jedesmal einen riesigen Aufstand gemacht hatte, wenn sie oder Cora sich auch nur an einem Stückchen Papier geschnitten hatten.

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Als sie mit dem Essen fertig waren ging Ally das Geschirr abspülen. Sie realisierte erst jetzt, dass sie das von Hand machen musste, da sie keine Spülmaschine besaß und sich momentan auch keine leisten konnte. Und ein Spülbecken gab es in der Küche seltsamerweise ebenfalls nicht, weshalb sie den Abwasch im Bad erledigen musste. War das Haus deshalb so billig gewesen? Weil man vorne und hinten gespart hatte? Ally beschloss, sich später am tag einen Job zu suchen und dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

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Als sie zu Rita zurückkehrte und diese fragte, ob sie wenigstens wisse, was man in Chaoshausen so tat um sich die Langeweile zu vertreiben, wusste Rita sofort eine Antwort: Wasserballschlacht! Quietschfidel und vergnügt schleifte sie also Ally nach draußen auf die Wiese und begann ihr die Regeln dieses Spiels zu erklären. Scheinbar war dies Rita eine willkommene Abwechslung, da sie mehr als enthusiastisch erschien, zumindest in Allys Augen. Überhaupt war Ally erstaunt über das umfassende Regelwerk. Sie kannte Wasserballschlachten von zuhause, aber das hier war doch etwas Anderes. War das etwa so eine Art Volkssport in Chaoshausen?
Sie beschloss, einfach mitzuspielen, ihr war ohnehin etwas warm, und durch Wasserballschlachten kann man sich ja bekanntlich wunderbar abkühlen. Dass Rita trotz Schwangerschaft so flink und wendig war überraschte Ally jedoch, weshalb sie die ersten Runden verlor.

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Sie spielten, bis die Dämmerung hereinbrach. Ritas Gesichtsausdruck zufolge war es für sie höchste Zeit heimzugehen. "Du, Ally, ich muss schnell nach hause, nicht dass mein Mann noch merkt dass ich weg bin und dann sauer wird..." "Schade", murmelte Ally, "Kann man wohl nichts machen...Besuch mich doch einfach nochmal, ja? Oder sag mir wo du wohnst, vielleicht kann ich ja mal bei dir vorbeikommen."
Rita dachte ein paar Sekunden darüber nach ob sie es Ally verraten sollte oder nicht, entschloss sich der voranschreitenden Dämmerung wegen aber sich damit lieber zu beeilen und es ihr einfach doch zu sagen. "Dort!", sagte sie, und zeigte auf ein winziges Schlösschen unweit von Allys Haus, "Dort wohne ich mit meinem Mann Horst-Peter. Du kannst mich genre mal besuchen, aber bitte nur solange es hell ist, ja? Sobald es dunkel wird werde ich immer so schreeecklich müde." Sie gähnte demonstrativ. Ally willigte ein: "Besser als Nichts." Und schließlich umarmten die beiden Frauen sich und Rita verschwand, mehr rennend als gehend, in Richtung der Straße die zu diesem Schlösschen führte.

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Ally sah ihr noch ein bisschen nach und ging dann zurück in ihr Haus. Da sie es nicht noch länger aufschieben wollte, griff sie sofort nach der Zeitung um sich einen Job zu suchen.
Nach kurzer Zeit fand sie auch ein paar Stellenanzeigen, drei Stück um genau zu sein. Sonderlich groß war das Jobangebot in Chaoshausen also wohl nicht, aber Ally gab sich auch mit wenig zufrieden.
Die erste Stellenanzeige verlangte eine Tänzerin, aber Sport war noch nie Allys Ding gewesen. Aus diesem Grund fiel auch die zweite Anzeige weg, da diese ausdrücklich einen Sportler verlangte. Die dritte dagegen schien ganz interessant. Und da sie das Geld brauchte, nahm Ally schließlich einen Job als Aktensortierein an. Fortan würde sie also für das Recht arbeiten.

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Während Ally sich gerade überlegte, wie der Job wohl so sein würde und ob man sie wohl befördern würde wenn sie nur mit guter Laune und einem Lächeln auf den Lippen zur Arbeit kommen würde, klingelte das Telefon.
Bislang hatte Ally dieses noch gar nicht bemerkt gehabt, aber das war auch nicht weiter wichtig. Es klingelte, also musste abgenommen werden.
Als Ally sich meldete, war die Stimme eines Fremden am anderen Ende der Leitung.
"Ally Sommer?"
"Oh...tut mir leid, hab mich wohl verwählt", antwortete eine kratzige Männerstimme.
"Ist nicht schlimm, auf wiederhö-"
"Hey, du klingst süß, hast du nicht Lust mit mir zum Strand zu gehen? Dort soll es 'ne coole neue Disko geben."
"Pardon? Ich kenne Sie überhaupt nicht! Außerdem...äh...habe ich keine Zeit! Tschüss!"
Ally legte so schnell wie möglich auf. Ihr Herz raste. Was war denn das für ein Verrückter? Ob hier sowas wohl öfter vorkam? Tief durchatmend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. "Hoffentlich war das jetzt nur ein dummer Zufall und eine absolute Ausnahme", dachte sie.

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Bevor sie in's Bett ging nahm Ally noch ein Bad. Etwas Entspannung hatte sie sich nach diesem Tag durchaus verdient.
Sie ließ sich die Ereignisse des Tages noch einmal durch den Kopf gehen und wurde schließlich ganz schläfrig dabei. Kein Wunder eigentlich, es war inzwischen auch schon stockdunkel.

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Nach dem Bad zog sie ihre Schlafklamotten an und kuschelte sich in ihr neues Bett. Es fühlte sich ungewohnt an, aber es war irgendwie gemütlich. So dauerte es nicht lange bis sie einschlief.
Ally träumte von Fußfesseln die Aussahen wie ihre Schwester, davon, anzügliche Anrufe von explodierenden Eichhörnchen zu bekommen und von Rita, die mit ihrem alles verschlingenden Schloss verheiratet war.
So endete Allys erster Tag in Chaoshausen.

So, damit wäre Tag 1 abgeschlossen. Mal sehen, was der nächste Tag so bringt...
 
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Und weiter geht's mit Tag 2!


Eine schlaflose Nacht (Tag 2)

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Sehr lange schlief Ally nicht. Mitten in der Nacht wachte sie wieder auf, ob es daran lag, dass alles immer noch so neu und aufregend war, oder daran, dass ein gammeliger Geruch die Luft durchzog, konnte sie nicht sagen. Dennoch fiel der Geruch ihr auf, weshalb sie diesem nachging.
Es stellte sich heraus, dass dieser Geruch von den Sandwiches ausging, die sie am Vortag gemacht hatte. Dass die so schnell schlecht werden hätte sie nicht gedacht, aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, weshalb sie sich schwor, das nächste mal die Essensreste in den Kühlschrank zu legen. Da es für diese jedoch offensichtlich schon zu spät war und Ally den Geruch nicht länger ertragen konnte, machte sie sich daran den Teller abzusüplen.

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Als sie in die Küche zurückkehrte um den Teller wieder aufzuräumen bemerkte sie, dass auch die Schmetterlinge, die sie gefangen hatte, den Geist aufgegeben hatten.
Schade eigentlich, dabei hatte sie sie doch noch etwas beobachten wollen.

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Nachdem sie auch die Schmetterlinge entsorgt hatte war ihre anfängliche Müdigkeit vollends verschwunden. Jetzt noch einmal einzuschlafen schien ihr schier unmöglich.
Außerdem meldete sich Allys Magen zu Wort. Sie hatte seit gestern Mittag nichts gegessen, es war also Zeit für einen kleinen Mitternachtssnack, etwas anderes hatte sie momentan ja sowieso nicht zu tun.

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Nachdem nun aber nicht einmal ein voller Magen die erhoffte Müdigkeit wieder zurückbrachte, beschloss Ally wenigstens dafür zu sorgen, dass ihr neues Haus nicht gleich wie ein Schweinestall aussah. Sie begann also damit die Küche zu putzen, um 3 Uhr morgens. Zuhause hätte sie nicht einmal im Traum daran zu denken gewagt jemals so etwas zu tun.

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Und als schließlich der Gipfel der Langeweile erreicht war tat sie etwas, das sie seit ihrer Schulzeit nicht mehr getan hatte.
Sie holte ein paar Flaschen aus dem Kühlschrank und begann mit diesen zu jonglieren. Auf der Schule war das zu ihrer Zeit der absolute Renner gewesen, und sie, Ally, war der Star, da sie sich traute mit Dingen zu jonglieren, an die sich ihre Mitschüler nicht im Traum gewagt hatten. Gläser, Flaschen, Schulbücher, das Klassenmaskottchen Harry Hamster...
Und natürlich hatte sie niemals irgendetwas davon fallen gelassen, alles war nach jeder Einlage weiterhin heil und munter, nur Harry hatte einen Drehwurm.

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In Gedanken schwelgend jonglierte Ally so lange, bis sie tatsächlich wieder müde wurde. Leider machte sich zu diesem Zeitpunkt schon die Morgendämmerung bemerkbar, und um wirklich zu schlafen hatte Ally keine Zeit, schließlich war heute ihr erster Arbeitstag.
Also legte sie sich ohne die Augen zu schließen auf ihr Bett, um wenigstens noch ein bisschen Entspannung zu bekommen, bevor es zur Feuerprobe ging.

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Dann war es schließlich soweit, die Fahrgemeinschaft stand vor der Tür. Rasch schlüpfte Ally in ihre neue Arbeitskleidung. Estwas gewöhnungsbedürftig war diese schon, ganz anders als ihr normaler Stil, aber wenigstens war sie bequem.
Sie eilte gerade die Treppe herunter, als sie schon wieder um ein Haar das Zeitungsmädchen verpasste. Dieses rief ihr noch irgendetwas hinterher, aber Ally war mit Gedanken schon bei der Arbeit und hörte sie nicht mehr.

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Es wäre besser gewesen, hätte Ally dem Mädchen Gehör geschenkt, denn diese wollte sie vor Zeitungsdieben warnen und ihr den Rat geben, sie solle ihre Zeitung doch bitte schnell in's Haus bringen, bevor sie zur Arbeit geht.
Tatsächlich schlich sich eine mysteriöse fremde Frau auf Allys Grundstück, kaum dass diese in der Arbeit war. Ein verstohlener Blick nach links, einer nach rechts und schon hatte sie sich die Zeitung geschnappt und rannte auf und davon, leichtfüßig als wären die hohen Absätze ihrer Schuhe nur aufgemalt.

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Ally kümmerte das jedoch kaum. Vermutlich, weil sie es nicht einmal bemerkte. In der Arbeit wurde sie gleich vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt. Sollte sie die Akten ihres Chefs nun nach dem Alphabet oder nach Farben sortieren? Alphabetisch schien Ally logischer, aber sie meinte sich daran zu erinnern gelesen zu haben, dass ihr Chef sie lieber farblich sortiert haben wollte, also tat sie dies auf gut Glück einfach mal. Und siehe da, sie hatte recht! Dafür winkte ihr eine schöne Beförderung, gleich am ersten Tag.

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Von ihrem neu verdienten Geld kaufte Ally sich endlich eine Spülmaschine, zwar eine etwas klapprige, gebrauchte, aber das war schließlich besser als Nichts.
Was sie mit dem Restgeld anstellen sollte, wusste sie noch nicht so recht. Ein Bücherregal wollte sie unbedingt haben, aber dafür reichte es nicht. Schließlich kam ihr eine Idee, wofür sie es verwenden könnte. Für eine weitere Beförderung würde sie Freunde brauchen, und hatte dieser seltsame Kerl gestern abend nicht irgendetwas von einer Disko am Strand gesagt? Wo konnte man besser Leute kennenlernen als an so einem Ort?
Ally rief sich also ein Taxi, das sie von ihrem restlichen Geld bezahlen wollte, um an den Strand zu fahren. Zwar wusste sie die genaue Adresse nicht, aber der Taxifahrer würde schon wissen, wohin sie wollte.

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Kurze Zeit später war das Taxi dann auch schon da.
Über die Gedanken, die Ally sich darüber machte, was sie dort wohl für Leute treffen würde, und ob diese sie annehmen würden, vergaß sie, dass sie ja noch ihre Arbeitskleidung trug.
Dies fiel ihr erst auf, als sie schon längst unterwegs zum Strand war...

Fortsetzung folgt...
 
So...nach fast genau 2 Jahren geht das hier auch mal weiter. Ich hoffe schwer, ich halt das diesmal länger durch. :lol:
Chaoshausen hat sich in der Zwischenzeit natürlich verändert, da ich aber nicht nach einem System spiel, sondern nach Lust und Laune, betrifft das im grunde fast nur Leute, mit denen Ally bislang nichts zu tun hatte...ich mein, waren ja ohnehin nicht viele. Rita ist nach wie vor schwanger, und die Zeitungsdiebin ist inzwischen verstorben, aber das soll uns nicht stören.


Ausgang (Tag2/3)

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Ally hatte Glück gehabt. Der Taxifahrer war nett genug gewesen, noch einmal zurückzufahren, ohne ihr etwas dafür zu berechnen. So konnte sie doch noch etwas Schickeres anziehen als die Bluse von der Arbeit. Ob hier alle Menschen so freundlich waren?
Die Fahrt zum Strand dauerte gar nicht so lang, wie sie gedacht hatte, aber gut, dieses Chaoshausen lag ja auf einer Insel, da sollte einen das nicht wundern.
Angekommen sah sie sich erst einmal um. Es war noch hell, und entsprechend leer, das mit dem neue Leute kennenlernen würde sie also wohl auf später verschieben müssen.

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Die Sandisko - so hieß der Laden passenderweise - bot ja aber noch mehr als eine Tanzfläche und ein kleines Restaurant. Einnen eigenen Strand zum Beispiel, und der wollte erforscht werden.

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Dort, wo Ally her kam, gab es nicht so schöne Strände, also beschloss sie, die letzten Sonnenstrahlen noch auszunutzen bevor sie sich ins Nachtleben stürzte. Natürlich nicht, ohne vorher entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen, andernfalls würde sie mit ihrer hellen Haut wohl nur als Barthähnchen enden.

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Ja, das war genau die Entspannung, die sie nach einem Tag der Aktensortiererei gebraucht hatte. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, döste Ally ein.

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Als sie wieder erwachte, stand die Dämmerung kurz bevor. Wie lange hatte sie geschlafen? Ein Blick auf ihre gerötete Haut verriet, dass es wohl etwas zu lang gewesen war. "Na toll", murmelte sie, "mein erster Abend in der Öffentlichkeit hier und dann tret ich gleich als Hummer auf." Ally seufzte. Bevor sie sich das nächste mal sonnte, würde sie sich eine neue Sonnencreme besorgen müssen, eine stärkere. irgendwo würden sie so etwas hier schon verkaufen.

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Die Zeit, bis es vollends dunkel war, vertrieb sie sich mit einer anderen Standaktivität, zu der sie in ihrer alten Heimat nie gekommen war: Sandburgen bauen. Dafür, dass sie darein keinerlei Übung hatte, wurde die kleine Burg gar nicht so übel, und der Ärger über den Sonnenbrand war dann auch schnell vergessen. Die Stadt hatte mit Sicherheit noch mehr Rotschöpfe wie sie, die sich mit der Sonne schwer taten, kein Grund also, sich zu schämen.

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Ally zog sich wieder ihre Alltagskleidung an und begab sich dann endlich ins Innere des Gebäudes. Es war nicht gerade hell beleuchtet, aber das verstärkte den Effekt der bunt leuchtenden Bodenplatten vor dem DJ-Pult nur.
Der Abend war noch früh und die Tanzfläche entsprechend leer. Trotzdem lies Ally es sich nicht nehmen, wenigstens ein bisschen zu tanzen. Außer ihr tat das nur noch ein weiterer Gast, ein ziemlich seltsam gekleideter, wohl gemerkt. "Wohl ein Exzentriker", dachte sie sich. "Hier im Cape herumzurennen...als wär Fasching." Solange sie ihr nichts taten hatte sie grundsätzlich nichts gegen etwas seltsame Sims, also störte sie sich nicht weiter daran.

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Was sie sehr wohl störte, war, dass sie sich die ganze Zeit über so fühlte, als würde sie angestarrt. Ihre innere Stimme flüsterte ihr zu "Dreh dich jetzt bloß nicht um, tanz einfach weiter", aber bevor sie das tun konnte, wollte sie sich lieber davon überzeugen, dass sie sich das nur einbildete. Als sie sich dann wirklich umdrehte, bekam Ally einen Schrecken. Sie wurde wirklich angestarrt, wie ein Stück Fleisch in der Auslage, von einem weiteren, etwas seltsam anmutenden Sim. Der lies sich leider nicht so einfach ignorieren, denn selbst, als sie die Tanzfläche verlassen hatte, folgten ihr die Blicke des Fremden.
Verstecken brachte wohl nichts, also blieb ihr nur die Offensive.

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Zielstrebig stapfte Ally auf den seltsamen Kerl zu, und beugte sich vor, um ihm etwas zuzuraunen. "Hey, wenn du mich weiter so anstarrst, glauben die Leute noch, du wärst pervers. Deine Blicke ziehen einen ja förmlich aus." Irritiert zuckte der Fremde zurück. "Äh...was?" Offenbar aus seinen Gedanken gerissen, starrte er Ally erneut an, diesmal ziemlich irritiert, und rieb sich dann den Kopf. "Oh, entschuldigung...", murmelte er. "Das war nicht meine Absicht. Ich bin in letzter Zeit nicht ganz bei mir..."
Sah ganz so aus, als wäre er wohl doch harmlos. Zumindest schien er keine schlechten Absichten zu haben. Vielleicht klärte die Situation sich ja, wenn man ein bisschen ins Gespräch kam. Auf den ersten Eindruck sollte man sich nicht alleine verlassen.
Ally lachte. "Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt haben sollte. Magst du was essen? Du wirkst hungrig, und ich könnte auch einen Happen vertragen." Das Gesicht des Fremden erhellte sich. "Gern." Er zögerte kurz, bevor er sich schließlich vorstellte. "Ah...übrigens, sorry, dass ich mich noch nicht vorgestellt hab. Ich bin Danny, Danny Danson." "Ally Sommer.", gab Ally grinsend zurück, und kümmerte sich um einen Tischplatz.

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Dass diese Stadt voller Exzentriker zu sein schien, zeigte sich auch, als die Kellnerin mit Haaren im Mund versuchte, die Speisekarte zu tanzen. "Ja, danke...das...ähm...das sieht gut aus!", wimmelte Ally sie schließlich ab, "das nehmen wir." Als die Kellnerin außer Sich war, beute sie sich über den Tisch zu Danny. "Sind die hier immer so?" Danny zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung...ich komm hier normalerweise nicht her." "Aha? Und wieso tust du es dann ausgerechnet heute?" "Das erzähl ich dir nacher. Ah, schau mal, das Essen kommt! Das ging schnell."

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Erst jetzt merkte Ally, wie hungrig sie eigentlich war. Sich mit Mühe zurückhaltend, machte sie sich über das Stück Fleisch auf dem Teller her. "Erzähl mal, wie ist es hier in Chaoshausen so? Ich bin vorgestern erst hergezogen." Sie bemühte sich, nicht mit vollem Mund zu sprechen.
Danny legte den Kopf schief. "Wirklich? Du wirkst gar nicht so. Aber gut, ich schau mal, was ich dir erzählen kann. Hmm...eigentlich bekomm ich gar nicht so viel mit von dem, was in der Kernstadt so los ist, ich selbst lebe in der Downtown, musst du wissen."
"Oh...schade...ich hatte gehofft, du könntest mir erzählen, was ich tun kann um mich hier besser einzuleben."
"Ich glaub, das packst du auch so. Immerhin hast du ja schon hier her gefunden, das ist doch schonmal was. Soweit ich weiß, ist das hier ein beliebter Treffpunkt."
"Und du kommst nicht oft hier her, weil es in der Downtown noch viel mehr davon gibt?" So langsam begann das Ganze Sinn zu ergeben. "Wie kommt es dann, dass du heute doch hier her kommst?"
"Ich suche neue Kunden."
Das erstaunte Ally. "Kunden? Für was?"
"Für meinen Club."
Damit was das Rätsel gelöst, dachte Ally zumindest. Aber klar, was sollte ein Clubbesitzer sich auch hier herumtreiben, wenn er ohnehin an einem Ort wie diesem arbeitet? Entspannend konnte das dann ja nicht sein.
"Ein Club? In der Downtown? Klingt interessant!"
"Oh, ja. Das ist es auch." Ein Grinsen schlich sich auf Dannys Gesicht. "Hey, ich hab eine Idee. Warum kommst du nicht mal vorbei? Wir treffen uns bei mir, und dann gehen wir hin. Vielleicht gefällt es dir ja." Er zwinkerte. Warum genau er das tat, konnte Ally allerdings nicht herausfinden.
Stattdessen wuchs ihre Begeisterung. "Gute Idee!" So ein Glück! Auf die Art würde sie sich bestimmt schneller einleben.
"Schön! Aber du? Ich muss wieder los, die Arbeit ruft." Mit diesen Worten stand er auf. "Danke für die nette Einladung."
"Kein Ding! Ich ruf dich an, wenn ich mal Zeig hab." Danny nickte ihr zu und ging richtung Tür. Bevor er die Sandisko aber endgültig verlies, drehte er sich noch eimal um. Seine Augen wanderten prüfend durch den Raum, dann winkte er Ally zu sich. Diese stand auf und folgte dem Winken. Was war das nun wieder?
Danny senkte die Stimme, bevor er zu sprechen begann. "Wenn du einen Rat willst, wie du es hier in der Stadt leichter hast...dann halte dich von den Notturnas fern." Dann verschwand er nach draußen.

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Ally sah ihm perplex nach. Notturnas? Was sollte das denn sein? Kopfschüttelnd ging sie die Rechnung bezahlen. Früher oder später würde sie das schon herausfinden, oder vielleicht auch nicht, wenn sie Glück hatte.
Beim Zahlen der Rechnung bemerkte sie, wie wenig sie nur noch im Geldbeutel hatte. Vielleicht war das eine gute Gelegenheit, sich ein bisschen was dazuzuverdienen. Draußen hatte sie Instrumente gesehen, da könnte sie doch versuchen, ein bisschen Geld zu erspielen.
Tatsächlich fand Ally draußen eine kleine Bühne mit verlassenen Instrumenten vor, die für die Besucher bereit standen. "Super!", dachte sie, und setzte sich an das Instrument, das sie schon seit Kindertagen beherrschte: das Schlagzeug.

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Ally spielte wirklich gut, nur verdienen tat sie damit nichts. Lag wohl daran, dass hier außer ihr niemand war. Na, was solls! Ein andermal vielleicht. Sie war sowieso müde, und die Nacht neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu.

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Es war also höchste Zeit, das Taxu zu rufen und zurück zu ihrem Haus zu fahren.

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Dort angekommen nahm sie - wie fast jeden Abend - noch einmal ein Bad und dachte über die Geschehnisse des Tages nach. Freunde zu finden war hier in Chaoshausen offenbar nicht schwer, das sollte also nicht ihre Sorge sein. Was Danny allerdings gesagt hatte, kurz bevor er gegangen war, lies ihr keine Ruhe. "Halte dich von den Notturnas fern...", murmelte sie. Damit konnte alles Mögliche gemeint sein. Ein Schachclub, eine Sekte, eine Rasse fleischfressender Happaratten...wer wusste das schon? Vielleicht waren es auch nur Blumen, die einen besonders schlimmen Heuschnupfen verursachten.
Nein, jetzt ging ihre fantasie mit ihr durch. Es war wohl das beste, wenn sie endlich ins Bett ging.

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Dort angekommen war es eine Frage von Sekunden, bis sie eingeschlafen war. Der Tag war aber auch anstrengend gewesen. So anstrengend, dass sie den halben nächsten Tag verschlief, und damit auch ihre Arbeit...

Fortsetzung folgt...
 
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Und gleich noch ein Kapitel.



Die Sache mit dem Geld (Tag3/4)

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So wirklich begann der Tag erst, als es schon wieder dunkel wurde. Dass sie die Arbeit verschlafen hatte, gab Ally ein mulmiges Gefühl, aber dafür verantworten müssen würde sie sich erst am nächsten Tag, also versuchte sie, den Gedanken zu verdrängen.
Wichtiger war es, erstmal nach der Post zu sehen.

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"Hmm...mal schauen, ob Cora mir schon geschrieben hat." Wundern würde dies Ally jedenfalls nicht. So anhänglich, wie ihre kleine Schwester war, wunderte es sie sogar, dass ihr diese nicht bis hier her gefolgt war. Im Koffer hätte sie sich verstecken können, oder dem Taxi hinterherlaufen...auch wenn das natürlich absurd war.
Ein Blick auf den Inhalt des Briefkastens verriet aber, dass darunter definitiv kein Bief von Cora war. Nur Rechnungen.

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Dieser wiederum, lösten bei näherer Betrachtung ziemlich gemischte Gefühle bei Ally aus. "Zweihundertachtundzwanzig Simoleons? Für diese Hütte? Die spinnen doch!" Kein Wunder, dass das Haus so billig war, bei diesen Rechnungen. Da fiel ihr ein...waren die nicht letztes mal noch wesentlich niedriger gewesen? Was das hier gang und gebe, dass man die Höhe der Rechnungen von einem Tag auf den nächsten vervierfachte? Vielleicht war es aber auch nur ein Einzelfall, oder aber ein Irrtum. Pflichtbewusst zahlte Ally alles, was von ihr verlangt wurde. War es ein Fehler der Verwaltung, würde sie ihr Geld schon zurückbekommen.

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Um sich von diesem Schock zu erholen, wollte sie gleich noch einmal ein Bad nehmen, das beruhigte. Ally ging ins Badezimmer, lies das Wasser ein, und als sie gerade in die Wanne steigen wollte, klingelte das Telefon. Seufzend begab sie sich zurück ins spärlich eingerichtete Ess- und Wohnzimmer, und nahm den Hörer ab. Sofort ertönte eine Stimme vom anderen Ende der Leitung.
"Huhuuu! Ich bins, die Manuela!"
Ally war, gelinde gesagt, irritiert. Hatte sich da etwa schon wieder jemand verwählt? "Ähm...kennen wir uns?"
"Hihi...nö!"
Tolle Antwort. Das konnte doch wohl nur ein Scherz sein. Bevor sie aber dazu kam, etwas zu erwidern, fuhr Manuela fort.
"Aber Danny kennt uns! Ihr habt euch doch gestern getroffen, mh? Das hat Danny mir erzählt, und dass du so nett seist, und da dachte ich-"
"Moment...Danny?"
"Ja, Danny...du weißt schon, braune Haare, schlank, hat immer so eine komische lila Brille auf..."
"Versteh ich schon, aber wieso rufen Sie mich dann an?"
"Na weil ich dachte, wir könnten vielleicht Freundinnen werden!"
Für einen Augenblick fühlte Ally sich tatsächlich geschmeichelt. Zeit für so etwas hatte sie im Moment aber nicht, also musste sie die Anruferin wohl oder übel abwimmeln. "Das ist nett...aber ich hab gerade leider gar keine Zeit. Vielleicht ein andermal."
"Oh...naja, okay. War trotzdem nett mit dir zu plaudern. Vielleicht sieht man sich ja mal im Club. Tschüss!"
Und dann legte sie auch schon auf. Ally schüttelte den Kopf. Die Leute hier waren doch sozialer veranlagt, als sie zunächst vermutet hatte.

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Manche zumindest, denn wer auch immer dafür gesorgt hatte, dass die Rechungen plötzlich so hoch waren - sofern es denn kein Fehler war - konnte wohl kaum als sonderlich sozial bezeichnet werden.
Um sich zu beruhigen, kochte Ally erst einmal eine Gemüsesuppe. Kochen half ihr meist dabei wieder einen klaren Kopf zu bekommen, und Hunger hatte sie auch.

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Danach wollte sie erneut einen Versuch starten ein Bad zu nehmen, aber wieder klingelte das Telefon, bevor sie in der Wanne saß.
Diesmal war es ein Mann, dessen Namen sie aufgrund seines etwas nuscheligen Akzents nicht richtig verstehen konnte. Irgendetwas mit G.
Angeblich hatte sie ihn in der Sandisko getroffen. Seltsam. Sie erinnerte sich gar nicht daran, außer mit Danny mit jemandem gesprochen zu haben. Nun, zumindest war er nett und nicht allzu aufdringlich, und verstand es, als Ally ihm erklärte, sie sei zu müde um zu reden.

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Müde war sie tatsächlich, obwohl sie den halben Tag verschlafen hatte. Außerdem wollte sie die Arbeit morgen nicht schon wieder verpassen, also legte sie sich diesmal ausnahmsweise ohne davor zu baden ins Bett.

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Als sie am nächsten Morgen aufstand, hatte sie ein ziemlich flaues Gefühl im Magen. Ihr Chef war nicht gerade dafür bekannt, dass er besonders umgänglich war. Hoffentlich lies er ihr diesen einen Schnitzer noch durchgehen, und feuerte sie nicht gleich. Jetzt ihren Job zu verlieren war wohl das Schlimmste, was passieren konnte.

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Wider allen Erwartens war das offenbar kein Problem. Im Gegenteil! Man sprach sogar davon, Ally demnächst zu befördern, sollte sie sich die die erforderlichen Fähigkeiten aneignen. Ein Lichtblick also, der die junge Frau gut gelaunt zuhause ankommen lies.

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Lang sollte diese gute Laune aber nicht anhalten, denn kaum, dass sie geistig zuhause angekommen war, bemerkte sie, dass sie wieder Post hatte. Und wieder war es kein Brief von Cora, sondern noch mehr Rechnungen. Unverschämtheit! Dabei hatte ihr Leben in Chaoshausen so gut angefangen.
Mit ihrem letzten Geld zahlte sie auch diese Rechnungen. Sie besaß nur noch etwas mehr als zwanzig Simoleons, damit über die Runden zu kommen würde nicht leicht werden. Wenn das so weiterging würde sie einen Nebenjob annehmen müssen.

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Zuerst aber, musste sie ihren Frust ablassen, und was half da besser, als mit einer Freundin ein bisschen über die Situation herzuziehen und sich hinterher eventuell bei ihr auszuweinen? Entschlossen griff Ally zum Hörer und wählte Ritas Nummer. Es dauerte auch nicht lange, bis diese den Hörer abnahm.
"Rita Blume am Apparat, mit wem spreche ich?"
"Hallo Rita, ich bin es, Ally."
"Oh, Ally! Das ist aber eine schöne Überraschung. Wie geht es dir?"
"Nicht so gut..."
"Nicht? Aber was ist denn?" Rita klang besorgt.
"Das erklär ich dir am besten persönlich...kannst du vorbeikommen?"
„Aber ja, wart nur, ich bin gleich bei dir.“

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Rita hielt ihr Versprechen. Keine zehn Minuten später klingelte sie an der Haustür. Ally lies sie sofort ein. „Ally, meine Liebe!“ Rita kam ihr mit ausgestreckten Armen entgegen, nahm sie dann in den Arm und verteilte links und rechts von ihrem Gesicht kleine Luftküsschen. „Es ist schön, dich wieder zu sehen...aber was ist denn los, dass du so besorgt bist?“

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Ally versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. „Komm erst mal rein.“ Ihr Blick fiel auf Ritas Babybauch. Das letzte mal, dass sie so nahe eine hochschwangere Frau gesehen hatte, war kurz bevor Cora zur Welt gekommen war. Ein gefundenes Fressen für jemanden, der Kinder so gerne mochte wie Ally. Ohne große Scheu streckte sie die Hand nach Ritas Bauch aus. „Und, wie geht es deinem kleinen Schatz?“
Rita zuckte zurück. „Lass das! ...ich meine...sei bitte vorsichtig...ich glaube, es ist nicht so gut, wenn du das tust...“
Das verstand Ally nicht, allerdings wollte sie auch nicht weiter nachhaken. „Entschuldige...“, murmelte sie.

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Besser, sie lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. „Ah, weißt du, Rita...ich war gestern in der Sandisko. Hast du eine Ahnung, was für schräge Typen sich dort herumtreiben? Ich meine, da war doch tatsächlich einer, der hatte tatsächlich ein Cape an. Ein Cape, in der Disko!“ Die beiden Frauen kicherten. „Und dann war da noch einer, der hat mich die ganze Zeit angestarrt. Ich dachte schon, der wäre pervers, dabei hat er wohl nur mit offenen Augen geträumt.“
„Das war sicher ziemlich peinlich. Ich selbst komme ja kaum aus dem Haus.“ Rita giggelte vor sich hin. Dann wurde ihre Miene wieder ernst. „Aber sag mal, du lenkst doch vom Thema ab! Mich erst hier her bestellen und dann nicht verraten was los ist? So geht das nicht!“

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Damit hatte sie nicht ganz unrecht. Mittlerweile erschien es Ally gar nicht mehr als so gute Idee, jemanden wie Rita mit ihren Sorgen zu belasten. Für einen Rückzieher war es jetzt aber zu spät, und wer weiß? Vielleicht konnte sie ihr ja wirklich helfen. Um das Gespräch in Ruhe anzugehen, nahm sie einen großen Wackelpudding aus dem Kühlschrank und setzte sich damit an den Tisch. „Ich brauch jetzt was Süßes. Dann kann ich es dir erzählen.“

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Erst, nachdem die Wackelpuddingstücke schon fast von ihren Tellern verschwunden waren, rang Ally sich durch, doch mal zu erzählen, welche Laus ihr über die Leber gelaufen war. „Sag mal, Rita....ist es normal, dass die Rechnungen von einem Tag auf den anderen so stark erhöht werden?“
„Mh? Wie meinst du das?“
„Ich meine das genau so, wie ich es sage. Anfangs dachte ich, das Häuschen hier wäre ein Schnäppchen. Ganz hübsch, geräumig, billig, gute Lage...und jetzt plötzlich soll ich ständig dafür blechen. Das ist doch nicht normal! Oder bin ich irgend einem skrupellosen Geschäftsmann auf den Leim gegangen?“
„Mmh...ja, schon möglich...“ Rita schien wirklich keine große Hilfe zu sein bei dieser Angelegenheit. „Vielleicht solltest du einen Nebenjob annehmen oder so...oder dir eine Wohnung suchen, das ist nicht so teuer wie ein ganzes Haus. Im Apartmentviertel ist eigentlich immer was frei.“
„Schon wieder umziehen? Das ist doch keine Lösung...“ Langsam aber sicher zweifelte Ally daran, ob es wirklich so eine gute Entscheidung gewesen war, ihr Elternhaus zu verlassen.

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Sie merkte nicht einmal, wie sie aufgestanden war und unruhig von einem Fuß auf den anderen Trat. Rita gesellte sich zu ihr. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht, das wird schon wieder!“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Außerdem weiß ich was, was dich bestimmt aufmuntert!“
Ally sah auf. „Was denn?“

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„Eine Wasserballschlacht!“
Natürlich. Der Chaoshausener Volkssport, den Rita Ally letztens zu erklären versucht hatte. Zwar verlief diese Schlacht nicht ganz nach den üblichen Regeln, was wohl unter anderem daran lag, dass es bereits stockfinster war, aber mit einem behielt Rita recht:

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Es half Ally wirklich, für einen Moment ihre Geldsorgen zu vergessen. Bereits nach kurzer Zeit hielt sie sich klatschnass den Bauch vor lachen. „Aufhören! Das ist genug. Haha...ich kann nicht mehr.“ Sie war wirklich außer Atem.

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Es war an der Zeit, sich von Rita wieder zu verabschieden. Wie schon zur Begrüßung, umarmten sich die beiden Frauen.
„Danke Rita, das hat mir wirklich geholfen, wenigstens ein bisschen.“
„Keine Ursache Ally, dafür bin ich da. Du kannst mich immer anrufen, wenn du Probleme hast.“
„Da nehm ich dich glatt beim Wort!“ Ally lachte.
Rita allerdings, der langsam dämmerte, dass es bereits tiefste Nacht war, hatte es plötzlich ziemlich eilig damit sich zu verabschieden. „Nun...wir sehen uns!“ Mit diesen Worten entfernte sie sich zügig vom Grundstück.
„Wird wohl wegen ihrem Mann sein“, dachte sich Ally, und kehrte ins Haus zurück.

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Da sie vor hatte, demnächst ins Bett zu gehen, nahm sie ihr übliches, allabendliches Bad. Wieder klingelte das Telefon. Diesmal aber, würde Ally sich nicht davon abbringen lassen ihr Bad zuende zu nehmen, ehe sie den Hörer abnahm. Überhaupt, war das ein schlechter Scherz? Wieso riefen die Leute immer genau dann an, wenn sie in der Badewanne saß? Wurde sie am Ende etwa heimlich beobachtet und all das war Teil eines Komplotts um sie verrückt zu machen? Sie war wohl wieder zu müde um noch klar zu denken.

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Das machte sie auch dem Anrufer klar, der sich als der junge Mann aus der Sandisko herausstellte, der sie bereits am Vortag angerufen hatte. „Tut mir leid, ich würde wirklich gerne reden, aber mir fallen die Augen schon fast zu.“ Damit legte Ally auf und begab sich dann auch wirklich ins Bett. Was sie wegen der Rechnungen tun würde, würde sie morgen entscheiden.


Ab dem nächsten Kapitel gibt es größere Bilder, auf denen man etwas mehr erkennt, versprochen. ;)
 

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