Warum wird dieser Thread eigentlich so selten genutzt?
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Ich habe mir gestern "
mother!" angesehen. Auf den Film habe ich schon hingefiebert, seit ich vor einem halben(?) Jahr den Audio-Trailer dazu im Kino "gesehen" habe.
In den
Hauptrollen sind Jennifer Lawrence und Javier Bardem zu sehen. Außerdem gab es auch einige bekannte Nebendarsteller, wie z. B. Michelle Pfeiffer, Ed Harris, die Gleeson-Brüder (Harry-Potter-Fans sollten zumindest Domhnall erkennen) und Kristen Wiig. Regisseur und Drehbuchautor ist Darren Aronofsky, von dem auch "Black Swan" stammt.
Zum
Inhalt des Films mag ich gar nicht so viel sagen, um ehrlich zu sein. Aufhänger des Films ist die Geschichte um ein namenloses Ehepaar, das gemeinsam in einer alten Villa lebt. Sie ist bedeutend jünger als er und steckt in die Renovierung des Hauses ihr ganzes Herz. Er ist ein Schriftsteller mit Schreibblockade, der nach Inspiration sucht. Erst seltsam, dann unheimlich und gefährlich wird das Ganze, als Stück für Stück immer mehr Fremde ins Haus kommen, die Er zwar herzlich willkommen heißt, von denen Sie sich aber immer stärker bedroht fühlt.
Das ist zumindest die grobe Inhaltsangabe, die man so in etwa auch auf Wikipedia und in den Kritiken diverser Online-Magazine findet. Worum es in diesem Film aber tatsächlich "geht", steht auf einem ganz anderen Blatt. Denn das erkennt man - wenn überhaupt - erst ganz am Schluss. Auf alle Fälle ist es
Interpretationssache. Wir haben nach dem Film jedenfalls sehr ausführlich darüber diskutiert.
Aber selbst wenn man aus der Handlung so gar nicht schlau wird, ist der Film wirklich ein sehr
intensives Erlebnis: Er schafft es, von scheinbarer Normalität Schritt für Schritt in einen Alptraum abzugleiten, der sich bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus steigert. Er beeindruckt, indem er schockiert: Jedes Mal, wenn man denkt, schlimmer kann's nicht werden, setzt der Film noch einen drauf - bis hin zum Absurden. Vom Genre her würde ich ihn als psychologischen Horrorfilm bezeichnen. (Der Horror spielt sich zwar größtenteils im Kopf des Zuschauers ab, brutale Szenen gibt es aber dennoch.)
Meine Reaktionen während des Films reichten von "Hm, schönes Haus" über "Hä, was...?", "Ernsthaft?!, "Ach du Sch...!" bis hin zu "Ich halt mir mal lieber die Augen zu und steck mir die Finger in die Ohren".
"mother!" ist also wirklich kein Film, den man "gern" schaut oder den man "genießt". Aber er bleibt definitiv hängen. Schauspielerisch ist er in meinen Augen ebenfalls erstklassig. (Ich freue mich jetzt schon auf die Oscar-Verleihung im Februar.) Für mich ist es bisher der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe (und ich gehe oft ins Kino). Und dennoch werde ich ihn mir nicht nochmal ansehen können.
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Hat ihn sonst noch jemand gesehen? Mich interessiert wirklich, wie der Film auf andere Zuschauer wirkt. Unsere Statistik sieht wie folgt aus: Wir waren zu dritt; zwei waren begeistert, einer fand ihn doof und nichtssagend.