Das ist bestimmt dein Geburtstagsgeschenk.
Hui ich hatte einen Brief im Kasten. Der war auch nur eine Woche unterwegs und auch nur von der Behörde für den Wohnberechtigungsschein, bei der ich was nachreichen soll.
Heart, glücklich sollst du im Leben schon werden. Aber vielleicht mit etwas mehr Realismus. Allein schon, weil du grad von Hartz-IV lebst, wirst du mit deinem Sturkopf vermutlich nicht weit kommen. Das haut dir das Amt ganz schnell um die Ohren. Du müsstest doch übrigens auch mit denen eine vereinbarung haben, in der festgelegt ist, wie viele Bewerbungen zu jeden Monat schreiben musst. Nimm das besser nicht auf die leichte Schulter. Wenn dich eine Krankschreibung davon befreit, nimm die bloß an.
Ich wünsche es dir auch sehr, dass du in deiner Heimatgegend etwas findest. Aber orientiere dich nicht unbedingt an deinem Umfeld. Auch wenn Bekannte es von dir geschafft haben, heißt das nicht automatisch, dass du das auch schaffst. Und vor allen Dingen auch wann. Von meinen ehemaligen Kollegen haben auch einige was recht schnell gefunden, bei denen ich mich fargte, wie die das geschafft haben, während ich eine Bewerbung nach der nächsten geschrieben habe. Irgendwann habe ich das besser ignoriert.
Wenn du es schaffen willst, musst du auch aktiver werden, so schwer es dir in deiner jetzigen Situation auch fallen mag. Gesund werden ist sehr wichtig. Aber vielleicht kannst du auch versuchen, das mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu verbinden. Hinterhertragen wird dir, aber das weißt du ja sicherlich selbst sehr gut, niemand etwas. Es ist auch die Frage, ob du wirklich Jahre lang suchen willst, dabei der ARGE ausgesetzt, ohne zu wissen, ob es klappt. Dann kann es durchaus sein, dass du in einigen Jahren glücklich sein musst, wenn du Zeitungen austragen darfst. So hart es auch klingen mag.
Ich hab eine große Stadt namens Berlin quasi vor der Haustür. Doch über ein Jahr bin ich nun schon zu Hause und habe trotz abgeschlossener Ausbildung und noch relativ jungem Alter nichts gefunden. Auch an lange Wege solltest du dich besser gewöhnen. Wenn ich bei der Ausbildung doch erst pendeln muss, werde ich morgens um halb sechs mit dem Zug fahren müssen, um um acht in der Vorlesung zu sitzen und erst abends werde ich wieder zu Hause sein, wo ich dann auch noch den Haushalt schmeißen und pauken darf.
Die Ausbildung zur Finanzbeamtin ist auch nicht das, was ich schon mein ganzes Leben habe machen wollen. Mein Wunschberuf war die Kultursoziologgie. Und sieh, was mir das gebracht hat. Aber diese Ausbildung ist eine Option, mit der ich leben kann. Den Ausgleich dazu schaffe ich mir dann eben im Privatleben. Langeweile wirst du übrigens in jedem Job immer mal wieder haben. Wie Dark_Lady schon geschrieben hat: Du wirst auch immer Kompromisse eingehen müssen. Ansonsten wirst auch noch sehr viel unglücklicher werden, als du es jetzt bist.
Sieh dir auch mal Zora an, die sieben Jahren nach einem Ausbildungsplatz gesucht hat.
Unterstützung durch deine Mutter ist ja schön und gut. Aber du bist jetzt eigentlich in einem Alter, in dem du dich genau davon lösen solltest. Meine Familie würde mich in den nächsten drei Jahren auch fianzziell unterstützen. Die würden vermutlich glatt die Krankenkasse übernehmen. Aber eher beiße ich mir auf die Zunge, als das anzunehmen. Nur die Bürgschaft für die Wohnung habe ich genommen und selbst auf die verzichte ich, wenn ich erst nach Oktober was finden, weil dann wieder ein Einkommen da ist.