Fotostory Fight for hope! ~FS von mir und Fragezeichen~

Schön, dass es dir gefällt. ;) Was hälst du von Issi? *neugierigbin* *ggg*
 
Die arme Lucy! Und diese Issi geht ja mal gar nicht. Egozentrische Zicke, die merkt gar nicht, dass Lucy so fertig ist.
Der Hund ist mal wieder ziemlich mysterös. Meine Theorie ist immer noch, dass Ariva und er eigentlich keine Tiere sind sondern Menschen, die sich in Tiere verwandeln können.
Sehr spannend! Und wie Lucy das jetzt mit dem Treuetest handhaben wird interessiert mich sehr...
 
Schön, dass es dir gefällt. ;) Was hälst du von Issi? *neugierigbin* *ggg*

Na ja, mit so einer wie Issi war ich auch eine Zeit lang befreundet... irgendwann hatte ich keine Lust mehr und hab die Freundschaft beendet.
Issi ist halt einfach egoistisch... die klassische Zicke ^^ Außer du hast irgendwas besonderes mit ihr vor :p
 
Kapitel 9

So, ohne große Einleitung hier Kapitel 9 :)
Viel Spaß beim :read:





Kapitel 9


„Lucy?“ Es war sicher schon die zehnte Frau in der Umgebung, die Ceel ansprach und bisher hatten ihn alle stehen lassen. Diese Frau aber antwortete mit zittriger Stimme: „J-ja?“ Wenn sie es war, würde sie gleich Angst bekommen. Wenn sie es nicht war, würde sie ihm vermutlich zwischen die Beine treten oder ihn alternativ mit ihrer Handtasche verprügeln. „Ich hasse Gideon“, schoss es ihm durch den Kopf. „Bleib ganz ruhig. Du musst mit mir kommen. Wenn nicht, wirst du sterben.“, erklärte er und bereitete sich schon auf die Schläge vor. Es kam nichts. Rein gar nichts. Einen Moment lang konnte er nicht einmal ihren Atem hören, dann aber rannte sie weg. Es war die richtige. So viel stand fest. Er legte die Fingerspitzen an die Wand, neben der er lief und folgte ihren Schritten. Ab und zu stolperte er, aber daran hatte er sich mit der Zeit bereits gewöhnt. Sie lief weiter und wurde schneller, während Ceel dicht hinter ihr blieb. „Hallo, Süße“, zischte eine dunkle Stimme, als Lucy schon dem nächsten Vampir in die Arme lief. „Der Armen bleibt auch nichts erspart“, dachte sich Ceel noch, bevor er sich einmischte.

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„Am Besten, wir klären das hier ganz friedlich und du verziehst dich einfach wieder in deine Fledermaushöhle. Was hältst du davon?“, erkundigte er sich bloß beiläufig, um Zeit zu gewinnen. Der Nachteil an Kämpfen gegen Vampire war, dass sie so gut wie keine Geräusche von sich gaben, wenn sie sich bewegten, so konnte Ceel den Schlag nicht einmal erahnen, der im nächsten Moment seinen Magen traf. Noch zusammen gekrümmt versuchte Ceel einen Schlag zu landen und verfehlte den Vampir deutlich. „Gut gezielt, Freak“, lachte der Vampir. Nun überflog ein Lächeln die Lippen des Jägers. „Das passiert mir aber nur, bis ihr Deppen beginnt euch über mich lustig zu machen“, entgegnete er, schlug erneut zu und traf den Vampir direkt ins Gesicht. Wenn die Stimme erst da war wusste er genau, wohin er schlagen musste. „Verstehe“, zischte der Vampir. „Du bist das also... Die dich kennen, nennen dich den blinden Söldner.“ Wieder ein Lachen vom Jäger. „Nein. Die mich kennen, nennen mich Ceel.“ Noch einmal schlug er zu. Diesmal traf er exakt den Kiefer und die Eckzähne brachen ab.

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Nur die Spitzen, doch das reichte bereits. Seine Muskeln entspannten sich. Sobald ein Vampir nicht mehr beißen konnte, gab er den Kampf auf und verzog sich. Entspannt wartete der Jäger auf ein Aufatmen der jungen Frau. Nichts. Der Vampir griff den jungen Mann am Kragen, zog ihn zu sich und zischte etwas in sein Ohr. Entweder waren die Worte nicht in Ceels Sprache oder aber der Vampir war vor Schmerzen unfähig zu artikulieren. Doch weshalb floh er nicht? Durch die Stille drang das dunkle und bedrohliche Bellen eines Hundes. Nicht mal eine Sekunde, dann hatte Ceel begriffen. Gerade noch schnell genug duckte der Jäger sich und sprang nach hinten weg. Es gab nur einen Grund, aus dem ein verwundeter Vampir blieb: Es war noch ein zweiter da, der Kampffähig war oder wenigstens auf Rache aus.

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„Mistvieh!“, fauchte eine Vampirfrau, die nun um ein Haar den anderen Vampir geschlagen hätte. Eben schon war dieser seltsamen Beute jemand zur Hilfe gekommen und jetzt, wo sie ebenfalls Verstärkung geholt hatte, passte bereits ein anderer auf die Frau auf. Ceel hörte, wie die beiden, wild knurrenden, Hunde sich auf die Vampirfrau stürzten und ihre Zähne in ihr Fleisch schlugen. Dieses Monster würde nie wieder jagen. Der andere Vampir wartete nicht ab, bis seine Kumpanin völlig zerfleischt wurde, sondern floh, bevor er an die Reihe kam. Auch Ceel konnte sich etwas schöneres vorstellen, pfiff die Hunde zurück und jagte eine der tödlichen Silberkugeln in den Körper der Vampirfrau. „Asche zu Asche, Staub zu Staub. Ich übergebe sie in deine Gnade, Herr“, flüsterte der Jäger.

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Noch etwas angeschlagen lauschte Ceel in die Stille. Keine Schritte, nur leicht panisches Atmen. Lucy war noch da. Jetzt mussten sie sich ernsthaft überlegen, wie es weiter gehen sollte. Sanft spürte er einen flauschigen Kopf, der sich zärtlich an sein Bein drückte. „Danke, mein Mädchen“, flüsterte er der zutraulichen Hündin zu und fuhr mit den Fingerspitzen über ihren Rücken. Ein raues Bellen von dem Schäferhund, der auch Lucy nicht fremd war, unterbrach die Szene und sofort drehte sich die Hündin um und lief zu ihm. „Tja“, bemerkte Ceel in Lucys Richtung: „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“ Ihm war klar, dass sie nicht lachen würde, aber vielleicht entspannte sie sich so wenigstens ein bisschen. Die junge Frau machte keine Anstalten, sich zu verweigern, als der Jäger sie bat, mit ihm zu kommen. Als hätte sie gegen ihren eigenen Verstand kapituliert, tapste Lucy willenlos hinter dem Fremden Mann mit der großen Sonnenbrille her. „Sie hat wohl keine Kraft mehr. Aber wer würde so was schon mitmachen? „Mir hat ein Angriff ja schon gereicht“, überlegte der Jäger noch und ging schweigend die Strecke bis zum Lagerhaus vor ihre her. Er musste sich nicht umdrehen. Er würde hören, wenn sie weglief. Doch sie lief nicht.

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„Schon wieder??!! Zwei mal an einem Abend? Verdammt, jetzt fordern uns diese Biester aber heraus!“ Aufgebracht hatte Ceel den Anführer der kleinen Truppe noch nie erlebt. In Ordnung, Gideon war manchmal besorgt oder ein wenig angefressen, doch im Grunde war er immer ruhig und immer sachlich. Jetzt war er sauer und Ceel war mit seinem Bericht noch nicht einmal fertig. „Es... waren zwei“, schob er hinterher. Gideon atmete tief durch und legte Ceel dann die Hand auf die Schulter. „In erster Linie ist wichtig, dass weder dir, noch der Frau etwas passiert ist. Alles andere lässt sich später noch regeln.“ „Regeln? Mit diesen Bestien? Ich schlage vor, wir gehen in den Wald. Die Biester provozieren es doch gerade zu“, mischte Drac sich ein. Drac war ein blasser junger Mann mit langen schwarzen Haaren. Obwohl er keiner war, sah er aus wie das wandelnde Klischee eines Vampirs und oft genug war er so behandelt worden. Er suchte nur einen Anlass, die Regeln zu brechen und endlich ungebremst Jagd auf die Monster zu machen. Gründe gab es genug und ob die Monster dann in die Stadt kamen war ihm eigentlich auch völlig egal. „Wir helfen keinen Menschen, wir töten Monster. Die Menschen sind nur die lebenden Köder“, hatte er zu Ceel gesagt, als dieser noch neu war. Seitdem konnte Ceel ihn nicht mehr leiden, doch ein guter Jäger war er mit Sicherheit.

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„Kommt nicht in Frage“, erwiderte Gideon, doch Drac gab noch nicht auf. „Was ist mit dir, Crayne? Du sprichst ja noch nicht mal darüber, wieso du sie jagst... Was hindert dich, mit mir in den Wald zu gehen?“ Nun war er zu weit gegangen. „Drac!“, fuhr Allec seinen Kumpanen an. Keine Chance. Drac sah nun mal die Möglichkeit und bis er endgültig auf Granit gebissen hatte, würde er nicht aufhören. „Was ist mit dir Ceel? Dein Leben haben die Viecher doch auch versaut oder willst du mir erzählen du schluckst gerne jeden Abend Schmerzmittel, bis du irgendwann einpennst?!“ Normalerweise war Drac ganz umgänglich, doch einmal in der Woche schien in seinem Gehirn ein Kurzschluss statt zu finden, der ihn daran hinderte seinen Hass im Zaum zu halten. Ruhig zog Ceel die Brille ab. Vier dünne Narben zeichneten sein Gesicht mit Schmerzen, wo einst blaue Augen funkelten. „Ich hasse das Biest, das mir das angetan hat. Aber nur, weil ein Monster mich verwundet hat, muss ich sie nicht alle hassen. Es hat mein Leben nicht versaut, Drac. Bloß verändert.“ Drac war wütend, doch er wusste, dass keiner von seinen Kollegen ihn jemals ganz verstehen konnte. „Also gut... Dann schlagt was besseres vor.“

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Einen Moment herrschte eine Stille, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Crayne beobachtete, wie Champ zu der jungen Frau lief. Er setzte sich vor sie, sah sie aus seinen treuen Augen an, legte sich dann auf den Rücken und bettelte darum, von ihr gekrault zu werden. Zunächst zögerte Lucy. Offenbar saß der Schock noch ziemlich tief, doch schon nach wenigen Augenblicken, hockte sie vor dem jungen Hund auf dem Boden und fuhr mit den Fingerspitzen durch sein zottiges Fell. Crayne wusste nur zu gut, wie sie sich jetzt fühlte. Das Gefühl der Geborgenheit und das Wissen nicht allein zu sein, konnte von keinem Menschen so gut vermittelt werden, wie von der Zuneigung eines Hundes. Wie oft hatte Champ seinen Herrn wohl schon aufgeheitert, wenn dieser mit den Gedanken wieder völlig in der Vergangenheit festsaß.

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Auch Gideon entging Champs Verhalten nicht. „Vielleicht gar keine schlechte Idee“, murmelte der Anführer vor sich hin, sah dann zuerst Crayne und daraufhin Lucy an. „Ich habe eine besser Idee“, sagte er schließlich. „Crayne wird Sie von jetzt an beschützen. Ab morgen werden Champ und er bei Ihnen wohnen. Sie können natürlich ablehnen, doch dann werden die Vampire sie höchstwahrscheinlich früher oder später töten.“ Crayne sagte gar nichts. Er hatte sich daran gewöhnt, dass Gideon über seinen Kopf hinweg entschied.

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Super geschrieben und der brutale Teil...uargh. Ceel ist ja ne coole Socke.
Und ich hab mich in Champ verliebt! Ich will ihn knuddeln!
Sehr schön, dass er mit Crayne jetzt zu Lucy zieht.
 
Ich mag Ceel auch. :) Champ ist sowieso der süssteste, knuddeligste Hund, den es gibt.:love:

Und ich denke, Lucy und Crayne finden es nicht so schön, dass sie gezwungenermassen zusammenziehen müssen. :D

Und dass du Issi nicht magst, ist perfekt. Sie wurde erschaffen, um gehasst zu werden. :D:p

@Sophie: ja...doch..;) Wir haben schon noch etwas mit ihr vor, wird aber nicht verraten. ;) :p
 
Kapitel 10

So, das nächste kommt wieder von Mirja :)

Viel Spaß beim :read:




Kapitel 10

Lucy erstarrte in ihrer Bewegung, ihre streichelnden Finger hielten inne und sie hob ruckartig den Kopf. Einziehen? Bei ihr? Nun bemerkte sie auch, dass sie von allen Anwesenden angestarrt wurde. Na super! Anscheinend wurde eine Reaktion von ihr erwartet, aber das war ihr zur Zeit nicht möglich, denn der Vorschlag von Gideon hatte ihr schlichtweg die Sprach verschlagen. Als feststand, dass Lucy nichts sagen würde, rieb Gideon seine Hände und verkündete gelassen: „Gut, dann ist das also abgemacht. Crayne, du packst bitte deine Sachen. Morgen ziehst du zu Lucy." Crayne sah ebenfalls ein bisschen so aus, als ob ihn gerade ein Zug überfahren würde, aber auch er widersprach nicht.

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Champ winselte und drückte sich an Lucy. Es gefiel ihm eindeutig nicht, ignoriert zu werden. Geistesabwesend senkte Lucy wieder den Kopf und fuhr damit fort, durch sein weiches verwuscheltes Fell zu streicheln. Ihre Gedanken rasten. Crayne würde einziehen...bei ihr! Ihr heftiges Herzklopfen bei dem Gedanken schob sie auf die Wut, übergangen worden zu sein. Das konnte doch nicht wahr sein, dass einfach über ihren Kopf hinweg entschieden wurde, dass er bei ihr einziehen würde! Es war ihre Wohnung! Ihre Zuflucht! Und wenn da jetzt ein anderer mit reinkommen würde, wäre es nicht mehr das selbe...Und wo sollte er überhaupt schlafen? Sie hatte nur das eine Bett in ihrem Schlafzimmer und das würde sie bestimmt nicht mit ihm teilen.
Oh gott, sie wollte nach hause! ihr war bewusst, dass sie das in den letzten zwei Tagen verdammt oft gedacht hatte. Aber nachdem, was in diesen letzten zwei Tagen passiert war, verwunderte sie das nicht wirklich. Aus diesem Gedanken heraus, hob sie wieder den Kopf und sagte: "Ähm...ich geh dann jetzt nach hause, OK?"

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Gideon wandte sich ihr zu. Er hatte gerade noch leise mit Crayne gesprochen und sah sie nun wieder an. "Ja, machen Sie das. Crayne wird dann morgen früh zu Ihnen kommen." Lucy nickte mechanisch. Sie hätte jetzt zu allem ja und Amen gesagt, wenn man sie jetzt nur wieder nach hause ließ. In ihr kuscheliges, gemütliches Zuhause, wo sie sich im Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen würde. Am besten solange, bis ihr Verstand endlich kapieren würde, dass die letzten zwei tage alles nur ein Traum gewesen war. Dann würde sie wieder aufwachen und nichts davon wäre geschehen. Kein merkwürdiger Angriff und kein verwundeter Arm, keine Panik in der Wohnung und auf der Straße. Aber andererseits hätte sie dann auch ihre Mizie nicht kennen gelernt und den süßen Champ und Crayne... Moment! Crayne? Wie hatte der sich denn jetzt in ihre Gedanken geschlichen? Und dann ach noch bei den guten Dingen...Crayne gehörte zu den Verrückten, die der Meinung waren, es würde Vampire, Werwölfe und sogar Gastaltwandler geben! Und das war ja nun völlig an den Haaren herbeigezogen!

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„Alles klar“, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. „Und die Angriffe der letzten zwei Tage waren auch Einbildung und an den Haaren herbeigezogen?“ Lucy seufzte. Manchmal konnte ihre innere Stimme doch recht nervend sein...vor allem wenn sie Recht hatte! Etwas war hier in den letzten zwei Tagen definitiv passiert und vielleicht sollte sie langsam mal anfangen, über ihren Tellerrand hinaus zu sehen und akzeptieren, dass es möglicherweise doch mehr geben könnte, als ihr Verstand einsehen wollte. Mit einem Schaudern drehte sie sich nochmal um, aber das große Haus, wo Gideon und seine Männer ihren Sitz hatten, war nicht mehr zu sehen. Es gab einen sehr vernünftigen Grund, warum sie das alles nicht glauben wollte. Wenn das wirklich alles der Wahrheit entsprach, bedeutete das für sie, dass sie Nacht für Nacht in Gefahr war. Dass all die Monster unter ihrem Bett, als sie noch ein Kind war, wirklich existierten. Wenn es Vampire und die anderen Monster wirklich gab...Verdammt nochmal, dann würde sie sich in ihrer Wohnung einschließen müssen! Dann würde sie sich nie wieder trauen, auch nur einen Schritt nach draußen zu setzen und... Ein ganz anderer Gedanke schoss Lucy plötzlich durch den Kopf. Ihre Wohnung... Als sie das letzte mal dort gewesen war, hatte eine verrückte Frau, nach ihren neusten Erkenntnissen wahrscheinlich eine VAMPIRfrau, ihr Wohnzimmerfenster zerstört! Entsetzen durchströmte sie, als sie abrupt stehen blieb und sich an den Schrecken erinnerte, der ihr dort in ihrer Wohnung widerfahren war. Ein Zittern überlief sie und ihr Herz fing an zu rasen. Und irgendwie bekam sie gerade nicht mehr genug Luft. Sie atmete keuchend ein und aus und dann kamen die Tränen. Sie ließ sich an einer Häuserwand zu Boden sinken, während ihr Körper von krampfhaften Schluchzern geschüttelt wurde.

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"Hey." Lucy zuckte heftig zusammen, als etwas sie an der Schulter berührte. Sie hob den Kopf und sah direkt in Craynes dunkle Augen. Die Augenbrauen waren zusammengezogen, aber was er dachte, wusste Lucy beim besten Willen nicht. Sie richtete sich auf und sagte: "Es geht mir gut, alles in Ordnung." Sie glaubte, zu hören wie Crayne etwas sagte. "Ja, natürlich. Was auch sonst." Das war aber so leise gewesen, dass sie sich nicht sicher war, ob sie es sich nicht doch eingebildet hatte. Als sie Crayne nachdenklich anblickte, war sein Gesicht unbewegt. Nichts darin verriet, ob er gerade etwas gesagt hatte, oder nicht. Um es ihm und auch sich selbst zu beweisen, dass wirklich alles in Ordnung war, wischte sie sich mit einer energischen Handbewegung die Tränen weg und stand auf. Und, oh, wunder! Das funktionierte sogar! Sie war zwar etwas wackelig auf den Beinen, aber sie hielten sie. Dann beging sie den Fehler und machte einen Schritt nach vorne. Sofort knickten die Beine unter ihr wieder weg und wenn Crayne nicht blitzschnell reagiert und sie festgehalten hätte, wäre sie gestürzt.

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Sobald sie wieder sicher stehen konnte, ließ er sie los. Leider fing sie in der selben Sekunde wieder an zu schwanken. Im stillen verfluchte Lucy ihre Beine, die ihr einfach nicht mehr gehorchen wollten. Mit einem gemurmelten Fluch auf den Lippen, hielt Crayne sie wieder fest. Lucy biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte keine Belastung für ihn sein. Sie wollte doch laufen, aber sie konnte es einfach nicht! Noch immer hielt Crayne sie fest, doch Lucy spürte, wie ihre Beine zitterten, wie ihr ganzer Körper wieder zu Zittern begann. Nein, bitte nicht schon wieder. Sie musste wohl ein Geräusch von sich gegeben haben, denn Crayne blickte ihr ins Gesicht, und nahm sie dann kurzerhand auf die Arme. Lucy quiekte im ersten Moment vor Schreck, beruhigte sich dann jedoch schnell wieder, als sie merkte, wie sicher er sie hielt. Sie war das letzte mal als Kind so getragen worden, und brauchte ein bisschen, um sich wieder daran zu gewöhnen. "Ich bring dich nach hause. Wo wohnst du?" Lucy nannte ihm mit klappernden Zähnen ihre Adresse. Nicht einmal vernünftig reden konnte sie zur Zeit. Langsam und vorsichtig versuchte sie, sich an ihm festzuhalten, doch sie zitterte immer noch und ihre Finger taten einfach weh, bei dem Versuch, sich irgendwo festzuhalten. Also ließ sie ihre Hände sinken und lehnte nur ihren Kopf an seine Brust. Dadurch bekam sie nicht mit, wie Crayne die Zähne zusammenbiss und kurz schmerzerfüllt die Augen zusammen kniff. Sein regelmäßiger Herzschlag hatte eine sehr beruhigende Wirkung auf sie und langsam spürte sie, wie sie wie das Zittern nachließ und sie sich entspannte.

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Das nächste, was sie spürte, war, wie ihr Kopf auf etwas weiches, kühles zu liegen kam. Ein Kissen? Abrupt riss sie die Augen auf und richtete sich auf. Tatsächlich. Sie war zuhause! In ihrem Bett! Das konnte nur bedeuten, dass sie doch allen ernstes eingeschlafen war, während Crayne sie nach hause getragen hatte! Oh Gott, wie Peinlich! Neben dem Bett stand Crayne und drückte sie wieder runter. "Ist alles OK. Schlaf einfach weiter. Du bist jetzt zuhause und ich werde jetzt..." Hecktisch griff Lucy nach seiner Hand. "Beib hier!" - "Was?" Lucy überkam plötzlich eine irrationale Angst davor, alleine in dieser Wohnung zu bleiben. Sie konnte und wollte jetzt nicht alleine sein. Vergessen war die Peinlichkeit, in seinem Arm geschlafen zu haben, jetzt wollte sie nur gegen diese Angst ankommen. "Bitte. Bitte bleib noch ein bisschen hier. ich habe....ich habe Angst..." Mit jedem Wort war ihre Stimme leiser geworden. Crayne sah sie einfach nur an und sagte gar nichts. Lucy spürte, wie sie rot wurde. "Ich...es tut mir leid." Sie zog ihre Hand von ihm fort, legte sich wieder aufs Bett und schloss die Augen. Sie wollte nicht sehen, wie er aus dem Zimmer, aus ihrer Wohnung ging. Was ja rational betrachtet total albern war, denn schließlich würde er morgen bei ihr einziehen, aber sie war zur Zeit nicht rational. Sie war erfüllt von einer Angst, die ihren ganzen Körper ergriffen hatte. Und Crayne konnte ihr Sicherheit geben...Sie spürte, wie das Bett hinter ihr nachgab. Leicht strichen warme Finger durch ihr Haar und Lucy drehte sich um, sah Crayne in die Augen und kuschelte sich an ihn. Mit einem tiefen Seufzer schloss sie wieder die Augen und konnte nun entspannt und sicher einschlafen.

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So, ich hoffe es hat euch gefallen.
Vielleicht kommen diesmal ja auch ein paar Kommis zusammen :p
 
So... und hier ein Kommi:
Also... ja... ähm... Ich muss erstmal meine Gedanken sammeln :lol:
Auf jeden Fall war das dieses Mal viel Text :D

Ich mag Lucy... ich mag den namen und ihren Charakter :D
Sie ist so menschlich... manchmal sind ja Figuren aus Büchern, o.ä. nicht so menschlich. Also die kommen nicht so echt rüber und bei Lucy ist das nicht so ^^
Auf jeden Fall freu ich mich auf das nächste Kapitel ^^
Hoffentlich werden dann wieder Vampire verprügelt *_______*
(ja, ich find Szenen, wo Vampir verprügelt werden, lustig XDD)
 
Jetzt sag nicht, das war dir zu lang? :p

Und wenn es nach dir ginge, würden Lucy und Crayne wohl in jedem kapitel um ihr Leben kämpfen muss, was? *ggg* Gönn ihnen doch mal ein bischen Pause. ;) Sonst kommt Lucy aus ihrer panik doch gar nciht mehr raus. :DUnd irgentwann muss es auch mal Tag werden und soweit ich weiß, jagen Vampire tagsüber nicht. :p
 
Lucy verknallt sich gerade in Crayne! Ich find das gut!!!
Vampire killen und so schön und gut, aber es ist schön, dass auch Romantik in der Story ist.
Dass Lucy ihre Wohnung als Zuflucht sieht und nicht begeistert ist, dass Fremde da reinkommen kann ich sehr gut verstehen. Aber die Angst war dann doch größer. Und was aus Angst anfing kann vielleicht ja noch aus ganz anderen Gefühlen weitergehen...
 
Jetzt sag nicht, das war dir zu lang? :p

Und wenn es nach dir ginge, würden Lucy und Crayne wohl in jedem kapitel um ihr Leben kämpfen muss, was? *ggg* Gönn ihnen doch mal ein bischen Pause. ;) Sonst kommt Lucy aus ihrer panik doch gar nciht mehr raus. :DUnd irgentwann muss es auch mal Tag werden und soweit ich weiß, jagen Vampire tagsüber nicht. :p

Ne, zu lang nicht, aber ungewohnt :D

Und ja, jedes Kapitel Prügeleien mit Vampiren *________*
Lucy würde sich sicher irgendwan dran gewöhnen ;)
Es kommt allerdings auf die Vampire an, ob sie tagsüber jagen oder nur nachts :p
 
@Jumper: Tja, was sich wie, wo und wann entwickelt wird sich wohl noch zeigen.
Wenn ich mal zwischendurch ne ganz blöde Frage stellen darf: Bist du ein Mädchen oder ein Junge? Das geht aus dem Nick nicht so ganz hervor :p (sorry) :ohoh:

@Sophie: Dann müssten wir das Kämpfen aber einem überlassen, der mehr Spaß dran hat als Crayne... Vielleicht schreiben wir noch ein bisschen um und Allec bekommt dessen Part :D (keine Angst, Mirja, das war ein Scherz) :lol:
 
@Sophie: Dann müssten wir das Kämpfen aber einem überlassen, der mehr Spaß dran hat als Crayne... Vielleicht schreiben wir noch ein bisschen um und Allec bekommt dessen Part :D (keine Angst, Mirja, das war ein Scherz) :lol:

Schade... dann muss halt Crayne öfters mit Allec unterwegs sein o.o
 
@Jumper: Joa, es soll ja auch so typen geben... ich kenn keine, aber ich hab davon gehört :p

Wo Champ ist, erfährst du morgen :p (der ist weggerannt und in einer Bärenfalle gestorben... ups... spoiler) :lol:
 
Kapitel 11

@Jumper: Unsinn... Yetis könnten wenigstens theoretisch existieren... aber romanische Kerle??? :lol:

@All: So und jetzt geht es wie versprochen weiter.
Viel Spaß beim :read:

(Des Kapitel ist wieder von mir, was ich eigentlich net mehr schreiben muss, weil wir uns ja eh immer einfach nur abwechseln :idee:



Kapitel 11

„Folg ihr! Selbst, wenn die Vampire heute nicht mehr angreifen. Wir wissen nichts über sie... Auch nicht, ob sie sich was antut.“ Ceels Ratschlag folgend, ging Crayne der jungen Frau hinterher. An einer Wand hinabgesunken fand er Lucy schließlich. „Hey“, meinte er nur und tippte ihr vorsichtig auf die Schulter. Völlig fertig und erschrocken sah sie ihn an. „Es geht mir gut, alles in Ordnung“, beteuerte die Frau. Am liebsten hätte Crayne mit ihr geschimpft. „Alles in Ordnung.“ Wie oft hatte er selbst das von sich behauptete? Er überlegte einen Moment. Das letzte Mal wohl auf dem Friedhof. „Ja, natürlich. Was auch sonst?“, entgegnete er, fast schon lautlos. Warum auch immer, versuchte Lucy, ihre widerspenstigen Beine in Bewegung zu versetzen. Natürlich klappte es nicht. „Dreck“, grummelte Crayne, als er sie das zweite mal festhalten musste. Die Alternative zu dem halb verschluckten Fluch wäre es gewesen, sie vor Schmerzen los zu lassen, doch das kam nicht in Frage. „Sei nicht so ein Idiot“, hörte er die alt vertraute Stimme in seinem Kopf. „Jede Frau verdient es auf Händen getragen zu werden.“

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Die längst verklungenen Worte im Kopf, nahm er Lucy hoch und versuchte sie zu tragen. Schmerz durchflutete seinen Oberarm, doch Crayne ignorierte ihn. Erst, als die Frau in seinen Armen den Kopf an die gebrochenen Rippen legte, hätte der Jäger am liebsten geschrien. Stattdessen biss er die Zähne zusammen, trug sie mit Mühe und Not bis zur nächsten Bank, an einer Bushaltestelle und rief ein Taxi. Sie bekam es nicht mehr mit. Irgendwo auf dem Weg, war sie bewusstlos geworden. Vielleicht auch einfach vor Erschöpfung eingeschlafen. Unsicher sah Crayne sich um. Sollte jetzt einer der Vampire angreifen, wäre er kaum in der Lage zu kämpfen. Erschöpft ließ er sich neben Lucy auf die Bank fallen und wartete. Seine Finger lagen behutsam auf dem Griff eines Messers, das nicht mehr aus seiner Reichweite verschwunden war, seit seine Jagd begonnen hatte. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, die verstrich, bis das Taxi endlich anhielt. Wie viel Zeit es tatsächlich war? Er wusste es nicht.

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„Hund midnemen gosdet exdra“, nuschelte der Taxifahrer, den Crayne auf Chinesisch wohl ähnlich gut verstanden hätte. „Schon klar“, murmelte Crayne, ließ Champ in den Fußraum springen und legte Lucy behutsam auf die Rückbank, hinter den Fahrer. Er selbst setzte sich daneben. Crayne wollte sich anschnallen, entschied sich, seinen Rippen zur Liebe, allerdings doch dagegen. Als die drei angekommen waren, suchte Crayne nach Lucys Haustürschlüssel und war froh, als er ihn direkt in der Jackentasche fand. Champ begann sofort die neue Gegend zu erkunden, während Crayne seine Schutzbefohlene mit aller Kraft aufs Bett schleppte. „Gott sei Dank bist du leicht, Lucy“, murmelte er leise und blieb erschöpft neben ihr sitzen. Es waren fast zwei Stunden vergangen, als er die Schmerzen wieder im Griff hatte und sich auf den Weg in Richtung Haustür machte. Kaum stand er, bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie Lucy sich aufsetzte. Mit dem gesunden Arm drückte er sie wieder zurück. Seine Ankündigung, dass er sich verziehen wolle, wurde von ihr unterbrochen. „Bleib hier!“ Ihre Stimme war ängstlich. Fast panisch. Obwohl sie erklärte, dass sie Angst habe, sträubte sich alles in ihm dagegen, bei ihr zu bleiben. „Sei mal ein Gentleman“, ertönte wieder die mahnende Stimme in seinem Kopf. Er hasste es. Vorsichtig fuhr er ihr durch die Haare, versuchte sie zu beruhigen, solange, bis sie schlief.

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Unsicher sah er sich um. Sollte er nun gehen? Würde sie dann morgen irgendwas anstellen? Ceels Worte, dass sie sich etwas antun könnte ließen ihn nicht los und auch die Erinnerungen zischten durch seinen Kopf. Er wollte nicht bleiben und wäre morgen Abend schon wieder zurück, doch was, wenn es dann zu spät war? Hatte er ihre Verzweiflung nicht eben erst gesehen? War er nicht schon einmal zu oft einfach nicht da gewesen? Behutsam legte er die Finger auf den Türknauf, um die Haustür hinter sich zuzuziehen. Einen Moment zögerte er noch. Wenn sie morgen früh aufwachte, wäre er wohl der letzte, den sie sehen wollte. Immerhin war er das erste, was sie mit den Angriffen in Verbindung bringen musste. Hatte sie nicht das Recht auf ein wenig Normalität? Kurz bevor die Tür ins Schloss fiel, stockte er. Erschrocken drehte er sich um. Hatte er nicht eben eine Hand auf seiner Schulter gespürt? „Lauf! Bleib nicht stehen. Dreh dich nicht um. LAUF!“ Crayne schloss die Augen. Wie oft hatte die Stimme ihn Nachts aus seinen Träumen gerissen? Wie oft hörte er die Stimme, als sei er noch immer siebzehn Jahre alt und stünde am Waldrand? Wie oft hatte er seinen Gehorsam schon bereut? „Diesmal nicht“, dachte er sich und ging zurück in die Wohnung.

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Morgen Abend wäre er ohnehin wieder hier, doch ohne Rücksprache und Anweisung hier zu bleiben, hieß, dass er freiwillig hier war. Crayne traf nicht gerne Entscheidungen, die andere mit betrafen. Selbst, wenn es keine große Entscheidung war: Meistens konnte jemand ihm diese hinterher nicht verzeihen – und fast immer, war er selbst dieser jemand. „Sieht aus, als würden wir jetzt schon hier einziehen, Kumpel“, murmelte er mit einem beiläufigen Blick auf seinen ständigen Begleiter. Champ hatte sich bereits auf dem Fußboden zusammengerollt und widmete seine volle Aufmerksamkeit einer kleinen schwarzen Katze, die auf der anderen Seite von Lucys Fenster hin und her tapste. „Die kommt nicht rein“, murrte Crayne seinem Hund zu, doch Champ schenkte seinen Worten keinerlei Beachtung. Es lag nicht daran, dass er seinen Herrn nicht mochte und schon gar nicht daran, dass Champ ungehorsam war, doch der Jagdtrieb war der zweit stärkste Trieb bei Lebewesen – direkt nach dem Überlebenstrieb. „Vermutlich ist es bei Vampiren genauso. Sie würden gerne anders handeln, doch ihr Instinkt zwingt sie zu ihrem Handeln“, dachte er sich.

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Langsam schüttelte der Jäger den Kopf. Wie oft hatte er diese Diskussion mit Ceel bereits geführt? Sei es Instinkt, sei es Zwang, Sucht oder einfach Spaß an der Jagd. Es interessierte Crayne nicht, weshalb die Vampire Nacht für Nacht in die Städte kamen und versuchten Menschen zu zerfleischen oder zu ihresgleichen zu machen. Was auch immer es war, dass diese Biester vorantrieb, es würde auf keinen Fall ihr Handeln entschuldigen. Im Gegensatz zu Ceel, konnte Crayne kein Mitleid für diese Monster empfinden. „Wenn ich ihresgleichen abschlachte, werden sie auch nicht davor zurückschrecken, mich zu töten“, überlegte er und seine Muskulatur verkrampfte. Im Grunde genommen hatte Drac recht: Wenn sie wirklich endgültig etwas ändern wollten, mussten sie in den Wald. Leider hatte dieser Plan bisher keinerlei Erfolgschancen und bis es soweit war, würde er die Bewohner der letzten paar Städte nicht in Gefahr bringen. Noch immer in Gedanken versunken, legte er sich auf das Sofa. Das Messer nahm er vom Gürtel und legte es auf den Tisch. Vorsichtig fuhr er mit den Fingern über die Gravur der Klinge: „Luca Kingston“. Noch eine Weile kämpfte er mit den Schmerzen und mit der Erinnerung, dann schlief er ein.

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Und das war´s dann auch schon wieder :p
Ich weiß, das Kapitel war ohne Action, aber keine Angst. Bald kommt auch wieder gemetzel :p
(Wir woll´n ja nicht zu friedlich werden hier :lol: )
 
Na was denn? Noch keine Kommentare? ;)

Hachja, ich liebe es, zu unseren Kapiteln dann immer die Bilder zu sehen.:)
Total schön.:)
Und Leni hat eben das Bild gesehen, wo Champ auf dem Sesel sitzt und sagte: Ohhh! Süüüsssss! Wau wau! ei machen!" Und streckte die Hand nach dem Monitor aus. *ggg*
 
ich bin wieder daaaaa :DDD
ich find das kapitel gut
und der hund ist ja super süß :3
 
So, bei uns geht es auch endlich mal weiter :)
Dazu möchte ich noch kurz einwenden: Meine Schuld :(
Bin in letzter Zeit ja allgemein etwas abgetaucht, aber jetzt ist das Kapitel jedenfalls online ;)

Diesmal ist es wieder von Mirja und auch ein wenig ausführlicher.
Viel Spaß beim :read:



Kapitel 12

Noch bevor sie die Augen öffnete, strich Lucy mit der Hand über die andere Seite des Bettes und spürte einen Stich der Enttäuschung, als sie bemerkte, dass die Seite des Bettes nicht nur leer, sondern auch eiskalt war. Wie es aussah, hatte Crayne heute Nacht nicht bei ihr geschlafen. Naja, was hatte sie sich denn gedacht? Offensichtlich hatte er es nicht erwarten können, von ihr wegzukommen. Gott, wie peinlich! Sie hatte sich ihm buchstäblich an den Hals geworfen! Stöhnend legte Lucy den Arm über die Augen. Wo war das nächste Loch, zum verkriechen und nie wieder raus kommen? Wie hatte sie auch nur einen Moment glauben können, dass Crayne sie vielleicht mochte! Was er jetzt wohl über sie dachte? Wahrscheinlich hielt er sie für völlig durchgeknallt. Bevor Lucy völlig im Selbstmitleid versinken konnte, hörte sie ein Kratzen an der Schlafzimmertür. Sie runzelte die Stirn. Wer war denn....Natürlich! Mizie! Soweit sie wusste, war das Fenster im Wohnzimmer ja noch kaputt und dadurch war Mizi wohl reingekommen. Mit einem Lächeln öffnete sie die Schlafzimmertür und brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass es nicht Mizies kleiner schlanker Körper war, der sie umschmiss, sondern der verwuschelte kräftigerere von...

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"Champ!" Lucy lachte und ließ sich von ihm umschmeißen. Liebevoll wuschelte sie ihm durch das weiche Fell und genoss es seinen, warmen Körper bei sich zu haben. Plötzlich hielten ihre streichelnden Finger inne, als ihr ein Gedanke kam. "Moment. Champ, wenn du hier bist, ist dann Crayne auch...?" Champ wich von ihr zurück und bellte einmal. Dann drehte er sich um rannte ins Wohnzimmer. Ins Wohnzimmer? Ob Crayne doch die Nacht hier verbracht hatte? Sie erlaubte der Hoffnung sich langsam in ihr Herz zu stehlen, während sie sich aufrappelte und Champ folgte. Tatsächlich im Wohnzimmer lag Crayne auf dem Sofa und schlief! Ihr Herz schlug schneller und in ihrem Bauch breitete sich ein wildes Kribbeln aus. Doch ein frösteln lenkte sie von ihren Gefühlen ab. Sie rieb sich die Arme, weil sie mit einem mal bemerkte, wie kalt es im Wohnzimmer war. Das Fenster! Das Fenster war immer noch kaputt, aber nicht komplett. Zum ersten mal kam sie dazu, sich den Schaden anzusehen. Merkwürdigerweise war einfach nur ein rundes Loch in dem Glas, es war nicht komplett zerbrochen, wie es sich angehört hatte.

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Mit einem Seufzen zog Lucy die Jalousie herunter. Diese Scheibe zu ersetzen, würde wieder ein Loch in ihr Portemonnaie fressen. Sie drehte sich wieder zu Crayne um. Eine leichte Gänsehaut überzog seine Arme und schnell lief Lucy zurück in ihr Schlafzimmer, holte ihre Decke und breitete sie über Crayne aus. Eine Haarsträhne war ihm ins Gesicht gefallen und mit einem leichten lächeln strich Lucy sie ihm zurück. Crayne runzelte die Stirn, gab ein seufzen von sich und entspannte sich dann wieder. Wieder lächelte Lucy. Sie fühlte sich auf einmal total unbeschwert und fröhlich, wie schon lange nicht mehr. "Na, mein hübscher. Wollen wir uns ans Frühstück machen?" Mit einem Bellen, das doch sehr nach Zustimmung klang lief Champ vor ihr her. Er setze sich genau in die Mitte der Küche und sah ihr beim Kochen zu. Als sie anfing, Würstchen, Speck und Eier in eine Pfanne zu schmeißen, legte Champ den Kopf schief, wedelte mit dem Schwanz und winselte leise. Lucy blickte zu ihm hinab und sagte bedauernd: "Tut mir leid, mein Süßer. ich weiß nicht, ob du Würstchen darfst. Da müssen wir erst dein Herrchen fragen." Champ winselte wieder und blickte ins Wohnzimmer. Lucy legte ihm die Hand auf den Kopf. "Nein, Champ, lass ihn schlafen. Wir wecken ihn, wenn das Frühstück fertig ist, in Ordnung?"

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Sie hatte keine Ahnung, ob er sie verstanden hatte, aber er wedelte wieder leicht mit dem Schwanz und wendete seine Aufmerksamkeit wieder der brutzelnden Pfanne zu. Ein bisschen tat er Lucy ja schon leid. Sie hatte kein Hundefutter und Milch konnte sie ihm nicht anbieten. "Ok, mein Hübscher. Hast du Durst? Ich kann dir Wasser anbieten. Für alles andere müssen wir Crayne fragen." Wieder warf sie einen Blick ins Wohnzimmer. Täuschte sie sich, oder waren seine Augen einen Spalt geöffnet? Vielleicht wachte er ja langsam auf? Lucy spürte ein leichtes Kribbeln bei dem Gedanken, bald wieder mit ihm zu reden. Sie war gerade mit der Zubereitung des Frühstücks fertig, als sie ein Schaben am Wohnzimmerfenster hörte. Oder besser gesagt, an der Jalousie vor dem Fenster. Champ hörte es auch und wollte gerade anfangen zu bellen, als Lucy ihm leicht die Hand auf den Kopf legte und sagte: "Pscht, Champ. Sei still. Sonst weckst du noch Crayne auf." Champ winselte leise und lief dann leise ins Wohnzimmer. Lucy folgte ihm. Dort ging sie zum Fenster und schob die Jalousie einen Spalt nach oben. Als sich eine kleine, schwarze, schnuppernde Katzennase durch die Öffnung schob, lachte Lucy und ohne weiter darüber nachzudenken, ließ sie ihre Mizie herein. Das plötzliche Belle von Champ war so laut, dass Lucy zusammenzuckte und Mizie schnell auf den Arm hob, während Champ bellend und schwanzwedelnd an ihr hochsprang und versuchte, die Katze auf ihrem Arm zu erreichen.

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Und so erblickte Crayne sie, als er, durch Champs Bellen geweckt, sich auf dem Sofa aufsetze und sich alarmiert umblickte. Durch die, vom Schlaf, zerzausten Haare, sah er für Lucy so liebenswert aus, dass sie spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Verdammt! Sie musste echt aufpassen, sonst verliebte sie sich noch ihn. Bevor Lucy ihn noch um Hilfe bitte konnte, kam von Crayne: "Champ! Sitz! Klappe!" und der kleine süße Champ hörte augenblicklich auf zu Bellen und ließ sich zu Lucys Füssen nieder. Mit einem leichten lächeln, stieg Lucy über Champ hinweg und wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie schwören können, dass Mizie Champ schadenfroh die Zunge heraus streckte. Einem Impuls folgend, entschied Lucy sich, dem Wahnsinn in ihrem Kopf, der ihr einredete, Mizie hätte menscheliche Verhaltensweisen, einfach zu akzeptieren und tippte Mizie leicht auf den Kopf und sagte: "Sei nicht so frech."

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Schnurrend schmiegte Mizie den Kopf an Lucys Hals und Lucy lachte leise. "Brauchst dich nicht einschleimen, meine Süße. Hast du Hunger?" Lucy warf noch einen Blick zurück zu Champ, der sich wieder zu Craynes Füßen gelegt hatte und fing dabei den Blick von Crayne auf. Einen Moment in diese Braunen Augen sehen und Lucys Körper fing an zu kribbeln. "Danke", sagte sie leise in seine Richtung und wollte sich gerade auf den Weg in die Küche machen, als es an der Tür klingelte. Lucy stöhnte. Auch das noch. Sie behielt die Katze auf dem Arm und drückte auf den Türöffner. Sofort hörte sie unten im Treppenhaus die Schritte und öffnete auch noch ihre Wohnungstür. "Lucy?" Lucy Stöhnte abermals. Issi! Jetzt? Es war halb Zehn Uhr morgens. Und eigentlich hatte sie heute ihren freien Tag... Sie blickte zurück zu Crayne, der verdammt gut aussehend, auf ihrem Sofa saß, mit einer Hand Champ kraulte, der sich inzwischen neben ihn gelegt hatte, und sie mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete.

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Lucy lächelte ihm zu und sagte leise: "Entschuldigung." Wahrscheinlich wunderte er sich gerade darüber, wofür sie sich entschuldigte, aber das würde er jeden Moment erfahren. Lucy hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, als die Tür aufflog und Issi ihr um den Hals hing. Automatisch drehte sich Lucy ein bisschen zur Seite, damit Mizie nicht zerquetscht wurde und erwiderte die Umarmung mit einem Arm. "Guten Morgen, Issi. Was machst du denn schon hier?" Normalweise war Issi nicht vor zwölf Uhr Mittags aus dem Bett zu bekommen. Mit Schwung warf Issi ihre langen Haare zurück und machte einen Schmollmund. "Das wirst du nicht glauben!" Lucy dachte bei sich, dass sie nach den letzten zwei tagen nichts mehr überraschen könnte, aber sie unterbrach Issi nicht. "Toby hat mich heute morgen um neun Uhr aus dem Bett geklingelt! Um neun!" Lucy lächelte, sagte aber nichts darauf. Mizie wurde in ihrem Arm unruhig und stupste sie an und Lucy fing wieder an, sie zu kraulen, während sie Issi zuhörte. Doch Issi sagte gar nichts mehr. Ihre Augen waren Lucys Hand gefolgt und von ihr kam: "Seid wann hast du denn eine Katze?"

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Und sie machte einen Schritt zurück. Lucy runzelte die Stirn. Soweit sie wusste, hatte Issi keine Tierhaarallergie, also warum reagierte sie so? "Ich hab sie nicht wirklich. Sie ist mir zugelaufen...so irgendwie. Möchtest du sie mal halten?" Issi zuckte zusammen "Ich? Eine Katze halten? Iiiih! Nein, ich hasse Katzen!" Und als könnte Mizie sie verstehen, fauchte sie leise und drückte sich näher an Lucy heran. Issi hasste Katzen? Seid wann? Lucy grübelte in ihren Erinnerungen nach und nun wo sie sich darauf konzentrierte, fielen ihr wirklich immer mehr Begebenheiten ein, in denen Lucy ein Tier streichelte und Issi immer weit Abstand hielt. Das war ihr früher nie aufgefallen... Sie wollte sie gerade fragen, woher das kam, als Issis Blick an ihr vorüber glitt und sich ihre Augen weiteten. "Wow! Was ist denn das für ein Sahnschnittchen?" Wie bitte? Lucy drehte sich um und sah, wie Issi Crayne praktisch mit den Augen auszog. In Ihr verkrampfte sich alles. Am liebsten hätte sie geschrien: Lass deine Finger und Augen von ihm! Er gehört mir! Mir! Aber natürlich sagte sie das nicht laut. Sie ballte die Hände zu Fäusten, zählte langsam von drei rückwärts und wollte dann etwas sagen, als Champs leises Knurren sie unterbrach. Ihr Blick schweifte von Champ zu Crayne. Bildetet sie sich das nur ein, oder hatte er die Augen ein bisschen zusammengekniffen. Anschneidend gefiel es ihm nicht, als Sahneschnittchen betitelt zu werden. Sofort fühlte Lucy sich besser und ergriff Issi am Arm, um sie mit ihn die Küche zu ziehen. Dort ließ sie dann Mizie zu Boden sinken und hörte zwei Sekunden darauf von Crayne: "Champ! Sitz!"

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Anscheinend wollte er immer noch nähere Bekanntschaft mit ihrer Katze machen, aber Crayne hatte ihn wunderbar im Griff. Sie füllte eine Schüssel mit Milch für Mizie und sagte zu Issi: "Also, warum bist du hier?" Theatralisch ließ Issi sich auf einen Stuhl fallen und nahm sich eines von den Brötchen, die Lucy auf den Frühstückstisch gelegt hatte. "Toby hat mich heute morgen um neun Uhr geweckt!" Lucy nichkte. "Ja, das hast du bereits erzählt. Aber warum?" Lucy nahm sich etwas Speck und Eier und belegte damit großzügig ihr Brötchen. Lucy zog innerlich von ihrer Portion etwas für Crayne ab. "Er will mit mir essen gehen!" Issi biss von ihrem Brötchen ab, während sie auf Lucys Antwort wartete. Lucy wusste nicht so recht, was sie jetzt darauf sagen sollte. "Ähm...das ist doch gut?" Issi schüttelte den Kopf. "ja, eigentlich schon, aber er möchte mit mir essen gehen, Mittags!" Lucy wusste immer noch nicht, wo das Problem war und sah mit einem Stirnrunzeln zu, wie Issi sich ein Würstchen schnappte und es mit zwei Bissen vertilgte. Gott, wo ließ diese Frau nur das ganze Essen? Lucy musste immer und ununterbrochen aufpassen, dass sie nicht zu viel zu sich nahm und Issi konnte futtern und futtern und nahm kein Gramm zu. Manchmal war die Welt echt ungerecht. Als Issi sich das nächste Brötchen nahm, entschied Lucy, heute auf ihr Frühstück zu verzichten und alle Reste für Crayne zu lassen. Als Issi nichts weiter sagte, hakte Lucy nach: Er will mit dir Mittag essen? Das ist doch schön." Issi schüttelte wieder den Kopf. "Nein, ist es nicht!" Langsam verlor Lucy die Geduld. "Warum denn nicht, um Himmels Willen?"

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"Na, ist doch logisch! So kann ich nicht ausschlafen und muss mich stattdessen mit ihm treffen!" - "Das klingt so, als wenn dir der Schlaf wichtiger, als dein Freund wäre." - "Natürlich ist er das! Ich brauche meinen Schönheitsschlaf, damit ich weiterhin so unwiderstehlich bin. Und außerdem weiß ich nicht, ob er mir treu ist!" Oh nein. Lucy schüttelte innerlich den Kopf. Sie ahnte, was nun kam, wollte es aber nicht wahr haben. "Issi..." Doch Issi unterbrach sie wieder einmal. "An der Stelle kommst du ins Spiel. denn du wirst an meiner Stelle in dieses Restaurant gehen und ihn so richtig heiß machen!" Lucy schluckte. Sie? Einen Mann heiß machen? Oh Gott! Bloß nicht. Hecktisch suchte sie nach einer ausrede. "Ähm...ich kann heute nicht." - "Warum nicht?"
"Warum? Ähm...weil ich schon eine Verabredung zum Mittag habe!" Issi zog die Augenbrauen hoch. "Ach tatsächlich?" Trotzig schob Issi ihr Kinn vor. Was war denn das für ein Tonfall? Glaubte Issi etwa, nur weil sie nicht so schön war, wie sie, würde sie nie einen Mann bekommen? Ok, genau genommen, stimmt das ja auch, aber trotzdem..."Ich bin mit Crayne verabredet!"

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"Mit Crayne? Mit diesem Zuckerstücken von Mann im Wohnzimmer?" Lucy knirschte mit den Zähnen. Es machte sie aggressiv, wie Issi von ihrem Crayne redete. "Ja, mit Crayne!" Issi schob die Unterlippe vor. "Wie kannst du nur so egoistisch sein?" Tränen schimmerten in ihren großen Augen. Lucy hasste es, wenn Issi ihre Tränen einsetze. Dann kam sie sich immer wie ein Unhold vor, wenn sie bei ihrem „nein“ blieb. Lucy holte tief Luft. Was sie jetzt tat, würde sie vermutlich bereuen, sobald sie es ausgesprochen hatte. "Ok, du hast gewonnen. Ich mach´s." Die Reue überschwemmte sie wie eine Welle und am Liebsten, hätte sie es wieder zurück genommen. Aber als Issi freudestrahlend aufsprang und ihr um den Hals fiel, konnte sie es beim besten Willen nicht zurück nehmen.
"Danke, du bist die Beste! Um halb eins dann im Fancies ." Lucy seufze. Issi nahm sich noch ein Brötchen und ein Würstchen und ließ sich dann von Lucy wieder zur Tür bringen.
Sobald die Tür hinter Issi ins Schloss gefallen war, lehnte Lucy sich dagegen stöhnte innerlich. Worauf hatte sie sich nun wieder eingelassen?

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So, das war´s auch wieder (nein, diesmal schreib ich da kein schon hin) :D

Wir hoffen auf schön viele Kommis.

Lg
:hallo:
 
  • Danke
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So, dann will ich hier mal ein Kommentar abgeben. Ich lese eure Geschichte schon von anfang an mit und sie gefällt mir sehr gut. Wie immer sind deine Bilder super Jucara. Und der Text von euch beiden ebenso. Allerdings brauchst du gar nicht zu sagen wer das Kapitel geschrieben hat. Wenn Mirja das Kapitel schreibt, ist meistens etwas Romantik im Spiel, genau mein Ding =).
Ich muss sagen diese Issi gefällt mir gar nicht und dass sie keine Tiere mag hat sicherlich noch was zu bedeuten. Das Lucy jetzt doch zugesagt hat diesen Typen anzumachen, gefällt mir noch weniger. Das kann ja nur schief gehen. Alles in allem wieder sehr gelungen, freue mich auf die Fortsetzung.
 
Yeahy! Mal ein kommentar von einem bisher stillen Leser! *freu* Hihi, was die Romantik angeht, halte ich mich noch sehr zurück. ;) Aber schön, dass mein leichter Romantik touch dir gefällt. :)

Ich hoffe, wir werden auch bei folgenden Kapiteln von dir einen Kommentar bekommen. :) Möchtest du benachrichtig werden?
 
Ja, tatsächlich bin ich meistens ein stiller leser :rolleyes:. Aber wenn ich schon einmal bei einer Geschichte ein Kommie abgebe, dann schreibe ich auch immer wieder welche bei dieser Story :).
Du darfst also auf mehr Kommies "hoffen".
Ich finde es sowieso sehr schade, dass hier bei den Sims 3 Storys so wenig los ist. Damals im 2er Bereich war das noch anders.
Gerne könnt ihr mich benachrichtigen, dann brauche ich nicht ständig nachsehen ob es eine Fortsetzung gibt =). Und wie schon gesagt, ist das hier genau mein Genre. Mystery,Horror und Romantik :nick:
 
Total vergessen Kommi zu schreiben x.x
Also tolle Bilder wiedereinmal, Juci :up:

Zum Text: Lässt sich gut lesen und die Emotionen hast du gut verarbeitet, Mirja ^^
Sind auch ein paar Rechtschreibfehler dabei, aber die sind mir jetzt nur aufgefallen, weil das einer der häufigsten Fehler bei Anime-Subs ist XD
Seid statt Seit ;) Also: Nicht "Seid wann..." sondern "Seit wann..."

Freu mich auf jeden Fall wieder auf das nächste Kapitel ^^
 
Hups, Sophie. Das kommt, weil ich zu schnell schreibe. Wenn ich in nem richtigen Schreibfluss drin bin, sind meine gedanken meist schneller, als meine Finger und dann kommen manchmal so dumme Fehler...sorry. ;)

@Kristallika: Das ist schön. *lächel* Ich werde Jucara bescheid sagen, dass sie dich mit auf die Liste setzt. :)
 
Hups, Sophie. Das kommt, weil ich zu schnell schreibe. Wenn ich in nem richtigen Schreibfluss drin bin, sind meine gedanken meist schneller, als meine Finger und dann kommen manchmal so dumme Fehler...sorry. ;)

Das kenn ich von mir selbst auch ;)
Und da es nun wirklich nicht so viel ist, stört es beim Lesen auch nicht so ^^
 
Na, dann ist gut. :) Trotzdem doof, wenn man mal überlegt, dass ich eigentlich betaleserin bin...aber beim Betalesen konzentriere ich mich ja auch auf die Fehler. Wenn ich selber schreibe, dann nciht. ;)
 
Und man findet auch die eigenen Fehler immer schwer... :argh:
Da liest man dreimal oder mehr drüber und man findet nicht alle Fehler, aber anderen schießen sie immer sofort ins Auge ^^
 
Gut, Kristallika hat gesagt, ich muss nicht schreiben, von wem die Kapitel sind.
Dann bin ich mal gespannt, ob ihr erratet, dass das nächste wieder von mir ist :p

Viel Spaß beim :read:




Kapitel 13

„Sahneschnittchen? Ich hoffe doch, dass sie Champ meinte.“ Craynes Stimme klang gereizt und er erwartete überhaupt keine Antwort. „Weißt du: Mit Allec und Ceel befreundet zu sein ist schon krank, aber du topst echt alles.“ Jetzt grinste er wieder. Während seiner Schulzeit war Crayne vor Mädchen wie Issi immer auf Abstand gegangen und jetzt, da die Schule längst hinter ihm lag hatte er solche Frauen nur noch selten getroffen. Mit Sicherheit war Issi kein Vampir und doch hatte sie etwas mit den Blutsaugern gemeinsam: Sie war Crayne auf Anhieb unsympathisch. Frauen wie sie waren ihm immer unsympathisch. Zwischendurch hatte er überlegt Champ auf sie zu hetzen, doch das hätte vermutlich Ärger mit Lucy gegeben. „Aber jetzt mal im Ernst“, erkundigte er sich. „Du hast doch nicht wirklich Bock darauf zu testen, ob ihr komischer Typ treu ist oder? Ich hätte da eine Lösung, falls Interesse besteht.“ Lucy strahlte ihn an. „Ohja, bitte! Her damit!“ Crayne lächelte, dann kramte er sein Handy heraus und ging die Kontaktliste durch. Die meisten Leute auf dieser Liste hatte er seit Jahren nicht mehr gesehen. Bei den meisten hatte er auch kein Interesse daran. „Du hast versprochen, dich darum zu kümmern, aber keine Sorge... Erledigt wird es auch.“ Lucy sah den Jäger verwirrt an. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was er geplant hatte.

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„Hola! Wie kann ich weiterhelfen, Süßer“, meldete sich eine süßliche Frauenstimme am anderen Ende. Crayne hatte auf Lautsprecher geschaltet, bemerkte jedoch nicht, wie Lucy bei dem Wort „Süßer“ die Gesichtszüge entglitten. „Hi Yala. Hier Crayne“, meldete er sich nur und einen Moment herrschte Stille. „Sorry!“, kam es dann zurück. „Ich dachte du wärst ein Kunde.“ Die junge Frau in der Leitung kicherte amüsiert. Sie begann eine Frage, doch der Jäger hatte keine Lust auf Smaltalk. Nicht um zehn Uhr morgens. „Yala, du musst mir einen Gefallen tun“, fuhr er fort, ohne ihren Worten Beachtung zu schenken. „Gefallen kosten, mein Lieber“, lachte die Frau in den Hörer. Wie lange hatte Crayne sie nicht gesehen und doch hatte sie sich kein Stück verändert. „Was hältst du zur Ausnahme mal von einem Job, bei dem du die Klamotten anbehalten darfst?“ Der Gesichtsausdruck, den Lucy bei seinen Worten machte, hätte er nicht bezahlen können und am liebsten hätte er es geknipst. Schade, dass keine Kamera zur Hand war. „Worum geht es?“, erkundigte Yala sich misstrauisch. Crayne war keiner der Kerle, der ihr Aufträge erteilte. Im Gegenteil, Luca und Crayne waren wohl die einzigen, die den Gorillas im Weg standen, den Mädchen das Leben zur Hölle zu machen.

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Crayne erklärte die Situation und vor allem Yalas Aufgabe. „Du weißt schon, dass ich eine Prostituierte bin und keine Privatdetektivin oder? Anmachen ohne weiter gehen zu wollen ist bei mir nicht“, kritisierte sie. „Deshalb sprach ich nicht von einem Job, sondern von einem Gefallen. Ich weiß, dass du nur ein bisschen gebeten werden willst... Also: Bitte, bitte. Machst du es jetzt?“ Nun lachte die Spanierin laut. „Also gut. Aber du wirst da sein und wenn er zu weit gehst, verpasst du ihm eine!“ Der junge Mann überlegte einen Moment. „Deal“, meinte er bloß. Wie lange hatte er Yala nicht mehr gesehen? Nicht lange genug, um zu vergessen, dass sie nichts lieber hörte, als, dass jemand da war, um auf sie aufzupassen. „Also gut. Wann und wo? Denk auch bitte daran mir eine SMS mit der Beschreibung von dem Typen zu schicken.“ Crayne lächelte. „Um eins im Fancie. Der laden ist Stielvoll, okay? Die SMS bekommst du noch.“ Natürlich willigte Yala ein, allerdings mit einer winzigen Bedingung: „Als anständiges Mädchen sollte ich sagen, ich mach das umsonst, aber ich will wenigstens 50 Simolons dafür.“ Crayne stimmte zu und legte auf.

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Lucy sah ihn erstaunt an. Was auch immer in ihrem Kopf vorging, Crayne wollte es eigentlich überhaupt nicht wissen. „Dann muss ich noch was besorgen.“ Crayne verließ das Haus. Am helllichten Tag musste er sich keine Sorgen wegen Vampiren machen. Sein weg führte ihn zu einem Einfamilienhaus am Stadtrand. Nur der verwilderte Garten ließ darauf schließen, wie viele Jahre niemand mehr das Haus betreten hatte. Davon abgesehen war es in gutem Zustand. Crayne schloss die Augen und ging so den altbekannten Kiesweg entlang, bis zur Veranda. Bilder schossen ihm durch den Kopf, als er die Tür öffnete. Erinnerungen, wie er als Kind in diesem Garten getobt hatte. Damals war der Garten das Heiligtum seiner Mutter gewesen. Heute schämte er sich dafür, wie verfallen der Garten nun aussah und wie staubig die Möbel waren. Es tat ihm Leid, für seine Mutter, doch er konnte in diesem Haus nicht mehr leben. Eben so wenig, wie er es verkaufen konnte. Obwohl er wusste, dass niemand hier war, schlich er die Treppen hoch. „Hast du Angst die Spinnen zu wecken oder was?“, fragte er sich selbst im Stillen.

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Die Tür zu seinem alten Zimmer knarrte. Mit achtzehn hatte er sie das letzte mal geöffnet. Das war nun sechs Jahre her und es war nicht das massive Holz, dass ihm das öffnen der Türe so schwer machte. „Vielleicht hätte ich lieber einen Neuen kaufen sollen“, dachte er bei sich und ging zum Kleiderschrank. Er hatte nun auch seit sechs Jahren keinen Anzug mehr gebraucht und irgendwie bezweifelte er, dass die alten Sachen noch passten. Er probierte einige Jackets an. Keines saß mehr richtig. „Na klasse“, nörgelte er. „Ich kann doch nicht in einem Nobelschuppen, wie dem Fancie in Jeans und Shirt auftauchen.“ Nach gut einer Viertelstunde suchen, fand er einen Anzug, der ihm tatsächlich noch passte. Einen guten Dreiteiler, der einst seinem Vater gehört hatte. „Er wird ihn sicher nicht vermissen“, murmelte Crayne, schloss den Schrank, packte seine Jeans, das Shirt und die Jacke in eine Tüte und ging wieder die Treppe runter. Bestimmt sogar wäre es leichter gewesen, einen Anzug neu zu kaufen, doch schon seit geraumer Zeit, hatte er bloß nach einem Grund gesucht, noch einmal hier her zu kommen. Nun, da er dort war, wusste er nicht mehr, weshalb.

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Bis er wieder zurück in Lucys Wohnung war, drehte er sich nicht mehr um. Es war keine gute Idee von ihm gewesen, dort aufzutauchen. Lucy staunte nicht schlecht, als er im Anzug vor ihr stand. Was hatte sie denn erwartet? Noch völlig in Gedanken, ließ er sich auf die Couch fallen und kraulte den kleinen Hund, der mittlerweile akzeptiert hatte, dass er an die Katze nicht heran kam, solange Lucy sie auf dem Arm trug. „Armer Kerl“, spottete Crayne und tätschelte dem Mischling die Seite. Geduldig wartete er, bis es halb ein war, dann warf er noch einen letzten Blick in den Spiegel. Anzüge waren in Ordnung, doch von Krawatten war er nie ein Fan gewesen. Vermutlich einer der Gründe, warum er nie in solchen noblen Restaurants aß. Ein anderer könnte sein, dass er für gewöhnlich keine Begleitung hatte und ohne Begleitung in ein Restaurant gehen, kam ihm eben so seltsam vor, wie ohne Schuhe über die Straße zu laufen. Als er fertig war lehnte er sich an den Tisch und sah Lucy prüfend an. Dann zwinkerte er ihr zu. „Du wirst dich doch hoffentlich noch umziehen oder? In Jeans kann ich dich nicht mitnehmen und wir sind doch schließlich verabredet.
Oder hast du Issi etwa angelogen?“

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Und das war´s auch schon wieder :)
Bis denne :hallo:
 
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Hihi, deine signatur bringt mich immer noch zum Lachen. :D

hachja, ich liebe seinen letzen Satz, oder eher die letzen beiden. :) und du warst um halb zwei noch wach? kann ich zur zeit gar nciht mehr, ich war gestern um 10 im Bett und bin heute morgen trotzdem noch müde. *ggg* Und den abend davor war ich um halb 11 im bett. mein Körper ist noch völlig fertig von unseren nächten. *ggg*
 
Ich würde jetzt sagen, dass das Kapitel Juci geschrieben hat ^^

Das Kapitel mag ich auf jeden Fall ^^ Ist so schön humorvoll :D
Yala als Simin gefällt mir übrigens ^^ Sehr hübsch ^^
Und in der Story mag ich sie irgendwie auch XD Sie hat sowas sarkastisches an sich... das mag ich ^^

Freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel :D
 
Zum Glück hat sich Crayne was einfallen lassen. Das hat mich schon die ganze Zeit gestört, dass Lucy den "Lockvogel" spielen sollte. Ihm ist Issy genauso unsympathisch wie mir. Ich hoffe wir lesen bald, was es mit Craynes Vergangenheit auf sich hat. Ich bin gespannt wie es bei dem "Date" weitergeht :D.
Ansonsten wieder ein schönes Kapitel, freue mich auf die Fortsetzung.
 
Woohoo :)

@Mirja: Hab doch gesagt, ich brauch net so viel Schlaf ;)

@Sophie: Sie muss auch nach was aussehen, sonst würde sie kein Geld verdienen ;)

@kristallika (kann ich dich auch krissi nennen? Geht schneller :D ): Issi wurde geschaffen, um gehasst zu werden. Das ist ihr einziger Lebenssinn ;)
Was mit Craynes Vergangenheit los ist, zeigt sich so stückchenweise, dauert aber teilweise noch was ;)
 
Keine angst, Kristallika (darf ich dich auch Krissi nennen? *liebguck* Damit jemand Issi genannt wird, bedarf es schon einiges. *ggg*

@Cara: Hey, ich hab die nächte gut mitgehalten. ;) halb fünf ist schon mal nicht schlecht für mich. *ggg*
Und dass Issi erschaffen wurde, um gehasst zu werden, ist mein spruch. ;) :p
 
Ja, ich bin ihre schöpferin! Ich bin allmääächtig! *irrelach*

Sorry, kam gerade so über mich. *ggg*

Aber ich bin irgentwie echt gut darin, Frauen zu erfinden, die dafür geboren wurden, um gehasst zu werden. ;) Was sagt das jetzt über meinen Charakter aus? :ohoh:;)
 
So, jetzt hab ich endlich nach dem Urlaub Zeit gehabt alle Folgen nachzulesen. Wieder sehr schön geschrieben und die Bilder....naja, dazu schreib ich nix, ihr wisst schon.
Issi ist mir immer noch äußerst unsymphatisch, ich kann Leute einfach nicht leiden, die anderen alles wegessen und sich noch nichtmal dafür bedanken. :D
Dahingegen wird Crayne mir immer sympathischer und Champ ist zum Knuddeln, der sieht immer so fluffig flauschig aus.
Tja, dann bin ich schonmal gespannt, in welches Outfit Lucy sich gleich schmeißt und wie es im Fancy wird (natürlich hoffe ich auf das Auftauchen von Vampiren o.ä.)
 
@Mirja: Es sagt, dass du ein böser Mensch bist ;)
Endlich gehörst du zu uns :lol:

@Jumper: War auch im Urlaub *zu Mirja schiel*
Issi MUSS unsympathisch sein :p
Ich hab grad gelesen: Crayne sieht immer so fluffig flauschig aus %) oh my god.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hihi, ja, Cara hatte 3 Tage verwöhnprogramm gebucht. ;)
Und jaaa! Eeendlich bin ich böööse! :D

Eben. Issi und nett passt nciht zusammen und glaub mir, Jumper, sie wird noch unsymphatischer werden. *grins*
 
Kapitel 14

So, ich soll ja nicht mehr sagen, von wem die Kapitel sind *hust* Ist von Mirja *hust* und deshalb geht´s auch direkt los ;)

Viel Spaß beim :read:


Kapitel 14

Eine Verabredung? Aber wie.... oh! Lucy lief rot an, als ihr bewusst wurde, was dieser Satz von Crayne bedeutete. Er hatte wahrscheinlich alles gehört, was sie mit issi in der Küche besprochen hatte, also wohl auch, ihr, an den Haaren herbeigezogenes, Alibi, warum sie Toby nicht testen könnte. Und seid sie dieses "Alibi" im Kopf hatte, konnte sie an nichts anderes mehr denken. Wie gerne würde sie mit Crayne wirklich in ein schickes Restaurant zum Essen gehen. Nur mit Crayne und sie hätte dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit...Und nun ging ihr heimlicher Wunsch in Erfüllung! Zwar hätte sie wohl nicht seine ungeteilte Aufmerksamkeit, aber sie würde mit Crayne an einem Tisch sitzen! Sie wäre ihm so nahe, dass sie ihn berühren könnte, wenn sie wollte! Lucy geriet ins Schwärmen, bis ihr wieder einfiel, warum er mit ihr hinging. Und wo sie schon mal dabei war: Wieso um Himmels Willen hatte er die Telefonnummer einer prostituierten in seinem Handy gespeichert? und warum pflegte er mit ihr einen solch freundschaftlichen Umgang? Ok, das ging sie eigentlich nichts an. Immerhin half er ihr so aus der Klemme und sie konnte mit ihm zusammen sein und an einem Tisch sitzen! Lucy lächelte leise vor sich hin, bis sie merkte, dass Crayne immer noch auf eine Antwort wartete. Sie ließ ihr Lächeln strahlend werden und sagte zu ihm: „Ja, genau. Wir haben eine Verabredung, ich zieh mich nur schnell um.“

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Damit drehte sie sich um, huschte ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Im Schlafzimmer angekommen, wurde ihre taumelige Glückseligkeit erstmal durch Vernunft ersetzt, denn..."Verdammt! Ich hab nichts anzuziehen!" Sie lief zu ihrem Kleiderschrank und durchwühlte ihn, in der Hoffnung irgendwo noch ein Kleidungsstück zu finden, was angemessener wäre, als Jeans und T-shirt. Crayne hatte schließlich auch etwas gefunden...Crayne...Wow! Er sah sooo toll aus in diesem Anzug! Das stand ihm richtig gut und... Energisch rief Lucy sich zur Vernunft. Wenn sie nicht bald etwas fand, würde Crayne noch ohne sie gehen, denn die zeit wurde wirklich langsam knapp. Da! ganz hinten entdeckte sie etwas leuchtend blaues. Sie zog es heraus und zum Vorschein kam, ihr Brautjungfernkleid. Lucy schluckte. Das wollte sie an der Hochzeit ihrer Schwester tragen. Lucy hatte sich extra selber etwas aussuchen dürfen und deswegen war ihre Wahl auf ein königsblaues schlichtes Kleid gefallen. Lucy liebte die Farbe Blau. Leider war sie nie dazu gekommen, dieses Kleid auch anzuziehen, denn Michael war gestorben, bevor Angie mit ihm vor den Traualtar hatte treten können. Es hieß ein wildes Tier habe ihn angefallen, aber inzwischen war Lucy sich da nicht mehr so sicher. Angie war seitdem nicht mehr die selbe gewesen. Der Verlust hatte sie verändert. Egal, was Lucy und ihre Mutter auch versucht hatten, Angie hatte ihre Fröhlichkeit verloren, ihre Sorglosigkeit. Und sie hatte seid dem nicht einen Mann mehr angesehen und das ganze war jetzt immerhin schon fünf Jahre her.

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Lucy drückte das Kleid wieder in den Schrank. Das konnte und wollte sie jetzt nicht anziehen. Dann fand sie weiter hinten ein Kleid in hellrot. Lang, auffallend, mit einem großen ausschnitt. Lucy verzog das Gesicht. das Kleid gehörte Issi. Sie hatte es einmal hiergelassen, nachdem Lucy sie von einer Party abgeholt hatte und Issi die Nacht bei Lucy verbracht hatte. Das Kleid war so gar nicht ihr Stil und die Farbe stand ihr wahrscheinlich auch nicht, aber das war das einzige, was sie hatte, was sie jetzt anziehen könnte. Mit einem Stöhnen griff Lucy sich noch frische Unterwäsche, nahm das Kleid unter den Arm, huschte aus dem Schlafzimmer und ins Badezimmer. Sie warf einen Blick auf Crayne, doch der war mit Champ beschäftigt. Sie schloss die Badezimmertür hinter sich, riss sich die Sachen vom Körper und sprang unter die Dusche. Immerhin hatte sie nicht mehr so viel Zeit.

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Nach dem Duschen zog sie sich an holte überrascht Luft, als das teure Seidenkleid an ihrem Körper herunter glitt. Noch nie hatte sie so etwas feines angezogen. Der Stoff war so leicht, dass sie noch einmal an sich hinab sah, ob sie es tatsächlich angezogen hatte. Mit einem unbehaglichem schlucken besah sie sich im Spiegel. Und war dann doch positiv überrascht. Es war wunderschön. das rot ihrer Haarspitzen verlief scheinbar mit dem Farbton des Kleides, der Stoff strich sanft über ihre Haut und gab ihr das Gefühl, unglaublich hübsch zu sein. Sie bürstete ihre Haare bis sie in sanften Wellen bis über ihre Schultern fielen und überlegte einige zeit, ob sie ihre Haare wieder zu einem Zopf machen sollte, oder ob sie sie offen tragen sollte und entschied sich dann entschied sie sich für einen Kompromiss und fasste nur die vordersten Haare zu einem kleinen Zopf zusammen und ließ die anderen offen übe ihren Rücken und die Schulter fallen. Ja, so gefiel sie sich.
Nachdem sie sich zurecht gemacht hatte(auf Schminken verzichtete sie), holte sie tief Luft und öffnete die Tür. Langsam ging sie nun ins Wohnzimmer und zu Crayne. Einerseits war sie gespannt, andererseits fürchtete sie sich vor seiner Reaktion. Sie wollte, dass er sie schön fand, sie wollte ihm gefallen. Gott, war das erbärmlich! Crayne verschwendete wahrscheinlich keinen Augenblick auch nur mit einem Gedanken an sie und sie verzehrte sich vor Sehnsucht nach einem Mann, denn sie doch erst drei Tage kannte. Drei Tage!

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Zögernd blieb sie bei dem Sofa stehen, wo Crayne noch immer mit Champ beschäftigt schien. Ob er nur so tat, um sie ignorieren und nicht angucken zu brauchen, konnte Lucy nicht sagen. Sie räusperte sich leise. "Ich bin fertig. Nimmst du mich so mit?" Crayne hob den Kopf und sah sie an. Seine Augen wurden größer. "Wow..." Er räusperte sich, kniff seine Augen ein Stück zusammen und sagte: "Joa. Ist ganz hübsch." Lucy schluckte. Eigentlich hatte sie sich eine andere Reaktion gewünscht. Ganz hübsch? Das klang so, als würde er sie mehr loben, wenn sie einen Kartoffelsack anziehen würde. Verdammt! Hätte sie mal doch ihr Blaues anziehen sollen, das wäre vielleicht besser gewesen, aber nun war es zu spät sich umzuziehen. Lucy spürte Tränen in sich aufsteigen. Na ganz toll! In den letzten drei Tagen, war sie zweimal ins Lebensgefahr gewesen und nun kamen ihr die Tränen, weil ein fast fremder Mann beim Anblick von ihrem Kleid nicht in Begeisterungsstürme ausbrach? Also wirklich! Lucy schluckte die Tränen wieder runter und neigte sich zu Champ, um ihn zu streicheln. "Mach´s gut, mein Süßer. Herrchen und ich sind bald wieder da." Champ leckte ihr die Hand und winselte leicht. Auch Crayne verabschiedete sich von Champ und ging dann mit ihr ins Restaurant.

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Kurz vor der Tür, hielt Lucy Crayne an. "Moment, ich muss noch Issi fragen, wie Toby eigentlich aussieht." Sie zückte ihr Handy und drückte auf die Kurzwahltaste von Issi. Es dauerte ein bisschen, bis Issi endlich abhob, zumindest dachte Lucy, dass es Issi war, denn zuerst hörte sie nur ein kichern, welches mit seufzen und anderen Geräuschen vermischt wurde, welche Lucy die Schamesröte in die Wangen trieb. "Ähm...Issi?" "Oh, hi, Lucy! Was gibt´s? Nein, lass das, nimm die Finger weg!" Wieder ein Kichern und Lucy runzelte die Stirn. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Issi schickte sie, Lucy, zu ihrem jetzigem Freund, um seine Treue zu testen und war während dessen mit einem anderen im Bett?? Lucy räusperte sich. "Isst könntest du mir eventuell mal kurz zuhören?" Issi kicherte wieder und man hörte einen leisen Klaps, dann war sie ganz am Telefon. "Ja, entschuldige. ich bin jetzt für dich da. Was ist los?" - "was los ist??" Lucy musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu werden. "Du schickst mich zu deinem jetzigen Freund, um seine TREUE zu testen und betrügst ihn im selben Moment!?" Issi lachte. "Ach komm, nimm das nicht so ernst. ich möchte nur ein bisschen spaß haben, während du bei Toby bist. Ach übrigens, wenn du bei Toby bist, wo ist denn das Sahneschnittchen?"

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"Das Sahne...." Sie warf einen Blick auf Crayne und biss die Zähne zusammen. "Crayne! Er heißt Crayne, ok? Hör auf, ihn Sahneschnittchen zu nennen, sonst hetzt er seinen Hund auf dich! Und ich hab auch nur angerufen, damit du mir erzählen kannst, wie Toby eigentlich aussieht." - "Soll das heißen, das Sahne....Crayne ist jetzt bei dir alleine zuhause?" Lucy hörte den Eifer in Issis Stimme und runzelte schon wieder die Stirn. Wenn sie so weitermachte, würde sie noch Kopfschmerzen bekommen. "Nein, er ist nicht bei mir in der Wohnung, wieso?" "Och, ich dachte nur, sonst hätte ich ihm ja ein bisschen mit seiner Einsamkeit und Langeweile helfen können." Dann wurde ihre Stimme leiser, sie redetet wohl mit dem anderen. "Ja, du bist natürlich auch ein Sahneschnittchen, mein Hübscher." Lucy umklammerte ihr Handy so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie wollte ihm in seiner Einsamkeit und Langeweile helfen? sie spürte, wie sie wütend wurde, so richtig wütend und kurzzeitig überlegte sie, ob sie Issi wirklich zu sich nach Hause schicken und Champ auf sie hetzen sollte, entschied sich dann aber doch anderes. Aber so langsam fing sie an, sich zu fragen, was sie noch bei Issi hielt. "Issi! Könntest du mir bitte einfach die Beschreibung von Toby geben?" Issi seufze. "ja, natürlich. Kurze braune Haare und eine Brille." - "Das ist alles?" - "Ja, das ist alles. An ihm ist nichts auffallendes, er ist einfach...normal." - "Ok, danke." Lucy nahm das Handy vom Ohr und noch bevor sie auflegen konnte, hörte sie noch wie Issi sich bereits wieder auf ihr Sahnschnittchen stürzte, dass wohl gerade neben ihr im Bett lag. Mit einem angewiderten Gefühl in der Magengegend legte sie auf. "Sahneschnittchen? Schon wieder?" Lucy lächelte. Sie mochte es, dass Crayne es nicht wirklich lustig fand, dass Issi ihn immer Sahneschnitten nannte. Sie nahm seine Hand und zog ihn ins Restaurant.

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Sobald sie sich gesetzt hatten, ließ Lucy ihren Blick schweifen und suchte Toby. Und sie fand ihn ziemlich schnell. Er saß zwei Tische weiter, hatte kurze, wellige braune Haare und unter einer Brille wunderschöne, seelenvolle Braune Augen, die nun traurig immer wieder auf die Uhr blickten, die er an seinem Handgelenk trug. Lucy spürte, wie ihr Herz sich zusammenzog. Er schien sich wirklich etwas aus Issi zu machen, während diese gerade mit einem anderen durch die Betten tobte. Mit einer leichten Kopfbewegung machte sie Crayne auf Toby aufmerksam und er wiederum unterzog Toby ebenfalls einer kurzen Musterung. Lucy wusste nicht, was er bei seinem Anblick dachte. Vielleicht verglich er im Kopf Toby Aussehen mit dem von Issi und kam zu dem selben Schluss, wie Lucy: Die beiden passten einfach nicht zusammen. Nur Lucy bemerkte das aus einem anderen Grund. Issi war wild, temperamentvoll, wunderschön und so treu wie...wie...ein Scheich in seinem Harem! Lucy schnaubte. Ein blöderes Beispiel konnte ihr nun wirklich nicht einfallen. Und wenn Lucy Toby in die Augen sah, wusste sie, dass er das absolute Gegenteil von Issi war. Und sie wusste in diesem Moment, dass sie es nie übers Herz gebracht hätte, ihn reinzulegen und seine Treue zu testen...aber Crayne hatte diese Probleme wohl nicht, denn in diesem Moment schickte er eine hübsche, dunkelhaarige, schlanke Frau zu ihm, die mit wiegendem Hüftschwung auf ihn zu ging. Lucy spürte, wie ihr Übel wurde. Das hatte Toby einfach nicht verdient. Yala fragte ihn mit leiser rauchiger Stimme, ob sie sich neben ihn setzen dürfe und Toby blickte etwas unsicher zur Tür und nickte ihr dann aber zu. Yala ließ sich neben ihn gleiten, denn so wie sie sich bewegte, konnte man das keine normale Bewegung nennen. Lucy wurde neidisch. Im Gegensatz zu Yala bewegte sie selber sich wie ein unbeholfenes Entenküken.

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Yala beugte sich zu Toby und berührte seinen Arm. Toby riss die Augen auf und zog seinen Arm weg. Armer Kerl. Wahrscheinlich war er völlig überfordert. Yala ließ sich von dieser Zurückweisung nicht stören und ging noch einen Schritt weiter, indem sie ihm die Hand auf den Oberschenkel legte. Lucy wurde rot. Langsam kam sie sich vor, wie ein Voyeur und das behagte ihr gar nicht. Toby schien genug zu haben. Er sprang auf und sagte zu Yala: "Es tut mir leid. ich hab vielleicht einen falschen Eindruck erweckt, als ich Ihnen erlaubt habe, sich neben mich zu setzen, aber ich bin bereits vergebenen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag." Damit drehte er sich um und setze sich an einen anderen Tisch. Lucy jubelte innerlich. Er hatte bestanden! Yala drehte sich zu ihnen um und lächelte Crayne leicht zu. Dann stand auch sie auf und ging nach draußen. Crayne folgte ihr. Wahrscheinlich gab er ihr das Geld, dass sie wollte und Lucy bemühte sich wirklich sehr, sich nicht was anderes vorzustellen. Crayne würde die vollen roten Lippen von Yala nicht küssen, nein, würde er nicht, bestimmt nicht! Oder doch?Ihr ganzer Körper verkrampfte sich, als sie sich vorstellte, dass er es doch tun würde, aber da kam er schon wieder rein. Er sah genau so aus, wie vorher. Und nicht so, als wenn er gerade leidenschaftlich geküsst worden wäre. Außerdem war er auch ziemlich schnell wieder zurück gekommen. So schnell wäre er bestimmt nicht wieder hier gewesen, wenn Yala an ihm geklebt hätte. Lucy lächelte ihm entgegen und nahm dann wieder ihr Handy zu Hand.

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Diesmal dauerte es noch länger, bis abgenommen wurde und das erste, was sie hörte, war ein gemurmeltes, männliches: "Geh nicht ran, hör nicht auf!" Dann hörte sie Issi keuchend und leise sagen: „Ja?" Lucy schloss die Augen und verbot den Bildern in ihrem Kopf weiter Gestalt anzunehmen. Dann holte sie tief Luft. "Er hat bestanden. Toby hat bestanden. Er ist dir treu!"Dann legte sie wieder auf, ohne eine Antwort abzuwarten, denn sonst wäre ihr vielleicht noch etwas herausgerutscht, was sie später bereut hätte. Oder noch schlimmer, es gar nicht bereut hätte. Ihr Herz zerbrach für Toby. Es wäre ihr wirklich lieber gewesen, er hätte die Anmache von Yala erwidert, dann bräuchte sie jetzt nicht so ein schlechtes Gewissen zu haben, während sie zu dem geduldigen, treuen Toby hinüber sah und ernsthaft überlegte, ob sie zu ihm hinübergehen und ihm die Wahrheit erzählen sollte.

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So und das war´s auch wieder :p
Ich wünsche noch ein paar letzte schöne Osterstunden ;)

LG :hallo:
 
Ostern hatten wir nur am Freitag. ;) Mit zwei kranken Kindern feiert es sich schlecht. *ggg* Und gibs zu, das Bild mit Crayne, wo Yala ihm am Hals hängt, hat dir spass gemacht, stimmts? Arme Lucy. *ggg* Und erst jetzt durch deine Bilder fällt mir echt mal auf, wie lang das Kapitel geworden ist...sorry. ;)
 
Hach, das war wieder so schön geschrieben. Wie macht ihr das nur immer so viel Text hinzubekommen, bei mir klappt das nicht. Bin ganz neidisch.
Das Bild mit Crayne und Yala war ein Schock :Oo:. Hatte zuerst das Bild gesehen und dann erst den Text gelesen. Zum Glück war da nichts.
Diese Issi würde ich glatt verpetzen bei Toby, das ist eh keine Freundin für Lucy. Die nutzt alle und jeden nur zu ihren eigenen Gunsten aus. Das muss man sich mal vorstellen, lässt ihren Freund auf Treue testen und geht gleichzeitig mit nem anderen Typ ins Bett :what:.
Ich hoffe Lucy macht mit dem Kapitel Issi endgültig Schluss.

und so treu wie...wie...ein Scheich in seinem Harem!
Dieser Satz ist wirklich genial :lol:

Schade, dass das Kapitel schon wieder zuende ist. Wie geht das Date denn nun weiter? Ich hoffe ihr bringt die Vortsetzung bald :D.

LG
kristallika
 
@Mirja: Joa, ein bisschen Spaß schon, aber Yala ist ja eine von den Guten, also auch nicht sooo viel ;)

@krissi: Ich bekomme so viel Text auch nie hin ;)
Tut mir leid, aber Issi wird noch gebraucht :p
 
Erstmal Danke, hoffe ihr hattet auch alle schöne Ostern ;)

Zum Kapitel:
Insgesamt schön geschrieben, hier und da ein paar Rechtschreibfehler, aber die meisten stören jetzt nicht wirklich :D
Lucy ist wirklich viel zu nett ^^
Sie hätte diesen Treuetest gar nicht erst machen sollen und obwohl Issi zeitgleich einen anderen Typen an den Lippen hängen hat, petzt sie weder noch sagt sie der lieben Issi mal gehörig die Meinung... na ja, vielleicht wird Lucy im Laufe der Story noch etwas unnetter ;)
Auf jeden Fall freu ich mich auf das nächste Kapitel :lol:
 
@Krissi: Ja, bei manchen kapitel muss ich mich richtig zusammenreissen, damit sie nicht zu lang werden. ;)Lucy überlegt ja, ob sie es Toby erzählen soll, oder nicht. Wie sie sich entscheidet, wirst du im nächsten Kapitel sehen. :p
Und in einem hat Cara recht...Issi wird leider noch gebraucht. ;) Da ist nix mit einfach mal eben mit Issi schluss machen. *gg*

@Sophie: Unnett? ok, ich verrate dir jetzt ein geheimniss *verschörerisch vorbeug* Lucy wird zum Vampir und fällt dann über Issi und alle, die sie lieben her und tötet sie. Unnett genug? :p;)
 
Wow... sogar dein Horrorszenario ist nett, wenn man bedenkt, dass sie dann alle tot und im Tod wieder vereint sind, Maus ;)


PS: Woohoo! 4. Seite :)
 
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