Fotostory Das Regenbogenkind

hedgehog

Member
Registriert
Mai 2014
Alter
32
Ort
Berlin
Geschlecht
w

Hallo ihr Lieben und willkommen bei meiner ersten Fotostory! :hallo:



Ich freue mich über alle Mitleser. Wenn ihr mögt, lasst doch einen Kommentar da.



33uwtvc.jpg



--------------------


Kapitel 1: Großmutters Wunsch



[FONT=&quot]Die Abendsonne schien auf Mira herab, als sie aus dem Taxi stieg und sich vor dem Haus ihrer Großmutter wiederfand. Wie viele Jahre war sie wohl nicht hier gewesen? Innerlich kämpfte sie gegen die Gewissensbisse an, die sie nun schon seit dem Tod ihrer geliebten Oma plagten. Wäre sie nur öfters hergekommen, hätte sie besucht und Zeit mir ihr verbracht. Aber die Vergangenheit konnte keiner rückgängig machen.


[/FONT]
[FONT=&quot]
9bhshl.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Während ihres Studiums war sie ein paar Mal in den Semesterpausen hier gewesen, aber immer nur für ein oder zwei Tage. Andere Dinge erschienen ihr damals wichtiger.[/FONT]
[FONT=&quot]Seufzend blickte sich Mira um und betrachtete die Fassade des Gebäudes, das nun ihr gehörte. Kein Kratzer trübte das Antlitz des Hauses. Ob es innen wohl noch genauso aussah, wie sie es in Erinnerung hatte? [/FONT]


t9yw6h.jpg




[FONT=&quot]Zögernd, aber neugierig, trat sie die paar Stufen hinauf und öffnete die Tür. Der ihr so vertraute Anblick ließ sie innehalten. [/FONT]

bf40a1.jpg


1q25om.jpg



[FONT=&quot]Die Bilder an den Wänden, die stilvollen Möbel, der knarrende Dielenboden: jede einzelne Kleinigkeit erinnerte sie an früher. Und doch war Mira klar, dass sie sich hier wohl fühlen würde. [/FONT]
[FONT=&quot]Als sie sich bei der Umzugsfirma erkundigte, wo ihre Sachen blieben, erfuhr sie, dass diese erst am nächsten Tag eintreffen würden. Etwas enttäuscht darüber, dass sie ihren PC erst morgen zur Verfügung haben würde, legte sie sich schlafen. Gerne hätte sie weiter an ihrem Roman geschrieben. Die neue Umgebung verleihte ihr Inspiration, sodass schon unzählige Ideen in ihrem Kopf umherschwirrten.[/FONT]
[FONT=&quot]
[/FONT]
[FONT=&quot]Am nächsten Morgen sah Mira von ihrem Küchenfenster aus eine Nachbarin den Gehweg hinunter laufen. Schnell lief sie hinaus und stellte sich vor.[/FONT]


[FONT=&quot]
9tnvhc.jpg
[/FONT]​




[FONT=&quot]„Hallo, ich bin Mira Bouffon, die Enkelin von Sara Bouffon.“[/FONT]
[FONT=&quot]Die Nachbarin blickte erfreut.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ach, von Ihnen hat Sara immer gern erzählt. Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Susann. Und Sie wohnen wohl jetzt hier?“[/FONT]
[FONT=&quot]Mira bejahte.[/FONT]
[FONT=&quot]„Das freut mich sehr. Es war schon etwas seltsam, das Haus so leer zu sehen die letzten Wochen…“[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich bin auch froh, hier zu sein. Kannten Sie meine Großmutter gut?“[/FONT]
[FONT=&quot]„Aber ja! Wir beide haben uns ehrenamtlich im städtischen Kinderheim engagiert. Dort haben wir uns kennengelernt.“[/FONT]


[FONT=&quot]
23k0aw.jpg
[/FONT]​


[FONT=&quot]„Es gibt hier ein Kinderheim?“, fragte Mira und sah sogleich, wie der Blick ihrer Nachbarin traurig wurde.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ja… Aber nicht mehr lange. Die Stadt hat sich das Grundstück unter den Nagel gerissen und will eine große Apartmentanlage darauf bauen.“[/FONT]
[FONT=&quot]Susann seufzte.[/FONT]
[FONT=&quot]„Die armen Kinder! Ich würde ja noch eines aufnehmen, aber ich habe selbst schon sechs. Mehr Platz bietet mein Haus nicht.“[/FONT]



[FONT=&quot]
119cr9f.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
2n8stix.jpg
[/FONT]​




[FONT=&quot]Mira schluckte schwer. Sie hatte Willow Creek als freundliche Kleinstadt in Erinnerung, aber diese Nachricht schockierte sie. [/FONT]
[FONT=&quot]„Was passiert denn jetzt mit den Kindern?“, fragte sie.[/FONT]
[FONT=&quot]Susann zuckte mit den Schultern. „Wir versuchen, sie weiter zu vermitteln. Die anderen werden aufgeteilt und an die Heime in Merkwürdighausen und Auenhausen verschickt.“[/FONT]
[FONT=&quot]Mira spürte einen Kloß im Hals. Merkwürdighausen und Auenhausen waren sehr weit weg und galten zudem als eher rückständig. Sie bezweifelte, dass es den Kindern dort gut gehen würde.[/FONT]
[FONT=&quot]Susann entschuldigte sich, da sie noch Besorgungen zu erledigen hatte und verschwand.[/FONT]
[FONT=&quot]Mira ging zurück ins Haus und dachte an die armen Kinder. Um sich von den düsteren Gedanken abzulenken, sah sie etwas fern. Als das nichts half, las sie ein Buch. Doch selbst das konnte sie nicht auf andere Gedanken bringen.
[/FONT]


[FONT=&quot]
357lu2p.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
eeigy.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Erst das Klingeln an der Haustür riss Mira zurück ins Hier und Jetzt. Ihre Möbel waren da! In ihrer gewohnt geübten Art dirigierte sie die Möbelpacker durchs Haus, bis alles Hab und Gut am rechten Platz stand. [/FONT]
[FONT=&quot]Glücklich startete sie ihren PC und schrieb an ihrem Roman weiter. Sie war erst zufrieden, als all ihre Ideen der letzten Stunden niedergeschrieben waren. Dabei ertappte sie sich, wie ihre Gedanken immer wieder abschweiften und sie an das Gespräch mit ihrer Nachbarin erinnerten.
[/FONT]


[FONT=&quot]
8wm4k6.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Mira hielt es nicht mehr aus. Sie musste etwas tun. Also suchte sie sich die Adresse des Kinderheims im Internet heraus und rief dort an. Eine ältere Frauenstimme ertönte am anderen Ende der Leitung und stimmte sofort zu, als Mira fragte, ob sie für einen Besuch noch heute vorbeikommen könnte.[/FONT]


[FONT=&quot]
693vhg.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot]Das Kinderheim war ein grauer Klotzbau und ragte bedrohlich vor Mira auf, als diese die Stufen zur Tür hinauf schritt.
[/FONT]


[FONT=&quot]
avlx5w.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Dennoch konnte sie nicht abstreiten, dass das Grundstück tatsächlich seine Vorzüge hatte. Die zentrale Lage und die Nähe zum Park waren der Stadt wohl auch aufgefallen. Jetzt, wo Willow Creek als aufstrebende City bekannt wurde, benötigte die Stadt dringend Prestigeobjekte. Da war so ein Kinderheim wohl nur im Weg. [/FONT]
[FONT=&quot]Mira war etwas mulmig, als sie an die Tür klopfte. Leise Kinderstimmen waren zu hören und durch die Glasfenster konnte sie mehrere Jungen und Mädchen erkennen.[/FONT]


[FONT=&quot]
34958up.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Sie trat ein und blickte sich um. Der große Raum war zwar nur karg eingerichtet, strahlte aber dennoch Wärme aus. In einer Ecke befanden sich Sofas und ein Bücherregal. Mehrere Kinder saßen dort und lasen still vor sich hin. Andere spielten Fangen. Am anderen Ende entdeckte Mira eine ältere Dame. Das musste die Leiterin sein, mit der sie sich am Mittag am Telefon unterhalten hatte. Sie stellte sich vor.[/FONT]


[FONT=&quot]
2yxrvyx.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]„Hallo Frau Bouffon. Das freut mich aber, dass Sie vorbeikommen. Ich habe gehört, Sie sind neu in der Stadt und in das Haus von Sara gezogen.“[/FONT]
[FONT=&quot]Mira nickte. „Ja, ich bin ihre Enkeltochter.“[/FONT]
[FONT=&quot]Die Leiterin strahlte. „Aber natürlich. Sie sind ihr wie aus dem Gesicht geschnitten!“ Dann wurde sie ernst. „Aber Sara wäre sehr unglücklich, wenn sie wüsste, was hier gerade passiert. Gott hab‘ sie selig. Sie wäre am Boden zerstört, wo sie doch die meisten der Kleinen mit groß gezogen hat…“[/FONT]
[FONT=&quot]Traurig blickte sich die Leiterin im Raum um. Dann flüsterte sie: „Leider sind Sie die einzige Besucherin schon seit Wochen. Ich fürchte, die Kinder müssen wieder einmal die Stadt verlassen.“[/FONT]
[FONT=&quot]Die Leiterin führte sie in den Schlafsaal der Kinder. Mira stockte der Atem. So viele Kinder auf so beengtem Raum! Sie konnte sich kaum vorstellen, wie es sein müsste, hier aufzuwachsen.[/FONT]


[FONT=&quot]
21o966a.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
idswpl.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Sie wollte gar nicht daran denken, wie es ihnen wohl in Merkwürdighausen oder Auenhausen ergehen würde. Mira seufzte schwer und ging mit der Leiterin zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort setzte sie sich auf eines der Sofas und ließ die Szenerie auf sich wirken. Die meisten Kinder schienen fröhlich zu sein, viele lasen Bücher. Mira musste daran denken, wie sie selbst als Kind Bücher verschlungen hatte, um der Realität zu entkommen. Jetzt als erwachsene Frau wollte sie mit ihren Romanen dazu beitragen, dass dies auch weiterhin möglich war.
[/FONT]


[FONT=&quot]
6jlu7s.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
24fikgo.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Sie ertappte sich bei dem Gedanken, eines der Kinder zu sich zu nehmen. Warum sonst war sie auch hier? Das Haus war groß genug. Und vielleicht war es auch Schicksal, dass das alles gerade jetzt passierte? Ihre Großmutter hätte es sicher gewollt, dachte sich Mira und ließ den Blick über die vielen Kinderköpfe schweifen. Aber welches Kind hatte es verdient? Alle doch. Es war unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. [/FONT]
[FONT=&quot]Da entdeckte sie ein kleines Mädchen auf der anderen Seite des Raumes. Abseits von den anderen Kindern, saß es an einem kleinen Tisch und malte.[/FONT]


[FONT=&quot]
2qurq1d.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Mira lief zu ihr herüber. [/FONT]
[FONT=&quot]„Hallo, ich bin Mira und wer bist du?“[/FONT]
[FONT=&quot]Das Mädchen blickte nicht auf.[/FONT]
[FONT=&quot]„Antonia“, flüsterte es und griff nach einem roten Stift.[/FONT]
[FONT=&quot]„Und was malst du da?“[/FONT]
[FONT=&quot]Das Mädchen hielt inne.[/FONT]
[FONT=&quot]„Sieht man das etwa nicht?“ Helle blaue Augen sahen Mira nun bestürzt ins Gesicht.[/FONT]
[FONT=&quot]Erschrocken über ihre dumme Frage sah Mira auf das Blatt Papier und erkannte einen Regenbogen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Aber natürlich erkennt man das. Entschuldige bitte. Das ist ein Regenbogen, oder?“[/FONT]
[FONT=&quot]Antonia nickte nur und malte weiter.
[/FONT]


[FONT=&quot]
2hovgd3.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Mira hockte sich neben sie und schaute ihr dabei zu.[/FONT]
[FONT=&quot]Irgendwann, es waren vielleicht vier Minuten vergangen, flüsterte das Mädchen:[/FONT]
[FONT=&quot]„Verrat es keinem, aber ich komme aus dem Regenbogenland. Ich bin dort geboren. Doch bei einem Gewitter hat mich der Regen hierher gespült und jetzt kann ich hier nicht mehr weg.“[/FONT]
[FONT=&quot]Sie drückte die Mine so fest auf, dass sie beinahe zerbrach und legte die Stirn in Falten, die Augen fest auf die bunten Farben auf dem Blatt Papier gerichtet.[/FONT]
[FONT=&quot]Mira fühlte sich, als müsste sie zugleich weinen und lachen. Antonia schien eine blühende Phantasie zu haben. Und doch musste ihr in der Vergangenheit schlimmes widerfahren sein, warum sonst flüchtete sie sich in solche Geschichten?[/FONT]
[FONT=&quot]„Du musst nicht unbedingt hierbleiben“, sagte Mira vorsichtig und beobachtete, wie Antonia den Stift beiseitelegte. Dann fuhr sie fort. „Du könntest mit mir kommen. Ich wohne ganz in der Nähe und hätte ein Zimmer für dich.“[/FONT]
[FONT=&quot]Antonia sah sie forschend an. Sie schien nicht überzeugt zu sein und vermutete wohl einen üblen Scherz.[/FONT]
[FONT=&quot]Doch als Mira die Leiterin herbeirief und auch ihr das Angebot machte, konnte Antonia ein Strahlen nicht mehr unterdrücken.[/FONT]


[FONT=&quot]
2utg2v4.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
2qujkie.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Während Mira die Formalitäten klärte, verabschiedete sich Antonia von den anderen Kindern, die nicht so richtig zu verstehen schienen, was hier vor sich ging. Draußen angekommen, bemerkte Mira, wie traurig das kleine Mädchen war.
[/FONT]


[FONT=&quot]
5fnqc9.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]„Keine Sorge. Du wirst neue Freunde finden!“, munterte sie Antonia auf und lächelte. Das Mädchen erwiderte das Lächeln und trabte hinter ihr her die Straße hinunter.[/FONT]


[FONT=&quot]
2zeczn8.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
vwvei8.jpg
[/FONT]​



[FONT=&quot]Auf dem Heimweg wurde Mira erst so richtig klar, was sie getan hatte. Sie hatte ein Kind adoptiert, für das sie den Rest ihres Lebens verantwortlich sein würde. Bevor ihr Zweifel kommen konnten, dachte sie an ihre Großmutter. Sie war sich sicher, dass das ihr Wunsch gewesen wäre und sie das Richtige getan hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]„Wow, das ist aber ein großes Haus. Wohnst du hier ganz alleine?“, fragte Antonia, als sie vor der Eingangstür standen. [/FONT]
[FONT=&quot]„Jetzt nicht mehr“, antworte Mira und strahlte ihre Tochter an.[/FONT]


[FONT=&quot]
33ux642.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
[/FONT]
 
Ohh... schon zu Ende gelesen... wie gehts denn weiter?
Schöne Geschichte bis jetzt. :up::nick:
 
Sehr schöner Anfang bisher! Schöne Bilder passend zum Text. Ich werde deine Geschichte gerne weiter verfolgen ;) Hoffentlich schreibst du schnell weiter!

MfG Sterni :hallo:
 
Vielen Dank für eure lieben Kommentare! Die ermutigen mich auf jeden Fall, mich ein bisschen mehr zu beeilen. ;)

In letzter Zeit war sehr viel zu tun, aber ich hoffe den nächsten Teil innerhalb der kommenden Woche fertig zu bekommen und einstellen zu können.
 
Kapitel 2: Geheimniskrämerei

[FONT=&quot]Mira wachte schon früh am Morgen auf, es war noch dunkel draußen und die Sonne nicht zu sehen. Seit einer Woche lebte Antonia nun schon bei ihr. Zwar schien sich das Mädchen schnell an die neue Umgebung gewöhnt zu haben, doch war sie sehr zurückhaltend und sprach kaum ein Wort. Meistens saß sie in ihrem Zimmer und malte still vor sich hin. [/FONT]
[FONT=&quot]Da Wochenende war, beschloss Mira heute mit ihrer Tochter einen Ausflug zu machen. Vor wenigen Tagen hatte ein Freibad am Stadtrand eröffnet, vielleicht würde Antonia im Wasser etwas lebhafter werden?![/FONT]
[FONT=&quot]Beim Frühstück sprach Antonia wieder einmal kein Wort. Auf Miras Fragen antwortete sie entweder mit einem Nicken oder einem Kopfschütteln. Auch als Mira ihr erzählte, dass sie heute einen Ausflug machen würden, reagierte sie nur mit einem Schulterzucken.[/FONT]
[FONT=&quot]Mira hatte etwas mehr Vorfreude erwartet, doch ließ sie sich nicht von ihrer Idee abbringen.[/FONT]
[FONT=&quot]Nach einer schweigsamen Fahrt durch die Stadt kamen sie endlich am Freibad an.[/FONT]

[FONT=&quot]
259h4w1.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot] Mira war ganz begeistert von der Größe der Pools, sie hatte sich alles viel kleiner vorgestellt. Doch als sie zu Antonia hinab blickte, erkannte sie Enttäuschung, wenn nicht sogar Verzweiflung in den Augen ihrer Tochter.[/FONT]
[FONT=&quot]„Was hast du denn?“, fragte sie und schaute bestürzt.[/FONT]
[FONT=&quot]Antonia quollen Tränen in die Augen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ich… Ich kann doch aber gar nicht schwimmen!“, presste sie hervor und schluckte schwer.[/FONT]

[FONT=&quot]
iv8lub.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot]Mira seufzte.[/FONT]
[FONT=&quot]„Das macht doch nichts. Ich kann es dir beibringen! Komm, lass uns die Badesachen anziehen und dann sehen wir weiter.“[/FONT]
[FONT=&quot]Antonia schien noch nicht ganz überzeugt, folgte Mira aber in die Umkleidekabine.[/FONT]

[FONT=&quot]
2u6eoaw.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot]Der Badeanzug, den Mira erst vor wenigen Tagen für ihre Tochter gekauft hatte, passte wie angegossen und auch Antonia strahlte über das ganze Gesicht, als sie sich im Spiegel sah.[/FONT]

[FONT=&quot]
2vsokso.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot]Zum Glück war es noch so früh am Morgen, dass sie eines der Becken fasst für sich allein hatten. Mira freute sich innerlich, als sie merkte wie Antonia ihr vertraute und ihre Anweisungen befolgte. Schon bald waren kleine Erfolge zu erkennen und mit Miras stützender Hand schwebte Antonia bald durchs Wasser.[/FONT]

[FONT=&quot]
343knm0.jpg

[/FONT]​

[FONT=&quot]Als es Mittag wurde bereitete Mira am Grill ein paar Veggie-Burger vor, während ihre Tochter mit anderen Kindern spielte. Aus der Ferne beobachtete Mira, wie Antonia viel Spaß zu haben schien. Auch beim gemeinsamen Essen blühte sie auf und erzählte begeistert von den neuen Freundschaften, die sie geschlossen hatte. [/FONT]

33xa5ic.jpg


29w65vc.jpg


eqr1oy.jpg


2s8n5hw.jpg


[FONT=&quot]Mira war froh, diesen Ausflug gemacht zu haben. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass ihre Tochter auch in den nächsten Wochen weiter auftauen würde.[/FONT]

[FONT=&quot]Eine Gelegenheit dazu bot sich schon am nächsten Tag. Es war Sonntag und Mira arbeitete gerade an ihrem Roman, als ihr Telefon klingelte. Es war Susann, ihre Nachbarin und gute Freundin ihrer Großmutter. Sie erzählte von einem Abendessen, das eine Nachbarsfamilie veranstaltete und lud Mira und Antonia dazu ein.[/FONT]
[FONT=&quot]„Das wäre doch eine gute Gelegenheit die Nachbarschaft besser kennenzulernen! Es kommen noch ein paar andere. Und die Familie hat ebenfalls eine kleine Tochter, dann ist es für Antonia auch nicht so langweilig.“[/FONT]


[FONT=&quot]
5ximw4.jpg
[/FONT]

[FONT=&quot]Mira war begeistert und sagte sogleich zu. Dann ging sie in Antonias Zimmer und fand ihre Tochter malend vor. „Rate mal, was wir heute Abend machen!“ Antonia sah sie gespannt an. „Gehen wir ins Kino?“ Mira schmunzelte, schüttelte dann aber den Kopf, nicht ohne auf ihren innerlichen Merkzettel einen Kinobesuch für die nächsten Tagen vorzumerken.[/FONT]
[FONT=&quot]„Wir gehen zu einem Abendessen! Der perfekte Anlass für das Kleid, dass ich dir besorgt habe.“[/FONT]


[FONT=&quot]
nb52it.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
205r1bq.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Antonia schien nicht sonderlich begeistert, zog sich aber bereitwillig um, als es zu dämmern begann.[/FONT]

[FONT=&quot]Das Haus der Nachbarsfamilie war riesig. Außer ihnen waren noch Susann, sowie zwei andere Nachbarn zu Gast. Während die Gastgeber das Essen zubereiteten und an der Bar Getränke mixten, folgte Antonia der kleinen Olivia nach oben auf deren Zimmer. Sie verstanden sich sogleich gut miteinander und spielten mit dem Puppenhaus. [/FONT]

[FONT=&quot]
2mewmj9.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Nach einer Weile musste Antonia auf die Toilette und fragte Olivia nach dem Weg. Als sie die Treppe hinunterkam, fielen ihr die beiden anderen Gäste auf, die sie noch nie gesehen hatte. [/FONT]

[FONT=&quot]
rm1l55.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Es waren ein großer, dicker Mann und eine zierliche, großgewachsene Frau, die in einer Sitzecke saßen und sich leise unterhielten. Antonia kam das Verhalten der beiden seltsam vor. Warum flüsterte der Mann und warum zischte die Frau so bei ihrer Antwort? [/FONT]

[FONT=&quot]
29fz6sy.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Vorsichtig schlich sie sich heran und drückte sich an die Wand. Die beiden hatten sie offensichtlich noch nicht bemerkt. Bald war sie nah genug herangekommen, um zu verstehen, worüber die beiden sprachen.[/FONT]
[FONT=&quot]„Bist du dir ganz sicher, dass Carlsen den Umschlag bekommen hat?“, fragte der Mann und beugte sich dabei weit vor.[/FONT]
[FONT=&quot]„Ganz sicher! Ich bin doch keine Anfängerin!“, erwiderte diese schnippisch und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.[/FONT]
[FONT=&quot]„Gut, dann können wir jetzt nur abwarten und hoffen, dass alles gut läuft. Nächste Woche Freitag tagt das Gremium. Dann zählt es!“[/FONT]

[FONT=&quot]
2q8u4h5.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Antonia verstand kein Wort. Wer war Carlsen? Und was um Himmels Willen war ein Gremium? Ihre Gedanken wurden je von der Stimme der Gastgeberin unterbrochen, die zu Tisch rief. Schnell versteckte sich Antonia, als der Mann und die Frau aufstanden und ins Esszimmer gingen. Sie wartete einen Augenblick bis Olivia die Treppe herunterkam. „Und, hast du die Toilette gefunden?“, fragte diese. Antonia nickte nur stumm und folgte ihr dann zu den anderen.[/FONT]

[FONT=&quot]Beim Essen herrschte eine ausgelassene Stimmung. Antonia beobachtete, wie der dicke Mann mit dem Gastgeber plauderte, während die Frau mit Mira und Susann sprach. Soweit sie es mitbekam, ging es dabei um belanglose Dinge wie das Wetter oder irgendwelche Erwachsenen-Sachen, die sie nicht verstand.
[/FONT]

[FONT=&quot]
avsxsw.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]
5fj5s2.jpg
[/FONT]

[FONT=&quot]Als alle gegessen hatten, schlug die Mutter von Olivia vor, dass Antonia ja bei ihnen übernachten könnte. Sie hatte sehr wohl gemerkt, wie gut sich die beiden Kinder verstanden. Und da die Schule am nächsten Tag wegen einer Vollversammlung der Lehrer erst am späten Vormittag begann, bot sich das geradezu an. Mira stimmte zu und Antonia strahlte über das ganze Gesicht. Schnell war ein zweites Bett in Olivias Zimmer aufgestellt und nach kurzer Zeit waren die beiden auch schon eingeschlafen.[/FONT]



[FONT=&quot]
10idls9.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]Indes hatte sich die Abendgesellschaft im Haus verteilt. Während die einen im Wohnzimmer einen kleinen Umtrunk zu sich nahmen, schlug Susann Mira vor, sich auf die Terrasse zu setzen. Dort angekommen begann Susann sogleich zu flüstern. „Sind die beiden nicht komisch?“ Sie deutete ein Kopfnicken in Richtung Wohnzimmerfenster an. „Wer?“, fragte Mira. Susann seufzte. „Dieser Herr Paschke und die Frau van Hoven. Ist dir aufgefallen, wie sich die beiden immerzu gesiezt haben und behaupteten sich noch nie zuvor begegnet zu sein? Die van Hoven ist stadtbekannt! Sie hat ein Vermögen geerbt und lebt in einer Luxusvilla im Zentrum. Der Herr Paschke ist meines Wissens Unternehmer und noch nicht lange in der Stadt. Aber ist es nicht seltsam, wie vertraut die beiden scheinen?“[/FONT]
[FONT=&quot]Mira blickte durch das Wohnzimmerfenster und tatsächlich war auch aus dieser Entfernung eine gewisse Vertrautheit zwischen den beiden zu erkennen.[/FONT]


[FONT=&quot]
11lr9tv.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]„Aber warum sollten sie lügen und vorgeben, sich nicht zu kennen?“ Susann zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber diese Bohnenstange von Frau war mir schon immer unsympathisch… Ich kann mich an das Sommerfest des Kinderheimes von vor zwei Jahren erinnern. Die van Hoven hatte uns einen kurzen Besuch abgestattet, sich von der Presse mit den Kindern fotografieren lassen und kaum waren die Journalisten weg, war auch sie wie vom Erdboden verschwunden. Kein bisschen Geld hat sie gespendet, aber in den Zeitungen war ganz groß ihr Foto!“[/FONT]
[FONT=&quot]Mira konnte es nicht glauben. Diese Frau schien wahrlich keine anständige Person zu sein.[/FONT]
[FONT=&quot]Da es schon nach Mitternacht war, verabschiedete sich Mira bald darauf von den Gastgebern. Susann begleitete sie noch zur Tür. „Ich bleibe noch ein bisschen und behalte die beiden im Auge.“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht.[/FONT]


[FONT=&quot]
wryjvs.jpg
[/FONT]


[FONT=&quot]„Mach das“, erwiderte Mira. „Und dann berichtest du mir alles!“ Susann nickte und wartete, bis das Taxi mit Mira weggefahren war.[/FONT]


[FONT=&quot]
[/FONT]


 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten