Fotostory The Life after the Darkness...

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Hallo Lynie,
bin neu dazu gekommen. Les zwar schon seit gut 3 Jahren still hier mit aber hab mich erst jetzt angemeldet.
Uii, ein neues Gesicht :) .. Freut mich, dass du dich hier hin verirrt hast und fleißig mit liest :up:
Deine Geschichte finde ich super! Ich bin immer wieder beeindruckt wie alle so tolle Bilder hinbekommen, ich wollte auch immer schon FSs machen aber bin nie mit den Bildern zufrieden.
Vielen Dank für das Kompliment.. Wenn man einmal weiß, wie man die Bilder machen muss, dann ist das gar nicht mal so schwer ;) .. Aber jeder hat mal klein angefangen und meine Bilder sahen bei meiner ersten FS auch nicht so schön aus ;) .. Wenn du magst, kann ich dir einige Tipps geben ;)
Mach auf jeden Fall weiter so!
Lg
Ich werde mir dir größten Mühen geben, dich und die anderen Leser nicht zu enttäuschen.. Vielen Dank für deinen Kommi :) :up:

@ALL, huhu meine lieben Leser :)
Ich weiß, es geht weder hier, noch bei "Endless Love.." weiter.. Die Bilder für "The Life after the Darkness.." sind schon fertig und jeweils das neue Update der beiden FSs sind bei der Betaleserin.. Ihr müsst euch also noch was gedulden ;)

lg lyn :hallo:
 
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Chapter Twenty-three

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„Guten Morgen.“, begrüßte ich meine Kollegen, als ich am nächsten Morgen die Redaktion betrat. Freundlich grüßten sie zurück und ich nahm an meinem Schreibtisch Platz. Darauf lag schon Informationsmaterial, das ich zu Artikeln formen sollte. Ich überflog die Titel kurz, bevor ich mich an den ersten Artikel machte.

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„Moin Ethan.“, begrüßte mich Adam.
„Adam, du bist aber spät dran.“, bemerkte ich, da es schon nach 09:00 war.
„Es gab auf dem Weg zur Arbeit einen Autounfall. Der hat natürlich die komplette Straße blockiert.“, erklärte er, legte seine Jacke über die Stuhllehne und setzte sich.
„Und natürlich auch ein gefundenes Fressen für einen Journalisten wie dich.“, entgegnete ich vergnügt.
„Ich würde lügen, wenn ich keine Informationen gesammelt hätte, aber ich habe die Polizei und die Männer vom Krankenwagen vorher ihren Job machen lassen, bevor ich sie dazu befragt habe.“, sagte er und fügte verschmitzt hinzu, „So ein Unmensch bin ich auch wieder nicht.“ Ich lächelte nur und wendete mich meiner Arbeit zu. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren und immer wieder starrte ich auf mein Handy, da neben meiner Tastatur lag. Ich hoffte auf eine positive Nachricht von Lily, dass Gary sich vielleicht beruhigt hatte und noch einmal mit mir reden wollte.

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Aber bis jetzt hatte mein Handy keinen Muks von sich gegeben. Vielleicht musste ich ihm noch etwas Zeit zum Nachdenken geben, aber vielleicht hatte er auch schon längst seine Entscheidung gefällt. Mir blieb einfach nichts anderes übrig als abzuwarten, egal wie schwer es mir fiel.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte mich Adam und holte mich somit aus meinen Gedanken.
„Es könnte im Moment besser laufen, aber so ist das Leben nun mal.“, erwiderte ich.
„Geht es um Lily, von der du immer so schwärmst?“, fragte er vorsichtig.
„Nein, mit Lily ist alles in Ordnung. Es geht um ihren Bruder Gary.“, erklärte ich kurz.
„Brüder können einem das Leben zur Hölle machen.“
„Du kennst dich wohl damit aus.“, meinte ich zu ihm.
„Ich habe auch eine Schwester und sie hatte es nicht immer einfach mit mir.“, entgegnete Adam und wollte fortfahren, aber er wurde vom Klingeln des Telefons gestört. Ich wendete mich derweil wieder meiner Arbeit zu und versuchte, meinen ersten Artikel fertig zu stellen.

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Ich brauchte dafür unheimlich lange, da es mir so verdammt schwer fiel mich zu konzentrieren. Irgendwann hatte ich ihn dann aber fertig. ‚Komm Ethan, streng dich an. Die anderen musst du auch noch schaffen‘, versuchte ich mich zu motivieren, schob so gut es ging alle meine Gedanken beiseite und wendete mich dem nächsten Artikel zu. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, da ich es schaffte, mich immer besser auf meine Arbeit zu konzentrieren.
„Es ist Mittag Ethan. Hast du Lust, was essen zu gehen?“, fragte Adam mich.
„Ja gerne“, antwortete ich. Wir verließen die Redaktion und gingen zu Fuß zu einem netten Café. Es lag nur zwei Straßen weiter. Es war sehr klein, sah aber total gemütlich aus. Da das Wetter wirklich schön war, setzten wir uns auf die Terrasse.
„Dann erzähl mir mal von deiner Bruder-Schwester-Geschichte“, fing ich das Gespräch an.

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„Meine Schwester Dana ist zwei Jahre älter als ich. Als ich in der Pubertät war, war ich die größte Nervensäge, die es gab. Ich habe sie ständig genervt, gestört, geärgert, so wie kleine Brüder halt nur sind. Das ging zwei Jahre so. Ich hab dann mitbekommen, dass ihr Freund sie nur betrogen hat. Von da an hab ich sie nicht aus den Augen gelassen. Ich hab sie zwar nicht mehr genervt, aber sehr genau beobachtet, was für Typen sie anschleppte.“
„Wie hat sie darauf reagiert?“
„Zuerst hat sie nichts gemerkt, aber als sie es herausfand, war sie sehr sauer auf mich. Zwei Wochen lang sprach sie kein Wort mit mir, bis ich ihr dann alles erkläre konnte. Sie hat mich dann verstanden und fand es süß, dass ich mir Sorgen um sie machte. Aber sie wollte auch aus ihren Fehlern lernen und das ging nur, wenn ich das zuließ“, erklärte er.
„Hat dich das denn zum Nachdenken gebracht?“, fragte ich.

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„Ja, das hat es und seitdem habe ich mich nie mehr ins Leben meiner Schwester eingemischt. Heute verstehen wir uns sehr gut“, sagte er. Ich nickte darauf und es stimmte mich nachdenklich. Vielleicht mischte Gary sich zu viel in Lilys Leben ein. Zwar konnte ich seine Angst um sie verstehen, aber sie musste selbst ihre Entscheidungen treffen.
„Erzähl mir, was mit dir los ist Ethan. Vielleicht kann ich dir helfen“, meinte Adam und holte mich somit wieder zurück in die Gegenwart. Ich atmete einmal tief durch und erzählte ihm alles von mir und alles, was vorgefallen war. Er hörte mir aufmerksam zu, unterbrach mich kein Mal und seine Miene blieb die gleiche. Als ich fertig war, herrschte zuerst Schweigen und ich fühlte mich mit einem Mal ziemlich unwohl. Ein flaues Gefühl im Magen breitete sich aus. Ich hatte mittlerweile schon die Gewohnheit über meine Vergangenheit zu sprechen, aber ich konnte mich selber noch nicht so richtig daran gewöhnen.
„Es tut mir leid für dich Ethan, dass du so eine schlimme Vergangenheit durchleben musstest“, brach Adam die Stille.

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„Es muss dir nicht leid tun. Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, dafür werde ich meine Zukunft ändern“, erwiderte ich und schaute ins Leere.
„Aber um auf das eigentliche Problem zu kommen. Gary lässt also gar nicht mit sich reden?“
„Nein. Seitdem er die Wahrheit kennt, spricht er kein Wort mit mir und ist auch allgemein nicht sehr erfreut, mich zu sehen. Ich habe ihm halt gestern die Meinung ruhig gesagt, aber dafür sehr direkt. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
„Er macht den gleichen Fehler wie ich. Er mischt sich zu sehr in das Leben seiner Schwester ein. Wie alt ist sie nochmal?“, fragte Adam.
„Sie ist 19“, erklärte ich.
„Da ist sie doch schon alt genug, um selber zu entscheiden, was sie möchte und was nicht. Auch wenn Gary damals seinen Vater das Versprechen gab, immer auf sie aufzupassen, er muss lernen, sie los zu lassen und sich nicht mehr einzumischen.“

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„Aber im Moment sieht es nicht danach aus“, erwiderte ich etwas geknickt.
„Er muss selber einsehen, dass er einen Fehler macht. Er wird immer Lilys Bruder bleiben, aber er muss lernen, dass sie über ihr Leben bestimmt. Und bevor er das nicht einsieht, kannst du nichts machen Ethan.“
„Ich hoffe einfach mal, dass er es einsieht und mich als ihren Freund akzeptiert. Mehr will ich auch gar nicht“

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„Er wird das schon einsehen, da bin ich mir sicher. Aber lass uns jetzt was bestellen, sonst gehen wir noch mit leerem Magen zurück in die Redaktion“.
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Ein Jahr "The Life after the Darkness.."

Liebe Leser, liebe stille Leser..

Vor einem Jahr startete ich das Projekt "The Life after the Darkness.." Man kann nicht glauben, wie schnell die Zeit doch vergeht.. Ich habe jetzt für dieses Jubiläum nichts vorbereitet, da mir die Zeit dafür fehlte und meine Motivation im Moment wieder etwas abgebaut hat, aber ich wollte mich an alle Leser, ob still oder Kommischreiber, bedanken, dass ihr hier mitliest.. :up:

Ich hoffe weiterhin, dass ihr gefallen an meiner FS habt, egal ob hier und/oder bei "Endless Love.."
lg lyn :hallo:

Edit: Ich wollte euch nicht nur mit Worten Danke sagen, sondern habe auch ein Bild von Ethan und Lily.. Ich hoffe, dass es euch gefällt :) (Ich weiß, es hat lange gedauert, aber ich war im Prüfungsstress ;))

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Chapter Twenty-four

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Die letzten Tage des Monats Juli und der komplette August vergingen wie im Flug. Der September brach herein und obwohl vom Herbst noch nichts zu sehen war, spürte man, dass er vor der Tür stand. Abends wurde es früher dunkel und man konnte nicht mehr ohne Jacke aus dem Haus.

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Ich wartete im ‚Rainbow City‘ auf Lily, die heute ihren ersten Uni-Tag hatte. Es sollte eine Überraschung werden, außerdem wollte ich den Abend mit ihr verbringen. Durch die ganzen Vorbereitungen hatte sie in den letzten Tagen wenig Zeit gehabt und ich wollte sie ein wenig verwöhnen. Da ich viel zu früh war, setzte ich mich auf eine Bank im Park. Sie würde hier aus dem Bus steigen. In der Zeit, in der ich auf sie wartete, dachte ich an die vergangen Tage und Wochen. Obwohl ich immer noch Stress mit Gary hatte, verlief mein Leben gut. Bis jetzt hatte ich noch keinen Streit mit Lily gehabt, die anderen hielten weiter zu mir und die Arbeit machte mir noch immer sehr viel Spaß. Zudem war mein Chef sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Ich erinnerte mich noch an das Gespräch von letzter Woche.

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Ich hatte zuerst Angst und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Ich dachte nur ‚Hoffentlich schmeißt er mich nicht raus!‘ Vor seiner Bürotür atmete ich noch einmal tief durch und klopfte an die Tür.
„Herein“, hörte ich dumpf durch die Tür und ich betrat das Büro.
„Bitte setzen Sie sich hin, Mister Carter“, bat mich Mister Tanner und ich nickte. Wie damals bei meinem Vorstellungsgespräch setzte ich mich auf einen der zwei schwarzen Sessel.
„Ich habe Sie zu einem Gespräch gebeten, da ich etwas Wichtiges mit Ihnen besprechen muss“, fing er das Gespräch an.
„Okay“, entgegnete ich schüchtern. Das mulmige Gefühl wandelte sich in Nervosität um und ich spürte, wie meine Hände anfingen zu schwitzen.
„Ich habe mit Adam über Ihre Entwicklung gesprochen und er hat mir auch einige Ihrer Arbeiten gegeben. Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden mit Ihnen. Sie leisten sehr gute Arbeit“

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Mit einem Mal wich die Nervosität und ein Glücksgefühl durchflutete meinen Körper.
„Vielen Dank Mister Tanner“, erwiderte ich und konnte ein Lächeln auch nicht mehr unterdrücken.
„Auch wenn ich nicht oft da bin, ich bekomme doch so Einiges mit und ich sehe, dass Sie sich hier in dem Unternehmen sehr wohl fühlen“
„Ja, das stimmt. Die Arbeit bereitet mir sehr viel Freude und meine Arbeitskollegen sind auch sehr nett und hilfsbereit“
„Das freut mich zu hören“, entgegnete er und wartete einen Moment, bevor er weitersprach, „Wissen Sie schon, in welcher Schule Sie die Ausbildung machen möchten?“
„Leider noch nicht“, antwortete ich, „Ich habe drei Schulen gefunden. Zwei von ihnen liegen ca. eine Stunde bis anderthalb Stunden entfernt. Die Letzte ist in Rainbow City. Sie hat die beste Ausbildung und liegt auch noch in der Nähe, aber die um diese Ausbildung zu finanzieren, fehlt mir leider das nötige Geld“

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„Das hatte ich mir schon gedacht“, erwiderte er und dachte kurz nach, bevor er fortsetzte, „Sie wissen, ich bin sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und ich hätte einen Vorschlag für Sie“ Ich wurde mit einem Mal sehr neugierig, weil ich nicht wusste, was jetzt kam.
„Was halten Sie davon, die Ausbildung in Rainbow City zu machen?“, fragte er mich.
„Ich würde sehr gerne dort meine Ausbildung machen, aber Sie wissen doch, dass ich mir das leider nicht leisten kann“, erwiderte ich verwirrt.
„Ich würde Sie heute noch anmelden und das Geld für die Ausbildung würde ich vorstrecken. Sie können mir dann das Geld in Raten zurückzahlen“, erklärte er. Ich war sprachlos und konnte nicht glauben, was ich gehört hatte. Das Angebot war mehr als großzügig von ihm.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“

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„Sie müssen einfach nur ja sagen, wenn sie natürlich damit einverstanden sind. Ich hatte auch gedacht, die Monatsraten direkt von Ihrem Lohn abzuziehen und das ein Jahr lang“
Ich war immer noch wie in Trance und konnte es noch immer nicht glauben. Er schob mir derweil einen Vertrag rüber, in dem schon alles finanzielle geregelt war.
„Ich hoffe, dass das nicht zu viel ist. Wir können die Raten auch auf eineinhalb Jahren oder zwei Jahren verlängern“, entgegnete Mister Tanner.
„Nein, nein. Das geht in Ordnung und ich nehme Ihren Vorschlag sehr gerne an!“, erklärte ich, nahm den Kugelschreiber, den er mir entgegenhielt und unterschrieb den Vertrag.

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„Gut. Dann werde ich Sie sofort anmelden und ich werde dann Ihnen so schnell wie möglich alle nötigen Informationen und Unterlagen zukommen lassen“
„Vielen Dank Mister Tanner“, sagte ich, schüttelte seine Hand und verließ das Büro.
„Ethan, was machst du hier?“, hörte ich dumpf mir eine bekannte Stimme. Ich drehte meinen Kopf und sah in die braunen Augen meiner Freundin.
„Ich hatte gedacht, dass ich dich abholen komme. Ich möchte so gerne noch ein bisschen Zeit mit dir verbringen. In letzter Zeit hatten wir ja nicht vie voneinander“, erwiderte ich, stand auf und umarmte sie.
„Die Überraschung ist dir aber gelungen“, erwiderte sie, strahlte mich an und küsste mich.
„Komm, lass uns nach Hause fahren“, entgegnete ich und wir verließen den Park.

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„Was machen wir heute Abend?“, fragte sie mich.
„Ich hatte gedacht, dass ich für dich koche“
„Du und kochen? Du kannst ja noch nicht mal Spagetti machen“, erwiderte sie und lachte.
„Gut, dann essen wir halt gar nichts“, erklärte ich mit einem gespielt, beleidigten Ton.
„Du willst mich doch nicht verhungern lassen“, erwiderte sie erschrocken.
„Du kannst mir ja gerne beim Kochen helfen“, entgegnete ich und schaute sie an.

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„Okay, abgemacht“, erklärte sie vergnügt. Wir kamen derweil am Auto an, stiegen ein und fuhren los. Ich freute mich schon lange auf den Abend und ich war sicher, dass er wunderschön werden würde.
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Erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich hier in der letzten Zeit so rar gemacht hatte. Und es tut mir Leid, dass es so wenig Resonanz auf Deine Fotostory gibt. Aber ich glaube, das geht vielen so. "Damals" war hier irgendwie mehr los...

Deine neuen Kapitel, die ich verpasst und nun aber alle nachgeholt habe, gefallen mir gut. :)
Gary stellt sich ja immer noch stur, aber ich kann ihn auch irgendwie verstehen. An seiner Stelle würde ich mich vielleicht auch so verhalten - wer hat schon gerne Kontakt zu Kriminellen oder auch ehemaligen Kriminellen?
Andererseits finde ich immer noch, dass Ethan sein Geheimnis besser für sich behalten hätte. Er darf auch nicht viel Mitleid erwarten, denn er ist selbst dafür verantwortlich, was er getan hat. Dennoch freue ich mich für ihn, dass Lily (eines meiner letzten Sims-Babys habe ich übrigens auch so genannt :)) noch zu ihm hält. Was wird aber aus den beiden, wenn Ethan wegen seiner Ausbildung in die andere Stadt muss?

Bloß eine Stelle finde ich sehr irritierend, so dass ich sie mehrmals lesen musste:
Lynie schrieb:
„Vielen Dank Mister Tanner“, sagte ich, schüttelte seine Hand und verließ das Büro.
„Ethan, was machst du hier?“, hörte ich dumpf mir eine bekannte Stimme. Ich drehte meinen Kopf und sah in die braunen Augen meiner Freundin.
Meine Gedanken: "Hä? Was soll er da schon machen? Arbeiten vielleicht?"
;) Ich ging nämlich davon aus, dass Ethan noch bei der Arbeit ist, eventuell schon draußen, aber noch vor dem Redaktionsgebäude. Hier hättest Du einen Absatz einbauen und noch irgendwie beschreiben sollen, dass Ethan mittlerweile nicht mehr da, sondern längst ganz woanders ist.
Aber ansonsten habe ich nichts auszusetzen. ;)
 
  • Danke
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Erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich hier in der letzten Zeit so rar gemacht hatte. Und es tut mir Leid, dass es so wenig Resonanz auf Deine Fotostory gibt. Aber ich glaube, das geht vielen so. "Damals" war hier irgendwie mehr los...
Huhu Dani :)
es freut mich sehr, dass ich wieder hier was von dir lese :) .. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.. Ich kenne es doch selber gut genug, wenn man andere Dinge um die Ohren hat.. Ich selber habe im Moment auch einen vollen Terminkalender und komme nicht dazu, an meiner FS zu arbeiten..
Ich finde es auch schade, dass meine FS nur so wenig Resonanz bekommt.. Es ist echt schon demotivierend, aber so ist das leider nun mal :(
Deine neuen Kapitel, die ich verpasst und nun aber alle nachgeholt habe, gefallen mir gut. :)
Das freut mich aber :D
Gary stellt sich ja immer noch stur, aber ich kann ihn auch irgendwie verstehen. An seiner Stelle würde ich mich vielleicht auch so verhalten - wer hat schon gerne Kontakt zu Kriminellen oder auch ehemaligen Kriminellen?
Ich kann Gary auch verstehen, auch wenn er hin und wieder etwas übertreibt.. Aber ich glaube im Allgemeinen schreckt es doch ab, wenn man einen ehemaligen Kriminellen im Freundeskreis hat.. Aber wie gesagt, Lily ist alt genug, um ihr Leben selbst zu gestalten, also wäre es besser, wenn er die Beziehung seiner Schwester akzeptiert, auch wenn es ihm nicht gefällt.. Alleine nur um den Familienfrieden wiederherzustellen ;)
Andererseits finde ich immer noch, dass Ethan sein Geheimnis besser für sich behalten hätte. Er darf auch nicht viel Mitleid erwarten, denn er ist selbst dafür verantwortlich, was er getan hat. Dennoch freue ich mich für ihn, dass Lily (eines meiner letzten Sims-Babys habe ich übrigens auch so genannt :)) noch zu ihm hält. Was wird aber aus den beiden, wenn Ethan wegen seiner Ausbildung in die andere Stadt muss?
Natürlich darf Ethan kein Mitleid erwarten, da hast du recht.. Aber es wäre halt schön, dass man ihn einfach so akzeptiert, wie er ist, auch wenn er eine negative Vergangenheit hat.. Und ich glaube, dass möchte Ethan einfach von Gary.. Er möchte akzeptiert werden, auch wenn die beiden eventuell nie die besten Freunde werden ;)

"Rainbow City" ist ja die Stadt, die in der Nähe von "Butterfly Valley" liegt ;) .. Lily studiert dort Design und Ethan hat dort seinen Unterricht ;) .. Natürlich wird es nicht einfach werden, aber ich verrate auch jetzt nicht zu viel :D
Bloß eine Stelle finde ich sehr irritierend, so dass ich sie mehrmals lesen musste:

Meine Gedanken: "Hä? Was soll er da schon machen? Arbeiten vielleicht?"
;) Ich ging nämlich davon aus, dass Ethan noch bei der Arbeit ist, eventuell schon draußen, aber noch vor dem Redaktionsgebäude. Hier hättest Du einen Absatz einbauen und noch irgendwie beschreiben sollen, dass Ethan mittlerweile nicht mehr da, sondern längst ganz woanders ist.
Aber ansonsten habe ich nichts auszusetzen. ;)
Dieser Abschnitt spielt in der Vergangenheit.. Ethan sitzt auf der Bank und wartet auf Lily (Gegenwart) Dann denkt er an das Gespräch zurück ;) (Vergangenheit; die Bilder sind auch leicht blasser, was man nicht unbedingt sofort erkennt).. Dann kommt Lily und holt ihn aus seinen Gedanken (Gegenwart).. War vielleicht nicht so ganz deutlich.. Ich werde aber in Zukunft darauf achten, dass es klarer ist ;)

Vielen lieben Dank für deinen Kommi Dani :)
Es hat mich echt sehr gefreut, einen Kommi von dir zu lesen :)

@ALL, ich versuche nächste Woche die Bilder zu machen.. Ich weiß aber nicht, ob ich es schaffe, da neben meiner Ausbildung noch Tanz in den Mai ist und ich zudem meine Koffer packen muss, da ich von Freitag bis Sonntag weg bin.. Ich versuche aber mein bestes :)

Zudem werden die nächsten 2-3 Kapitel eher Übergangskapiteln sein und zusätzlich auch noch einige Hintergrundinfos liefern.. Aber es werden danach auch bald spannendere Kapiteln geben :)

lg lyn :hallo:
 
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Chapter Twenty-five

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Zuhause angekommen betraten wir das Haus und hängten unsere Jacken an den Kleiderständer neben der Haustür.
„Tante Betty ist nicht da“, erwiderte ich, als mein Blick durch den leeren Wohnraum schweifte, „So sind wir alleine und ungestört“ Ich nahm meine Freundin und küsste sie.

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Ihre Lippen waren so weich und ihr Lipgloss schmeckte nach Himbeeren. Mein Verlangen, sie immer wieder zu küssen, wurde immer größer. Somit zog ich sie noch näher an mich heran und vertiefte meine sanften Küsse in leidenschaftliche. Ich genoss es in vollen Zügen und wollte, dass dieser Moment niemals endete. Zu lange und zu oft musste ich in letzter Zeit darauf verzichten. Heute würde mich niemand davon abhalten, auch nur eine Sekunde auf meine Freundin zu verzichten. Nach den wenigen Sekunden, die für mich wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, löste sich Lily ganz leicht und schwer atmend von mir. Als sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, sagte sie zu mir: „Wollten wir nicht kochen?“
„Doch, dass wollten wir und das werden wir auch machen, aber du hast mir in letzter Zeit so gefehlt“, entgegnete ich.
„Ich weiß, Ethan und es tut mir auch sehr leid, dass ich so wenig Zeit hatte in den letzten Tagen und Wochen, aber ich verspreche dir, nach dem Essen haben wir noch genug Zeit für uns“

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„Das hoffe ich doch, sonst hätte ich dich auch nicht abgeholt“, erwiderte ich mit einem Augenzwinkern.
„So, jetzt lass uns aber mit dem Kochen anfangen, sonst bekommen wir entweder gar nichts zu essen oder müssen Pizza bestellen“, sagte sie entschlossen und zog mich in Richtung Küche. In der Küche angekommen, öffnete ich zuerst den Kühlschrank und schaute nach, was wir heute Leckeres kochen konnten. Nach einigen Sekunden stand ich immer noch davor und starrte den halbvollen Inhalt des Kühlschrankes an. Ich hatte einfach keine Ahnung, was ich kochen sollte. Lily dauerte es mittlerweile zulange und sie drückte mich sanft zur Seite. Ich stand verdattert daneben und kratzte mich verlegen am Kopf. Kurze Zeit später lagen Salat, Lachs, Mayonnaise und Milch auf der Küchenablage.
„Wo sind die Kartoffeln und die Gewürze?“, fragte sie mich und schaute mich vergnügt an.

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„Die Kartoffeln sind neben dem Kühlschrank, Gewürze über dem Herd“, antwortete ich ihr. Ich konnte zwar nicht kochen, dafür hatte ich zwei linke Hände, aber ich hatte Tante Betty schon so oft beim Kochen beobachtet, so dass ich wusste, wo sich was befand.
„So, ich habe alles bereit stehen. Wir müssen uns nur noch die Hände waschen, dann können wir starten“, erwiderte sie. Nachdem sie sich ihre Hände gewaschen hatte, wusch ich meine und wartete auf das Kommando meiner Freundin.
„Als erstes müssen wir die Kartoffeln schälen“, erklärte sie und zeigte mir was ich machen sollte. Dann drückte sie mir den zweiten Kartoffelschäler in die Hand und eine Kartoffel in die andere. So begann ich, meine erste Kartoffel zu schälen. Am Anfang tat ich mich schwer, aber je mehr ich es versuchte, umso besser wurde es. Danach zeigte sie mir, wie man die Kartoffeln in Würfel schneidet, damit es nachher einfacher war, sie zu pürieren. Als wir damit fertig waren, stellten wir die Kartoffeln auf dem Herd. Der Rest ging ganz einfach. Den Salat wusch ich, während sich Lily um Kartoffeln, Lachs und die Salatsoße kümmerte. Nachdem alles fertig war, pürierte ich nur noch die Kartoffeln und Lily richtete an.

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„Guten Appetit wünsche ich dir“, sagte Lily und zwinkerte mir zu.
„Danke, gleichfalls“, erwiderte ich darauf und häufte auf meine Gabel Lachs und Kartoffelpüree. Für meinen ersten Kochversuch schmeckte es wirklich gut. Natürlich konnte niemand die Kochkünste von Tante Betty überbieten, aber es war lecker.
Nach dem Abendessen, räumten wir das dreckige Geschirr noch auf und verkrümelten uns auf's Sofa. Lily kuschelte sich an mich und ich legte meinen Arm um sie.
„Was möchtest du heute machen? Möchtest du ins Kino oder sollen wir hier einen Film schauen?“, fragte ich sie und spielte sanft mit ihren Haaren.
„Lass uns einen gemütlichen Abend hier bei dir zuhause machen. Vielleicht läuft ein schöner, romantischer Film im Fernsehen“, erklärte sie, nahm die Fernbedienung, die neben ihr auf der Couch lag und schaltete den Fernseher ein. Ich beobachte sie, als sie verträumt durch das Fernsehprogramm zappte.

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Ich liebte es, sie einfach nur anzuschauen. Jede ihrer Aktionen war einzigartig. Egal ob sie sich freute, sich anstrengte, sich ärgerte oder wütend war, sie war immer süß anzuschauen und wenn sie weinte, dann brach es einem das Herz und am liebsten würde man sie trösten wollen und sie in den Arm nehmen. In ihr steckte so viel Leben und Liebe, dass man es nicht nur sah, sondern auch spürte.
„Ich habe einen Liebesfilm gefunden“, entgegnete sie und holte mich aus meinen Gedanken raus.
„Wie heißt der Film?“, fragte ich sie und drehte meinen Kopf Richtung Fernseher.
„Remember me“, erwiderte sie nur, seufzte und kuschelte sich noch enger an mich. Verliebt und glücklich schauten wir nun den Film und wir vergaßen alles um uns herum. Ich konnte mich nicht wirklich auf dem Film konzentrieren, da mich meine hübsche Freundin zu sehr in ihren Bann zog, aber das war mir egal.

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Immer wieder versuchte ich, einen Kuss von ihr zu bekommen, aber sie zog ihren Kopf immer weg und vertröstete mich mit den Worten „Nicht jetzt, das können wir auch noch später machen“ und somit war sie wieder in den Film versunken. Endlich, als der Film zu Ende war, drehte sie ihr hübsches Gesicht in meine Richtung.
„Jetzt darfst du“, hauchte sie mir ins Ohr.
„Bist du dir sicher?“, erwiderte ich vergnügt und sie nickte nur. Ich lächelte sie an, zog ihr Gesicht ganz nah an das meine und küsste sie. Schnell verwandelten sich die flüchtig, zärtliche Küsse in romantisch, leidenschaftliche.
„Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, erwiderte ich mit schwerem Atem. Sie nickte, stand auf und zog mich in mein Zimmer. Dort ließen wir unseren Gefühlen freien Lauf und genossen jede Sekunde miteinander.
Nach einem wunderschönen Augenblick, lagen wir erschöpft und glücklich nebeneinander im Bett. Lily kuschelte sich an mich und seufzte: „Ich muss öfters mal wenig Zeit für dich haben, dann würdest du mich immer so verwöhnen wie heute Abend“

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„Du kannst das jeden Tag haben, wenn du willst“, entgegnete ich.
„Daran könnte ich mich gewöhnen“, erwiderte sie und gähnte.
„Ich glaube, wir schlafen jetzt besser. Ich wünsche dir eine gute Nacht“
„Gute Nacht“, entgegnete sie und schlief direkt ein. Ich gab ihr noch einen letzten Kuss, bevor meine Augen vor Müdigkeit zufielen.
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Chapter Twenty-six

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Am nächsten Morgen wurde ich durch die ersten Sonnenstrahlen und dem Gezwitscher der Vögel wach.

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Langsam drehte ich mein Kopf nach rechts. Lily schlummerte noch tief und fest. Sie lächelte, wenn sie schlief. Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie glücklich war, sich wohl und geborgen fühlte. Für mich gab es nichts Schöneres, als Lily glücklich zu sehen.
Langsam löste ich mich von ihr und verließ auf Zehenspitzen das Schlafzimmer.
„Guten Morgen, Ethan“, begrüßte mich meine Tante.
„Gute Morgen“, grüßte ich zurück.
„Schläft Lily noch?“
„Ja. Sie sah so süß aus, ich wollte sie nicht wecken“, erklärte ich, „Was gibt es denn gleich zum Frühstück?“
„Ich wollte Omelette machen, zudem habe ich Paul eingeladen“, erwiderte Betty.

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„Schön. Wie viel Uhr kommt er denn?“, fragte ich.
„Er kommt ungefähr in einer Stunde. Ihr habt also noch genug Zeit, um euch fertig zu machen“ Ich nickte nur und ging zurück ins Schlafzimmer. Lily schlief noch immer seelenruhig. Eigentlich wollte ich sie gar nicht wecken, aber ich hatte keine andere Wahl. Langsam ging ich auf sie zu und küsste sie sanft auf die Stirn. Ein großes Gähnen entkam ihr und sie streckte sich in alle Richtungen.
„Guten Morgen Prinzessin“, grüßte ich und lächelte sie an.
„Guten Morgen“, erwiderte sie noch halb verschlafen.
„Hast du gut geschlafen?“, fragte ich.
„Ich habe so gut wie ein Baby geschlafen und du?“
„Ich habe auch gut geschlafen“, erwiderte ich und entfernte mich von ihr, um zum Kleiderschrank zu gehen.
„Was machst du Ethan?“, fragte sie mich und ich spürte ihre Blicke auf meinem Rücken.

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„Ich suche nur frische Sachen zusammen, die ich mit ins Badezimmer nehme“, entgegnete ich.
„Das kannst du auch gleich noch machen. Komm lieber wieder zurück ins Bett“ Ich drehte mich um und sah ihre Gesten, die versuchen sollten, mich wieder zurück ins Bett zu locken.
„Ich würde echt gerne noch ein bisschen mit dir kuscheln, aber Tante Betty bereitet das Frühstück vor und sie hat Paul eingeladen.“
„Schade“, erwiderte sie nur und man sah ihr an, dass sie ein wenig enttäuscht war.
„Sei nicht traurig, wir können ja heute Nachmittag noch etwas unternehmen“, versuchte ich sie zu trösten.
„Okay, aber versprich es mir“, entgegnete sie.

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„Ehrenwort“, erwiderte ich und lächelte sie aufmuntert an, „Ruh dich noch etwas aus, ich springe jetzt unter die Dusche“ Sie nickte und seufzte und ich verschwand somit aus dem Zimmer.
Nach zwanzig Minuten war ich fertig. Ich wollte gerade das Badezimmer verlassen, als Lily kam.
„Die Handtücher findest du im Schrank, unter dem Waschbecken“, erklärte ich.
„Okay ich beeile mich“, entgegnete sie und gab mir einen Kuss. Ich verließ das Badezimmer und ging in den Wohnbereich. Dort sah ich Tante Betty und Paul sitzen, die sich angeregt unterhielten. Ich hatte meine Tante selten so glücklich gesehen. Sie hatte zwar ihr Schicksal so angenommen, wie es war und machte auch das Beste aus ihrer Situation, aber ich bemerkte, dass es eine große Last für sie war, ihren Mann im Krieg verloren zu haben und einen Sohn zu haben, der sich von ihr abgewandt hatte.

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„Ethan“, sagte sie, als sie mich sah.
„Ich hoffe, ich störe euch nicht“, entgegnete ich.
„Du störst doch nicht. Setzt dich zu uns“, bat sie mich und zeigte auf einen leeren Platz neben Paul.
„Wir haben nur über alte Zeiten geredet“, entgegnete Paul.
„Ist Lily bald fertig?“, fragte mich Tante Betty.
„Sie müsste bald fertig sein“, antwortete ich und sie nickte. Dann ging sie zurück in die Küche, um das Frühstück weiter vorzubereiten.
„Lily ist deine Freundin, nicht wahr? Betty hatte mir schon einiges von euch erzählt“, erwiderte Paul.
„Ja, das ist sie“, erwiderte ich und strahlte über das ganze Gesicht.
„Die Liebe ist etwas ganz Besonderes. Wenn ich dich so anschaue, dann erinnere ich mich an meine Jugend“, erklärte er verträumt und seufzte, „Wenn ich die Vergangenheit zurückdrehen könnte, dann würde ich wieder alles so machen wie vorher, außer den größten Fehler meines Lebens würde ich nicht nochmal machen“

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„Welchen Fehler denn?“, fragte ich aus Reflex und schämte mich sofort für mein taktloses Verhalten. Er bemerkte es, aber er lächelte mich nur an: „Du muss dich nicht schämen, Ethan.“ Ich schämte mich aber weiterhin für mein Verhalten und es war mir unangenehm, auch wenn es Paul nicht störte. Das Schweigen, das sich ausbreitete, machte die Situation nicht besser. Als ich am überlegen war, wie ich das Schweigen brechen konnte, brach er selber das Schweigen.
„Als ich achtzehn Jahre alt war, ging ich mit meinem besten Freund James jeden Abend in die ‚Taverne‘, so hieß unser Stammlokal. Wir hatten gerade unsere Ausbildung als Soldaten angefangen. Wir lachten und feierten viel und es floss jede Menge Bier. Natürlich trafen wir dort auf wunderschöne, junge Mädchen. Eines Abends betrat Betty das Lokal und als ich sie sah, verliebte ich mich sofort in sie, aber mein bester Freund James hatte auch ein Auge auf sie geworfen. Er sprach sie sofort an und die beiden verstanden sich auf Anhieb gut“
„Wieso hast du sie nicht angesprochen?“, fragte ich ihn.
„Ich war zu schüchtern und hatte mich somit nicht getraut, sie anzusprechen. Dies war mein größter Fehler, den ich gemacht hatte. An dem Abend sind Betty und James zusammen gekommen und waren ab dem Moment unzertrennlich“
„Wie ging es dann weiter?“

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„Es brach mir das Herz, aber ich schwieg über meine Gefühle und gönnte ihnen ihr Glück. Kurze Zeit später fand ich Rose, meine Lebensgefährtin. Ich habe sie geheiratet und wir haben drei wundervolle Kinder bekommen, aber ich habe sie nie so lieben können, wie ich Betty geliebt habe“
„Liebst du Betty immer noch?“, fragte ich.
„Ja, das tu ich heute noch, aber wir werden nicht mehr als Freunde sein. Zudem wäre es gegenüber Rose und James unfair, auch wenn beide nicht mehr auf dieser Erde sind“
„Frühstück ist fertig“, erklärte Tante Betty. Paul stand auf und setzte sich an den Esstisch. Ich blieb derweil zurück und beobachtete die beiden, wie sie sprachen, sich anlächelten und Blicke zuwarfen. Es stimmte, Paul liebte Betty, aber er behielt die Gefühle für sich, aus Loyalität zu James und Rose. Es war bemerkenswert, wie er damit umging und ich hatte großen Respekt vor ihm. Ich wusste nicht, ob ich in der Lage wäre, meine eigene Liebe zu einer Person aufzugeben, weil mein bester Freund sich in sie verliebt hatte.

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„Kommst du, Ethan?“, fragte mich eine mir bekannte Stimme, die mich in der Realität zurückholte. Ich drehte meinen Kopf und sah Lily mit ihren hellbraunen Augen, die mich ganz verliebt und verträumt anschauten.
„Ja, ich komme“, erwiderte ich und folgte ihr.
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Chapter Twenty-seven

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Es vergingen wieder einige Wochen und der Herbst zog ein. Die Blätter, der Bäume, nahmen gelbe und rote Pigmente an, stürmische Winde vom Norden kamen und die Sonne zeigte sich immer weniger. Natürlich wurden die Tage auch immer kürzer, aber nicht nur diese.

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Seit dem letzten Treffen mit Lily sind schon Wochen vergangen. Sie ist komplett im Unialltag untergetaucht und ich war auch mit meiner Ausbildung beschäftigt. Wir schrieben zwar jeden Tag und telefonierten auch oft, dennoch fehlte es mir, sie hin und wieder zu sehen. Denn die Nachrichten und Telefonate konnten die schönen Momente, die ich mit ihr verbrachte, nicht ersetzen. Ich hatte natürlich versucht, in meiner wenigen freien Zeit, sie zu besuchen, aber immer wieder war sie damit beschäftig, für die Uni zu lernen. Ich konnte es natürlich verstehen, dass sie nicht viel Zeit und sie viel für die Uni zu tun hatte, aber es frustrierte mich schon, dass ich sie kaum zu Gesicht bekam. Denn ich war mir sicher, dass es nicht unmöglich war, seine wenige Freizeit für sich zu nutzen und sich somit zu sehen und die schöne Momenten von früher, wieder auferstehen zu lassen. Somit entschied ich mich auch, sie spontan zu besuchen und hoffte einfach, dass ich sie für einige, wenige Stunden vom Lernen abhalten konnte. Geschwind setzte ich mich in mein Auto und fuhr los. Nach kurzer Zeit war ich auch schon da, parkte das Auto vor dem Haus und stieg aus.

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Ich eilte zur Haustür und klingelte. Nachdem ich einige Sekunden wartete, öffnete sich die Tür. Es war aber nicht Lily, die die Tür aufmachte sondern ihr Bruder Gary.
„Hey, ist Lily da?“fragte ich ihn.
„Nein, sie und Owen sind gerade beim Einkaufen“, erwiderte er trocken.
„Hmm, schade“, flüsterte ich und wendete mich zum Gehen, als Gary mich aufhielt: „Komm rein, die müssen jeden Augenblick zurück sein“ Ich war zwar verwirrt und auch überrascht, dass er mich rein bat, aber ich nahm sein Angebot an und betrat das Haus. Wie automatisch ging ich ins Wohnzimmer und setze mich auf eins der Sofas.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragte er mich, weiterhin sehr trocken und kühl.
„Nein, danke!“, antworte ich genauso kühl. Er nickte nur und setzte sich auf das andere Sofa. Schweigen beherrschte den Raum, aber es war mir recht. Seitdem ich ihm die Meinung gesagt hatte, sprachen wir kein Wort mehr miteinander, außer das Nötigste wie ‚Hallo‘ und ‚Tschüss‘. Ich wusste, dass er mich als Freund seiner Schwester nicht akzeptierte, aber es störte mich mittlerweile nicht mehr. Mir war nur wichtig, dass Lily glücklich ist. Was Gary jetzt von der Beziehung hielt und ob er das gut oder schlecht fand, war mir völlig egal.

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„Du weißt, dass ich eure Beziehung in keinster Weise akzeptiere“, erklärte er und brach das Schweigen.
„Da ist mir nicht neu“, erwiderte ich darauf.
„Da mir aber das Wohl meiner Schwester am Herzen liegt und sie anscheinend glücklich mit dir ist, muss ich es wohl akzeptieren“
„Da bleibt dir auch nichts anderes übrig“, entgegnete ich, „Zudem gibt es mein altes Leben nicht mehr“
„Wir werden ja dann sehen, ob du dein altes Leben hinter dir gelassen hast“, erwiderte er.
„Das du mir nicht glaubst, ist auch nichts Neues. Ich liebe Lily über alles und sie ist das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Für nichts auf der Welt will ich sie verlieren“, entgegnete ich. Gary erwiderte nichts darauf und das endlose Schweigen von vorher machte sich wieder breit. Einige Minuten später öffnete sich die Tür und Lily und Owen betrachten beladen mit Einkaufstüten das Haus.

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„Hey!“, erwiderte Lily überrascht, als sie mich sah. Ich ging auf sie zu und küsste sie.
„Ich wollte dich einfach sehen. Du hast mir so sehr gefehlt“, erklärte ich und war überglücklich, sie endlich nach langer Zeit wieder in meinen Armen zu halten. Sie löste sich leicht aus der Umarmung und lächelte mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln und für einen kleinen Augenblick war alles wie früher.
„Es freut mich sehr, dass du gekommen bist und du fehlst mir auch sehr, aber ich muss mich wieder meinem Projekt widmen“, entgegnete sie ein wenig zerknirscht. Ich war enttäuscht und frustriert und wandte mich zum Gehen, als Lily meinen Arm nahm und mich zurückhielt.
„Gehen wir nach oben“, erklärte sie und ich folgte ihr mit hängenden Schultern ihr Schlafzimmer.
„Ich weiß, dass wir uns kaum sehen im Moment und mir tut das genauso weh wie dir“, murmelte Lily.

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„Kaum sehen? Wir sehen uns praktisch gar nicht mehr“, knurrte ich sauer, „Ich kann ja verstehen, dass dir das Projekt wichtig ist und du nicht viel Zeit hast. Ich bin auch hauptsächlich nur mit lernen beschäftigt, aber die wenige freie Zeit, die ich habe und die auch wichtig ist, bei der ganzen Lernerei, behalte ich mir immer extra für dich“
„Das weiß ich doch und ich weiß das auch sehr zu schätzen, Ethan. Mir tut es auch total leid, dass ich so wenig Zeit für dich habe und unsere Beziehung praktisch nur über Textnachrichten und Telefonate läuft, aber ich verspreche dir, sobald das Projekt abgeschlossen ist, werde ich mehr Zeit für dich haben“, entgegnete sie und schaute mir tief in die Augen. Ich seufzte und erwiderte verletzt: „Wir werden ja sehen, ob es dann besser läuft“

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Ich schaute sie noch einmal an, bevor ich ihr Zimmer verließ und sie somit alleine ließ.
„Ethan, ist alles in Ordnung?“, fragte mich Owen, der mit entgegenkam.
„Ja ja, es ist alles in Ordnung“, erwiderte ich und wollte das Haus verlassen, als ich ihn sagen hörte: „Wenn etwas ist, ich bin für dich da“ Ich nickte nur darauf und zog die Haustür hinter mir zu.
Ohne überhaupt ein Ziel vor Augen zu haben, fuhr ich durch die Gegend. Ich musste den Kopf frei kriegen, obwohl immer die gleichen Bilder, Gefühle und Gedanken hervorkamen und mich nicht in Ruhe ließen. Ich war verletzt, enttäuscht, traurig und wütend zugleich. Ich wollte doch nichts sehnlicher, als mit Lily einige Stunden zu verbringen und mit ihr zusammen zu sein. Ich möchte doch einfach nur, dass es wieder so ist, wie es früher war.

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Nicht mehr und nicht weniger, aber diese Distanz, die jetzt nun zwischen uns war, war unerträglich für mich und sie wurde mit jedem Tag, mit jeder Stunde, mit jeder Minute und mit jeder Sekunde immer schlimmer. Oder verlangte ich zu viel?
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So, da bin ich auch endlich mal wieder! Und schon wieder muss ich mich entschuldigen!
Aber ich hatte so viel um die Ohren ... meine Tiere waren bzw. sind krank, dann war/bin ich selbst krank und muss auch noch meine Kanada-Reise vorbereiten. Das ist alles nicht so einfach. :( Ich hoffe, dass ich im Urlaub endlich mal richtig abschalten kann!
Bevor ich verreise, möchte ich mich hier aber unbedingt auf den aktuellen Stand bringen und Dir Deinen wohlverdienten Kommentar da lassen. ;)
Zu Kapitel 25 kann ich leider nicht viel sagen, weil im Grunde ja nicht wirklich was passiert ist. ;)
Zu Kapitel 26: Wenn doch die Tante nicht zu Hause war, als Ethan mit Lily dort angekommen ist und gekocht hat, wieso weiß sie dann, dass Lily da ist und fragt, ob sie noch schläft? War das neugierige Weib etwa in Ethans Zimmer?! Aber es ist interessant, in welchem Verhältnis Paul zu Betty steht.
Zu Kapitel 27: Tja, da hat der Alltag die beiden eingeholt. Sicher zur Freude von Gary, der ja von der Beziehung zwischen Ethan und Lily nach wie vor nicht begeistert ist. Nichts gegen Ethan, aber ich kann Gary verstehen. An seiner Stelle wäre ich auch nicht begeistert, wenn meine Schwester oder mein Bruder einen (ehemals) kriminellen Partner anschleppen würde. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine!
Ich wollte noch mehr schreiben, aber irgendwie fällt mir nicht so viel ein. Ich hoffe, Du freust Dich trotzdem. :)
 
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So, da bin ich auch endlich mal wieder! Und schon wieder muss ich mich entschuldigen!
Aber ich hatte so viel um die Ohren ... meine Tiere waren bzw. sind krank, dann war/bin ich selbst krank und muss auch noch meine Kanada-Reise vorbereiten. Das ist alles nicht so einfach. :( Ich hoffe, dass ich im Urlaub endlich mal richtig abschalten kann!
Bevor ich verreise, möchte ich mich hier aber unbedingt auf den aktuellen Stand bringen und Dir Deinen wohlverdienten Kommentar da lassen. ;)
Huhu Dani :)
Entschuldigung ist angenommen und es ist doch nicht so schlimm, dass du im Moment nicht so viel Zeit hast.. Ich hoffe, dass du im Urlaub abschalten kannst und du erholt zurück kommst :)
Zu Kapitel 25 kann ich leider nicht viel sagen, weil im Grunde ja nicht wirklich was passiert ist. ;)
Ich weiß, es gab in letzter Zeit viele Übergangskapitel gab, aber es werden jetzt auch spannendere Kapitel kommen mit mehr Inhalt ;)
Zu Kapitel 26: Wenn doch die Tante nicht zu Hause war, als Ethan mit Lily dort angekommen ist und gekocht hat, wieso weiß sie dann, dass Lily da ist und fragt, ob sie noch schläft? War das neugierige Weib etwa in Ethans Zimmer?! Aber es ist interessant, in welchem Verhältnis Paul zu Betty steht.
Betty hat bestimmt nur Lilys Jacke am Kleiderhacken neben der Tür gesehen, als sie selber nach Hause kam und sie sich ihren Mantel auszog.. ;) .. Paul und Betty haben schon ein besonderes Verhältnis zueinander, mal sehen, wie es mit dieser Geschichte weiter geht ;)
Zu Kapitel 27: Tja, da hat der Alltag die beiden eingeholt. Sicher zur Freude von Gary, der ja von der Beziehung zwischen Ethan und Lily nach wie vor nicht begeistert ist. Nichts gegen Ethan, aber ich kann Gary verstehen. An seiner Stelle wäre ich auch nicht begeistert, wenn meine Schwester oder mein Bruder einen (ehemals) kriminellen Partner anschleppen würde. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine!
Natürlich ist das ein Schock, wenn man erfährt, dass die Schwester sich in einem Exkriminellen verliebt hat und das Gary nach wie vor nicht für diese Beziehung ist, kann ich ja auch nachvollziehen.. Aber Ethan gibt sich doch ehrlich gesagt viel Mühe, dass sein Leben in geordnete Bahnen läuft und das muss man ihm ja wohl hoch anrechnen ;)
Ich wollte noch mehr schreiben, aber irgendwie fällt mir nicht so viel ein. Ich hoffe, Du freust Dich trotzdem. :)
Natürlich freue ich mich :)
Vielen lieben Dank :)

@ALL, jetzt sind fast drei Wochen vergangen seit dem letzten Kapitel.. Ich versuche, dass das nächste Kapitel so schnell wie möglich kommt, aber da ich gerade umziehe und sehr im Stress bin, wird das nicht so einfach sein, die Bilder fürs nächste Kapitel in meiner wenigen freien Zeit zu schießen.. Ich hoffe aber, dass der Umzug nächste Woche fast fertig ist und ich neben Kisten ausräumen auch die Zeit finde, die Bilder zu machen und das nächste Kapitel online zu stellen.. Ich hoffe, ihr könnt euch noch ein wenig gedulden..

lg lyn :hallo:
 
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Chapter Twenty-eight

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Erst spät abends kam ich zu Hause an. Ich war immer noch sehr verletzt und traurig und wollte an diesem Samstagabend nicht gestört werden. Somit hatte ich vor, mich in mein Zimmer zu verkriechen, aber daraus wurde nichts.

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„Ethan? Dein Freund Owen ist da, darf er reinkommen?“, fragte mich Tante Betty, als sie zuvor vorsichtig die Tür einen Spalt geöffnet und reingelugt hatte. Ich seufzte und gab ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass ich einverstanden wäre.
„Hey, Ethan“, begrüßte mich Owen zögernd.
„Hey“, murmelte ich und stand auf.
„Ich hoffe, ich störe dich nicht. Du sahst eben nicht gut aus und ich wollte fragen, ob alles in Ordnung ist“, erklärte Owen und schaute mich prüfend an. Ich seufzte wieder. Owen war mittlerweile mein bester Freund und wenn es mir schlecht ging, konnte ich es ihm nicht verheimlichen.
„Es läuft im Moment nicht so gut“

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„Das habe ich mich schon gedacht. Willst du darüber reden?“, fragte er vorsichtig und schaute mich aufmunternd an. Ich nickte wieder, wir setzen uns auf das Bett und ich erzählte. Nachdem ich fertig war, herrschte ein kurzes Schweigen, bevor er darauf antwortete: „Hmm, die Situation ist echt nicht einfach. Ich habe in den letzten Wochen schon öfters bemerkt, dass Lily sich oft in ihr Zimmer verschanzt. Gary musste sogar ab und an ihr das Essen hochbringen, damit sie überhaupt was zu sich nahm“
„Ich kann ja verstehen, dass sie viel für die Uni lernen muss. Ich bin auch sehr ausgelastet mit meiner Ausbildung. Es ist aber trotzdem nicht gesund, den ganzen lieben langen Tag über die Lernbücher zu hocken“, erklärte ich verzweifelt.
„Ich bin ja jetzt im sechsten Semester und es wird ja auch mit den Jahren immer anspruchsvoller, aber trotzdem schaffe ich es, Uni und Privatleben unter einem Hut zu kriegen. Und wenn ich mal eine Vorlesung nicht schaffe, dann ist das auch kein Weltuntergang. Den Unterricht kann ich mir ja immer noch bei einem Kommilitonen besorgen“, erwiderte er.

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„Ich gebe zu, ich habe auch Tage, da sitze ich nur vor den Lernbücher. Ich versuche aber, dass an einem anderen Tag auszugleichen und die Zeit für andere Dinge zu nutzen, die auch wichtig sind wie Freunde, Familie usw“
„Vor allem muss man einen gesunden Wechsel von Lernen und Freizeit haben. Es ist nicht gut, gar nichts für die Uni zutun, aber nur auf die Lehrbücher zu hocken, ist ebenfalls nicht gut. Man muss ein gesundes Mittelmaß finden und ich denke, dass hat Lily in ihrer Perfektion noch gar nicht gefunden. Sie ist da wahrscheinlich ein wenig zu ehrgeizig und vernachlässigt somit dich und ihre Freunde“, erklärte er.
„Ich weiß, dass es ihr Traumberuf ist und sie sich als Kind nichts sehnlicher gewünscht hat, als Designerin zu werden. Ich finde es auch bemerkenswert, wie hart sie für ihren Traum arbeitet, damit er in einigen Jahren wahr wird, aber ich habe auch Angst, dass wir uns noch mehr voneinander entfernen und unsere Beziehung daran zerbricht“, erwiderte ich traurig.
„Es ist wichtig, dass ihr beide euch mal die Zeit nehmt und nochmal miteinander redet. Es wäre echt total schade, wenn eure Beziehung wegen der ganzen Lernerei kaputt gehen würde. Ich denke mal, wenn ihr beide Kompromisse eingeht, wie oft ihr euch seht und wann gelernt wird, dass sich das Problem regeln lässt“, entgegnete Owen aufmunternd.
„Wenn sie mal Zeit zum Reden hätte“

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„Lily wird keine andere Wahl haben, als sich die Zeit zu nehmen und ich bin mir sicher, sie wird sich die Zeit nehmen, dafür bist du ihr viel zu wichtig. Ich bin zwar kein Beziehungsmensch, aber sogar ich weiß, dass die Kommunikation in einer Beziehung wichtig ist. Du machst Fehler, Lily macht Fehler und ihr müsst darüber reden, damit Lösungen gefunden werden und damit sich eure Beziehung verbessert. Somit muss man auch Kompromisse eingehen“, erklärte Owen und schaute mich wieder aufmunternd an.
„Du hast recht. Ich werde morgen, sofort zu ihr fahren und mit ihr reden“, erwiderte ich.
„Ich bin sicher, ihr werdet einen Lösung finden“, entgegnete Owen.
„Vielen Dank für deine Hilfe“, bedankte ich mich bei ihm.
„Das ist doch selbstverständlich“, erwiderte er, „Damit du was fröhlicher wirst und dich nicht weiterhin in dein Zimmer verkriechst, kommst du jetzt mit. Wir gehen ein bisschen raus und amüsieren uns, das wird dir sicherlich gut tun“
„Okay“, meinte ich und seufzte. Wie verließen das Haus, ich stieg ins Owens Auto ein und wir fuhren los.

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Nach wenigen Minuten kamen wir an der Diskothek an. Owen parkte seinen Wagen auf den vorhandenen Parkplatz, dann betraten wir die Diskothek. Sofort gingen wir direkt Richtung Theke, um uns einen Drink zu bestellen.
„Kommen die anderen auch?“, fragte ich.
„Nein. Gary unternimmt heute Abend etwas mit seinen Kollegen und Sienna und William haben ein Familienessen“, antwortete er und schlürfte an seinem Getränk. Ich nickte und guckte durch die Menge. Einige tummelten sich auf der Tanzfläche, andere saßen in den Sitzecken und unterhielten sich. Als mein Blick durch die Menge schweifte, blieb ich bei einer Person hängen. Sie hatte langes, braunes, seidiges Haar und ihr Gesicht war wunderschön. Sie lachte und unterhielt sich mit einem gutaussenden, blonden jungen Mann, der sie sehr verliebt anschaute. Vor Schreck ließ ich mein Glas fallen.

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„Was ist los, Ethan?“, fragte Owen und schaute in der gleichen Richtung.
„Da ist Lily“, erwiderte ich. Ich spürte, wie die Eifersucht und die Wut sich in meinen Körper ausbreiteten.
„Ethan, versuche dich zu beruhigen“, entgegnete Owen, aber ich konnte nicht ruhig bleiben. Erstens war ich verletzt, dass sie seit Wochen keine Zeit für mich hatte, obwohl ich ihr Freund war und zweitens machte es mich wahnsinnig, dass dieser Schönling meine Freundin anbaggerte. Somit stand ich auf und eilte zu ihr. Ich merkte noch, wie Owen mich aufhalten wollte, aber es gelang ihm nicht.
„Ethan!“, erwiderte sie erschrocken, als ich vor ihr stand. Sie stand auf und nahm meine Hand, ich zog die meine aber weg.

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„Ach, du bist auch hier? Ich dachte, du hättest keine Zeit, weil du an deinem Projekt arbeiten muss?“, entgegnete ich kühl.
„Ich kann dir das erklären“, erwiderte Lily.
„Du kannst das erklären? Ich kann das auch. Wahrscheinlich bin ich dir nicht mehr gut genug und du brauchst mal Abwechslung von deinen Freund. Der geht dir ja sowieso seit Wochen auf die Nerven, weil er sich vernachlässigt fühlt. Das dich dann so ein blonder Schönling anhimmelt, kommt dir dann sehr gelegen“, erklärte ich zerknirscht und beleidigt.

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„Ethan, das ist gar nicht war und das weißt du auch!“, rief Lily geschockt. Ich schüttelte nur den Kopf und verließ verletzt und geknickt die Diskothek.
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Chapter Twenty-nine

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Planlos lief ich durch die Straßen. Die wolkenlose Nacht ließ es zu, dass der Mond und die Sterne in der Dunkelheit glitzerten. Die Kälte betäubte meine Glieder, aber nicht meinen Schmerz. Der pochte weiterhin in meinem Herz und raste durch meinen gesamten Körper. Ich wusste nicht, was mich mehr verletzte und wütend machte.

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Das Lily lieber mit anderen Leute raus ging, anstatt mal mit mir einige Stunden zu verbringen oder der blonde, gutaussehende Mann, der Lily andauernd verliebt anstarrte?
Sie hätte mir doch sagen können, dass sie gerne mal mit ihren Kommilitonen etwas unternehmen möchte. Ich hätte kein Problem damit gehabt und wäre damit einverstanden gewesen. Warum ist sie nicht einfach zu mir gekommen? Sie hätte doch offen mit mir sprechen können und wir hätten dann eine Lösung für all' unsere Probleme gefunden, aber dass sie nicht zu mir gekommen ist und mich die letzten Wochen nur abserviert hatte, verletzte mich sehr. Hinzu kommt noch der blonde Typ von der Uni. Ich stritt nicht ab, dass ich eifersüchtig war. Vielleicht hatte ich die Situation auch falsch eingeschätzt, aber ich hatte einfach Angst, sie zu verlieren.

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„Ethan!“, hörte ich mir eine bekannte Stimme und drehte mich um. Ich sah den roten Jeep von Owen, der neben mir anhielt. Auf dem Beifahrersitz sah ich Lily, die mich verzweifelt anschaute. Ich drehte meinen Kopf weg und wollte weiter gehen, als Owen unmittelbar vor mir stand.
„Du kommst jetzt mit“, erwiderte er streng, aber auch ein Hauch von Besorgnis lag in seiner Stimme.
„Ich komme nicht mit“, erklärte ich bestimmt und wollte gehen, aber er hielt mich zurück.
„Nein, du kommst jetzt mit, ob du willst oder nicht“, entgegnete er wieder streng.
„Muss das sein? Ich wollte eigentlich nach Hause gehen“

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„Ja, das muss sein!“, knirschte er durch die Zähne und öffnete die Tür zum Beifahrersitz. Ich schaute wieder zu Lily hinüber, die ein wenig Platz gemacht hatte. Ich seufzte und setzte mich widerwillig neben sie.
„Du Sturkopf!“, flüsterte Owen mir zu, schloss die Tür und ging dann rüber, um sich hinter das Steuer zu setzen. Während der ganze Fahrt, sprach niemand ein Wort. Ich spürte immer wieder Lilys Blicke, aber ich versuchte, sie zu ignorieren und schaute somit die ganze Zeit aus dem Fenster, auch wenn es mir teilweise schwer viel.
„So, wir sind da“, erklärte Owen und parkte das Auto auf dem vorhandenen Parkplatz. Nachdem ich ausgestiegen war, stieg auch Lily aus. Ich folgte Owen und betrat das Haus, das ich auch wenige Stunden vorher betreten hatte. Als Owen die Treppe hinaufging, blieb ich verdutzt stehen: „Gehen wir nicht ins Wohnzimmer?“
„Nein, ihr kommt mit hoch“, befahl der Chef des Hauses und verwirrt folgte ich ihm. Als wir oben ankamen, öffnete er die Tür zu Lilys Schlafzimmer.
„Da rein!“, erklärte er kurz angebunden und scheuchte uns in das Zimmer.

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Dann schloss er hinter uns die Tür ab.
„Ihr bleibt jetzt solange da drin, bis dass ihr eure Probleme geklärt habt“, ertönte seine Stimme dumpf durch die Tür, „Ich warte hier vor der Tür und sobald alles geregelt ist, könnt ihr mich ja rufen“
Da protestieren sinnlos war, setzte ich mich auf das kleine, blaue Sofa von Lily. Sie tat es mir gleich und setzte sich neben mich.
„Ethan …“, begann sie, doch ihre Stimme brach ab. Ich schaute sie aus dem Augenwinkel an und sah, wie ihr Kopf gesenkt war und ihre Schultern nach unten hingen. Obwohl ich so verletzt und enttäuscht von ihr war, brach es mir das Herz, sie so zu sehen.
„Was ist?“, gab ich zurück und schaute sie an. Sie sah mich mit ihren großen Rehaugen traurig an.
„Es … es tut mir leid“, erklärte sie und Tränen liefen über ihr hübsches Gesicht.

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Ich hätte sie am liebsten im Arm genommen, doch ich tat es nicht und schwieg.
„Ich wollte dich nicht verletzen oder kränken“, murmelte sie und schluchzte laut auf. Die Tränen vermischten sich mit ihrer Schminke und verschmierten ihr Gesicht.
„Wieso hast du mich all die Male abserviert? Bin ich dir nicht mehr wichtig?“, fragte ich mit ruhiger Stimme und ich merkte, wie Panik in mir aufstieg.
„Doch, du bist mir wichtig, sehr sogar“, entgegnete sie mit fester Stimme und schaute mir tief in die Augen, „Aber du weißt doch, dass ich im Moment so viel für die Uni zutun habe“
„Lily, kein Student arbeitet so viel für die Uni, wie du es tust. Ich habe Verständnis dafür, dass du dir in wenigen Jahren deinen Traum erfüllen willst und du somit hart daran arbeitest, aber kann es sein, dass du ein wenig übertreibst?“

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„Du bist also dagegen, dass ich meinen Traum erfüllen möchte?“, entgegnete sie verletzt.
„Nein, ich bin nicht dagegen. Ich bewundere dich sogar, dass du so hart daran arbeitest und habe den größten Respekt davor, aber ich finde, du übertreibst ein wenig. Du hängst Tag und Nacht vor den Lehrbüchern, aber das Leben besteht nicht nur aus lernen und arbeiten. Was ist mit deiner Familie und deinen Freunden? Was ist mit mir? Zählt es nicht im Leben, sich mal ein bisschen Freizeit zu gönnen und etwas mit seinen Liebsten zu unternehmen?“
„Doch, natürlich zählt das …“, erwiderte sie und unterbrach sich selber. Ich musterte sie und ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie überlegte. Ich ließ ihr die Zeit und wartete geduldig.
„Durch meinen Ehrgeiz und meinem Perfektionismus habe ich wohl doch ein wenig übertrieben, oder?“, flüsterte sie und brach die kurze Pause. Ich nickte daraufhin nur.

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„Ich habe dich wohl sehr vernachlässigt in den letzten Wochen, nicht wahr?“
„Ja, das hast du“, entgegnete ich ruhig.
„Es tut mir leid, Ethan. Ich wollte das nicht“, entgegnete sie und schluchzte. Ich nahm sie im Arm und tröstete sie.
„Was hälst du davon, dass wir uns nur am Wochenende sehen, damit jeder in der Woche genügend Zeit, zum Lernen hat und am Wochenende können wir ja dann zusammen lernen und etwas unternehmen“, schlug ich ihr vor.
„Ja, so machen wir das“, erwiderte sie.
„Gut und was ist mit … dem blonden Mann?“, fragte ich und ich spürte, wie die Eifersucht und die Panik durch meinen Körper strömten.
„Du meinst David?“, fragte sie und grinste mich an.
„Was grinst du so? Ich finde das gar nicht witzig“, erwiderte ich mürrisch.

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„Du brauchst keine Angst zu haben. David ist vergeben und ich liebe nur dich, auch wenn ich es in den letzten Wochen nicht so sehr gezeigt habe“, entgegnete sie sanft und schaute mich verliebt an.
„Aber er hat dich so verliebt angeschaut“, sagte ich.
„Ethan, er hat so verliebt geschaut, weil er von seiner Freundin gesprochen hatte. Das hat gar nichts mit mir zutun, glaub mir“
„Wirklich?“, fragte ich nach, da ich trotzdem unsicher war.
„Wirklich, Ethan. Du kannst ihn und seine Freundin auch das nächste Mal kennen lernen, wenn du das möchtest“, entgegnete sie und ich seufzte. Ich hatte ihr wohl Unrecht getan und jetzt schämte ich mich für meine Eifersucht.
„Es tut mir leid, dass ich eben so eifersüchtig war“, grummelte ich.
„Weißt du was? Wir vergessen den Zwischenfall und arbeiten an uns und an unsere Beziehung, damit uns so was Blödes nicht mehr passiert, okay?“

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„Einverstanden“, erwiderte ich und küsste sie voller Leidenschaft. Mir war es peinlich, dass ich so beleidigt reagiert hatte und auch Lily war sich ihren Fehlern bewusst, aber nun war ich glücklich, dass unsere Probleme aus der Welt waren und ich war mir sicher, dass, wenn wir beide fest an uns und unsere Beziehung arbeiten, dass alles wieder so wie früher werden kann.
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Entschuldige, dass es mit dem Kommi so lange gedauert hat! :ciao:

Also, ich bin ja irgendwie enttäuscht, dass Lily doch nicht mit dem blonden Typen fremdgeht, denn das hätte der Geschichte noch etwas mehr Würze gegeben. Ich hätte gerne gesehen, wie Ethan kämpft, um ihre Liebe zurück zu gewinnen. Das wäre sicher spannend gewesen. :)
 
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Entschuldige, dass es mit dem Kommi so lange gedauert hat! :ciao:
So lange du mich nicht komplett vergisst, ist das alles kein Problem ;) .. Umso mehr freue ich mich dann auf ein Kommi von dir :)
Also, ich bin ja irgendwie enttäuscht, dass Lily doch nicht mit dem blonden Typen fremdgeht, denn das hätte der Geschichte noch etwas mehr Würze gegeben. Ich hätte gerne gesehen, wie Ethan kämpft, um ihre Liebe zurück zu gewinnen. Das wäre sicher spannend gewesen. :)
Ich weiß, dass die Story im Moment nicht so extrem spannend ist, aber das wird sich ändern :D.. Natürlich wäre es reizvoll gewesen, wenn Lily fremd gegangen wäre oder wenn der blonde, junge Mann versucht hätte, Lily für sich zu gewinnen und dann Ethan hätte kämpfen müssen, aber ich habe anderes mit Ethan vor :D(zudem bin ich kein Freund vom fremdgehen, auch wenn die Story fiktiv ist ;))

Ich hoffe aber, dass du weiterhin meine FS liest ;)

@ALL, ich muss mich entschuldigen, dass es bis jetzt noch nicht weitergegangen ist.. Ich weiß, es ist mittlerweile schon einen Monat vergangen, aber mein RL macht es mir im Moment nicht einfach und ich bin emotional nicht wirklich auf der Höhe.. Ich hoffe, ihr habt dafür Verständnis.. Hier wird es aber definitiv weiter gehen, auch wenn es im Moment länger dauert, als geplant..

lg lyn :hallo:
 
Chapter Thirty

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Nachdem der bunte Herbst sich verabschiedet hatte, kam der kalte Winter. Regelmäßig schneite es und die Stadt versank unter den weißen Kristallen. Oft sah man die Menschen beim Schneeschaufeln, Schneekugeln werfen oder vor allem vor Weihnachten, beim Geschenke kaufen. Ich konnte dieser Jahreszeit nicht viel abgewinnen und somit verließ ich nur das Haus, wenn es nötig war, genauso wie heute.

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Ich lag faul auf dem Sofa und zappte durch das Fernsehprogramm. Es war aber nicht der kristallene Schnee oder das kalte Wetter, warum ich den Winter nicht mochte. Ich liebte sogar den weißen Schnee, der die komplette Stadt damit einhüllte. Nein, ich hasste die Vorweihnachtszeit und Weihnachten selber und das lag daran, dass ich immer wieder aufs Neue an dieser Zeit von meiner Vergangenheit eingeholt wurde. Als kleines Kind hatte ich mich immer sehr auf Weihnachten gefreut. Mit großen Augen beobachtete ich, wie meine Mutter den Weihnachtsbaum und den offenen Kamin schmückte. Neben dem Tannenbaum stand auf ein kleines Tischchen die Krippe, die ich immer mit großem Stolz aufbauen durfte. Seitdem
mein Vater aber wieder zum Alkoholiker wurde, gab es bei uns kein Weihnachten mehr. Wie jedes Jahr am ersten Advent, holte meine Mutter den Weihnachtskram raus, um mit mir das Wohnzimmer zu schmücken. Als dann an diesem Abend mein Vater betrunken von der Gaststätte kam und uns sah, bekam er einen Wutanfall und trat gegen den schon aufgestellten Weihnachtsbaum, den meine Mutter gerade mit goldenen und roten Weihnachtskugeln schmückte. Die wenigen Weihnachtskugeln fielen zu Boden und blieben in tausenden kleinen Scherben liegen. Ich versteckte mich hinter dem Sofa und hielt mir die Ohren zu, als mein Vater meine Mutter anbrüllte. Ich hatte Angst, da ich wusste, dass er sie wieder schlagen würde und er würde mich danach schlagen. Ich war zwar damals nur fünf Jahre alt gewesen, aber diese Erinnerungen waren dermaßen in meinem Kopf eingeprägt, dass ich sie nie wieder vergessen würde.

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„Ethan?“, hörte ich mir eine vertraute Stimme, die mich aus meinen Gedanken zurück holte. Ruckartig stand ich auf und drehte mich um. Ich sah Betty und Lily vor mir, die mich beide anlächelte.
„Hey“, erwiderte ich ein wenig verwirrt, da ich nicht mitbekommen hatte, dass Lily an der Haustür klingelte und meine Tante ihr die Tür öffnete. Lily lächelte mich weiterhin an, kam auf mich zu und küsste mich.
„Ich lass euch beiden Mal alleine. Wir sehen uns heute Abend, Ethan“, sagte meine Tante, zog sich ihre Winterjacke an und verließ kurz darauf das Haus.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte meine Freundin und musterte mich an.
„Ja, ja, alles in Ordnung. Ich war nur kurz in Gedanken“, erwiderte ich, setzte mich wieder hin und starrte auf dem Fernseher. Ich spürte, wie sie sich neben mir setzte und sie mich mit ihren warmen Blick bemusterte. Sie hatte den immer drauf, wenn etwas nicht stimmte, auch wenn sie nicht weiterhin nachfragte.

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„Okay“, knurrte ich etwas genervt, schaltete den Fernseher aus und schaute sie an, „ Es ist nicht alles gut. Ich musste eben an meiner Vergangenheit denken“
„Das ist für dich im Moment bestimmt nicht einfach. Überall sieht man glückliche Familien, die mit ihren Kindern den Weihnachtsmarkt besuchen, gebrannte Mandel und Glühwein genießen“, erklärte sie und schaute mich mitfühlend an.
„Es ist wirklich nicht einfach. Ich erinnere mich immer zu an dieser Jahreszeit, wie es damals war, als meine Mutter und ich das Wohnzimmer weihnachtlich dekorierten und …“, meine Stimme brach mitten im Satz an.
„ … es auf einmal anders war“, beende Lily meinen Satz, „Ich kann dich wirklich gut verstehen, aber waren es nicht deine Worte, die Vergangenheit ruhen zu lassen und ein neues Leben zu beginnen?“
„Ja klar, waren das meine Worte, aber es gibt Situationen, in denen mich meine Vergangenheit noch einholt und in denen ich es schwer habe“, erklärte ich ruhig.
„Das kann ich auch nachvollziehen Ethan, aber sich deswegen den lieben langen Tag zu verkriechen, macht die Situation auch nicht besser“, erwiderte sie und ich wusste, dass sie recht hatte, auch wenn ich es mir nicht immer eingestehen wollte.

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„Versuch es doch mal, mit anderen Augen zu sehen. Du hast jetzt eine neue Familie und neue Freunde, die gerne mit dir diese Zeit verbringen wollen und dir diese schwere Zeit es so angenehm wie möglich machen wollen“, sagte sie und fügte hinzu, „ Zudem mag ich es nicht, dich so traurig zu sehen“ Ich schaute ihr tief in die Augen und musste seufzen. In den letzten Tagen haben Lily wie Owen versucht, mich aufzumuntern und mich dazu zu bewegen, eine Runde auf dem Weihnachtsmarkt zu machen, aber ich hatte mich immer wieder dagegen gewehrt.
„Du willst bestimmt mit mir auf dem Weihnachtsmarkt gehen“
„Ja, das möchte ich gerne, aber ich wollte heute Weihnachtsgeschenke kaufen und ich hätte gerne, dass du mitkommst“, erklärte sie und lächelte mich zuckersüß an. Dieses Lächel setzte sie immer auf, wenn sie etwas wollte und sie schaffte es auch immer wieder, mich weich zu kriegen. Ich versuchte zwar, ihr Lächeln zu ignorieren, aber ich konnte diesem nicht lange widerstehen. Wieder seufzte ich und Lily strahlte über das ganze Gesicht, da sie es wieder geschafft hatte.

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„Aber zuerst gehst du dich duschen“, erwiderte sie in einem gespielt tadelnden Ton“
„Aye, aye Chef“, entgegnete ich und verschwand ins Badezimmer. Nach zwanzig Minuten war ich frisch geduscht und angezogen und wir konnten uns somit auf dem Weg in die Stadt machen. Da Lily nicht wollte, dass wir mit dem Auto fahren, gingen wir zu Fuß. Nach einer halben Stunde kamen wir im Stadtzentrum an und Lily marschierte schon auf das erste Kleidungsgeschäft zu. ‚Frauen‘, dachte ich nur und folgte ihr hinein. Schnell fand ich sie in der Frauenabteilung. Sie besah ein Kleidungsstück nach dem anderen, bis sie keines mehr greifen konnte und verschwand in der Umkleidekabine. Sie probierte jedes Teil an und präsentierte es mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit fragte ich ihr: „Wolltest du keine Weihnachtsgeschenke kaufen?“
„Doch, das werden wir auch noch machen, aber es ist so lange her, dass ich shoppen gegangen bin und ich könnte einige neue Kleidungsstücke gut gebrauchen“, antwortete sie mir und verschwand wieder in der Umkleidekabine.

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„Ja, aber warum lässt du dir Kleidungsstücke nicht schenken?“
„Weil die alle einen grausigen Geschmack haben und ich es dann im Nachhinein umtauschen kann“
„Aber dann kannst du doch bis nach Weihnachten warten, bis dass alles billiger ist“, erwiderte ich.
„Ich brauche die Sachen aber jetzt“, entgegnete sie stur und verließ die Umkleidekabine. Sie hängte die Sachen weg, die sie nicht nahm und ging freudenstrahlend zur Kasse. Seufzend lief ich hier hinterher. Nachdem sie bezahlt hatte, verließen wir das Geschäft.

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„Weißt du eigentlich, was sich Tante Betty zu Weihnachten wünscht?“, fragte sie.
„Ich habe keine Ahnung“, entgegnete ich. Ich hatte das ‚Geschenke kaufen‘ für Weihnachten verdrängt und mir somit keine Gedanken gemacht, wem ich was schenken sollte.
„Wir werden schon was finden“ entgegnete sie und steuerte auf das nächste Geschäft zu. Ich folgte ihr, stieß aber unabsichtlich mit jemandem zusammen.

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„Entschuldigung“, murmelte ich und drehte mich zu der Person um. Als ich aber ein paar schwarze Augen sah, lief es mir eiskalt den Rücken runter.
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Ach, ich mag nicht schon an Weihnachten denken. ;)
Da versinkt Ethan also wieder in Selbstmitleid. Ich mag ihn ja, aber manchmal nervt er echt. ;) Ich bin neugierig, wer ihm da nun über den Weg gelaufen ist - sein verhasster Vater vielleicht?!

Lynie schrieb:
[...]aber es geben Situationen, in denen[...]
Lynie! *schimpf* Es heißt "aber es gibt Situationen"! :hallo: (Da hat aber auch Deine Betaleserin nicht aufgepasst!)
 
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Ach, ich mag nicht schon an Weihnachten denken. ;)
Ich ehrlich gesagt auch nicht, obwohl ich ja die Atmosphäre an Weihnachten sehr mag :)
Da versinkt Ethan also wieder in Selbstmitleid. Ich mag ihn ja, aber manchmal nervt er echt. ;) Ich bin neugierig, wer ihm da nun über den Weg gelaufen ist - sein verhasster Vater vielleicht?!
Naja, ich würde das nicht so ausdrücken.. Es kann sein, dass ich es vielleicht ein bisschen übertrieben habe, aber ich möchte auch, dass meine Leser Ethan verstehen und auch wenn die FS "The Life after the Darkness.." heißt, soll die Vergangenheit von Ethan nicht komplett in Vergessenheit geraten :)

Wer ihm da über dem Weg gelaufen ist, wirst du schon im nächsten Kapitel erfahren ;)
Lynie! *schimpf* Es heißt "aber es gibt Situationen"! :hallo: (Da hat aber auch Deine Betaleserin nicht aufgepasst!)
Meine Betaleserin hat vor einige Monaten wegen private Gründe aufgehört, meine Kapiteln beta zu lesen und ich hatte vorübergehend eine neue gefunden, die mir aber im Endeffekt nicht viel brachte.. Ich habe aber nun eine andere Betaleserin und sie hat die letzten sechs Kapiteln nochmal nachgeschaut und verbessert.. Ich habe die letzten 6 Kapiteln auch ausgetauscht ;)

Vielen lieben Dank für deinen Kommi :)

@ALL, bis jetzt habe ich weder Text, geschweige die Bilder fürs nächsten Kapitel.. Im Moment liegen meine Prioritäten anders, aber das heißt nicht, dass es hier nicht weiter geht ;).. Es wird halt eben nur etwas länger dauern als gewöhnlich.. Ich hoffe, ihr habt dafür Verständnis :)

lg lyn :hallo:
 
Hallo Lynie,
wann gibt es denn die Fortsetzung? :hallo:
Huhu Dani,
sry, dass es bis jetzt noch nicht weiterging.. Ich muss mich echt schämen :argh:

Ich habe Ende des letzten Jahres einfach nicht die Kurve bekommen, weil ich emotional in ein totales Tief steckte.. Mittlerweile hat sich mein Leben aber zum positiven geändert, aber nun bin ich zeitlich ziemlich eingeschränkt.. Ich kann ehrlich gesagt nicht genau sagen, wann es weiter geht, aber es wird definitiv hier weitergehen :)

Ich hoffe, du und auch die stillen Leser können sich noch etwas gedulden..

lg lyn :hallo:
 

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