Fotostory Smaragdauge

aqua

Member
Registriert
Januar 2010
Geschlecht
w

Hallo zusammen, :hallo:
nun habe ich mich nach langem Hin- und Herüberlegen endlich auch zu einer Fotostory durchgerungen und traue mich tatsächlich, sie hier zu veröffentlichen. Dies ist meine erste und daher hoffe ich doch sehr, dass sie mir einigermaßen gelingen wird und sie euch gefällt.
Die Story wird größtenteils aus der Sicht von drei bis vier Personen erzählt, natürlich überwiegend aus der Sicht der Hauptperson. Das kann manchmal vielleicht etwas verwirrend sein, aber ich denke (bzw. hoffe!), man behält da schon den Überblick. Zum Inhalt selbst möchte ich jetzt erstmal nichts sagen, nachher verrate ich noch zu viel. :D
Natürlich freue ich mich immer über Feedback, schließlich möchte ich ja schon gerne wissen, wie ihr meine Story so findet. Selbstverständlich bin ich auch immer für Kritik offen.
So, genug geredet, den Prolog gibt es gleich direkt im Anschluss.

lg,
aqua




2a8n3ol.jpg



2qknx4h.jpg


Prolog - Auf hoher See
Kapitel 1 - Blütenduft
Kapitel 2 - Unheimliche Begegnung
Kapitel 3 - Besuch
Kapitel 4 - Familiengeheimnisse
Kapitel 5 - Kleidersuche
Kapitel 6 - Angst im Dunkeln



2hqqgiu.jpg


Yalea, Das Himbeereis, *Lotusbluete*, Lenalein
 
Zuletzt bearbeitet:
Prolog
1rsw03.jpg



Alan? Alan?

2w3tj4y.jpg

Das Bild verschwimmt.
Die Sterne werden undeutlich, verlaufen mit dem Himmel. Vor meinen offenen Augen.
Das Wasser, das gegen den Schiffsbug klatscht, wird zu schwarzer Tinte, dicker, klebriger Flüssigkeit, die die Schiffswand hinaufkriecht und den Himmel in einen dichten, schwarzen Rauch hüllt. Alles wird schwarz. Alles löst sich in nichts auf. Eine hilflose Verzweiflung übermannt mich, ich will schreien, reiße den Mund auf, doch kein Ton dringt aus meiner Kehle.​

2rwx8cz.jpg

Dunkelheit rollt wie eine Welle auf mich zu, bereit, mich mitzureißen. Meine Sinne sind stumpf, werden immer weiter hinab in das schwarze Nichts gezogen. Fernab von Leben, fernab von der Welt.
Wie eine Puppe stehe ich da, unfähig, mich zu bewegen, unfähig, etwas zu unternehmen. Ich habe nicht die Kraft. Ich werde immer wieder weggerissen, wie ein toter Fisch in der Strömung. Niemals werde ich diesem Sog entkommen.​

34int36.jpg


»Alan! Wo bist du?« Casimir rennt durch die Gänge des Schiffes, sein Herz pocht so schnell, dass es zu zerspringen droht. Draußen hört er die Wellen toben, den Wind um das Schiff pfeifen und den Donner grollen. Verzweifelt rüttelt er an den Türen, versucht, seinen Freund zu finden und zu retten. Immer weiter rennt er den Gang entlang, als er plötzlich auf seinen nassen Schuhen ausrutscht und auf die Wand zuschlittert. Schnell rappelt er sich auf, rüttelt an der letzten Tür, die endlich nachgibt.​

1zyue4o.jpg

Knarrend fliegt sie vor ihm auf und gibt ein Bild frei, das ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Alan liegt auf seiner Koje, die smaragdgrünen Augen starren leblos zur Decke. Fahl fällt das Mondlicht durch das kleine Bullauge und lässt die Schatten in den Ecken dunkler wirken. Bedrohlicher.​

2ykkly9.jpg

Einen Moment hält Casimir geschockt inne. Alan wirkt wie tot. Doch die Verzweiflung treibt ihn voran. »Alan! Wach sofort auf! Das Schiff... es... Der Sturm! Komm mit nach oben, wir müssen die Segel einholen!«, schreit er drauflos, rennt zu seinem Freund und rüttelt an dessen Schultern. Doch Alan rührt sich nicht. Lediglich das zaghafte, kaum bemerkbare Heben und Senken seines Brustkorbs verrät Casimir, dass Alan noch lebt. Verzweifelt versucht er, seinen Freund aufzuwecken. Er schüttelt ihn, schreit ihn an, doch Alan bleibt unbeweglich. Schließlich lässt Casimir erschöpft die Hände sinken. Sein Freund wirkt wie erstarrt. Die geöffneten Augen verraten, dass er nicht schläft. Casimir kann sich seinen Zustand nicht erklären, versucht nicht einmal, darüber nachzudenken, denn er weiß, dass die Antwort zu beängstigend wäre.​

9fyud3.jpg

Plötzlich vernimmt er ein Knarren hinter sich. Erschrocken dreht er sich um und erblickt eine in Schwarz gehüllte Gestalt. Ein Schauer jagt seinen Rücken hinauf. »Wer... wer bist du?«, bringt er stammelnd hervor. Seine Stimme zittert, langsam geht er einen Schritt zurück. Die Gestalt erwidert nichts. Sie wirkt, als wäre sie nicht real. Wie aus einem Traum. Casimir schüttelt den Kopf. Angst kriecht in ihm hinauf, kalt und stechend.​

fbays7.jpg

Ohne weiter zu überlegen, reißt er seinen Körper aus der Starre und rennt an der bedrohlichen Gestalt vorbei. Seine Füße tragen ihn schneller, als sie ihn jemals getragen haben. Er rennt den Gang entlang, ohne sich ein einziges Mal umzublicken. Zu groß ist die Angst, dass die Gestalt ihn verfolgen könnte.​

vawci.jpg

Keuchend und am ganzen Leib zitternd erreicht er die Treppe und stürmt hinauf auf das regennasse Deck. Der Sturm tobt am Himmel, lässt die Wellen mit donnernder Wucht gegen das Schiff peitschen und sendet Blitze auf die Erde hinab. Casimir zuckt zusammen, als ein besonders naher Blitz die Welt kurz in zuckendes, blendendes Licht taucht.​

dhd3k8.jpg

Mit wegen dem Regen zusammengekniffenen Augen sucht er das stürmische Deck nach Edwin ab. Er rennt umher, doch findet er das dritte Mitglied der kleinen Besatzung nicht. Erschöpft bleibt er an der Reling stehen und blickt in die schwarzen Wellen. Auf einmal sieht er, nur wenige Meter von ihm entfernt, eine Gestalt von dem Schiff in das Meer fallen. Entsetzt erkennt er seinen Freund, der von den Wellen verschluckt und in die Tiefe hinabgezogen wird.​

23r8e9t.jpg

»Edwin!«, schreit er, »Edwin!« Doch er erhält keine Antwort. Seine Angst und Verzweiflung schlagen in Panik um. Mit pochendem Herzen blickt er sich um. Und da entdeckt er, ganz nah bei ihm, die schwarze Gestalt.​

bf2hhh.jpg



--
So, das war erstmal der Prolog. Was genau er mit der Story zu tun hat, erfahrt ihr später, auch wenn er sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte ist. Im ersten Kapitel geht es dann erstmal aus der Sich der Hauptperson weiter.

Liebe Grüße,
aqua
 
Toller Prolog, sehr spannend!
Dein Schreibstil ist total schön, gefällt mir ziemlich gut.
Würdest du mich bitte benachrichtigen? :D

LG,
Yalea :hallo:
 
Uih, aqua, ich freue mich sehr, dass du jetzt auch unter die Schreiberlinge gehst :D
Hey, deine erste FS?
Dafür aber sehr gelungen, wie ich finde, zumindest der erste Teil :D
Ohje, Edwin tut mir wirklich Leid...
Die Kulisse ist toll gestaltet und dein Hauptdarsteller Alan, zumindest halte ich ihn für den Hauptdarsteller, gefällt mir :D
Wer mag die schwarze Gestalt sein?

Also, mir gefällt wirklich, dass du richtig schreiben kannst, ohne große Fehler und sehr interessant ;)
Das können nicht alle und mir ist auch bei deinen Kommis immer aufgefallen, dass du sehr ausführlich und korrekt schreibst, das ist bei einer Story ja sozusagen schon die halbe Miete. Ich bleibe an der Story dran :)

LG
S.I.M.S.
 
Kommibeantwortung

Erstmal vielen Dank euch allen für die tollen Kommis, ich habe mich über jeden einzelnen riesig gefreut. :D


Skarabaeus Es freut mich sehr, dass dir mein Schreibstil gefällt und es auch schön spannend ist. Und natürlich, dass du weiterlesen willst. =)
Danke für deinen lieben Kommi!

Yalea Auch dir danke wegen des Schreibstils etc. :) Natürlich benachrichtige ich dich gerne. ;)

S.I.M.S. Oh, ein Kommi von so einer tollen FS-Schreiberin - und dazu noch ein positiver! :D Danke für das Lob. Ich habe mir schon ziemlich lange überlegt, mal eine Fotostory zu schreiben, aber bisher fiel mir einfach kein Thema ein, über das ich schreiben wollte, bis mir dann die Idee zu dieser Fotostory kam (die eigentlich auch erst bald richtig ins Spiel kommt). Und ja, es ist meine erste. :)
Edwin tut mir auch sehr leid, sein Tod wird noch eine Rolle spielen. Ich sage nur so viel - er ist keinesfalls freiwillig gesprungen, und der Sturm hat ihn auch nicht vom Schiff gefegt. ;)
Ja, Alan ist einer der Hauptcharakter. Wir werden ihn auch schon sehr bald wiedersehen. Es freut mich, dass mir die Kulisse gelungen ist, ich habe mir mit den Bildern ziemlich viel Mühe gegeben. :)
Die Antwort, wer die schwarze Gestalt ist und wie sie aufs Schiff gekommen ist, wird wohl noch etwas auf sich warten lassen. Aber dazu später mehr.
Fehlerfreies Schreiben ist mir auch sehr wichtig. Da achte ich auch nicht nur bei meiner Fotostory, sondern auch beim Kommischreiben drauf - schließlich sollte man sich ja verständlich ausdrücken. Sehe ich genauso wie du, dass das bei einer Story mit zu den wichtigsten Dingen gehört. ;)
Es freut mich, dass du dabeibleibst, und nochmal danke für deinen tollen Kommi! :)

Das Himbeereis
Klar, ich benachrichtige dich gerne. ;) Und danke für deinen Kommi! :)


Das erste Kapitel ist schon fertig geschrieben, mal schauen, ob ich morgen dazu komme, die Bilder zu schießen. Ich hoffe zumindest, dass ich die Zeit dazu finde, denn ich muss noch ein paar Kulissen bauen. :lalala:

lg
aqua
 
Hallo aqua!

Ein echt spannender Prolog, hat mir bisher sehr gut gefallen. Vor allem da du schreibst, dass es deine erste Geschichte ist - Kompliment! :)

Sowohl die Bilder als auch der Text wecken Interesse und erzeugen Spannung, und ich finde, es ist genau die richtige Kombination aus beidem. :)

Mach bitte weiter, ich werde gern weiterlesen und bin schon gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt!

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:
 
*Lotusbluete* Dankesehr! Geschichten habe ich schon immer gern geschrieben, aber dies ist nun meine erste Fotostory. Danke auch wegen der Bilder. ^^ Es freut mich, dass der Prolog so viel Spannung zu wecken scheint. :)
Und natürlich freut es mich auch sehr, dass du weiterlesen willst. ;)
Danke für deinen lieben Kommi!

So, die Bilder sind fertig, müssen nur noch eben hochladen. Dann kommt das erste Kapitel. :D
 
Kapitel 1
2wgw2f8.jpg


»Weißt du, Alison, vielleicht ist es auch einfach nur ein Fluch«, sagte die körperlose Stimme, die ich nicht zuordnen konnte.​

2j26c6u.jpg

Hektisch blickte ich mich um. Alles war in einen weißen Nebel gehüllt und machte es meinen Augen unmöglich, die Umgebung auszumachen.
Lügner! Lügner!, hallte es plötzlich in meinem Kopf, dicht gefolgt von einem stechenden, brennenden Schmerz, der erst meinen Schädel und dann meinen ganzen Körper durchfuhr. Ich presste die Lippen zusammen, rannte blindlings los und versuchte, dem erstickenden Nebel zu entkommen. Rauchschwaden schweiften an meiner Haut vorbei und hinterließen tausende kleiner Tröpfchen, die sofort wieder verdampften. Ich presste die Hände auf meinen Schädel, der plötzlich pochte, und rannte weiter.​

vxktmt.jpg

Zaghafte Sonnenstrahlen durchbrachen den Nebel und streiften mein Gesicht. Ich blinzelte und blieb kurz stehen, bis ich wahrnahm, dass dies wahrscheinlich das Ende des Nebels bedeuten könnte. Meine Füße trugen mich weiter, langsam lichtete sich der Nebel und gab eine wunderschöne, von Kirschbäumen umringte Lichtung frei.​

2mqlyjo.jpg

Es war ein Anblick, den ich nicht wirklich beschreiben konnte, so unwirklich schön, aber ich machte mir keine Gedanken und lief einfach weiter, bis ich unter den Zehen das weiche Gras spürte. Der fremde und zugleich so vertraute Duft der Blumen hüllte mich ein, trug mich hinab zu einem anderen Ort in einer anderen Zeit.

Plötzlich riss das Bild.​

2ymt737.jpg

Ich schlug die Augen auf, blickte prompt in blendendes Sonnenlicht und blinzelte mehrmals. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass dies ein Traum gewesen war. Langsam richtete ich mich auf, starrte eine Weile die Zimmerwand an und schüttelte den Kopf. Es war, als klebte mir noch immer der Duft der Blumen und die frische Frühlingsluft an der Nase. Der Traum, oder was auch immer es gewesen war, hatte sich so beängstigend real angefühlt, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte.​

2jcegdh.jpg

Ich schloss die Augen und atmete einmal tief ein, um mich selbst zu beruhigen. Schließlich stand ich auf und torkelte, noch immer auf steifen Beinen, ins Badezimmer und sprang unter die kalte Dusche, um den Kopf freizubekommen. Das kühle Wasser rann mein Gesicht hinunter und wusch meine schläfrigen Augen wach, doch der Blütenduft aus dem Traum haftete nach wie vor an mir.​

4u6jgo.jpg

Seufzend stellte ich den Wasserstrahl ab, zog mich an und ging die Treppe hinunter in die Küche, wo meine Schwester bereits hinter ihrer Zeitung verborgen am Frühstückstisch saß. »Guten Morgen«, sagte ich so unbeschwert wie möglich, als ich an ihr vorbei zur Küchentheke ging. Miranda nuschelte ein knappes »Morgen« hinter ihrer Zeitung hervor. Wie immer nahm ich ihre halbherzige Begrüßung und ihre gewohnte Unfreundlichkeit morgens nicht persönlich, sie war eben ein ziemlicher Morgenmuffel. Ich schnappte mir eine Brotscheibe und setzte mich an den Tisch, als auch schon meine Mutter dazukam. Es kam zu einer weiteren Orgie von Begrüßungen, dann herrschte Schweigen.​

2ujjiue.jpg

Gedankenverloren bestrich ich mein Brot mit Marmelade und konnte dabei nicht verhindern, dass ich immer wieder zu diesem merkwürdigen Traum abschweifte. Der erste Satz kam mir wieder in den Sinn. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Fluch. Was auch immer damit gemeint war, ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Und diese Stimme in meinem Kopf... Ich versuchte, mich irgendwie von den Gedanken daran abzulenken, indem ich mich wieder mit meinem Brot beschäftigte. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Miranda ihre Zeitung mittlerweile beiseite gelegt hatte und nun verschlafen in ein Toast biss. Meine Mutter blickte von ihrem Kaffee auf. Auch ich hob den Blick, schaute aus dem Fenster, aus dem leise das Zwitschern der Vögel drang, als ich bemerkte, dass meine Mutter erst mich und dann Miranda ansah.​

6qcl5t.jpg

Ich wandte den Kopf und blickte in ihr besorgtes Gesicht. »Jasmin ist schwanger«, sagte sie schließlich leise und ohne Vorwarnung. Miranda fuhr zusammen und blickte ruckartig auf, in ihren Augen eine Mischung aus Wut und Schock.​

2hn8az5.jpg

»Was?«, entfuhr es ihr, ihre Augen starrten unsere Mutter mit bohrendem, ungläubigen Blick an. Diese nickte kaum merklich, die Augen auf den Teller gesenkt.
»Das ist ja wohl nicht wahr!«, platzte es aus Miranda heraus, »Das kann einfach nicht wahr sein.«
»Miranda, wir alle wissen, dass ein gewisses Risiko besteht, aber selbst du weißt genau, dass es nicht so kommen muss«, redete meine Mutter beschwichtigend auf sie ein und warf mir immer wieder verstohlene Blicke zu.
»Tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, wie gefährlich das für uns alle ist!«, erwiderte Miranda wutentbrannt, »Wie gefährlich es für das Kind ist! Oder was soll aus dem Kind werden, wenn... wenn...« Ihre Stimme brach mit einem Seitenblick auf mich ab.​

242ecns.jpg

Ich folgte der Szene mit einem unguten Gefühl. Bisher hatte ich nur ansatzweise von diesen »Gefahren«, wie Miranda und Mutter sie nannten, die unsere Familie betrafen, mitbekommen. Im Grunde genommen hatte dies alles auch nie eine große Rolle gespielt. Bis jetzt.
Dennoch vewirrte es mich, wie gereizt meine Schwester reagierte. Sie schien viel mehr über diese Angelegenheiten zu wissen als ich. Ebenso wie unsere Mutter. In diesem Moment kam ich mir ein bisschen außen vor gelassen, ja beinahe dümmlich vor. Als ob mir irgendetwas verheimlicht würde.
»Es... also, bisher gab es doch auch nicht so viele Schwierigkeiten. Mit uns, meine ich. Was soll denn schon groß passieren, gerade jetzt?«, warf ich ein und merkte dabei selbst, wie zweifelnd und unsicher sich meine Stimme anhörte. »Jasmin ist jetzt 28. Und sie wollte schon immer Kinder haben. Sollte sie sich ihren Traum von einem Kind jetzt nicht erfüllen dürfen, nur... deswegen?« Ich presste die Lippen zusammen, als hätte ich etwas Falsches gesagt.​

357o9pe.jpg

Miranda sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Ich wusste nur, dass sie durchschaute, dass ich eigentlich nicht wirklich wusste, wovon sie sprachen.
»Weißt du, Alison, vielleicht ist es auch einfach nur ein Fluch.«​

2hi8co7.jpg

Ich brauchte einige Sekunden, bis ihre Worte bei mir ankamen, um dann den Stich zu spüren, den sie mir versetzten. Der Traum blitzte wieder vor mir auf. Das... das konnte nicht sein.
Verstört blickte ich auf.
»Was hast du gerade gesagt?«​

jfyky0.jpg

Ich schluckte den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals bildete, als Miranda verwundert ihre Worte wiederholte. Nervös huschten meine Augen umher, erst zu Miranda, dann zu meiner Mutter, dann zum Küchenfenster. Mein Mund fühlte sich plötzlich trocken an und in meinem Kopf hämmerte es. Nein. Das musste ein Zufall sein. Wie sonst konnte man das erklären? Aber vor allem stellte sich mir die Frage, wie ich das – falls es in irgendeiner Verbindung mit dem Traum stand – hatte voraussehen können. Hellseherische Träume waren nichts Neues für mich, ich hatte sie schon öfters vereinzelt gehabt. Jedoch hatten sie sich immer eher auf Nebensächlichkeiten bezogen. Und so, wie Miranda auf die Nachricht unserer Mutter reagiert hatte, könnte dies unsere Familie wirklich betreffen. Was mich jedoch am meisten an dem Traum irritierte, war, wie deutlich und direkt Mirandas Worte dort erschienen waren.
Entsetzt starrte ich meine Schwester an.​

30ddzt3.jpg

»Was ist denn?«, fragte sie verwirrt und blickte hilfesuchend zu unserer Mutter.
»Ach... ähm...« Ich biss mir auf die Lippe und suchte nach einer Erklärung für mein merkwürdiges Verhalten. Da fiel mir nur eins ein, das Miranda praktischerweise auch noch ablenken würde.
»Das... das Kind. Also. Ich meine, dass es wirklich... Öhm. Dass es gefährlich werden könnte. Also nicht das Kind selbst, sondern... Ja. Ich, äh, ihr wisst schon.«
Zu meiner Erleichterung schien Miranda sich plötzlich nicht mehr für mein Rumgestottere zu interessieren, sondern machte stattdessen weiterhin ihrer Verärgerung über unsere Cousine Jasmin Luft.​

2006ft.jpg

Ich lehnte mich zurück und hörte nicht mehr wirklich zu. In Gedanken erlebte ich noch einmal den Traum, der immer noch ungewöhnlich deutlich in mein Gehirn eingeprägt war. Da kam mir wieder die Stimme, die in meinem Kopf gepocht hatte, in den Sinn.
Lügner. Lügner.



--
So, das war das erste Kapitel. (Etwas lang, ich weiß...)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und es war bei der Szene beim Frühstück nicht zu... verwirrend. Das wird sich alles noch mit der Zeit aufklären. ;)

lg
aqua
 
Verwirrend schon, aber positiv :D Viele Sachen sind zu oft zu leicht zu durchschauen, deshalb freu ich mich immer, wenn das mal nicht der Fall ist :D Bin gespannt wie sich das nach und nach entwickelt und auch mit dem Prolog zusammenhängt.
 
Hallöchen! :D

Also tolles Kapitel, Spannung pur, Rätsel über Rätsel!
Einfach klasse, auch wenn ich überhaupt keinen Plan hab, über was die Familie gesprochen hat, was der Traum zu bedeuten hat und so weiter!
Aber gerade das ist das Faszinierende für mich, denn du schreibst so super und bringst die Gefühle total toll rüber, also wie in einem echten Buch :D
Mannnnn, ich fang an deine Story zu lieben :love: :lol:

LG,
Yalea :hallo:
 
Wow, auch das erste Kapitel steht dem Prolog in nichts nach! :up:

Es bleibt super spannend! Bisher kann man noch nicht wirklich erahnen, worum es geht, gerade das ist aber sehr positiv. :) Eine bisher sehr sehr interessante und schön in Szene gesetzte Geschichte, bei der ich möglichst bald eine Fortsetzung zu lesen hoffe. :lol:
Übrigens keine Sorge, das ist auf keinen Fall zu lang! Die Länge ist so schon völlig in Ordnung. ;)

Deine Bilder gefallen mir übrigens auch sehr gut, ich finde sowohl Alison als auch Miranda sehr hübsch, und die Bilder, auf denen man nur das Gesicht sieht (vor allem die beiden von Miranda) sind super getroffen und ausdrucksstark! :up:

Achso - spätestens jetzt möchte ich sehr gern benachrichtigt werden, wenn es mit deiner Geschichte weitergeht. :read:
Mach bitte unbedingt weiter! :)

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:
 
Kommibeantwortung

Hui, so liebe Kommis wieder. :)


Skarabaeus: Ja, ich wollte mal etwas Geheimnisvolles machen. Es war beim Schreiben aber gar nicht so leicht, das Geheimnis, über das Miranda und die Mutter sich in diesem Kapitel unterhalten, erstmal vorm Leser versteckt zu halten - zumal ich, als die Idee für diese Story vor einigen Wochen in meinem Kopf Formen annahm, geplant hatte, Alison direkt einzuweihen. Aber, indem es vor ihr verheimlicht wird, passt es auch viel besser zur Story - und macht es für die Leser spannender. :D
Und wie das mit dem Prolog zusammenhängt, wirst du schon im nächsten Kapitel ansatzweise erfahren. ;)

Yalea: Dass du keine Ahnung von dem hast, über das die da reden, ist nicht allzu verwunderlich (Alison selbst hat ja keine Ahnung...), denn so soll es ja auch sein. =)
Und die Bedeutung des Traums... Tja, momentan hat er noch keine konkrete Bedeutung, die wird erst später richtig klar. Dennoch werden Alisons Träume noch eine sehr, sehr große Rolle spielen. :nick:
Du fängst an, meine Story zu lieben? :D - Wow, schon nach dem ersten Kapitel! Ehrlich gesagt habe ich gar nicht damit gerechnet, dass die Story und mein Schreibstil jetzt schon so gut ankommen, zumal die Thematik ja auch noch nicht richtig klar ist. Das plättet mich echt, auch dein Lob mit dem Buch und so... Hätte wirklich nicht gedacht, dass es jetzt SO gut ist! :what:%):D
Vielen Dank für deinen lieben Kommi! :)

Lotusblüte: Auch dein Kommi hat mich echt überrascht, das ganze Lob bezüglich des Textes und der Bilder... Wow, danke! %)
Ehrlich gesagt hatte ich erst ein bisschen gefürchtet, dass die Story nicht so gut ankommt, weil am Anfang halt überhaupt keine klaren Zusammenhänge zu erkennen sind und einem eigentlich nur Rätsel aufgetischt werden... Aber anscheinend sind Rätsel gerade sehr beliebt! :D
Ich benachrichtige dich natürlich sehr gerne! :)
Und mit der Fortsetzung mach dir mal keine Sorgen - gleich schmeiß ich Sims an und dann werden die Bilder für das 2. Kapitel geknipst. ;)
 
Kapitel 2
1zfsydk.jpg

Der Tag begann mit Sonnenschein. Sehr vielversprechend.
Alison wäre vor Freude jetzt wahrscheinlich herumgehüpft und meine Mutter hätte gelächelt und gesagt wie schön der Frühling doch sei. (Rein theoretisch hätten sie das gestern auch machen können, aber da waren einfach alle zu verwirrt.) Mir war es schlichtweg egal. Ich hatte Wichtigeres im Kopf als den selbstverständlichen Wandel der Jahreszeiten.​
2r5dtaf.jpg
Seufzend schob ich die weiche Bettdecke zur Seite und setzte mich auf. Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht, was mich dazu veranlasste, die Vorhänge zur Seite zu ziehen.
Es regte mich auf, wie Alison und meine Eltern über Jasmins Kind urteilten. Sie wussten alle genau, dass jede neue Geburt Unheil über unsere Familie bringen konnte. Niemand konnte wissen, was aus dem Baby werden würde. Aber die Gefahr, die Jasmins Schwangerschaft mit sich barg, interessierte sie nicht, obwohl sie es doch am besten wussten. Ich presste die Lippen zusammen und versuchte, die Gedanken an Jasmins Kind beiseite zu schieben. Stattdessen kramte ich lieber in meinem Schrank nach etwas zum Anziehen, damit ich beim Frühstück nicht ganz so verschlafen aussah. Als ich zum Nachttisch ging, um meine Haarbürste zu holen, fing ich im Vorbeigehen mein Bild im Spiegel auf. Verbittert. Das war das erste, was mir dazu einfiel.​
347zm9z.jpg
Während meines weiteren Aufenthalts in meinem Zimmer drehte ich dem Spiegel permanent bewusst den Rücken zu, um dieses Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Es war nicht nur mein Gesicht, es war das Gesicht meiner gutgläubigen Mutter, meines ignoranten Vaters, meiner naiven Schwester und meiner leichtsinnigen Cousine. Rasch steckte ich mir das dürftig gekämmte dunkelrote Haar zu einer zerzausten Frisur irgendwo zwischen Dutt und Pferdeschwanz hoch und flüchtete auch schon aus der Tür. Es machte mich wahnsinnig, zu viel Zeit alleine in diesem kleinen Raum zu verbringen. Außerdem fürchtete ich – wie jeden Morgen –, verschlafen zu haben und einen bereits abgedeckten Frühstückstisch vorzufinden. Dass ich gestern tatsächlich als erste wach gewesen war, war wohl auf einen äußerst merkwürdigen Zufall zu schieben.​
ayue0.jpg
Während ich die Treppe mehr oder weniger herunterpolterte, die unter meinen Schritten ununterbrochen knarzte, kreisten meine Gedanken wieder um das Baby. Es wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Anscheinend war ich die einzige, die dieses... Problem irgendwie ernstnahm. Kopfschüttelnd, als würden damit die ganzen Gedanken zerfallen und nicht nur meine lose Frisur, schritt ich über die kühlen Fliesen des Flurs zur Küche. Etwas ließ mich verwundert mitten im Türrahmen verharren, wohl eher zwei, vielleicht auch drei Dinge, die mir an diesem Morgen auffielen: Diese ungetrübte Stille, der ungedeckte Frühstückstisch und die unübersehbare Abwesenheit jeglicher Mitbewohner.​
120hvo9.jpg
Um mich zu vergewissern, dass ich nicht doch aus Müdigkeit irgendetwas übersehen hatte, wagte ich einige Schritte in die unberührte Küche, strich über die glatte Kirschbaumholzoberfläche des Küchentischs und ging sogar ins Wohnzimmer, beleitet von der dämlichen Erwägung, dass die werten Herrschaften das Frühstück nicht doch spaßeshalber auf den neuen Couchtisch verlegt hatten – natürlich nur, ohne mich vorher zu informieren. Mein Rückzug in die Küche fand unter einem weiteren ungläubigen Kopfschütteln statt. Ein Blick auf das Küchenregal sagte mir, dass die Teller und Tassen alle noch ordentlich in ihren Halterungen saßen oder hingen – genau wie am gestrigen Abend auch – und ein weiterer, eher zufälliger Blick auf die Küchenuhr ließ mich prompt nach hinten stolpern.​
xo15wn.jpg
Fünf Uhr siebenundvierzig? Das einzige, was meinem Gehirn in diesem Moment scheinbar dazu einfallen wollte, war, dass jemand mich veräppeln wollte. Vielmehr beschäftigte mich aber nun die Frage, wann genau ich gestern eingeschlafen war, nachdem ich mich vor dem langweiligen DVD-Abend unter der Erklärung quälender Übelkeit und dringendem Bedarf an Schlaf geflüchtet hatte. Frühes Aufstehen war nämlich entschieden keines der Dinge, die man mit mir normalerweise in Verbindung brachte. Abermals schüttelte ich den Kopf, was bewirkte, dass die Haarspange nun entgültig den Halt verlor und meine Frisur in sich zerfiel. Dies waren zu viele unerklärliche Dinge für mich, Dinge, denen ich lieber nicht auf den Grund gehen wollte. Die Option, eine Runde im Park spazieren zu gehen und an der frischen Luft den Kopf freizubekommen, gefiel mir da deutlich besser. Kurzerhand schnappte ich mir Mantel, Schlüssel und Armbanduhr und verschwand auch schon aus der Tür.​
zufcjo.jpg
Als ich auf meinem Fahrrad die Straße entlang zu einem kleinen, etwas abgelegenem Park radelte, schloss ich die Sache damit ab, dass ich heute wahrscheinlich einen komischen Morgen, beziehungsweise Tag hatte. Ob dieser schlecht werden würde, würde sich noch herausstellen. Aber ich befürchtete es.​
2upd5xf.jpg
Am Park angekommen stellte ich mein Rad an die nächstbeste Mauer und schloss es ab. Begleitet von dem frühen Zwitschern erwachender Vögel schlenderte ich den Steinweg zum Parkeingang entlang und bedankte mich innerlich bei Gott für diese Fähigkeit, in der freien Natur einfach meine Gedanken buchstäblich fortfliegen lassen und einfach die Schönheit der Pflanzen und Tiere genießen zu können. Mitten auf dem weichen, taufeuchten Gras blieb ich stehen und sog tief die frische, morgendliche Luft ein. Es wurde tatsächlich Frühling, wie ich in diesem Moment deutlich spüren könnte. Noch eine Weile ließ ich meine Augen geschlossen und lauschte einfach dem Wind, der sanft durch die Blätter der Bäume und Büsche strich und sie zum Rascheln brachte. Plötzlich vernahm ich, ganz leise, ein Knacken, dann das kurze Schmatzen zweier Füße auf dem nassen Gras.​
2055guo.jpg
Langsam hob ich die Lider, blinzelte kurz und blinzelte abermals, als das unerwartete, helle Licht mich blendete. Vor mir stand ein Mann, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er stand auf der anderen Seite der Wiese und sagte nichts. Eine leichte Gänsehaut kroch meinen Rücken hinauf. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er mich ansah, aber aus irgendeinem Grund wagte ich es nicht, in seine Augen zu schauen. Es war wie ein natürliches Warnsignal meines Körpers. Die Bedrohung, die dieser unbekannte Mann ausstrahlte, war unübersehbar. Es war irgendetwas an ihm, dass ich nicht definieren konnte. Als wäre er nicht von dieser Welt.​
14oapnk.jpg
Ein ungutes Gefühl beschlich mich und ich zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Ich blinzelte, zu meiner Verwunderung weder erschrocken noch ungläubig. Seine Augen waren von einem unnatürlichen Smaragdgrün, so tief und leuchtend, wie ich es noch nie zuvor an einem Menschen gesehen hatte. Etwas Magisches lag in dem Ausdruck dieser Augen, dass mich zugleich faszinierte und mir Angst machte.​
2lcadf8.jpg
Aber schließlich siegte die Angst. Ohne weiter zu zögern und damit zu riskieren, es mir anders zu überlegen, drehte ich mich auf dem Absatz um und verließ so langsam wie möglich den Park. Meine Füße kribbelten, es drängte mich, loszurennen, aber ich kontrollierte meine Schritte so gut es ging.​
155rtyw.jpg

Am Parkeingang warf ich einen Blick über die Schulter, ob aus Angst oder Neugier, konnte ich nicht sagen. Der Mann war verschwunden. Ein Schauer jagte mir über den Rücken, meine Schritte wurden schneller, ohne dass ich noch den Drang verspürte, in normalem Tempo voranzugehen. Alles in mir schrie danach, einfach nur weg von diesem Ort zu sein. Ich rannte die letzten Schritte zum Fahrrad, schwang mich auf den Sattel und trat kräftig in die Pedale.​
keb60l.jpg
Auf der Straße sah ich mich ständig nervös um, in der Angst, den unheimlichen Mann an der nächsten Ecke zu sehen. Ich schloss die Augen, versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Es ist doch gar nichts passiert. Bald wirst du diese Begegnung sowieso vergessen haben. Aber ich wusste, dass mir der Mann mit den smaragdgrünen Augen nicht mehr aus dem Kopf gehen würde. Ich raste die letzten Meter zum Haus, warf das Fahrrad förmlich in den Schuppen und rannte auf die rettende Vertrautheit des Heims zu. Doch kurz vor der Tür ließ mich etwas Glitzerndes, dass ich im Augenwinkel wahrgenommen hatte, innehalten. Langsam und mit klopfendem Herzen drehte ich mich um. Im Gras am Rande des Vorgartens lag ein kleiner, leuchtend grün schillernder Smaragd.​
1zqvxxc.jpg



--
So, das war nun also das 2. Kapitel.
Es kam leider etwas später als geplant, aber mittlerweile hat bei mir auch die Schule wieder angefangen und ließ mir nur wenig Zeit, um die Bilder zu machen.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr lasst ein paar Kommis da. :D

aqua :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich mich Skarabaeus nur anschließen, das zweite Kapitel ist auf jeden Fall gut geschrieben und ebenfalls spannend, vor allem der Abschluß mit dem Smaragd im Vorgarten. :)

Natürlich fragt man sich auch, wer der Mann ist - könnte er irgendetwas mit dem Casimir aus dem Prolog zu tun haben? Beide haben grüne Augen... ich lasse mich überraschen. ;)

Der Perspektivenwechsel ist auch definitiv eine schöne Idee, Miranda finde ich nämlich ebenso faszinierend wie Alison und würde gern noch mehr über sie erfahren. :) Schade, dass sie nicht so viel von sich und dem Geheimnis, das über der Familie zu schweben scheint, preisgegeben hat. :)

Mach weiter so!! Ich werde auf jeden Fall sehr gern weiterlesen, bin schon gespannt auf die Fortsetzung! :)

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:
 
Hoo! :D
Ein klasse Kapitel mal wieder! Und ich finds auch gut aus der Sicht von Miranda? Heißt sie nicht so? zu schreiben, damit man versteht, wie ein Anderer diese Sache mit dem Baby genau sieht!
Das finde ich sehr gut und abwechslungsreich. Die Begegnung mit dem Mann war ziemlich spannend und der Smaragd am Ende des Kapitels auch!
Also supeer, weiter so! :D

LG,
Yalea :hallo:
 
Kommibeantwortung

Skarabaeus: Dankeschön! :)

*Lotusbluete*: Dir auch vielen Dank! :)
Jaa, der Mann hat etwas mit dem Prolog zu tun. :D (Aber Casimir kann es nicht sein, der hat dunkelbraune Augen - siehe letztes Bild im Prolog.) ;)
Es freut mich, dass dir der Perspektivwechsel gefällt! Es wird noch sehr oft Kapitel aus Mirandas Sicht geben, und später kommt dann auch noch eine dritte Hauptperson hinzu. Ich mag Perspektivwechsel nämlich total gerne und will sie daher ziemlich oft anwenden. :nick:
Über Miranda und die Familie wirst du noch ziemlich viel erfahren, aber, wie in dem Kapitel ja vielleicht auch schon ein bisschen deutlich wurde, ist sie ein eher verschlossener Mensch und kann nach außen hin auch schnell abweisend oder unfreundlich wirken. Aber na ja, zu ihr erfährt man von Kapitel zu Kapitel immer ein bisschen mehr. Und im übernächsten Kapitel kommt das Familiengeheimnis auch wieder ins Spiel. ;)
Danke für deinen lieben Kommi! :)

Yalea: Ja, die Schwester heißt Miranda. ;)
Na ja, wie sie die Sache mit dem Baby so sieht, hat sie in Kapitel 1 ja auch schon ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht. =) Aber mit dem Perspektivwechsel wurden ihre Gedanken ja nochmal deutlicher.
Freut mich, dass es spannend bleibt und es dir gefällt! :D
 
Kapitel 3
216l28.jpg


Wochen waren vergangen. Keine ungewöhnlichen Träume, die mir nach dem Aufwachen auf irgendeine beängstigende Weise wiederbegegneten. Die Situation am Frühstückstisch vor einem Monat war wahrscheinlich einfach auf einen unheimlichen Zufall zu schieben und schon so gut wie vergessen. Doch heute machte ich mir aus einem anderen Grund noch einmal Gedanken über das Gespräch an jenem Morgen. Heute würden Jasmin und ihr Verlobter Daniel für ein paar Wochen zu Besuch kommen. Die beiden wollten noch vor der Geburt des Kindes, die auch noch einige Monate auf sich warten ließ, heiraten und dies in der kleinen Kapelle nahe unseres Hauses tun, wo auch Jasmins Eltern sich das Jawort gegeben hatten.
Ich machte mir Sorgen. Sorgen darum, wie Miranda mit der Situation umgehen würde. Ihren Aussagen nach stand sie momentan mit unserer älteren Cousine auf Kriegsfuß – ohne, dass diese darüber wusste natürlich. Die streitsüchtige Art meiner Schwester zur Zeit beunruhigte mich. Aus jedem kleinsten Fehltritt musste sie eine große Streiterei machen und fühlte sich immer direkt angegriffen.​

2u9snr9.jpg

Gedankenverloren rührte ich in dem großen Topf Bandnudeln vor mir, als das Wasser überkochte und auf die Herdplatte quoll.
»Pass auf, Schatz!«, meinte meine Mutter plötzlich, zog den Topf schnell von der Kochstelle und stellte die Flamme kleiner. Ich blinzelte überrascht. Erst jetzt bemerkte ich das Chaos.
»Oh... das... tut mir leid!«, murmelte ich erschrocken und langte nach einem Lappen, um das Wasser um die Kochstelle herum wegzuwischen.
»Ist nicht so schlimm«, beruhigte mich meine Mutter, nahm mir den Lappen aus der Hand und lächelte mir milde zu, »Im Moment ist es für uns alle etwas... stressig. Mach du doch schonmal mit dem Salat weiter.«​

w03jax.jpg

Noch immer etwas zerstreut nickte ich, steuerte auf den Salatkopf, der auf der Küchentheke lag, zu, und begann, ihn mit einem Messer zu zerhacken. Wir waren dabei, ein besonders großes Mittagessen zu kochen – zur Begrüßung von Jasmin und Daniel. Mein Blick schweifte ab zur Uhr. Halb Zwei. Noch eine halbe Stunde, bis sie eintreffen würden.​

ve4w74.jpg

Miranda hatte die Aufgabe bekommen, das Gästezimmer zu putzen, da sie sich schon vor dem Kochen drückte. Heute war sie noch schlechterer Laune als gewöhnlich, und ich wappnete mich vorsichtshalber für unfreundliche Bemerkungen, als sie im Türrahmen erschien.
Meine Mutter drehte sich um und sah sie erwartungsvoll an.​

2yllhk1.jpg

»Fertig«, berichtete Miranda knapp, »bin ich jetzt entlassen?«
»Wenn du willst, kannst du auch noch gerne die Rosenbüsche im Garten stutzen«, erwiderte meine Mutter und strafte sie mit einem vorwurfsvollen Blick.
Zähneknirschend verließ Miranda die Küche. Ich warf meiner Mutter einen ebenso vorwurfsvollen Seitenblick zu.
»Du solltest sie nicht provozieren«, meinte ich und bearbeitete weiter den Salatkopf.
»Miranda ist faul«, sagte sie nur, »Wenn sie erwartet, dass ich sie noch weiter durchfüttere, sollte sie sich auch ein bisschen dankbar erweisen und im Haushalt ein wenig mit anpacken.«
Erschrocken schnappte ich nach Luft.
»Du willst, dass sie auszieht?«
Auch, wenn Miranda ziemlich kratzbürstig sein konnte, ich liebte meine Schwester und hing an ihr. Wir waren zusammen aufgewachsen und mittlerweile war es für mich etwas Selbstverständliches geworden, sie immer an meiner Seite zu haben. Und es widerstrebte mir, sie plötzlich nicht mehr dort zu sehen.​

13znacy.jpg

»Deine Schwester ist 24«, fuhr meine Mutter fort und warf mir einen vielsagenden Blick zu, »Es ist nicht selbstverständlich, dann immer noch bei seinen Eltern zu wohnen und sich nicht um Miete, Rechnungen oder Sonstiges scheren zu müssen.«
»Aber warum willst du sie loswerden?«, warf ich ein. Ich verstand einfach nicht, warum sie plötzlich ausziehen sollte. »Sie hat einen Job. Sie bringt auch etwas in die Haushaltskasse.«
Meine Mutter sah mich erschrocken an. »Ich will sie doch nicht loswerden!«, beruhigte sie mich, »Ich will nur, dass sie es zu schätzen lernt, wie viel wir noch für sie tun und übernehmen.«
Erleichtert atmete ich aus. Offenbar hatte ich das missverstanden.
»Dann ist ja gut«, murmelte ich abschließend und wandte mich wieder dem Salat zu, der mittlerweile auch schon Formen annahm. Ich schnippelte noch schnell ein paar Tomatenstückchen und Gurkenscheiben zurecht, würzte das Ganze und goss die Soße drüber, als es auch schon klingelte.​

qzq5jc.jpg

Ich bemerkte, dass meine Mutter noch nicht mit den Nudeln fertig war, und da mein Vater auf der Arbeit und von Miranda keine sonderliche Hilfe zu erwarten war, ging ich einfach zur Tür und öffnete.​

16i7jno.jpg

»Alison!«, quietschte mir Jasmins Stimme plötzlich entgegen und ehe ich mich versah, hatte meine Cousine mich auch schon mit einer erdrückenden Umarmung bestürmt. Überrumpelt schnappte ich nach Luft und blickte hilfesuchend zu Daniel, der etwas weiter abseits stand und selig lächelte.​

vpht7l.jpg

Sobald ich mich gefangen hatte, schob ich Jasmin sachte von mir weg und räusperte mich.
Ich setzte an, um die Gäste zu begrüßen, aber Jasmin fiel mir schon ins Wort.
»Hach, wie schön es hier doch ist«, schwärmte sie überschwänglich, »Mein Gott, ist das lange her. Wie groß du doch geworden bist, Allie!«​

2j5i1k8.jpg

Ich verzog das Gesicht. Diesen Namen konnte ich eindeutig nicht leiden, und bedauerlicherweise war Jasmin die einzige, die dies ignorierte – oder nicht mitbekommen hatte. Abgesehen davon wurde mir auch unbehaglich, als sie mich wie eine Großmutter beäugte. Das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, war ich 14 gewesen – und sie 21, also so alt, wie ich heute war.​

2z9md8n.jpg

»Äh... ja«, murmelte ich und ging einen Schritt zurück, »Wollt ihr eure Koffer gleich hochbringen? Oder doch lieber zuerst etwas essen?«
»Hm... wollen wir zuerst etwas essen, Schatz?«, sagte Jasmin an Daniel gewandt, »Ich bin so furchtbar hungrig. Die Reise zu diesem abgelegenen Dörfchen war ja auch so schrecklich lang.«
Wir mochten vielleicht in einer doch eher kleineren Stadt wohnen, aber »abgelegenes Dörfchen« war nun wirklich übertrieben.
Anstatt etwas zu erwidern, nickte Daniel nur unterwürfig, worauf Jasmins grinsendes Gesicht sich wieder mir zuwandte.​

biv483.jpg

»Entschuldige bitte, wenn ich etwas aufbrausend bin, aber das ist ja alles sowas von aufregend!«, plapperte sie weiter, »Die Hochzeit, das Baby... Ach, ich freue mich ja so!«
Ich lächelte kurz und aufgesetzt, als mir meine Schwester im Augenwinkel auffiel. Miranda, die gerade auf dem Treppenabsatz erschienen war – wahrscheinlich, um die Gäste höflichkeitshalber zu begrüßen –, warf Jasmin nur einen verächtlichen Blick zu und verschwand dann wieder. Zum Glück hatte unsere Cousine sie nicht bemerkt, sonst wäre sie ihr nachher noch hinterhergestürmt und hätte sie ebenfalls mit Umarmungen und ihrem Geplappere zugeschüttet, was bei meiner Schwester keinesfalls ein gutes Ende genommen hätte. Bestenfalls hätte diese dann einfach den Rückzug in ihr Zimmer angetreten und Jasmin die Tür vor der Nase zugeknallt.​

29kwfw5.jpg

»Ich habe jetzt wirklich Hunger«, klagte Jasmin auf einmal, »Äh... Ich will ja nicht unhöflich sein, aber können wir bitte etwas essen?«
»Ah, natürlich«, erwiderte ich abwesend und rief Miranda schnell zum Essen.
Ich wies Jasmin und Daniel, in die Küche zu gehen, und sah dann die Füße meiner Schwester auf der Treppe erscheinen.
Ein ungutes Gefühl kroch mir über den Rücken, als sie an mir vorbei in die Küche ging und Jasmin dabei wütend anfunkelte.​

2lxw2go.jpg
 
Huhu auqa

Nun muss ich hier auch mal einen Kommi abgeben obwohl ich nicht der grösste Kommischreiber bin :P ich geb mir Mühe. =)

Ich finde die Geschichte sehr spannend. Dein Schreibstil und die Bilder gefallen mir auch super.

Bin schon gespannt wies weitergeht. :up:

Lieber Gruss

Blue_Neptun :hallo:
 
Huhu :hallo:
Ich schreib auch mal wieder, hatte die letzte Woche nur leider kein Internet!
Puuh, ganz schön viel geschrieben hast du da!
Aber freut mich, weil ich lieeeebe deinen Schreibstil!
Und obwohl du nicht mit Downloads (abgesehen von den Frisuren) arbeitest, sind die Bilder total gelungen!
Also die Geschichte wird immer merkwürdiger, ich versteh's auch noch nicht so ganz, aber das ändert sich sicher noch! Allison mag Jasmin wohl nicht sonderlich, aber kann ich auch verstehen. Sie ist ein wenig hibbelig und komisch (??) :D

Also freue mich auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße!
 
Subba!
Und noch mehr rätselhafte Dialoge, na ja, im Großen und Ganzen... ach Quatsch :D
Was ich eigentlich sagen will ist, dass dir die Fortsetzung wieder toll gelungen ist und ich mich furchtbar auf die Fortsetzung freu, weil es immer spannender wird!

LG
Yalea :D
 
Kommibeantwortung

Danke für die tollen Kommis! :)


SimsSuchtie: Dankeschön! Ja, das Bild fand ich auch sehr witzig, ich musste es einfach reintun, irgendwie passte es so gut zu Jasmin. :D

Blue_Neptun: Dir auch vielen Dank! Es freut mich sehr, dass dir die Story gefällt. :) Es geht auch bald (hoffentlich sogar schon heute) weiter. ;)

Das Himbeereis: Ja, ich schreibe ziemlich gerne. :)
Oh, das finde ich schön, dass du meinen Schreibstil magst. :D
Danke auch wegen der Bilder. Ich habe schon ein paar Downloads, aber die sind alle aus dem Store. Ich mag meine Sims so maxis-artig. ;)
Ja, das ist auch am Anfang jetzt erstmal beabsichtigt, dass die Leser eigentlich keine Ahnung haben, aber es kommen von Kapitel zu Kapitel mehr Hinweise. Vor allem im nächsten Kapitel. :)
Jasmin ist wirklich irgendwie seltsam, ich kann auch ganz gut nachvollziehen, dass Alison sie nicht so mag. :lol: Sie ist irgendwie total nervig und, wie du sagtest, hibbelig. :D Zu ihr wird noch einiges in nächster Zeit kommen, wo wir sie aber auch mal von einer anderen Seite kennenlernen werden...
Danke für deinen lieben Kommi! :nick:

Yalea: Auch dir danke!
Es freut mich sehr, dass es dir gefällt. :)
(die Fortsetzung lässt auch hoffentlich nicht mehr so lang auf sich warten...)


Also, es tut mir Leid, dass jetzt erstmal zwei Wochen lang eine Fortsetzung ausblieb, aber die Schule ist momentan wirklich stressig. :( Allerdings ist das nächste Kapitel bereits fertig geschrieben, als kleine Entschuldigung auch noch sehr lang und die Bilder krieg ich hoffentlich gleich noch alle geschossen.
Wenn wir Glück haben, geht es also heute noch weiter. :nick:

Liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 4
b7nsao.jpg

»Also, sagst du ›ja‹?«
Die in meinem Kopf kreisenden Gedanken stoppten abrupt und meine Augen blinzelten, bis sich aus dem verschwommenen Bild Jasmins lächelndes Gesicht abzeichnete.​
52j4sk.jpg
»Wozu?«, fragte ich verwirrt.
»Na, ob du meine Trauzeugin werden willst!«, entgegnete Jasmin, zu meiner Erleichterung weder ungeduldig noch entrüstet.
Ich wagte einen Seitenblick auf Miranda, die mit Grabesmiene ihre Nudeln auf die Gabel rollte. Es war nur zu offensichtlich, warum Jasmin lieber mich als Trauzeugin haben wollte.​
25hmkj5.jpg
»In Ordnung«, bestätigte ich kurz entschlossen, als sich in meinem Kopf eine beängstigende Szene zusammensetzte: Jasmin, wie sie mir ein Kleid aussuchte.
»Ui, das ist ja super!«, freute sich unsere Cousine und klatschte in die Hände wie ein kleines Kind.
Miranda verdrehte die Augen. Obwohl sie den Blick auf den Teller gesenkt hatte und sich geistesabwesend gab, bekam sie alles genau mit. Irgendwie unheimlich.
Die Frage, die dann folgte, ließ mich erstmal unbehaglich schlucken.
»Miranda, willst du dann meine Brautjungfer sein?«
Miranda hob den Blick, offenbar überrascht, angesprochen zu werden, und schien sich ihrer Sache nicht wirklich sicher.
»Wenn es sein muss«, gab sie schließlich nach und fuhr darin fort, in ihrem Essen herumzustochern.
Jasmin starrte sie für ein paar Sekunden halb überrascht, halb erfreut an, dann löste sie den Blick und wandte sich an ihren Verlobten.​
mwuqgz.jpg
»Oh, das wird ja so wunderbar! Wir müssen aber noch einiges vorbereiten – die Gästeliste zusammenstellen, Einladungen aussuchen und versenden, jemanden für das Buffet und die Torte suchen...«
Sie drehte sich um und blickte mich an.
»Allie, hilfst du mir?«
Ich rümpfte die Nase, wohl eher wegen des Namens als der Tatsache, dass ich in der nächsten Zeit dazu verdammt war, jede Sekunde meiner Freizeit auf die Hochzeit zu fokussieren. Was auch bedeutete, jede Sekunde meiner Freizeit mit Jasmin zu verbringen. Außerdem sagte der Blick meiner Mutter alles – Widerspruch war zwecklos.
»Ja ja, natürlich«, sagte ich schnell und lächelte kurz, wohl eher, um mich selbst und nicht die stets fröhliche Jasmin aufzuheitern. »Wann genau ist die Hochzeit denn?«
»In genau drei Wochen!«, strahlte Jasmin.
»Was? Spinnst du? Du schaffst es niemals, in drei Wochen eine große Hochzeit auf die Beine zu stellen!«, erwiderte ich überrumpelt.​
16krlte.jpg
»Es soll ja auch keine große werden«, quietschte meine Cousine, »wir kennen hier ja kaum jemanden. Ach ja, unsere Eltern werden vor der Hochzeit auch anreisen. Die wohnen dann aber im Hotel, so viele Gästezimmer habt ihr ja nicht. Ihr dürft ruhig auch einladen, wen ihr wollt!«
Das war mal eine positive Nachricht. Nur meine mürrische Schwester und meine nervige Cousine als Gesellschaft zu haben, dürfte sich nicht gerade als erfreulich erweisen. Wenn ich meine beste Freundin dabeihätte – die momentan noch berufsbedingt im Ausland war –, könnte der Tag inmitten kitschiger rosa Rosen, klebriger Tortenstücke und Jasmin im weißen Seidenkleid durchaus angenehmer werden.
»Kommst du morgen mit Einladungen aussuchen?«, riss die Stimme meiner Cousine mich aus meinen Gedanken, als ich gerade überlegte, ob ich Josie noch heute Abend anrufen sollte.
»Äh, was? Ach ja. Hm. Klar doch.« Ich kratzte mich am Kopf und versuchte, mir zu erklären, warum ich heute so zerstreut war. Müdigkeit. Das musste es sein. Oder? Ich hatte doch gar nicht so schlecht geschlafen. Wie auch immer.​
14kuwqa.jpg
»Miranda, kommst du auch mit?«, fuhr Jasmin in ihren Vorbereitungen fort.
Meine Schwester hob den Kopf, dann eine Augenbraue und brummte schließlich: »Ne. Kann nicht. Muss arbeiten.«
Falls Jasmin diese Antwort auch nur eine Sekunde lang betrübt hatte, so fand sie doch gleich einen anderen Weg, um mit der Situation glücklich zu werden. Irgendwie bewundernswert.
»Hm. Dann kommst du aber nachmittags mit Kleider aussuchen, ja? Du brauchst ja schließlich auch eins.«
Und wieder spannte sich ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht.
»Gut, ich komme mit«, gab Miranda sich schließlich geschlagen, worauf Jasmins Gegrinse nur noch zunahm.​
amxqgg.jpg
»Hach, das ist toll! Und übermorgen –«
»Also, ich bin satt«, meinte Miranda auf einmal, bevor Jasmin mit ihrer Hochzeitsplanung fortfahren konnte.
»Ich auch«, murmelte ich, und die leeren Teller von Jasmin und Daniel hielten auch nicht davon ab, das Mittagessen zu beenden. Also stand ich auf, räumte ab und machte mich hastig auf den Weg in mein Zimmer, bevor meine Cousine mir folgen könnte. Jasmins Eifer war ja irgendwie liebenswert, aber schon am ersten Tag ihres Besuchs ging sie mir auf die Nerven. Sie schien förmlich an mir zu kletten, obwohl es ja nicht meine Aufgabe war, die Gäste rund um die Uhr zu betreuen.​
72v9z5.jpg
Fluchtartig huschte ich die Treppe hinauf. Sollte Miranda sich doch mit ihr rumschlagen.
Nur noch ein paar Schritte durch den Flur, dann schnell ins Zimmer geschlüpft und die Tür abgeschlossen. Puh. Jetzt war ich erstmal sicher.
Zufrieden, endlich meine Ruhe zu haben, machte ich es mir vor dem Fernseher bequem und genoss die Einsamkeit. In nächster Zeit würde es sie viel zu selten für mich geben. Dabei war ich eher ein Mensch, der manchmal auch ganz gern allein war – was Jasmin aber sicherlich nicht respektieren würde.​
2dsk843.jpg
Nachdem einige Sendungen verklungen, die Dunkelheit hereingebrochen war und in zögerlich in mein Zimmer sickerte und ich dem ewigen Geplänkel der Soap-Darsteller mittlerweile kein Gehör mehr schenkte, vernahm ich auf einmal leise Stimmen. Nichts verwunderliches, Jasmin redete schließlich viel und gerne. Und mit jedem. Aber als ich meinte, Mirandas Stimme herauszuhören, schaltete ich doch den Fernseher aus und horchte angespannt. Dumpfe Stimmen drangen zu mir hoch, die ich eindeutig als Jasmins und Mirandas Stimmen einordnen konnte. Natürlich konnte ich nicht genau verstehen, was sie sagten, aber die Tatsache, dass dieses Gespräch sich keinesfalls ruhig und freundlich, sondern wild und streiterisch anhörte, ließ mich aufstehen und zur Tür gehen.​
14w87j7.jpg
Die Stimmen schwallten mir lauter entgegen, als ich den Flur betrat. Meine nackten Füße fanden im Dunkeln den gewohnten Weg zur Treppe und trugen mich auf Zehenspitzen ein, zwei, drei Stufen hinunter. Ich hielt inne.​
2ym60pu.jpg
»Jetzt reg dich nicht so auf! Es ist meine Entscheidung, halt dich gefälligst da raus!«
Bei dem ungewohnt barschen Klang von Jasmins Stimme zuckte ich unwillkürlich zusammen. Dieser neue Tonfall passte eindeutig nicht in das Bild der netten Cousine.
Nervös nahm ich die restlichen Stufen, bis ich am Treppenabsatz stand und das Gespräch deutlicher anhören konnte. Für einen Moment hatte ich Angst, dass Miranda und Jasmin mein Kommen nicht vielleicht bemerkt haben könnten, aber Miranda fuhr ungerührt fort.
»Du bist so... dumm und naiv!«, regte sie sich auf, »Du weißt nicht, was du deinem Kind da antust!«​
n63xvl.jpg
Ah, klar. Miranda und ihr ewiges Thema, das Kind. Die musste sich auch überall beliebt machen.
Halb beunruhigt, halb genervt trippelte ich an der Wand entlang, bis ich kurz vor dem Türbogen, der Küche und Flur trennte, stand und die beiden Streitenden sehen konnte.​
nv8ayf.jpg
»Ach ja? Du bist doch nur verbittert und eifersüchtig und gönnst mir mein Glück nicht! Was soll denn bitte schon passieren? Nur weil Oma und Opa an einem Gen-Experiment teilgenommen haben? Das soll jetzt mein Baby verstümmeln oder wie?« Jasmin stemmte beleidigt einen Arm in die Hüfte und schien von ihrer Meinung völlig überzeugt.
Ich spitzte die Ohren. Gen-Experimente? Waren das nicht diese »Gefahren« für unsere Familie, von denen Miranda und meine Mutter an jenem Morgen gesprochen hatten, als es auch um Jasmins Kind ging? Mir waren sie jedenfalls auf dieselbe Weise erklärt worden. Aber Mirandas überraschter Gesichtsausdruck verstärkte das Gefühl in mir, dass dies keineswegs die ganze Wahrheit war.​
j64ehk.jpg
»Du... du weißt doch, was passiert, wenn... wenn das Kind grüne Augen hat? Weißt du das denn nicht?«, fragte Miranda mit zögerlicher Stimme.
Grüne Augen? Auf einmal zuckte ich zusammen. Ich hatte grüne Augen. Als einzige in der Familie, wie mir in diesem Moment auffiel.
Jasmin schien genau dieselbe Erleuchtung gehabt zu haben. An diesem Abend konnte ich mich unglaublich gut mit ihr identifizieren, denn es schien mir, als sei sie auch irgendwo rausgehalten worden.
»Grüne Augen?«, sie lachte kurz auf, »Was soll denn das jetzt? Alison hat doch auch grüne Augen. Sie ist doch nicht behindert oder so. Obwohl es mir scheint, als seist du hier geistig krank und nicht sie, um ehrlich zu sein. Du bist ja völlig verrückt. Es gibt viele Menschen auf dieser Welt mit grünen Augen, Miranda, und glaub mir, mit den meisten davon stimmt alles. Also lass mein Baby und mich in Frieden.«
Für Jasmin war diese Diskussion damit scheinbar beendet, denn sie drehte sich demonstrativ von Miranda weg und steuerte den Brötchenkorb auf der Küchentheke an.
Miranda stand da und erwiderte nichts. Ihr Gesicht erstrahlte im Einklang mit der Wand in entsetzt angehauchtem Kreideweiß.​
2nt9t9x.jpg
»Du... du weißt es nicht? Du hast überhaupt keine Ahnung?« Ihre Stimme hob sich zu einem durchdringenden Kreischen an, das mich immer unruhiger werden ließ.
Was wurde hier verheimlicht? Wovon hatte man Jasmin und mich rausgehalten? Und warum gerade wir beide?​
2aklg7l.jpg
Miranda schlug in einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit wirkungslos mit ihren Händen in der Luft herum.​
hss3kh.jpg
»Sie... sie haben es dir nicht gesagt? Niemals?« Eine Hand fand das Ende der ausdruckslosen Ruderbewegungen in einem Schlag vor die Stirn.
Jasmins Hand hielt irritiert vor dem nächsten Brötchen inne, sie selbst schien zu verwirrt, um etwas zu sagen.
»Das kann einfach nicht wahr sein...«, murmelte Miranda völlig paralysiert und verließ mit abwesenden Augen die Küche, ohne mich dabei zu bemerken.
Ich selbst war zu perplex, um irgendetwas zu sagen. Oder zu tun.​
16j312u.jpg
Es schien irgendetwas zu geben, das mir jahrelang vorenthalten war. Grüne Augen... Es schien kein Zufall zu sein, dass ich die einzige war, die nichts von diesem Geheimnis wusste. Abgesehen von Jasmin, aber die war schließlich auch bei ihren Eltern aufgewachsen. Vielleicht war es in ihrem Familienkreis anders. Obwohl es uns doch alle zu betreffen schien.
Die Gedanken schwirrten in meinem Kopf wie tollwütige Bienen. Das ergab irgendwie keinen Sinn. Grüne Augen konnten doch keine Gefahr für irgendjemanden darstellen. Augenfarben waren doch etwas ganz Natürliches. Blaue Augen schienen Miranda nach also keine Gefahr darzustellen?
Aber mit mir schien doch alles in Ordnung zu sein. Merkwürdig...​
6p9m6q.jpg
Jasmin, die offenbar ihre Fassung wiedergefunden hatte, schüttelte nur mit einem spöttischen Schmunzeln auf den Lippen den Kopf.
»Die ist doch bescheuert, oder?«​
ev0y1l.jpg
Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, dass ich gemeint war. Und noch eine weitere, bis mir auffiel, dass ich unbewusst mein »Versteck« hinter dem Türrahmen verlassen hatte.
Ich starrte sie nur an.
Jasmin schmunzelte nur konstant. »Ich weiß, sie ist deine Schwester. Aber sein wir doch mal ehrlich. Sie hat ein Rad ab. Ist mir gleich zu Anfang aufgefallen. Sieht doch jeder, dass die nicht ganz dicht ist.«
Mir fiel nichts anderes ein, als sie weiterhin anzustarren.
So kalt, wie sie das sagte. So herablassend. Einen Tag, noch nicht einmal einen ganzen Tag war sie gerade einmal hier und schon schien sie mir zwei Persönlichkeiten zu präsentieren. Die sich voneinander abstießen wie Feuer und Eis. So unglaublich unpassend.
Abgesehen davon schien es ihr überhaupt nichts auszumachen, dass ich das Gespräch mitangehört hatte. Wie auch, sie hatte ja schließlich scheinbar auch nicht die geringste Ahnung.
»Ich... muss schlafen«, murmelte ich und verließ die Küche.
Der tollwütige Bienenschwarm in meinem Kopf wirbelte, pochte und zerrte an meinen Gedanken.​
2chubtu.jpg

In dieser Nacht begegnete mir ein mir bekanntes Traumbild wieder.​
nv1dll.jpg
Wie vor einigen Wochen irrte ich durch den Nebel, bis ich an die Lichtung mit den Kirschbäumen kam. Ich lief über das dunkle Gras, als mir etwas auffiel. Etwas war anders.​
dqooko.jpg
Immer wieder drehte ich mich im Kreis, bis ich eine weiße Gestalt sah.
Es war eine Frau, die auf dem Gras lag, gehüllt in ein weißes Kleid. Ich eilte zu ihr, wollte ihr in die Augen schauen, doch ich konnte ihr Gesicht nicht sehen.​
1z51xqq.jpg
Schnell kniete ich mich ins Gras, als etwas kühles, glattes meinen Oberschenkel streifte. Überrascht blickte ich zur Seite. Ein leuchtend grüner Smaragd lag im Gras, wenige Zentimeter von der Frau entfernt. Neugierig tastete ich nach dem Edelstein, berührte die glasige Oberfläche mit den Fingern.
Wind strich mir übers Gesicht und ich blickte auf. Die Frau im weißen Kleid war verschwunden.​
1265hsz.jpg
Ich wollte mich aufrappeln, um sie zu suchen und den Smaragd mitnehmen, doch auch er war nicht mehr da. Hilflos blickte ich mich um.
Vor mir lag die Lichtung, friedlich im goldenen Licht eines anbrechenden Morgens schimmernd, und ich meinte, bereits die ersten Blumen sprießen sehen zu können.​
15g5mqd.jpg



--
Das war's dann für heute. :)
Würde mich über Kommis freuen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Geschichte ist spannend. Ich frage mich, welches Geheimnis hinter den grünen Augen steckt.
Kannst du mich bitte auf die benachrichtigungsliste stzen? Ich will nichts verpassen. :D
 
Hach... einfach toll deine Story!
Ich liebe deinen Schreibstil!
Klasse Bilder wieder und spannendes Ende! Ich frage mich, was wohl hinter dem Geheimnis der grünen Augen steckt...
Toll, toll, toll!
Ich bin total gespannt! :D

LG :hallo:
 
Oh, da muss ich ja feststellen, dass ich dein letztes Kapitel gar nicht kommentiert habe, obwohl ich es natürlich auch gelesen habe.... sorry! Da hatte ich wohl etwas zu viel zu tun in der letzten Zeit.

Jetzt aber! ;)
Die beiden letzten Kapitel sind dir mal wieder suuuper gelungen, ich finde deine Geschichte immer noch wahnsinnig spannend und sehr schön geschrieben und kann kaum erwarten, dass es weiter geht. ;)

Das Kapitel 3 empfand ich mehr als eine Vorbereitung auf weitere Kapitel / Handlung und die Beschreibung der Stimmung der Familie (meine Güte, das war vielleicht eine angespannte Atmosphäre... *brrr*, da wäre ich aber nicht gern dabei!), sowie natürlich die Einführung von Jasmin.

Vermutlich wird sie auch eine der Hauptcharakteren, allerdings ist sie einem auch in Kapitel 3 schon nicht so ganz sympatisch, irgendwie ist sie... überschwänglich, aufgedreht und auch ein bisschen nervig.
Jedenfalls wenn man ein eher zurückgezogener Mensch ist, kann einem Jasmin, glaub ich, schon sehr auf die Nerven gehen. ;)

Und die Atmosphäre zwischen Jasmin und Miranda scheint ja wie eine Bogensehne gespannt zu sein - merkt Jasmin es wirklich nicht, wie Miranda sich ihr gegenüber verhält, oder ignoriert sie es einfach?
Jedenfalls tut mir Alison wirklich leid, dass sie sich da irgendwie dazwischenstellen muss und so tun muss, als wenn alles toll wäre - das ist sicher ganz schön anstrengend!

Das Kapitel 4 wird dafür wieder so richtig spannend, vielleicht auch unter anderem weil wieder das geheimnisvolle Familiengeheimnis angesprochen wird, oder weil man Jasmin auch von einer anderen Seite sieht.

Die erste Hälfte unterstreicht erstmal den Eindruck, den man schon im vorigen Kapitel hatte - dass Jasmin etwas nervig ist ;) und sowohl Alison als auch Miranda ohne den Wirbelwind, den sie in das Haus gebracht hat, wohler war. Der Verlobte von Jasmin wirkt übrigens total unscheinbar ;), man bekommt kaum etwas von ihm mit; vermutlich muss man das auch sein, um mit ihr gut klarzukommen. *grins*

Die zweite Hälfte wird auch wieder sehr interessant: Genexperimente? (wobei es ja anscheinend doch nur eine Ausrede sein soll) Grüne Augen? Das Geheimnis, von dem seltsamerweise Miranda und vermutlich ihre Mutter wissen, aber Alison nicht und Jasmin nicht... Mensch, indem du es immer wieder erwähnst und immer ein kleines Stückchen mehr davon erzählst, ohne allerdings etwas WIRKLICH zu enthüllen, reizt du uns als Leser und spannst uns total auf die Folter, das gelingt dir toll!! :up: Mach unbedingt weiter so! :read: (auch wenn es nicht heißt, dass ich nicht irgendwann dann doch wissen möchte, was das Geheimnis ist, so ist es ja nicht ;) )

Auch der Traum, den Alison am Ende hat, ist mysteriös, hat aber sicher eine wichtige Bedeutung, die man allerdings noch nicht erahnen kann... ist die Frau im weißen Kleid Jasmin? Was hat es mit diesen Smaragden auf sich?

Achso, und dass Jasmin plötzlich so kalt und fast bösartig wirkt, ist seltsam... weiß sie doch mehr, als sie behauptet? Irgendwie passt das noch nicht zusammen (jedenfalls ohne weitere Puzzlestücke)... trägt aber definitiv zur Spannung der Geschichte bei. :)


Also, ich bin ganz begeistert und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!! :D Tolles Kapitel!

Liebe Grüße
Lotusblüte :hallo:
 
Kommibeantwortung

Lenalein: Ui, ein neuer Leser. Das freut mich immer. :)
Danke für das Lob, ich benachrichtige dich gerne. ;)

Yalea: Danke, danke! :D
Ja ja, das Geheimnis der grünen Augen... Ihr werdet es bald erfahren. :p

*Lotusbluete*: Oh wow! :eek: So ein toller langer Kommi! Danke, danke, danke! %)
Ist nicht schlimm, dass du letztens nicht kommentiert hast - ich selbst habe auch nicht immer Zeit zu Kommentieren. ;)
Das mit Kapitel 3 hast du völlig richtig erkannt, das war tatsächlich eher so ein "Übergangskapitel". Das Wichtigste darin war halt, dass Jasmin ins Geschehen trat. Sie wird auch noch eine der Hauptpersonen und eine sehr wichtige Rolle spielen, aber das dauert noch eine Weile.
Und ob sie das mit Miranda merkt oder einfach nur ignoriert? Hm, bis wir erfahren, was in Jasmins Kopf wirklich so los ist, das dauert auch noch ein Weilchen. =)
Ja, Daniel ist wirklich sehr unscheinbar. :D Er wird auch eher ein Nebencharakter bleiben, da er die Rolle des unterwürfigen Ehemanns übernimmt. Was er ja auch sein muss, um mit der dominanten Jasmin klarzukommen. :D
Hihi, das freut mich, dass ich es gut hinbekomme, euch mit dem Geheimnis so auf die Folter zu spannen. :D
Und ob Jasmin da wirklich so außen vor steht? Ich sag es mal so, sie weiß mehr als sie sagt. Oh oh, jetzt verrate ich schon fast zu viel. Schnell Themawechsel! ;)
Der Traum hat auch wieder eine mehr oder weniger wichtige Bedeutung (in der Hinsicht bin ich mir zur Zeit noch unschlüssig), die auch im nächsten Kapitel wieder aufgegriffen wird. Und die Smaragde... die hatte ich bisher immer als eher symbolisch gedacht, aber ich bin schon dabei, mir dazu noch etwas einfallen zu lassen. ;)
Nochmal vielen, vielen Dank für deinen tollen Kommi! :)
 
Kapitel 5
wjyru8.jpg

»Ach, ist es nicht wunderbar? Was meinst du? Soll ich es kaufen? Steht es mir?? Sag schon!«
Müde blickte ich an dem langen weißen Kleid entlang, das an Jasmin herunterhing.
»Ganz fabelhaft«, erwiderte ich monoton.
Jasmin quiekte erfreut wie ein Meerschwein. Kaum zu glauben, dass diese kindliche Frau bald Ehefrau und Mutter werden würde. Das passte nicht. Gott, das arme Kind.
»Allie, was sagst du? Oder war das vorherige besser? Ich find das hier ein bisschen zu rosig«, kiekste Jasmin weiter.​
1z5q42g.jpg
Meine Schwester legte den Kopf schief und beäugte den weißen Stoff mit den rosa Einlagen kritisch.
»Ich fand das davor besser. Zieh das nochmal an, ich bin mir noch nicht so ganz sicher wegen dem beige.«
Oh, die nahm dieses Spektakel ja wirklich ernst. Kaum zu glauben, dass man Jasmin und ihre Handlungen überhaupt ernstnehmen konnte. Ich wartete nur auf das erlösende Kassenklingeln, wenn Jasmin sich ihr dämliches Brautkleid kaufte und wir endlich aus diesem stickigen, mit Puder- und Parfümdüften vollgepumpten Brautmodenladen verschwinden konnten. Mir doch egal, für welches Kleid sie sich letztendlich entschied. Meinetwegen konnte sie auch in Jeans und T-Shirt heiraten.​
2rnbexl.jpg
Jasmin hob den fülligen Stoff des Kleides an und verschwand in der Umkleide, um kurz darauf wieder in dem vorherigen Kleid aufzutauchen. Warum zur Hölle musste die auch alles doppelt und dreifach anprobieren? Alles reine Zeitschinderei. Als hätten wir nichts besseres zu tun, als uns mit ihren Hochzeitsvorbereitungen zu plagen.
»Also, das finde ich entschieden besser«, spielte Alison wieder die Modeberaterin, als Jasmin plötzlich einen spitzen oh-Gott-ich-habe-ein-neues-Kleidungsstück-entdeckt-Schrei ausstieß und – wohlgemerkt im mehrlagigen Brautkleid – auf den nächsten Kleiderständer zurannte. Gierig wie ein Löwe, der seine Beute zerriss, zerrte sie ein weißes Stoffbündel aus dem Meer von anderen weißen Stoffbündeln hervor und rannte auf die Umkleide zu, wobei sie etwas wie »Das ist traumhaft! Das muss ich unbedingt anprobieren!« kreischte.​
a1ixok.jpg
Alison schien mit der Situation sichtlich überfordert und blickte ihr verdattert hinterher.
Schließlich schob der Vorhang sich zur Seite und Jasmin erschien in einem ausnahmsweise mal ganz weißen Kleid.
»Ist es nicht wunderbar?«, jauchzte sie und schien ehrlich überzeugt. Jaa. Endlich ein Kleid, das sie sich kaufen wollte. Könnten wir jetzt gehen?
»Es ist... schlicht«, erwiderte ich trocken.
Jasmin strahlte. Die fasste auch alles positiv auf. Wobei das Kleid wirklich ganz hübsch war.
»Ja, schlicht aber sehr schön! Allie, ist es nicht wunderbar?«
Ich rollte mit den Augen. Ist es nicht wunderbar? Ist es nicht wunderbar?
28itbug.jpg
Alison starrte zur Abwechslung mal wieder verängstigt in der Gegend rum. Die Augen weit aufgerissen wie ein entsetztes Kaninchen. Die grünen Augen.
Diesmal hatte sie anscheinend das Brautkleid als Quelle der Verwirrung auserkoren. Wie originell.
»Ist was?«, fiepte Jasmin freundlich. Grins, grins. Quiek, quiek.
Alison klappte den Mund auf und wieder zu und riss die Augen noch weiter auf.
»Du... du darfst das Kleid nicht kaufen!«, brachte sie schließlich hervor.
Was war denn jetzt los? Hallo? Ich wollte Feierabend!​
2a9v5z7.jpg
Jasmin starrte sie verdutzt an. Ah, jemand hatte es tatsächlich geschafft, sie aus der Fassung zu bringen.
»Wieso das denn?«, fragte sie irritiert.
»Du... du... es... es...« Alison rang hilflos mit den Händen in der Luft.
Ein »Ja? Es... es?« konnte ich mir bei diesem Gestammele nicht verkneifen.
»Kauf es nicht! Sonst... verschwindest... du...« Die letzten Worte ebbten zu einem kaum hörbaren Flüstern ab, aber ich konnte sie trotzdem verstehen.
Ähm? Verschwinden? Wegen einem Brautkleid?!
»So? Hat das Brautkleid also übernatürliche Fähigkeiten?«, fragte ich sarkastisch.​
dhfpl3.jpg
Meine Schwester beachtete mich nicht weiter. Drehten hier eigentlich alle durch? (Wenn wirklich alle durchdrehten, konnte das sicher nur am negativen Einfluss einer bestimmten Person liegen.)
Jasmin fasste das alles natürlich anders auf. Typisch.
»Steht es mir etwa nicht?«, jaulte sie ehrlich verletzt. Du meine Güte, gleich würde sie noch in Tränen ausbrechen.​
6eji2c.jpg
»Nein! Nein, das ist es nicht!«, beschwichtigte Alison sie energisch, »Du... darfst es... nur nicht...«
»Ah! Gut! Dann nehme ich es!«, strahlte Jasmin und beachtete Alison nicht weiter, die abermals in stockenden Protest ausbrach. Hallelujah.
»Gut, dann hätten wir das ja erledigt«, freute sich Jasmin, »jetzt brauchen wir nur noch Kleider für euch. Wollt ihr dasselbe tragen?«
Mir doch egal.
Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand Jasmin wieder zu den Kleiderständern und kehrte kurz darauf beladen mit in allen Farben schillernden Kleidern zurück.
»Hm... Probiert mal die hier in altrosé an, die würden euch beiden sicher stehen«, stellte sie fest und warf mir eins der Kleider zu.
Rosa?!
Nun gut, würden ich und Alison also die rosa Schweine der quiekenden Jasmin spielen. Ich musste es schließlich nicht bezahlen und nur einen Tag anziehen.​
ye34j.jpg
Alison hatte doch tatsächlich ihr Kleid fallen lassen und hob es nun ungeschickt wieder auf. Ich verkniff mir das Lachen und suchte schonmal die Umkleide auf. Jasmin sorgte wirklich für Wirbel. So kannte ich meine Schwester gar nicht.
Wenige Momente später musterte Jasmin uns und die Kleider auch schon zufrieden.
»Also, wer sagt's denn«, strahlte sie, »die passen ja perfekt. Wir müssen uns nur noch um eure Haare kümmern.«​
2nlg3g6.jpg
Eifrig begann sie, an meinem mühsam zusammengesteckten Dutt, für den ich heute Morgen einige Stunden am Spiegel gesessen hatte, herumzufingern. Verärgert schlug ich ihre Hand weg, was ihr aber natürlich nichts auszumachen schien. Stattdessen knöpfte sie sich Alison vor. Brave Jasmin.
Alison, die völlig paralysiert die Wand anstarrte, ließ Jasmin teilnahmslos gewähren und schien noch immer verängstigt.​
f4o9xd.jpg
Unsere Cousine drehte eine ihrer schwarzen Haarsträhnen in den Fingern und meinte: »Hm, wie wär's, wenn wir euch Locken über die Schulter machen? Sähe doch bestimmt hübsch aus.«
Ich brummelte irgendetwas als Zustimmung, da Alison nicht bereit schien, einen Laut von sich zu geben.
»Ich lasse mir dann die Haare etwas bräuner tönen. Und dann einen Schleier und eine Blume dazustecken...«, schwärmte Jasmin und ließ von Alison ab.​
vshzx3.jpg
»So. Wir kaufen dann jetzt mal die Kleider und gehen.« Gott sei Dank. »Und dann gehen wir noch zum Floristen, uns um die Blumen kümmern.« Meine Cousine grinste.
Na wunderbar.
Jasmin hüpfte davon zur Kasse.
Als ich mich ebenfalls zum Gehen abwandte, merkte ich jedoch, dass Alison noch immer unbeweglich dastand.​
2heh4di.jpg
»Kommst du?«, fragte ich sie leise.
Mir wurde wirklich etwas mulmig, als ich sie so da sah. Was hatte sie dazu veranlasst, sich so zu verhalten? Jasmins Einfluss war natürlich nicht zu unterschätzen, aber solche Reaktionen auf Brautkleider konnte der Umgang mit unserer seltsamen Cousine sicher nicht hervorrufen. Hoffentlich zumindest.
»Komm, wir gehen jetzt«, meinte ich erneut, als Alison sich nicht rührte.
Sie sah mich mit einer Mischung aus Verwunderung und Hilflosigkeit an.
Ich schluckte.
»Was ist denn?«
Sie schüttelte nur leicht den Kopf.
»Warum hat sie es denn nur gekauft, Miranda?«​
1zo7txh.jpg



--
Und das war's mal wieder.
Diesmal wieder ein bisschen kürzer, aber länger wollte ich das Kapitel nicht machen. ;)
Ich hoffe jedenfalls, es hat euch gefallen und ihr lasst vielleicht einen Kommi da. :D


Und hier noch ein kleines Outtake:

k9aqzk.jpg


Immer, wenn ich Jasmin umstylen gegangen bin, sind Miranda und Alison zu dieser Spieluhr, die ich als kleine Deko zu der Auslegeware gestellt habe, gerannt, und haben völlig fasziniert zugehört. :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hui, wird ja immer mysteriöser :D
Den Schreck mit dem Brautkleid hast du super beschrieben. Also man kann sehr gut mit Alison mitfühlen. Hab schon ein bißchen Angst wegen der Hochzeit xD
 
Hoppla!
Na das wird ja immer spannender! Hach, ich liebe Rätsel (nicht zum selber lösen, nur zum lesen =))
Was ist denn bloß mit dem Brautkleid? OMG, hoffentlich passiert nix allzu Schlimmes auf der Hochzeit... :ohoh:
Aber trotzdem tolles Kapitel und sehr schöne Bilder... ich muss zugeben, am Anfang wusste ich erst nicht aus welcher Sicht du geschrieben hast, aber ich habs dann schon herausgefunden :lol:
Der Outtake ist echt geil!! Soo typisch Sims irgendwie :D

LG
 
Hey aqua! :hallo:

Da ist dir mal wieder ein sehr schönes Kapitel gelungen. :) Es macht auch gar nichts, wenn es etwas kürzer ist (wobei es mir gar nicht aufgefallen wäre), weil es so schön in sich stimmig ist und sich eben genau dem Brautkleid widmet.

Du schreibst echt schön, man kann sich die Gesichter und Reaktionen der 3 Cousinen immer richtig gut bildlich vorstellen, und die Bilder passen auch sehr gut dazu!

Die arme Alison, das tut mir so leid, dass Jasmin jetzt genau das Kleid gekauft hat, das sie im Traum gesehen hat.... wie Skarabaeus schon meinte, man kann total gut mir ihr mitfühlen. :( Und jetzt hoffe ich auch, dass Jasmin nichts Schlimmes passiert! :argh:

Und irgendwie mag ich Miranda :D , außerdem gefällt es mir, wie du immer wieder zwischen den Perspektiven wechselst und man so Einblicke in die Gedanken der beiden Schwestern bekommt.

Weiter so, ich finde diesen Teil wie immer super gelungen und freue mich schon auf den nächsten! :D

LG Lotusblüte :hallo:
 
Kommibeantwortung

Skarabaeus
Hihi, ja, soll auch schön mysteriös bleiben. =)
Dankeschön. :) Das freut mich, dass du gut mitfühlen kannst. :nick:
Hehe, beim Lesen eurer Kommentare bringt ihr mich alle auf böse Gedanken wegen der Hochzeit. xD Hab mir auch schon was gutes dazu einfallen lassen. :D
Vielen Dank für deinen lieben Kommi!

Yalea
Gut, das freut mich, dass du Rätsel magst - davon wirst du nämlich noch ganz viele bekommen, versprochen. :D
Jaha, durch eure Kommis hab ich mir noch was (was ganz Böses, hehe :p) für die Hochzeit einfallen lassen - aber keine Sorge, die Jasmin lass ich noch am Leben, die brauch ich noch ne Weile als wichtige Rolle. :D
Und was mit dem Brautkleid war, hm - guck dir da nochmal ganz genau das Ende von Kapitel 4 an. ;)
Oh, das mit dem Perspektivwechsel mach ich jetzt ziemlich oft, und eigentlich kann man das auch schon direkt an der Kapitelüberschrift erkennen. :D Jede Person hat sozusagen ihre eigene Schrift (später kommen noch ein, zwei weitere Erzähler dazu), also als kleiner Hinweis:
2eyw77b.jpg
/
xbwrxv.jpg
;)
Hehe, der Outtake, ja. :D Beim ersten Mal hab ich noch gedacht - Okay, finden die die Spieluhr halt toll. Aber die waren wirklich jedes Mal da, wenn ich vom Umstylen zurückgekommen bin - und das waren schon einige Male. :lol:
Vielen Dank für deinen lieben Kommi und dein Lob! :nick:

Lotusblüte
Vielen lieben Dank. :) (das nächste Kapitel wird auch wieder um einiges länger =))
Es freut mich echt immer sehr, zu lesen, dass mein Schreibstil und meine Bilder gut ankommen. :nick:
Ah, ich wollte schon gerade fragen, ob das echt noch niemandem aufgefallen ist, dass Jasmin sich das Kleid aus Alisons Traum ausgesucht hat. :D
Das ist schön zu hören, dass ihr gut mitfühlen könnt. :nick:
Und Jasmin... ja, für die hab ich mir schon was einfallen lassen. Ob positiv oder negativ, ihr werdet es in den nächsten Kapiteln herausfinden. ;)
Miranda mag ich auch gerne. Obwohl sie ziemlich mürrisch sein kann, irgendwie mag ich ihre sarkastische Art. :D
Perspektivwechsel finde ich auch total toll, deshalb wollte ich sie auch unbedingt in die Geschichte einbauen. Und es freut mich, dass mir das gelingt. :)
Auch dir danke für deinen lieben Kommi!


So, das nächste Kapitel ist bereits fertig geschrieben (und es wird richtig lang, dafür, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe! :D), ob ich die Bilder heute noch schaffe, kann ich nicht sagen, da ich noch viele Kulissen bauen muss - aber ich hoffe mal, dass ich es in den nächsten Tagen posten kann. :hallo:
 
Doch doch, dass es dasselbe Kleid wie im Traum war, ist mir sofort aufgefallen. :) Außerdem merkt man es ja gleich an der Reaktion von Alison.

Ich freue mich dann schon sehr auf das neue Kapitel, bin gespannt, wie es weitergeht! ;)
 
Ich weiß, dass es dir aufgefallen ist, hab ich dann auch gemerkt. ;)
Also, ich kann mir ziemlich hoher Sicherheit sagen, dass das neue Kapitel heute Abend kommt, aber natürlich will ich nichts versprechen. Die Bilder sind jedenfalls schon größtenteils fertig, es fehlen nur ein paar und ich muss noch alle bearbeiten (warum gibt es bloß noch kein Wetter in Sims3? :(:D) und hochladen.
 
Kapitel 6
2ikz09f.jpg


Plitsch. Platsch. Plitsch. Platsch.
Regentropfen klatschten gegen die Scheibe des Autos und zerliefen am Glas zu glibberigen Wassersäulen. Vorne knarrten die Scheibenwischer, als sie über das Fenster ratterten. Meine Finger trippelten auf dem Armaturenbrett hin und her.
Jasmin schwieg und starrte hinaus auf die verregnete Straße, die sich vor uns erstreckte. Eine Jasmin, die nicht grinste oder ununterbrochen plapperte, war ein äußerst seltener Anblick. Und warum mir diese Ehre heute zuteil wurde, wusste ich ganz genau.
Heute war Freitag. Was bedeutete, dass morgen die Hochzeit war. Und der Wetterbericht hatte – nach zwei sonnigen Wochen – ein gnadenlos verregnetes Wochenende prophezeit. Das war einerseits positiv, da Jasmin nun endlich ertragbar war, aber andererseits auch negativ, da die Stimmung bei der Hochzeit im Keller sein würde. Verschieben kam wegen der Schwangerschaft jedoch nicht in Frage. Jasmin wollte ja nicht mit dickem Bauch heiraten, und der hatte bereits begonnen, ein klitzekleines bisschen rundlicher zu werden.​

28l3rwy.jpg

Die Welt vor dem Autofenster war in depressives Grau gehüllt. Der Himmel war grau, die Pfützen spiegelten ihn grau wieder, ja selbst der dünne Nebel an diesem Morgen schien grau. Die fahlen Strahlen der Sonne durchbrachen die dichte Wolkendecke kaum.​

9tcq44.jpg

Langsam wurde dieses ewige Anschweigen mir unangenehm und ich rang mir ein paar Worte ab.
»Ich bin mir sicher, die Sonne lässt sich morgen mal blicken.« Eigentlich sollte das aufmunternd klingen, aber die eigenen Zweifel erzeugten einen weniger überzeugenden Effekt. »Schau mal, der Regen ist auch schon schwächer geworden.« Wie zur Antwort sandte der Himmel einen prasselnden Regenschauer. Ich seufzte resignierend.​

2hdwe45.jpg

Jasmin hob nur eine Augenbraue und erwiderte nichts, den Blick weiterhin auf die Straße fixiert.
»Wieso fahren wir eigentlich nochmal zum Pavillon?«, startete ich einen neuen Versuch und forderte Jasmin damit auf, zu reden. Ich wusste tatsächlich nicht, weshalb wir ins Dorf fuhren, da Jasmin es nicht für nötig gehalten hatte, es mir zu sagen.
Sie schaute mich kurz an und sagte dann: »Wegen dem Aufbau der Bierzelte.«
Das Gespräch schien damit beendet. Jasmin starrte weiter in die verregnete Landschaft hinaus und ich beschloss, es aufzugeben. Ein wenig gruselte es mich vor der Hochzeit. Wenn Jasmins Laune weiterhin so bleiben würde, wie würde diese dann aussehen? So ungern ich es auch tat, langsam wünschte ich mir die fröhliche, quietschfiedele Jasmin zurück, die selbst an den grausten Tagen von ihrem rosaroten Brautstrauß schwärmte, ob man es nun hören wollte oder nicht.
Endlich lichteten sich die ersten Häuser des Dorfs aus dem Nebel ab. Jasmin bog in eine Seitenstraße ein und hielt schließlich vor dem Pavillon.​

2ytqozs.jpg

Ohne ein weiteres Wort öffnete sie die Autotür und stieg aus. Ich folgte wenige Momente später und erschauerte, als mich der feuchte Nebel einhüllte. Fröstelnd schlang ich meine Jacke fester um meinen Körper und folgte Jasmin auf steifen Beinen den Kiesweg entlang.​

10r8qb7.jpg

Inzwischen war der Regen dünner geworden und nieselte nur noch leicht, sodass ich auf Kapuze und Regenschirm verzichtete. In der Nähe des nebelverschleierten Pavillons erwartete uns auch schon Jasmins Vater, der nicht gerade glücklich aussah, als seine Tochter ihn ansprach.
»Hallo Papa. Ist alles soweit fertig für morgen?« Jasmins Stimme klang monoton und nicht wirklich interessiert.
»Ja, Billie und ich haben alle Abdeckungen aufgebaut. Dürfte nichts schief gehen morgen.« Jasmins Vater lächelte ihr leicht zu, doch den Bruchteil einer Sekunde später wich dieses Lächeln wieder einem besorgten Gesichtsausdruck. Plötzlich bemerkte er mich.
»Ah, Alison. Hilfst du auch mit?«​

t7e4cn.jpg

Ich nickte lächelnd. »Morgen ist doch Jasmins großer Tag, da möchte ich sie so gut wie möglich unterstützen.«
Natürlich wusste ich, dass das pure Heuchelei war (ich hatte sie die letzten drei Wochen schließlich schon genug unterstützt), aber sicher würden diese Worte den besorgten Vater etwas beruhigen.
Jasmin, die mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck den Regen anstarrte, murmelte: »Könnten wir nochmal zum Pavillon und ins Wirtshaus gehen? Ich möchte mir alles nochmal ansehen und vielleicht noch die Deko etwas aufpeppen.«
Ich fragte mich ernsthaft, warum wir heute hergefahren waren – in der letzten Woche waren wir mindestens neun Mal hergekommen und hatten »die Deko aufgepeppt«. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass es nach dem dritten Mal so gut wie gar nichts mehr aufzupeppen gab. Hoffentlich wollte Jasmin jetzt nicht die frisch aufgestellten Bierzelte dekorieren.
Bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen konnte, ging sie auch schon an ihrem Vater und mir vorbei zum Pavillon. Jedoch hielt dieser mich zurück, als ich ihr gerade folgen wollte. Überrascht schaute ich auf.​

5b5wmu.jpg

»Alison«, sagte er eindringlich, »Geht es ihr gut?«
Perplex blinzelte ich und klappte meinen Mund auf, um ihn wieder zuzuklappen. Diese Angewohnheit sollte ich mir dringend abgewöhnen, so viel stand fest.
Er schüttelte den Kopf.
»Wieso ist sie so traurig? Ich dachte, sie freut sich.« In seiner Stimme lag Bedauern.​

9qlcvb.jpg

Ich schluckte und rang mir endlich ein erstes Wort ab. »Sie...« Wie sollte man es auch beschreiben? Ja, Jasmin hatte einen plötzlichen Sinneswandel erlitten, wobei noch nicht fest stand, wie gravierend dessen Folgen waren. Und das ausgerechnet kurz vor ihrer Hochzeit, auf die sie sich schon so gefreut hatte.
»Ich denke, sie braucht nur ein bisschen Zeit, um sich wieder einzukriegen«, sagte ich schließlich, »Morgen geht es ihr bestimmt wieder besser.« Ich lächelte zuversichtlich, was wohl uns beide ebenso zuversichtlich stimmen sollte. Es aber nicht tat.​

2dmfnuh.jpg

Mein Onkel nickte nachdenklich. Dann musterte er mich besorgt.
»Du siehst müde aus, Alison. Beschlagnahmt Jasmin dich zu sehr für ihre Vorbereitungen? Ich weiß, dass sie sehr dominant sein kann, und ich will ja nicht, dass du darunter leiden musst...«
Sofort blickte ich zu Boden, was meine Augenringe aber natürlich nicht verschwinden ließ. Na wunderbar, jetzt fiel es schon anderen Leuten auf. Aber er hatte es völlig falsch eingeschätzt. Die Tatsache, dass ich in den letzten Wochen kein Auge zubekommen hatte, hatte nämlich wirklich wenig mit Jasmins Vorbereitungen – die ich mittlerweile sogar als willkommene Ablenkung empfand – zu tun. Es waren die Träume. Diese Träume, die sich nicht mehr auf einer schönen, ruhigen Kirschbaumlichtung abspielten, nein – Albträume. Auf eine ganz kuriose Art, da sie – von außen betrachtet – nicht einmal unheimlich waren. Diese Ängste, die sie in mir auslösten, konnte ich nicht erklären.​

2q8pkw4.jpg

Auf einmal bemerkte ich, dass Jasmins Vater mich immer noch anstarrte.
»Äh... ich... nein...«, stotterte ich, »Ich... ich habe nur schlecht geschlafen.«
Er schien mir nicht ganz zu glauben.
»Aber du siehst richtig geschafft aus. Du kannst es mir ruhig sagen, wenn Jasmin...«
»Nein, ich... habe nur... Albträume.« Sofort presste ich die Lippen zusammen. Ich wusste nicht, wieso ich das gerade gesagt hatte. Es war mir einfach so rausgerutscht.
Vielleicht würde ich später erfahren, warum ich es wirklich lieber nicht hätte sagen sollen.
Vielleicht aber auch nicht.
Denn nun trat ein Ausdruck in das Gesicht meines Onkels, den ich nicht richtig deuten konnte.
»Du... Albträume. Sind es immer dieselben?« Man merkte ihm an, dass er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten.
»Äh... ja. In etwa«, antwortete ich verwirrt, dass er sich dafür interessierte. Eigentlich war es doch völlig nebensächlich.
Er riss kurz die Augen auf und blickte dann nervös um sich. »Nein... unmöglich... also doch... Alan... oh mein Gott...«
Plötzlich sah er mich direkt an, Entsetzen in den Augen, und packte mich an den Schultern.
»Was? Alison, wovon träumst du?«, zischte er energisch, und ich meinte, einen panischen Unterton in seiner Stimme herauszuhören.​

2gttax5.jpg

Überrascht starrte ich zu ihm auf und klappte meinen Mund wieder auf und zu wie ein Fisch.
»Was... ähm... also...«, stammelte ich nur.
Mit einem ungeduldigen Seufzer ließ er mich los und schüttelte leicht den Kopf.
»Sag es mir, Alison. Es ist wichtig.« Auf einmal klang er müde, ebenso, wie seine trüben Augen mich anblickten.
»Wichtig wofür?«, fragte ich misstrauisch und wich einen Schritt zurück. Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Um Gottes Willen, ich konnte ihm unmöglich erzählen, dass mich in meinen Träumen Zwerge aus Spieluhren verfolgten!​

ogymip.jpg

Noch ein paar Sekunden hielt Jasmins Vater meinem Blick stand, dann schüttelte er abermals den Kopf.
»Das spielt keine Rolle. Wir müssen es nur wissen.«
Wir?
»Jasmin wartet sicher schon«, bemerkte ich spitz und wandte mich zum Gehen. Irgendwas an diesem Gespräch bewirkte, dass meine Alarmglocken schrillten. Vielleicht wäre es besser, das ganze jetzt zu beenden. Die lebendigen Spieluhrzwerge und weißen Katzen beschäftigten mich schon in meinen Träumen genug.
Jasmin wartete tatsächlich schon und stand leicht angenervt am Pavillon.
»Alles in Ordnung?«, fragte ich im Herankommen.​

4ua2iu.jpg

»Alles bestens«, erwiderte sie ausdruckslos. Ich warf einen flüchtigen Blick auf den blumengeschmückten Pavillon und die Stuhlreihen davor – die nun von zwei Bierzelten bedeckt wurden.
Erwartungsvoll sah ich Jasmin an.
»Gehen wir jetzt zum Wirtshaus«, meinte sie und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, los. Nach einem weiteren Blick auf den Pavillon und die Zelte folgte ich ihr hastig. Ihr Vater und Billie, der Wirt des Gasthauses, in dem nach der Zeremonie die Hochzeitsfeier stattfinden würde, standen schon vor der Tür und palaverten über die Anordnung der Tische. Und hinter ihnen, auf dem Zaunpfahl – Nein. Ein eisiger Schauer rann meinen Rücken hinauf. Unfähig, weiterzulaufen, blieb ich schockiert stehen und starrte das weiße Kätzchen, dass sich auf dem Zaun vor dem Gasthaus streckte, an.​

mj0ewn.jpg

Das konnte doch nicht möglich sein. Erst das Brautkleid vor ein paar Wochen und jetzt die weiße Katze. War das alles auf Zufälle zu schieben? Dass mir Traumgestalten im realen Leben wiederbegegneten? Und dieser Satz von Miranda vor noch längerer Zeit? Das waren keine harmlosen »Zukunftsträume« mehr, nein, das war... beängstigend.
»Alison, alles in Ordnung?«, fragte mein Onkel mich auf einmal. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass alle anderen schon vor der Tür des Wirtshauses standen und verwundert zu mir rüberschauten. Doch ich konnte mich nicht von dem Anblick der Katze losreißen.
»Kennt ihr diese Katze da?«, fragte ich schließlich mit zittriger Stimme und hob schlaff den Arm in ihre Richtung. Ich hoffte inständig, dass Billie sie kannte und sie eine der Katzen seiner Frau war.
Dass irgendwer sie schon vorher gesehen hatte.
Dass sie sie nicht meinem Traum entsprungen war.​

24ork9x.jpg

Alle wandten irritiert den Kopf zu dem Kätzchen, das daraufhin herzzerreißend miaute, vom Zaun sprang und der überraschten Jasmin schnurrend um die Beine strich.
Billie sah mich an und hob hilflos die Hände.
»Also, ich kenne sie nicht. Ist bestimmt eine der Hofkatzen von den Schmitz'. Die kommen öfters hierher, wenn sie Hunger haben.«
Ich schluckte. Kenne sie nicht. Kenne nicht. Nicht.

4hsh7b.jpg

Ich musste hier weg. Ein lebendig gewordener Traum, in Gestalt eines harmlosen Kätzchens. War ich verrückt geworden? Wie auch immer, dieser Ort löste höllische Angst, ja beinahe Panik in mir aus.
»Was ist denn mit der Katze?«, fragte Jasmins Vater misstrauisch und hob eine Augenbraue.
Sprachlos starrte ich ihn an. Was sollte ich sagen?
Du musst dich jetzt zusammenreißen. Du kannst nicht einfach gehen!
»Ach, nichts«, murmelte ich und versuchte, meine Stimme fest klingen zu lassen. Widerstrebend ging ich auf die Haustür zu, angestrengt, den Blick von der Katze zu lassen, deren Schnurren in meinen Ohren pochte. Ich kniff die Augen gegen die kalte, feuchte Luft zusammen und ging weiter.​

257h8pe.jpg

Billie öffnete die Tür und wir traten in die Wärme des Wirtshauses ein. Die Tische standen ordentlich in einer Art Halbkreis an der Wand, sodass die Tanzfläche frei war, der Boden war frisch geputzt und die Buffettische schon aufgestellt. Überall stach Jasmins bunte Blumendeko hervor, die der eher tristen Einrichtung etwas Farbe verlieh.​

9qftrl.jpg

Ich zuckte zusammen, als etwas Weiches mein Bein streifte. Mit pochendem Herzen neigte ich den Kopf und blickte der weißen Katze direkt in die hellblauen Augen. Sie maunzte mich an und wirkte in diesem Moment so niedlich und zerbrechlich wie jedes kleine Kätzchen, so wie es aussah, war sie noch sehr jung. Fast hätte ich mich gebückt und sie gestreichelt, aber das Bild meiner Träume, in denen sie mir mit genau diesem Blick auf eine beängstigende Art und Weise immer wiederbegegnete, hielt mich zurück.​

2ilmvt3.jpg

»Gefällt dir alles, Jasmin?«, fragte Billie lächelnd und ich blickte auf.
»Ja, alles wunderbar«, meinte Jasmin und hob ihre Mundwinkel tatsächlich zu einem kleinen Lächeln an. »Könnten wir nur nochmal in den Weinkeller gehen? Ich würde ja gerne schonmal ein paar Weine für morgen raussuchen.«
Natürlich bejahte Billie und wir folgten ihm in den Weinkeller – die Katze immer hinter mir.
Jasmin zog einen Wein nach dem anderen aus den Weinregalen und beäugte die Aufschriften kritisch.​

2rhp8xy.jpg

»Und die hier sind aus Frankreich, sagst du?«, fragte sie und stellte ein paar Flaschen zur Seite.
»Ja, alle sehr fein und edel«, erwiderte Billie und strich über den Flaschenhals eines Rotweins.
Nach einiger Zeit hörte ich nicht mehr zu und ging auf eigene Faust den großen Weinkeller »erkunden«. Dabei stolperte ich immer wieder über die Katze und hätte dabei schon fast ein paar Weine mitgerissen. Warum musste sie auch ausgerechnet mir folgen?​

10dgzo9.jpg

Auf einmal sprang das Kätzchen auf ein niedrigeres Weinregal und ringelte den Schwanz um die schon angestaubte Topfpflanze, die darauf stand. Und wie aus dem Nichts kam urplötzlich eine weitere, schwarze Katze dazu, die sich dazugesellte und mich mit großen, smaragdgrünen Augen anstarrte. Ich starrte ungläubig zurück. Die konnte doch nicht einfach so aufgetaucht sein!
Und auf einmal fiel mir auf, dass es meine Augen waren, die mich ansahen. Dasselbe helle Grün, nur mit der schlitzförmigen Katzenpupille.​

kar9cz.jpg

Nervös ging ich einen Schritt rückwärts. Das war alles so irreal.
Die schwarze Katze blinzelte. Und alles wurde schwarz.
Von irgendwoher hörte ich Jasmins überraschten Schrei, dann die Stimme meines Onkels: »Ganz ruhig, es ist nur Stromausfall!«
Ich war kurz davor, die Nerven zu verlieren und lauthals loszuschreien. Alleine in der Dunkelheit – mit den Katzen.​

34yzlhw.jpg

»Alison! Wo zur Hölle bist du?«, kam Billies Stimme aus irgendeiner Ecke.
Ich ging rückwärts, stolperte über eine Weinflasche, die ich daraufhin auf das Regal zuschlittern und zerbersten hörte. Feuchter, intensiv riechender Wein spritzte an meine Finger. Panisch rappelte ich mich auf, tastete an den staubigen, hölzernen Regalbrettern entlang nach hinten – und schrie entgültig los, als etwas Undefinierbares mich von hinten anrempelte.​

1z1bssw.jpg



--
Dafür, dass jetzt länger kein Update mehr kam, ein ganz langes Kapitel. :)
Ich hoffe, es hat euch gefallen. ;)


Und ich habe wieder ein Outtake dabei:

2ugyk3c.jpg


Schon komisch, was Jasmins Vater für Grimassen während des Gesprächs gezogen hat. :D
 
Boah! Weißt du, mir macht es wirklich richtig Spaß deine Story zu lesen!
Das war wieder ein richtig tolles Kapitel, sehr gefühlvoll geschrieben und die Situationen prima zur Geltung gebracht, durch deinen einzigartigen Schreibstil! :D
Wow, echt super, wie hängt das alles jetzt bloß zusammen?
Und ne Frage, sind das Sims 2 Katzen oder wie hast du die in Sims 3 reingebracht?

LG
 
Hey aqua!

Da ist dir mal wieder ein super schönes Kapitel gelungen, dein Schreibstil gefällt mir besser denn je! :up: Die Geschichte ist einfach super zu lesen, du beschreibst alles so gut mit Text und Bildern, dass man immer sehr gut mit den Charakteren mitfühlen kann, und die Spannung ist nach wie vor die ganze Zeit da und hält einen fest! :D

Dieses Kapitel ist sehr intensiv, du lässt das Depressive sehr schön wirken (sowohl durch den Text als auch durch die Bilder, du hast sie bearbeitet, oder? :) ), und außerdem wird es zum Ende hin unheimlich und gruselig, die Angst von Alison überträgt sich förmlich auf uns Leser.

Was ich nicht verstehe, ist, warum Jasmin plötzlich so eine 180°-Wendung in ihrem Verhalten gemacht hat. Ihre schlechte Laune kann doch kaum wirklich nur am schlimmen Wetter liegen?! Das kann doch wirklich nicht alles sein, oder?

Was hat es nur mit Alisons Träumen auf sich? Warum sieht sie immer mehr Sachen in der Wirklichkeit, von denen sie geträumt hat? Was weiß der Onkel über das Familiengeheimnis?
Und hab ich's richtig mitbekommen, dass der Onkel Alan erwähnt hat? Ist es der Alan aus dem Prolog? Der mit den grünen Augen? ^^

Ich wüsste wirklich zu gern, wie das alles zusammenhängt! :D

Also wie gesagt - ein super Kapitel, das einen Eindruck hinterlassen hat! :D Mach weiter so & ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel! ;)

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:
 
Halloo, die Story ist ja schon uralt! :D
Ein Brüller an Aqua! Geht's hier noch weiter??
Wäre so toll :nick:
Und damit die Story noch bisschen "frisch" bleibt, schieb ich sie mit meinem Beitrag mal wieder nach oben, in der Hoffnung, dass es vielleicht mal weitergeht :D


LG
 
Woah, ich war ja eewig nicht mehr hier...
Tut mir wirklich sehr leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, hatte in den letzten Monaten leider irgendwie ziemlich den Draht zu Sims und dem Forum verloren. :(
Besteht den überhaupt noch Interesse daran, dass die Story weitergeht?
Eigentlich sind wir überhaupt noch nicht zur hauptsächlichen Handlung gekommen und ich hatte noch ziemlich viel vor mit Alison und Co, hab aber mittlerweile auch nicht mehr wirklich alles im Kopf, was ich geplant hatte.
Das siebte Kapitel gammelt seit Monaten fertig geschrieben auf meinem Computer rum, als ich die Bilder machen wollte, hatte ich einen defekten DL und das hat mir dann erstmal ziemlich den Spaß an Sims versaut.
Auch wenn ich mein Sims jetzt seit Monaten nicht mehr angerührt habe - nicht nur wegen dem DL, auch Zeitmangel und Schulstress -, möglicherweise könnte ich hier mal langsam weitermachen. Wenn denn nach dieser langen Pause noch Interesse besteht. :)

Liebe Grüße,
aqua
 
Also ich habe nach wie vor Interesse, aber wenn man den Draht zu Sims irgendwie verliert und somit vielleicht auch die Motivation zu einer FS nicht mehr hat, ist es immer noch die Entscheidung vom Schreiber selbst, ob's weitergeht.
Ich will damit sagen, dass ich es toll fände, wenn es weitergehen würde, aber auch nicht sauer wäre, wenn du abbrichst ;)


LG
 
Hey aqua, :hallo:

schön, wieder von dir zu lesen! :)

Von meiner Seite aus besteht definitiv Interesse, ich würde wahnsinnig gern deine Geschichte weiterlesen, da besteht kein Zweifel. ;) Ich fand die Idee - sofern ich eine richtige Ahnung habe, in welche Richtung es gehen könnte ;) - schon immer richtig super, war sehr gefesselt vom Anfang deiner Geschichte und finde Alison und Miranda sehr interessante Charaktere, mit denen man sicher viel anfangen kann. Deswegen würde ich definitiv weiterlesen und fände es toll zu erfahren, wie es weitergeht!

Ich muss mich aber auch Yalea anschließen, dass es natürlich deine Entscheidung ist, und wenn es für dich eine Überwindung wäre und Stress und es dir keinen Spaß mehr machen würde, musst du das selbstverständlich nicht machen. Ich würde es verstehen, auch wenn's schade wäre.
Ich würde mich aber wie gesagt sehr freuen, wenn du weitermachen würdest. :)

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey aqua, :hallo:

schön, wieder von dir zu lesen! :)

Von meiner Seite aus besteht definitiv Interesse, ich würde wahnsinnig gern deine Geschichte weiterlesen, da besteht kein Zweifel. ;) Ich fand die Idee - sofern ich eine richtige Ahnung habe, in welche Richtung es gehen könnte ;) - schon immer richtig super, war sehr gefesselt vom Anfang deiner Geschichte und finde Alison und Miranda sehr interessante Charaktere, mit denen man sicher viel anfangen kann. Deswegen würde ich definitiv weiterlesen und fände es toll zu erfahren, wie es weitergeht!

Ich muss mich aber auch Yalea anschließen, dass es natürlich deine Entscheidung ist, und wenn es für dich eine Überwindung wäre und Stress und es dir keinen Spaß mehr machen würde, musst du das selbstverständlich nicht machen. Ich würde es verstehen, auch wenn's schade wäre.
Ich würde mich aber wie gesagt sehr freuen, wenn du weitermachen würdest. :)

Liebe Grüße,
Lotusblüte :hallo:

dito ^^

Wäre toll wenn du weitermachst, wäre aber auch nicht schlimm, wenn du abbrichst :)

LG :hallo:
 
Auch wenn der letzte Post schon wieder ein Weilchen her ist:
Ich würde mich auch freuen, wenn es mit deiner Geschichte weitergeht, aqua. :) Hab deine Story seit den ersten paar Kapiteln als stiller Leser mitverfolgt und fand den Aufbau und die Handlung sehr toll und außergewöhnlich.

Aber letztendlich liegt die Entscheidung bei dir, und wenn du keine Lust mehr hast, wäre das auch okay. :hallo:
 
Diese Geschichte lässt mich Sprachlos und voller Erstaunen zurück... Gerade kann ich nicht beschreiben was in mir vor geht.
Es tut mir Leid, dass ich das Thema hier noch einmal hochhole, aber solltest du hier jemals weiter machen sollst du wissen dass ich sehr an der Geschichte interessiert bin und sie bis jetzt sehr... Berührend und Vereinnahmend finde. Wie sie geschrieben ist allein ist unglaublich.
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten