Danke dir @aqua!
Die Auflösung für die Frage, was Jil Lilly angetan hat, kommt jetzt!
Viel Spaß:
Lob ist wertvoll
Wie dieser Junkie es mir nur antun konnte!
"Miststück!", schoss es mir durch den Kopf und mir wurde schwindelig. Ich war bei ihr gewesen, als sie gerade Drogen zu sich genommen hatte. Sie war schrecklich zu mir gewesen!
"Du...k...leines Miststück! Du..bi..st..zu nichts zu gebrauchen!", hatte sie mich angefahren. Diese Worte hinterließen Wunden in meiner Seele. Es tat einfach so weh, gehasst zu werden! Ich starrte in den mittlerweile schon dunkel gewordenen Himmel, auf dem Balkon, während abermals eine heiße Träne meine weiche Wange hinunter rann.
Nach ein paar Minuten ließ ich mich in die alte, rosane Hängematte fallen. Ich schloss die Augen.
Ich war gekränkt. Dann plötzlich vernahm ich eine Stimme hinter mir. Außerdem spürte ich eine warme Hand auf meinem Kopf.
"Schatz, komm doch bitte rein, ich will dir was sagen.", sprach die Stimme zu mir, die - wie sich herausstellte, als ich die Augen wieder öffnete – jene meiner Mum war.
"Nein, Mum, wenn's so wichtig ist, dann sag es mir jetzt!", zischte ich sie an. Sie wich einen Schritt zurück. "Ich möchte dir sagen, dass ich gerade einen Anruf von deiner Cousine Katrin bekommen habe. Sie sagte, wir sollen morgen schon fahren, weil Jil es ihr gesagt hat."
Na toll, nun konnte ich mich noch nicht mal richtig von meiner Freundin verabschieden!
"Boa, na klar, ich packe die Koffer, Frau Gräfin!", meckerte ich, sprang aus der Hängematte und stampfte wütend in mein Zimmer und knallte die Türe zu. Ich zog den Koffer aus der Ecke und riss die Schubladen des Regals auf. Ich stopfte alles hinein und schmiss ihn anschließend schwungvoll die Treppe hinunter. "Scheiß*, scheiß*e", fluchte ich die ganze Zeit. Ich war mit den Nerven am Ende! Eine Freundin war schwanger, meine Mum erschrocken von mir, wie ich reagierte und eine Fahrt zu meiner Cousine, die mich hasste, stand an! Schrecklicher konnte es nicht werden. Ich griff zu meinem Handy, das auf meinem Bett lag, und wählte Lexi's Nummer, doch sie ging nicht ran.
"Verdammter Fu** hier!", fluchte ich heftig und warf das Handy weg. Ich wusste, dass ich überreagierte, doch ich war voller Wut und Trauer! Dies musste alles raus! Ich heulte wie ein Schlosshund. Doch nach einiger Zeit klopfte es an meiner Tür:
"Du...Lilly...darf..ich reinkommen?" Meine Mum stand noch vor der Tür.
"Ja..", schluchzte ich. Sie trat mir gesenktem Kopf ein. Sie setzte sich zu mir auf den kahlen Holzboden und legte ihre Hand auf meine. Sie streichelte sie zärtlich, um mich zu beruhigen.
"Ist okay..", flüsterte sie und lächelte mich an.
"Da...darf ich noch...nochmal an den..PC?", fragte ich sie.
"Ja, klar, mein Schatz!", antwortete sie und richtete mich auf. Ich ging zum Schreibtisch und setzte mich. Als der Computer an war, öffnete ich direkt ICQ und sah, dass Lexi online war. Direkt schrieb ich sie an und wir verabschiedeten uns. Es war zwar nicht die tollste Art, sie zu verabschieden, aber immerhin besser als nichts. Nachdem ich den PC wieder heruntergefahren hatte, ging ich schlafen...
...DER NÄCHSTE TAG...
Ich sah in das Gesicht meiner Mum als ich aufwachte:
"Komm Lilly, Katrin steht schon unten!" Ich richtete mich pfeilschnell auf, rannte ins Bad, putzte mir rasch die Zähne, und machte mir einen Zopf. Meine Sachen zog ich mir in Windeseile über und rannte die Treppen hinunter. Ich schnappte den Koffer und lief hinaus. Dort warteten Katrin und Mum am Auto. Schnell umarmten Katrin und ich uns und schon stiegen wir ein. Der Himmel war bewölkt und dunkel. Ich mochte das, doch Katrin zickte rum: "Ich kann gar nichts sehen, bei dem Nebel!" Diesen hatte ich gar nicht bemerkt.
Doch nach einiger Zeit, prasselten die Regentropfen an die kühlen Scheiben des Wagens. Alle waren still... jedenfalls fast alle. Katrin motzte zwischendurch immer wieder rum und meine Mum grinste. Doch ich war still. Ich dachte über die Ankunft nach, wie sie wohl verlaufen würde. Doch ehe ich mich versah, war ich eingenickt.
"Lilly, Lilly! Wir sind da!", weckte mich meine Cousine und nahm meine Hand um mir aus dem Auto zu helfen. Es regnete immer noch in Strömen.
Als ich dann im Freien stand sah ich eine 80-er Jahre Tankstelle vor mir. Wirklich, so richtig amerikanisch! Mir gefiel es und was noch besser war: Wir gingen drin essen! Kurzerhand standen wir auch schon im Warmen. Katrin zeigte auf einen Tisch, an den wir uns setzen sollten, und ging zur Bedienung. Kurz danach kam sie auch schon wieder zu uns und setzte sich.
Wir redeten viel, bis die Bedienung - die übrigens sehr freundlich war - uns das Essen servierte. Meine Mum hatte Pancakes, ich eine Fruchtpastete und Katrin einen gemischten Salat. Ich blickte ab und zu aus dem großen Fenster, auf dem immer noch Regentropfen landeten. Es schüttete wie aus Eimern! Meine Cousine lachte mich zwischendurch an, doch ich beachtete sie nicht, da ich mir stets Gedanken machte, wie die Begegnung mit Jil verlaufen würde.
Doch dann riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken: "Lilly, es hat aufgehört zu regnen, lass uns zu mir nach Hause fahren!" Es war meine Cousine. Ich nickte nur stumm und erhob mich von meinem Platz. Wir gingen nach draußen und stiegen ein. Ungefähr fünfzehn Minuten später waren wir dann bei dem Haus meiner Cousine angekommen. Es war wunderschön, wie in einem Märchen, so magisch wirkte es auf mich. Meine Mum schloss die Türe auf, während Katrin und ich die Koffer ins Haus trugen. Wir betraten also das Haus einer angehenden Modedesignerin! Schon direkt, als wir in den Wohnraum kamen, waren meine Mum und ich überwältigt! Ein großer Raum, mit der modernsten, aber trotzdem gemütlichsten Ausstattung erstreckte sich vor uns.
"D...das ist wunderschön!", entgegnete ich meiner Cousine.
"Haha, danke Lilly!", erwiderte sie. Ich lächelte.
"Oh, da ist ja dein Kontrabass!", sprach ich erfreut und zeigte darauf.
"Jaa, soll ich dir was vorspielen?", fragte Katrin und lächelte. Ich spürte, dass sie sich freute.
"Ja, gern!", gab ich zur Antwort. Und schon legte sie los. Sie zupfte die Saiten wie ein Profi, aber das war kein Wunder, da sie es schon seit ihrem 6. Lebensjahr machte. Ich war fasziniert von der schönen Musik und lauschte friedlich, doch etwas anderes erweckte nun meine Aufmerksamkeit.
Auf einem großen Maltisch sah ich eine unvollständige, wundervolle Zeichnung, die von meiner Cousine zu sein schien. "Hast...hast du das gemalt?", wollte ich wissen.
"Ja, dass hab ich gemalt!", lachte sie.
"Das ist toll! Kannst du weiterzeichnen?", forderte ich sie auf.
"Ja, klar!", sprach sie. Und schon legte sie los mit ihren gekonnten Zeichentechniken. Ich war verzaubert.
Nach einiger Zeit sprach meine Mum:
"Hey ihr, ich gehe hoch ins Bett, ich weiß ja, wo es ist!" Wir nickten nur. Nach zwei Stunden war die Zeichnung fertig; wir rahmten sie ein und hängten sie an die Wand. Zufrieden betrachtete Katrin das Bild. "Okay, und jetzt du!", schlug sie vor und zwinkerte mir zu.
"Neeeeeein, ich kann das nicht!", sagte ich erschrocken. Meine Cousine grinste nur und setzte mich an den Zeichentisch. Schon fing ich an und nach weiteren anderthalb Stunden war ich auch fast fertig.
"Das reicht für heute", sprach Katrin und lächelte.
"Ich finde, dass sieht schon super aus!", beendete sie den Satz.
Ich lächelte ebenfalls. Lob von jemandem war etwas sehr wertvolles für mich...
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So, ich hoffe, dass es euch gefällt!
Gegen Kritik & Lob hab' ich nichts einzuwenden