Politik und Zeitgeschichte

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Das ist richtig, aber eine besondere Gunst war es nun wirklich nicht. Ein Zusammenschluss der beiden mächtigsten deutschen Staaten Österreich und Preußen war die absolute Horrorvorstellung für jeden nichtdeutschen Politiker. Nicht umsonst war der Fortbestand eines gesamtdeutschen Staates auf dem Restgebiet des Deutschen Reichs an die völlige Zerschlagung Preußens geknüpft. Die beiden Machtblöcke waren zu groß und zu stark geworden, und beide zusammenzufügen war ungefähr das Letzte, was die Aliierten wollten.
Dabei geht es darum, dass Österreich nicht das gleiche wie z.B. der DDR passiert.... Das hat jetzt mit der Zusammenführung nichts zu tun.


Ich denke, dass die Tendenz zu dieser Theorie hauptsächlich ergebnismotiviert war. Man brauchte einen staatsrechtlichen Grund, den "Anschluss" aufzuheben. Andernfalls hätte man einen anderen Grund finden müssen, um einen gemeinsamen deutsch-österreichischen Staat zu verhindern, der allein wegen seiner Größe früher oder später wieder zu einem kritischen Machtblock geworden wäre.
Die Bestrebungen einer Zusammenführung gab es allerdings nur in einem Lager... Es ging lediglich darum, ob Österreich so wie auch andere Länder "neu" entstehen müsse...
 
Zu den Beiträgen der letzten Tage:

Als ich im Auto von der Grenzöffnung hörte, habe ich geheult, so habe ich mich für die Menschen gefreut. Aber als Kohl mit seiner Lüge von "blühenden Landschaften" anfing, die bedingungslose Kapitulation der DDR vorzubereiten, habe ich mich gefragt, warum diesem Drecksack niemand seine Lügen ins Maul zurückschlägt. Lafontaine hat es versucht und wurde sofort von seinen eigenen Leuten, allen voran die korrupte Drecksau Schröder, abgesägt und mundtot gemacht.

Ab heute hat die Welt einige neue Schimpfwörter: "Dumm wie ein Kolumbianer", "Dumm wie die Kolumbianer" oder schlichtweg "Du Kolumbianer, du"... Was für ein trauriger Tag!!!!!!
Der ehemalige Präsident Uribe, ein in ganz Lateinamerika verhasster Speichellecker der USA, hat heute von einem "überragenden Sieg der Demokratie" gesprochen. Uribe ist das Schwein, dass Kolumbien erst in den Bürgerkrieg mit der FARC hineingetrieben hat und der nun alles unternommen hat, in populistischer Hetze vom Übelsten das Volk zu diesem Abstimmungsverhalten zu verführen. Ich gebe meiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser Unmensch sein Leben mit einem Strick um den Hals an einer Laterne beendet oder hinter der Stoßstange eines Pick-Up.

Ihr vergreift euch hier deutlich im Tonfall. Bleibt bitte sachlich, höflich und respektvoll, und betrachtet dies als Verwarnung.

 
Und während wir hier diskutieren, stehen heute Menschen zum Tag der Deutschen Einheit an der Dresdener Frauenkirche, brüllen Parolen, beleidigen Politiker, halten Schilder mit Göbbels-Zitaten hoch und Verlangen nach Putin...
Diese gefühlt 20.000 linken Bündnisse, die sich personell auf vielleicht 20 untereinander vernetzte Berufsantifanten verteilen, nerven mindestens genauso, wie die Neonazis, gegen die sie sich wenden.
Hat eigentlich schon mal jemand diese angeblichen linken "Hooligans gegen Satzbau" in persona gesehen?
Die Personen auf dem Bild sehen exakt so aus, wie man sich die Sorte Berufsantifant vorstellt. Hooligans sehen ganz anders aus.

So ähnlich gings mir aber auch schonmal, ich bin eigentlichs schon auch der Meinung, dass die Wiedervereinigung ein Fehler war, wenn man sieht, was da so passiert ist in den Jahren danach.

Vor allem wurde der ganze Osten komplett ausgebeutet und alles abgebaut und dadurch dann auch die Chancen für den wirtschaftlichen Aufstieg, der eigentlich versprochen wurde, vernichtet.
Diese angebliche Ausbeutung ist doch Unsinn. Vielmehr haben die Ossis bewiesen, dass sie mindestens zwei Dinge besser können, als die Westdeutschen: Fordern und Jammern.

Die Polen, Tschechen und Ungarn hatte es viel härter getroffen, und während die ostdeutschen Arbeitnehmer heute schon 87 % des Jahresbruttos der westdeutschen haben, sind es z. B. in Polen nur rund 27 % (Durchschnittsentgelt der SV-Pflichtigen Angestellten in Polen derzeit: ca. 800 Euro pro Monat, in Ostdeutschland: ca. 2.600 Euro pro Monat, in Westdeutschland: ca. 3.000 Euro pro Monat).

Meine Schlussfolgerung: Die DDR würde als separater Staat wohl Polen und Tschechien deutlich ähnlicher sein, beim Überfahren der Oder-Neiße-Grenze gäbe es kaum sichtbare Unterschiede, von der Mauer bis dorthin jedoch ein Straßenflickwerk ohne Gleichen. Den Leuten würde es materiell viel schlechter gehen, und es gäbe an jeder Ecke zum Greifen nahe Armut (Obdachlose, Straßenkinder, Straßenprostituierte). Wegen der fehlenden Sprachbarriere würden Ossis unsere Baustellen und Bordelle fluten und unsere Autos klauen, doch sie hätten daheim dennoch wohl kaum mehr als die Hälfte des jetzigen Verdienstes. Das durchschnittliche Rentenniveau würde 300 Euro kaum übersteigen, bei nur unwesentlich niedrigeren Lebenshaltungskosten.

Die Altbauten in ihren Altstädten würden heute noch in oft unbewohnbarem Zustand sein, statt blitzblank saniert. Möglicherweise wäre die Arbeitslosigkeit geringer, aber das ist nur Spekulation. Das Leben wäre jedenfalls für den Normalo-Ossi viel härter und die sozialen Unterschiede eher noch viel größer. Schlaue Ost-Unternehmer würden dank konkurrenzfähiger Löhne westdeutschen viel effektiver die Aufträge wegschnappen, unser produzierendes Gewerbe käme in weiten Teilen zum Erliegen. Die Automobilindustrie hätte wahrscheinlich noch viel größere Teile ihrer Produktion verlagert oder statt Leiharbeitern viel billigere Ossis herangekarrt.

Statt dessen kann der schlaue Ossi sich arm stellen und seit 26 Jahren fleißig Westgeld kassieren. Er kann sich auf der faulen Haut ausruhen und davon phantasieren, wie er doch ein Deutscher zweiter Klasse sei und wie viel besser es vorher war (aber die Mauer musste weg und die D-Mark her, sonst kämen "wir zu ihr"). Er kann jammern, bis die Platte abfällt. :heul:
 
Als Dortmunder hat er leicht Reden. Dortmund hat eine wunderschön erhaltene historische Innenstadt, völlig ohne potthässliche 60er-Jahre Architektur und mitten durch historische Infrastruktur mit der Abrissbirne geschlagene Schneisen. Wenn man durch den Ortskern geht, sieht man die tausendjährige Geschichte an jeder Ecke.

Wer triefende Ironie findet, gewinnt einen Gummipunkt. Für 100 Gummipunkte gibt es eine Busreise durch die Tropen: Von Bottrop über Castrop und Waltrop nach Üntrop. Für die Rückfahrt braucht man weitere 100 Gummipunkte.
 
Nun, über Architektur lässt sich wohl ausschweifend debattieren. Als gebürtiger Dortmunder kann ich dazu nur sagen, dass mir dieses nicht sehr formschöne, zweckmäßige, meist stark beton-betonte und farbarme im Ruhrgebiet (und damit auch in Dortmund) irgendwo auch wieder gefällt. Das hat wohl etwas mit Nostalgie zu tun, so aus Kindheitstagen oder so. ^^ Das ganze historische Zeug hat Dortmund ja im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett verloren, wie viele Städte in der Region. :(

Das wars auch schon von mir dazu, wollte nur kurz ein paar Zeilen schreiben, wo schon mal Dortmund erwähnt wird ... ^^
 
Als Dortmunder hat er leicht Reden. Dortmund hat eine wunderschön erhaltene historische Innenstadt, völlig ohne potthässliche 60er-Jahre Architektur und mitten durch historische Infrastruktur mit der Abrissbirne geschlagene Schneisen. Wenn man durch den Ortskern geht, sieht man die tausendjährige Geschichte an jeder Ecke.

Wer triefende Ironie findet, gewinnt einen Gummipunkt. Für 100 Gummipunkte gibt es eine Busreise durch die Tropen: Von Bottrop über Castrop und Waltrop nach Üntrop. Für die Rückfahrt braucht man weitere 100 Gummipunkte.
Ich weiß jetzt beim besten Willen nicht, was das mit meinem vorigen Beitrag zu tun hat.

Dass wir hier aber viele fleißige und eher wenige faule Polen haben und zum Glück nur wenige Ossis, die immerzu meckern müssen, am besten gegen Wessis, das ist Fakt.
Fakt ist auch, dass die Ossis bis heute dem Westen die Schuld an allem geben, nur nicht dem Russen. Dabei war er es, der halb Europa nach dem Krieg unterjocht und in seinem politischen und wirtschaftlichen Würgegriff gehalten hat. Das wird gern vergessen, dass der Russe sehr viel dafür getan hat, damit der Osten Europas auf lange Sicht arm bleibt.
 
Wer über die Bausünden der 60er ernsthaft diskutieren will, muss schon einen ganz besonderen Geschmack haben. Ich bin selbst Kind des Ruhrgebiets und den Anblick von klein auf gewöhnt, aber schön finden konnte ich ihn nie.

Ich kritisiere auch weniger, dass auf den reinen Trümmerfeldern neu gebaut wurde, sondern dass fast überall wirklich jeglicher Rest bis auf einige Kirchen plattgemacht und beseitigt wurde, ohne auch nur den Versuch zu machen, wenigstens Teile des ursprünglichen Charakters wiederherzustellen. Gerade die Hellweg-Städte haben durch die Bank über 1000 Jahre alte Wurzeln, und dieser Charakter wurde umfassend und systematisch zerstört.

In der DDR wurden viele historische Gebäude zwar nicht aufwendig erhalten, aber auch nicht rigoros zerstört. Hässlich bauen konnten die DDR-Architekten auch, aber sie haben dafür nicht alles umgehauen, was nach Vorkriegszeit aussah.
 
Wer über die Bausünden der 60er ernsthaft diskutieren will, muss schon einen ganz besonderen Geschmack haben. Ich bin selbst Kind des Ruhrgebiets und den Anblick von klein auf gewöhnt, aber schön finden konnte ich ihn nie.

Ja gut, was heißt schön. Das war vielleicht ungünstig ausgedrückt. Wirklich schön finde ich das meiste dieser betonierten Nachkriegsarchitektur auch eher selten (im Gegensatz zu dem, was man so an Bauwerken der Industriekultur hat erhalten und instandsetzen können), aber es hat für mich irgendwo doch etwas nostalgisches, einfach weil es die Szenerie war, die ich meine Kindheit über an allen Ecken gesehen hab. ^^

Ich kritisiere auch weniger, dass auf den reinen Trümmerfeldern neu gebaut wurde, sondern dass fast überall wirklich jeglicher Rest bis auf einige Kirchen plattgemacht und beseitigt wurde, ohne auch nur den Versuch zu machen, wenigstens Teile des ursprünglichen Charakters wiederherzustellen. Gerade die Hellweg-Städte haben durch die Bank über 1000 Jahre alte Wurzeln, und dieser Charakter wurde umfassend und systematisch zerstört.

Das war wohl der Zweckmäßigkeit der unmittelbaren Nachkriegszeit geschuldet. Man wollte schnell und günstig wieder aufbauen, um Wirtschaft und Gesellschaft anzukurbeln; die Erhaltung historischen Charakters war damals wohl nicht so primärer Gedanke. Ich finde das auch schade, aber es war damals wohl für die verantwortlichen Menschen nachvollziehbar, fürchte ich ... :(

Glücklicherweise wurden zumindest ein paar Bauwerke und Einrichtungen im Ruhrgebiet, die historischen Wert haben, erhalten. Da bin ich ganz froh, dass in den letzten Jahrzehnten dieser Industriekultur-Tourismus dafür gesorgt hat, dass einiges davor bewahrt wurde, zu verfallen oder einfach entfernt zu werden. ^^
 
Aber: Heute bewerten wir viele Dinge anders. Aufgrund von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen z.B. Ich weiß nicht, wie das in anderen Wissenschaften aussieht, aber in der Geschichtswissenschaft ist es nicht ungewöhnlich, dass nach geraumer Zeit bereits allgemein akzeptierte Aussagen wieder über den Haufen geworfen werden, weil andere, überzeugendere Deutungen anhand des vorhandenen Materials entwickelt werden.

Das ist in jeder Wissenschaft so. Jede gute Theorie wird nur so lange als gültig betrachtet, bis sie entweder widerlegt oder eine bessere (schlüssigere) gefunden wird.
Das muss ja auch so sein, denn jede Theorie bildet sich auf der Grundlage des zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Wissens. Da aber immer neue Erkenntnisse dazukommen, sind viele Theorien irgendwann einfach überholt.
Einstein sagte:
Kein einziges Experiment kann meine Theorien jemals beweisen. Aber ein einziges reicht, mich zu widerlegen.

Dem ist auch so. Unzählige Experimente wurden und werden durchgeführt, um die Relativitätstheorie zu beweisen. Aber möglich ist es bisher nicht, jedes Experiment stützt sie zwar, aber beweist sie nicht.
Aber ein einziges, dessen Ausgang etwas völlig anderes erfordert, reicht, und sie war einmal.

Häh??? (Entschuldige, aber genau das war gerade mein Gedanke.)

Er hat schon recht. Jeder Mensch hat seine eigene Realität. Die meisten Menschen leben in einem Konsens zusammen, in dem diese Realitäten sehr ähnlich gefasst sind. Sol heißen:
Die meisten Menschen denken gar nicht tiefer drüber nach, ob diese gemeinschaftliche Realität überhaupt der ihren entspricht, sie nehmen sie einfach als gegeben hin. So ist es für uns eine gängige Realität, dass wir bei grün gehen und bei rot stehen. Man kann es auch als Regel bezeichnen.
Jeder Mensch nimmt seine Umgebung anders wahr. Der eine sagt: Diese Farbe ist blau, der andere sagt, dass ist türkis, dann kommt der Wissenschaftler mit einem Messgerät und sagt weder noch, das Licht hat eine Wellenlänge von 550 nm und ist damit grün.
Damit hat er auch nur so lange recht, bis jemand anders kommt, und ihn schlüssig widerlegt.

Das war wohl der Zweckmäßigkeit der unmittelbaren Nachkriegszeit geschuldet. Man wollte schnell und günstig wieder aufbauen, um Wirtschaft und Gesellschaft anzukurbeln; die Erhaltung historischen Charakters war damals wohl nicht so primärer Gedanke.

Nicht nur. Man muss auch bedenken, dass man ein paar Millionen Menschen schnell ein Dach über dem Kopf zaubern musste.

EDIT:
Jetzt war ich kurz verwirrt. *g*
Danke an den lieben Mod, der meine Mehrfachposts zusammengeschoben hat. Irgendwie hatte ich total verpeilt, dass das hier besser ist, zu editieren und wollte es gerade selber tun. *g*
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dieser Thread könnte auch ein bißchen mehr Politik und Zeitgeschehen beinhalten, schließlich wurde heute der Friedensnobelpreis verliehen...
Welchen Wert hat der Friedensnobelpreis, keinen. Der wird auch gerne an die größten Kriegstreiber vergeben aufgrund einer Ankündigung. Um diesen Preis einen Wert geben müsste man auch sich auch durchringen einen Fehler einzugestehen und diesen Preis zurück zu ziehen. Solange ein US-Präsident der Verstöße gegen das Völkerrecht unterstützt diesen Preis hält brauchen wir über ihn nicht diskutieren. Es hat noch nie ein US-Präsident der soviele Menschen hinterhältig mit Drohnen aufgrund ihrer abweichenden Gesinnung gemordet und foltert angeblich Spione. Da war G.W. Bush noch Gold gegen.
 
Ich weiß, warum ich hier so gut wie nur noch mitlese - ja und gelegentlich auch den Dankebutton benutze. Was haben denn "Drecksack", "Drecksau" und "Strick um den Hals" mit vernünftiger Argumentation zu tun? Da bin ich den Mods dankbar, wenn sie das kritisieren!
 
Hallo zusammen :hallo:

@Wilfried: Wir guten, guten Westdeutschen und die bösen, schlechten Ossis. Muss eine derartige Pauschalisierung wirklich sein? Sie ist weder zutreffend, noch ist sie einer Diskussion zuträglich.

Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass der Osten Deutschlands ohne die Wiedervereinigung schlechter da stünde, doch den Ostdeutschen einfach vorzuwerfen, sie wären nur gut im Jammern und darin, die Hand aufzuhalten, ist wirklich unangebracht.

Und auf ein Vokabular wie "der Russe" kannst du mit ein bisschen gutem Willen sicher auch verzichten. "Der Russe", "der Franzose", "der Deutsche"... Das erinnert an den Ton einer Sprache, mit der man zu Krisenzeiten gerne Feindbilder aufgebaut hat - indem man seinem Gegenüber nämlich jegliche Individualität absprach und über ein Kollektiv urteilte, anstatt über eine einzelne Person.

@The Wolf: Darf ich dich daran erinnern, dass du dich bei einer derartigen mündlichen Verwarnung in Beitrag #64 ebenso bedankt hast (klick mich)? Da ging es eben nicht um dich, sondern um sims-2-spieler und war damit scheinbar in Ordnung.

Ferner hat Julsfels mit ihrer Bitte um einen angemessenen Tonfall und einer mündlichen Verwarnung moderierend eingegriffen und sich mitnichten in einen "Meinungsbildungsprozess" eingemischt, wie du ihr vorwirfst. Damit hat sie auf etwas verwiesen, das uns alle angeht, nämlich auf unsere Sprache, unseren Tonfall, unsere Äußerungen zu achten.

Du kannst deine Haltung dem Abstimmungsergebnis in Kolumbien gegenüber sicher auch anders zum Ausdruck bringen, als derart aggressiv.

Einen Shitstorm kann ich im Übrigen auch nicht erkennen. Wer nicht will, dass er öffentlich ermahnt wird, der achtet eben ein bisschen auf das, was er sagt und dann gibt es auch überhaupt keinen Grund für einen moderierenden Beitrag, der "polarisieren" könnte.
 
Wird das jetzt hier so eine Art "öffentliches Vorführen"?
Hier geht es nicht um "öffentliches Vorführen", sondern darum, als Moderation Präsenz zu zeigen und rechtzeitig einzugreifen, wenn etwas in die falsche Richtung abzudriften droht.
Etwas, das im alten Thread zu wenig erfolgt ist, mit den bekannten Folgen.

Schafft endlich den "Danke" Button ab, der hat hier nichts zu suchen, dieses Forum braucht keine Shitstorm - Funktion. Wenn wir allgemein bessere Umgangsformen in diesem Forum haben wollen, dann brauchen wir kein "Danke schön", wenn es um Verwarnungen geht und schon gar keine Cliquenbildung.
Zu dieser sehr vom persönlichen Standpunkt geprägten Sichtweise hat ja Bloody schon geantwortet.
Was die besseren Umgangsformen im Forum angeht: dass in diesen Thread nicht reingebrüllt werden soll, haben wir bereits im ersten Posting geklärt. Wohin sprachliche Eskalation führt, kann man zur Zeit allenthalben beobachten.
Wer sich hier beteiligen will, enthält sich sprachlicher Unflätigkeiten und legt eine zivilisierte Ausdrucksweise an den Tag.

 
Nicht nur. Man muss auch bedenken, dass man ein paar Millionen Menschen schnell ein Dach über dem Kopf zaubern musste.

Das fiel wohl für mich unter "Gesellschaft ankurbeln", aber ja, auch das war wohl wesentlich drängenderer Gedanke als historisches Erbe zu erhalten. ^^
 
Oh, die Gesellschaft hatte ich überlesen.
 
Das fiel wohl für mich unter "Gesellschaft ankurbeln", aber ja, auch das war wohl wesentlich drängenderer Gedanke als historisches Erbe zu erhalten. ^^
Die Gesellschaft anzukurbeln wäre auch ohne den Kahlschlag der eher kleinen Flächen mit historischen Strukturen möglich gewesen. Im Nachhinen sieht es eher so aus, als hätten eine Menge Leute nur darauf gewartet, das über Jahrhunderte gewachsene "Chaos" endlich "ordentlich" gestalten zu können. Ich kannte noch etliche Fachwerkhäuser, die nicht unbewohnbar waren, aber trotzdem abgerissen wurden, weil sie aus der Bauflucht der neuen Strukturen ragten.
 
The Wolf, was haben deine herausragenden Dienste für das Forum (hust) denn bitte in diesem Thread zu suchen? Trägt meines Wissens nach genauso wenig zur Diskussion bei wie dieser Absatz hier.

@Mathe Man: Habe ich das richtig gelesen und verstanden, dass du Obama im Vergleich mit Bush für das größere Übel hältst?
 
@Mathe Man: Habe ich das richtig gelesen und verstanden, dass du Obama im Vergleich mit Bush für das größere Übel hältst?
Wenn man die Zahlen her nimmt und vergleicht ja. Bei der Anwendung des Espionage Act von 1917 hat er dieses Gesetz öfter in Anspruch genommen als alle anderen bisherigen US-Präsidenten. Ein besonders gutes Werkzeug um unliebsame Personen die eine Demokratie benötigt aus dem Weg zu räumen. Die Anzahl der Krieger unter US-Beteiligung ist weiter gestiegen. Und der Drohnenkrieg der USA auch in Ländern in denen kein Krieg herrscht ist nun auch nicht so ganz unbekannt. Siehe zum Beispiel im Spiegel oder mehr im Detail in den Drone Papers. Solche Seiten wie "The Intercept" sind natürlich auch der Grund für die Anwendung des Espionage Acts. Es kann doch nicht sein, dass das völkerrechtswidrige Verhalten der US-Regierung an die Öffentlichkeit kommt.
 
@The Wolf:

Natürlich kannst Du nicht wissen, welchen Aufwand das Team mit der Moderation hat, denn das läuft ja nicht sichtbar im Hintergrund ab. Dass wir uns beraten und verständigen, bei Bedarf auch telefonisch, sollte bekannt sein. Dass das aber Zeit kostet, die vielleicht der eine oder andere vom Team gern nützlicher verbringen möchte, zum Beispiel in der Familie, das wird gern übersehen. Natürlich führt das im Team zu Arbeitsteilung und Vertretung untereinander. Und damit ist auch klar, dass ein Mod zum Teamkollege danke sagen will, dass er unterstützt hat. Ist das für Dich nicht nachvollziehbar?

Und die Moderation kostet uns nicht nur Zeit, die kostet uns auch manchmal ganz schöne Nerven. Und auch daran hast Du Deinen Anteil. Erwarte aber nicht, dass dafür irgendjemand Danke sagt.

Deine beiden genannten Threads haben zusammen knapp unter 50.000 Hits, wie in der Threadliste leicht zu erkennen ist. Ich habe mal nachgerechnet, diese 50.000 Hits haben etwa 10 Euro an Einnahme generiert. Wenn es Deiner Eitelkeit dienlich ist, kann ich das gerne überweisen. Das fällt bei dem Betrag an Euros, die ich privat in den Betrieb des Forums gesteckt habe dann auch nicht weiter ins Gewicht.

Du hast für die Zukunft im Forum genau zwei Wege.

Zum einen kannst Du versuchen, Dich an die Regeln des Forums und die erforderliche Höflichkeit und den notwendigen Umgangston im Forum zu halten und die Moderatoren und ihre Arbeit anzuerkennen, alle!

Der andere Weg führt nach draußen. Für immer.
 
Sei doch froh, dass sie ihren König (den sie Präsident nennen) für höchstens 8 Jahre wählen. Sonst hätten wir Typen wie die Bushs bis zu ihrem Tod am Hals, und danach ihre Kinder.

Dass sie es aber immer wieder schaffen, die moralisch und ethisch am tiefsten stehenden Elemente ihrer Gesellschaft in die höchsten Positionen zu hieven, ist ein interessantes soziales Phänomen, das mal genauer untersucht werden sollte.
 
Sacht mal, wäre es irgendwie möglich, dass die Queen einfach die USA wieder zurücknimmt? Das würde uns entweder Clinton oder Trump ersparen, die beide eine totale Katastrophe wären. Find ich zumindest die beste Option.
Welche Queen meinst du denn? Die Englische, die Holländische, die Spanische oder die geköpfte Französische?
 
Vermutlich die Rechtsnachfolgerin von dem, der zuletzt da noch was zu sagen hatte und mit den Kolonisten Krach angefangen hat.
 
Sei doch froh, dass sie ihren König (den sie Präsident nennen) für höchstens 8 Jahre wählen. Sonst hätten wir Typen wie die Bushs bis zu ihrem Tod am Hals, und danach ihre Kinder.

Dass sie es aber immer wieder schaffen, die moralisch und ethisch am tiefsten stehenden Elemente ihrer Gesellschaft in die höchsten Positionen zu hieven, ist ein interessantes soziales Phänomen, das mal genauer untersucht werden sollte.

Was die Bushs betrifft, da hatten wir auch ohne Monarchie in den USA den Sohn trotzdem am Hals.:lol:
Dass sie keine vernünftigen Politiker ins höchste Amt bekommen, liegt wohl daran, dass es in Amerika vorallem auf eine gute Show ankommt. Sich gut vermarkten, mit der fabelhaften Familie und Vorzeigeehefrau posieren, das ist angesagt, weniger staaatsmännisches Können. Andrerseits wann hatten wir das letzte Mal einen guten Bundeskanzler/in:ohoh: und unsere Präsidenten werden schnell aus dem Amt gejagt, wenn sie Format haben(Stichwort Köhler). So ist das Usus in den letzten Jahren. Gern gesehen nur, wenn sie sich stillhalten und die Bundespolitik in allen Belangen für gut befinden. Drum hätte man ja den Herrn Gauck so gern eine weitere Periode im Amt gehabt;)(ein liebenswerter Mensch, den man gern als Opa hätte).
 
Ich für meinen Teil unterstütze da ja ne Theorie, die Fefe kürzlich in seinem Blog aufgestellt hat: http://blog.fefe.de/?ts=a904a7f8
Es geht dieses mal nicht um die Politiker an sich, sondern einfach darum, dem System den Mittelfinger zu zeigen. Und dazu eignen sich Hillary und Donald als Kandidaten und letzterer als Präsident erst recht.
Und wer kennt nicht eine alte Simpsons-Folge von 1998 (meine ich), bei der die Simpsons in einem Indianerkasino sind und Bart die Zukunft vorhergesagt bekommt, in der Lisa US-Präsidentin wird und wer war dabei ihr Vorgänger? Ich zitiere aus der Folge: "Wir haben von Präsident Trump ein riesen Haushaltsloch übernommen..." Auch das klingt leider völlig realistisch und im Bereich des möglichen wenn man sich den Wahlkampf heute anschaut.
 
Sacht mal, wäre es irgendwie möglich, dass die Queen einfach die USA wieder zurücknimmt? Das würde uns entweder Clinton oder Trump ersparen, die beide eine totale Katastrophe wären. Find ich zumindest die beste Option.
Ich schmeiß mich weg:lol: Das ist mal ein guter Vorschlag. Mit Lisbeth sind die Amis allemal besser bedient, als mit den jetzigen Kandidaten und die äußerst üble Schlacht unter der Gürtellinie wäre auch passé:up:
 
Vermutlich die Rechtsnachfolgerin von dem, der zuletzt da noch was zu sagen hatte und mit den Kolonisten Krach angefangen hat.
Wenn ich mich recht entsinne dann sind alle genannten auch Rechtsnachfolger von einigen der Staaten, welche dann vereinigt worden sind. Da Modell ist ja eigentlich fast wie die EU, nur mit stärkeren Befugnissen.
 
Wenn ich mich recht entsinne dann sind alle genannten auch Rechtsnachfolger von einigen der Staaten, welche dann vereinigt worden sind. Da Modell ist ja eigentlich fast wie die EU, nur mit stärkeren Befugnissen.
Ich bin mir relativ sicher, dass zu dem Zeitpunkt, als es um die Staatsgründung ging, alle anderen außer den Briten schon aus dem Rennen waren, entweder durch militärische Verdrängung durch die Briten oder durch Verkauf. Zumindest wollten nur die Briten die Unabhängigkeit mit Gewalt verhindern. Die Franzosen haben die Kolonien sogar dabei unterstützt, wenn auch aus eigennützigen Gründen.

Ich habe aber nicht alle Daten im Kopf. Und so wichtig, dass ich das alles jetzt noch mal nachlese, ist mir die Sache nicht.

Ich habe übrigens schon vor Jahren gefordert, die Inselgruppe aus der eurasischen Platte rauszusprengen und zur amerikanischen Platte zu verschieben. Da die Briten den USA sowieso näher stehen als der EU, würde so zusammenkommen, was zusammen gehört.
 
Keine Sorge, Leute: Der wird nicht Präsident, nicht mit einer solchen Einstellung zu Frauen, nicht in Amerika. Die jetzt geleakten Videos kommen genau zur richtigen Zeit.
Meiner Meinung nach wird er trotz oder vor allem WEGEN des Videos Präsident. Seine Anhänger hat er sicher, wenn er sich nicht zu blöd anstellt (komische Phrase, der stellt sich ja eh schon so blöd an wies nur geht) bzw. wenn ers richtig macht, dann wird er Präsident weil er die unentschlossenen Überzeugen kann. Ob Trump oder Hillary ist auch egal, der eine ist mutmaßlicher Steuerhinterzieher (aber auf legalem Weg so wie ich das bisher gelesen hab!) und gehört ins Irrenhaus, die andere hat Regierungsdaten privat gehostet und gehört ins Gefängnis. Aber siehe meinen letzten Post, das ist doch einiges, was für Trump spricht und weshalb es gerade Pest gegen Cholera heißt im Wahlkampf.

Was man Trump aber zugute halten muss: Bei der letzten Frage (was Respektieren Sie beim jeweils anderen) beim zweiten TV-Duell heut Nacht hat Hillary um den heisen brei geschwafelt und ist nicht auf Trump eingegangen, Trump hingegen hat direkt Clintons Entschlossenheit und Kampfeswillen gelobt. Für mich sagt das schon auch einiges aus.
 
  • Danke
Reaktionen: Wilfried Webber
Ich finde den Wirbel um die Präsidentenwahl grundsätzlich übertrieben. Der Präsident hat nur eine sehr begrenzte Macht, auch wenn es nach außen anders aussieht.

Die USA haben keine wirkliche Demokratie (wie wir auch). Sie haben den Feudalismus durch eine Oligarchie ersetzt. Die Superreichen und Konzerne bestimmen, wer überhaupt zur Wahl steht, nicht nur als Präsident, sondern auch für die jeweiligen Parlamente. Wer nicht linientreu ist, bekommt nicht einmal die Chance einer Kandidatur für ein Amt, in dem er tatsächlich etwas ändern könnte.

Deshalb finde ich auch das Rumhacken auf Obama übertrieben. In seinen engen Genzen hat er bewirkt, was ihm möglich war. Übertreiben durfte er es auch nicht. Was in den USA mit Präsidenten passiert, die sich gegen die Oligarchen positionieren und ihre Gewinne verhindern oder schmälern wollen, ist ja bekannt.

Auch der islamische Terrorismus ist kein Problem aus sich selbst heraus. Zum Problem ist er erst durch die systematische Stärkung durch die Rüstungsindustrie geworden. An sich sind die Fundamentalisten eine unbedeutende Minderheit, Schreihälse, die unter anderen Umständen in der Masse untergehen. Erst wenn man ihnen Megaphone in Form von Waffen und Kapital überlässt, können sie sich so laut ausdrücken, dass die Weltöffentlichkeit sie nicht überhören kann.
 
  • Danke
Reaktionen: Susa56 und Taurec
Zunächst mal zeigt der Fall, wie extrem Konzerne korrupte Politiker für ihre eigenen Geschäfte nutzen. Der Atomausstieg war bereits seit 10 Jahren vereinbart, es gab überhaupt keinen vernünftigen Grund, daraus auszusteigen. Es ist einzig der extremen Lobbyarbeit und wahrscheinlich einer Menge schwarzer Koffer und Postenzusagen zu verdanken, dass es überhaupt zum Ausstieg aus dem Ausstieg kam. Weder der Wille noch der Nutzen des Volkes spielten dabei eine Rolle.

Sollte der Konzern Vattenfall, der die Energiedominanz in Nord- und Ostdeutschland besitzt, sich durchsetzen, verlieren wir Steuerzahler mehrere Milliarden Euro. Der Fall zeigt exemplarisch, was im Falle de Ratifizierung von TTIP droht: Die absolute Machtlosigkeit nationaler Regierungen und ihrer Parlamente.
Naja, Machtlosigkeit... Zu einer funktionierenden Judikative gehört eine eine effektive Exekutive, sonst produziert die Judikative nur heiße Luft. Wer will die BRD zur Zahlung zwingen? Selbst wenn Vattenfall sich dann beleidigt aus Deutschland zurückzieht, bleiben genug andere, die trotzdem hier Geschäfte machen wollen. Die Gewinnaussichten sind zu verlockend, und wenn man seine Geschäfte ohne Korruption macht, ist Deutschland auch ein verlässlicher Partner.

Auch den Riesenkonzern RWE hat seine jahrzehntelange Blockade- und Korruptionspolitik letztes Jahr endlich eingeholt. Für mich war das ein inneres Erntedankfest, obwohl die Konsequenzen noch lange nicht weit genug gehen. Der Braunkohletagebau mit seinen verheerenden Folgen geht ungebrochen weiter.

Konzernen wie Vattenfall und RWE haben wir es zu verdanken, dass wir die Energiewende im Galopp und mit allen ungesunden Folgen und Auswüchsen durchziehen müssen. Wenn Deutschland diesen Konzernen die daraus resultierenden Kosten in Rechnung stellen würde, könnten so ziemlich alle ihren Betrieb einstellen.
 
Der Autor bemüht sich sichtlich, das Verfahren als Beweis dafür herzunehmen, dass private Schiedsgerichte schlecht seien, aber die Fragen des Richters/Schlichters und der Verfahrensverlauf als solcher "belegen" im Grunde eher das Gegenteil. Um seine Ansprüche durchzusetzen, muss Vattenfall ja auch wirklich stichhaltig argumentieren und überzeugen. Sie müssen korrekte Zahlen vorlegen usw. Die können nicht einfach so mehrere Milliarden von uns erpressen.
 
Da hat Merkel mal was Richtiges gemacht.
Der Ausstieg war längst beschlossen und wurde zunächst von Merkel zurückgenommen. Durch dieses merkwürdige Hin- und Her eröffnet sie überhaupt erst die Klagemöglichkeit die es bei dem ursprünglichen Ausstiegbeschluss überhaupt nicht gab.

Aber eigentlich hätte man gar nicht den Betrieb verbieten müssen sondern es hätten nur Rückstellungen für drohende Verluste im Falle eines Unfalls von den KKW-Betreiber beschließen müssen. Für Anreiner im Umkreis von 20 km für die nächsten 1000 Jahre, für Anreiner im Umkreis bis 50 km für die nächten 500 Jahre (für die beiden KKWs schließt das Hamburg mit ein) und so weiter. Das würde den Betrieb von KKWs einfach unrentable machen.
 
Der Ausstieg war längst beschlossen und wurde zunächst von Merkel zurückgenommen. Durch dieses merkwürdige Hin- und Her eröffnet sie überhaupt erst die Klagemöglichkeit die es bei dem ursprünglichen Ausstiegbeschluss überhaupt nicht gab...
Eben, es lebe die Brennelementesteuer - "die Werke können ja mindestens noch 20 Jahre laufen" - und dann kam Fukushima
und alles rannte herum wie eine aufgescheuchte Hühnerschar:
"Wir müssen aus dem Atomstrom raus - Wir müssen aus dem Atomstrom raus !!"
:naja:
 
Da hat Merkel mal was Richtiges gemacht.
Nee, Frau Merkel hat da leider gar nichts richtig gemacht. Ein typischer Fall von "gut gemeint, aber nicht gut gemacht". Erst der Ausstieg aus dem Ausstieg, dann der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg. Dazu ohne eine ausreichende Prüfung der geltenden internationalen Verträge, die die Vattenfall-Klage überhaupt erst möglicht gemacht haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Energiechartavertrag keinem der ganzen "Experten" bekannt war, allein schon deshalb nicht, weil Vattenfall bereits unter Berufung auf diesen Vertrag gegen den früheren Atomausstieg von Rot-Grün geklagt hatte.

Handwerklich war der Wiederausstieg auf ganzer Linie Banane und ein Paradebeispiel für Merkels diktatorisches Agieren, das später noch Wiederholung finden sollte.
 
  • Danke
Reaktionen: Thekla
Merkel hat dabei kaum etwas getan außer erst zurück- und dann doch wieder vorzurudern. Der Ausstieg war schon seit 10 Jahren vereinbart, und eigentlich wollte Merkel nur das wiederholen, was schon in den 60ern beschlossen und in den 70ern und 80ern mit Gewalt (im wahrsten Sinne des Wortes) durchgeprügelt wurde: Sie wollte das Volk erneut an die Konzerne verkaufen. Nach Fukushima wurde ihr aber wohl klar, dass das ihre Karriere kurzfristig beenden würde, und dieser Preis war ihr wohl doch zu hoch.

Wieso sollte Vattenfall irgendwelche Investitionen aus 2007 erstattet bekommen? Zu dem Zeitpunkt stand der Zeitplan des Ausstiegs fest, und Vattenfall wird sich wohl kaum darauf berufen, dass sie davon ausgegangen sind, ihn mit Schmiergeldern und Korruption kippen zu können.

Wenn überhaupt, könnte Vattenfall Investitionen zurückforden, die in der kurzen Zeit zwischen dem Ausstieg aus dem Austieg und dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg gemacht wurden. Das waren, wenn ich mich richtig erinnere, etwa 7 Monate. Ich glaube nicht, dass Vattenfall jemanden findet, der ernsthaft glaubt, dass sie in dieser kurzen Zeit Investitionen mit einer Gewinnaussicht von 4,7mrd gemacht haben. Ich schätze eher, dass sie überhaupt nichts investiert haben und noch die Verhandlungen darüber liefen, mit wie vielen Milliarden sich die BRD an den Investitionen beteiligt, mit denen Vattenfall danach satte Gewinne einfährt.
 
Energie ist zum Glück nicht das Problem in Deutschland. Wir ersticken förmlich in Energie. Und weil unser Leitungsnetzwerk so marode ist, verpufft der Großteil davon im Nirwana, bzw. MUSS an Nachbarländer abgegeben werden, und wir bezahlen dafür auch noch, während im Inland die Strompreise immer weiter steigen.
In der Nord und Ostsee wird so viel Energie produziert, dass wir dafür alle AKWs auf einmal vom Netz nehmen könnten, und einige Kohlewerke noch dazu. Wenn wir nur gescheite Leitungen hätten.
Was wir brauchen sind moderne HGÜ-Leitungen, welche Strom über große Entfernungen mit minimalem Verlust transportieren können. Aber das geht nicht mit privatisierten Energiekonzernen, die nur auf Gewinne aus sind und am liebsten keinen Cent in Leitungen investieren wollen. Und wenn sie es dann doch mal tun wollen, dann kommt der deutsche Wutbürger und brüllt: Aber nicht neben meinem Haus!
Die Energiekonzerne gehören zerschlagen, und die Energieversorgung wieder in staatliche Hände, genauso wie auch mit Wasser, Transport und allem, was der Bürger zum Leben zwingend braucht. Der Staat kann dann wenigstens die dummen Wutbürger enteignen, denn Allgemeinwohl geht vor Einzelwohl. Ganz einfach.
 
Ich muss Dir auf ganzer Linie widersprechen:

[...]

Von daher war die Entscheidung von Frau Merkel richtig.
Sie war schlecht umgesetzt, sonst hätte Vattenfall nicht einfach klagen können. Das ganz unabhängig davon, wie man zum Atomausstieg an sich steht. Auch hat sich Merkel damit endgültig als Lügnerin geoutet, da sie ja kurz zuvor noch von der angeblichen Sicherheit der AKW tönte.
 
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So etwas ist eine Entscheidung, die kaum einer fällen möchte, aber jemand muss und wird es tun. Ich würde es in erster Linie von der noch zur Verfügung stehenden Zeit abhängig machen.

Steht noch genug Zeit zur Verfügung, würde ich das Stadion und das Umfeld evakuieren lassen, dann kann der da ruhig abstürzen.
Andernfalls würde ich die Maschine abschießen lassen. In der Hinsicht vertrete ich eine harte Position:
Mit Geiselnehmern und Erpressern verhandelt man nicht, sondern macht sie platt. Nur so kann man Wiederholungen vermeiden. Bei Terroristen kann man eh nicht verhandeln, die ziehen ihr Ding durch. Hier kann man nur die Anzahl der Opfer verringern. Ob erlaubt oder nicht:
Es ist eben DOCH ein Unterschied, ob 300 Menschen, oder 300 PLUS vielleicht 50.000 sterben müssen.
 
Ich sehe das genau wie Taurec. Ansehen werde ich mir diesen Film nicht. Bin mir nicht sicher ob so ein Stoff überhaupt verfilmt werden muss. Der normale Bürger würde dies in einem konkreten Fall ohnehin nicht entscheiden. Wir können nur hoffen, dass so ein schreckliches Szenario niemals eintritt und durch den Film niemand auf dumme Gedanken kommt.
 
Den Film wie die Präsentation mit Diskussion finde ich mehr als gruselig und gebe The Wolf in seiner Einschätzung vollkommen recht.

Da wird ein Worst Case Szenario an die Wand gemalt, um dann zu sagen, es gibt ja keine andere Lösung. Das ist TINA in Reinform, reine Manipulation. :naja:

Kein Konflikt entsteht im leeren Raum, und was Terror ist, wissen Geheimdienstmitarbeiter bei BND, CIA und Konsorten mit Sicherheit besser als jeder sogenannte Terrorist. Denn bisher war Terror vor allem Staatsangelegenheit, ob Celler Loch, Bologna 1980, die Regimechanges im Auftrag der CIA oder ganz aktuell die Verstrickungen zwischen BND, Colonia Dignidad und der Junta in Chile. Und ich finde es schon seeehr bezeichnend, darüber nicht im Fernseh zu sprechen, aber mit solchen Filmen Ressentiments geradezu herbeizuquasseln.

Gruselig...:Oo:

Dafür hat aber Oliver Stone einen neuen Film fertig, der Titel ist "Snowden". Stone ist ein streitbarer Filmemacher und unbequemer Zeitgenosse. Seine Filme sind auf jeden Fall interessant und bieten einen etwas anderen Blick auf die Welt, als ihn der Rest von Hollywood bietet. :hallo:
 
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Die Energiekonzerne gehören zerschlagen, und die Energieversorgung wieder in staatliche Hände, genauso wie auch mit Wasser, Transport und allem, was der Bürger zum Leben zwingend braucht. Der Staat kann dann wenigstens die dummen Wutbürger enteignen, denn Allgemeinwohl geht vor Einzelwohl. Ganz einfach.

Ach ja, was war das Leben noch schön als die Deutsche Bundespost entscheiden durfte was für ein Telefon ich bei mir in der Wohnung stehen habe. :naja:
 
Was genau hat jetzt ein Telefon mit der Energieversorgung zu tun? Ach wie schön es doch ist, dass Konzerne auf Sicherheit *******n und nur den letzten Cent rausquetschen wollen.
Supergau, verseuchte Gewässer, Plastik in der Nahrungskette, was juckts mich? Hauptsache meine Jacht ist groß.
 
Was genau hat jetzt ein Telefon mit der Energieversorgung zu tun? Ach wie schön es doch ist, dass Konzerne auf Sicherheit *******n und nur den letzten Cent rausquetschen wollen.
Supergau, verseuchte Gewässer, Plastik in der Nahrungskette, was juckts mich? Hauptsache meine Jacht ist groß.

Ich dachte Du willst alles verstaatlichen was zur Grundversorgung der Bevölkerung gehört? Dazu gehört für mich auch die Versorgung mit Telefon und Internet.
 
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Ich dachte Du willst alles verstaatlichen was zur Grundversorgung der Bevölkerung gehört? Dazu gehört für mich auch die Versorgung mit Telefon und Internet.
Beide Extrempunkte sind falsch. Der Staat hat bewiesen, dass er ein miserabler und ineffizienter Dienstleister ist, dafür sind Privatunternehmen asoziale und rosinenpickende Infrastrukturbauer.

Infrastruktur und Dienstleistung gehören getrennt, komplett. Der Staat bzw. auf kleinerer Ebene Länder und Gemeinden bauen und betreiben die Infrastruktur nach transparenten und durchsetzbaren Regeln, und auf dieser Infrastruktur darf jedes Privatunternehmen diskriminierungsfrei und im Wettbewerb mit allen anderen Anbietern seine Dienstleistung erbringen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Infrastruktur nicht nur da gebaut wird, wo mit der Dienstleistung die größten Gewinne erzielt werden. Und nur so können private Monopole verhindert werden, die niemals marktgerecht reguliert werden können.

Die bisherige Praxis, Netze und Dienstleistungen in einer Hand zu lassen, hat sich in beiden Richtungen als kompletter Flop erwiesen. Bundesbahn und Bundespost waren als Dienstleister so ziemlich das Übelste, das man sich vorstellen kann. Dass Private als Netzbetreiber aber auch nicht besser sind, beweisen derzeit sämtliche Kommunikationsunternehmen. Was als Grundversorgung nicht maximalen Gewinn verspricht, wird einfach gar nicht oder nur unter Zwang rudimentär angeschlossen.

Infrastruktur muss nach volkswirtschaftlichen und sozialen Aspekten gebaut werden, nicht nach betriebswirtschaftlichen. Bei der Dienstleistung muss dagegen ein maximal freier Markt gewährleistet werden und jegliche Monopolbildung unterbunden. Mit der Trennung der DB in DB und DB Netze ist ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht worden, nur muss jetzt noch der zweite Schritt, die Rückverstaatlichung der Netze, erfolgen, damit die betriebswirtschaftlichen Kriterien komplett wegfallen. Dasselbe gilt für alle Kommunikationsnetze, die schließlich auch ursprünglich alle dem Staat gehörten.

Nur wo der private Markt versagt oder ein freier Wettbewerb technisch nicht möglich ist (z.B. beim Rundfunk wegen beschränkter Bandbreite), darf und muss es eine staatliche Grundversorgung geben, die sicherstellt, dass niemand aus rein privatwirtschaftlichen Gründen vom sozialen Leben ausgeschlossen wird.
 
Ein Telefon ist nicht lebenswichtig, Energie dagegen schon.

Beide Extrempunkte sind falsch. Der Staat hat bewiesen, dass er ein miserabler und ineffizienter Dienstleister ist, dafür sind Privatunternehmen asoziale und rosinenpickende Infrastrukturbauer.
Der Vorteil bei staatlicher Obhut ist aber der, dass wir in einer Demokratie leben. Das bedeutet, wir als Volk haben die Möglichkeiten, den Staat dazu zu zwingen, besser zu werden, ohne dabei auf die Versorgung sozial schwächerer zu verzichten. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn die "Gesellschaft" nicht nur aus gleichgültigen Egomanen besteht.
 
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Ein Telefon ist nicht lebenswichtig, Energie dagegen schon.
Auch Energie ist nur in sehr begrenztem Umfang lebenswichtig. Im Zweifel reicht ein ordentlicher Stapel Holz oder eine Tonne Kohle.

In unserer Gesellschaft geht es nicht mehr um das nackte Überleben, sondern um Grundbedürfnisse. Und Kommunikation ist zweifellos ein Grundbedürfnis, ebenso wie die Teilhabe an Kultur.

Der Vorteil bei staatlicher Obhut ist aber der, dass wir in einer Demokratie leben. Das bedeutet, wir als Volk haben die Möglichkeiten, den Staat dazu zu zwingen, besser zu werden, ohne dabei auf die Versorgung sozial schwächerer zu verzichten. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn die "Gesellschaft" nicht nur aus gleichgültigen Egomanen besteht.
So viel zur Theorie. Wie die Praxis aussieht, haben Bahn und Post eindrucksvoll demonstriert.

Wie mies der Staat als Anbieter sein kann, sieht man zur Zeit an vielen Straßen und Brücken. Dahinter steht aber immerhin noch die Drohung gewaltiger volkswirtschaftlicher Verluste, an denen auch ein Schwarze-Null-Schäuble nicht vorbeikommt. Möchtest du dir ernsthaft ausmalen, wie es aussehen würde, wenn der Staat auch den gesamten Verkehr auf den Straßen abwickeln würde? Straßen sind aus gutem Grund so gut wie alle in öffentlicher Hand, während die Dienstleistungen darauf von Privatunternehmen angeboten werden.
 
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