Fotostory Die Inszenierung des Lebens

Miriam ist so herzlich zu Betty :).
Jetzt bin ich aber sehr gespannt!
 
Oh wie fein :)
Das ist doch endlich mal was Erfreuliches...wenn der letzte Satz nicht wäre!
Mach fix weiter, ich platze fast vor Neugier!
Liebe Grüße und gute Nacht :)
 
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Es war, als schwebe sie im Himmel. Die Nacht war umwerfend. Nein, er war umwerfend.
Sie blinzelte, sah ihn. Ihren Phil. Sie lag in seinen starken Armen, er schaute mit einem glücklichen und erfüllten Blick auf sie hinab, streichelte ihr Haar.
„Wie lange bist du schon wach?“ flüsterte sie, noch immer nicht richtig wach.
Anstatt ihre Frage zu beantworten, beugte er sich etwas zu ihr und küsste sie sanft auf die Stirn. Sie schmiegte sich näher an ihn, er war so schön warm.
Tief in seinen Armen schloss sie noch einmal die Augen. Sie wollte diesen Moment ganz tief in Erinnerung behalten.
Auch er war unendlich glücklich. Wie lange hatte er sich diesen Moment insgeheim gewünscht? Damals schon, als er ihr, während sie im Koma lag, vorlas? Seit dieser Lüge mit Marc?
Er hoffte so tief, dass sie Marc vergessen habe, das diese Lüge niemals aufgedeckt werden würde.
„Ich muss gleich aufstehen, Betty wecken...“ flüsterte er ihr leise zu.
„Das wird nicht nötig sein...“ antwortete sie.
„Wieso? Heute ist Schule.“ Phil war sichtlich überrascht.
Miriam schaute ihm tief in die Augen: „Gestern hatte eine Freundin angerufen, wegen einem Geburtstag. Betty wollte wegen mir nicht gehen. Aber ich habe sie hingeschickt. Freunde sind so wichtig...“
Phil war ein wenig enttäuscht, das Betty nicht auf ihn gehört hatte, aber andererseits, hatte es auch seine Vorteile... Er lächelte die Frau seiner Träume an: „Dann haben wir noch ein paar Stunden, wir ...“
Miriam ließ ihn nicht ausreden. Das Sehnsucht nach seinen Lippen war viel zu groß.

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Er schlich sich ganz leise aus dem Schlafzimmer. Miriam war gerade eingeschlafen. Es war schon 12.30 Uhr. In nicht ganz 2 Stunden musste er leider zur Arbeit. Wie gerne würde er den ganzen Tag mit ihr zusammen verbringen...
Leise schlug er 2 Eier auf und mischte sie mit den restlichen Zutaten zu einem lockeren Pfannkuchenteig zusammen. Dazu schnitt er noch Äpfel, Bananen und eine Honigmelone zu einem Obstsalat und kochte heißen Kakao auf.
Gemeinsam mit einer Kerze stellte er das späte Frühstück auf ein Tablett und trug es leise zu Miriam ins Zimmer hinein.
Mit zärtlichen Küssen weckte er sie. Wie niedlich Miriam war, wenn sie durch den Schlaf verwirrt war.
Sie schaute zu ihm hoch, tief in die Augen: „Du bist so wunderbar. Wie kann ich dich verdient haben?“
Er legte ihr sanft den Finge rauf den Mund: „Solche Gefühle kann man sich nicht verdienen. Sie sind das größte Geschenk was man bekommen kann.“

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„Es tut mir so unwahrscheinlich Leid, aber ich muss jetzt los. Spätschicht.“ bedauerte er und küsste Miriam als Entschuldigung.
„Ist doch okay. Die Klinik braucht dich. Kümmerst du dich eigentlich um jede Patientin so intensiv, wie um mich?“ fragte sie lachend.
Phil grinste. Anstatt zu antworten küsste er sie zum Abschied lang.
Während er die Tür hinter sich schloss, rief sie ihm „Pass auf dich auf!“ hinterher.
Beide waren so glücklich, dass sie das Husten nicht bemerkten, welches aus dem leeren Flur kam.

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Verdammt!!! Nicht dieser Anfängerfehler! Er hätte das Husten unterdrücken müssen. Marc war sich durchaus bewusst, dass dieser Typ ihm körperlich nicht unterlegen war! Er musste deshalb umso mehr auf den Überraschungsmoment setzen, welchen er sich gerade kaputt gemacht haben könnte!
Die Tür fiel ins Schloss und er hörte Schritte, die auf ihn zu kamen. Nicht langsame, nicht besonders schnelle. Eventuell hatte er ihn nicht gehört. Es gab da nämlich noch einen Vorteil, den sich Marc gutschreiben konnte: Er war eiskalt, der Kerl da war ein Weichei, wegen seinen Gefühlen.
Es konnte nicht mehr lange dauern.
Schnell spulte Marc noch einmal die Schritte ab, die er im Kopf schon so oft geprobt hatte.
Noch 3 Schritte... Zupacken
Noch 2 Schritte... Mund zu halten
Noch 1 Schritt... gezielter Schlag, der wenige Sekunden Bewusstlos machte.
Es war soweit!

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Wie glücklich er war. Miriam war Die Frau, nach der er sich so lange gesehnt hatte. Sie war perfekt. Seine Traumfrau. Er konnte es kaum abwarten, endlich von der Arbeit zurück zu kommen, nach Hause, zu einer warmen Frau ins Bett.
Auch Betty war total glücklich über Miriam. Endlich eine Frau in Bettys leben, zu die sie aufblicken kann.
Vielleicht sollte er sein gespartes nehmen und heimlich einen Urlaub für die drei buchen? Vielleicht nach Nordeuropa, zu Miriams Eltern? Sie würde sich...
Alles ging so schnell. Ein Mann, ein dumpfes Geräusch. Dann war alles weg.

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Ihm war übel. Schrecklich übel. Dazu wurde das Stechen im Kopf immer unerträglicher.
Er spürte einen starken tritt in seine Hüfte: „Na endlich wach?“
Der Schmerz war schier unerträglich, dazu kam noch dieser eklige Gestand. Qualvoll musste sich Phil zwischen dem Müll übergeben.
Langsam erkannte er, wo er war. Im Keller des Hauses. Dort, wo sonst der Abfall landete.
Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er hier her kam. Das letzte was in seiner Erinnerung war, war dieser dumpfe Schlag. Von einem Typen im schwarzen Anzug.
Noch ein Tritt. Diesmal fester. Phil wurde wieder schwarz vor Augen, er kämpfte mit der Bewusstlosigkeit.
Eine starke Hand zog ihm am T-Shirt nach oben: „Du Arsch hast meine Freundin angefasst!“
Noch ein Schlag, genau in den Magen.
Noch einmal musste er sich übergeben. Wieder ein qualvolles Würgen.
„Ich erkläre dir jetzt mal die Spielregeln! Miriam gehört mir!“
Phil keuchte.
„Hast du verstanden?“ Marc zog ihn wieder am Kragen nach oben. „Ob du verstanden hast?“
Phil hustete Blut, dann würgte er ein „ja“ hervor.
„Was hast du ihr erzählt? Was ist nach dem Unfall passiert?“ fragte er Phil fordernd.
„Was geht es dich an? Du hast dich ein Scheiß Dreck um sie gekümmert!“ keuchte Phil.
Marc ballte seine Hand fest zusammen und schlug Phil durchs Gesicht: „Merk dir, deine Meinung interessiert mich nicht!“
Er ließ Phil fallen.
„Willst du, dass Betty genauso wie du leiden muss? Ein Wort von der Wahrheit zu Miriam! Ich glaube nicht, dass Betty das überleben würde! Denk dran!“
Phil lief es eiskalt den Rücken herunter. Er dürfte das Leben von Betty niemals gefährden: „Was willst du?“
„Für dich Versager immer noch „Sie“! Ich erzähl ihnen jetzt ganz genau im Kleinsten, damit sie es auch verstehen, was in der Vergangenheit passierte! Ich besuchte Miriam die ersten 3 Monate täglich während sie im Koma lag. Doch ich musste das Geld für ihre Therapien zusammen arbeiten, die sie zurück in die Realität gebracht haben! Als ich hörte, dass sie erwacht war, habe ich sofort den Flug gebucht. Doch Termine und das Unwetter hielten mich in Amerika fest. Ich habe mich am Telefon gemeldet, doch du Wicht hast mich nicht mit ihr verbunden!“ erklärte er in scharfen Zügen an Phil. „Verstanden? Du willst doch nicht, dass deinem kleinen Engel auch was passiert, oder?“
Phil murmelte: „Verstanden...“
„Ich werde gleich, wenn ich einen frischen Anzug an habe, zu Miriam und sie zurück in unsere Wohnung holen. Wenn sie dich fragt, du erklärst ihr alles! Vergiss den Part nicht, dass du mich nicht durch gestellt hast! Die Rechnung der Wäscherei lasse ich dir zu kommen. Der Anzug ist von Armani!“
Mit diesem Satz verließ Marc den Keller.

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Phil musste eingeschlafen sein. Es war schon dunkel, als er mit wahnsinnigen Kopfschmerzen erwachte. Langsam drang die Erinnerung zu ihm hervor. Eiskalt lief es ihm den Rücken herunter.
Er schaute auf sein Handy: 21.37 Uhr.
Wenn er Miriam herum bekommen hat, dann ist sie jetzt schon nicht mehr in seiner Wohnung.
Er versuchte sich aufzurichten. Scharf zog er die Luft ein. Es war unmöglich. Sicher eine Rippe...
Durch den Schmerz verschwamm alles vor seinen Augen. Er legte sich noch einmal zurück.
Auf seinem Handy tippte er ein paar Zahlen ein. Hoffentlich würde die Mailbox nicht ran gehen. Ein Tuten, ein zweites. Doch dann meldete sich zu Phils Erleichterung endlich die Stimme seiner Schwester: „Betty? Wo bist du?“ fragte er besorgt. Betty weinte: „Zu Hause. Miriam ist nicht da... Hier liegt nur ein Zettel. Sie hat nicht einmal Tschüß gesagt.“
Phil ballte seine Hand: Sie war mit ihm gegangen.
„Alles ok bei dir?“ fragte Betty.
„Ja, alles ok. Geh du schonmal ins Bett. Ich muss jetzt weiter arbeiten.“ verabschiedete er sich.
Dann wählte er eine zweite Nummer. „Hey Phil, was gibt’s denn?“
„Tom, komm unbedingt her. Es ist etwas schreckliches... passiert!“

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Alles war nach Plan gegangen. In seinem Auto lag der zweite Anzug. Ein sauberer. Schnell zog er diesen an und ging zurück zu dem Wohngebiet.
Er klingelte an der Tür. Kurz darauf hörte er eine Stimme von drin freudig rufen: „Hey, hast du was vergessen?“ Die Tür öffnete sich.
Das Entsetzen war Miriam ins Gesicht geschrieben. Sie hatte Marc schon so gut wie vergessen.
Er stürmte hinein zu ihr, fiel ihr um den Hals und küsste sie. „Ich habe dich so vermisst mein Engel. Ich habe mir so Sorgen um dich gemacht!“
Miriam reagierte nicht.
„Sag doch was mein Engel! Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Ich bin so froh, dich wieder wach zu sehen!“
Miriam hatte ihre Sprache noch immer nicht zurück gefunden.
„Komm, lass uns in unsere Wohnung. Du gehörst hier nicht hin.“
„Wie ich gehöre hier nicht hin?“ fragte sie total verwirrt.
„Ach komm, du bist doch viel mehr wert. Du hast viel mehr verdient als dieses Ghetto. Komm mit Schatz!“ forderte er.
„Aber ich fühle mich hier wohl....“ murmelte sie.
„Das glaubst du nur. Doch du gehörst zu mir. Komm mein Liebling“ er küsste sie „lass uns nach Hause. Ich will mich um dich kümmern. Ich liebe dich doch so!“
„Aber.. aber.. ich kann nicht...“
„Komm mit mir, Schatz! Ich habe mir die nächsten Monate frei gehalten. Ich will komplett für dich da sein!“ log er.

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Er kniete sich vor ihr hin, nahm ihre Hand.
„Du glaubst gar nicht wie viel Angst ich um dich hatte! Als du da so lagst, an den ganzen Schläuchen. Ich bin so froh, dass du wieder hier bist! Lass uns glücklich werden, lass uns dort weiter machen, wo wir aufgehört haben Schatz!“
„Aber... aber... du warst doch gar nicht da... du kamst nicht...“ Miriam rollten vor Verzweiflung Tränen über die Wangen.
Sanft wischte er sie weg. Er schaute ihr ganz tief in die Augen: „Natürlich. Ich saß jeden Tag an deinem Bett, habe um dich geweint. Aber nach 3 Monaten musste das Leben weiter gehen. Ich musste arbeiten, um Geld für deine Therapie zu besorgen!“ Er schaute zu Boden, sie sah wie eine Träne sein Schuh benetze „Du glaubst gar nicht, wie schwer es für mich war.“
Voller Leid schaute er nach oben: „Bitte Engel, komm mit mir mit...“

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Zuletzt bearbeitet:
Ach du Schande! Kaum läuft alles, wie beide es sich erträumt haben und dann kommt dieses ... och man!
Der soll Betty in Ruhe lassen! Und Phil und Miriam auch! Und mit der doofen Krankenschwester da durchbrennen und nie wiederkommen!
So.
Kann es kaum erwarten zu sehen, ob Phil für Marc lügt, um sich und Betty zu schützen...und allgemein, ob Miriam sich so in den Bann 'Schatz, Engel, Schatz, Engel' von Marc ziehen lässt?
Looos! Weiterschreiben :)
 
Sehr guter Teil, absolut spannend!
Marc ist wirklich ein A****! Du meine Güte, was für ein Heuchler...
Ich freue mich aufs nächste Kapitel.
 
Erde an Arielle92...
bescherst du uns zu Weihnachten noch mit einer Fortsetzung? :)
 

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