Fotostory Oxana - Wege des Gewissens ♦ abgeschlossen ♦

Hallo..!!
Gutes Kapitel muss man sagen..!! :up:
Ich habe da so eine Vermutung was passieren könnte..:idee:
Vielleicht verliert jemand sein Job und das Geld wird doch knapp denn das hörte sich am Ende ein wenig so an.. %)
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf das nächste Kapitel..!! :read:
Ich gucke jeden Tag rein ob was neues kommt..!! :nick:
Mach weiter so..!!
Liiiebe Grüße
Kakii :lalala:
 
Hallo Kakii :hallo:

Geld wird in den nächsten Updates noch keine Rolle spielen. Es wird erst einmal Zeit, Oxanas Gefühlsleben auf den Kopf zu stellen.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!
 
Hallo Stev,
freu mich schon auf die drohenden Gefühlswirren. :D Vorher will ich aber noch kurz einen kleinen Kommi dalassen:

10 Schrumpelfinger: Köstlich, wie Oxana ihren Frust an Roland auslässt. Dabei hat er sich nur typisch männlich verhalten, er hat ihre rundliche Figur einfach ignoriert. Möchte auch nicht wissen, wie sie ausgeflippt wäre, wenn er was gesagt hätte. Das sind so Momente, wo mir meine heterosexuellen Geschlechtsgenossen einfach nur leid tun. :lol: Und auch alle anderen, die in diese Falle stolpern. Roland meistert das aber echt gut. Und hilft ihr sogar mit dem Jammern auf- und mit dem Trainieren anzufangen.

11 Lasst die Pfunde purzeln: Neben "Julia" (man sollte solche Zeitschriften herausgeben, die sind sicher immer ein lohnendes Geschäft) ist es erneut Roland, der Oxana hilft, ihr ehrgeiziges Vorhaben durchzuziehen. Ist zwar auch bei Sims oft ganz schön langwierig, aber dann nehmen die ja echt recht schlagartig ab. ;) Muss jedesmal lachen, wenn das passiert.

12 Umbau: Ja, mit etwas gutem Willen ist eben doch Platz in der kleinsten Hütte. Sims wissen außerdem gut, wie man Partys feiert. Wer von uns kann schon auf Anhieb synchron Schlambada tanzen? ;) Nur die simlischen Einbrecher sind meistens selten dämlich. :lol: Die Aufgabe, das Haus zu vergrößern, ohne die ursprünglichen Mauern einzureißen, hast du ziemlich elegant gelöst, find ich. (Hab während er Lektüre diverser Single-Geschichten immer wieder überlegt, wie ich das gemacht hätte. Vermutlich ganz ähnlich wie du.) Jedenfalls ist ein schickes Häuschen draus geworden, dass seinen beiden Bewohnern endlich das bietet, was sie brauchen. Und Roland ist echt ein Schatz. Gut, dass Oxana das auch erkennt. :)

LG Michalis
 
Kapitel 13: Peinlich, peinlich

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Die Sonne musste schon vor einigen Stunden aufgegangen sein, denn in meinem Schlafzimmer war es heiß wie in einem Backofen. Für eine Klimaanlage hat das Geld immer noch nicht gereicht. Verschlafen tapste ich in die Küche und konnte noch im Halbschlaf Roland ausmachen, der bereits am Esstisch saß. Es ist doch nicht normal, dass ein Mensch freiwillig so früh morgens aufsteht. Aber ich brauchte jetzt eine Erfrischung. Der kühle Hauch aus dem Kühlschrank tat schon gut und ein kalter Saft würde mir noch besser tun.

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Ich griff nach der Flasche und drehte mich langsam um. Was war denn dieser verschwommene Schatten direkt neben Roland. Und als meine Augen langsam ihre Funktion wieder aufnahmen und ein scharfes Bild zeigten, erkannte ich Tristen. "Arrrgghhh!", schrie ich entsetzt und begann mit meinen Händen zu fuchteln. Der Saft rollte irgendwo in die Ecke. Entsetzt sprang Tristan auf schaute mich an, wie ein Reh im Scheinwerferlicht.

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Doch eine Erklärung musste warten. Ich ließ die beiden Jungs allein und lief mit hochrotem Kopf aus der Küche. Wieso passiert mir immer so etwas Peinliches? Wieso muss ausgerechnet an dem Morgen, an dem ich ungekämmt und ungewaschen und zudem noch in knapper Unterwäsche die Küche betrete, ein fremder Mann am Tisch sitzen?

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Ich holte meine Sachen aus dem Zimmer, schlich vorsichtig um die Ecke, um sicher zu gehen, dass Tristan mich nicht doch aus der Küche heraus sehen konnte, und verschwand im Badezimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche und einiger Zeit vor dem Spiegel, war ich so weit, dass ich mich unter fremde Menschen wagen konnte. Allerdings wollte ich das Bad nur ungern verlassen, schließlich war Tristan immer noch im Haus und mein Auftritt von eben war einfach zu peinlich.

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Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt weit und lugte hinaus. Auch das noch! Roland und Tristan saßen beide auf dem Sofa und schauten fern und für mich gab es keinen Weg an den beiden vorbei. Als lief ich einfach hastig in Richtung Haustür. Ich versuchte mich so gut es ging, hinter meiner Hand zu verstecken, was mir ein breites Grinsen von Roland einbrachte. Wenigstens schaute Tristan nicht in meine Richtung.


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Da stand ich nun, allein vor meinem Haus. Rein konnte ich jetzt auf keinen Fall mehr, also schlenderte ich in Richtung Stadtzentrum. Allerdings war um diese Uhrzeit noch nicht viel los hier. Als ich mich gelangweilt im Saloon umsah, entdeckte ich eine Tafel mit Billardtricks und da ich ohnehin nichts Besseres zu tun hatte und zudem auch noch ohne Zuschauer war, schnappte ich mir das beiliegende Xylophon und versuchte eine Kugel darauf landen zu lassen. Nach dem fünften Versuch hob wenigstens die Kugel vom Tisch ab und beim vierzehnten erklang das Xylophon zu ersten Mal.

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"Gut gemacht", erklang eine tiefe Männerstimme aus einer dunklen Ecke des Raums. Überrascht sah ich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und entdeckte Gerdas Mann Albert. Bis zu diesem Moment wusste ich nicht, dass er auch hier war. Und zum zweiten Mal an diesem Morgen lief ich rot an.

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"Oxana, nicht wahr?", fragte er mich lächelnd. "Hast du etwas dagegen, wenn ich mitspiele?". Ich schüttelte mit dem Kopf und Albert trat zu mir an den Tisch. "Dann lass uns doch eine richtige Partie gegeneinander spielen. Welche Kugeln?". "Die Halben", antwortete ich und Albert bereitete den Tisch vor. Und gleich mit dem ersten Stoß versenkte er zwei Kugeln.

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Wir spielten so lange, bis mein Magen sich zu Wort meldete. Immerhin hatte ich an diesem Tag noch nichts gegessen und es kam mir sehr gelegen, dass Albert mich zu einem Mandarinentörtchen einlud. Wir unterhielten uns lange über das Leben als Farmer in der Sierra Simlone. Ein hartes Leben, aber auch ein sehr aufregendes, wie ich fand.
 
Hallo Stev,
10 Schrumpelfinger: Möchte auch nicht wissen, wie sie ausgeflippt wäre, wenn er was gesagt hätte.
Roland hätte sicher nichts zu lachen gehabt ;)

12 Umbau: Wer von uns kann schon auf Anhieb synchron Schlambada tanzen?
Ich habe durchaus ein paar "Partytänze" gelernt und mit einem Teilo meiner Clique würden wir die sogar synchron auf die Reihe bekommen. Eigentlich schade, dass es nicht mehr üblich ist, Line-Dances in der Disco zu tanzen. Und die 70er habe ich eindeutig verpasst ;)

Vielen Dank fürs fleißige Kommentieren!
 
Hallo Stev84, ich habe mir Deine Story nun auch bis hierhin durchgelesen. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, aber ich kriege bei Stories dieser Art immer Lust, sofort selbst Sims 2 zu spielen. Vielleicht sind die Townies ein Grund dafür und die Tatsache, dass nicht alles mit Downloads vollgeklatscht ist, wie es in den meisten anderen Fotostories der Fall ist. Deine Story ist so herrlich simlisch (SimNation liegt also gleich neben Portugal, aha :lol:) und fröhlich, so dass man sie, zumindest bis jetzt, ganz unbeschwert lesen kann und kein größeres Drama befürchten muss (nicht, dass ich etwas generelles gegen Dramen hätte, wo ich doch selbst eines geschrieben habe bzw. außerhalb des Forums schreibe), ich denke, Du weißt vielleicht, wie ich das meine. Da auch die Kappes hier vorkommen, überlege ich schon die ganze Zeit, ob das hier die Story ist, die ich schon einmal von Dir gelesen habe, die hatte auch etwas mit einem Projekt zu tun und die Kappes spielten dort eine große Rolle...?
Ich werde die Geschichte jedenfalls weiter verfolgen. :hallo: Ich fände es übrigens toll, wenn Oxana mit Roland zusammen käme, aber ich glaube, das will sie nicht, oder?
 
@Dani
Ich mag die Townies eigentlich sehr gerne und bin immer froh, wenn sie mal in anderen Geschichten auftauchen. Es ist schon spannend zu sehen, wie sie sich bei unterschiedlichen Spielern entwickeln.
Um die Geschichte glaubhaft erzählen zu können, habe ich mir eine fest definierte Welt für die Sims geschaffen. Und ja, die SimNation grenzt in dieser Welt an Portugal. Ich habe wir gedanken zur Geschichte, zur Regierung und zu den Einwohner gemacht. So fälltt es auch mir leichter, eine schlüssige Geschichte zu erzählen.
Was die Dramen angeht, so werden diese noch kommen. Die Geschichte bis jetzt wra so eine Art "Vorgeplenkel" um Oxana und die anderen Charaktere einzuführen. Doch das wird sich schon sehr bald ändern.
Die Geschichte ist tatsächlich im Rahmen des Singleprojekts entstanden. Davon gibt es aber eine ganze menge, daher kann ich nicht sagen, ob du vielleicht schon bei Oxana gelesen hast, oder nicht. Naikes Geschichte hier im Form ("Auf Gedeih und Verderb") hat ja denselben Ursprung.
Du bist nicht die erste, die sich wünscht, dass Oxana und Roland zusammen kommen. aber ich will dir ja auch nicht die Spannung verderben, indem ich verrate, ob es jemals dazu kommt oder nicht.

Vielen Dank für deinen ausfürlichen Kommentar. Ich habe mich sehr gefreut.
 
Kapitel 14: Schmetterling im Bauch

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Es war noch spät geworden, am gestrigen Abend. Als ich nach Hause kam, war Roland schon im Bett und wecken wollte ich ihn auch nicht. Am Morgen empfing er mich dann auch schon grinsend und wartete auf eine Erklärung. "Ich hätte im Boden versinken können", begann ich zu erzählen. "Erst sieht Tristan mich halb nackt und dann laufe ich auch noch weg, wie ein kleines dreizehnjähriges Mädchen." Ich musste selber darüber lachen, wie blöd ich mich doch benommen hatte.

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Und Roland erging es nicht anders. "Tristan ging es da so wie dir", berichtete er lachend. "Erst war er kreidebleich wegen deines Geschreis und dann ist er so rot angelaufen, dass ich dachte, sein Kopf platzt gleich. Jedes mal, wenn eine leicht bekleidete Frau im Fernsehen zu sehen war, hat er beschämt auf den Boden gestarrt. Das war zu witzig. Aber das nächste mal warne ich dich vor, wenn jemand zum Frühstück hier ist."


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Gerade als ich das Auto der Fahrgemeinschaft verließ, klingelte mein Handy. "Hi Oxana", meldete sich Benny. "Ich würde heute Abend gerne etwas mit dir unternehmen. Allein. Hast du Lust?". Natürlich hatte ich Lust ihn zu sehen. Seine Stimme klang auf einmal so erleichtert. "Dann hole ich dich so gegen acht Uhr ab. Bis später dann."

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Hatte ich etwa gerade ein Date ausgemacht? Ich glaube schon. Ich hatte noch etwas Zeit um mich aufzustylen. An meiner Figur gab es jetzt nichts mehr zu meckern und das neue Kleid war auch angemessen für dieses Treffen. Trotzdem stand ich sehr aufgeregt vor dem Spiegel und war doch nicht wirklich zufrieden. "Hast du heute Abend noch etwas vor?", fragte mich Roland, der mein Zimmer betreten hatte. Ich erzählte ihm von meiner Verabredung, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihn diese Nachricht traurig stimmte. Wahrscheinlich war er bekümmert, weil es zwischen ihm und Brandi nicht so richtig lief. Ich glaube, ich musste in dieser Hinsicht unbedingt mal etwas unternehmen.

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Wie versprochen holte Benny mich ab und gemeinsam schlenderten wir zum Nachtclub im Stadtzentrum. Nicht nur ich hatte mich chic gemacht, auch Benny hatte sein Outfit verändert. Er sah wirklich gut aus, in diesen Shorts und dem hellen Pullover.

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Im Club war nicht viel los, aber was erwartet man auch mitten in der Woche? Dafür gehörte die Tanzfläche ganz alleine uns.

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Und im Gegensatz zu unserem letzten Besuch hier im Club fand Benny den Mut, mich nah an sich heran zu ziehen, wann immer die Musik es erlaubte. Ich konnte gar nicht genug davon kriegen in seine wunderschönen blauen Augen zu blicken.

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"Lass uns nach oben zur Bar gehen", schlug er vor und führte mich von der Tanzfläche herunter in Richtung der Treppe. Er bestellte auf Anhieb meinen Lieblingscocktail, aber er kannte mich schließlich.

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Und dann berührte er ganz vorsichtig meine Hand, die auf dem Tresen lag. Und als er ganz sicher war, dass ich sie nicht wegziehen würde, begann er sie sanft zu streicheln und lächelt mich mit seinem wundervollen Lächeln an. Und ich lächelte zurück. "Ich bin gleich wieder zurück", versprach er mir, als er einen Moment später aufstand, und ich hoffte inständig, dass er schnell wieder zurückkehrte.

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Benny verließ gerade wieder die Toilette, als ein Typ sich vor in drängte. "Ach nee, wen haben wir denn hier?", fragte er hämisch. "Benjamin unser Dorfpinocchio! Du solltest zurück in den Kuhstahl verschwinden, aus dem du gekrochen bist und nicht so ein hübsches Ding wie die Kleine an der Bar da belästigen!"

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Benjamin wollte etwas erwidern, aber Kasimirs finsterer Blick schüchterte ihn vollkommen ein. "Du wirst jetzt auf der Stell verschwinden, sonst....." Kasimir ließ die Drohung unausgesprochen, schlug aber seine geballte Faust in seine andere Handfläche. "Zisch ab, Kuhjunge, ab hier übernehme ich." Benjamin wollte nicht gehen, aber er kannte Kasimir gut genug um sich nicht mit ihm anzulegen und verließ mit gesenktem Kopf das Lokal.

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Die Minuten verstrichen, aber von Benjamin war nichts zu sehen. "Wo bleibt er bloß?", fragte ich mich besorgt, als sich jemand auf den Platz neben mich setzte. "Tut mir leid, aber hier sitzt schon jemand", erklärte ich dem gutaussehenden Mann. "Ich weiß", entgegnete er, "Benjamin lässt sich entschuldigen. Ihm ging es nicht so gut und ich soll ihn jetzt vertreten."

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Skeptisch schaute ich in die Richtung, in die Benny verschwunden war, aber von ihm war nichts zu sehen. "Ich heiße Kasimir", stellte der Typ sich vor, "Und du musst dann Oxana sein. Wie kommt es, dass eine Schönheit wie du mir bis jetzt nicht aufgefallen ist?". Ich wusste, dass das eine total plumpe Anmache war, aber meine Wangen röteten sich trotzdem und ich senkte verlegen meinen Blick. Kasimirs Charme konnte ich einfach nicht entfliehen.

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Er bot mir noch einen weiteren Drink an, doch ich lehnte ab. Ohne Benny wollte ich auch nicht mehr im Club bleiben. Also verabschiedete ich mich flüchtig und ging die Treppe hinunter. Doch Kasimir folgte mir. "Willst du wirklich schon gehen?", fragte er mich in einem solchen Tonfall, dass ich erneut errötete. Was war bloß los mit mir? "Komm, bleib doch noch bei mir. Der Abend ist doch noch viel zu jung. Ich bitte dich."

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Wie hätte ich da nein sagen können. Kasimir ließ uns zu einem Tisch bringen. "Bestell was immer du möchtest", bot er mir an. "Ich lade dich ein. Du sollst diesen Abend einfach nur genießen." Und das tat ich dann auch. Kasimir beobachtete angeregt, wie ich jeden Bissen meines Mandarinentörtchens sanft mit meinen Lippen umschloss und ein angenehmes Kribbeln breitete sich in mir aus bei dem Gedanken, von ihm beobachtet zu werden.

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Dann führte er mich auf die Tanzfläche. Ja, Tanzen war jetzt gut. Das war mein Element und dann würde ich es endlich wieder schaffen, einen klareren Kopf zu bekommen. Doch gerade als ich loslegen wollte, ergriff Kasimir meine Hand und zog mich ganz nach zu sich heran.

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Die Musik wurde langsamer und wir begannen uns im Kreis zu drehen. Kasimir schaute mir tief in die Augen und sein Blick wich nicht eine Sekunde von mir. Ich konnte spüren, wie seine Hände sanft meinen Rücken streichelten. Und dann rückte er sein Gesicht noch näher zu meinem und berührte mit seiner Nasenspitze zärtlich meine. Diese Berührung war einfach elektrisierend.

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Ich konnte nicht anders, als meinen Kopf auf seine starken Schultern zu senken. Er roch so gut und in diesem Moment wollte ich ihn nie wieder los lassen. Und er hielt mich einfach fest und tanzte mit mir.

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Es wurde spät. Kasimir begleitete mich zu meinem Haus. Er bestand darauf mich so spät nachts nicht mehr alleine gehen lassen. Und es war eine wundervolle Nacht. Die Sterne funkelten und der Mond war das einzige Licht auf dem Weg vom Stadtzentrum zu meinem grünen Haus. Ich genoss den Spaziergang mit ihm an meiner Seite.

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Er folgte mir bis zur Veranda. Ich drehte mich zu ihm hin und verabschiedete mich. Kasimir wirkte plötzlich überrascht und enttäuscht. Als ich die Tür aufschloss wurde mir auch bewusst wieso. Er hat mich den ganzen Abend lang umworben und da will ich ihn einfach so nach Hause schicken. Als drehte ich mich noch einmal um und ging auf ihn zu. Und ich konnte den Glanz in seinen Augen sehen, als meine Lippen sich seinen nährten.

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Ich konnte die Leidenschaft in seinem Kuss spüren und es fiel mir schwer, mich von ihm zu lösen. Doch ich tat es. "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder", flüsterte ich ihm zu, küsste ihn noch einmal flüchtig und verschwand im Haus. Durch das Fenster konnte ich beobachten, wie er noch einige Minuten mit verblüfftem Gesichtsausdruck vor meiner Tür verweilte.

 
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Und die 70er habe ich eindeutig verpasst ;)
Selbst ich war damals noch zu jung für sowas. Aber erinnern kann ich mich an diese Zeit. War echt... ähm - anders - damals. Alles eigentlich. :D

Oxana ist echt leicht zu beeindrucken, gleich mehreren Herren mit bisweilen eher zweifelhaften Motiven geht sie voll auf den Leim. Die Macho-Tour zieht voll bei ihr. :nonono: :) So nimmt sie ihr Goldstück zu Hause auch immer noch nicht so richtig wahr, jedenfalls nicht als Mann. Eigentlich können einem gleich alle beide leid tun, das wird sicher noch einigen Kummer geben... :ohoh:

LG Michalis
 
Kapitel 15: Streit

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Als ich am nächsten Tag aus dem Labor kam, erwartete mich ein wunderschöner Strauß roter Tulpen auf der Veranda. Die Blumen waren ganz sicher für mich, denn für Roland würden sie ja wohl kaum bestimmt sein.

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Ich war absolut überrascht und super glücklich. Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Mann mir Blumen nach einer Verabredung schenkte. Während einer Verabredung schon, aber noch nie danach. Ich roch an einer der Blüten und atmete den herrlichen Duft ein und mit dem Strauß in der Hand spazierte ich ins Haus. "Von wem sind den die Blumen?", fragte Roland, als er mich hereinkommen sah.

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Das war die Frage, die auch mich interessierte. Aber eigentlich konnte ich mir denken, von wem sie waren. Ich stellte die Blumen auf den Küchentisch und suchte nach einer Karte, die ich auch gleich darauf fand. "Als Dankeschön für den gestrigen Abend. Kasimir", las ich laut vor und strahlte über das ganze Gesicht. Dieser Mann war einfach wunderbar.

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"Kasimir? Was für ein Kasimir denn?", fragte Roland Stirn runzelnd. "Ich dachte, du wärst gestern mit Benny aus gewesen?". "War ich ja auch, aber Benny musste früh gehen und dann habe ich Kasimir kennengelernt", begann ich zu erzählen. "Er ist so ein toller Mann, dass kannst du dir kaum vorstellen." Ich war so froh, dass ich Roland endlich von meiner Bekanntschaft vorschwärmen konnte. Darauf hatte ich schon den ganzen Tag gewartet.

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"Kasimir?!" Roland sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Kasimir wer?". "T irgendetwas", antwortete ich, wobei ich etwas verwirrt über Rolands Reaktion war. "So ein kräftig gebauter Typ, etwa Mitte zwanzig", beschrieb ich ihn. "Markantes Gesicht, herrlich blaue Augen und längeres rotes Haar". "Doch nicht etwa Kasimir Tellermann?!", platzte es aus Roland heraus. "Oxana, wie konntest du dich bloß mit diesem Typen einlassen?!"

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Ich wich erschrocken zurück, doch Roland ließ sich davon nicht zurückschrecken. "Dieser Typ ist doch das Allerletzte. Seit ich hier in Sierra Simlone Stadt bin, schubsen er und seine Kumpels mich herum. Ich hab ihm mehr als einen blauen Fleck zu verdanken. Und ausgerechnet mit ihm lässt du dich ein? Wie kannst du mir das bloß antun?!"

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"Ich fass es einfach nicht, dass du auf diesen schmierigen Typen hereinfällst. Der gräbt doch alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Er macht den Frauen schöne Augen, vergnügt sich mit ihnen und lässt sie dann fallen wie eine heiße Kartoffel. Willst du wirklich das nächste Flittchen auf seiner Liste sein?"

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Das war jetzt aber zu viel. "Flittchen? Niemand nennt mich so, auch du nicht! Wenn du ein Problem mit Kasimir hast, dann ist das deine Sache. Und wie hätte ich ahnen können, dass er dir Schwierigkeiten macht? Hast du jemals mit mir darüber geredet? Hast Du? Nein, also mach mir jetzt auch keine Vorwürfe! Kasimir ist zu mir äußerst nett und zuvorkommend gewesen und ich lass nicht zu, dass du grundlos über ihn herziehst. Mich wird er nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel!"

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Mehr hatte ich ihm nicht zu sagen. Noch im Vorbeigehen warf ich ihm einen finsteren Blick zu, den Roland mit der gleichen Intensität erwiderte, und lies ihn allein in der Küche zurück. Ich war so sauer auf diesen blöden Kerl.


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Noch am selben Nachmittag klingelte es an der Tür und Kasimir stand vor mir. Kein Wunder, schließlich bin ich eine tolle Frau. Außerdem hab ich ihn angerufen, sicher ist sicher. Aber er hat keine Minute gezögert, um zu mir zu kommen. Als Roland ihn allerdings erblickte, lief er purpurrot an und ging auf mich los: "Wie kannst du nur!? Wie kannst du bloß diesen Arsch in unser Haus lassen?! Du bist wirklich das Allerletzte!"

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Kasimir blieb absolut ruhig und warf Roland nur einen bemitleidenden Blick zu. Mein Blick zeigte eher Verachtung. Diese Situation bewies doch eindeutig, dass an Rolands Geschichte nichts dran war. Wenn Kasimir so ein A****loch wäre, wie er ihn beschrieben hatte, dann hätte es jetzt sicher gekracht, aber Kasimir blieb die Ruhe selbst, während Roland nicht aufhörte mich zu beschimpfen.

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Und auch ich wurde immer wütender. Doch Kasimir ging auf mich zu und nahm mich beruhigend in den Arm. "Komm Oxana, lass uns gehen", überzeugte er mich liebevoll. "Dieser Clown ist den ganzen Ärger hier doch nicht wert." Recht hatte er. Und dann schmiegte ich mich noch enger an seinen Körper, im vollen Bewusstsein, dass Roland mir zusah. Ich war wirklich sauer auf ihn und ihm erging es da nicht anders.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann das, was Michalis zum vorigen Kapitel geschrieben hat, nur unterstreichen.
Wie dumm ist Oxana denn bitte? Wie naiv ist sie? Auch ich finde Kasimir schmierig und nebenbei auch gar nicht hübsch. Oxana hätte doch sofort merken müssen, dass etwas nicht stimmt, jedenfalls hätte ich mich an ihrere Stelle gefragt, wieso sich Benjamin nicht persönlich entschuldigen kommt. Und dann verliebt sie sich auch noch Hals über Kopf in Kasimir, obwohl sie auf Benjamin steht? :confused: Darüberhinaus denke ich, dass Roland (den ich von Oxanas Freunden am hübschesten finde) Oxana wirklich mag, und dass er nun ausrastet, könnte auch ein Zeichen von Eifersucht sein. Doch sie merkt es nicht und legt sich auch noch mit ihm an, indem sie sturerweise Kasimir ins Haus holt. Na, hoffentlich fällt sie mit ihm so richtig schön auf die Schnauze, vielleicht merkt sie dann, wie dumm sie eigentlich ist. Ich bin jedenfalls auf die Fortsetzung gespannt!

Übrigens habe ich mich mal auf Deiner Homepage umgeschaut und festgestellt, dass es sich hierbei tatsächlich um die Story handelt, die ich in meinem letzten Post angesprochen habe. Aber ganz gelesen habe ich sie noch nicht, nur überflogen, und bestimmte Kapitel sind bei mir hängen geblieben (wir hatten uns damals auch kurz PNs zu dem Thema geschrieben, meine ich). ;)

Ein kleines bisschen Kritik habe ich diesmal aber auch:
Seit ich hier in Sierra Simlone Stadt bin, schubsen er und sein Kumpels mit herum. [...] Ich fass es einfach nicht, dass du auch diesen schmierigen Typen hereinfällst.
Ich glaube, da hast Du Flüchtigkeitsfehler übersehen, ich würde die markierten Wörter durch seine, mich und auf ersetzen. :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Danni
Oxana ist super naiv, was aber darauf zurückzuführen ist, dass sie keien Erfahrung mit Männern hat. Benny ist einfach super schüchtern und Oxana ist sich daher immer noch nicht im klaren darüber, was er genau von ihr will, denn seine Signale sind für sie so zaghaft und zweideutig, dass sie einfach nicht weiß, woran sie bei ihm ist.
Kasimir sendet hingegen sehr eindeutige Signale. Und daher konnte er sie auch so leicht um den Finger wickeln. Und bei Rolands Verhalten spielt sicher auch Eiversucht eine gewisse Rolle. Aber in erster Linie ist er darüber entsetzt, dass Oxana sich ausgerechnet mit Kasimir einlässt, der ihn schon so oft so schlecht behandelt hat.

Vielen Dank für den Hinweis auf die drei Fehler. Ich habe sie gleich berichtigt.
 
Kapitel 16: Rendezvous mit Schrecken

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Hand in Hand schlenderte ich mit Kasimir zum neu angelegten Golfplatz. Wir wollten zwar nicht Golf spielen, aber hier gab es einen Teich und Rasen. Etwas, was sonst sehr selten war, hier in der Sierra Simlone.

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Wir setzten uns auf den weichen Rasen und genossen die Abendsonne, die langsam hinter dem Horizont verschwand und beobachteten dann den aufgehenden Mond. Es war wunderschön. Ich freute mich schon darauf, einmal meinen Kindern zu erzählen, dass ich das zweite Date mit ihrem Vater hier am Loch 4 des Golfplatzes von Sierra Simlone Stadt gehabt hatte.

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Als plötzlich die Sprenkelanlage des Platzes losging, sprangen wir laut lachend auf und flüchteten uns zu einer Bank, die im Trockenen stand und ließen uns darauf fallen. "Ich bin so glücklich, dass ich dich getroffen habe", flüsterte ich Kasimir zu, legte meinen Arm um ihn und begann vorsichtig seine Lippen zu küssen.

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Wir saßen einfach schweigend da. Ich hielt seine Hand und genoss es, in seinem starken Arm zu liegen.

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Verträumt blickte ich auf den Teich vor uns, in dem sich das Mondlicht spiegelte, als ich Kasimirs Hand bemerkte, die sich langsam in Richtung meines Busens schob. Ich war wie erstarrt und mein Herz begann zu rasen. So hatte mich noch kein Mann berührt. Seine Finger glitten unter den Stoff meines Kleides und er begann meine Brust zu massieren. Plötzlich bekam ich Angst. Das ging mir alles zu schnell. Doch ich konnte nicht nein sagen. Dazu waren seine Brührungen einfach zu schön.

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Er beugte sich zu mir vor und begann meinen Hals zu küssen und jeder Kuss jagte mir einen Schauer über den Rücken. In dieser Position musste er die Hand von meiner Brust nehmen und ich atmete erleichtert auf. Doch bevor ich seine Küsse richtig genießen konnte, spürte ich seine andere Hand, die unter mein Kleid glitt und sich langsam aber sicher an meinem nackten Oberschenkel hochschob. "Bitte Kasimir, hör auch", flüsterte ich mit bebender Stimme. "Bitte. Hier könnte doch gleich jemand vorbeikommen."

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"Bei mir würden uns drei weiter Jungs über die Schulter schauen und ich hab keinen Bock, bei dir Roland noch mal über den Weg zu laufen", erklärte Kasimir, hörte aber keineswegs auf mich zu küssen und zu berühren. "Es wird schon keiner vorbeikommen." Dann fühlte ich nur, wie er meinen Slip herunterzog und den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Entsetzt riss ich meine Augen auf. Er sollte aufhören!

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Irgendwie schaffte ich es ihn wegzustoßen. Mein ganzer Körper zitterte und ich schaute Kasimir ungläubig an. Ich konnte einfach nicht fassen, dass er das gemacht hatte. Das er mich einfach...gegen meinen Willen...ich hatte doch nein gesagt! Ich konnte kaum klar denken.

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Ich wollte nur noch weg. Nach Hause, so schnell wie es ging. Hastig richtete ich mich auf und wollte gehen, doch Kasimir packte mich am Arm und riss mich zu sich rum. "Wo willst du hin?", schrie er mich an. "Erst machst du mich heiß und dann lässt du mich nicht ran. So eine bist du also." "Wir kennen uns doch kaum", konnte ich gerade so flüstern.

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"Was glaubst du, warum ich dich gestern eingeladen habe?", brüllte er mich an. "Meinst du, ich gebe mein Geld einfach so für dich aus? Und dann lässt du mich nicht mal ran, sondern speist mich mit einem billigen Abschiedskuss ab. Und heute genau das gleiche Spiel? Nicht mit mir!". Er hob wütend seine Hand und ich zuckte nur hilflos zusammen, schloss meine Augen und wartete auf den Schlag.

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"Nein, nicht mal das bist du wert!", schnaubte er verächtlich und ging. Ich blieb wie angewurzelt stehen und zitterte immer noch am ganzen Körper. Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigte Und plötzlich kam ich mir so dumm vor. So unheimlich dumm. Wie hatte ich nur so naiv sein können.

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Ich setzte mich auf die Bank und wartete. Ich konnte sehen, dass er immer noch auf den Golfplatz war. Aber er drehte sich nicht um und ging direkt zum Ausgang. Trotzdem wollte ich sicher gehen, dass er weg war, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich hatte einfach Angst, ihm noch einmal zu begegnen.
 
Sowas habe ich irgendwie kommen sehen. Aber nun hat Oxana wenigstens eingesehen, dass es die falsche Entscheidung war, sich auf Kasimir einzulassen.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht und freue mich schon auf die Fortsetzung! :)
 
Kapitel 17: Kleiner Giftzwerg

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Die wenigen hundert Meter vom Golfplatz bis zu meinem Haus kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Ich lief sofort ins Bad und stieg unter die Dusche. Ich konnte seinen Geruch überall an meinem Körper riechen und musste ihn abwaschen. Anders hätte ich es nicht ausgehalten. Ich weiß nicht, wie lange ich unter der Dusche blieb, aber es muss lange gewesen sein.

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Und dann schlüpfte ich in meinen Schlafanzug, wie jeden Abend. Doch anstatt mich ins Bett zu legen, hockte ich mich in eine Ecke und hielt meinen Teddy fest umschlossen. Ich starte in die Dunkelheit und dachte an gar nichts.

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Die nächsten Tage tat ich so, als ob nichts geschehen wäre. Ich ging zur Arbeit, aß, schlief und kümmerte mich um den Garten. Ich wollte mit niemandem reden. Und selbst wenn, wem hätte ich mich anvertrauen sollen?

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Plötzlich wurde ich von hinten unsanft geschubst. Ich strauchelte nach vorne und ließ die Gießkanne dabei fallen. Als ich mich erschrocken umdrehte, stand ein etwa 13 jähriges Mädchen vor mir, das mich böse musterte. "Lass gefälligst deine Finger von meinem Vater, du Schlampe", schrie sich mich an.

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Ich war entsetzt. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Wer war dieses Mädchen überhaupt? Und wer war ihr Vater? Etwa Kasimir? Wenn dem so war, dann bräuchte sie sich keine Sorgen zu machen. Mit diesem Mann würde ich mich nie wieder einlassen.

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"Ich hab euch beide genau beobachte", schrie sie weiter. "Ich habe gesehen, wie ihr euch in der Stadt getroffen habt. Ihr ward zusammen Essen und du hast meinem Vater die ganze Zeit über schöne Augen gemacht. Aber ich werde nicht zulassen, dass du die Ehe meiner Eltern ruinierst. Nicht du dreckiges Großstadtflittchen!"

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"Aber ich weiß noch nicht einmal, wer dein Vater ist", stammelte ich, doch die Kleine ließ sich davon nicht beirren. "Ich bitte dich, jetzt gib es doch wenigstens zu. Jeder in der Stadt hat euch gesehen. Du konntest gar nicht genug von meinem Vater kriegen. Und erzähl mir jetzt nicht, dass du dich aus reiner Neugier mit einem Farmer aus einem kleinen Kaff wie Sierra Simlone Stadt unterhältst. Dieses hurenhafte Getue durchschaut mein Vater vielleicht nicht, aber mich kannst du nicht verarschen!"

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"Sie meint Albert", schoss es mir durch den Kopf. "Das muss seine Tochter sein!". Aber wie konnte sie glauben, dass ich etwas von ihrem Vater wollte? Doch sie hörte nicht auf damit, mich zu beschimpfen und ihre Beleidigungen wurden immer schlimmer. Und schließlich reichte es mir. "Halt dein vorlautes Mundwerk und verschwinde von meinem Grundstück!", schrie ich sie an und die Kleine zuckte sichtlich zusammen. "Sofort!" Ich hoffte, dass ich diesen kleinen Giftzwerg nicht wieder sehen musste.

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Was war bloß los? Erst fällt Roland mich grundlos an, dann entpuppt sich Kasimir als das Arsch, das Roland mir beschrieben hatte und nun fiel auch noch die Tochter von Albert und Gerda über mich her und warf mir eine Affäre mit ihrem Vater vor. Gerade mir! Ich hatte doch am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn ein Elternteil den anderen betrügt. Wie könnte ich da eine Affäre mit einem verheirateten Mann eingehen?

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Ich brauchte jemanden, bei dem ich mich ausweinen konnte. Und ich wollte, dass dieser jemand Roland war. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen, ihn um Verzeihung bitten, aber als ich seinen bösen Blick sah, wusste ich, dass eine Entschuldigung nichts bringen würde.

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"Geh mir einfach aus dem Weg", zischte er mich an und verschwand gleich wieder in seinem Zimmer, aus dem er gerade erst herausgekommen war. Ich schlug die Hände über meinem Gesicht zusammen und begann zu schluchzen. Wieso war er nur so böse auch mich?​

 
Na, hat's aber jemand bei allen verschi***. Ein reizendes Kind hat Albert da. :lol: Oxana wird es nicht leicht haben, das wieder auszubügeln. Sims sind ja sowas von nachtragend. ;) Dabei muss sie doch erst mal die Begegnung mit diesem Rüpel verdauen. Das fünfte Bild gefällt mir besonders gut, ein herrlicher Gesichtsausdruck!

LG Michalis
 
Oh ja, der Gesichtsausdruck auf dem fünften Bild ist wirklich klasse. Leider bekommt man den nur so hin, wenn man nicht zu realistische Augen-defaults im Spiel hat.

Ich liebe ja auch Oxanas Blick aus dem letzten Update Bild 7, wo Kasimir auf der Bank über sie herfällt. Wenn man solche Mimik sieht, dann merkt man erst, wie perfekt Sims2 für Fotostorys geeignet ist.
 
Hallo Stev,

ich kann mich erinnern, dass ich vor langer Zeit mal in deine Geschichte rein gelesen habe und jetzt hab ich sie wieder gefunden! Ich hab gerade von Anfang den ganzen Fred durchgelesen und bin schon fast in Versuchung, weiter zu lesen. Aber anderer Seits wäre es bestimmt auch nicht schlecht, auf die Häppchen zu warten.

Ich finde es herrlich wie du die Sachen umschreibst, z.B. in der zweite Aufgabe als ihr der Kittel nicht mehr passt. Ja ja ... Das Foto von ihrem Hintern! :lol:

Ich finds gut, das Oxana doch recht schnell erkennen musste, das Kasimir nichts Gutes im Schilde führt. Auch wenn ich glaube, dass er deswegen die Neuigkeit verbreitet, sie habe etwas mit Albert Kappe. Ich hoffe sie rächt sich dafür! :polter:

Roland tut mir ja ein bisschen leid, für mich scheint es so, dass er Oxana sehr gern mag und dann rennt sie immer den anderen Herren hinterher. Ich bin gespannt, ob die beiden noch zu einander finden und wie es weiter geht.

Liebe Grüße, farbenblind :hallo:
 
@farbenblind

Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich werde mich auch bemühen, so schnell es geht mal bei deinem Single vorbei zu schauen.

Ich umschreibe Dinge gerne, anstatt sie einfach so zu benennen. Erstens denke ich, dass ich so weniger Leuten auf den Schlipps trete. Vielleicht wäre der ein oder andere Leser, der kräftig gebaut ist, ja beleidigt, wenn ich zu offen über die Probleme des Dickseins schreibe. Und lustiger ist es zudemm auch, wenn manches nur angedeutet und umschrieben wird :D

Oxana ist noch sehr naiv. Sie hatte noch nie eine richtige Beziehung und ist nicht darauf gefasst, dass sie jemand verletzen könnte. Allerdings hat Kasmir nichts mit dem Gerücht mit Albert zu tun. Miranda hat Oxana und ASlbert tatsächlich ein paar Mal zusammen in der Stadt gesehen. Das war alles ganz harmlos, aber eine Tochter kann da manchmal zu viel hineininterpretieren.

Und Roland mag Oxana wirklich gerne, aber sie sieht das einfach nicht. Aber wer weiß, vielleicht finden die beiden ja doch noch zueinander....
 
Kapitel 18: Ein Freund hilft

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Ich musste mit jemandem sprechen. Ich musste jemandem erzählen, was passiert war. Mit Roland, mit Kasimir, mit der kleinen Kappe. Aber Benny reagierte nicht auf meine Anrufe und mit Gerda konnte ich darüber nicht sprechen. Also rief ich Tristan an.

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Er war überrascht von meinem Anruf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur über Roland etwas miteinander zu tun gehabt. Aber Tristan kannte Roland besser als jeder andere, wahrscheinlich sogar besser als ich ihn kannte und deshalb war er der richtige Ansprechpartner für mich.

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Tristan machte ganz schön große Augen, als ich ihm erzählte, was sich vorletzte Nacht auf dem Golfplatz abgespielt hatte. "Ich habe gehört, was für ein Typ dieser Kasimir sein soll, aber das hätte ich nicht erwartet. Geht es dir wirklich gut?", fragte er besorgt. Es tat gut, sich endlich alles von der Seele zu reden. Das hätte ich schon früher gebraucht.

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"Die Sache mit Kasimir überstehe ich schon. Zum Glück ist ja nichts passiert. Das hätte aber auch anders ausgehen können". Für einen Augenblick wurde ich sehr nachdenklich, doch dieser Moment verflog schnell wieder. Es war ja noch mal alles gut gegangen. Der Streit mit Roland belastete mich dagegen viel mehr. "Ich kann nicht verstehen, warum Roland so wütend auf mich ist. Kasimir mag ein Schwein sein und nicht nur mich, sondern auch ihn schlecht behandelt haben. Aber warum ist er dann böse auf mich?"

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Es irritierte mich, dass Tristan plötzlich grinsen musste. "Roland ist nicht wirklich sauer auf dich, er ist vielmehr enttäuscht", begann er zu erklären. "Hast du es denn nicht bemerkt?", fragte er, als er meinen verwirrten Blick bemerkte. "Hast du nicht bemerkt, wie er über dich spricht? Hast du seine Blicke nicht bemerkt? Ich wünschte, er würde mich so ansehen, aber er schaut nur dich so an, Oxana. Er liebt dich."

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Diese Worte trafen mich wie der Blitz. Roland liebte mich? War ich wirklich so blind gewesen und habe es all die Monate nicht bemerkt. "Es stimmt Oxana, glaub mir ruhig", bekräftigte Tristan. "Er liebt dich und kann es deshalb nicht ertragen, dass du mit einem anderen Mann zusammen bist. Das war schon so, als du mit Benny anbandeltest, aber Kasimir, war einfach zu viel für ihn."

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Diese Nachricht musste ich erst einmal verdauen. Ich hatte es wirklich nicht bemerkt, aber es würde Rolands Verhalten erklären. "Rede mit ihm, Oxana. Sag ihm, was du fühlst oder auch nicht fühlst. Mit der Zeit wird sich dann alles wieder einrenken." Ich hoffte, dass Tristan Recht behalten würde. Ich hoffte es wirklich sehr.

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Ich wartete auf dem Sofa, während Tristan mit Roland sprach. Schließlich kamen sie gemeinsam ins Wohnzimmer. "Ich verabschiede mich dann mal", erklärte Tristan. "Ihr beiden solltet euch in Ruhe aussprechen."

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Als die Tür ins Schloss fiel, war es Mucksmäuschen still im Raum. Roland sah immer noch nicht sehr glücklich aus, aber immerhin hatte Tristan es erreicht, dass er sich zu mir setzte. "Du hattest vollkommen Recht mit Kasimir. Er ist ein Schwein, und er hat mir wehgetan. Ich hätte dir sofort vertrauen sollen." Rolands Mine entspannte sich sichtlich bei meinen Worten, aber er schwieg immer noch.

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"Ich habe nicht verstanden, warum du so wütend auf mich warst, bis ich mit Tristan gesprochen habe. Er hat gesagt, du liebst mich. Ist das wahr?" Roland brauchte nicht zu antworten. Der Blick in seinen Augen genügte vollkommen. Tristan hatte Recht gehabt und ich hab es nicht bemerkt. Ich musste tief durchatmen, bevor ich weiter sprach. "Roland, du weißt, dass du mein bester Freund bist. Aber mehr ist da nicht. Ich liebe dich nicht, zumindest nicht so, wie du mich liebst. Es tut mir leid."

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Es tat mir weh, Roland so traurig zu sehen, aber ich konnte es nicht ändern. Ich liebte ihn nun einmal nicht. "Das hatte ich mir eigentlich schon gedacht", brach er endlich sein Schweigen. "Aber ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben." Jetzt war ich diejenige, die schwieg.

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Roland stand auf und wollte sich wieder in sein Zimmer verkriechen, aber so konnte ich ihn nicht gehen lassen. "Roland, warte. Bitte sag mir, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung ist. Oder dass es zumindest bald wieder so sein wird. Ich möchte dich nicht als Freund verlieren. Roland, bitte!"

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Rolands steinerner Gesichtsausdruck wandelte sich ganz allmählich in ein vorsichtiges Lächeln. "Ich will dich doch auch nicht als Freundin verlieren. Aber lass mir Zeit, ja?" Ich nickte und lächelte dankbar. Doch, mit ein bisschen Arbeit konnten wir unsere Freundschaft wieder aufbauen, da war ich mir sicher.

 
Naja, ob das wirklich so ein happy end wird? Ich weiß nicht recht .... :ohoh: Ist verdammt hart, jemanden zu lieben, der nur Freundschaft will. Und diese Freundschaft unbedingt aufrechterhalten will. Und dann auch noch zusammenleben! :rolleyes: Is nich einfach, hab's vor vielen Jahren gleich drei Mal hintereinander versucht, bis ich eingesehen hab, dass das nicht gut für mich ist. Vielleicht läuft es bei Oxana und Roland ja anders. Bin gespannt (ehrlich! Ich weiß es nämlich nicht mehr so genau ;)).

LG Michalis
 
Naja, ich meinte ja mit "Happy end" dass die sich wieder vertragen haben.
Dass das Kapitel ein happy end hat, mit der geschichte, weiss nich sorecht
 
Da haste natürlich Recht, es ist schon ein Riesenfortschritt. :) Und wer weiß, vielleicht wird das ja noch was mit den beiden... ;)

LG Michalis
 
Ja, ich glaub auch dass es zwischen den beiden funkt, aber erst wenn sie mit den anderen Jungs "Fertig" ist, dann erkennt sie dass sie zu roland passt
 
Guten Abend! :hallo:

Schön, dass Oxana sich endlich mit Roland ausgesprochen hat.
Aber er tut mir wirklich leid. In jemanden verliebt zu sein, der nur Freundschaft möchte und einen nicht als guten Freund verlieren will, ist echt verdammt hart. :argh: Armer Roland!
Aber vielleicht entwickelt Oxana eines schönen Tages vielleicht doch tiefere Gefühle für ihn. Schließlich ist er wirklich ein lieber Kerl. Ganz anders als der furchtbare Kasimir :Oo: (übrigens seid deiner Geschichte ist mir immer sehr unbehaglich zumute, wenn ich den in meiner Nachbarschaft rumlaufen sehe. Ich fand ihn immer schon komisch, aber jetzt :ohoh: Jedenfalls mag ich ihn nun gar nicht mehr. Den werde ich bestimmt nicht in New Tempshire aufnehmen!)
schönes Update! Bin schon ganz gespannt wie es weiter geht!

LG
Yvaine
 
Zu Kapitel 16:
Voll hammer schrääg ist Kasimir, ich kann Roland verstehen!
Aber hat er, also kasimir, sie jetz auf der bank verge******* oder versteh ich was nich?
 
Vielen Dank für eure ausfürlichen Kommentare. dismal ist ja eine richtige kleine Disskusion entstanden *freu*

@Beatifull und Michalis
Für Oxana ist es zunächst wirklich ein happy-end. Sie hat noch gar nicht so recht begriffen, wie Roland sich eigentlich fült, jetzt da er weiß, dass Oxana nur Freundschaft für ihn empfindet. Das wird nicht einfach für die beiden, dazu aber mehr in den nächsten Kapiteln.

@YvaineLacroix
Ui, Kasimir ist dir jetzt unheimlich? Na, da hat meien Geschichte ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich setzt unter anderem auch deswegen bekannte NPCs in meiner Geschichte ein, weil sie ja jeder aus seinem eigenen Spiel kennt.

@Beautifuul
Nein, Kasimir hat sie zum Glück nicht vergewaltigt. Oxana konnte ihn zum Glück abwehren. Aber sie war sehr nah daran gewesen zu etwas gezwungen zu werden, was sie gar nicht wollte.
 
Stev84, echt schön dass du uns auch so andwortest. Ja, ich weiss Oxana weiss noch nichts von Rolands gefühlen, wir eigentlich auch nicht, er hats ja nie gesagt. aber es ist so klar wie klossbrühe. oder eher suppe wenn man so nachdenkt.
 
Kapitel 19: Alles nur Schein

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Bekümmert quälte ich mich aus dem stickigen VW Golf. "Tschüß Inga", verabschiedete ich mich bei der Fahrerin. "Vielleicht sieht man sich irgendwann einmal wieder". Inga lächelte mir ermutigend zu und fuhr los. Morgen würde sie nicht wieder vor meinem Haus erscheinen. Ich wurde entlassen.

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Aber daran war ich auch selbst schuld. Betrug zahlt sich eben nicht aus. Ich hatte geglaubt, dass es niemandem auffallen würde, dass ich die Ergebnisse eines Mitarbeiters als meine eigenen ausgegeben hatte. Es hätte ja auch fast geklappt. Aber eben nur fast. Mein Chef war so enttäuscht, dass er mich gleich rausschmiss. Eine Diebin und Lügnerin könne er nicht gebrauchen und so war ich wieder ohne Arbeit, wie vor vier Monaten, als ich hier in Sierra Simlone Stadt ankam.

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Das Heulen einer Sirene riss mich aus meinen Gedanken. Ein Feuerwehrwagen raste die Straße entlang, doch anstatt an meinem Haus vorbeizufahren hielt er und ein Feuerwehrmann sprang heraus.

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Da gegenüber von uns kein Haus stand, musste er zu uns wollen. Hektisch drehte ich mich um und durch die Fenster im Eingangsbereich konnte ich bereits die Flammen sehen. Oh mein Gott, mein Haus stand in Flammen. So schnell ich konnte rannte ich hinein.

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Als ich in die Küche hineinstürmte konnte ich Roland erkennen, der panisch versuchte, die Flammen mit einem Küchentuch zu ersticken. Doch das Tuch ging einfach in Flammen auf. Wenigstens warf er den brennenden Stoff zurück in das Feuer und nicht sonst wo hin. Die Hitze wurde unerträglich und wir mussten vor den um sich schlagenden Flammen zurückweichen.

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Plötzlich hastete der Feuerwehrmann an uns vorbei und richtete einen Feuerlöscher direkt auf den Brandherd und erleichtert konnten wir beobachten, wie das Feuer zu schrumpfen begann. Erst jetzt nahm ich das schrille Piepen des Feuermelders wahr.

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Schließlich war der Brand endgültig gelöscht und der Feuerwehrmann vergewisserte sich, dass tatsächlich nirgends mehr die Flammen loderten. Als Brandursache entpuppte sich eine Bratpfanne, deren Öl wohl irgendwie Feuer gefangen haben musste. "Sie haben Riesenglück, dass ihr Brandmelder mit der Zentrale verbunden ist", erklärte der Feuerwehrmann. "Wäre ich nur ein paar Minuten später eingetroffen, dann wäre das Feuer in die Holzkonstruktion des Hauses eingedrungen und dann hätten wir nicht mehr viel ausrichten können. Seien sie das nächste Mal also unbedingt vorsichtiger." Diese Standpauke wäre aber gar nicht nötig gewesen. Roland machte sich ohnehin schon schlimme Vorwürfe, weil er fast unser Haus abgebrannt hätte.

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Ich habe kurz versucht ihn aufzuheitern, doch erfolglos. Um ehrlich zu sein, war ich selber auch nicht sehr gut drauf. Ich verzog mich dann also in mein Zimmer und Roland in die Badewanne. Richtig entspannen konnten wir aber beide nicht.

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Schließlich wurde mir gerade gekündigt und beinahe wäre mein Haus in Flammen aufgegangen. Mir fehlte einfach die Kraft Roland besser zu trösten. Ich hatte nur noch den Wunsch mich in mein Bett zu verkriechen und zu schlafen und am liebsten nie wieder heraus zu kommen.

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Als ich aufwachte, war die Sonne schon längst untergegangen. Ein Blick auf meinen Wecker zeigte mir, dass es bereits nach 22 Uhr war. Doch ich war ausgeschlafen und damit stieg meine Laune merklich. Ich zog mich an, und lauschte an Rolands Zimmertür und als ich nichts hörte, schaute ich vorsichtig hinein. Doch mein Mitbewohner schlief tief und fest. Eigentlich wollte ich ihm von der Kündigung erzählen und mich richtig über meinen Chef auslassen, doch so entschied ich mich lieber dazu, still und heimlich sein Zimmer wieder zu verlassen.

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Stattdessen nahm ich mein Handy und wählte Bennys Nummer. Seit den Treffen mit Kasimir vor einer Woche habe ich nichts mehr von ihm gehört. Er ließ sich nicht mehr in der Stadt blicken und antwortete nicht auf meine Anrufe. Sogar die Mailbox hatte er ausgestellt, nachdem ich ihm mindestens zwanzig Nachrichten hinterlassen hatte. Und auch heute blieb das Telefon stumm. Wie sollte ich mich denn entschuldigen, wenn er nicht mit mir redete?

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Nach einer halben Stunde Dauerklingeln gab ich es dann auf. Mit Benny hatte ich es mir wohl endgültig verscherzt. Aber vielleicht ließ sich ja jobmäßig etwas machen. Ich setzte mich an den PC und durchsuchte die Angebote in Sierra Simlone Stadt und Umgebung, doch leider fand sich dort nichts Brauchbares. Die Ölfirmen suchten junge, qualifizierte Ingenieure und keine jungen Mädchen ohne Ausbildung.

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Den Rest der Nacht verbrachte ich dann damit, die Brandspuren von Herd und Wänden zu entfernen. Und mit ordentlich Scheuermilch ging es ganz gut voran. Der Herd hatte kaum Schaden genommen, weil er uralt und deshalb noch vollständig aus Metall gefertigt war. Hätte er Kunststoffteile besäßen, hätten wir einen neuen kaufen müssen.

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Kaum war die Küche wieder in Ordnung gebracht, legte ich mich im Garten auf die Lauer und wartete auf den Zeitungsjungen. Er war ein wenig verwirrt, als ich im die Zeitung förmlich aus den Händen riss und mich gleich auf den Anzeigenteil stürzte. Doch auch hier war nichts für mich zu finden. Gesucht wurden Saisonarbeiter für die Farmen und Männer für die Bohrtürme. Für mich war wieder nichts dabei.

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Wenigstens hellte mein Tag sich ein wenig auf, als Roland abends von der Arbeit kam und wir es uns vor dem Fernseher gemütlich machen konnten. Wir konnten uns einfach über die schlechten Schauspielleistungen der Soap-Darsteller auslassen und über die missglückte Frisur der Nachrichtensprecherin ablästern. Jobsorgen fanden da keinen Platz.

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Und als endlich der Spielfilm anfing, machte ich es mir richtig bequem und lehnte mich gegen Roland, so wie ich es früher oft gemacht habe. Und weil mir diese Geste so vertraut war, achtete ich nicht darauf, dass Roland sich immer stärker versteifte.

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Und plötzlich schob er mich von sich weg. Verwirrt sah ich ihn an, denn scheinbar hatte er nicht vor aufzustehen, um sich etwas zu Essen zu holen oder zur Toilette zu gehen. Nein, er hat mich aus einem anderen Grund von sich weg geschoben und diesen Grund verstand ich nicht.

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"Es tut mir leid, Oxana, aber ich kann das nicht", begann er lanmgsam zu erklären. "Ich kann nicht mehr mit dir herumalbern und rumkuscheln. Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren, dafür tut es zu sehr weh, verstehst du? Wenn du mir so nahe kommst, dann reicht es mir nicht mehr, nur gute Freunde zu sein. Und wenn du nicht mehr als Freundschaft willst, dann solltest du besser auf Distanz bleiben." Ich konnte sehen, dass ihm jedes einzelne Wort schwer fiel, doch das machte es auch nicht einfacher für mich. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals, doch ich schluckte ihn herunter und nickte nur.

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Plötzlich war alles anders. Kein Lachen mehr, keine ausgelassene Stimmung. Wir saßen still auf dem Sofa und starten auf den Bildschirm des Fernsehers. Doch der Film interessierte mich nicht. Ich war einfach zu tief in Gedanken versunken und ich vermute, dass es Roland nicht anders erging. Ich schaute mehr als einmal zu ihm herüber, doch sein Blick blieb stur nach vorne gerichtet.

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Schließlich stand er auf und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Mein Blick folgte ihm bis zu der Tür seines Zimmers und als ich das Geräusch der sich schließenden Tür hörte, wusste ich, dass er heute Abend nicht mehr heraus kommen würde.
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Und dann brach es aus mir heraus. Ich konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken, die sich in der letzten halben Stunde in mir angestaut hatten. Ich hatte gehofft, dass zwischen Roland und mir alles wieder gut werden würde. Nach unserer Aussprache war es doch schon fast wie früher gewesen. Aber das war nur Schein. Es würde nie mehr werden wie früher, das wurde mir jetzt klar. Wenn ich doch nur das gleiche für ihn empfinden könnte, wie er für mich, dann wäre alles so viel leichter. Aber das Leben war nicht leicht, dass hatte ich schon oft genug erfahren.
 
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Kapitel 20: Longhorn Saloon

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In dieser Nacht konnte ich kaum ein Auge zu tun. Ich musste ständig an Roland denken. Er war nun mal mein bester Freund und wenn ich es richtig betrachte, auch mein einziger wirklicher Freund. Klar kannte ich andere Leute hier in Sierra Simlone Stadt, aber das waren alles eher oberflächliche Bekanntschaften. Leute mit denen ich Billard spielen konnte, denen ich mich aber nie anvertrauen würde. Bei Benny hätte sich das fast geändert, doch mit ihm hatte ich es mir verscherzt und jetzt habe ich auch noch Roland vergrault. Es hatte keinen Sinn länger im Bett zu bleiben, als stand ich auf und machte mich betrübt auf den Weg in das Stadtzentrum.

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So früh morgens war kaum etwas los. Im Lebensmittelladen war ich die einzige Kundin. Die Einwohnerzahl meines neuen Heimatortes hatte sich in den letzten Wochen mehr als versechsfacht, daran konnte es also nicht liegen. Nur hatten die meisten Einwohner dieser Stadt eine Arbeit, der sie nachgehen mussten. Frustriert stopfte ich die billigsten Fischstäbchen in meinen Einkaufskorb und machte mich auf den Weg zur Kasse, als mein Blick auf das Infobrett fiel.

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Das Infobrett! Warum hatte ich bloß nicht früher daran gedacht. An diesem Brett befanden sich doch alle wichtigen Anzeigen, die Sierra Simlone Stadt betrafen. An diesem Brett habe ich meinen Mitbewohner gefunden, vielleicht würde sich da auch ein neuer Job finden. Und tatsächlich: "Longhorn Saloon sucht kompetente Bedienung". Das war vielleicht kein Traumjob, aber besser, als wenn mir zu Hause die Decke auf den Kopf fiel.

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Bei meinem ersten Anruf teilte mir die nette Bandansage mit, dass ich erst gegen Abend noch einmal anrufen sollte, also schlenderte ich nach Hause und stellte die Einkäufe ab und sortierte aus Langeweile alle Lebensmittel in der Küche nach Nährgehalt in absteigender Reihenfolge. Als Roland nach Hause kam, begrüßte er mich nur knapp und verschwand wieder in seinem Zimmer und da mir diese angespannte Atmosphäre überhaupt nicht gut tat, beschloss ich lieber wieder in die Stadt zu gehen. Und als ich dann erneut bei meinem potenziellen Arbeitgeber anrief, meldete sich auch jemand. "Ja, die Stelle ist noch frei", erklärte mir der Besitzer, Herr Longhorn. "Kommen sie am besten morgen Abend vorbei. Ich sage meinem Barchef Aron bescheid, der wird sie dann einweisen."



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Ich war zwar enttäuscht, dass ich erst morgen anfangen konnte, aber immerhin hatte ich nun etwas, auf das ich mich freuen konnte. Gleich nach Sonnenuntergang machte ich mich auf dem Weg zum neuen "Longhorn Saloon", der erst vor einem Monat geöffnet hatte und den alten, aber nun völlig überlasteten Saloon, ergänzte. Je näher ich dem Eingang kam, desto schneller wurde mein Puls, schließlich habe ich noch nie als Kellnerin gearbeitet. Aber das konnte auch nicht schwerer sein, als ein Forschungsteam zu leiten.

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Ich entdeckte sofort den blonden jungen Mann an der Bar und schloss aus Herrn Longhorns Beschreibung, dass dies Aron sein musste. "Hi, ich bin Oxana", stellte ich mich vor und setzte mich auf den Hocker direkt vor ihm. "Ich soll hier als Bedienung anfangen. Herr Longhorn sagte, du wüstes dann bescheid. Du bist doch Aron?", fragte ich verunsichert als er mich die ganze Zeit über nur stumm anstarte. Schließlich begann Aron zu lachen und nickte. "Ja, der bin ich. Dann werde ich dir erst einmal alles zeigen."

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Er führte mich zu einer Tür hinter dem Barbereich und wir betraten einen kleinen Raum, der sich als Büro entpuppte. "Hier kannst du deine Sachen lassen und dich umziehen". Aron zeigte auf einen Stapel Kleider, die in einer Kiste neben dem Schreibtisch lagen. "Such dir was Passendes heraus. Und wenn du fertig bist, dann komm wieder in den Gastraum und ich zeige dir die Bar und erkläre dir deine Aufgaben."



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"...die Whisky-Gläser sind in dem Schrank hier unten und die für den Brandy gleich daneben. Alle Getränke befinden sich hinten im Lagerhaus und sollte doch etwas fehlen, dann rufe ich gleich Herrn Longhorn an". Ich wiederholte fleißig alles, was Aron mir in einer knappen Stunde erklärt hatte. Und das scheinbar zu seiner Zufriedenheit, denn er nickte immerzu. "Dann weißt du ja bescheid. Ich lass dich dann hier allein, aber wenn etwas sein sollte, dann findest du mich hinten im Büro."

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Ich war wirklich erleichtert, dass Aron mit mir zufrieden war. Aber so schwer war es nicht. Und mir würde schon keiner den Kopf abreißen, wenn ich den Whisky im Brandyglas serviere. Schließlich kam es auf den Inhalt an. Und solange keine Kunden in Sicht waren, konnte ich das gleichmäßige befüllen der Gläser üben. Wenn ich schon das falsche Glas nahm, dann sollte es wenigstens gekonnt befüllt werden.

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Der Laden füllte sich allmählich immer mehr. Allerdings beschäftigten sich die Gäste eher mit Pokerspielen und dem Billardtisch, anstatt etwas zu trinken. Es war schon gemein, den anderen dabei zuzusehen, wie sie Spaß hatten und selber nur rumzustehen und nichts zu tun.

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Doch dann bekam ich endlich meine Kundschaft. Zwei Typen setzten sich an die Bar und bestellten beide einen Scotch. Eine einfache Bestellung ohne Extrawünsche. Genau das richtige zum Einstieg.

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Ich überflog die Alkoholika nach der richtigen Flasche und machte mich dann auf die Suche nach den entsprechenden Gläsern. Alles kein Problem, doch irgendwie verunsicherte mich plötzlich das offensichtliche Grinsen des blonden Typen, der mich dabei auch noch ständig musterte. Er tuschelte seinem Nachbarn etwas ins Ohr und dann begann auch der zu grinsen, auch wenn er sich bemühte mich dabei nicht so offensichtlich anzustarren, was ihm aber nicht sonderlich gut gelang.

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Hatte ich etwa irgendetwas im Gesicht kleben? Oder hatte ich aus versehen meine Arbeitskleidung verkehrt herum angezogen? Ich versuchte diese Gedanken abzuschütteln und den beiden einfach freundlich lächelnd ihre Drinks zu servieren. Danach konnte ich immer noch schnell auf der Toilette verschwinden und mein Aussehen überprüfen. Und als ich gerade dem blonden Kerl seinen Scotch brachte zwinkerte er mir zu und schob mir breit grinsend das Geld für den Drink, ein ordentliches Trinkgeld und einen Zettel mit seiner Nummer zu. "Ruf mich an, Kleines. Ich bin immer für dich bereit". Dann leerte er sein Glas mit einem Zug und verschwand mit seinem Kumpel, noch ehe ich mich gefasst hatte um darauf zu reagieren.

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Glücklicherweise blieb mir nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Der Saloon war jeden Abend voller Gäste und die wollten bedient werden. Also eilte ich ständig zwischen den Pokertischen und der Bar hin und her, leitete die Bestellung an Aron weiter und brachte sie den Gästen an den Tisch. Und so war dieser unsägliche Vorfall schnell vergessen und die Nummer des unverschämten Typen landete noch am selben Abend im Müll.

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Und die Arbeit im Saloon gefiel mir sogar. Ich mochte es mich mit den verschiedensten Gästen zu unterhalten. Ich fand, dass ich meine Arbeit gut machte und Aron war auch super nett zu mir. Er brachte mir sogar bei, mit Gläsern zu jonglieren. "Das beeindruckt die Gäste immer ganz besonders", erklärte er mir lachend.​
 
Kapitel 21: Leichtes Mädchen

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Also eigentlich ein toller Job, wäre da nicht wieder etwas vorgefallen. Ich arbeitete schon fast eine Woche im Saloon, als ein rothaariger Kerl auf mich zukam und mich ganz offensichtlich anmachte. "Hey, Schnecke", begann er seinen plumpen Annährungsversuch, "du hast doch gleich Pause. Mein Wagen steht gleich um die Ecke. Den solltest du dir unbedingt von innen ansehen". Dabei grinste er mich anzüglich an und machte eine eindeutige Hüftbewegung.

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Ich war angewidert und entsetzt. Was glaubte dieser Typ, wer ich war? Ich arbeitete in diesem Saloon als Bedienung und nicht als Dame für nette Stunden, auch wenn das früher vielleicht ein und dasselbe gewesen war. Ich schluckte heftig und versuchte mich wieder zu fassen. "Möchten Sie etwas bestellen?", fragte ich mit gedämpfter Stimme. "Ja, dich. In fünf Minuten bei mir im Wagen". Ich konnte nicht fassen, wie unverschämt dieser Typ war. "Wenn Sie nichts trinken wollen, dann möchte ich Sie bitten das Lokal zu verlassen", erklärte ich mit bestimmter Stimme. Aber diese Fassade täuschte. Meine Knie zitterten so sehr, dass ich fast eingeknickt wäre. Wenn er jetzt nicht ginge, wüsste ich nicht, wie ich weiter reagieren sollte, so sehr verunsicherte mich sein Verhalten.

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Doch der Typ ging. Er sah mich zwar wenig freundlich an, aber er verließ den Saloon und ich sackte absolut fertig auf einem Stuhl zusammen. Es dauerte eine Weile, aber dann war ich wieder so weit gefestigt, dass ich meine Arbeit aufnehmen konnte.
"Oxana, Herr Longhorn ist im Anmarsch", hörte ich Aron mir noch zuflüstern kurz bevor eben dieser vor mich trat. "Frau Brodlowska", begann er im harschen Tonfall, "ich habe heute eine Beschwerde über sie von einem unserer Stammkunden erhalten. Sie hätten ihn grundlos aus dem Lokal geworfen. Ich wünsche, dass so etwas nicht mehr vorkommt!"

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Ich hatte gar keine Möglichkeit zu erklären, wie dieser Vorfall sich ereignet hatte. Und an Herrn Longhorns Gesichtsausdruck konnte ich deutlich ablesen, dass ihn das auch nicht im Geringsten interessierte. Aus diesem Grund nickte ich nur stumm. "Dann wäre das ja geklärt", sagte Herr Longhorn nun etwas freundlicher, aber eine Warnung folgte sogleich: "Aber ich möchte, dass sich so etwas nicht wiederholt. Es gibt genügend andere junge Frauen, die diesen Job gern hätten."

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Ich weiß, dass ich eigentlich hätte etwas sagen sollen, aber ich tat es nicht. Stattdessen machte ich mich wieder an die Arbeit, so als ob nichts passiert wäre. Ab diesem Tag begann die Arbeit mir deutlich weniger Spaß zu machen. Ständig hatte ich Angst wieder von einem Typen blöd angemacht zu werden. Außerdem hatte ich das Gefühl, als ob die Damen, die zweimal die Woche zum Bridgeabend in den Saloon kamen, mich abfällig betrachteten. Sie waren zwar nicht offen unfreundlich, aber sie gaben mir das Gefühl, als ob ich nichts wert wäre.

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Aber ich musste weiter machen. Schließlich brauchte ich das Geld, denn die Rechnungen bezahlten sich nicht von selbst und ich konnte schließlich nicht erwarten, dass Roland für alles aufkam. Ganz abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass seine Gehalt dazu ausreichen würde.

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Ganz besonders schlimm war es, als der rothaarige Typ wieder auftauchte. Seine Augen funkelten wütend, als er mich ansah und ich konnte sehen, dass er meine Unsicherheit genoss, als ich ihn bediente. Aber in Gegenwart meines Chefs konnte ich nichts machen und selbst wenn Herr Longhorn nicht anwesend gewesen wäre, hätte ich nicht den Mut aufgebracht mich zur Wehr zu setzen. Also bediente ich ihn, als ob nie etwas passiert wäre.

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Und jeden Abend nach sechs Uhr kamen die Bohrturmarbeiter, die sich am Feierabend einen Drink genehmigen wollten. Und im Grunde war immer einer dabei, der mich mehr oder weniger offen anmachte. Das Grinsen und die Blicke konnte ich noch ignorieren, bei den Sprüchen wurde es dann schon schwieriger.

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"Komm und setz dich auf Daddys Schoß, Puppe. Mein Bohrstab wird dich schon glücklich machen", musste ich mir von diesem Kerl anhören und er kam sich dabei auch noch ziemlich witzig vor. Ich versuchte es einfach zu überhören. Ich stellte ihm ausdruckslos sein Glas hin und verschwand dann mit einem Karton Flaschen in der Hand im Hinterzimmer des Saloons.

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Genau diese Kiste hatte ich erst vor fünf Minuten nach vorne gebracht und das wusste Aron auch ganz genau, also folgte er mir. "Hey, Oxana, was ist denn los?", fragte er besorgt. "Du darfst dich von solchen Typen nicht fertig machen lassen. Die haben eine große Klappe, aber nichts dahinter." Er tätschelte tröstend meinen Arm, aber das machte es eigentlich nur noch schlimmer, denn jetzt konnte ich meine Tränen kaum noch zurückhalten.

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Ich drehte meinen Kopf zur Seite und starte durchs Fenster auf den staubigen Wüstenboden. Ich wollte nicht, dass er die Tränen sah, die an meiner Wange hinunter kullerten. "Ich kann einfach nicht weghören", erklärte ich schließlich mit zittriger Stimme. "Jedes Mal, wenn so ein Spruch kommt, trifft es mich mitten ins Herz. Ich kann einfach nicht verstehen, warum diese Kerle so etwas sagen. Und Herr Longhorn gibt auch noch mir die Schuld. Ich bin doch keine Hure!" Ich blickte ihn mit meinen großen feuchten Augen an und er lächelte mitfühlend. "Nein, du bist keine Hure, Oxana, ganz sicher nicht."

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Arons Worte bauten mich zumindest soweit auf, dass ich den Rest der Schicht überstehen konnte. Aber kaum hatte ich den Saloon früh morgens verlassen, brach ich erneut in Tränen aus. Wie sollte ich denn hier bloß weiter arbeiten?​

 
Für Oxana kommt es nun aber ganz schön dicke, sie verliert ihren Job und beinahe auch das Haus samt Mitbewohner. :ohoh: Der überlebt zwar den Brand, kann ihr aber nicht länger der Freund sein, den sie gerade so dringend braucht. (Am Rande bemerkt: sieht schmerzhaft aus, wie sie ihm auf dem Sofa ihren Ellenbogen zwischen die Beine bohrt. :Oo: Kein Wunder, dass es das alles nicht will. ;))

Ihre neue Arbeit im "Longhorn Saloon" (witzige Kulisse) ist leider auch gar nichts für sie, aber sie ist ihrem Chef und den zudringlichen Gästen wohl hilflos ausgeliefert, weil sie keine Alternative sieht. Kann man nur hoffen, dass das Mädel bald was Passenderes findet. :ohoh: Toll wie du diese scheinbar ausweglose Situation mit so wenig gut ausgesuchten Bildern und angenehm kurzen Texten herausarbeitest. :up: (Sorry für diesen Deutschlehrerton, aber ich kanns grad nicht besser ausdrücken.)

LG Michalis
 
@Michalis

Vielen Dank für den Kommentar. Du bist übrigens nicht der erste, der bemerkt, dass Oxana Roland auf dem Sofa durchaus Schmerzen zufügen könnte :lol:
 
Kapitel 22: Schmuselhäschen

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Und obwohl ich total ausgelaugt war, konnte ich doch die ganze Nacht über kein Auge zu tun. Selbst als die Sonne hinter den Bergen der Sierra Simlone hervorkam, lag ich immer noch wach in meinem Bett und mir war nur zum Heulen zumute. Ich wünschte mir so sehr jemanden, der mich in den Arm nahm, der mir Mut zusprach, bei dem ich mich ausheulen konnte. Ich wünschte Benny wäre jetzt bei mir.

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Ich griff zu meinem Handy, das auf meinem Nachttisch lag und wählte seine Nummer. Das hatte ich in den letzten Wochen schon so oft gemacht, doch er ging nie ran. Im Grunde rechnete ich damit, dass ich wieder umsonst klingelte und ich war mehr als überrascht, als er sich plötzlich am anderen Ende der Leitung meldete: "Ich will nicht mit dir reden, Oxana, und ruf mich bitte nicht mehr an. Wir haben uns nichts mehr zu sagen." "Bitte, Benny, hör mich an", unterbrach ich ihn flehend. "Es tut mir so wahnsinnig leid. Ich wollte dich nicht verletzen."

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"Das fällt dir aber reichlich spät an", antwortete er und an seiner Stimme konnte ich hören, dass ich ihn doch zutiefst verletzt hatte. "Ich habe gedacht, dass du mich wirklich gern hättest, Oxana. Aber dann bist du bei der ersten Gelegenheit zu Kasimir ins Bett gestiegen. Auf so eine wie dich lege ich keinen Wert." "Was?!", keuchte ich entsetzt in den Hörer. "Das ist doch nicht wahr. Ich habe nie mit Kasimir..." Doch Benny ließ mich nicht einmal aussprechen. "Lüg mich nicht an, Oxana. Ich weiß es. Die ganze Stadt weiß es. Kasimir hat ganz genau beschrieben, wie du dich ihm gleich beim ersten Date bereitwillig hingegeben hast. Wie du es genossen hast!"

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"Und jetzt hast du nicht einmal den Mut es zuzugeben. Das ist wirklich das Letzte! Also ruf mich nicht mehr an!" Damit beendete er das Telefonat und ließ mir nicht einmal die Gelegenheit für eine Erklärung. Aber was erwartete ich auch? Schließlich war ich jetzt die Dorfhure! Wer glaubte denn schon so jemanden wie mir?

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Niedergeschlagen setzte ich mich auf die Bettkante und legte das Handy neben mich auf die Bettdecke. "Ich bin das Dorfflittchen". Dieser Gedanke kreiste immer wieder in meinem Kopf herum. Plötzlich verstand ich, warum mich die Männer im Saloon immer wieder so blöd angemacht hatten. Laut Kasimir würde ich es ja mit jedem treiben. Das tragische daran war, dass ich bis jetzt noch nie mit einem Mann geschlafen hatte. Wie konnte es nur so weit kommen?



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Ich ging noch ein paar Tage in den Saloon, doch schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Die Sprüche der Typen und die Blicke der anderen Gäste hörten einfach nicht auf. Ich kündigte und verkroch mich in mein Zimmer. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr heraus gekommen. Doch auch zu Hause konnte ich mich einfach nicht wohlfühlen, denn Roland mied mich noch immer weitestgehend. Es war nur noch schrecklich.

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Eines Nachmittags zog ich eine Kiste unter meinem Bett hervor und kramte darin herum. Dort fand ich neben alten Tagebüchern, Fotos und Freundschaftsbändern von meiner Zwillingsschwester Joanna auch einen alten Stoffhasen, den ich von ihr geschenkt bekommen hatte. Schmuselhäschen! Ich hatte ganz vergessen, dass ich ihn aus Warschau mitgenommen hatte.

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Ich wusste noch ganz genau, wann Joanna mir Schmuselhäschen geschenkt hatte. Ich fand ihn schon immer toll, aber es war nun mal ihr Stofftier. Und mit 8 ist Joanna damals plötzlich verschwunden. Niemand wusste, wo sie war und ich fühlte mich damals einfach nur verlassen. Ich war vorher noch nie von meiner Schwester getrennt gewesen. Meine Väter waren selbst viel zu sehr in Sorge, um sich richtig um mich kümmern zu können, und da half mir Schmuselhäschen, mich in meiner Einsamkeit zu trösten. "Joanna", seufzte ich schwer. Ich wünschte ich könnte sie einfach anrufen, doch noch war ich nicht bereit dazu. Und dann tauchte plötzlich ER auf. Schmuselhäschen hopste plötzlich durch die Esszimmertür direkt auf mich zu. Es war wie vor elf Jahren.

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Er stellte sich einfach vor mich und breitete seine Arme aus und ein breites Lachen zeichnete sich auf seinem Schnäuzchen ab. Und ich konnte nicht anders, als ihm überglücklich zu umarmen. "Ach, Schmuselhäschen, warum bist du denn nicht schon früher aufgetaucht?" Als Antwort drückte er mich nur noch fester an sich und im Gegenzug kuschelte ich mich noch enger an sein weiches Plüschfell.

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Und dann hockten wir uns zusammen hin und ich erzählte ihm, was alles passiert war. Von dem gemeinen Kasimir, dem doofen Roland und von den ganzen anderen fiesen Leuten in der Stadt und Schmuselhäschen stimmte mit mir voll und ganz überein, dass das alles ganz blöde Leute waren.

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Und dann fingen wir an uns alte Geschichten zu erzählen. Wie Joanna und ich damals eine Band gegründet hatten und Schmuselhäschen unser Bassist war. Er konnte sich noch genau erinnern und stimmte sogar unsere alten Songs an. Oder als wir ihn auf den Rücken unseres Hundes Fifi gebunden haben damit er durch den Garten reiten konnte. Das war vielleicht ein Abenteuer gewesen. Ich schmückte meine Erzählungen mit zahlreichen Gesten aus und hüpfte freudig durchs Wohnzimmer. Der doofe Roland kam dann auch kurz ins Zimmer und zeigte mir einen Vogel. Aber das war mir so was von egal. Schließlich war ja Schmuselhäschen bei mir.

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Und dann probierten wir unsere alten Tänze aus. Schmuselhäschen konnte noch alle Schritte mitmachen, aber schließlich hatten wir das auch oft genug geübt. Und auch meine neuen Tänze lernte er in Windeseile. Den Schlambada hatte er nach wenigen Minuten drauf und bei der Salsa ließ nicht nur ich kräftig meine Hüften wackeln. Schmuselhäschen, wie hatte ich es all die Jahre bloß ohne dich ausgehalten?

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Ich verschwand nur für einen ganz kurzen Augenblick, um meine Frisur wieder in Ordnung zu bringen. Für Schmuselhäschen wollte ich doch besonders hübsch aussehen. Doch gerade als ich mich wegdrehte, wackelte er mit seinem Schnäuzchen, schüttelte sein Stummelschwänzchen und hopste in die Luft. Und als ich mich wieder umdrehte, war Schmuselhäschen verschwunden und nur noch seine Pfotenabdrücke auf dem Teppich deuteten darauf hin, dass er hier gewesen war.

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Plötzlich wurde ich ganz schrecklich müde. Ich musste laut gähnen und meine Augen wurden so schwer, dass ich sie kaum offen halten konnte. Also tapste ich in mein Schlafzimmer und kuschelte mich unter meine Bettdecke. Und zum ersten Mal seit langer Zeit konnte ich ruhig und tief schlafen. Und in meinem Traum jagte ich mit Schmuselhäschen, Joanna und Fifi über die grünen Wiesen von SimCity.

 
Das Kapitel ist richtig toll, finde ich. Kuscheltierchen hilft über eine schwere Zeit hinweg, begleitet durch das Leben, ..., ja, doch, das ist sehr, sehr schön. Hoffentlich fühlt Oxana sich jetzt deutlich besser und bringt die Sache mit Benny wieder in Ordnung. Oder auch die mit Roland. Oder sie klärt die Sache mit Kasimir. Der ist übrigens ein totales Schwein -mag ihn nicht. xD Tolle Fotostory, find ich super gut!
 
Vielen Dank für das Lob, TanteLolo.
Der Besuch von Schmuselhäschen hat Oxana in jedem fall sehr geholfen. Zwar ist noch nicht alles im Lot, aber Oxana wird bald wieder die Kraft haben, um ihre Beziehung zu Benny und Roland wieder zu kitten. Von Kasmir hat sie aber erst einmal die Nase voll und sie will diesen Kerl am liebsten nie wieder sehen.
 
Kapitel 23: Ein guter Rat

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Am Morgen wurde ich durch ein leises Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. "Herein", murmelte ich verschlafen und richtete mich langsam auf. Es war Roland, der den Raum mit einem Teller voller Marmeladenbrote und einem heißen Cappuccino betrat und auf mein Bett zukam. "Guten Morgen", begrüßte er mich freundlich und stellte das Frühstück auf meinem Nachttisch ab. "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er dann besorgt. "Ich weiß, dass ich mich in letzter Zeit von dir distanziert habe, aber mir ist trotzdem aufgefallen, dass du irgendwie betrübt warst. Und die letzten Tage bist du nicht einmal mehr zur Arbeit gegangen und hast das Haus auch sonst nicht verlassen. Und dein Verhalten gestern hat mir fast schon Angst gemacht, als du stundenlang mit dir selbst geredet und gelacht hast. Geht es dir gut Oxana?"

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Ich begann leicht meinen Kopf zu schütteln und hatte plötzlich Mühe, meine Tränen zurückzuhalten. "Nein, mir geht es nicht gut", gestand ich in weinerlichem Ton. Ich deutete mit meiner Hand auf den leeren Platz neben mir und Roland legte sich zu mir aufs Bett. Ich erzählte ihm von den Gerüchten, die Kasimir über mich in die Welt gesetzt hatte, und wie sehr mich die Situation belastete. "Ich habe versucht dich vor ihm zu warnen", sagte er schließlich. "Aber wahrscheinlich habe ich dabei zu sehr an mich selbst gedacht, als dass diese Warnung bei dir ankommen konnte. Es tut mir leid."

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Plötzlich spürte ich, wie sich wieder diese Distanz zwischen uns aufzubauen drohte, und damit wären wir nicht weiter, als bei unserer letzten Entschuldigung. Doch dann legte Roland überraschend seine Hand auf meine Schulter. "Sind wir wieder Freunde? Und zwar so richtig, wie früher?", fragte er mich und lächelte dabei vorsichtig. Mein breites Grinsen war Antwort genug und Roland zog mich zu sich heran. "Und wenn diesmal Problem auftauchen", fügte ich hinzu, "dann reden wir früher darüber". "Versprochen!"



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Wenigstens zu Hause war nun wieder alles im Lot. Aber ich traute mich kaum mehr auf die Straße hinaus, denn ich hatte ständig das Gefühl, dass die Leute über mich redeten. Ich ging nur noch raus, wenn ich in die Kirche wollte. Und ich verbrachte viel Zeit dort. Es konnte nicht Schaden Gott um Hilfe zu bitten, aber sich auch für die schönen Dinge im Leben zu bedanken. Schließlich hatte ich mich wieder mit Roland versöhnt. An diesem Nachmittag erschien auch Gerda in der Kirche zum Rosenkranzgebet.

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Nachdem das Gebet beendet war, sprach sie mich zögerlich an. "Ähm, Oxana, mir sind da ein paar unschöne Dinge über dich zu Ohren gekommen." Vor Scham wäre ich fast in der Bank versunken. Es wussten tatsächlich alle bescheid. Kasimir hatte ganze Arbeit geleistet. Gerda konnte spüren, wie unangenehm mir die Situation wurde. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich das Gerede der anderen nicht glaube", fuhr sie fort und ich schaute sie erstaunt an. "Du musst nicht so überrascht tun, Oxana. Ich kenne dich nun, seitdem du in diese Stadt gezogen bist und du hast immer den Eindruck eines sehr anständigen Mädchens gemacht."

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Über dieses unsägliche Thema wollte ich mich lieber nicht in einem Gotteshaus unterhalten, also gingen wir hinaus auf den Kirchenvorplatz. "Kasimir hat diese Gerüchte in die Welt gesetzt", erklärte ich ihr. "Aber ich bin auch selbst schuld. Wie konnte ich mich jemals auf ihn einlassen? Und jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Die Leute denken doch jetzt sonst was von mir."

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"Da hast du leider Recht. Aber vielleicht kann ich dir helfen", bot Gerda an. "Wir Farmerfrauen richten jedes Jahr ein Fest für unsere Nachbarn aus. Und im Grunde bist du auch eine von den Farmerfrauen. Zumindest ist dein Haus in den Grundbüchern offiziell als "Grünspan Farm" eingetragen und das heißt, du bist automatisch Mitglied im Farmerverein der Sierra Simlone. Ich könnte bei unserer nächsten Sitzung vorschlagen, das Fest dieses Jahr bei dir stattfinden zu lassen. So hättest du die Gelegenheit, dich bei deinen Nachbarn von der besten Seite zu zeigen." Ich war zunächst etwas skeptisch. Dieser Schuss konnte auch nach hinten losgehen. Was wenn alle die Feier bei "dem Flittchen" boykottieren würden? Aber schließlich stimmte ich doch zu.​
 
Ich kommentiere auch mal wieder. ;)
Also, Oxana hat ja wirklich eine Pechsträhne. Wobei ich aber auch finde, dass sie selbst daran durch ihr Verhalten nicht ganz unschuldig ist. Wenigstens hat sie sich mit Roland versöhnt und nun Unterstützung von Gerda Kappe. Ich bin mal auf die Party gespannt. Ich hoffe für Oxana, dass diese kein Reinfall wird.
Mit Gerdas Familie spiele ich selbst ja auch. Allerdings sind Gerda und Albert bereits in hohem Alter verstorben. Miranda hat, wie ihrer Geschwister, bereits eigene Kinder. Ihr ältester Sohn ist sogar schon selbst erwachsen und hat sein Studium hinter sich. Er ist mit der Tochter von Victorio Monti zusammen. Aber ich will jetzt nicht zu viel von meinen eigenen Sims erzählen. Es ist nur immer interessant, bekannte Gesichter zu sehen und zu erfahren, was andere aus ihnen machen. :)
In einem Longhorn Saloon war ich auch schon (in Whistler, Kanada; sehr leckeres Essen dort). :D
 
Ich habe grade keine Zeit und habe nur die bilder angeguckt xD
Aber ich hab viel verstanden, iwie kommts mir so vor wie bei Twilight, nur dass es gaaaaanz viele kasimirs gibt, und einen wahren ronald der Oxana nicht nur flachlegen will xD
oder so...keine ahnung. Stev, hats du eigentlich sowas wie eine benarichtigungsliste? ich habb schon abboniert aber ich gucke nich wirklich oft in meine mails, kannst du mir villeicht bescheid sagen wenn ein neues kapitel da ist?
 
Kapitel 24: Die Farmer-Fete

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Gleich am Wochenende war es soweit. Gerda leistete ganze Überzeugungsarbeit und der Verein der "Farmerfrauen der Sierra Simlone" stimmte dem Vorschlag zu und stellte mir auch die nötigsten Dinge zur Verfügung. Für Musik, Tische, eine Bar und den Grill war also gesorgt. Und dem Anlass entsprechend zogen Roland und ich uns passende Kleidung an. Wir wirkten damit tatsächlich fast wie Jungfarmer.

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Als die Sonne langsam hinter den Bergen zu verschwinden begann, schmiss Roland den Grill an und brutzelte leckere Rippchen. Ich hatte zunächst befürchtet, dass sich niemand auf der Party blicken ließe, weil eben ich sie gab. Doch ich irrte mich. Angelockt von dem Duft des gegrillten Fleisches oder durch die Tatsache, dass die Sonne nicht mehr unerträglich auf uns niederbrannte, zeigten sich die ersten Gäste.

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Nachdem sie sich am Büfett bedient hatten, löschten meine Gäste ihren Durst an der Bar. Wir hatten auf Gerdas Rat hin einen Barkeeper kommen lassen und dieser stellte sich auch als notwendig heraus, denn er musste ständig neue Bowle ansetzen. Die Bewohner der Sierra Simlone waren dem Alkohol alles andere als abgeneigt.

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Und nach ein, zwei Gläsern ging es plötzlich richtig rund. Die Leute stürmten förmlich auf die Tanzfläche und tanzten ausgelassen zu der Country-Musik, die aus der Jukebox kam. Und auch wenn diese Musik nicht unbedingt meinem Geschmack entsprach, konnte ich mich der ausgelassenen Stimmung nicht entziehen. Und ein Blick auf die Tanzfläche zeigte mir, dass mein Ansehen weniger stark gelitten hatte, als ich befürchtete. Meine Freunde, wie Manuela und mein früherer Arbeitskollege Maxim waren gekommen und auch viele der ansässigen Farmer ließen sich blicken.

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Mitten in der Feier tauchte plötzlich ein uralter Mann auf. "Moses persönlich ist auf meiner Party erschienen", schoss es mir bei seinem Anblick durch den Kopf und im nächsten Augenblick rügte ich mich selbst für diesen blasphemischen Gedanken.

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Und trotz seines hohen Alters war der Fremde alles andere als unbeweglich. Er begann ausgelassen zu der Musik zu tanzen und lachte dabei über das ganze zahnlose Gesicht. Und als er dann plötzlich anfing, selbst ein paar alte Volkslieder zum Besten zu geben, schnappten wir anderen uns ein paar Topfe aus der Küche und begleiteten ihn instrumentell.

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Dabei stellten wir uns wirklich gut an, wie ich fand. Mit dem Gesang des Alten, den rhythmischen Schlägen unserer "Instrumente" und auch der gesanglichen Unterstützung im Refrain konnten wir uns hören lassen. Zumindest hatten alle einen Heidenspaß. Besonders Frau Tülle, von der "Blauheiden Farm" amüsierte sich köstlich.

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Zum Abschluss der Darbietung bewarfen wir uns gegenseitig mit Konfetti, welches irgendwer zuvor an alle Gäste verteilt haben musste. Ich fand es sehr schade, als der alte Mann sich dann nach einem Glas Bowle und einem deftigen Rippchen von uns verabschiedete und leise vor sich hin lachend in Richtung Wüste verschwand.

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Als krönenden Abschluss dieses Festes entzündeten wir ein großes Feuer, dass in dieser klaren Nacht sicher noch bis weit in die Wüste hinein zu erkennen war. Plötzlich stimmte Roland ein altes Volkslied an und zeigte mir ein paar Schritte, die mich irgendwie an eine Polka im Country-Stil erinnerten. Doch lustig war es allemal.

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Nach und nach verabschiedeten sich die Gäste und schließlich war nur noch Albert da. "Sss war ne wundervolle Patty, Ochschana", lallte er, strahlte dabei aber über das ganze Gesicht. Er hatte ganz offensichtlich ein paar Gläser zuviel von der Bowle gekostet. "Ich hoffe du machscht sowasch bald wieder."

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Und dann umarmte er mich überschwänglich und drückte mich fest an sich. "Du bischt eine...eine escht tolle Frau. Jaa dasch bisse wirklich." Und bei diesen Worten wiegte er mich sacht hin und her.

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Und ich genoss es. Ich genoss jede seiner Berührungen. Ich genoss seinen festen Griff, der mich umklammerte und ich genoss es, von ihm als tolle Frau bezeichnet zu werden. In diesem Moment wünschte ich mir, dass er mich nie wieder los ließe, dass er hier bliebe und mich....Nein! Was dachte ich da bloß. Das hier war Gerdas Mann!

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Ich löste mich hastig aus seiner Umarmung und verabschiedete mich. Und dann machte sich Albert fröhlich pfeifend auf den Weg nach Hause. Nach Hause zu seiner Ehefrau, wie ich mir noch einmal ins Gedächtnis rief. Und trotzdem zog es mich dann unweigerlich zu dem Fenster meines Zimmers und ich starte in die Dunkelheit hinein, in die Albert gerade entschwunden war.​

 
Tut mir leid wegen des Doppelposts, aber ich möchte ungern Kommentare in den Post der eigentlichen Geschichte haben.

Erst einmal wünsche ich allen meinen Lesern frohe Weihnachten. Ich hoffe, ihr hattet alle ein wunderschönes Fest im Kreis eurer Freunde und Familien und habt die Geburt unseres Erlösers gefeiert.

@Dani
Ich finde es immer sehr spannend, wenn der Held einer Geschichte nicht komplett gut ist. Oxana hat ihre Fehler und manche ihrer Entscheidungen entpuppen sich im nachhinein als furchtbare Fehler. Und oft sind ihre eigenen Ansichten der Grund dafür, dass es zu Streit mit ihren Mitmenschen kommt. Allerdings handelt Oxana jedes mal nach bestem wissen und Gewissen. Es ist nicht so, dass sie absichtlich etwas Schlechtes tun würde.
Ich binde ganz bewusst bekannte Sims, NPC und Townies in meine Geschichte ein. Jeder kennt sie aus seinem eigenen Spiel und kann sich daher ein Stück weit mit ihnen identifizieren. Ich finde es selbst immer sehr spannend zu erfahren, was aus Gerda, Albert und den Kindern bei anderen Sims-Spieleren geworden ist.
Ich selbst kenne übrigens keinen Longhorn-Saloon. Lustig, dass es in kanad tatsächlich einen gibt. Vielleicht hat der Erbauer des Lots sogar diesen Saloon als Vorbild genommen?
Danke für deinen Kommentar!

@Beautifuul
Ich muss gestehen, dass ich Twilight nicht kenne. Klar habe ich schon mal davon gehört, aber ich habe bisher weder die Bücher gelesen, noch die Filme gesehen. Wenn es also Parallelen zwischen meiner Geschichte und Twilight gibt, dann ist das reiner Zufall.
Eine Benachrichtigungsliste habe ich nicht, aber ich kann mir ja mal überlegen, ob ich so etwas einrichte. Aber im allgemeinen sollte es reichen, wenn du einmal in der Woche (meist Freitag) hier rein schaust. Dann sollte es wieder ein Update geben. Nur in den nächsten Tagen wird es etwas häufiger Updates geben.
 
Hey-hey und ein verspätetes: "Fröhliche Weihnachten!"
Das neue Kapitel ist toll; Oxana und Albert... *zischend die Luft einsaug* Nee, das gefällt mir definitiv nicht. Garnicht. Ich bin in der Roland-oder-doch-Benjamin-?-Fraktion und bleibe ihr treu. Oxana sollte an sich selbst glauben und hoffentlich ist ihr Ruf wieder aufgebessert. Der alte Mann ist cool, bestimmt ihr Schutzengel oder so! *.*

Ich liebe die Fotostory, weil sie nicht das gestellte aufgetakelte hat; sie ist natürlich geschrieben und gemacht und ich freu mich auf die Fortsetzung. Vielleichtnoch dieses Jahr? *bettel*

Lolo.
 
@TanteLolo
Oxana hat ja schon selbst gemerkt, dass sie mit dem Feuer spielt, wenn sie Gefühle für Albert entwickelt. Aber dieser mann hat sie vom ersten Moment an fasziniert, wie man bereits in Kapitel 5 feststellen konnte.
Allerdings ist sich Oxana ihrer Gefühle bislang keineswegs sicher. alles ist noch möglich, Roland, Benny, Albert, Kasimir....wer weiß schon, was die Zukunft bringen wird?
Der alte Mann ist übrigens "Väterchen Zeit". Es ist ein NPC der auftaucht, wenn die Sims eine Silvester-Party feiern. Diese Option gibt es allerdings nur, wenn man das Weihnachts-Mini besitzt.

Und vielen Dank für dein Lob zur Fotostory. Und ich denke schon, dass es in diesem jahr noch ein Update geben wird. Spätestens am Freitag ;)
 
Kapitel 25: Und da waren es drei

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Früh am nächsten Morgen stand Roland auf and begann das Chaos vom vergangenem Abend zu beseitigen. Insbesondere die Essensreste mussten weg, bevor die Sonne zu hoch stand, ansonsten würde es in wenigen Stunden nur so von Fliegen und anderen Insekten wimmeln, die nur zu gerne auch in das Haus flogen. Einmal saß sogar ein Geier auf unserer Veranda, als ich versehentlich einen Burger hab stehen lassen.

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Roland bemerkte in seinem Arbeitseifer nicht einmal, dass Tristan sich ihm nährte. Doch als er sich mit einem Stapel Teller in der Hand umdrehte und seinen besten Freund sah, war er doch angenehm überrascht. "Hi, Tristen", begrüßte er ihn fröhlich und stellte die Teller zurück auf dem Tisch. "Wo warst du den gestern Abend? Du hast doch gesagt, dass du kommst und du hast echt eine tolle Party verpasst."

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Doch Roland merkte schnell, dass irgendetwas nicht stimmte. Das war nicht der ständig fröhliche und lachende Tristan, den er sonst kannte. "Was ist los Tristan?", fragte er deshalb sofort. Tristan Blick sprach eigentlich Bände. Irgendetwas war passiert, dass ihn tief getroffen hatte. Roland wusste nur noch nicht was. "Es gab ein paar Probleme in meiner WG", erklärte Tristan und Roland ahnte schon, dass "ein paar Probleme" stark untertrieben war.

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Doch er drängte Tristan nicht. Er würde ihm schon erzählen, was passiert war, wenn er es wollte. Und Tristan wollte darüber reden, auch wenn er nur zögerlich begann: "Du kennst doch meine drei Mitbewohner Martin, Frank und Abdul. Wir haben alle vier gemeinsam bei der SimÖl Gesellschaft angefangen und eine Haus zugewiesen bekommen. Und du weißt ja selbst wie das ist. Bevor du anwirbst verspricht dir die Gesellschaft das Blau vom Himmel und wenn du in der Sierra Simlone angekommen bist, stecken sie dich monatelang in ein Zeltlager oder in eine überfüllte Wohnung. Da hatten wir vier ja noch Glück und eigentlich dachte ich, dass die Jungs ganz in Ordnung wären, doch da habe ich mich scheinbar gewaltig getäuscht."

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"Abdul hat gestern irgendwo aufgeschnappt, dass ich auf Typen stehe. Es ist nicht so, dass ich das verheimlichen würde, aber ich muss nicht jedem meine Sexualität auf die Nase binden und bis jetzt hatte ich noch keinen Grund gehabt, es meinen Mitbewohnern zu sagen." Tristan wurde langsam immer lauter und immer zorniger. "Aber die Jungs sahen das wohl etwas anders. Abdul ging sofort auf mich los und meinte, dass so ein Verhalten nur total widerlich sei. Und mein anderer Mitbewohner Martin warf mir an den Kopf, dass er niemals mit mir Schwuchtel in einem Bett geschlafen hätte, wenn er es gewusst hätte. Als ob ich ihn jemals auch nur angeflirtet hätte! Wir haben nun mal nur zwei Doppelbetten in unserem Haus und irgendwie müssen wir zu viert darin schlafen. Und dann haben sie mir mitgeteilt, dass ich mir lieber so schnell wie möglich eine neue Bleibe suchen soll, denn mit einem wie mir wollten sie nicht länger unter einem Dach wohnen."

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"Und selbst Frank hat sich auf deren Seite gestellt. Dabei dachte ich, dass er ein wirklicher Freund sei. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Das man sich so in Menschen täuschen kann!". Bei den letzten Worten wurde Tristan wieder ruhiger und sichtlich bekümmert. Doch das wollte Roland auf keinen Fall zulassen. "Jetzt lass dich bloß nicht von denen fertig machen. Wenn die drei hirnlose Idioten sind, dann ist das deren Problem und nicht deins. Und du gehst garantiert nicht dorthin zurück. Wir holen gleich deine Sachen und dann ziehst du bei mir und Oxana ein."

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"Meinst du das im Ernst?", fragte Tristan sichtlich überrascht und als Roland energisch mit dem Kopf nickte fiel er ihm sichtlich bewegt um den Hals. "Danke, Roland! Danke, danke, danke! Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann."

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Und so stolperte ich etwa eine Stunde später über Tristans Sachen, die nun in unserer Küche standen. Eine kurze Erklärung reichte mir um Rolands Einzugsangebot noch einmal zu bestätigen und so feierten wir mit Pizza und Sekt den Einzug des dritten Bewohners in das kleine grüne Haus in der Simlane 10.



Gedanken

Und wieder waren einige Wochen in meiner neu gewählten Heimat vergangen. Und es waren keine schönen Wochen, aber ich hoffte, dass diese schlimmen Zeiten endlich vorbei waren. Mit Roland war alles endgültig geklärt und das Gerede der Leute würde nachlassen. Zumindest hoffte ich das.
Nur hatte ich wieder keinen Job. Zurück in den Saloon konnte ich nicht. Die Belastung würde ich nicht aushalten und vielleicht war es auch ganz gut, wenn ich mich die nächsten Wochen etwas von der Bildfläche zurückzöge. Aber auf Dauer war das auch keine Lösung. Vielleicht sollte ich noch einmal mit meinem alten Chef im Labor reden. Mehr als nein sagen konnte er schließlich nicht.
Auf alle Fälle war es nicht verwunderlich, dass unser Konto immer noch recht leer war. Es reichte um die laufenden Kosten zu decken, aber größere Ausgaben waren da nicht drin. Und die schienen auf uns zu zukommen, denn unser Haus war für zwei Bewohner eingerichtet, aber ab jetzt waren wir ja zu dritt.

Viel mehr als die Sachen, die er an sich trug und eine Kiste mit ein wenig Kleinkram hatte Tristan aber leider nicht mitgebracht. Und die 123§ die er auf unser Haushaltskonto eingezahlte würden für einen Hausumbau wohl kaum ausreichen.
Aber das war auch nicht so wichtig. Wir würden schon klarkommen und Tristan war ein echt netter Mitbewohner. Ich hatte mit Roland monatelang in unserem winzigen Haus gelebt, da würden wir uns jetzt nicht beschweren. Und solange kein anderes Zimmer vorhanden war, schlief Tristan halt bei Roland im Zimmer.
Gleich nach seinem Einzug hatte ich den Test rausgesucht, den auch ich schon bei meiner Einreise machen musste und den Roland zum Spaß bei seinem Einzug gemacht hatte. Und dabei war folgendes für Herr Tristan Linse, 22, geboren in Estella Grande herausgekommen:

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Er war extrem offen und nett und auf keinen Fall ein ernster Typ. Aber das hatte ich auch schon ohne Test festgestellt. Allerdings schien er etwas schlampig und faul zu sein. Ich hoffte bloß, dass der Test sich in diesen Punkten irrte.

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Was seinen Männergeschmack betraf, so stand er auf den gut gebauten Typ, der auch ruhig mal nach Mann pur riechen konnte. Kein Wunder, dass Tristan seine Freizeit gern mal im Fitness-Studio verbrachte. Allerdings mochte er es nicht, wenn sein Gegenüber sich verstellte und eine Maske aufsetzte.

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Seine liebsten Gesprächsthemen waren Kultur, Sport und die Arbeit. Vielleicht nicht ganz mein Fall, aber Roland schien immer sehr interessiert. Schade, dass er so überhaupt nichts mit Tieren und der Natur anfangen konnte.

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Was seine Arbeit anging, so war er zur Zeit Praktikant im Politbüro der SimÖl Gesellschaft, welches sich um die Vergabe der Bohrgenehmigungen vom Staat kümmerte und mit den Staatschefs anderer Länder über den Im- und Exporte von Öl verhandelte. Ich war gespannt, ob er wirklich dabei bleiben würde.

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Denn besondere Fähigkeiten brachte Tristan für diesen Beruf nicht mit. Insgesamt gab es so gar nichts, wo er wirklich gut drin war. Aber er konnte die Toilette reparieren und bekanntlich war das ein sehr wichtiges Kriterium, das ein Mitbewohner in meinen Augen erfüllen musste.

Mehr gab es zu Tristan im Moment nicht zu sagen. Aber dafür musste ich noch einmal von unserer Party erzählen. Ich habe hinterher noch mit ein paar Gästen gesprochen und scheinbar hatte es allen gefallen. Frau Tülle war sogar so begeistert, dass sie mich seitdem jedes Mal grüßte, wenn wir uns im Lebensmittelladen begegneten.
Also hoffe ich, dass die Zukunft deutlich rosiger werden würde, als die letzten Wochen. Und solange man Freunde hatte, ließ sich alles schaffen.

 
Hallo Stev.
Ich schreibe auch mal wieder etwas..
Ich muss sagen das deine Kapitel gut sind!
Und ich muss auch zugeben das ich immer wenn ich hier reingehen (und das tuhe ich in letzter Zeit selten) tuhe ich das nur um diese Geschichte zu lesen.. Nagut manchmal stöbere ich auch noch mal hier und dort aber das nicht so oft.. Damit will ich nur sagen das ich finde das deine Geschichte für mich sozusagen meine Lieblingsgeschichte auf dieser seite ist. Mach weiter so. ;)
LG Kakii
 
@Kakii
Vielen Dank für deine lieben Worte. Es ehrt mich sehr, dass du extra wegen meiner Geschichte den Weg hier ins Forum findest. Und es wird noch für einige Zeit etwas von oxana zu lesen geben. Ihre Geschichte ist noch lange nicht zuende erzählt.
 
Damit will ich nur sagen das ich finde das deine Geschichte für mich sozusagen meine Lieblingsgeschichte auf dieser seite ist. Mach weiter so.
Wenn es um Reallife beziehungsweise Simsreallife geht, schließe ich mich dem voll und ganz an! Natürlich geschrieben, mit schönen Ideen und so gefühlvoll und bis ins Detail ausgearbeitet - ganz tolle Sache!
Wann geht es weiter? *ungeduldig und gespannt auf Stuhl rumhopsen*

LG
Lolo
 
@Tante Lolo
Da die Weihnachtsferien für mich leider schon wieder um sind, kehre ich auch wieder zum normalen Updaterythmus zurück. Das bedeutet, am Freitag wird es ein neues Update geben.
Und vielen Dank für dein Kompliment.
 
Kapitel 26: Wirrungen der Begierde

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Nach wie vor stand ich ohne Job da. Und nicht zu arbeiten tat mir irgendwie nicht gut. Zumindest tat es meiner Figur nicht gut, denn aus Langeweile stopfte ich leider alles Mögliche in mich hinein und ich bemerkte dann auch leider, dass mein Hintern und mein Busen wieder diese stärk ausgeprägten Rundungen zeigten. Das war nicht gut. Gar nicht gut!

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Dafür gestaltete sich das Leben mit Tristan ganz angenehm. Mit ihm konnte ich fast genauso viel Spaß haben wie mit Roland. Insbesondere wenn wir gemeinsam Soaps gucken konnten. "Hey, Oxana, komm schnell", winkte er mir zu, als ich aus der Küche kam. "Wirrungen der Begierde hat gerade erst begonnen. Du hast also noch nichts verpasst."

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"Nee, lass mal gut sein", antwortete ich ihm. "Dieser Soap kann ich echt nichts abgewinnen. Das ist alles viel zu unrealistisch und gestellt. Ich setz mich lieber an den PC." Doch Tristan versuchte mich weiterhin zu überzeugen, schließlich war "Wirrungen der Begierde" seine absolute Lieblings-TV-Sendung, wie ich gleich nach seinem Einzug festgestellt hatte, und er konnte immer noch nicht verstehen, warum ich sie nicht genau so liebte. "Ach komm schon, schlechter als die Soaps, die wir uns sonst noch ansehen, ist diese hier auch nicht. Außerdem ist heute die letzte Folge in der Dr. Slake Dewory mitspielt. Das musst du dir ansehen."

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Die letzte Folge mit Dr. Slake Dewory? Das machte mich doch stutzig und ich setzte mich zu Roland und ihm auf die Couch. Früher hatte ich diese Soap geliebt und jede Folge gespannt mitverfolgt, doch es ist jetzt schon fast eineinhalb Jahre her, dass ich mir "Wirrungen der Begierde" das letzte mal ansah. Stumm folgte ich der Handlung und beobachtete die letzten Szenen mit Slake. "Der Schauspieler von Slake heißt doch auch Brodlowski? Dariusz oder so. Seid ihr beiden vielleicht verwand?", fragte mich Tristan, als die Schlussmelodie der Serie erklang.

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"Verwand? Ich mit Slake? Wo denkst du hin", lachte ich unsicher. "Es gibt sicherlich hunderte Brodlowskis in der SimNation." "Ja, stimmt auch wieder", antwortete Tristan lachend. "Wäre aber schon lustig gewesen, wenn ich mit der Verwanden eines Stars zusammenleben würde." "Ja, das wäre wirklich lustig", kicherte ich gequält und starrte dann den Bildschirm an, um dieses Thema zu beenden.

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Lange blieb ich aber nicht sitzen, sondern verzog mich laut gähnend in mein Zimmer. Doch müde war ich keineswegs. Ich war wütend, traurig...und enttäuscht. Ich war wütend darüber, dass ich meine Freunde belog und traurig, weil ich nicht anders konnte. Natürlich war ich mit Dariusz Brodlowski verwand. Er war mein Vater! Der Vater, den ich vor seinem prügelnden Ehemann beschützen wollte und auch der Vater, der zuließ, dass mich der gleiche prügelnde Ehemann ein paar Tage später aus dem Haus warf. Die Enttäuschung darüber hatte ich bis heute nicht verkraftet. Wieso hatte er das zugelassen? Wieso?

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Ich hatte all die Monate hier in Sierra Simlone Stadt versucht, nicht mehr an meinen Vater zu denken, mich nicht länger von den Gedanken an meine Familie in SimCity quälen zu lassen. Doch auf einen Schlag hatte mich dass alles wieder eingeholt. Warum hört Paps bloß mit der Rolle in "Wirrungen der Begierde" auf? Diese Rolle war die Erfüllung seiner beruflichen Träume gewesen und ich konnte einfach nicht verstehen, warum er aufhören wollte.

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Ich setzte mich an den PC und versuchte etwas herauszufinden. Irgendeinen Hinweis darauf, warum Paps aufhören wollte. Ich war selbst überrascht, wie sehr mich das beschäftigte. Doch ich fand nichts zu seinen Beweggründen. Auf den Fanpages der Serie war zwar überall von seinem Abgang zu lesen, doch nirgends wurde ein Grund genannt.

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Und plötzlich erwischte ich mich dabei, wie ich mein Handy in der Hand hielt und die Telefonnummer meiner Eltern in SimCity wählte. Doch ich konnte die OK-Taste nicht drücken. Als ich die Nummer im Display sah, überkamen mich die Erinnerungen an meinen Dad, den prügelnden, trinksüchtigen Ehemann meines Vaters. Nein, ich bin in die Sierra Simlone gezogen, um endlich von diesen Menschen loszukommen. Wenn ich jetzt anrief, würde ich mir selbst mit einem Schlag meine gewonnene Freiheit wieder nehmen.




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Ich rief nicht an. Dafür klingelte am nächsten Morgen das Telefon und es meldete sich eine aufgeregte Gerda. "Oxana, ich muss dringend mit dir sprechen." Der Tonfall ihrer Stimme machte deutlich, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handeln musste. "Am besten treffen wir uns gleich auf dem Golfplatz. Ich möchte diese Angelegenheit nicht am Telefon mit dir besprechen."

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Wenig später erschien ich auf dem Golfplatz, wo Gerda bereits auf mich wartete. "Gut, dass du so schnell gekommen bist", begrüßte sie mich knapp. "Es fällt mir nicht leicht darüber zu reden, aber es muss sein. Setzen wir uns erst einmal hin."

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Gerda führte mich zielstrebig zu einem Tisch, der sich unter dem schattenspendenden Dach der Golfplatzbar befand. Auf dem Weg dorthin sprach sie kein Wort und auch als ich mich gesetzt hatte starrte sie eine Weile nur wortlos auf die Tischplatte. "Es geht um Albert, Oxana", setzte sie schließlich an. "Ich fürchte, dass meine Ehe ernsthaft in Gefahr ist." Ich musste tief schlucken.

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Gerda wusste es! Sie muss von meiner innigen Umarmung mit Albert auf meiner Party erfahren haben. Diese Umarmung ging weit über einfache Freundschaft hinaus, dass hatte ich an diesem Abend sofort gespürt und trotzdem hatte ich sie nicht abgebrochen, sondern mich noch enger in Alberts starke Arme geschmiegt. Oh, Gott, vielleicht hatte sie uns beide sogar dabei beobachtet? Ich versuchte eine Erklärung hervorzubringen, eine Entschuldigung. Doch wie konnte ich mich gegenüber Gerda rechtfertigen, dass ich mich an ihren Ehemann herangemacht hatte? Dafür gab es einfach keine Entschuldigung. Ich konnte Gerda nur dafür bewundern, wie ruhig sie noch immer bleiben konnte, obwohl ich, die Ehebrecherin, genau vor ihr saß.​
 

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