Politik und Zeitgeschichte

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Dass die Berliner Polizei so oft negativ auffällt ist schon bemerkenswert, ein Skandal reiht sich an den nächsten. Wenn man die aktuellen Nachrichten über die Einstellung von Polizeianwärtern und deren Ausbildung verfolgt, wundert man sich aber auch nicht mehr. Die Anforderungen wurden wohl so sehr abgesenkt, dass sogar Deutsch-Nachhilfe zur Ausbildung gehört...
und anscheinend ist ja selbst die Polizei von den Clans unterwandert.
https://www.rbb24.de/politik/beitra...egen-schueler-der-polizeiakademie-berlin.html
 
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Ergo: Da ist viel zu tun, und uns allen würde ein Stück bayerischer Sicherheitspolitik sicher gut zu Gesicht stehen.

Da ist viel zu tun, aber nicht mit bayrischer Sicherheitspolitik. Vorratsdatenspeicherung und Kameraüberwachung verhindern weder Verbrechen noch schrecken sie ab. Die Anschläge der Vergangenheit beweisen, dass sie komplett unwirksam sind, denn in so gut wie allen Fällen lagen Hinweise und Daten vor, sie wurden aber nicht beachtet oder gingen in der Datenmenge unter.

Das Ziel all dieser Maßnahmen ist keine gegen organisiertes Verbrechen und Terror gerichtete Sicherheit, sondern gegen das eigene Volk. Sie sind dazu gedacht, etwas wie die Montagsdemos 89 zu verhindern, und dazu sind sie auch geeignet. Das Innenministerium weiß, wo sich Widerstände organisieren, bevor die Leute es überhaupt selbst wissen.

Die Sicherheitspolitik muss verbessert werden, um weitere Fälle wie Amri zu verhindern. Das muss aber innerhalb der Sicherheitskräfte passieren und nicht mit "bayrischen" Maßnahmen. Keine der geforderten Maßnahmen hätte den Fall Amri verhindern können, eine Kommunikation zwischen den Behörden der Länder, ausreichend Personal und klare Kompetenzzuordnungen erheblich eher. Vor allem das Personal muss verstärkt werden, denn in viellen Bereichen werden Verbrechen nur noch statistisch verwaltet, Ermittlungen finden mangels Personal überhaupt nicht mehr statt.
 
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[...]
Ansonsten:
Die Stadt Berlin könnte ein gehöriges Maß mehr Innerer Sicherheit vertragen, zum Beispiel die klar erkennbare Bekämpfung von No-Go -Arealen in der Stadt (Alexanderplatz, Hermannstraße, Neukölln Nord etc) und die energische Zurückdrängung des Einflusses krimineller arabischer Clans, die die eigentlichen Herrn in Berlin sind. Berlin ist momentan zur Mafia-Stadt verkommen.

[...]

Ergo: Da ist viel zu tun, und uns allen würde ein Stück bayerischer Sicherheitspolitik sicher gut zu Gesicht stehen. Das sage ich als Linker und Norddeutscher, was mich selbst sehr erstaunt. Welcher Politiker als Innenminister für das Nötige sorgt, ist egal, nur sollte man bald mal handeln, und zwar bundesweit.


Du unterliegst einem Trugschluss, wenn du glaubst, dass der Kampf gegen Kriminalität an gewissen Brennpunkten innerhalb einer Stadt insgesamt erfolgversprechend wäre. Die Kriminalität wird sich dann nur auf andere Standorte verlagern. Wenn man bedenkt, dass Delinquenz immer auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Umstände ist, bedarf es stattdessen ganz erheblicher Kriminalprävention - durch Bildung, durch Integration, durch soziale Fürsorge. Das ist natürlich teurer als schnelle kosmetische Maßnahmen und die Erfolge sind erst einige Legislaturperioden später zu sehen.

Natürlich bedarf es auch enormer Investitionen in die Repression (Strafverfolgung): mehr Polizisten, mehr Richter und Staatsanwälte. Die Berliner Justiz kriecht insoweit auf dem Zahnfleisch.

Ich behaupte überdies, dass es in Deutschland keine No-Go-Areale gibt. Richtig ist, dass es Areale gibt, in denen die Polizei nur mit höherem Personaleinsatz agieren kann (sollte).

Der Vergleich mit Bayern hinkt enorm, da Bayern - einschließlich München - sozial-kulturell und sozial-ökonomisch ganz andere Voraussetzungen bietet.
 
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Ich behaupte überdies, dass es in Deutschland keine No-Go-Areale gibt. Richtig ist, dass es Areale gibt, in denen die Polizei nur mit höherem Personaleinsatz agieren kann (sollte).
Ich glaube, das kann man garnicht genug betonen. Natürlich gibt es kriminelle Hotspots, aber dieses Gerede von No-Go-Areas halte ich für unangebrachte Panikmache (German Angst lässt grüßen). Vor allem wenn wir von Gegenden reden, die zu so gut wie jeder Tages- und Nachtzeit voller Menschen sind. Es gibt wohl eine Million angenehmere Dinge für mich, als Nachts z.B. am Hermannplatz zu sein, aber selbst die Bundesweit gefürchteten Arabischen Clans scheinen die Expat-Künstler und Hipsterbars dort nicht zu schrecken.

Du unterliegst einem Trugschluss, wenn du glaubst, dass der Kampf gegen Kriminalität an gewissen Brennpunkten innerhalb einer Stadt insgesamt erfolgversprechend wäre. Die Kriminalität wird sich dann nur auf andere Standorte verlagern.
Bestes Beispiel vor Ort: Die grandios gescheiterte Null Toleranz-Politik von Ex-Innensenator Henkel im Görlitzer Park. Der Drogensupermarkt findet seitdem eben in dem umliegenden Straßen statt und statt im Park auf Kundschaft zu warten, stehen die Dealer jetzt direkt auf dem U-Bahnsteig. Und seit ein paar Tagen darf man ja sowieso wieder inoffiziell im Görlitzer Park kiffen. Aber die Quittung für diesen Quatsch hat die CDU bei den letzten Abgeordnetenhauswahlen ja bekommen.

Natürlich bedarf es auch enormer Investitionen in die Repression (Strafverfolgung): mehr Polizisten, mehr Richter und Staatsanwälte. Die Berliner Justiz kriecht insoweit auf dem Zahnfleisch.
Hier kann ich nicht für andere Länder sprechen - in Berlin ist das aber ein durch und durch hausgemachtes Problem. Würde man hier nicht immer an der falschen Stelle sparen und hätte man nicht den gesamten Beamtenapparat auf das nötigste Minimum zusammengestrichen hätte man nun auch nicht so einen gigantischen Investitionsstau. Das gilt nicht nur für die Polizei, sondern auch für die Verwaltung, die Schulen und den sozialen Wohnungsbau. Das Chaos damals am Lageso wäre warscheinlich auch zu vermeiden gewesen, würden die Berliner Ämter nicht permanent am Rande des Zusammenbruchs arbeiten.
Stattdessen wirft man dann Milliarden für Baupfusch und Infrastrukturprojekte, die keiner braucht, aus dem Fenster. Die Kosten für die völlig Sinnfreie S21 sind mittlerweile auf mehr als 300 Millionen Euro angewachsen, und das ist nur der nördliche Abschnitt vom Gesundbrunnen zum Hauptbahnhof. Und von dem neuen S-Bahnhof in Moabit werden wohl vor allem die zukünftigen Bewohner des gerade in Bau befindlichen Luxuswohnungsviertel rund um die Lehrter Straße profitieren. Die U55 war mit ihren drei opulenten Geisterbahnhöfen schon ein "Schnäppchen" von 320 Millionen, das ist allein schon fast die Hälfte von dem, was die gesamte verlängerung der U5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof mal hätte kosten sollen. Wie viel das ganze am Ende wirklich kostet, weiss man wohl auch erst mit der Fertigstellung "ab 2020".
Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich sagen wollte ist wohl, dass Berlin als pulsierende Großstadt natürlich auch mit den typischen Problemen einer ebenjenen zu kämpfen hat. Wenn die Polizei aber so unterbesetzt ist, dass Vergehen wie Taschendiebstähle garnicht mehr verfolgt werden können, wird auch Gesichtserkennungssoftware am Südkreuz oder das verscheuchen von Obdachlosen und Kleinkriminellen weg von den Touristenhotspots nicht helfen.
Da stimmen doch einfach die Prioritäten vorne und hinten nicht. Aber Hauptsache Unter den Linden kann man wieder an glänzenden preußischen Fassaden entlangflanieren.
 
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Naja, ganz so einfach ist das nicht, wie das in der Dokumentation dargestellt wird. Die ist doch sehr gefärbt von dem Willen des Regisseurs ein bestimmtes Bild insbesondere von Hildebrandt zu zeichnen. Ob dieser wirklich nur ein Opfer der damaligen Zeit war, ist schon sehr fragwürdig und in der Doku und auch dem Buch überhaupt nicht hinterfragt worden.

Allein wie er an die Erlaubnis kam, mit "entarteter" Kunst zu handeln, sollte einem doch zu denken geben... es fällt mir doch sehr schwer Profiteure des Nazi-Regimes als Opfer zu sehen.
 
Also, ich finde es prinzipiell gut, dass das Thema von The Wolff aufgegriffen wird.
In der Ausstellung wird nicht auf das Schicksal von Gurlitt hingewiesen.

Allerdings halte ich es für fragwürdig, zu unterstellen, dass der Tod von Cornelius Gurlitt auf das Konto der Ermittler gehen soll.
Er war zum Zeitpunkt seines Todes ein kranker (schwere Herzerkrankung) 82jähriger Mann, der überdies zeit seines Lebens kränklich war und diesbezüglich weitere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.
Sicherlich kann es sein, dass ihm die Motivation genommen wurde, weiter um sein Leben zu kämpfen, - allerdings ist das nicht belegbar und kann auch - wenn es für das Weiterleben ausschlaggebend gewesen wäre - andere Ursachen gehabt haben, die wir nicht kennen.
Hier wäre ein wenig mehr Sachlichkeit angebracht gewesen.


Den Boykottaufruf kann ich nicht nachvollziehen. Sollen die Bilder wieder 70 Jahre irgendwo eingelagert werden?
Wenn man davon ausgeht, dass Gurlitt ein Kunstliebhaber (und nicht irgendein Sonderling) war, der die Bilder auch gerne ansah, - ist es nach meiner Auffassung richtig, die Bilder auszustellen, damit nunmehr die Öffentlichkeit Zugang zu den Kunstwerken erhält.

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Wann wird denn endlich dieses Trauerspiel der Bremser in Berlin endlich beendet? Wenn der Mitte-Links-Flügel der AFD, der sich christilich sozial nennt, nicht von seinen Positionen abrücken will, dann sollen sie vielleicht eher einmal eine Sondierung mit der AFD starten. Da gibt es mehr Übereinstimmungen, aber das kann man ja nicht machen. Diese Woche ist die Bundestagswahl zwei Monate her und diese planlose Politikerkaste bringt es nicht auf die Reihe endlich den Wählerauftrag umzusetzen, weil sie sich erst einmal drei Wochen mit sich selbst beschäftigen, dann erst einmal über das Ergebnis in Niedersachsen beraten müssen um dann in ihrer Kompromislosigkeit der Alternativlosigkeit zu verharren, ein Trauerspiel. :nonono:

Die sollen endlich Neuwahlen ausrufen, damit sie endgültig abgewählt werden können. :mad:
 
Ich bin ganz deiner Meinung Mathe, eine Minderheitsregierung bringt auch nichts, die Kanzlerin kann keine Mißtrauensfrage stellen, da nur noch geschäftsführend im Amt. Entweder einigt man sich heut Nacht oder Herr Steinmeier soll es beenden und wir wählen neu, vermutlich dann erst im Februar. Meine Prognose, die CSU kackt (Entschuldigung für den Ausdruck)komplett ab, FDP hat herbe Verluste, denn sie zeigt ihr wahres Gesicht(Speichellecker der großen Wirtschaftsbosse) die Grünen halten sich einigermaßen und Merkel und ihr Anhang kommt ebenfalls angeschlagen aus den Verhandlungen. Der SPD und den Linken nützen Neuwahlen nichts, die AFD steigt weiter an. Es ist wirklich ein Trauerspiel:down::schäm:.
Das Ende von Herrn Seehofer ist auch besiegelt und ich hoffe auf Frau Aigner als Ministerpräsidentin, was allerdings in Bayern in diesem Jahrhundert nicht passieren wird, dass man eine Frau das Steuer übernehmen lässt.
 
Aber ob Neuwahlen wirklich eine Änderung bzw. klarere Werte bringt? Ich bin da sehr skeptisch. Obwohl ich bei Neuwahlen drauf hoffe, dass besonders die FDP was auf ihre Pfoten bekommt. Hoffentlich kippt die SPD in den nächsten Tagen nicht doch noch um, sondern bleibt bei ihrem "Nein" zu einer weiteren großen Koalition.

Frau Aigner fände ich in Bayern auch nicht so übel. Besser als der Söder allemal.
 
... der Mitte-Links-Flügel der AFD, der sich christilich sozial nennt, nicht von seinen Positionen abrücken will, dann sollen sie vielleicht eher einmal eine Sondierung mit der AFD starten...

Ohne Klugzu*******n: Du meinst bestimmt die CSU

.. die Kanzlerin kann keine Mißtrauensfrage stellen, ...

Ohne Klugzu*******n: Du meinst bestimmt die Vertrauensfrage.
(Das Mißtrauensvotum geht vom Deutschen Bundestag aus).

Ach wat schall's?
Was kratzt es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr juckt?

Deutschland ist stabil. Die letzten zwei Monate (!) Stillstand haben bewiesen, dass wir sehr gut national und international über die Runden kommen (Gab's irgendwelche Nachteile? Mir nicht bewusst, - aber vielleicht hat mich auch der politische Phlegmatismus angesteckt).
Die wirkliche Politik wird schon lange in den großen Konzernzentralen gemacht.
Mutti verwaltet einen immensen Apparat, der mit sich selbst ausreichend zu tun hat. Neue Gesetze justieren eigentlich nur noch nach.

Ich bin - aus zynischen Gründen - dafür, wir lassen einfach alles, wie es gerade ist.
Die Bundestagsabgeordneten kassieren weiter Ihre Diäten, fürs Nichtstun, wie sonst auch - und in den Polittalk-Shows unterhalten wir uns über wirklich wichtige Themen, die wirklich alle interessieren und bewegen, - wie zum Beispiel die "Sexismus-Debatte."

Gute Nacht, Deutschland, schlaf' schön weiter.

VG :hallo:
 
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Ich bin - aus zynischen Gründen - dafür, wir lassen einfach alles, wie es gerade ist.
Die Bundestagsabgeordneten kassieren weiter Ihre Diäten, fürs Nichtstun, wie sonst auch - und in den Polittalk-Shows unterhalten wir uns über wirklich wichtige Themen, die wirklich alle interessieren und bewegen, - wie zum Beispiel die "Sexismus-Debatte."
Ich guck keine Polittalk-Shows, da mir meine Gehirnzellen lieb sind, und weiß nicht wie das Thema dort abgehandelt wird, wahrscheinlich wenig konstruktiv, aber wenn dich das Thema Sexismus nicht interessiert, sollte es das. Sexismus geht alle etwas an, zumindest sollte es das, aber Männer ziehen sich da lieber schnell raus aus der Affäre und wettern später über den bösen, bösen Feminismus.
(sorry, ich kenn dich nicht und ich will dir nichts unterstellen, aber solche Kommentare, sind einer der Gründe warum es so ist wie es ist.)

Ich weiß nicht, ich versuch seit heute morgen irgendwie meine Gedanken zu ordnen und gezielt nachzudenken, aber weiter als "Nanu, die FDP, insbesondere Lindner, haben Prinzipien?" komme ich einfach nicht.
 
Ohne Klugzu*******n: Du meinst bestimmt die CSU
Das steht doch dort. Nur diese Partei vertritt Thematisch die AFD, deswegen Mitte-Links-Flügel der AFD. Ich kann nämlich einfach keinen Unterschied in der Ausländerfeindlichkeit zwischen AFD und CSU sehen. Großes Thema der letzten Legislatur-Periode war doch bei der CSU unter anderem die Ausländer-Maut, oder habe ich dort etwas falsch verstanden. Neben den üblichen Forderungen die mit Völkerrecht nicht vereinbar sind.
 
Das steht doch dort. Nur diese Partei vertritt Thematisch die AFD, deswegen Mitte-Links-Flügel der AFD. Ich kann nämlich einfach keinen Unterschied in der Ausländerfeindlichkeit zwischen AFD und CSU sehen. Großes Thema der letzten Legislatur-Periode war doch bei der CSU unter anderem die Ausländer-Maut, oder habe ich dort etwas falsch verstanden. Neben den üblichen Forderungen die mit Völkerrecht nicht vereinbar sind.

... steht dort nicht. Dort steht AfD ;)
Wer bin ich, dass ich Deine Gedanken und Interpretationen erahnen könnte?

Und die CSU als ausländerfeindlich zu bezeichnen, halte ich nicht für angebracht. Im Gegensatz zur AfD.

VG :hallo:
 
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Ich bin irgendwie immer noch geplättet, dass die Sondierungen gescheitert sind. Wenn ich es den Zeitungen richtig entnehme, dann lags wohl an der FDP. Hoffe, dass sie bei Neuwahlen ihren Denkzettel bekommt und rausfliegt aus dem Bundestag. Und ich hoffe auch, da s die SPD standhaft bei ihrem Nein zu einer Koalition bleibt. Am besten haben sich für mich noch die Grünen in der letzten Zeit dargestellt. Fakt ist: man hat eine historische Chance für Jamaika vertan, nun freuen wir uns auf 30 Prozent AFD Wähler, armes Deutschland, wo wird der Weg hinführen? Begreift niemand der sog. etablierten Parteien, dass sie mit ihrem Egoismus nur der AFD in die Hände spielen.

@Deacon, ich meinte natürlich die Vertrauensfrage.
 
Ich bin irgendwie immer noch geplättet, dass die Sondierungen gescheitert sind. Wenn ich es den Zeitungen richtig entnehme, dann lags wohl an der FDP. Hoffe, dass sie bei Neuwahlen ihren Denkzettel bekommt und rausfliegt aus dem Bundestag.
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Mein Eindruck war bisher, dass man von der FDP (und den Grünen) erwartet hat, dass sie in den Verhandlungen endlose Kompromisse eingehen, nur um an die Regierung zu kommen. Und stattdessen tut die FDP das Gegenteil. Da habe ich schon gestaunt.
 
Was man so lesen kann, sind die anderen Parteien der FDP wohl sehr sehr weit entgegengekommen, so dass sie im Grunde alle ihre Positionen im Prinzip durchbekommen hätte...

Meiner Meinung nach wollte die FDP von Anfang an nicht in die Regierung, da muss man ja Verantwortung übernehmen und wird gegebenenfalls von den Wählern abgestraft. Das erschien mir doch sehr wie eine billige Schmierenkomödie, bei der es nur darum ging potentiellen AFD-Wählern zu zeigen, dass die FDP die gesellschaftlich anerkannte Alternative ist. Einfach nur ekelhaft, wenn Politiker so machtbesessen und verantwortungslos sind.

Einzig die Grünen schienen mir bei den Verhandlungen wirklich was bewegen zu wollen und sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.
 
Welche Alternative gäbe es denn im Moment in der CDU zu Frau Merkel? Mir fällt da spontan niemand ein. Sie hat ja so ziemlich jeden "Gegner" rausgekickt.
Die Frage ist ja auch, würden Neuwahlen was bringen und wenn ja, was. Es kann natürlich sein, dass sich viele denken, das es diese Drama nicht noch mal geben darf. Das wäre primär wünschenswert. Leider besteht aber die Gefahr, dass das zugunsten der AfD ausgeht, weil ja die etablierten Parteien gezeigt haben, dass sie nicht miteinander können. Die Aussicht, dass die AfD noch mehr Stimmen bekommt, begeistert mich nicht wirklich. Ich würde sie auch nicht als größte Oppositionspartei haben wollen.
Die Idee mit der Minderheitsregierung finde ich nicht völlig unspannend. Das könnte durchaus interessant werden, wenn die Regierung stärker mit der Opposition zusammenarbeiten muss. Das könnte Politik wieder interessanter und spannender machen.
So ganz unwichtig finde ich nicht zu wissen, wer das Ganze vermasselt hat. Im Moment sieht es nach der FDP aus und ich vermute da sehr viel Taktik dahinter. Die Hoffnung bei Neuwahlen mehr Stimmen und bessere Posten zu bekommen. Das sollte meiner Meinung nach nicht auch noch belohnt werden.
 
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Ich möchte eine Programmatik für die nächsten 50 Jahre Zukunftsgestaltung.
Das ist doch Unsinn, sorry, aber in einer so schnelllebigen Zeit wie heute kann niemand eine Programm für 50 Jahre Zukunftsgestaltung aufstellen.

Ob uns Neuwahlen wirklich ein wesentlich anderes Ergebnis bringen, zweifle ich stark an. Die SPD wünscht keine große Koalition mehr, und dass sie so große Zugewinne einstreichen könnte, dass sie den Kanzler stellt, glaube ich nicht. Der Wähler hat am 24. September deutlich gezeigt, dass er keine Fortsetzung der GroKo mehr will, ich finde es gut wenn die SPD standhaft bleiben will und in die Opposition geht.
Die AFD wird noch mehr zulegen, dank vieler Idioten im Land, die ihr ihre Stimme geben.
Die Grünen könnten gestärkt aus dem Scheitern der Sondierung hervorgehen.
Die Linken schätze ich mal würden in etwa auf dem gleichen Level bleiben.

Eine Minderheitsregierung schwarz/grün könnte interessant werden, aber ob sie über längere Zeit durchhält, hm?

Meine einzige Hoffnung wäre, dass die FDP wieder rausfliegt aus dem Bundestag, sie ist nicht demokratiefähig und in keinster Weise gewillt zum Wohl des Volkes an einer tragfähigen Regierungsbildung mitzuwirken, das haben die bisherigen Verhandlungen ja gezeigt, Grün hat sich am meisten kompromissbereit gezeigt in meinen Augen.

Mal schauen was Herrr Steinmeier noch bewirken kann.

Neuwahlen werden auf jeden Fall wieder eine Stange Geld kosten, aber nun gut, dann dürfte ich nächstes Jahr 2mal wählen und wem ich meine Stimme gäbe wüsste ich diesmal auch ganz genau, im Gegensatz zum September, wo ich doch lange unschlüssig war.
 
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Doch Susa, das können wir. Die wichtigsten Themen, welche uns in den nächsten Jahrzehnten begegnen werden, werden uns sowieso für Jahrzehnte beschäftigen.
Es wäre mal an der Zeit, die WIRKLICHEN Probleme zu behandeln. Und das wird dauern. Es geht hier nicht darum, penibel für jedes Jahr einen Plan aufzustellen. Was wir brauchen ist eher eine Leitlinie. Bisher hat die Regierung alles nur irgendwie ausgesessen.
Das muss aufhören. Und dabei hilft eine Leitlinie, die sich über mehrere Wahlperioden erstreckt, viel eher.
Probleme darin zu behandeln gäbe es genug:
Die Behebung der Schäden, welche die katastrophale Sozialpolitik in den letzten 20 Jahren angerichtet hat...
Vorausplanungen der Auswirkungen des Klimawandels für die dt. Nordküste...
Änderung der Außenpolitik hinsichtlich Waffenhandels. Das muss endlich aufhören!

Oh ich könnte noch viel mehr schreiben. Genug Stoff für Jahrzehnte.
 
Deswegen wird keine Maschine Made In Germany weniger auf der Welt verkauft.

Da hast Du absolut Recht.

... ich möchte Neuwahlen, ein runderneuertes Personal und eine Programmatik für die nächsten 50 Jahre Zukunftsgestaltung ...

... doch Susa, das können wir. Die wichtigsten Themen, welche uns in den nächsten Jahrzehnten begegnen werden, werden uns sowieso für Jahrzehnte beschäftigen ...

... das ist doch Unsinn, sorry, aber in einer so schnelllebigen Zeit wie heute kann niemand eine Programm für 50 Jahre Zukunftsgestaltung aufstellen ...

Hier stimme ich Susa zu. Es wäre schön, wenn in der Politik eine Vision bestimmt und dementsprechend gehandelt werden würde, aber das ist nach meiner Meinung utopisch, da wir nicht allein auf dieser Welt sind.

Wie sagte schon der olle Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen."

Nicht das ich eine entsprechende zukunftsweisende Programmatik ablehnen würde,- ich denke, die täglichen Herausforderungen "überholen" diese sehr schnell.
Deshalb darf träumen trotzdem erlaubt sein.


@Taurec: Die Idee von einer Leitlinie ist gut, doch wer von den sieben im Bundestag vertretenden Parteien entwickelt diese?
Alle zusammen?
Wenn sich schon vier bürgerliche Parteien nicht einigen können, was sie die nächsten vier Jahre für eine Politik machen wollen, im Sinne unseres Landes?

VG :hallo:
 
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Ohne Visionen wären wir alle nicht da, wo wir heute sind. Visionen sind wichtig. Die Politik der letzten Jahrzehnte war auch deshalb so katastrophal, weil die Regierung keine Visionen hatte.

Visionen setzen ein Ziel und bilden die Leitplanke der Entwicklung. Sie vereinen die Menschen, statt sie zu spalten.

EDIT:
Wenn die aktuellen Hanswürste nicht in der Lage sind, einen ordentlichen Job zu machen, dann wird es Zeit, dass wir sie feuern.
 
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Ach Visionen haben sie schon international verkündet, ich sage nur CO2-Reduktion. Wenn das jemand als Agenda in die Sondierungsgespräche bringt, dann sind FDP, CDU/CSU natürlich dagegen, obwohl sie es als Vision verkündet haben. Warum das dann ein strittiger Punkt ist, ist absolut unverständlich.

Eine andere Vision ist der Umbau unseres Steuersystem mit der Abschaffung der kalten Progression. Das taucht aber immer nur in Wahlkämpfen auf und wird dann doch nicht umgesetzt. Aber sie haben verstanden, nichts haben sie verstanden. :nonono:
 
Naja, nur eine CO² Reduktion ist ein bissel wenig. Wir müssen im Thema Klima beides betreiben:
Reduktion von Emissionen aller Art und Vorbereitung auf die zu erwartenden Änderungen durch den Klimawandel. Unsere Küsten sind bedroht, wir müssen uns überlegen, was mit den Menschen und auch den Werten in dieser Gegend passieren soll. Wenn wir damit erst Anfangen, wenn das Meer anklopft, ist es dafür zu spät.

Wir alle müssen allmählich lernen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Auch über den zeitlichen.
 
Das Problem ist doch, dass jede Regierung, die sich an größere Veränderungen wagt vom Wähler im Nachhinein dafür abgestraft wird, denn Veränderungen sind meistens zumindest für einen Teil der Bevölkerung erstmal schmerzhaft. Und da ist auch vollkommen egal, wie sinnvoll sie sind. Wir als Wähler sind mit daran Schuld, dass der Politik der Mut fehlt.
 
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Ich glaube, die Akzeptanz für Veränderungen wäre in der Bevölkerung wesentlich höher, wenn es dabei nicht immer nur darum ginge, den Bonzen immer nur noch mehr zuzuschustern.

Sinnvolle oder gar notwendige Änderungen, für die alle gleichermaßen arbeiten müssten, wären sicher erfolgversprechender. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Sollten wir nie vergessen.
 
Da ist in der Tat etwas Wahres dran. Insbesondere weil sichtbare Veränderungen in vielen politischen Bereichen wesentlich träger sind als die Dauer der Legislatur-Periode. Drehe ich an Regeln zum Arbeitsmarkt treten Effekte eventuell auch erst 10 Jahre später ein. Im Bereich Klima-Politik ist dies auch nicht anders. Aber die Politiker befeuern dieses Wählerverhalten natürlich auch mit ihren Aussagen in dem sie sich positive Veränderungen die während ihrer Regierungszeit eintreten auf ihre Fahnen schreiben, obwohl sie es der Vorgänger-Regierung verdanken.
Der Abgas-Skandal ist ja eigentlich auch so ein Fall, da wird einfach ein Hebungsfaktor von 3,2 erfunden, damit die Automarke aus Bayers gerade so als sauber gelten kann, während andere Hersteller noch schlechter aussehen. Das ist völliger Blödsinn, niemand hält den Grenzwert ein und die logische Konsequenz wäre der Entzug der Betriebserlaubnis von diesen Fahrzeugen. Das Problem hätte man auch anders lösen können als mit den Taschenspieler-Tricks eines Dobrindt, mit denen er das Problem verschwinden lässt während die Automobil-Hersteller munter ihr Spielchen weiter treiben können. Der eigentlich Skandel liegt aber schon mehr als 10 Jahre zurück, als unhaltbare Versprechen abgegeben wurden mit der Definition der Grenzwerte. Ziel gesetzt, nur nicht umgesetzt.
 
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Ich denke das haben wir alle, sonst würden wir noch in zig. Kleinstaaten verteilt als Leibeigene für den Kaiser buckeln :D

Taurec hat schon recht, dass die Visionäre die Menschheit voranbringen und nicht die, die im Stillstand verharren.
 
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Also, ich habe von keiner einzigen politischen Vision profitiert.

VG :hallo:

Du darfst nicht vergessen, dass Manches, das uns heute als selbstverständlich erscheint, auch irgendwann einmal politische Vision war. Denk nur mal an so was wie Krankenversicherung oder Rente.
 
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So ziemlich alle sozialen Errungenschaften waren nur möglich, weil irgendwann jemand mal eine Vision hatte. Das trifft auch auf Technologie zu.
Wenn nicht Menschen wie Galilei, Da Vinci etc. Visionen gehabt hätten, würden wir heute noch in Höhlen hausen. Auch Kunst und Kultur gäbe es ohne Visionen nicht. ;)

Heute brauchen wir Visionäre dringender den je. Einfach nur den Status Quo verschlechtern bringts einfach nicht auf Dauer. Visionäre, das sind Menschen wie z.B. auch Elon Musk, der einen Traum hat. Und wenn er erfolgreich ist, werden früher oder später alle davon profitieren. Und Menschen, die jemandem auch mitreißen können. Hitler war da ein negatives Beispiel dafür. Aber so was gibt's auch in positiv.
 
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So ziemlich alle sozialen Errungenschaften waren nur möglich, weil irgendwann jemand mal eine Vision hatte. Das trifft auch auf Technologie zu.
Wenn nicht Menschen wie Galilei, Da Vinci etc. Visionen gehabt hätten, würden wir heute noch in Höhlen hausen. Auch Kunst und Kultur gäbe es ohne Visionen nicht. ;)

Heute brauchen wir Visionäre dringender den je. Einfach nur den Status Quo verschlechtern bringts einfach nicht auf Dauer. Visionäre, das sind Menschen wie z.B. auch Elon Musk, der einen Traum hat. Und wenn er erfolgreich ist, werden früher oder später alle davon profitieren. Und Menschen, die jemandem auch mitreißen können. Hitler war da ein negatives Beispiel dafür. Aber so was gibt's auch in positiv.
Ich sehe das auch so. Es ist bezeichnend, dass deine Beispiele keine Politiker enthalten (Hitler ausgenommen, aber der wurde ja als Negativbeispiel genannt). :D Die sind anscheinend recht visionenlos, zumindest heutzutage...?
 
Ja. Aber wenn ich einen Politiker nennen müsste, der eindeutig Visionen hatte, dann fällt mir als erstes Winston Churchill ein. Ohne seine Vision, nie aufzugeben und Deutschland letztlich in die Knie zu zwingen, wäre der 2. WK wohl ganz anders ausgegangen.
Und auch das Weltraumrennen wurde wohl durch Visionen von Politik und Wissenschaft angetrieben.

Heute in Deutschland? Visionen? Fehlanzeige. Noch nicht mal Atomausstieg und Energiewende sind von Visionen getragen, sondern werden eher halbherzig durchgeführt. Und ohne Fukushima wäre zumindest der Atomausstieg längst wieder Geschichte.
 
Dazu sollte man aber erwähnen, dass China eine Diktatur ist. Da kann die Regierung letztendlich machen, was sie will und das Volk muss das hinnehmen. Ob das jetzt erstrebenswert ist... ich weiß ja nicht%)
 
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Du darfst nicht vergessen, dass Manches, das uns heute als selbstverständlich erscheint, auch irgendwann einmal politische Vision war. Denk nur mal an so was wie Krankenversicherung oder Rente.

Ich bin ja nicht blöd.
Anmerkung: Demzufolge war die "Agenda 2010" eine Vision?


Weder die (entstehende) Krankenversicherung noch die (entstehende) Rentenversicherung standen jemals auf der Agenda eines Politikers als Vision.
Sie dienten schon in ihrer Entstehung dem Machterhalt.

Ich sehe das prinzipiell anders. Eine Veränderung in der Gesellschaft entsteht immer aus aktuellen Problemen (technologisch, wie politisch) und somit Notwendigkeiten, - nicht aus Visionen.
Antrieb dahinter sind nach meiner Ansicht nach überwiegend rein wirtschaftliche Gründe.

Goodyear hat den Gummireifen erfunden, weil die Holzräder zu unkomfortabel waren. Wo ist da die Vision?
Autos wurden erfunden, weil Pferde zu unrentabel und zu langsam wurden. Wo ist da die Vision?
Das Pferd wurde domestiziert (nicht erfunden), weil dadurch für den Menschen vieles einfacher und effektiver wurde. Auch da sehe ich keine Vision.
Zig weitere Beispiele lass' ich mal aus.
Der erste Mensch hat einen Faustkeil benutzt, da dadurch seine Hand größer und bedeutend fester wurde (ist das visionär?).
Ist es eine Vision an den Faustkeil, einen Stiel anzubauen, damit er noch effektiver wird?

Der Zusammenschluss aus vielen Kleinstaaten zum Deutschen Reich geschah ebenfalls aus rein wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen.
Erstmal wurden Kriege geführt (1864, 1866 und 1870) und Landesteile gewaltsam einverleibt. Der Zusammenschluss der vielen deutschen Kleinstaaten geschah dann aus "Schutz- und Trutzgründen," also erneut zum Machterhalt.

Tesla (Elon Musk) baut Autos aufgrund der Vision von einer besseren Welt und nicht weil es auf einmal einen Markt hierfür gibt? Der Antrieb (damit meine ich nicht den Elektroantrieb) Teslas ist also nicht wirtschaftlicher Natur?

Also nach meiner Ansicht entstehen sämtliche Entwicklungen überwiegend aus (gesundem oder ungesundem) Egoismus.

VG :hallo:
 
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Bei Elon Musk meinte ich nicht Elektroautos, sondern die Raumfahrt. Und ja, die Versicherungen wurden eingeführt, weil der Kaiser erkannte, dass mit Hungerrevolten kein Staat zu machen ist. Er hatte da vielleicht keine Vision.
Aber diejenigen, die ihn dazu zwangen, dass einzuführen, die schon. ;)

EDIT:
Der erste Mensch hat einen Faustkeil benutzt, da dadurch seine Hand größer und bedeutend fester wurde (ist das visionär?).
Auch wenn Dir das simpel erscheinen mag. Aber für die Menschen damals war das visionär. Für ihre Zeit war es eine Vision, nicht mehr hilflos gegenüber einer feindlichen Umwelt zu sein. Jeder Fortschritt wird ausgelöst, weil irgendjemand eine Vision hat. Etwas, dass er unbedingt erreichen will. Wo steht geschrieben, dass eine Vision keinen Egoismus enthalten darf? Jeder Mensch handelt egoistisch. Egal, was er tut.

Und die Gründung der EU (Damals EG) geschah sehr wohl aufgrund einer Vision - Nämlich der, dass Frieden herrschen soll. Die Menschen, die damals dafür die Grundlagen legten, hatten einen Traum von einem friedlichen Europa, in dem Meinungsverschiedenheiten am Tisch, und nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden.
Was wir heute aus der EU gemacht haben, steht auf einem anderen Blatt... Adenauer und Co würden sich vlt. im Grab rumdrehen.
 
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Bei Elon Musk meinte ich nicht Elektroautos, sondern die Raumfahrt. Und ja, die Versicherungen wurden eingeführt, weil der Kaiser erkannte, dass mit Hungerrevolten kein Staat zu machen ist. Er hatte da vielleicht keine Vision.
Aber diejenigen, die ihn dazu zwangen, dass einzuführen, die schon. ;)

Die wollten überleben und ein besseres Leben für sich und ihre Nachkommenschaft, für den Augenblick. Für die Gesellschaft allgemein? Zweifle ich an. Zusammenschluss der vielen, die das Gleiche forderten, aus Gründen des Druckaufbaus auf den Staat. Visionär? Nö.

Die Politiker, die das forderten, sahen einen Markt für mehr Macht. Visionär? Nö.

EDIT:

Auch wenn Dir das simpel erscheinen mag. Aber für die Menschen damals war das visionär. Für ihre Zeit war es eine Vision, nicht mehr hilflos gegenüber einer feindlichen Umwelt zu sein. Jeder Fortschritt wird ausgelöst, weil irgendjemand eine Vision hat. Etwas, dass er unbedingt erreichen will. Wo steht geschrieben, dass eine Vision keinen Egoismus enthalten darf? Jeder Mensch handelt egoistisch. Egal, was er tut.

Welche Vision hatte wohl der erste Mensch, der einen Faustkeil benutzt hatte? Millionen von Menschen, die Faustkeile benutzen?

Entschuldige bitte, das ich das in Lächerliche ziehe

Die EG entstand zunächst als EWG

VG :hallo:
 
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Die EG entstand zunächst als EWG
Davor stand aber noch der Verbund der Montanindustrie mit der Vision das man dadurch besser auf den Weltmarkt bestehen kann. Das ist schon eine Vision, die eigentlich immer der Ursprung einer Idee ist. Nach der Vision gilt es die Mitstreiter zu finden, um diesen Weg auch zu gehen. Die Vision eines Verbunds europäischer Staaten zum friedlichen Miteinander geht auch noch auf das 19. Jahrhundert zurück, nur die Umsetzung hat nie geklappt.
 
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Davor stand aber noch der Verbund der Montanindustrie mit der Vision das man dadurch besser auf den Weltmarkt bestehen kann.

Eben sag' ich ja die ganze Zeit. Wirtschaftliche Notwendigkeiten ;) .

Außerdem: Die Montanunion wurde aus wirtschaftlichen Gründen - nicht aufgrund politischer Visionen - gegründet.
Man hatte innerhalb der Montanunion (immerhin die Europäische Gemeinschaft für Kohle (doppeldeutig) und Stahl) so viel Erfolg (monetär), dass man unbedingt das Ganze auf weitere Wirtschaftszweige ausdehnen wollte.
Verbesserung der Zusammenarbeit (wirtschaftlich) der Staaten und soziale Verbesserung der Gesellschaft allgemein, sind eher als "gewünschter Nebeneffekt" entstanden.
Jedenfalls meiner Ansicht nach.

Das ist schon eine Vision, die eigentlich immer der Ursprung einer Idee ist. Nach der Vision gilt es die Mitstreiter zu finden, um diesen Weg auch zu gehen. Die Vision eines Verbunds europäischer Staaten zum friedlichen Miteinander geht auch noch auf das 19. Jahrhundert zurück, nur die Umsetzung hat nie geklappt.

Den Stein als Faustkeil zu benutzen, - da stimme ich dir voll und ganz zu - ist eine Idee (eine sehr gute sogar!) Die Vision dahinter sehe ich immer noch nicht.

Ich zitiere mich 'mal selbst.

Ich sehe das prinzipiell anders. Eine Veränderung in der Gesellschaft entsteht immer aus aktuellen Problemen (technologisch, wie politisch) und somit Notwendigkeiten, - nicht aus Visionen.
Antrieb dahinter sind nach meiner Ansicht nach überwiegend rein wirtschaftliche Gründe.

Das ist schon eine Vision, die eigentlich immer der Ursprung einer Idee ist.

Die Idee kommt nach meiner Ansicht immer zuvörderst %)

Ich behaupte ja nicht, dass es keine Visionen gibt: Madonnen-Erscheinungen zum Beispiel.
Auch Literaten und Regisseure zeigen Visionen von futuristischen oder alternativen Welten. Aber eben auch sie machen dies überwiegend aus wirtschaftlichen Gründen. Träumer 'mal ausgenommen.

VG :hallo:
 
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Dazu sollte man aber erwähnen, dass China eine Diktatur ist. Da kann die Regierung letztendlich machen, was sie will und das Volk muss das hinnehmen. Ob das jetzt erstrebenswert ist... ich weiß ja nicht%)
Und das jetzt passend dazu, dass China jetzt ein "Sozialkredit-Punktesystem" einführen will, um die Bevölkerung noch stärker in Schablonen pressen zu können. Nicht jede Vision ist eine gute Vision.

Und die EU steht ja heutzutage als Umsetzung der Vision von Frieden zwischen den europäischen Völkern. Über die Umsetzung mag man streiten, aber der ideelle Unterbau ist - so, wie man ihn uns verkauft - schon visionär. (Ich meine, was ist denn visionärer als das Bestreben, dass wir alle friedlich zusammenleben?)
 
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Und das jetzt passend dazu, dass China jetzt ein "Sozialkredit-Punktesystem" einführen will, um die Bevölkerung noch stärker in Schablonen pressen zu können. Nicht jede Vision ist eine gute Vision.
Naja, so was gibt's ja bei uns auch. Z.B. die Schufa. Eine negative Schufa-Auskunft kann Menschen in richtige Schwierigkeiten bringen. Dummerweise liegt die Beweislast, dass ein entsprechender Eintrag evtl. unbegründet ist, beim Hafter.

Und Hartz 4 ist auch nichts anderes, als eine Schablonenpresse.

EDIT:
Und nicht zu vergessen die Nachbarschaft, die immer besser über einen Bescheid weiß, als man selbst. Gibt wohl keine bessere (*würg*) Sozialkontrolle. Ich glaube, dagegen ist ein sachliches Sozialpunktekonto ein echter Fortschritt. Ich würde mir so was in D auch wünschen. Die Punkte sollten dann abhängig davon vergeben werden, inwiefern das eigene Handeln ethisch vertretbar ist. Da würden in D wohl ganz schnell Köpfe rollen. *g*
 
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Die Welt wird von Visionen vorangetrieben und von Visionären, die diese Visionen ausbrüten, aussprechen und vorantreiben. Punktum!

Nichts Punktum. Kannst ruhig noch ein paar mehr Ausrufezeichen dahinter setzen. Nix basta. Lediglich Deine Meinung, nicht meine.

Ich nenne mal einige Visionäre:

-Christoph Kolumbus;

Wirtschaftliche Gründe

-"Mahatma" Ghandi;
-Dr. Martin Luther King;
-Nelson Mandela;

Okay, bei denen tue ich mich schwer, aber hätten sie die gleichen Visionen gehabt, wären sie nicht Teile von jeweils unterdrückten Minderheiten gewesen?

-Wladimir Illytsch Lenin;
-Deng Tsiao Ping;
- Konstantin der Große;

Mit der Vision der Menschenunterdrückung?

-Werner Siemens;
-Thomas Alva Edison;
-Nicola Tesla;
-Conrad Zuse;
-Carl Benz;
-Gottlieb Daimler;
-Heinrich Schliemann;
-Bill Gates;
-Dr. Christian Barnard;

Wirtschaftliche Gründe bzw. Ruhm & Ehre (Schliemann & Barnard, immerhin beide zu ihrer Zeit Medienstars)


Kenn ich nicht.

Das sind diejenigen, die mir jetzt in aller Schnelle spontan einfallen. Es gibt sicherlich noch viel mehr Menschen, die etwas entdeckten oder aus Vorhandenem eine vorwärtsgerichtete Idee ausformulierten.

Genau mein Reden :cool:

Was ist "Glasnost" und "Perestroika" anderes gewesen als eine Vision?

Wirtschaftliche Notwendigkeit und Machterhalt

Es ist auch nirgendwo gesagt, dass Visionen beschränkt sein müssen auf einzelne Personen, es können ebenso politische Strukturen und Organisationen sein. Bestes Beispiel ist ja gerade in jüngster Zeit die Kommunistische Partei Chinas, die nicht nur das zahlenmäßig größte Volk der Welt in nahezu mustergültiger Art und Weise in die Zukunft führt, sondern auch eine Vision bereit hält, von der über 70% der Weltbevölkerung profitieren kann, nämlich das Projekt der "Neuen Seidenstraße", die Asien, Europa und Afrika verbindet.

Nicht Dein Ernst? Totale visionäre Menschenunterdrückung, s. o.

Ich spreche die vorgenannten Gründe niemandem ab oder rede sie übel. Visionen werden aus ihren Ideen erst im Nachgang durch verklärte Geschichtsschreibung gemacht.
Das insgesamt viel Positives dabei entstanden ist bestreite ich gar nicht. Sind für mich aber überwiegend Nebeneffekte.

VG :hallo:
 
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Carl Benz hat sich also mit der Erfindung des Motorkutschenwagens, den Keiner haben wollte, in den Ruin getrieben aus wirtschaftlichen Gründen. Dann hat Steve Jobs wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen gehandelt. Nein, der hat eine Vision von einer neuen Computerplattform gehabt und hat mit den richtigen Mitstreitern auch diese Vision in die Wirklichkeit umsetzen können. Edison hat also auch aus wirtschaftlichen Gründe gehungert um in unendlichen Testreihen die richtigen Materialien für eine Glühbirne zu entdecken. Wer wirtschaftlich handelt hätte dies nicht auf sich genommen. Wirtschaftlich handeln Aktienunternehmen und kaufen dann die Leute mit erfolgreich umgesetzten Visionen ein.
 
Carl Benz hat sich also mit der Erfindung des Motorkutschenwagens, den Keiner haben wollte, in den Ruin getrieben aus wirtschaftlichen Gründen. Dann hat Steve Jobs wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen gehandelt. Nein, der hat eine Vision von einer neuen Computerplattform gehabt und hat mit den richtigen Mitstreitern auch diese Vision in die Wirklichkeit umsetzen können. Edison hat also auch aus wirtschaftlichen Gründe gehungert um in unendlichen Testreihen die richtigen Materialien für eine Glühbirne zu entdecken. Wer wirtschaftlich handelt hätte dies nicht auf sich genommen. Wirtschaftlich handeln Aktienunternehmen und kaufen dann die Leute mit erfolgreich umgesetzten Visionen ein.

Genau, Carl Benz hatte vor, mit der Erfindung des Motorkutschenwagens in den Ruin zu gehen, genau deshalb hat er es ja gemacht, und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. ;) Hobby halt.

Genau, Steve Jobs hat völlig uneigennützig eine neue Computerplattform entwickelt und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. Auch als Hobby.

Genau, Thomas Edison hat gehungert, um völlig uneigennützig den Menschen die Glühbirne zu erfinden und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. Nur so zum Spaß.

Du hast vollkommen und ausnahmslos Recht. Diesen Argumenten kann ich nichts entgegensetzen.

Übrigens, wenn es tatsächlich zwei noch lebende Personen mit echten Visionen gibt, dann sind das ja wohl Donald Trump und Kim Jung-un. :lol::lol::lol: Die haben nämlich die Vision, als einzige alles zu überblicken.

VG :hallo:
 
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Einigen wir uns doch einfach darauf, dass man menschliches Verhalten unterschiedlich interpretieren kann. ;)
 
Du wirfst da einiges durcheinander und zieht folgefalsche Schlüsse.

Genau, Carl Benz hatte vor mit der Erfindung des Motorkutschenwagens in den Ruin zu gehen, genau deshalb hat er es ja gemacht, und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. ;) Hobby halt.
Benz ist nicht mit seinem Motorwagen in den Ruin gegangen, im Gegenteil. Jahre vorher wurde er von seiner Hausbank gezwungen, seine Gasmotorenfabrik in eine AG umzuwandeln und kam mit seinen Ideen beim Aufsichtsrat nicht an. Deshalb hat er seine eigene Firma ein Jahr später verlassen und die Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim gegründet.

Dass Benz die Vision einer Serienfertigung hatte, wage ich zu bezweifeln, denn er hat an fast jedem gebauten Fahrzeug Änderungen vorgenommen und alle Bauteile, vor allem den Motor, in kleinen Schritten stetig weiterentwickelt. Es war nicht so, dass Ersatzteile für die ersten gebauten Fahrzeuge noch in die letzten der "Serie" (134 Stück) gepasst hätten.

Auf jeden Fall ist er mit diesem Fahrzeug trotz einer verloren Patentklage von Daimler keineswegs in den Ruin gegangen. Sie wurden zwar nicht so gut angenommen wie erhofft, boten aber eine gesunde finanzielle Basis.

Genau, Steve Jobs hat völlig uneigennützig eine neue Computerplattform entwickelt und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. Auch als Hobby.
Steve Jobs hat bei seiner Garagenbastelei mit Sicherheit nicht die Vision eines Weltkonzerns gehabt, sondern wollte begeisterte andere Bastler mit einem erschwinglichen Rechner versorgen, wie viele andere Garagenbastler damals auch. An eine Konkurrenz zu den damaligen Großen auf dem Markt hat er beim Apple und Apple II mit Sicherheit noch nicht gedacht. Eine erste echte Vision hatte er vielleicht bei der Entwicklung des Macintosh, aber die Kernideen dieser Entwicklung, die Computermaus und die mausgesteuerte grafische Oberfläche kamen nicht von ihm, sondern aus den Xerox Labs., die allerdings andere Visionen hatten als den Kleincomputerbereich.

Jobs' Visionen in seiner Apple-losen Zeit, z.B. der Cube, waren weit weniger erfolgreich und sind heute kaum noch bekannt, auch wenn sie damals wirklich innovativ waren und eine andere geschichtliche Entwicklung verdient hätten.

Genau, Thomas Edison hat gehungert, um völlig uneigennützig den Menschen die Glühbirne zu erfinden und nicht um sein Produkt irgendwann serienreif herzustellen und zu verkaufen. Nur so zum Spaß.
Edison und gehungert? Dem ging es ständig unangemessen gut. Er lebte vom Ideenklau bei anderen innovativen Geistern, die tatsächlich Visionen hatten. In seiner späteren Firma gab es eine ganze Abteilung, die sich mit nichts anderem beschäftigte als kleine Erfinder um ihre Ideen zu bringen. Edison hat fast nichts wirklich selbst erfunden. Praktisch alle Ideen hatten andere, er hat sie nur patentiert und vermarktet. Das war seine ganze Vision.

Nicht einmal die ihm vielfach zugeschriebene Glühlampe war seine eigene Entwicklung. Er hat lediglich den Herstellungsprozess so vereinfacht, dass seine Glühlampen mit den damals üblichen Gaslampen preislich konkurrieren konnten. Seine wirkliche Vision, ein großflächiges Gleich-Hochspannungsnetz, hat sich aus technischen Gründen trotz seiner zeitweise marktbeherrschenden Stellung nie durchsetzen können. Und die Vision, dass "seine" Glühlampen wegen massiver Ineffizienz in weiten Teilen der Welt irgendwann verboten werden würden, hatte er ganz sicher nicht.

Echte Visionäre waren für mich u.a. Jules Verne, George Orwell und Douglas Adams. Die haben Entwicklungen vorausgesehen, die zu ihren Lebzeiten kaum realistisch waren, und nicht nur sowieso laufende technische Entwicklungen ein kleines Stück weitergetrieben. Das hätte ohne Benz, Edison und Siemens eben irgendjemand anders gemacht. Die Zeit und die Technik waren jeweils reif für den entscheidenden Schritt, genau wie bei Jobs mit den iPhones und iPads, die auch nur ein folgerichtiger Schritt nach der Entwicklung und Verbreitung der PDAs waren.
 
Du wirfst da einiges durcheinander und zieht folgefalsche Schlüsse.


Benz ist nicht mit seinem Motorwagen in den Ruin gegangen, im Gegenteil. Jahre vorher wurde er von seiner Hausbank gezwungen, seine Gasmotorenfabrik in eine AG umzuwandeln und kam mit seinen Ideen beim Aufsichtsrat nicht an. Deshalb hat er seine eigene Firma ein Jahr später verlassen und die Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim gegründet.

Dass Benz die Vision einer Serienfertigung hatte, wage ich zu bezweifeln, denn er hat an fast jedem gebauten Fahrzeug Änderungen vorgenommen und alle Bauteile, vor allem den Motor, in kleinen Schritten stetig weiterentwickelt. Es war nicht so, dass Ersatzteile für die ersten gebauten Fahrzeuge noch in die letzten der "Serie" (134 Stück) gepasst hätten.

Auf jeden Fall ist er mit diesem Fahrzeug trotz einer verloren Patentklage von Daimler keineswegs in den Ruin gegangen. Sie wurden zwar nicht so gut angenommen wie erhofft, boten aber eine gesunde finanzielle Basis.


Steve Jobs hat bei seiner Garagenbastelei mit Sicherheit nicht die Vision eines Weltkonzerns gehabt, sondern wollte begeisterte andere Bastler mit einem erschwinglichen Rechner versorgen, wie viele andere Garagenbastler damals auch. An eine Konkurrenz zu den damaligen Großen auf dem Markt hat er beim Apple und Apple II mit Sicherheit noch nicht gedacht. Eine erste echte Vision hatte er vielleicht bei der Entwicklung des Macintosh, aber die Kernideen dieser Entwicklung, die Computermaus und die mausgesteuerte grafische Oberfläche kamen nicht von ihm, sondern aus den Xerox Labs., die allerdings andere Visionen hatten als den Kleincomputerbereich.

Jobs' Visionen in seiner Apple-losen Zeit, z.B. der Cube, waren weit weniger erfolgreich und sind heute kaum noch bekannt, auch wenn sie damals wirklich innovativ waren und eine andere geschichtliche Entwicklung verdient hätten.


Edison und gehungert? Dem ging es ständig unangemessen gut. Er lebte vom Ideenklau bei anderen innovativen Geistern, die tatsächlich Visionen hatten. In seiner späteren Firma gab es eine ganze Abteilung, die sich mit nichts anderem beschäftigte als kleine Erfinder um ihre Ideen zu bringen. Edison hat fast nichts wirklich selbst erfunden. Praktisch alle Ideen hatten andere, er hat sie nur patentiert und vermarktet. Das war seine ganze Vision.

Nicht einmal die ihm vielfach zugeschriebene Glühlampe war seine eigene Entwicklung. Er hat lediglich den Herstellungsprozess so vereinfacht, dass seine Glühlampen mit den damals üblichen Gaslampen preislich konkurrieren konnten. Seine wirkliche Vision, ein großflächiges Gleich-Hochspannungsnetz, hat sich aus technischen Gründen trotz seiner zeitweise marktbeherrschenden Stellung nie durchsetzen können. Und die Vision, dass "seine" Glühlampen wegen massiver Ineffizienz in weiten Teilen der Welt irgendwann verboten werden würden, hatte er ganz sicher nicht.

Echte Visionäre waren für mich u.a. Jules Verne, George Orwell und Douglas Adams. Die haben Entwicklungen vorausgesehen, die zu ihren Lebzeiten kaum realistisch waren, und nicht nur sowieso laufende technische Entwicklungen ein kleines Stück weitergetrieben. Das hätte ohne Benz, Edison und Siemens eben irgendjemand anders gemacht. Die Zeit und die Technik waren jeweils reif für den entscheidenden Schritt, genau wie bei Jobs mit den iPhones und iPads, die auch nur ein folgerichtiger Schritt nach der Entwicklung und Verbreitung der PDAs waren.


Ich habe lediglich auf die entsprechenden Argumente von Mathe-Man geantwortet.
Insofern habe ich auch nicht die falschen Schlussfolgerungen gezogen, sondern insistiert.

Alles andere von dir aufgeführte, bestätigt eigentlich meine Argumente. Dafür vielen Dank.
Alle hatten die Vision von sich, als erfolgreiche und wohlhabende Männer.

Mit Verne, Orwell & Adams hast Du übrigens Recht (ohne Polemik).

VG :hallo:
 
Vielleicht solltet ihr euch zuerst einmal drauf einigen, was ihr unter einer "Vision" versteht. Ich habe nämlich langsam den Eindruck, dass ihr aneinander vorbeiredet.

Deacon, bei dir habe ich das Gefühl, dass es dir hauptsächlich um die (vermutete) Motivation der "Visionäre" geht.

Für mich ist eine "Vision" dagegen eine Idee davon, wie die Welt/Gesellschaft sich entweder entwickeln SOLL oder entwickeln WIRD - oder beides, da sich diese Dinge auch gegenseitig beeinflussen können. Wenn wir nämlich von der ursprünglichen Wortbedeutung ausgehen, dann geht es hierbei um Dinge, die man (vorher-)sehen kann - vor seinem geistigen Auge - vielleicht sogar, bevor alle anderen sie sehen.

Die Motivation dahinter ist für mich in erster Linie irrelevant, denn dass jeder von uns durch innere und äußere Faktoren beeinflusst wird, ist doch selbstverständlich.

sims-2-spieler schrieb:
Echte Visionäre waren für mich u.a. Jules Verne, George Orwell und Douglas Adams. Die haben Entwicklungen vorausgesehen, die zu ihren Lebzeiten kaum realistisch waren, und nicht nur sowieso laufende technische Entwicklungen ein kleines Stück weitergetrieben. Das hätte ohne Benz, Edison und Siemens eben irgendjemand anders gemacht. Die Zeit und die Technik waren jeweils reif für den entscheidenden Schritt, genau wie bei Jobs mit den iPhones und iPads, die auch nur ein folgerichtiger Schritt nach der Entwicklung und Verbreitung der PDAs waren.
Dieser Auswahl stimme ich mit Einschränkung zu, da ich mich bisher noch nicht mit Douglas Adams beschäftigt habe. Deine Begründung gefällt mir auch sehr gut, auch wenn Derjenige, der eine Idee auch wirklich umsetzt, für mich ebenfalls ein Visionär ist. Es reicht eben nicht, sich eine mögliche Zukunft nur vorzustellen. Irgendwer, der die Vision höchstwahrscheinlich teilt, muss diese Vorstellungen auch mal in die Tat umsetzen. :)
 
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