Fotostory Chocolate - You and me, everyday

Was für ein Kapitel. Echt super!

Und auch wenn Chase wirklich arbeiten war, finde ich es nicht in Ordnung, dass er danach einfach so feiern geht ohne irgendetwas zu sagen. Wenn ihm wirklich so viel an der Verabredung mit Lou gelegen hätte, hätte er sich ja nochmal melden können und fragen, ob sie Lust hat mitzukommen oder dass sie sonst eben etwas zusammen machen.

Und Noah könnte wirklich langsam mal mit der Sprache rausrücken. Es ist so offensichtlich, dass er für Lou mehr als Freundschaft empfindet, nur sie sieht es nicht.

Das Ende fand ich jetzt aber auch sehr kurios. Fand ich sehr irritierend, da es völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Bitte mach ganz schnell weiter!
 
Noah ist so heiß!
Lou ist so heiß!
Beide zusammen sind unendlich heiß!
Chase kann eindeutig einpacken. Ich mein, ich würde auch eifersüchtig sein, wenn alle sagen ''Hey, Noah steht auf die Kleine!'', da tut er mir echt leid. Aber er muss einsehen, dass man beste Freunde nie ersetzen kann, das habe ich damals meinem Freund auch gesagt!
So süß, dass Noah immer auf der Couch schläft und sie sogar ins Bett trägt. Oh Gott, ich gebe deiner Geschichte noch allerhöchstens 2 Updates, bis Lou und Noah sich das erste Mal (gewollt oder ungewollt) küssen!
Annie. Die soll sich mal ganz gepflegt verpieseln. Bzw. sich einmal um 180° drehen und lieb sein. Das geht gar nicht, was sie da abzieht. Verlogene, blöde...ja.
Ich freu mich auf ein neues Update. Das hast du echt toll gemacht! :)
:hallo:
 
Hey:)

Danke für eure Kommentare ...
ich hab nächste Woche leider eine mündl. Prüfung, für die ich lernen muss, aber ich denke vllt. schaffe ich das am Wochenende :)
Wird aber auf jeden Fall wieder ungefähr in der Länge sein:)
@Kurze: Du machst es mir wirklich schwer nicht zu spoilern ... ^^
ich schreib nach dem nächsten Update auf jeden Fall meinen Senf dazu :D
 
Hey Iced Coffee,
was für ein tolles neues Update!
Ich liebe deine Story. Du hast die Gabe die Spannung zwischen Noah und Lou richtig auszubauen und damit die Leser zu fesseln. Ich denke hier jedes Mal "Na los, sag es ihr !!" und genau so soll das sein ;)
Mach weiter so! Und lass uns bitte nicht allzu lang warten :argh:

Liebe Grüße
 
Heey!! Tut mir leid das ich schon so lange nicht mehr kommentiert habe. Bin eigentlich nicht so eine Kommi-Schreiberin. Hab erst heut bemerkt das es weiter ging! Hab natürlich immer auf ne E-mail gewartet ;) Aber so wars auch gut. Jetzt konnte ich gleich einen grossen Teil lesen :p

Die Geschichte gefällt mir immer besser =) Noah hat sich ganz klar in Lou verliebt aber ist sich nicht so sicher wie er ihr das mitteilne könnte und ob ers überhaupt tun sollte wegen Chase. Aber dieser scheint sich immer mehr in ein Arschloch zu verwandeln. Eigentlich schade, hab wirklich gedacht er ändert sich für Lou. Annie konnte ich nie richtig leiden und es hat sich herausgestellt das sie wirklich fies ist. Die ganze Familie scheint auf mich komisch.

Bin gespannt wie's mit Lou und Noah weiter geht :D

LG
Erdbeeri
 
Huhu :)

Also, ich habe die ganze letzte Woche und das Wochenende u.a. damit verbracht, das Update möglichst zu perfektionieren...
Tut mir Leid, dass ich es dieses Wochenende nicht geschafft habe die Bilder zu schießen, aber die Korrekturen, die ich immer wieder vornehmen musste, ließen es nicht zu. Nichtsdestotrotz kann ich euch sagen, dass es diesmal noch länger ist als das, was ihr zuletzt zu Lesen bekommen habt - 18 Seiten sind es :)
Ich werde versuchen diese Woche die Bilder fertigzuschießen, drückt mir die Daumen, dass alles gut klappt, so wie ich es will :D
So und um noch auf eure Kommentare einzugehen:

@Lalique:
Vielen Dank :)
Endlich mal jemand, der nicht so genervt davon ist... ;D
Mal sehen, wie es kommt :)
Arrgh, ich freue mich schon auf das Update, haha :D
Obwohl ich diejenige bin, die schreibt, komisch wa? :b

@Erdbeeri:
Huuuuhuuuuu :)
Freut mich, dass du dich auch wieder meldest - Ich glaub du warst sogar die erste Abonnentin! :)
Die ganze Familie scheint schon auf dich komisch? :D John und Annie oder noch Lous Mutter Julia mit inbegriffen? ^^

Wegen Chase... Ja, er hat aber auch so seine Motive... Aber das ist ja Ansichtssache, wie man ihn sieht :D
Ich wäre jedenfalls auch sauer, wenn man mich so versetzen würde! :s

:)
 
21. Kapitel: Am I Just Like You?

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Wieder einmal stand ich viel zu lange gedankenverloren unter der Dusche. Zwischendurch hielt ich immer wieder mein Gesicht unter den heißen Wasserstrahl. Es war einfach eine Gewohnheit von mir, einfach still dazustehen und das Wasser auf mein Gesicht prasseln zu lassen, denn irgendwie hatte das eine beruhigende Wirkung auf mich. Und doch half es diesmal nichts – denn egal, wie sehr ich es versuchte, letztendlich befand ich mich mit meinen Gedanken am Ende doch wieder bei Noah. Heute hatte er mich zum ersten Mal als schön bezeichnet. Er hatte sich heute (endlich) zum ersten Mal zu meiner Veränderung geäußert. Aber warum erst so spät? Wahrscheinlich war es ihm wohl als Einziger nicht aufgefallen. Wenn ich so darüber nachdachte, war er ohnehin nie wirklich aufmerksam gewesen, wenn ich in der Vergangenheit Dinge angedeutet hatte oder überhaupt etwas an mir äußerlich verändert hatte. Das nahm er bei keinem überhaupt wirklich wahr oder es interessierte ihn einfach nicht. Was erwarte ich eigentlich von ihm? Wenn er sich seine Freunde aussucht, ist ihm das völlig egal, wie die Person aussieht. Immerhin war er selbst mit mir befreundet, als ich noch so hässlich und unbeliebt war. Es war eben der Noah, der nicht gerne lästerte. Warum beschäftigte ich mich eigentlich mit so absurden Gedanken? Kopfschüttelnd stellte ich das Wasser ab, wickelte das Handtuch um mich und stieg vorsichtig aus der Dusche.

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Dann stand ich vor dem Spiegel, um mich einzucremen. Gott, wie ich meine trockene Haut hasste. Während die Finger langsam über mein Gesicht glitten, war ich immer zunehmender damit beschäftigt mein Spiegelbild zu betrachten oder eher gesagt – mein Gesicht. Und je länger ich in den Spiegel sah, desto weniger gefiel ich mir. Diese kleinen Rötungen auf meiner Gesichtshaut waren ja mal furchtbar, mal ganz abgesehen von meinen schmalen Lippen. Nun wanderte mein Blick weiter runter. Besonders groß war meine Oberweite auch nicht wirklich, 75B. Lisa hatte 75C. Chases Ex, Alison, hatte auch nicht gerade kleine. Und Annie sowieso nicht. Mum auch nicht. Ok, Dad brauchte ich hier eigentlich nicht zu erwähnen. Warum waren meine so klein?! Das Schlimmste daran war aber, dass sie nun wahrscheinlich ausgewachsen waren. Sie waren schon seit einem Jahr so „groß“. Nun war mir klar, dass ich gar nicht mehr wagen sollte überhaupt zu hoffen, dass sich an meinem Körper noch sonderlich was ändern würde. Ich entschied mich nicht weiter damit zu beschäftigen und ging wieder in mein Zimmer, um mich anzuziehen. Eigentlich wäre es ja schlau gewesen, wenn ich meine Anziehsachen mal vorher ins Bad bereit gelegt hätte, dann müsste ich nicht immer hin und her gehen, nur um das nasse Handtuch in den Wäschekorb zu schmeißen.

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Mittlerweile war es schon halb 4 Uhr morgens. Ich fühlte mich nicht sonderlich müde und setzte mich, anstatt schlafen zu gehen, an den Laptop in der Hoffnung, dass noch jemand on wäre. Fehlanzeige. Ich begann es zu bereuen doch nicht mehr mit zu Lisa gegangen zu sein, doch nach dem Vorfall mit Noah und diesem komischem Typen in der Disco war mir ehrlich nicht mehr danach. Annie und Lisa hatten jetzt bestimmt viel Spaß mit den anderen. Und Chase schlief wahrscheinlich auch schon. Seufzend schaltete ich den Laptop wieder aus und legte mich ins Bett.
Ich versuchte einzuschlafen, doch es ging nicht. Viel zu viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Noch immer hatte ich nicht realisiert, was heute Abend vorgefallen war. War Noah vorhin etwa wegen mir so ausgerastet? Ich konnte es einfach nicht fassen, dass er so wütend sein konnte, denn so hatte ich ihn wirklich noch nie erlebt. Sonst war er immer der lachende, verpeilte und geistesabwesende Noah. Und nichts anderes. Ein gewisses Schuldgefühl begann sich in mir aufzukeimen. Ich hätte wohl nicht auf diese Party gehen sollen. Und er hatte Recht – vor allem nicht allein. Immerhin war ich schon vergeben. Aber was hatte ich denn eigentlich falsch gemacht? Im Grunde konnte ich ja wohl kaum etwas dafür, dass da so ein Idiot kam und sich mir annähern musste.
„Nein, auf jeden Fall nicht...“, murmelte ich kopfschüttelnd und vergrub mich noch mehr in die Decke, woraufhin mein Kopf immer gedankenbefreiter war und ich schließlich doch einschlief.

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Die Sonne ging schon wieder fast am Horizont auf, als Noah nach Hause kam. Erschöpft zog er seine Jacke aus, legte sie auf die Trennwand der Küche und wollte sich an der Bar gerade einen Drink holen, als er seine Eltern dort auf dem Sofa sitzen saß. Beide schienen eine Diskussion zu führen, hörten jedoch auf, als sie ihn sahen.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte er sie sichtlich verwundert.
„Wir sind gerade nach Hause gekommen, genau wie du“, antwortete ihm sein Vater leicht skeptisch. „Setz' dich“, fügte er dann autoritär wie immer hinzu.

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Den Drink würde er wohl später trinken, dachte er sich und setzte sich lässig auf das Sofa.
„Noah Schatz...“, begann seine Mutter zögerlich. „Du kommst immer so spät nach Hause.“
„Ja, was ist damit?“
„Das ist nicht gut. Gar nicht gut. Du solltest wissen, dass du langsam aus dem Alter raus bist.
Du wirst bald 19. Die Geschenke in deinem Zimmer sollten dich eigentlich daran erinnert haben.“
„Ich sehe den Zusammenhang immer noch nicht.“
„NOAH!“, brüllte sein Vater plötzlich und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Weißt du überhaupt, was du da sagst?! Erkennst du den Ernst der Lage?! Was glaubst du, warum du so einen guten Lebensstil leben kannst?! WEIL DAS EINFACH SO IST?! NEIN! Wir arbeiten hart, ja, hart für dieses Geld! Und du wirst dich gefälligst dankbar zeigen! Emilias Vater ist ein wichtiger Handelspartner für uns und du hast sie letztens erst erneut versetzt! Was soll die Scheíße, kannst du mir das mal erklären?!“
„Was zur Hölle soll ich denn mit der?“, antwortete Noah ihm, trotz des lauten Tonfalls seines Vaters noch sehr gelassen.
„Seit wann bist du eigentlich so dreist? Oder bist du einfach naiv? Sie will was von dir, mach's dir nicht kaputt mit ihr. Sie geht schon auf dich zu. Wenn sie uns bei ihrem Vater anschwärzt, schiebt sich das mit der Kreditrückgabe von MT Industry und Sorex noch weiter nach hinten. Durch ihren Vater könnten ihre Aktienwerte an der Börse gegebenenfalls wieder steigen und sie kriegen das Geld schneller zusammen.“
„Irgendwie ist das kein Grund für mich. Nur, weil ihr euer Geld schneller zurück wollt? Ist das alles? Wir haben schon genug. Mehr als genug. Das wisst ihr selbst.“

Lou:

Ich versuchte die Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht schienen, irgendwie zu ignorieren und kniff die Augen noch fester zu. Doch auch das half nichts. Auch dann, als ich mich vom Fenster wegdrehte, schaffte ich es nicht wieder einzuschlafen. Jetzt war ich wirklich wach. Genervt warf ich die Decke von meinem Körper, setzte mich auf den Rand des Bettes und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr des Handydisplays – 12.48 Uhr. So schlecht war das dann wohl doch nicht, dass ich „schon“ aufwachte. Vermutlich hätte ich sonst den ganzen Tag durchgeschlafen. Als ich aufstand knickte ich leicht ein – es war die Benommenheit, die wahrscheinlich daher kam, dass ich nur so kurz oder schlecht schlief.
Nachdem ich mir die Zähne geputzt, mich angezogen und meine Haare irgendwie gemacht hatte, ging ich in die Küche und wollte mir gerade etwas zu Essen machen, als ich den Zettel auf dem Küchentisch liegen sah.
„Hey Lou,
wenn du das liest – Julia und Dad sind im Büro, ich bin verabredet. Könntest du bitte den Einkauf für mich erledigen? Tut mir Leid, dass ich das nicht selbst mache! Ich mache dann das nächste mal was für dich, ok? Und Lisa wollte übrigens bei dir vorbeischauen, ich glaub um halb 2 oder so. Sie hatte sich gestern noch voll die Sorgen gemacht. Also, bis später, ja? :)

Den Zettel noch in der Hand haltend sah ich auf die Uhr – 13.26. Dann war ich ja wohl noch rechtzeitig fertig geworden. Ich knüllte den Notizzettel zusammen und warf ihn in den Mülleimer. Als ich gerade zum Kühlschrank gehen wollte, klingelte es schon an der Tür.

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Lisa empfing mich sofort mit einer freudigen Umarmung. Als sie diese löste, schweifte ihr Blick über meinen Körper, dann sah sie mich fragend an.
„Lou? Diese Schuhe? Dein Outfit heute? Alles klar?“
Es war genau die Art von Reaktion, die ich erwartet hatte – alles andere als Begeisterung.
„Ach weiß nicht...“, seufzte ich. „Ich hatte nicht wirklich Lust mich fertig zu machen. Und meine Füße tun von gestern auch noch weh. Hast du Hunger?“, ich versuchte das Thema zu wechseln und ging wieder in die Küche in Richtung Kühlschrank.
„Ähm ja, ein bisschen.“

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„Du, was ich dich fragen wollte – war gestern eigentlich alles in Ordnung? Noah und du wirkten irgendwie ziemlich angespannt. Ist alles ok bei euch?“, fragte sie mich wohl leicht besorgt.
„Zwischen uns? Eigentlich schon... Er ist gestern nur ausgerastet“, antwortete ich ihr zögerlich und biss von meinem Bagel ab.
„Ach ehrlich?! Weshalb?!“, der Schock war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Wie sie wohl reagieren würde, wenn sie erfahren würde, was genau vorgefallen war?
„Ach... Du und Annie wart ja gestern auf Toilette. Ich wurde währenddessen von irgendeinem Depp bedrängt und dann war Noah plötzlich da... Die beiden haben sich geprügelt, kannst du dir das vorstellen?! Noah hat ihm einfach so eine verpasst!“, ich biss erneut von meinem Bagel ab, während ich sie ansah und eine Antwort von ihr erwartete. Doch ihr eben noch schockierter Blick löste sich nun durch ihre gehobene Augenbraue.
„Ähm, Lou? Kann es sein, dass er dich liebt?“, erwiderte sie schließlich skeptisch. Ich hätte mich in dem Moment fast an meinem Bagel verschluckt. Diese Direktheit und dazu dann noch diese Aussage, das kam wirklich... überraschend.
„Lisa?! Dein Ernst?!“
„Ja, mein voller Ernst!“, sagte sie, während sie dabei bekräftigend nickte. „Ich mein hallo?! Du wurdest bedrängt und er hat sich gleich so für dich eingesetzt ! Also Lou, bitte. Wir wussten das ja alle schon irgendwie, dass er Gefühle für dich hat! Und gestern hat er's auch noch so offensichtlich gemacht! Er war eifersüchtig, was sonst? Gott, wie süß! Sonst immer so ein Frauenaufreißer und jetzt bei dir traut er sich nicht.“
Lisa kicherte daraufhin, mir war jedoch gar nicht danach zumute.
„Warum sagt ihr das alle eigentlich? Naja, ich bin eh mit Chase zusammen.“
„Weil ich persönlich finde, dass du und Noah besser zusammen passen. Aber, wenn du Chase liebst, kann man auch nichts machen. Und jedenfalls, mal ganz abgesehen davon... ach egal. Ich muss jetzt leider los.“
„Wohin?“
„Ich hab ein Date mit Shawn! Wollte nur sehen, ob bei dir alles ok ist.“
Sie zwinkerte mir mit einem breiten Grinsen zu, stand auf und stellte die Teller in die Spülmaschine.
„Trefft ihr euch in der Stadt?“
„Ja, warum?“
„Dann können wir ja zusammen dahin, ich muss sowieso noch einkaufen!“

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„Ach, hallo?“, begrüßte er sie sichtlich überrascht.
„Hey“, kam daraufhin von ihr, während sie anmutig auf ihren High Heels an ihm vorbeiging, um seine Mutter zu begrüßen.

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„Hallo Emilia, freut mich, dass du endlich da bist! Gut siehst du aus!“

Später...

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Annie hatte mir die Einkaufsliste an der Tür des Kühlschranks hinterlassen. So stand ich nun am Gemüsemarkt in der Stadt und suchte sorgfältig das aus, was ich einkaufen sollte. Es war hauptsächlich Obst und Gemüse, das ich mitbringen sollte.
„Achso und ich bräuchte noch zwei Melonen, das war's dann auch“, fügte ich unsicher zu meiner Bestellung hinzu
„Gut, Ich pack es für Sie in eine Tüte, ok? Das macht dann bitte 10 Dollar.“
Als ich gerade in meinem Portemonnaie das Geld zusammensuchte, spürte ich einen Arm an der Seite. Ich blickte überrascht auf und sah, dass Chase hinter mir stand, der gerade tatsächlich für mich bezahlt hatte.
„Äh, Schatz?!“
„Schon ok. Alles klar bei dir?“
Lässig nahm er die schwere Tüte entgegen, dabei den Blick nicht von mir abwendend. Beim genaueren Hinsehen wusste ich, dass ich es wohl schwer gehabt hätte sie den ganzen Weg über nach Hause zu schleppen.
„Ja, bei dir? Hast du gerade Mittagspause?“
„Jo“, nickte er. „Ich wollte gerade selbst einkaufen, aber da sah ich dich hier gerade. Hatte eigentlich vor dich heute Abend zu überraschen, aber irgendwie wird das ja auch nichts mehr“, fuhr er schließlich mit einem Lächeln fort.
„Hast du noch was zu tun?“
„N-nein, ich bin gerade mit dem Einkauf fertig geworden.“
„Hast du denn heute Abend noch was vor?“
Ich schüttelte den Kopf. „Soll ich dich dann rumbringen?“, er deutete mit seinem Kopf auf sein Auto, das er irgendwo hinter dem großen Bürogebäude neben dem Markt geparkt hatte.

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„Schatz, es tut mir Leid, dass ich dich gestern versetzt habe. Es wird so kurzfristig nicht mehr vorkommen, versprochen, ok?“
Ich antwortete darauf erstmal nichts und sah ihn stattdessen nur an und beobachtete ihm beim Fahren. Er wirkte nicht wirklich konzentriert, sowie er am Steuer saß, sah es so aus, als wäre das Autofahren sehr leicht. Und irgendwie erinnerte ich mich in dem Moment daran, dass ich auch mal bald zur Fahrschule müsste.
„Kein Problem. Ich hatte gestern einen guten Abend mit Lisa und Annie bei Vince“, antwortete ich stumpf und wartete seine Reaktion ab. Irgendwie reichte mir seine Entschuldigung nicht und wiederum doch. Ich hatte ihm schon wieder längst verziehen, doch so schnell wollte ich das auch nicht zeigen.
„Ich weiß.“ Sein Blick verfinsterte sich. „Mach' das bitte nie wieder so allein. Nur, wenn ich dabei bin, ok?“
„Woher weißt du das?“, fragte ich ihn daraufhin verwundert.
„Hab ich gehört.“
Schließlich hielten wir vor meinem Haus. Ich wollte gerade aussteigen, als er mich am Arm festhielt und mich etwas zurückhaltend anlächelte.
„Ich würde das von gestern gerne wiedergutmachen. Schläfst du heute bei mir und holst jetzt deine Sachen? Es tut mir wirklich Leid.“
Nun hatte er wirklich das Eis gebrochen. Auch ich lächelte jetzt und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Ja ok. Bis gleich, ja?“
„Gut, ich warte hier eben.“
Geradezu euphorisch hüpfte ich aus dem Auto, ließ die Tür hinter mir zufallen und beeilte mich damit Sachen für heute Abend zu holen.

In seiner Wohnung....

„Ist das ok für dich, wenn du hier wartest? Oder warte mal.“
Chase wühlte in seiner Hosentasche nach irgendetwas. Daraufhin zog er einen Schlüsselbund heraus. „Damit du nicht den ganzen Tag hier bleiben musst“, sagte er, während er einen Schlüssel aus dem Bund löste und mir in die Hand drückte.
„Und was ist, wenn ich dann den ganzen Tag nicht da bin und du wieder kommst und ich immer noch nicht wieder da bin?“
„Ich habe sowieso noch einen Wohnungsschlüssel. Der Vermieter hat mir damals zwei gegeben, keine Ahnung wieso.“
„Achso... Aber ich bleibe eh den ganzen Tag hier, glaube ich. Ich habe nichts zu tun.“

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Wieder trat ein Lächeln auf seine Lippen, dann legte er seinen Arm um meine Taille und zog sich näher zu sich heran. „Diesmal wirklich, ok?“, sagte er noch leise, bevor er mir einen langen, sanften Kuss gab. „Ich liebe dich“, flüsterte er, als sich unsere Lippen voneinander lösten, berührte mit seinen Lippen noch einmal seitlich an meinem Hals und ließ schließlich gänzlich von mir ab. Daraufhin verließ er auch schon die Wohnung und ich sah ihm nur sprachlos hinterher. „Ich dich auch...“, wollte ich gerade sagen, doch dann fiel die Tür schon ins Schloss.
Seufzend ließ ich mich aufs Sofa sinken und schaltete den Fernseher ein. Hoffentlich würde er nicht zu lange weg bleiben, dachte ich mir, während ich leer auf den Fernsehbildschirm starrte. Nach einiger Zeit wanderte mein Blick durch den gesamten Raum der Wohnung.

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Auf dem Esstisch stand noch ein halb voller Kaffeebecher und sauberes Geschirr, das zwar aufeinander gestapelt war, aber noch nicht in die Schränke eingeräumt war. Die Arbeitsflächen waren dreckig und ebenso die Teller, die dort aufgestapelt waren. Ich stand auf und ging mit vorsichtigen Schritten auf die Küche zu, um mir das Ganze genauer anzusehen. Noch mehr Geschirr befand sich in der Spüle. Offenbar war da wohl nicht mehr genug Platz und auf der Waschmaschine stand ein Wäschekorb mit zusammengelegter Kleidung, die noch nicht gebügelt wurde. In der Waschmaschine selbst war die Kleidung noch nicht fertig gewaschen.
„Wow, der hat ja wirklich viel zu tun...“, murmelte ich erstaunt, während ich den gesamten Zustand der Wohnung noch näher begutachtete. Ich kannte Chase normalerweise als sehr ordentlichen und geplanten Menschen. Sein neuer Job raubte ihm wohl ziemlich viel Zeit. Warum war ich denn überhaupt sauer auf ihn?! Ich sollte ihn eher unterstützen, dachte ich mir. Und nun hatte ich auch wenigstens für den ganzen Tag eine Beschäftigung gefunden.

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Ich war den ganzen Tag also damit beschäftigt seine Wohnung aufzuräumen. Am meisten Zeit beanspruchte tatsächlich die Wäsche, die ich bügelte und zusammenlegte. Da ich seit Langem alleine lebte, konnte ich das Ganze eigentlich ganz gut. Immerhin etwas, was ich im Leben drauf hatte. Es fühlte sich dennoch irgendwo auch seltsam an. Fast so, als würde ich hier wohnen. Ob er es ok fand, dass ich da einfach aufräumte? Die ersten Zweifel kamen in mir auf. Draußen dämmerte es bereits und ich war fast fertig. Dann hörte ich auch schon, wie ein jemand die Tür aufschloss und im nächsten Moment kam Chase rein, der mich nur verwundert ansah.
„Oha“, stieß er nur hervor, zog seine Schuhe aus und ging auf mich zu, während er sich umsah. „Das hättest du wirklich nicht für mich machen müssen.“
„Ach, ich dachte mir nur, weil du wohl zu viel zu tun hast... Du bist ja sonst immer sehr ordentlich. Tut mir Leid, dass ich vorhin so grimmig war.“
„Ach was, ist nicht so schlimm. Danke. Hast du schon gegessen?“
„Nein“, antwortete ich ihm etwas zögerlich und wollte gerade den Korb mit der fertigen Wäsche in sein Zimmer bringen, als er mich plötzlich am Arm festhielt.
„Ich mach das schon“, er lächelte mich an, nahm mir den Korb ab und stellte in in seinem Zimmer ab. „Wollen wir etwas essen gehen oder soll ich kochen?“, fragte er mich, als er wieder aus dem Zimmer kam. „Schätze ich bin dir so Einiges schuldig, oder?“
„N-nein, bist du nicht!“, erwiderte ich unsicher. „Weiß nicht... Ich richte mich nach dir. Was ist dir lieber?“
„Dann lass uns morgen essen gehen, dann habe ich mehr Zeit. Ich koche uns was, ok?“
Es erstaunte mich immer wieder zu sehen, wie gut Chase mit den ganzen Küchengeräten umgehen konnte. Die Zutaten schnitt er auch fast wie ein Fernsehkoch. Ich lebte zwar auch schon lang alleine, aber nichtsdestotrotz konnte ich das nie so gut wie er. Meistens habe ich das irgendwie mit Noah gemacht.
„Sag mal, wie schaffst du das eigentlich so gut zu kochen?“
„Ach was“, seine Antwort wurde von seinem Lachen begleitet. „Süß, danke. Warum fragst du?“
„Ich habe auch schon lange allein gelebt, aber irgendwie kann ich es trotzdem nicht so gut wie du.“
„Tja, ich kann es dir ja mal zeigen, oder? Dafür kannst du ja alles andere.“

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„Schatz, kann ich dich was fragen? ... Wie wirkte ich früher eigentlich auf die Jungs? Was meinst du?“
„Was ist denn das bitte für eine komische Frage? Keine Ahnung.“
„Ja, tut mir Leid. Wie wirkte ich denn auf dich?“
Chase neigte seinen Kopf mit einem leichten Grinsen und zog dabei seine rechte Augenbraue hoch. „Soll ich dir wirklich auf diese Frage antworten?“, fragte er mich dabei schon fast bedrohlich, auch wenn es scherzend gemeint war. Ich schüttelte dabei nur den Kopf, kicherte in mich hinein und stocherte weiter in den Kartoffeln herum, die übrigens mal wieder wirklich gut schmeckten.
Dann, nach dem Essen, war es auch schon Zeit sich bettfertig zu machen.
„Ich geh' mich schon mal fertig machen, ok?“
„Warte, ich komm' auch.“
Wir putzten uns zusammen die Zähne im Bad. Fast schon wie ein Ehepaar, jedoch fühlte es sich noch nicht so an. Wir waren ja auch nun erst anderthalb, fast zwei Monaten zusammen. Viel zu kurz, um sich gleich als alteingesessenes Paar zu bezeichnen.
Immer wieder wanderte mein Blick rüber zu ihm. Ganz lässig stand er da, träumte wohl vor sich hin. Chase hatte sich wirklich geändert. Er war irgendwie ernster geworden. Oder vielleicht war er ja schon immer so? Früher kannte ich ihn immer nur als Partymenschen und den besten Freund von Noah. Aber so ordentlich angezogen wie jetzt, immer mit Blazer und gebügelten Shirts und Hemden, das war er schon immer. Und gut riechen tat er so ganz nebenbei auch. Auf der Ablage über dem Waschbecken stand auch schon die Antwort darauf – Bruno Banani. Ich hatte zwar nicht wirklich viel Ahnung von diesem Kram, aber Noah trug auch mal Düfte von dieser Marke. Ab und zu tat er das immer noch.
„Ich bin fertig, ich gehe mich umziehen, ok?“
„Dass du mich da um Erlaubnis fragst...“

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Ich wollte gerade ins Wohnzimmer gehen, als er plötzlich ins Zimmer kam. Sein Blick schweifte über meinen Körper und ein zufriedenes Lächeln trat auf seine Lippen. Ich sah ihn ein wenig unbeholfen an, wusste nicht so Recht, was ich sagen sollte. Wenn ich ihn mir so ansah, fiel mir auf, dass er wirklich attraktiv war. Eigentlich hatte ich mir so einen Freund schon immer gewünscht – durchtrainiert, beliebt, guter Job, eigene Wohnung, gutaussehend. Welches Mädchen wünschte sich sowas denn nicht? Und Chase war genau so jemand. Und dennoch, obwohl wir jetzt schon über zwei Monaten zusammen waren, zierte ich mich noch so sehr in seiner Gegenwart. Noch immer konnte ich mich ihm nicht so öffnen. <Bei Noah wäre das sicher anders gewesen...>, sagte eine Stimme in meinem Kopf. Meine Augen weiteten sich, als ich realisierte, was ich gerade gedacht hatte. Oh mein Gott! Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
„Schatz?“
Chase warf mir einen fragenden Blick zu und kam mir näher. Ich wich jedoch seinem Blick nur beschämt aus. „Es ist nichts.“ Bei Chase hatte ich irgendwie Angst alles falsch zu machen. Er hatte anscheinend wirklich hohe Ansprüche. Mir wurde klar, dass ich in seiner Gegenwart nie wieder in solchen Sneakers auftauchen könnte – obwohl ich mich darin eigentlich sogar am wohlsten fühlte. Wahrscheinlich hatte ich mich an den schönen Kleidungsstil noch nicht gewöhnt gehabt.

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Auf einmal spürte ich, wie er seine Hände um meine Taille legte. Bevor ich fragen konnte, was er vorhatte, spürte ich seinen Atem in meinem Nacken und seine Lippen, wie sie sanft meinen Hals berührten und küssten. „Du bist wunderschön...“, flüsterte er mir sanft ins Ohr und drehte mich zu sich. Dann begann er mich sanft zu küssen und drückte mich aufs Bett, seine Lippen nicht von meinen lösend.

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Er beugte sich mit seinem Körper über mich und erneut drückte er seine Lippen auf meine zu einem leidenschaftlichen Kuss. Mein Herz klopfte wie wild, aber dennoch schaffte ich es mich dabei irgendwie fallen zu lassen. Mit seinen Händen glitt er langsam unter mein Top und schob es dabei nach oben, während er wieder meinen Hals zu küssen begann. Ein leises Stöhnen entwich mir und ein warmes Kribbeln stieg in mir auf. Ich konnte nicht sagen, dass es mir nicht gefiel, doch je fordernder seine Küsse wurden, desto unbehaglicher wurde mir. Sein Körper war so nah an meinen angeschmiegt, sodass ich sein Verlangen geradezu spüren konnte. Und dennoch wusste ich mir jetzt nicht mehr anders zu helfen, als ihn wieder einmal von mir wegzudrücken.
„Zu schnell?“, fragte er mich leicht verwirrt. Es war mir peinlich. Was sollte ich antworten? Dass ich es noch nicht wollte? Je länger meine Antwort auf sich warten ließ, desto enttäuschter schien er zu werden. Aber was sollte ich machen, ich war einfach noch nicht bereit!
„I-ich weiß nicht... Ich hab das noch nie gemacht und...“
„Lass' dich einfach fallen, genieß es.“
Er hörte nicht auf mich zu berühren und entledigte sich dabei seines Hemdes. Doch bevor ich etwas sagen konnte, ließ er schließlich von mir ab.
„Du willst nicht, oder?“
„Versteh' mich nicht falsch, aber das geht mir... das geht mir alles so schnell und... Ich mein es gefällt mir auch, aber...“
„Aber?“
„Ich will dich nicht so lange warten lassen...“, es kam mir so vor, als würde meine Stimme immer leiser werden. Den Blick, den er daraufhin hatte, konnte ich nicht definieren. Er war irgendwie kalt. Stumm legte er sich neben mich, seinen Arm hatte er dabei um meine Schulter. Für ihn war es wahrscheinlich ungewohnt, dass eine Frau so zögerte mit ihm zu schlafen. Er hatte viele Verehrerinnen. Eigentlich sollte ich mich ja geehrt fühlen, dass er mit mir zusammen war, obwohl ich vor einigen Monaten noch so eine Außenseiterin war. Für ihn war es wohl nur normal mit einer Frau zu schlafen, die er an dem Abend gerade kennengelernt hatte.
„Weißt du, ich finde es zwar gut, dass du dich anscheinend nicht so schnell auf jemanden einlässt, aber du solltest mir doch schon langsam vertrauen. Ich tu' dir nicht weh.“
Diese Worte brannten sich geradezu schmerzhaft in mich hinein. Ich würde sie wohl nie vergessen, dachte ich mir in diesem Moment, denn ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Er hatte Recht. Zwei Monate und noch immer brachte ich ihm kein Stück Vertrauen entgegen.
„Ich vertraue dir ja, aber kannst du... kannst du mich vielleicht nicht auch ein bisschen verstehen?“, stammelte ich leise.
„Ja, schon. Es ist nur ungewohnt für mich. Ich will dich auch nicht drängen. Soll ich sanfter sein?“
„Nein, das ist es nicht.“
„Was dann?“
Ich konnte jetzt wohl kaum sagen, dass ich in Gedanken gerade kurz bei Noah war, bis er mich dann jedoch mit seinem Kuss überraschte.
„Ich bin nur müde...“, log ich und drehte mich von ihm weg.
„Wenn was ist, kannst du es mir auch sagen.“
Und überhaupt nagte es irgendwie doch noch an mir, dass er mich gestern so kurzfristig versetzte. Seine Arbeit stand jetzt an erster Stelle. Wir hatten seit dem noch kaum was gemacht. Und jedes Mal, wenn wir etwas unternahmen, lief es darauf hinaus, dass er versuchte mich zu verführen und mit mir zu schlafen, ich es jedoch im Endeffekt doch ablehnte. Vielleicht würde er ja mehr Zeit für mich haben, wenn ich mich ihm komplett hingeben würde? Normalerweise sollte ich ja eigentlich mit ihm schlafen, das wäre ein guter Anti-Stressfaktor, hörte ich mal. Aber wieso konnte ich es denn nicht? Warum war ich so feige?!

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Emilia:
(Das ist jetzt aus Emilias Sicht geschrieben)
Es war das erste Mal, dass ich abends bei Noah zu Hause war. Ich war etwas nervös, immerhin waren wir alleine in einem Zimmer. Nach dem Vorfall zwischen Alison und meinem Vater versuchte mein Vater das nicht als Anlass zu entstehen, um die Geschäfte mit der Firma von Noahs Eltern aufzugeben und machte den Vorschlag, dass Noah und ich es vielleicht miteinander versuchen könnten. Für mich bot sich da eine große Chance – ich bewunderte ihn nämlich schon lange, jedoch fand ich nie einen guten Grund, um ihn anzusprechen, denn in eine gemeinsame Klasse gingen wir nicht und einen gemeinsamen Freundeskreis hatten wir auch nicht. Er war mehr mit denen aus der Partyszene der Stadt befreundet, mit Leuten wie Lisa, Alison, Shawn und neuerdings auch Lou. Vor allem wegen Lou schaffte ich es nicht ihn anzusprechen. In ihrer Gegenwart schien er total anders zu sein als zu anderen. Irgendwie sanfter und aufmerksamer. Aber die beiden kannten sich ja auch schon seit kleinauf. Jetzt aber, wo sie einen Freund hatte, war der Weg frei. Nun hatte ich wohl wirklich die Chance ihn für mich zu haben. Und Noahs Eltern hatten ebenso gute Gründe, um das zwischen ihm und mir zu akzeptieren. Der Weg sollte eigentlich frei sein...
„Möchtest du was trinken?“, fragte er mich, während er mir so gelassen gegenüber stand. Er war so cool, dass es für mich schon unerträglich war. Ich erwiderte seine Frage mit einem einfachen, lächelndem Nicken. Doch er lächelte nicht. Stattdessen ging er sofort aus dem Zimmer, wirkte dabei nicht einmal wirklich angespannt, sondern sehr gelassen. Fast schon gelangweilt. Ich hingegen war total nervös. Mein Herz klopfte unnatürlich schnell und immer wieder sah ich mich verunsichert um. War ich wirklich so eine langweilige Person, die ihn nie zum Lachen bringen konnte? Wir verbrachten den ganzen Tag miteinander. Ab und zu kicherte er mal mit, aber wirklich lachen tat er nicht. Sein Lächeln schien auch mehr höflich zu sein. Aber wahrscheinlich interpretierte ich wieder zu viel hinein. Er kam mit zwei Gläsern Wasser wieder rein und stellte sie auf den Nachttisch neben seinem Bett ab.
„Sag mal, Noah...“, begann ich zögernd. „Fühlst du dich in meiner Nähe eigentlich wohl?“
„Ich werde nicht lügen, ich sag's mal so: Unsere Eltern haben das ausgemacht. Findest du du das nicht seltsam? Außerdem... wollte ich schon seit Langem was von einer Anderen. Aber das wird keine Zukunft haben.“
„Liebst du sie?“
„Ich glaube ja.“
„Aber, wenn es hoffnungslos ist, kann die Liebe ja nicht so stark sein.“

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„Lass' mich dich auf andere Gedanken bringen...“


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Lou: Auch am nächsten Tag, als ich aufwachte, lag ich noch in Chases Armen. Ein gewisses Gefühl der Geborgenheit überkam mich und ich musste schmunzeln, als ich ihn noch so da liegen saß. Er sah so friedlich aus, wie er schlief. Die Woche musste wohl wirklich anstrengend für ihn gewesen sein, dachte ich mir, streckte mich noch einmal und tapste über den leicht kühlen Holzboden ins Badezimmer.

Noah:
Eigentlich hatte er nicht wieder vor mit einer Frau zu schlafen, für die er nichts empfand und dennoch tat er es. Es ließ sich nicht besser erklären, man könnte jetzt drumherum reden, spekulieren, dass er vielleicht seinen seelischen Schmerz oder Soetwas vergraben wollte, aber hauptsächlich lag es wohl daran, dass er eben auch den Regeln der Natur befolgen musste. Und Emilia war auch keine schlechte Kandidatin – im Gegensatz zu denen, die er an den ganzen Partyabenden kennenlernte, war sie wenigstens noch Jungfrau. Friedlich lag sie da, rührte sich nicht, gab keinen Laut von sich – fast so, als sei sie tot. Emilia war ein wunderschönes Mädchen. Sie hatte weiße, reine, weiche Haut – wie eine Porzellanpuppe. Ihre blonden Haare glänzten und waren beinahe so geschmeidig wie Seide. Charmant, talentiert, gute Noten und zurückhaltend war sie dazu auch noch – und bis zum gestrigen Abend noch unschuldig. Er würde es bereuen, dass er einer Frau, die er nicht liebte, die für ihn wiederum aber derartige Gefühle hatte, ihre Jungfräulichkeit genommen zu haben.

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Seine Schuldgefühle ließen sich auch nicht durch das Wasser in der Dusche rein waschen.
<Aber sie wollte es>, redete er sich immer wieder ein. Doch die sadistische Stimme in seinem Kopf wollte einfach nicht schweigen. <Das war dumm von dir und das weißt du. Wie unmännlich.>


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„Du isst wirklich wenig, oder? Nur so eine Schüssel Müsli?“, fragte er mich, während er wieder diesen besorgten Gesichtsausdruck inne hatte.
„Ich esse nicht so viel...“, murmelte ich, schüttelte dabei den Kopf und löffelte mir noch einen Bissen Müsli rein. Chase hob nur skeptisch seine Augenbraue, ließ es dann aber dabei. Dann hatte er auch schon aufgegessen – natürlich vor mir. Tatsächlich hatte ich gelogen. Eigentlich hatte ich Hunger. Aber ich wollte irgendwie nicht so viel essen. Keine Ahnung warum.
„Und, was machst du heute?“, kam noch nebenbei von ihm, während er schon anfing sein benutztes Geschirr wegzubringen. Als ich ihm nur hinterhersah, wusste ich gleich, dass er bald wieder weg müsste. Was nützte ihm die Antwort dann überhaupt?
„Weiß nicht, alle haben irgendwie schon was vor. Vielleicht gehe ich dann eh wieder zu Noah oder so.“
Ich hatte nicht wirklich realisiert, was ich da sagte, doch als er mit dem Abwasch kurz pausierte, sich zu mir umdrehte und mich nur kalt ansah, wusste ich sofort, dass ich das nicht hätte sagen sollen.
„Und wir gehen ja essen!“, fügte ich noch schnell hinzu. Doch das rettete die Situation auch nicht.
„dann eh wieder?“, zitierte er mich mit diesem fassungslosen Unterton.
Bevor ich darauf überhaupt antworten konnte, fuhr er schon fort. „Ich dachte wir hätten drüber gesprochen.“
„Worüber?“
Ich wusste, dass ich vorsichtig sein musste bei dem, was ich sagte. Was hatte er denn dazu gesagt? War das nicht nur, dass es ihm nicht so gefiel, wenn ich bei Noah schlief?
„Ich kenne ihn wie gesagt. Wahrscheinlich anders, als du ihn kennst. Lou, bist du wirklich so naiv?“
„Wieso naiv?!“
„Ach vergiss' es, du wirst es früher oder später noch merken und sag dann nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.“

Zu Hause...
Chases „Warnung“ brannte sich quasi in mich ein. Auch das, was er sagte, als er mich nach Hause fuhr, vergaß ich nicht. Nun lag ich also im Bett, mit meinen engen, „sexieren“ Klamotten, allein. Eigentlich hatte ich drauf gehofft, dass er und ich den heutigen Tag miteinander verbringen würden – Fehlanzeige. Ich hatte mich umsonst zurecht gemacht. Worauf ich mich jetzt jedoch noch freute war, dass wir am Abend wahrscheinlich was zusammen unternehmen würden. Ich schaltete meinen MP3 Player noch einen Stück lauter, stand auf und stellte mich erneut vor den Spiegel.
Geschminkt, mit offenen Haaren und in eleganter und sexy Kleidung gefiel ich ihm am besten, sagte er mir noch im Auto, kurz bevor ich ausstieg. „Ich mag keine Sneakers an Frauen.“ Mit diesen Worten in meinen Gedanken sah ich rüber zu meinem offen stehenden Kleiderschrank. Seit der einen Shoppingtour mit Lisa war ich nicht mehr wirklich losgegangen. Noch immer dominierten meine karierten Hemden, die bedruckten T-Shirts, die Jeans und die lässigen Sneakers den Inhalt des Kleiderschranks. Wenn man ihn sich mal genau betrachtete, schien es so, als würden zwei verschiedene Menschen ihn benutzen.
Mit langsamen Schritten trat ich näher dorthin und griff gedankenverloren nach eines der Sneakers. „Die sind wirklich nicht sehr schön, oder?“, sagte ich mir leise und stellte sie wieder seufzend zurück. Wenn ich mich nicht so hübsch machte wie heute, schien ich für die Jungs irgendwie unsichtbar zu sein. Einige Minuten stand ich regungslos da und starrte auf den Inhalt des Kleiderschranks. Warum war ich denn nur mit solch einem Aufwand überhaupt hübsch? War es vielleicht der Grund, warum sich Noah in den Anfängen der High School zunehmend von mir distanzierte? War ich dadurch etwa nicht gut genug, nicht „cool“ genug? Aber wieso? Wieso konnten die Menschen die Leute nicht einfach so akzeptieren, wie sie waren? Ich kam zu der Antwort, dass es daran lag, dass man mich nicht akzeptierte, weil ich selbst das bei mir noch nicht getan hatte. Akzeptierte mich Noah etwa nicht? Nicht, bevor ich mich so veränderte wie jetzt? Chase hatte mich vorher auch nie wirklich beachtet... Und Lisa war ich „früher nie wirklich aufgefallen.“ Und nun waren meine Gedanken wieder einmal bei Noah. Daraufhin auch bei Chases „Warnung.“ Ich würde es „früher oder später noch merken“, sagte er. Was merken? Was würde ich früher oder später merken?! Am liebsten hätte ich Chase noch mit mehr Fragen durchlöchert, doch er schien seit dem sowieso irgendwie genervt zu sein, wenn nicht auch sauer auf mich. Zuerst hatte ich es gestern wieder nicht geschafft mich dazu zu überwinden mit ihm zu schlafen und nun das. Es war alles meine Schuld.

Später...

Mittlerweile dämmerte es schon am Himmel und mein Zeitgefühl kam erst allmählich wieder, als ich die ersten rötlichen Sonnenstrahlen in das Zimmer leuchten sah und alles so langsam eine orange-rötliche Farbe annahm. Wieder einmal saß ich allein zu Hause. Ich traute mich nicht jemanden zu fragen, ob er Zeit hätte. Annie war unterwegs, Mum war mit John auch weg. Annie hatte sich mittlerweile hier auch gut eingelebt. Sie lernte auf der Party einige Leute kennen, mit denen sie jetzt immer mehr unterwegs war. Die Sommerferien waren auch schon fast vorbei und ich hatte nicht wirklich etwas Sinnvolles geschafft, auch, wenn ich mir im Grunde nichts Direktes vorgenommen hatte. Was konnte ich überhaupt wirklich richtig gut?
Erneut seufzte ich, wartete immer noch drauf, dass Chase sich bei mir meldete. Bald würde es Abend sein. Und bald ebenso unsere Verabredung, eigentlich. Doch noch immer kam keine Meldung von ihm, obwohl ich quasi im zehn Minuten-Takt mein Handy kontrollierte.
Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, war es dann aber doch soweit – es kam eine SMS von ihm. Völlig euphorisch öffnete ich sie und las sie...

„na du sry dass ich mich nicht früher gemeldet hab :*
soll ich dich gleich abholen? Hab hier erstmal schluss die lassen mich früher gehen sowies aussieht. Mach dich also schon mal fertig, bis gleich ok?“


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Ich hatte mir an dem Abend möglichst schöne Sachen angezogen, die nicht zu knapp aber auch nicht zu underdressed waren. Elegant wie möglich eben... Wobei ich sagen musste, dass ich noch nicht wirklich geübt darin war auf hohen Absätzen zu laufen. Aber, wenn ich mir Chase heute so ansah, wusste ich, dass er perfekt in dieses Ambiente hier reinpasste. Der braune Cardigan, das schwarze T-Shirt und die Hugo-Boss Jeans. <Der trägt ja irgendwie auch nur Markenklamotten, oder?>, ging es mir durch den Kopf.
Nach wenigen Augenblicken kam auch schon eine Kellnerin, die uns oder eher gesagt ihn freundlich anlächelte.
„Guten Abend, darf es für Sie denn schon etwas sein?“
Ich wusste mir nicht anders zu helfen als Chase einen fragenden Blick entgegenzuwerfen. Wieder einmal hatte ich nicht wirklich Hunger und mir war nach einem Salat zumute. Bestimmt war ich in dem Moment vor lauter Aufregung zu einem wandelnden Klischee mutiert. Man sollte ja eigentlich meinen, dass ich nach dieser Zeit, die wir schon miteinander verbracht hatten und zusammen waren, diese Nervosität verschwunden sein sollte, die man normalerweise nur auf den ersten Dates hatte. Tja, schade – war nicht so. Doch er sah mich nur lächelnd an. Offenbar wollte er, dass ich zuerst anfing. Da ich die Speisekarte nur grob überflogen hatte, entschied ich mich kurzfristig wirklich für einen Salat.
„Der Chefsalat. Und der junge Herr?“
Die Kellnerin versuchte durch ihr Lächeln, das sie ihm immer wieder zuwarf und das irgendwie auch permanent, vergeblich mit Chase zu flirten. Der schien es wohl zu ignorieren. Es war schon seltsam, wie sie mich nur wegen der Bestellung mal kurz beachtete und ihre Aufmerksamkeit sonst komplett ihm galt.
„Dann hätte ich gerne das Filet Mignon.“
Als die Kellnerin uns daraufhin nach den Getränken fragte, einigten Chase und ich uns beide auf Wasser. Dann verschwand sie wieder ebenso schnell, wie sie gekommen war.
„Die Kellnerinnen werfen dir hier Blicke zu, das ist echt unglaublich...“, murmelte ich leise, während ich damit beschäftigt war den Salat irgendwie in meinen Mund zu befördern, ohne auf dem Weg dahin eine besondere Sauerei zu hinterlassen.
„Ich arbeite in dem Gebäude gegenüber, wahrscheinlich deswegen. Die sehen mich öfter.“
„Ach echt? Machst du dieses Jahr Schule dann eigentlich noch weiter?“
„Klar, muss ich doch. Ich bin nur jetzt in einer anderen Sparte, weil ich die Ausbildung hier habe, aber noch 2 mal in der Woche zur Schule gehe. Was möchtest du eigentlich nach der Schule machen? Deine Abschlussprüfungen sind ja schon nächsten Frühjahr.“
„Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken drüber gemacht...“
Chases Reaktion darauf war ein kleines Seufzen, von dem ich nicht wusste, wie ich es interpretieren sollte. Was sollte ich auch großartig sagen, es war ja leider die Wahrheit. Ich hatte zwar keine schlechten Noten. Sie waren auch nicht durchschnittlich, aber auch nicht gut. Mehr so etwas dazwischen. Seine Reaktion in dem Moment ließ mich jedoch schnell wissen, dass ich daran schnell etwas ändern musste. Meine Stärken entdecken musste, obwohl es mir bis vor einigen Monaten eigentlich noch total egal war, denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, was mein wahres Ich ist. Und daran hatte sich, sowie es schien, bis jetzt noch nichts geändert.
„Solltest du mal. Ich denke, wenn du weiterhin so gut aussiehst, kannst du auch als Sekretärin oder so arbeiten. Das musst du dann für dich wissen.“
„Wenn du weiterhin so gut aussiehst...“ – auch, wenn ein Kompliment darin steckte, in dem Moment konnte ich es nicht als solches auffassen. Doch das sollte mir jetzt egal sein, denn jetzt bot sich mir endlich die Gelegenheit mit ihm über die Sache wegen meines Stiefvaters bzw. seines Onkels zu sprechen. Wenn ich so darüber nachdachte, dass die beiden wirklich verwandt waren, jagte es mir einen Schauer über den Rücken...
„Chase, was ich dich eigentlich fragen wollte... John, mein Stiefvater... Er ist dein Onkel, sagtest du, nicht wahr? Ich meine wir haben noch gar nicht darüber gesprochen.“
Sein Blick verfinsterte sich merklich, als ich ihn darauf ansprach. Fast schon hätte ich die Richtigkeit bezweifelt ihn darauf angesprochen zu haben, doch es war etwas, worüber ich auch ein Recht hatte es zu erfahren. Falls dieser Mann nämlich wirklich in meiner Familie bleiben würde und Chase und ich zusammenblieben, dann wäre das ein Problem, wenn die beiden so ein angespanntes Verhältnis hätten.
„Er ist nur mein angeheirateter Onkel. Der Mann meiner Tante“, antwortete er mir mit einer kalten, fast gleichgültigen Stimme. Ich wollte gerade meine nächste Frage dazu stellen, undzwar warum er und John sich nicht so gut verstanden. Doch das Klingeln seines Handys ließ mich nicht dazu kommen, stattdessen schreckte ich auf und wurde dadurch aus meinen Gedanken gerissen, wodurch ich die möglichst korrekte Formulierung vergessen hatte. Super. Und Chase nahm ohne zu zögern den Anruf entgegen.
„Hallo, Millow hier.“
<Wie professionell, gleich mit Nachnamen...>, dachte ich in dem Moment, als ich ihn dabei nur erstaunt und fassungslos zugleich zusah.
„Was, jetzt? Naja, ist eigentlich schlecht grad. Was ist los?“
Ich verstand nichts von dem, was an der anderen Leitung gesagt wurde, aber das, was dann kam, bestätigte meine Vermutung schließlich.
„Ok, in einer Stunde dann, spätestens. Ja? Bis dann.“
Mit diesen Worten legte Chase lässig auf und begann ebenso gelassen sein Essen weiter zu essen.
„Musst du etwa weg?“, fragte ich ihn vorsichtig, in der Hoffnung er würde mir das Gegenteil von meiner Vermutung sagen. Doch das tat er nicht. Stattdessen nickte er sich nur.
„Tut mir Leid, Schatz.“
Sein entschuldigendes Lächeln machte es nicht besser.
„Mir egal. Mach, was du willst“, antwortete ich ihm genervt, stand auf und legte den zu zahlenden Betrag hin. „Wie, du gehst jetzt schon? Du musst das nicht zahlen, ne? Ich hab dich doch eingeladen.“
„Natürlich gehe ich, ich will ja nicht, dass du wegen mir zu spät kommst“, keifte ich ihn an und ging. Doch als ich draußen war, kam er mir auch schon hinterhergeeilt, hielt mich am Arm fest, zog mich zu sich ran und legte seinen Arm um meine Schulter.
„Schatz, sieh' mich an.“
„Nein...“, ich versuchte seinem Blick noch mehr auszuweichen und drehte mich noch mehr weg.
„Es tut mir Leid, wirklich. Ich habe wirklich versucht mir freizunehmen.“
Sanft küsste er mich auf meine Wange und für einen Moment schmolz ich schon fast dahin, aber dann riss ich mich wieder zusammen.
„Du bist doch nur Auszubildender. Wieso kannst du dir jetzt nicht frei nehmen?“
„Weil der Chef mir eine gute Stelle angeboten hat nach der Ausbildung und ich meine Chancen dafür noch steigern möchte.“
„Ja, aber kannst du dir nicht mal einen Feierabend komplett frei nehmen? Nur für uns beide? Ich meine, seit du da bist, haben wir gar nichts mehr zusammen gemacht, ohne, dass wir von deiner Arbeit unterbrochen wurden, ich bitte dich!“
Meine Stimme wurde vor Wut noch lauter und danach schwiegen wir uns eine Weile an. Was war los? Wieso antwortete er mir nicht?
„Hast du wirklich so wenig Verständnis für mich? Ich denke, dass eine Beziehung auch eine Zukunft haben muss, in jeglicher Hinsicht. Oder willst du lieber jemanden, der kein Geld hat?“, sagte er seelenruhig. So gelassen, sodass mir die Worte fehlten. Eiskalt. Nicht einmal weinen konnte ich in dem Moment. Meine Augen weiteten sich und mein Blick heftete sich auf den Boden. Eine Weile lang blieb ich so, ohne etwas zu sagen. Wieder sagte er nichts. Dann atmete ich tief ein, riss mich von ihm los und sah ihn an.
Noch einmal fasste ich all meinen Mut zusammen, denn ich wollte nicht, dass er wütend auf mich war oder unsere Beziehung in die Brüche ging. Er hatte ja auch irgendwo Recht, mit dem, was er sagte... Und wirklich mehr Mut bekam ich auch nicht, denn je länger ich in sein Gesicht sah, desto mehr ließ er nach und desto leiser wurde die Stimme in meinem Kopf, die meine Antwort für mich im Vorhinein formuliert hatte.
„Oder etwa nicht?“, hakte er noch einmal nach. Doch ich gab keine Antwort und seufzte nur. Schließlich zog er sein Handy aus seiner Hosentasche und sah wahrscheinlich auf die Uhr auf dem Handydisplay.
„Ok, wir reden morgen drüber, ich muss jetzt echt los, es tut mir Leid wie gesagt. Ich liebe dich und bitte sei nicht zu sauer auf mich. Ich bring dich besser noch rum, ja?“
„Nein, schon gut. Ist ja nicht so weit von hier und die Busse fahren noch. Du sollst ja nicht zu spät kommen“, murmelte ich leise, drückte ihm noch schnell einen Kuss auf die Wange und eilte ebenso schnell davon. Wich er dem Gespräch etwa absichtlich aus?

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„JUNGE MAN! JUUUNGE!!! ÜBERTREIB DOCH NICHT, ALTER!“, schrie Noah immer wieder energisch, während er wie ein Irrer auf dem Joystick rumhaute. Shawn grinste nur siegessicher. Es war wieder eine der Abende, an denen sie keine Lust hatten etwas zu unternehmen, aber trotzdem nicht rumsitzen wollten – und diese endeten meistens bei
jemandem zu Hause mit Bier, Chips und Fifa, ihrem Lieblingskonsolenspiel.
„Ich schwör's, du hast so verloren, alter. So verloren!“
„Ahhhhh, scheíße!“, fluchte er schließlich lachend und legte den Joystick auf das Sofa. Seufzend stand er auf, ging ein bisschen hin und her und rieb sich dabei mit der einen Hand den Nacken.
„Wo bleibt Max eigentlich. Der wollte doch nur 'nen Sixer holen gehen.“
„Kein Plan wo der steckt. Guter Wortwitz, ne? Ach ja, kommen deine Eltern nicht mal langsam wieder?“
„Nein, sind vor zwei Stunden geflogen.“
„Aha, typisch deine Eltern... Und hast du mir nicht sonst noch was zu erzählen? Wie lief's gestern mit Emilia? Was ist bei rausgekommen?“
„Wir waren essen, im Kino und dann war sie abends noch bei mir. Eigentlich wollte ich sie nach Hause fahren, aber sie wollte ja noch unbedingt hier bleiben. Dann haben wir noch irgendwie miteinander geredet und danach naja...“
„Ich dachte jetzt, dass das ein romantisches Date sei, aber dann kam dein letzter Satz... Ne Noah, ohne Scheíß, habt ihr...?“
„Jo, haben wir.“
„Willst du mich eigentlich verárschen? Bist du jetzt ohne Scheíß DESWEGEN so schlecht drauf?“
„Ja man, sie war noch Jungfrau.“
„Mein Gott, ist doch noch besser. Heiß UND Jungfrau. Besser als Alison, oder? Oder zumindest mal 'ne Abwechslung. Ok, ich finde Alison eh nicht so geil. Keine Ahnung, was ihr mit der habt.“
„Ja, aber sie liebt mich...“
„Ja, alle beide lieben dich.Tja, hättest du dir mal vorher überlegen sollen. Oder zumindest vorsorgen, wenn du verstehst. Wo ist dein Problem, magst du sie nicht oder was? Und ey, jetzt tu mal nicht so, als hättest du das noch nie gemacht. Bei Alison hat es dich nicht gestört, bei Zoe nicht, bei Phoebe auch nicht...“
„Sie ist ganz hübsch blabla, klar.“
„Und bis gestern noch Jungfrau...“
„Aber kennst du das nicht, dass man das irgendwann mal bereut?“
„Nö.“
Was muss ich dir das jetzt alles eigentlich noch erklären, tu nicht so, als hättest du das schon vergessen.“
„Egal, ich geh mal Max abholen, der hat mir grad eine SMS geschrieben, dass er den Bus verpasst hat, der Pénner. Und Noah, du machst dir das Leben echt unnötig schwer. Es ist egal, ob deine Eltern was ausgemacht haben. Wenn du 'ne andere liebst, dann musst du da mal endlich deinen Ársch hochkriegen. Alles andere ist nur eine billige Ausrede – guck mich mal an mit Lisa, weißt noch? Wie sie damals Vince gedatet hat und der Wíchser sie mit Alison betrogen hat? Junge Junge, war das 'n Drama, glaub mir mal. Und sag nicht, du hättest es schon vergessen. Bis gleich, jo?“


Lou:

Ich war froh, dass Chase mich allein nach Hause gehen ließ. Doch nach einiger Zeit fing ich an es zu bereuen darauf bestanden zu haben allein nach Hause zu gehen. Draußen war es mittlerweile kalt geworden und der leichte Wind verursachte bei mir Gänsehaut. Vielleicht war es aber auch die Angst, die ich verspürte, denn ich hatte das Gefühl, dass doch keine Busse mehr fuhren, als ich die leere Bushaltestelle sah. Ein Blick auf den Plan verriet mir, dass ich Recht hatte. <Super, eine Stunde Fußweg allein>, fluchte ich leise und ging mit schnellen Schritten weiter. Je weiter ich auf der Straße, die zu mir nach Hause führte, ging, desto dunkler wurde es mit abnehmender Zahl der Straßenlaternen. Ebenso wurden es immer weniger Häuser. Der Weg zu der Stadt bis zu mir nach Hause hatte zwischendurch noch eine kleine Walachei, in der es erstens stockdunkel war und zweitens weit und breit keine Häuser gab – nur Felder. Und dieses Stück müsste ich mindestens eine halbe Stunde gehen. Gott sei Dank hatte ich meinen I-Pod dabei, dachte ich mir und schaltete die Musik einen Stück lauter, um mich gedanklich abzulenken. Ich suchte in der Sammlung nach irgendwelchen fröhlicheren Liedern. Doch als ich dann fündig wurde, war mir doch nicht mehr so danach. So ließ ich die aktuelle Playlist einfach durchspielen. Jetzt war eigentlich auch genug Zeit, um nachzudenken.
 
21. Kapitel: Am I Just Like You? Part2

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„LOS! Ich komm da nicht ran, töte den Zombie!!!“
„Ja warte, ich muss das Mädel erstmal retten. Kannst du dich nicht irgendwie befreien?! Boah, das ist auch so überflüssig, dass der Typ seine beste Freundin mitbringt! Und dieses Liebesgelaber von denen dann noch, boah, das regt mich so auf! So unnötig!!!“
„Wenn sie stirbt ist Gameover...“
„Ja, ist mir schon klar, aber warum muss er seine beste Freundin hier mitbringen, wenn sie dann doch a) sowieso mittendrin irgendwie zusammen kommen, was eigentlich nicht der Sinn von besten Freunden ist und b) durch ihre Liebe immer wieder fast sterben, weil sie nicht aufpassen?!“

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„Komm, sie hat gesagt, wir können schon mal vorgehen.“
„Warte kurz... Ihr beiden seid echt nur beste Freunde?“
„Joa, schon...“
„Gut... Noah, ich glaube ich habe mich echt in sie verliebt. Das ist kein Spaß jetzt. Ich bin jetzt echt erleichtert, dann habe ich deinen Segen, oder?“

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Vorne stand Mr Goodman, der gerade irgendwelche Ankündigungen machte. An diesem Tag war Noah wieder einmal zu spät gekommen, diesmal aber um fünfzehn Minuten. Dass er diesmal jedoch nichts dafür konnte, das glaubte ihm Mr Goodman nicht. Neben ihm, in der vorletzten Reihe, saß sein Kumpel, Jack, der damit beschäftigt war auf Noahs I-Pod Angry Birds zu spielen.
„Noah, Noah!!! Ich hab gleich deinen High Score geknackt, was geht!“
Jack versuchte zu flüstern, doch es gelang ihm nicht. Mittlerweile starrte schon die ganze Klasse in Noahs Richtung. Noah hatte es zwar schon bemerkt, nur Jack nicht. Dieser stieß ihn mit seinem Ellbogen in Noahs Seite und rief immer wieder euphorisch, wie kurz er davor war den High Score zu knacken.
„Jack, die glotzen alle schon... Mach mal kurz aus.“
„Noah, was gibt es schon wieder für ein Problem? Sie wissen hoffentlich schon, worüber ich eben gesprochen habe, oder?“, wandte der Lehrer plötzlich ein.
„Ähm, war da nicht etwas mit Liebe? V-vielleicht sogar mir gegenüber?“
Der lässige Spruch ließ die ganze Klasse zwar lachen, Mr Goodman fand das jedoch alles andere als witzig. Und da Noah tatsächlich nicht wusste, worum es ging, sollte er auch merken, welche Konsequenzen es diesmal mit sich ziehen würde.

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„Mr Reyes, tatsächlich geht es hier um Liebe, aber mit Sicherheit nichts Ihnen gegenüber. Nicht einmal Sympathie. Wir waren jedenfalls gerade dabei die Rollen für das Stück zu verteilen. Und wir waren gerade bei Romeo. Keiner traut es sich zu, aber jetzt glaube ich, dass Sie am besten dafür geeignet sind.“
„Wie kommen Sie denn darauf?“
„Nein, ich bin sogar fest davon überzeugt! Wissen Sie, Sie und Romeo weisen in ihren Charakterzügen gewisse Parallelen auf. Sie sind beide sowohl verträumt, als auch mutig. Mutig deshalb, weil Sie sich tatsächlich noch trauen, nachdem Sie heute wieder einmal zu spät gekommen sind, sich so eine Frechheit zu leisten. Seien Sie froh, dass ich sie nicht nachsitzen, sondern stattdessen in dem Theaterstück mitspielen lasse!“
„Ich würde ehrlich gesagt lieber nachsitzen...“
„Ach was, noch so ein lässiger Spruch? Sehen Sie, Sie sind mutig. Also, Sie sind der perfekte Romeo. Dann haben wir ja die beiden Hauptrollen zusammen – Lou ist Julia und Noah ist Romeo.“

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„Aber Mr Goodman, ich kann diesmal wirklich nichts dafür, dass ich zu spät gekommen bin!“, rief er noch leicht verzweifelt in die Klasse, doch der Lehrer ignorierte ihn nur. Und die Klasse, die eben noch komplett anteilnahmslos war, begann jetzt plötzlich lauter zu werden. Jeder tauschte sich über die Rollenverteilung aus, wirkte aufgebracht – zumindest der weibliche Teil. Überall hörte man Dinge wie „Noah ist Romeo! Und Julia wird von Lou gespielt, oh mein Gott... diese Hässliche... Hätte ich früher gewusst, dass er Romeo ist, hätte ich mich für Julia gemeldet!“ Nach der Stunde versuchten sogar einige, für die Rolle der Julia noch einmal zu kämpfen, doch Mr Goodman bestand auf seine Entscheidung.

Dann, zwei Tage später, fand auch schon die erste Probe mit der kompletten ersten Szene des ersten Aufzugs statt.

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Ja, ich weiß, dass die Wörter hier nicht so wie im Original-Skript übernommen sind, aber ich dachte, dass es vllt. So leichter zu lesen ist, vllt. Irre ich mich aber auch, war mir nicht so ganz sicher ^^

„Haben Heilige nicht Lippen, und andächtige Pilgrimme auch?“
„Ja, Pilgrim, sie haben Lippen, aber zum Beten.“
„Oh so erlaube, teure Heilige, erlaube den Lippen nur, was du den Händen gestattest; sie bitten, (und du, erhöre sie,) dass du den Glauben nicht in Verzweiflung fallen lassest.“
„Heilige rühren sich nicht, wenn... wenn...“
Lou war gerade dabei das Skript weiter zu überfliegen, als ihre Augen sich plötzlich weiteten und sie begann zu stottern.
„Wenn sie gleich unser Gebet erhören, Miss Woodsen! Was ist Ihr Problem? Können Sie nicht lesen?“
„N-Nichts... Heilige rühren sich nicht, wenn sie unser Gebet erhören.“
„Oh so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Wirkung meines Gebets... Boah ne, oder? Erst dieser geschwollene Text und … nein, komm. Lassen Sie mich bitte nachsitzen, ok? Ich komme zu ihren Stunden auch nicht mehr zu spät, ich verspreche es Ihnen!“
„Ach, Mr Reyes. Welches Problem haben Sie denn jetzt auch noch? Das ist ein wunderschönes Stück! Sehen Sie es als eine Belohnung an, die Sie nicht einmal verdient haben.
„Verdient habe ich das wirklich nicht, da hat er Recht...“, murmelte Noah leise vor sich hin.
„Oh nein, sagen Sie... Nein, Sie beide... Das ist wegen der Kussszene, oder?“

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„Mein Gott, soll ich Ihnen ein Tape auf die Lippen machen? Haben Sie beide im Leben noch nie geküsst? Also, machen Sie weiter jetzt!“
„Sie verstehen nicht! Sie haben zwar Recht, er und ich verstehen uns gut, aber nicht auf diese Art und Weise...“
„Egal, fahren Sie fort.“

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„Oh so rühre du dich auch nicht, indem ich mich der Wirkung meines Gebets versichre.“

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„Sollen wir uns jetzt wirklich küssen?“
„Ich weiß nicht, aber...“

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„Entschuldigung, darf ich etwas sagen? Mr Goodman, ansonsten müssen wir das ja nicht so explizit jetzt machen. Das kriegen sie sicher bei der Aufführung hin. Ich meine das ist erst die erste Probestunde! Wir sollten sie nicht gleich so überrumpeln.“

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Ein langer, tiefer Seufzer entfuhr ihm, während er all seine Erinnerungen nochmal durch den Kopf rauschen ließ. Gedankenverloren rauchte er seine Zigarette zu Ende, wurde jedoch aus diesen gerissen, als er Lou auf der Straße gehen sah.
„Gott, das ist jetzt doch nicht Lou, oder?“, fluchte er leise, warf die Zigarette auf dem Boden und löschte die glühende Spitze dabei noch einmal mit einem Tritt.
Als er noch einmal genauer hinsah, war er sich sicher, dass es Lou war.
„EY! LOU! LOUU!! WARTE MAL!“

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Mein Lied auf dem I-Pod war gerade zu Ende, da hörte ich plötzlich eine mir bekannte männliche Stimme nach mir rufen. Zögerlich drehte ich mich zur Seite, von wo ich diese vernahm und da sah ich Noah, der auf dem Balkon stand und nach mir rief. Was machte er um diese Uhrzeit auf dem Balkon?
„Noah?“, mit langsamen Schritten betrat ich sein Grundstück und stellte mich vor die Garage, über die direkt der Balkon war.
„Warte, ich komm' runter.“

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„Es ist dunkel, warum bist du bitte allein?“
„Chase und ich waren eben essen, aber er musste dann wieder zur Arbeit, die haben ihn noch kurzfristig angerufen.“
„Und er hat dich nicht nach Hause gefahren?“
Ich überlegte kurz, ob ich ihm jetzt die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit sagen würde, dann wäre er noch wütender als er es jetzt schon wieder war. Er wirkte so angespannt, als würde er nur darauf warten, dass etwas das Fass in ihm zum Überlaufen bringen würde. Aber andererseits, wenn ich ihn jetzt anlog, dann würde er es mit Sicherheit herausfinden. Ich wollte nicht, dass Noah auf mich sauer war...
„Nein...“, brachte ich nach einiger Zeit des Zögerns aus mir heraus.
„A-aber... aber ich wollte alleine gehen!“, fügte ich noch schnell hinzu. Doch sein Blick verriet mir, dass es nichts half.
„Bastard. Dieser dumme Bastard. Komm, ich bring' dich jetzt noch das kleine Stück hier nach Hause. Warum hast du mich nicht angerufen?! Ich hätte dich nach Hause gefahren. Sogar mit dem Auto, ich mein so warm ist es ja jetzt auch nicht mehr...“, seine Stimme wurde merklich leiser und sein Blick wanderte mich von oben bis unten musternd auf und ab.
„Ach, sei nicht albern! Das sind fünf Minuten!“
Ich überspielte meine Unsicherheit, die mir in dem Moment aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen aufkam, zusätzlich mit einem Kichern. Doch Noahs Reaktion blieb stumpf.
„Egal. Komm.“

Vor der Haustür...

„Danke... Aber das hätte jetzt echt nicht sein müssen, ok? Ich kann auch auf mich selbst aufpassen. Mir ist ja nichts passiert.“
„Ach echt? Da hab ich die anderen Male aber was anderes erlebt. Chase, dieser Hund. Ich sag's dir, so kann das nicht weitergehen. Ich muss mal mit ihm reden.“
„Ja, ach komm... Lass einfach gut sein, ja? Ist jetzt auch egal... Gute Nacht.“

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„Hmm Noah, irgendwie riecht dein Hals nach Frauenparfum.“
Auf einmal drückte mich Noah geschockt von sich weg und legte seine Hand seitlich auf seinen Hals.
„Echt?“
Ich nickte nur bekräftigend. Irgendwie wusste ich nicht so recht, was ich darauf antworten sollte. Vor allem deswegen nicht, weil Noah nur verlegen wegsah. So, als wäre es ihm unangenehm gewesen. Außerdem glaubte ich, dass er mir etwas verschwiegen hatte. Vielleicht wollte er es mir nicht anvertrauen. Der Geruch kam mir nämlich bekannt vor, das war dieser typische, einzigartige fruchtig-blumige Geruch, den Emilia immer hatte. Anscheinend waren sie ja wirklich zusammen... Aber warum hatte er mir nichts davon erzählt? Je länger wir uns anschwiegen, desto trauriger machte mich das Ganze. Andererseits war es jedoch sein gutes Recht mir das zu verschweigen. Wieso machte mich das aber dennoch so traurig?
„Egal!“, wandte ich dann mit einem gezwungenen Lächeln ein. „Ich bin müde. Gute Nacht, ok? Und danke nochmal, wirklich!“
Ich hielt die Tür auf, drehte mich noch einmal zu ihm um und winkte ihm zu, dann verschwand ich auch schon ins Haus. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, lehnte ich mich erst einmal erschöpft dagegen.
Diese Reaktion von Noah wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich erinnerte mich wieder an Chases Worte. „Hast du nie daran gedacht, dass er dich vielleicht mehr mögen könnte als nur freundschaftlich?“
<Ja, als ob. Ich hatte Recht. Dass alle glauben, dass Noah und ich irgendwas miteinander haben könnten, ehrlich... Der hat doch viel zu viele Frauen um sich herum. An dir wäre er nie interessiert. Heute war mal wieder ein guter Beweis dafür, das hast du doch auch schon eben gemerkt, Lou.>
Seufzend wollte ich gerade hoch gehen, als das Telefon plötzlich klingelte. Gott, hätte ich mich fast verjagt! Ohne den Lichtschalter zu betätigten sprintete ich geradezu zum Telefon, um den Hörer abzunehmen. Was ich aber nicht wusste war, dass ich diesen Moment nie vergessen und vor allem aber froh sein würde, rechtzeitig zu Hause gewesen zu sein...

Update21-41.jpg

„Guten Abend, hier ist Lou Woodsen. Ich hoffe es ist etwas Wichtiges, weswegen Sie, wer auch immer Sie sind, anrufen.“
„Lou? Lou, bist du das?! Endlich! Hier ist dein Vater!“
 
Zuletzt bearbeitet:
WOAH. Schon wieder der Vater? Na, jetzt muss der endlich mal richtig auftauchen!
Wahnsinns Kapitel, wie immer :) Die Posen gefallen wir immer richtig gut, und so passend irgendwie. Nur fand ich den Texte für 'ne Fotostory dieses Mal ein klitzeklines bisschen zu lang. Auch wenn ich ihn mag :D
Lisa hat ja sowieso Recht. Noah steht voll auf Lou, so n' feiges Schwein. Ich mag feige Kerle nicht. :polter:
Aber er sah auf dem Zockerbild so süß aus! :lol:
Und ich mag Emilia. Die wirkt echt nett und symphatisch, aber zum Glück steht Noah nicht doch auf sie, weil er sie haben kann oder so. Feige aber gedanklich treu, so in der Art. Wenigstens was!
Auch die Romeo und Julia Szene war gut. Irgendwie süß.
Allerdings verhällt sich Chase wie der letzte Arsch. Fehlt ja nur noch, dass er sie gezwungen hätte mit ihm zu schlafen. PFT! Soll er doch seinen Job heiraten. Oder wenigstens nicht so fordernd sein.
Ich warte sehnsüchtig mal auf ein winziges Küsschen zwischen Lou und Noah :schäm:
Noch 2 Downloadfragen hab ich: Lou's geniale offene Haare und der süße Pulli, in der Erinnerungsszene? der mit Tigger?
 
Huhu:)
Ja, das mit den Texten habe ich auch denen gesagt, die ich benachrichtigt habe, das tut mir Leid. Das hat den Hintergrund, dass ich vergessen habe einige Bilder zu schießen, aber da sie a) so unwichtig eig. sind und b) es sich dabei um nur 2-3 Bilder oder so handeln, wollte ich das Spiel nicht noch einmal extra dafür starten und wollte halt schon unbedingt updaten. :'D

:D
Denke, wenn Noah zu perfekt wäre, wär's auch komisch.. :D
Naja, Chase's Verhalten lässt sich dadurch erklären, dass er eben allein lebt und einen besseren Job braucht, um weiterhin so leben zu können. Er will eben auf eigenen Füßen stehen und noch andere Dinge, die man später erfahren wird. ^^
Aber du hast Recht, so wie er sie behandelt ist das nicht richtig. Schreibe das aus eigener Erfahrung heraus und wirklich, das lässt sich nicht rechtfertigen ^^

zu den Downloads:
Den Pulli finde ich leider nicht mehr!!! :(
Tut mir Leid :// Grad die ganze Zeit gesucht
Falls du das aber unbedingt haben möchtest und ihn nicht findest, dann versuch ich, sobald mein neuer PC da ist, das mal hochzuladen, also mit einem Sim und dann hast du den selbst im Spiel :)
Müsstest mich nur ggf. daran erinnern ;D

Und welche offenen Haare meinst du von ihr?
diese hier(klick) oder die(klick)?
Die bekommst du beide bei der entsprechenden Kategorie auf der Seite des 1. Ergebnisses dieser Suchanfrage hier(klick) ^^
 
Okay, obwohl ich ja ein Chase-Fan bin muss ich gestehen, er benimmt sich wie ein Arschloch. :O
Dann soll sie doch lieber mit Noah zusammenkommen. Der meint es wenigstens ernst. :D
 
Ja, ein zu perfekter Noah wäre dann irgendwie noch blöder als Chase. m.M.n. jedenfalls :D
Dankeschön aber fürs nachschauen! Ich guck mal ob mir der Pulli irgendwo über den Weg läuft, aber wenn nicht wäre deine Idee superlieb :3
 
„Sag mal, Noah...“, begann ich zögernd. „Fühlst du dich in meiner Nähe eigentlich wohl?“
„Ich werde nicht lügen, ich sag's mal so: Unsere Eltern haben das ausgemacht. Findest du du das nicht seltsam? Außerdem... wollte ich schon seit Langem was von einer Anderen. Aber das wird keine Zukunft haben.“
„Liebst du sie?“
„Ich glaube ja.“
„Aber, wenn es hoffnungslos ist, kann die Liebe ja nicht so stark sein.“

Bei diesem Stückchen bin ich erstmal durchs Zimmer gejumpt :D
Das ist so niedlich !
Überhaupt, wie er sich benimmt ist so eindeutig und total süß, weil es ja eigentlich ein "Playboy" ist...
Chase verhält sich echt doof, es sollte Lou niemals so bedrängen! Aber mir solls recht sein, dann sieht Lou vielleicht endlich ein, dass Noah der Richtige ist :D
Ein super Update, bitte mach schnell weiter!

Liebe Grüße
 
WOAAH!! EIn tolles Kapitel mal wieder :) Noah ist wirklich feige, er sollte Lou endlich mal seine Liebe gestehen man man man :D
Bitte mach schnell weiter :) Ich liebe viel Text ;)
lg
 
Baam :love:
Megahammergeiles Kapitel ( das aus zwei Teilen besteht).
Ich lese fleißig mit !
Oh, und wegen dem benachrichtigen: Ich war SimSellie, vllt. hast du das
noch net mitbekommen. Also SimSellie ist alt, an Mellie :-) würden jetzt die
benachrichtigungen gehen.

Weiter so ;)
 
Ich finde deine Story wirklich toll,ich habe sie jetzt einer freundin gezeigt und die ist auch total begeistert!!!!!
PS: wo hast du die frisuren für chase,noah und die anderen Männer her??
 
Huhu :-)
Danke für eure Kommis, ich freue mich wirklich immer wieder - das gibt mir echt einen Ansporn weiterzumachen :D
Mittlerweile habe ich auch endlich meinen neuen PC, yayy :D
Aber ich weiß nicht, wie lang das nächste Update werden soll. Ich hoffe nicht allzu lang, weil sonst dauert das wieder so ^^

Mellie :-), danke auch erstmal :D
Nein, das wusste ich nicht :/
Soll ich dich wieder benachrichtigen?
Ich glaub ich mach's einfach mal , oder? :D

.LiZzzz.*, du hast es deiner Freundin auch gezeigt? Wie süß! :D
Danke dir :-)

Ähm,
Chases Frisur ist von hier, Noahs & Shawns Frisur habe ich von RaonSims, die sind aber Pay, deswegen klick' hier auf das 1. Suchergebnis und klick dort dann auf "Nothing illegal here, nope nope. In fact...", um das for free zu bekommen - dort gehst du dann einfach unter die entsprechende Kategorie ;)
 
Wäre ja auch zu schön, wenn unser lieber Noah perfekt wäre. Ich mag ihn aber genau so wie er ist. Nur zu feige ist er. So langsam könnte er mal rausrücken mit der Sprache. Oder die beiden küssen sich einfach mal, mehr oder wengier absichtlich.

Aber immerhin fängt es bei Lou im Kopf auch endlich mal an zu rattern. Sie soll Chase einfach zum Mond schießen. Noah und Lou geben so ein schönes Paar ab.
 
Sie findet die geschichte auch toll und immer wenn sie zu mir kommt will sie weiterlesen!!:)

SUPER:)
Danke,ich find vor allem die frisur von chase tol!!!!
 
Huhu ://
Danke erstmal wieder für eure lieben Kommis ! :)
Lizz, deine Freundin ist süß :D
ich suche gerade nach einer Lösung für mein Absturzproblem...
Geil, da hat man einen neuen PC und trotzdem kriegt man Abstürze -__-
Vllt weiß einer von euch ja einen Rat? :D

(Klick)
 
Hey :)

ich oute mich jetzt mal als stille Leserin :D
Alsoo erstmal finde ich deine Geschichte super ! Ich liebe solche dramatischen Lovestorys, auch wenn manche Leute sagen würden, dass sowas zwischen besten Freunden klischeemäßig ist :P ich finds toll ! :D ich schreibe selber so eine Geschichte, allerdings verliebt sie sich da in ihn und er checkts nicht :D also fühle ich 100% mit Noah mit O.O
Außerdem finde ich, dass Noah und Lou DAS Traumpaar schlechthin sind. Chase passt doch gar nicht zu ihr, der Idiot :P bei dem hab ich ein ganz schlechtes Gefühl. Ich finde, dass er für Lou ein schlechter Freund ist :P Dass er ihr sagt, dass Mädchen keine Turnschuhe tagen sollen und sich immer stylen sollen usw... hallo? :D als ihr Freund soll er sie gefälligst so akzeptieren wie sie ist! Ob mit oder ohne Schminke oder Chucks oder High Heels :D und ihr ihren eigenen Style lassen :D
Wenn sie sich für ihn verändern muss, damit er sie mag, ist er definitiv nicht der richtige. Und dass er sie mit dem EINEN so bedrängt geht auch nicht :P er soll ihr die Zeit lassen, die sie braucht und sie nicht so bedrängen. Ist schließlich nicht jede so wie die Weiber, die er vor Lou hatte :P
Aber trotzdem finde ich, dass Lou mal ihre Unsicherheit und ihr konsequentes Misstrauen jeder Person gegenüber mal ablegen sollte, vorallem Chase :P

Soo, jetzt hab ich mich genug aufgeregt :D
Gute Story! Weiter so ! :up: Benachrichtigst du mich?? :)

Cake Eater :) :) :)
 
Haalllooo :)
@LisaFrisstDich:
Tut mir Leid, aber ich kann nicht spoilern ;)

@Cake Eater:
Juhuuuu :-)
Danke erstmal, ich freue mich, dass es doch hier und da einen stillen Leser gibt, hihi:)
Echt? Schreibst du auch eine Fotostory oder ist das einfach nur so?
kann man sie irgendwo lesen? :D

Ja... Naja, was soll ich sagen, ich will jetzt nicht arrogant, überheblich oder sonst was in der Richtung klingen, aber ich kann mich so gut in Lous Lage hineinversetzen, weil ich irgendwo auch aus eigener Erfahrung herausschreibe :D
Wirst schon sehen, die Moral der Geschichte kommt ja immer am Ende, wobei das glaube ich hier eigentlich auch schon sehr deutlich ist :)
Aber du hast Recht mit dem, was du sagst. Sehe ich genau so! :)

Du hast dich nicht genug aufgeregt, ich freue mich immer über lange, inhaltlich bezogene Beiträge, hihi :)

Und klar benachrichtige ich dich ;)

// (:-)
 
Oh oh... Da bahnt sich ja ganz schön was an - Chase vernachlässigt seine Freundin und Lou "flüchtet" sich zu Noah - wenn da nicht noch ein riesen Krach zwischen den beiden Jungs kommt grenzt das schon an ein Weltwunder. Und Lou scheint ja auch langsam zu dämmern, dass die Beziehung mit Chase nicht so das Wahre ist. Sie versucht sich zwar immer noch einzureden wie toll er ist, aber ganau daran merkt man, finde ich, dass sie ihn eigentlich nicht liebt, sonst müsste sie sich selbst ja nicht immer wieder von seinen Vorzügen überzeugen. Liebe ist nun mal nicht rational :P Wird langsam Zeit dass Noah mal den Hintern hoch bekommt^^ Das war auf jeden Fall wieder ein sehr schönes Kapitel und ich freu mich total auf die Fortsetzung!
 
Nach super langer Zeit melde ich mich auch mal wieder!

Die Geschichte hat sich super entwickelt und endlich bin ich auch mal durch die ganzen Charaktere gestiegen, weil ich den Kopf frei hatte. Es ist halt eine Geschichte mit sehr viel Hintergrund und eine die auch zum Nachdenken bringt. Bei Lisa war ich mir am Anfang nicht so ganz sicher ob sie wirklich so gut für Lou ist, aber inzwischen finde ich sie auch ziemlich in Ordnung. Annie hingegen kann ich so gar nicht leiden die ist in meinen Augen eine kleine miese Sch*****. Nun ja Chase da bin ich etwas hin und hergerissen, einerseits war er am Anfang so fürsorglich und vorsichtig, ist auf Lou´s Bedürfnisse eingegangen und wollte nicht nur mit ihr ins Bett, inzwischen aber ist er einfach nur noch ******* zu ihr, er lässt sie allein durch die Dunkelheit gehen und sie ist ihm weniger wichtig als seine Arbeit. Was ist den nur mit Noha los? Er kommt zu spät zur Schule und dann lässt er sich auch noch auf Emelie ein obwohl er doch gar nichts von ihr will. Das er sich so fürsorglich um Lou kümmert finde ich echt süß, die beiden währen echt ein Traumpaar und ob sie nicht doch ist in die er verliebt ist. Die beiden sind im Umgang miteinander echt gelöst und sie selbst, während sie bei anderen immer etwas anders sind. Ich hoffe das Lou´s Dad keine Hiobsbotschaft für sie hat, so von wegen du bist nicht von mir sondern deine Mutter hatte eine Affäre mit (vielleicht Nohas Dad). Ich hoffe wirklich das alle das finden was sie im Leben brauchen und verdienen. Alison sollte sich wirklich einmal richtig mies lang legen um zu erfahren wie es ist wenn man ganz unten ist.

GLG SimsIloveit
 
Naaa ihr beiden! :)
Danke für eure ausführlichen, inhaltsbezogenen Kommentare, darüber freue ich mich echt immer wieder! :)
Und SimsIloveit, dich hier wieder zu lesen ist auch toll :D
Dachte du hättest echt kein Interesse mehr :// :)
Vielen vielen Dank :)

Dass Liebe nicht rational ist, soll diese Geschichte auch zeigen..
Ich denke, dass ich damit schon viele Themen bzw. Fragen beleuchte, dessen Antwort man ja eigentlich schon weiß.
Aber niedergeschrieben ist das dann doch wiederrum vllt. was anderes :D

Wir werden sehen, wie sich das alles entwickeln wird ;)

Was ich aber noch bezüglich der Hiobsbotschaft sagen kann ist, dass ich auf diesen Kram überhaupt nicht stehe, dass diese und jene Person am Ende doch Geschwister sind! :D
 
Gott da bin ich aber froh, das hier nicht noch mehr Geschwister dazu kommen die vorher keine waren.

Und ich hab hier nur nicht mehr gelesen und kommtiert, weil der Handlungsstrang schon ein bisschen (und das ist toll) anspruchsvoll ist und wenn ich den Kopf noch mit tausend anderen Dingen vollhab (Schule usw.) dann komm ich nicht mehr mit und verliere den Spaß. Aber du schreibst sehr schön und ich werd versuchen, wenigsten am Wochenende die neuen Updates zu lesen und zu kommentieren.

LG
 
ich melde mich dann auch mal wieder.

die story hat sich ja gut weiterentwickelt. hier und da sind zwar noch ein paar klischees (hässliches entlein wird zum schönen schwan, dreiecksbeziehung... weißt du, was ich meine? :)), aber das ist ja nicht weiter schlimm. ;) ich bin ja eigentlich kein so fan von farbigen dialogen, aber du hast das eigentlich ganz gut gelöst und das lesen fällt so wirklich leichter. ^^ so langsam steige ich auch bei den charakteren durch und allgemein hat sich dein schreibstil deutlich verbessert!
chase sammelt ja gerade ordentlich minuspunkte und wenn er gerade mal nicht arbeitet, will er immer nur das eine. depp! die arme lou sollte sich mal nicht so unter druck setzen. :ohoh: aber noah ist auch nicht viel besser! schläft einfach mal mit der nächstbesten. lou, ohne männer bist du besser dran! :lol: aber annie scheint ja auch eine kleine schlange zu sein, aber ich frage mich, was sie bezwecken will.
 
hey,
also Chase benimmt sich wirklich wie ein Arsch und Noah hat sich auch nicht unter Kontrolle :zitter: Wo das noch alles hinführt, will ich mir gar nicht vorstellen! Hoffentlich mischt sich Annie da nicht auch noch ein...
Lou sollte sich wohl besser einen ganz anderen suchen! :idee: Find ich aber gut, dass sie Chase nicht gleich nachgibt.
Bin gespannt was als nächstes passiert! Wunderschönes Kapitel auf jeden Fall!

lg Bella
 
Hallooo ihr :D
Ich versuche heute Abend das Update zu schaffen :)
Danke für eure lieben Kommentare.
Ja, zu Noah muss man aber sagen, dass er eben auch nur ein Mann ist ;D
Und Chase auch... :D
Leider gibt es keine Prinzen...
Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel zu tun. Vor allem, wenn ich eure Kommentare lese, erscheint es mir irgendwie noch komischer, dass sich mein Leben immer mehr so entwickelt, wie es in der Fotostory ist :D
 
Da bin ich ja beruhigt, dass meine Aufregung okay ist ! :D
Na ja, ich kann mich irgendwie in beide Situationen hinein versetzen... Ich fühle mit Noah mit, kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, wie das ist, wenn dein bester Freund in dich verliebt ist, aber du in jemanden anders verknallt bist bzw schon einen Freund hast (mein Fall^^ jaja, ich dachte teilweise, dass ich mich in einem Teeniefilm verirrt habe...)

Meine Geschichte ist keine Fotostory, ich schreibe die einfach nur so aus Spaß an der Freude :D ich überarbeite die gerade nur nochmal bzw schreibe sie ganz neu, weil ich... 12/13 (?) war als ich angefangen hab sie zu schreiben und das ziemlich mies geschrieben ist :D und es sind viele neue Ideen dazu gekommen, die Personen sind tiefgründiger geworden und haben irgendwie mehr Charakter... aber die Grundidee ist die selbe geblieben, aber jetzt gibts mehr Hintergrundgeschichte und soo :)
Die Geschichte hab ich nirgendwo veröffentlich oder so, aber du kannst sie gerne mal lesen wenn du magst :) und mich bitte kritisieren und mir sagen, was ich falsch mache :D

Ich freue mich auf das nächste Update ! :)

Cake Eater :)
 
ich habe erst gestern diese Fotostory entdeckt- in irgendeinem anderen Thread wurde abgestimmt welche die Beste ist und so bin ich auf sie gestossen- was irgendwie auch gut ist, weil so konnte ich sie fast an einem Stück lesen.
Die Geschichte gefällt mir, obwohl mich am Anfang die Barbie-Sims ein wenig abgeschreckt haben. Aber es ist gut erzählt und ich fiebere richtig mit Noah mit. Ich will das sie sich jetzt endlich KÜssen....die Romeo und Julia szene aaaacccchhhhh:love:!
Ja und bei Chase dachte ich zu Anfang- auch ne gute Partie, doch da hast du ja die Geschichte nett gedreht-jetzt mag ich nicht mehr.=)
 
Huhu IcedCoffee!

Deine Updates sind echt der absolute Wahnsinn :) Ich lese alles von dir, bin aber nicht so die Kommi-Schreiberin!

Obwohl ich am Anfang echt total für Chase war, wird mir Noah immer sympathischer.

Könntest du mich vielleicht jetzt über meinen neuen Nickname benachrichtigen? Mit Sunshine91 gehe ich nicht mehr online...
 
hooohoo :)
@Cake Eater:
Jaaa, ich freue mich, wenn ich sehe, dass jemand mitfiebert, haha :D

Da bin ich ja beruhigt, dass meine Aufregung okay ist ! :D
Na ja, ich kann mich irgendwie in beide Situationen hinein versetzen... Ich fühle mit Noah mit, kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, wie das ist, wenn dein bester Freund in dich verliebt ist, aber du in jemanden anders verknallt bist bzw schon einen Freund hast (mein Fall^^ jaja, ich dachte teilweise, dass ich mich in einem Teeniefilm verirrt habe...)

Das Schlimmste ist echt, wenn man dann schon vergeben ist oder kurz davor ist und nicht weiß, was man tun soll :(
Ironie....

Meine Geschichte ist keine Fotostory, ich schreibe die einfach nur so aus Spaß an der Freude :D ich überarbeite die gerade nur nochmal bzw schreibe sie ganz neu, weil ich... 12/13 (?) war als ich angefangen hab sie zu schreiben und das ziemlich mies geschrieben ist :D und es sind viele neue Ideen dazu gekommen, die Personen sind tiefgründiger geworden und haben irgendwie mehr Charakter... aber die Grundidee ist die selbe geblieben, aber jetzt gibts mehr Hintergrundgeschichte und soo :)
Die Geschichte hab ich nirgendwo veröffentlich oder so, aber du kannst sie gerne mal lesen wenn du magst :) und mich bitte kritisieren und mir sagen, was ich falsch mache :D

Ich freue mich auf das nächste Update ! :)

Cake Eater :)

Klar, sag mir dann einfach, wo ich sie lesen kann! :)
Ich weiß nur nicht, inwiefern mein Feedback hilfreich sein würde, weil ich selbst noch dabei bin meinen Schreibstil irgendwie zu verbessern... :D
Aber echt, so lange hast du die Geschichte schon?
Dann wird's mal Zeit :D

@ calypsosim:

ich habe erst gestern diese Fotostory entdeckt- in irgendeinem anderen Thread wurde abgestimmt welche die Beste ist und so bin ich auf sie gestossen- was irgendwie auch gut ist, weil so konnte ich sie fast an einem Stück lesen.
Die Geschichte gefällt mir, obwohl mich am Anfang die Barbie-Sims ein wenig abgeschreckt haben. Aber es ist gut erzählt und ich fiebere richtig mit Noah mit. Ich will das sie sich jetzt endlich KÜssen....die Romeo und Julia szene aaaacccchhhhh:love:!
Ja und bei Chase dachte ich zu Anfang- auch ne gute Partie, doch da hast du ja die Geschichte nett gedreht-jetzt mag ich nicht mehr.=)

In welchem Thread wurde das denn abgestimmt? oO
Naja, egal :D
Vielen Dank auf jeden Fall für dein Feedback :D
Welche Barbie-Sims? Meinst du alle? Ich finde tatsächlich, dass alle ein wenig barbiehaft aussehen :/
Das ist aber irgendwie mein Stil... :D
Egal, wie sehr ich versuche es anders zu machen, ich krieg's nicht hin.. :D
Aber es freut mich, dass du dich zumindest doch noch dazu entschlossen hast die Geschichte zu lesen :)

Du fieberst mit Noah mit? :D
Dann bin ich mal gespannt, was du beim nächsten Kapitel denken wirst :D

@ Silent Pain

Huhu IcedCoffee!

Deine Updates sind echt der absolute Wahnsinn :) Ich lese alles von dir, bin aber nicht so die Kommi-Schreiberin!

Obwohl ich am Anfang echt total für Chase war, wird mir Noah immer sympathischer.

Könntest du mich vielleicht jetzt über meinen neuen Nickname benachrichtigen? Mit Sunshine91 gehe ich nicht mehr online...

Ach, dich gibt's ja auch noch! :D
Danke dir, ich freue mich, dass du sie noch liest :)
Ich werde zu Noah und Chase leider nichts sagen :D
Weil sonst spoiler ich ;D
Irgendwie ist der Sprung von sunshine auf Silent Pain vom Sinn her ziemlich heftig D:
Ich benachrichtige dich dann auf dem Neuen Nick :)
 
@IcedCoffee: in diesem Thread habe ich das gefunden -das du denn noch nicht kennst- http://www.simforum.de/showthread.php?t=184412

wäre übrigens nett wenn du mich auch benachrichtigen würdest, dann erfahre ich ja was Du mit Noah vorhast=)

zu den BarbieSims- ja ich meine alle; ist aber wie ich gestern gesehen habe bei anderen FS auch der Fall, Ich mache meine Sims nicht immer alle perfekt und bildhübsch, weil im RL ist es ja auch nicht so
 
@calypsosim:

Naja, ich will jetzt nicht arrogant oder so klingen, aber ich habe versucht meine Umgebung, in der ich lebe irgendwie nachzustellen mit den Charakteren usw.
Dass sie alle so aussehen ist für mich so, wie ich meine Umgebung selbst in der Realität wahrnehme, hier sind alle sehr eitel und dieses und Jenes, da ist das normal, dass man so gestylt zur Schule kommt z.B., deswegen fällt mir das an sich so gar nicht auf, nur bei den Gesichtszügen, aber nicht vom Styling usw. her, weil das ist bei mir, wo ich wohne, ehrlich gesagt der Fall :D

Aber freut mich, dass du die Geschichte trotzdem lesen möchtest, ich werde dich benachrichtigen :) ;D

Und achso, den Thread meinst du :D ja doch, da hab ich sogar einen Beitrag hinterlassen, meine ich ;D



@ Silent Pain:

Blöd...
Aber weißt du was? Schreiben hilft einem da echt ungemein bei Sowas :D
Das klingt jetzt sehr oberflächlich von mir... Ist nicht meine Absicht... Denke ich sollte da nur nicht allzu persönlich werden :/
 
leider bin ich nicht kreativ genug eine geschichte zu schreiben. mehr als eine nachbarschafts-doku habe ich noch nie geschafft^^
nein das klingt nicht oberflächlich ;)

weißt du schon wann es ein update gibt? bin total gespannt....
und magst du mir vielleicht sagen wo du die haare von shawn her hast?
 
:D
Das glaube ich dir nicht, dass du nicht kreativ genug bist :D

Und sonst, ich arbeite gerade an dem neuen Update, das ist gleich fertig ;)
Die Frisur von Shawn ist ein Pay-Item von Raonsims, hier, beim 1. Suchergebnis, bekommst du es allerdings for free. Du musst auf das, was da so groß unterstrichen unter dem Bild steht, klicken. Dann suchst du dort die entsprechende Kategorie raus. ;)
 
22. Kapitel: Time Goes By

Hey Leute :/
ich weiß, das Kapitel ist kürzer als die anderen und ich hab auch recht lang dafür gebraucht...
Aber ich muss leider sagen, dass ich zwar die ganzen Handlungsabläufe, die Hauptgeschehenisse schon im Kopf habe, nur der Weg dorthin ist mühsam und ich durchlebe gerade eine kleine Schreibblockade, yeah :/
Aber nichtsdestotrotz, viel Spaß beim Lesen :D

....

Meine Augen weiteten sich schlagartig, als ich die mir bekannte Stimme am Telefon hörte. Und als diese sagte, dass er mein Vater sei, ließ ich vor Fassungslosigkeit zunächst den Hörer sinken, starrte für einige Sekunden leer in die Ferne. Ich wurde jedoch aus meinen Gedanken gerissen, als aus dem Hörer ein energisches „Hallo, Hallo?“ drang. So nahm ich mich wieder so gut es ging zusammen, atmete tief ein und aus und legte den Hörer zögernd wieder ans Ohr.
„H-Hallo? Dad?“, stotterte ich schon fast ängstlich hervor.
„Hallo Lou, freut mich, endlich gehst du ans Telefon. Deine Mutter hat immer wieder wortlos wieder aufgelegt. Ist sie gerade zu Hause?“
„Nein Dad, ist sie nicht“, seufzte ich nun langsam genervt. Ich erinnerte mich wieder daran, wie er damals einfach gegangen war. Und wie meine Mutter seit dem immer weniger zu Hause war. Daran, wie ich von da an auf mich allein gestellt war und sich heute nichts dran geändert hatte.
„Ich denke du bist mir Einiges an Erklärung schuldig.“
„Lou, ich sag dir alles, wenn wir uns sehen. Wir müssen jetzt schnell machen, wenn deine Mutter oder irgendwer anders mitbekommt, dass wir miteinander telefoniert haben, ist das nicht gut. Tauschen wir bitte Nummern aus? Und komm' morgen um halb zwölf bitte zum Springbrunnen in der Stadt – das vor dem großen Bürogebäude an der Bushaltestelle.“
„Mo-mo-mo-mo... Moment mal, Dad! Erstmal langsam... Nummern austauschen? Ich hoffe, dass du morgen eine gute Erklärung bzw. einen guten Grund parat hast, weil sonst will ich nie wieder etwas mit dir zu tun haben.“
„Ok, Kleines. Ich habe verstanden. Ich gebe dir jetzt die Nummer...“
Kurz nachdem er sie mir diktiert und ich sie in meinem Handy eingespeichert hatte, gab ich ihm auch direkt meine. Wir legten schließlich auf, weil er irgendwohin musste. Zum zweiten Mal wurde ich an dem Abend sitzen gelassen, Chases Grund erschien mir in dem Moment jedoch weniger sinnvoll als der von meinem Vater.
Nachdem ich duschen war, verleitete mich der Durst dazu wieder runterzugehen. Und als ich die Küche betrat, sah ich Annie, die gerade selbst ein Glas Wasser trank.
„Na, wie geht’s dir? Was hast du heute so gemacht?“, fragte ich sie, während ich mir das Wasser einschenkte.
„Du weißt ja, wir waren an dem einen Abend noch bei Lisa. Da hab ich Ben kennengelernt und wir dachten halt, warum nicht wiedersehen?“
Als sein Name fiel, fing sie an zu lächeln. Es war irgendwie süß sie so zu sehen. Sie schaffte es wirklich sich hier schnell einzuleben. Ganz anders als ich, ich schaffte es erst seit ein paar Monaten irgendwie. Aber Annie war von der Persönlichkeit her auch sehr offenherzig. Witzig, süß und nett war sie ebenfalls. Und als würde das nicht schon reichen, war sie obendrein noch sportlich. Je länger ich sie nun kannte, desto mehr stieg meine Bewunderung ihr gegenüber. Während ich sie so lächeln sah, konnte ich mir gar nicht vorstellen, warum Noah diesen Vorwurf geäußert hätte, sie hätte seine SMS an mich gelöscht – dafür schien sie viel zu lieb zu sein.
„Und, was hast du heute so gemacht?“, kam von ihr – noch immer lächelnd.
„Ach... Ich habe ja gestern bei Chase geschlafen und eben waren wir noch was essen.“
„Oh, wie süß. Hat er dich nach Hause gefahren?“
„N-Nein“, brachte ich zögerlich hervor. „Ich wollte alleine gehen. Er musste noch einmal los zur Arbeit...“
„Ach was, um diese Uhrzeit?“
„J-ja, scheint wohl ein 24 Stunden Job zu sein.“
Annie zog skeptisch ihre Augenbraue hoch, antwortete darauf nichts und stellte wortlos ihr mittlerweile leergetrunkenes Wasserglas in die Spüle. Ich wusste nichts darauf zu antworten, außer mit einem langen, tiefen Seufzer. Ein wenig beschämt wanderte mein Blick seitlich nach unten. Als hätte ein Auszubildender einen 24 Stunden Job, ich Idiot.
„Weißt du was, Lou...“, sagte sie plötzlich, während sie leer in die Spüle sah. „Ich glaube manchmal sollte man Dinge besser hinterfragen, bevor man sie hinnimmt.“

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Am nächsten Tag machte ich mich auch pünktlich auf zum Brunnen. Meine Augen schweiften durch die ganze Umgebung um mich herum, behutsam und zugleich geistesabwesend begutachtete ich das ganze Geschehen um mich. Es war kurz vor der Mittagspause, die Sonne schien so grell wie nur selten und einige Menschen verließen mittlerweile schon das Bürogebäude. Vor dem Eiscafé rauchten zwei Mitarbeiter, während sie miteinander quatschten. Der Gemüsemarkt lief gerade auf Hochtouren und so langsam füllten sich die Kleidergeschäfte mit immer mehr jungen Mädchen, die darauf aus waren ihr Aussehen noch mehr zu perfektionieren. Der Sommerschlussverkauf bedeutete auch gleichzeitig die letzten Sommertage des Jahres. Und heute war einer von diesen letzten Tagen. Es schien so, als würde die Sonne noch für die letzten Male am Himmel in seiner Vollkommenheit strahlen, bevor sie von den dunklen, grauen Wolken verdeckt werden würde.
Mein Blick richtete sich nun auf das große Bürogebäude und wanderte langsam nach oben. Es war ziemlich hoch, so hoch, dass ich den Kopf beim Hochsehen in den Nacken legen musste. Sofort kniff ich sie zusammen, als die Sonnenstrahlen drauffielen und ich von ihnen geblendet wurde. „Argh!“, fluchte ich leise, strich mir mit dem Finger leicht über die geschlossenen Augen. Und dann, als ich sie wieder aufschloss, sah ich einen blonden, großen Mann mir entgegen kommen. Seine Haare waren gut gegelt, sein Bart zurecht getrimmt und sein schwarzer Anzug sah aus wie frisch aus der Reinigung. Er schien auf mich zuzugehen, lächelnd. Ich wusste zuerst nicht so recht, ob er wirklich mich anlächelte oder ob es die Frau war, die hinter mir in seine Richtung zu gehen schien, doch er ging zumindest in meine Richtung.

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Und dann, als unser Abstand vielleicht nur noch fünf Meter betrug, erkannte ich, wer diese Person war und riss meine Augen auf.
„Hallo Lou“, begrüßte er mich schließlich seelenruhig, noch immer lächelnd.
„Papa?!“
Noch bevor ich etwas sagen konnte, schloss er mich in seine Arme und drückte mich fest, dabei noch ein wenig hin und her schwingend.
„Ich bin froh, dass du gekommen bist.“
Ich wusste nicht, was ich in dem Moment antworten sollte. Mir fehlten die Worte. Er war für eine so lange Zeit weg, ich hatte weder etwas von ihm gehört noch gesehen und nun, nach über fünf Jahren, schloss er mich erstmals wieder in seine Arme. Dann ließ er mich wieder los und das Lächeln auf seinen Lippen wurde noch eine Spur breiter.
„Du hast dich ziemlich verändert, bist eine richtige Lady geworden, oder? Du erinnerst mich ein bisschen an deine Mutter, als ich sie kennengelernt hab. Du hast die selbe Ausstrahlung wie sie in den Augen, wirklich. Wo ist eigentlich Noah?“
Noah und mein Vater verstanden sich eigentlich immer gut miteinander. Früher hatten Noah und ich noch jeden Tag miteinander zu tun, manchmal fuhren wir zu dritt zum Angeln. Mein Vater behandelte ihn wie seinen eigenen Sohn. Doch nun hatte sich das Ganze geändert. Noah und ich waren nun zwar noch Freunde, aber irgendwie distanzierter als zuvor. Die Vertrautheit war quasi nicht mehr vorhanden.
„Ich glaube er ist arbeiten oder so“, sagte ich fast unhörbar. Nun ließ das Lächeln meines Vaters langsam nach. Dann legte er seine eine Hand auf meine Schulter und schüttelte leicht den Kopf.
„Oder so? Was soll das heißen? Ich dachte ihr seid so gute Freunde, oder nicht? Mensch Mensch. Den Burschen würde ich auch mal gerne wiedersehen. Bestimmt hat er sich auch zum Positiven entwickelt.“
<Wo kann sich bei Noah denn noch mehr Positives dazuentwickeln? Als wär es jemals anders gewesen, dass er so gutaussehend, beliebt und witzig ist>
„Er war schon immer sehr wohlerzogen, es wäre sehr schade um eure Freundschaft, wenn du und er nichts mehr miteinander zu tun hättet. Aber ich sollte da nicht zu viel hineinterpretieren, Teenager eben, nicht wahr? Hast du eigentlich schon was gegessen? Ich jedenfalls noch nicht.“

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„Dad, sag' mal... Wie lange wohnst du hier schon? Ich meine die Wohnung ist zwar ganz groß, aber keine Ahnung...“
Mein Vater legte die Gabel hin, die er noch eben in der Hand hielt und sah mich nun ernst an. Es schien so, als würde er in seinem Kopf die passende Antwort von vielen, die er bereits im Kopf vorformuliert hatte, wieder aufrufen.
„Ich kann nicht einfach wieder so zurück. Hör zu Kleines. Du darfst jetzt auf keinen wütend sein, aber ich arbeite seit einiger Zeit bei der Partnerfirma der Reyes. Sie haben mir die Stelle vermittelt, nachdem ich wieder hierhergekommen bin. Noahs Eltern wussten die ganze Zeit von meinem Verbleib, warum, wieso und weshalb ich damals so plötzlich gegangen bin und wie es mir ging. Wir hatten regelmäßigen Kontakt. Aber ich hielt es besser dich noch nicht darüber zu informieren. Jetzt ist die Zeit aber gekommen, vor allem wegen der aktuellen Lage.“
„U-Und... Warum bist du damals gegangen?“
„Weißt du warum du keinen Kontakt zu deinen Großeltern hast? Zu meinen Eltern?“
„Naja... Wie denn auch, es hat mir ja keiner gesagt.“
„Ok, also...“, es schien so, als würde mein Vater vorher noch einmal tief ein und ausatmen. Dann fuhr er fort. „Deine Mutter ist Brasilianerin, das weißt du. Und das wissen deine Großeltern auch. Sie waren schon von Anfang an gegen diese Beziehung und haben Druck ausgeübt – ich hatte einerseits Angst davor, dass euch etwas deswegen passiert, aber andererseits war ich wohl einfach zu feige.“
„Und was sollte uns denn deswegen passieren?“
„Sie sind unberechenbar. Vielleicht hätten sie sogar einen Mörder auf euch angesetzt. Ihnen ging es nur darum die sogenannte weiße Blutlinie meiner Familie aufrecht zu erhalten.“
Eine Weile lang blieb ich still, starrte ihn nur fassungslos an. Diese Worte schienen immer wieder endlos in meinem Kopf zu hallen, wie ein Echo. Mörder... Man wollte einen Mörder auf uns ansetzen? Meine eigenen Großeltern? Und wie mein Vater das erzählte, konnte es nicht gelogen sein. Definitiv nicht. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er wieder zu sprechen begann.
„Als ich wieder zu ihnen zurückkehrte und versicherte, ich würde den Kontakt zu euch beiden abbrechen, dachte ich, dass sich die Sache erledigt hätte. Lächerlicherweise haben wir sogar einen Vertrag verfasst, den ich unterschreiben sollte. Wenn du willst kann ich ihn dir geben, ich habe ihn hier.
Jedenfalls hatten sie das nicht aus ihrem Kopf geschrieben. Deswegen weiß ich, dass ich hier bei euch sein muss, um euch zu beschützen.“
„U-und... Und wie willst du das machen?“, meine Stimme zitterte vor Angst.
„Das lass mal meine Sorge sein. Du solltest jetzt in Zukunft besser aufpassen, wem du deine Adresse gibst – ich hab damals schon vorgesorgt, deine Großeltern wissen weder die richtige Adresse von euch noch eure richtigen Namen.“




In den nächsten Tagen hielt der Kontakt zwischen meinem Vater und mir noch länger an. Jeden Tag sahen wir uns, sprachen miteinander. Manchmal wünschte ich mir, dass meine Mutter auch dabei gewesen wäre, dass wir etwas zu dritt unternahmen. Nur wir drei, wieder als Familie. Aber da sie jetzt John hatte, würde es wohl kein Zurück mehr geben. Und dennoch hatte mein Vater immer noch das Bedürfnis uns zu schützen. Und die Tage und Wochen vergingen so unspektakulär, dass es schon fast langweilig wurde. Mittlerweile wurde es schon langsam Herbst und alles erstrahlte langsam in goldenen, braunen und warmen Erdtönen. Überall auf den Straßen und in den Gärten lag der Herbstlaub und in meiner Nachbarschaft war jeder beinahe jeden Tag damit beschäftigt den Laub zu kehren.



Es war die erste und zweite Stunde an einem Donnerstag. Sie begann direkt mit Sport. Noah, Chase und überhaupt die ganzen anderen Jungs belegten einen anderen Sportkurs, dieser fand zwar parallel zu unserem statt, jedoch machten sie eben etwas anderes –Fußball.
Wir Mädchen wiederum hatten uns alle für den Tenniskurs entschieden. Annie, Lisa, Alison, Denise, Isabelle – sie waren unter anderem alle dabei. Eigentlich dachte ich, dass Marie auch bei uns sei, doch von ihr fehlte jede Spur. Sie war nicht anwesend. Langsam fing ich an mich zu fragen, ob sie wirklich mit Isabelle und Denise losgegangen war, innerlich hoffte ich jedoch, dass sie es nicht tat.

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„Los, Lou!“, rief Alison mir zu, während sie sexy und doch energisch zugleich den Schläger in der Hand bereit hielt. Ich, die nicht einmal wusste, wie man ihn richtig hielt, wusste in dem Moment nicht, was sie genau meinte, doch das wurde mir schnell bewusst, als Lisa den Ball, der geradewegs auf mich zuflog, kunstvoll parierte.
„Du musst aufpassen! Der Ball!“, ihre Stimme klang leicht angestrengt.
„Achso... Ja, das tut mir Leid...“, antwortete ich ihr fast unverständlich. Das war der Grund, warum ich Sport hasste – Mannschaftsspiele. Ich war einfach zu blöd dafür, um mich richtig zu koordinieren – vor allem aber in einer Gruppe, wo ich auch noch auf die anderen schauen musste. Ich war ja schon mit mir selbst immer überfordert. Genauso sehr hasste ich Leichtathletik. Paradoxerweise war Turnen jedoch das Einzige, was ich im Sportunterricht beherrschte.
Eine Weile lang stand ich nur recht anteilnahmslos zu, ab und an versuchte Lisa mir beizubringen, wie ich den Schläger richtig zu halten hätte. Nach einiger Zeit schien es mir doch ein wenig zu gelingen, aber genug war es trotzdem nicht. Es dauerte jedenfalls nicht lang, bis Alison und Denise es schafften mich wieder aus dem Spiel zu verdrängen. Zwischendurch schielte ich immer wieder möglichst unbemerkt rüber zur Uhr, die an der Wand zu meiner rechten hing. So wie sich die Zeiger bewegten, schien es so, als wäre die Uhr kaputt – oder als sei die Zeit stehen geblieben. Ich seufzte kurz, war immer noch geistesabwesend und richtete meinen Blick auf den Boden neben mir, ging dabei einige Schritte zur Seite, um mich dadurch ein wenig aus dem Spiel schleichen zu können.
<Aus welchem Material ist dieser Boden eigentlich? Ist das Linoleum?>, fragte ich mich. Aus irgendeinem unerfindlichem Grund schien der Boden und überhaupt die ganze Beschaffenheit der Turnhalle immer interessanter zu werden.
Doch plötzlich hörte ich ein Geschrei, das ich zuerst nicht richtig verstand.
„EYYY!!! LOOOU!!“
„LOOOOU!!! PASS DOCH AUF!“, verstand ich schließlich. Und bevor ich realisieren konnte, was überhaupt passierte, spürte ich etwas Hartes gegen meinen Kopf fliegen. Plötzlich wurde um mich herum alles schwarz, ich sah nichts mehr, fühlte jedoch noch, wie mein Körper irgendwie in der Gegend umherzutaumeln schien. Und wie es nicht anders hätte kommen könnten, verlor ich schlussendlich das Gleichgewicht, prallte mit meinem linken Arm gegen die Stange des Netzes.


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„Scheíße, ist alles in Ordnung bei dir?!“
„J-ja...“, stammelte ich noch leicht benommen, versuchte aufzustehen. Doch ich knickte auf der Stelle wieder ein. Na super... Noch schlimmer war jedoch die Tatsache, dass nun alle Blicke auf mich gerichtet waren.


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„Was'n hier passiert?“, fragte Max, der gerade mit den anderen durch die Tür in die Turnhalle hineinkam. Ich sah auch Noah, der gerade damit beschäftigt war sich mit Shawn zu unterhalten und zu lachen. Gut, dass er mich nicht so sah. Genauso wenig wollte ich jetzt Chase sehen...
„Lou ist gegen die Netzstange geknallt. Ist alles ok? Sollen wir dich ins Krankenzimmer bringen?“
„Nein, ist wirklich alles ok. Ich will nicht, dass jetzt nur deswegen so ein großer Aufstand deswegen gemacht wird...“

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„So wie sie den Arm hält ist sie mit dem Arm dagegen aufgekommen, oder?“
„Ja, ist sie... Man Noah, jetzt sag doch mal was! Oder bring' sie wenigstens ins Krankenzimmer oder so!“


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Zögernd sah ich zu Noah hinauf, der gelassen wie immer vor mir stand. Kein Lächeln, keine Spur von Emotionen lag in seinem Gesicht. Er hielt einen Fußball in seinen Händen und sein Blick fixierte sich geradezu auf mich.
„Lou, fang' mal den Ball“, sagte er trocken und warf ihn mir zu. Doch dieser prallte ausgerechnet gegen meinen linken Arm und sofort entwich mir ein schmerzerfüllter, leiser Schrei.
„Hallo?! Spinnst du?!“
Lisa war völlig aufgebracht, nahm den Ball und warf ihn wieder zurück zu Noah, dieser wich jedoch nur lässig aus.
„Komm.“
Noah schien es komplett ignoriert zu haben, dass Lisa ihn mit dem Ball bewerfen wollte, beugte sich ein wenig zu mir herunter und streckte mir den Arm entgegen. „Ich hätte dir nicht so weh tun müssen, wenn du einfach gesagt hättest, dass es weh tut.“

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„Kannst du gehen?“
„Ja, ich schaff das schon.“
In Noahs Stimme und Blick lag nun ein bisschen Sorge. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, sah beschämt weg. Ich hörte noch, wie er zu seufzen schien und seinen Arm schließlich um mich legte.
„Wenn deine Beine auch weh tun, musst du Bescheid sagen. Sonst weinst du wegen mir noch.“

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Wir waren die Einzigen, die im Krankenzimmer der Sporthalle waren. Alles war still, meine eigenen Gedanken waren das Einzige, was in dem Moment überhaupt laut war. Mit hochrotem Kopf saß ich auf dem Bett, hielt meinen Arm ausgestreckt hin, während Noah ein Verband darum wickelte. Zwischendurch schweifte mein Blick immer wieder zu ihm. Er wirkte sehr konzentriert, sagte kein Wort – genauso wenig wie ich in dem Moment. Ich wusste auch nicht wirklich, was ich in dem Moment sagen konnte.
„Wo ist eigentlich Chase?“, brachte ich schließlich aus mir heraus.
„Er ist Mannschaftskapitän, beschäftigt wie immer“, antwortete er stumpf. So stumpf, dass es mich schon irgendwie schockierte. So kalt wie jetzt hatte ich Noah noch nie erlebt. Aber wieso beschwerte ich mich eigentlich, er kümmerte sich ja gerade um mich. Und während ich ihn ansah, fragte ich mich, was wohl in seinem Kopf gerade vor sich ging. Hatte er vielleicht Sorgen? Ich hatte das Gefühl, dass ihn in letzter Zeit sowieso Einiges beschäftigte. Aber wieso sagte er nichts?
„So, fertig. Du solltest heute nochmal zum Arzt gehen, vielleicht ist da irgendwas geprellt. Ich...“
Die Tür, die geradezu laut aufknallte, unterbrach ihn.

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„Was ist denn hier los, Schatz? Hab grad gehört, was passiert ist, was ist mit deinem Arm?“, Mit diesen Worten ging Chase in schnellen Schritten auf mich zu, setzte sich neben mir auf's Bett und sah sich die Verletzung an meinem Arm an. Dann wanderte sein Blick rüber zu Noah, der sich gerade mit Victor unterhielt.
„Nichts, es ist alles ok“, murmelte ich fast unhörbar, während ich es gerade noch schaffte nicht reflexartig von ihm wegzurücken.
„Und Noah hat dir das Verband drumgewickelt?“
Ich nickte nur stumm. An Chases Blick konnte ich erkennen, dass ihm das gar nicht zu gefallen schien. Aber er war eben gerade da, was sollte ich tun? Außerdem war es auch ziemlich nett von Noah. Und wieso war er überhaupt wieder eifersüchtig? Noah würde doch sowieso nie etwas von mir wollen.
„Na dann. Soll ich heute mit dir zum Arzt?“, fragte er schließlich zu meiner Verwunderung. Und genau so sah ich ihn an, verwundert und überrascht – deshalb, weil er wieder Zeit für mich zu haben schien.
„Ähm ja, wenn's dir nicht ausmacht?“
Dann legte er seinen Arm um mich und hatte dabei wieder dieses unwiderstehliche Lächeln auf seinen Lippen.
„Ich liebe dich, alles wird gut, ja?“, flüsterte er, streichelte sanft über meinen Oberarm und küsste mich.
„Jo, wie auch immer, ich geh' dann mal wieder zurück, oder?“
„Nein, warte mal kurz. Wir müssen reden.“
„Ja, schieß' los oder was?“


Während Noah und Chase sich draußen unterhielten, wartete ich im Krankenzimmer zusammen mit Jacob darauf, dass sie wieder zurückkamen. Worüber sie sich wohl gerade unterhielten?
„Boah Gott, immer so ein Stress mit den beiden...“, stöhnte Jacob plötzlich genervt und ließ sich auf den weißen Stuhl, der neben dem Bett stand, fallen.
„Wieso denn? Was für einen Stress?“
„Keine Ahnung, man... Eigentlich waren Noah und Chase immer die besten Freunde, um es mal so zu sagen. Ich weiß echt nicht, was mit denen los ist, aber ich glaube es ist wegen dir, nichts für ungut. Chase ist mit dir zusammen, Noah ist dein bester Freund – Chase ist schnell eifersüchtig und so weiter.“
„Ja häh?! Noah ist mein bester Freund, das ist es doch! Da gibt es doch gar keinen Grund eifersüchtig zu sein oder etwa doch?“
„Oh man, du bist echt naiv, oder? Überleg doch mal richtig. Ist Noah auch zu anderen Mädchen so wie zu dir? Nein. Ihn kümmert's normalerweise einen scheíß Dreck, was die anderen machen. Aber bei dir macht er sich immer sofort Sorgen und Sowas. Und Chase war, bevor er mit dir zusammen war, auch eines von diesen Árschlöchern, sowie ihr es sagen würdet. Er ist ein Spást, der glaubt zu wissen, wie die Männer ticken und denkt, dass Noah dich ihm wegnehmen will. Aber ganz ehrlich, ich glaube seine Angst ist nicht mal ganz unbegründet. Merkst du es jetzt endlich? Du bist wohl die Einzige, die ihnen helfen kann. Du kannst also aufhören so naiv zu denken.“
„Wie bitte? Wieso sollte ich das denn bitte merken, wenn einer auf mich angeblich steht? Guck mich doch mal an...“
„Ja, du hast Recht. So wenig Selbstwertgefühl wie du hast, kein Wunder. Das ist so ungeil, da kannst du nicht mal was dazuinterpretieren.“

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„Eine Frage, wieso hast du mich nicht gerufen?"
„Wieso sollte ich, ich war eben grad da. Wie immer eigentlich. Warum weinst du denn jetzt schon wieder?“
„Schnauze, sag du mir lieber erstmal, wieso du sie dauernd sehen willst. Du nutzt wirklich jede Gelegenheit, oder?“
„Jede Gelegenheit? Wofür?! Ich mache das, wofür DU eigentlich zuständig bist. Ach ja, ich hab's ja vergessen... Für einen beschäftigten Bänker wie dich wird eine Freundin nur zur Last, wenn sie eh nicht mit dir schlafen will.“
„WAS?!“, schrie Chase schon fast. Seine Augen verengten sich, sein Blick wurde von jener Wut erfüllt, von der man normalerweise glaubte, dass Menschen sie nur empfinden konnten, wenn sie jemanden töten wollten. [COLOR=0006633]„Ich warne dich, pass' lieber auf was du sagst. Im Gegensatz zu dir fällt mir nicht alles in den Schoß. Ich dachte eigentlich, dass wir Kumpels wären, wie Brüder. Aber ohne Scheíß, du bist wirklich widerlich.“[/COLOR]
„Du solltest wissen, wenn ich die Chance hätte, im Gegensatz zu dir – ich wüsste, was ich tun würde.“

Nach einiger Zeit kam Chase wieder ins Krankenzimmer – ohne Noah. Er wirkte leicht angespannt, sodass ich mich nicht traute zu fragen, was los war. Durch den offenen Türspalt versuchte ich zu sehen, ob Noah dort noch stand, doch von dem fehlte jede Spur.

…. Am Nachmittag beim Arzt

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Die Ärztin, die meinen Arm untersuchte, sah wirklich gut aus und schien, wenn man zumindest nach ihrem Äußeren urteilen würde, noch relativ jung zu sein. Selbst die riesige Hornbrille, die sie trug, verunstaltete ihr Gesicht nicht.
„Winkel den Ellbogen mal ein wenig an. Klappt das oder tut das weh?“, fragte sie mich, während sie vorsichtig meinen Unterarm abtastete. Und als sie mir dabei nachhalf den Ellbogen anzuwinkeln, entfuhr mir ein leises Keuchen – vor Schmerzen.
„Hmm... Aber gebrochen ist der Arm nicht, das sähe sonst anders aus. Scheint mehr eine leichte Prellung zu sein. Das wird leider trotzdem mehrere Wochen dauern, bis du keine Schmerzen mehr spürst. Ich schreibe dir für die nächsten drei Sportstunden erst einmal einen Attest, wenn das danach noch immer nicht geht, dann kommst du wieder, in Ordnung?“

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Da Chase direkt danach zum Training wollte, fuhr er mich nach Hause. Am Abend wollte er noch einmal vorbeisehen, sagte er. Doch während der ganzen Fahrt fing er an über diese Ärztin zu reden, wie bildhübsch sie doch sei.
„...Und dazu auch noch so erfolgreich. Nicht schlecht, nicht schlecht. Aber sie ist ja verheiratet.“
„Was soll das heißen 'aber sie ist ja verheiratet'?, keifte ich ihn ein wenig von seiner Schwärmerei genervt an.
„Ach was, bleib mal locker. Das ist halt nur zu gut, wenn Frauen so erfolgreich und schön sind. Aber ich denke du bist ja auch auf dem Weg dorthin.“
„Auf dem Weg wohin?“
„Na, erfolgreich zu werden. Und hübsch bist du ja schon.“
„Findest du echt?“
„Ja, dir stehen Outfits wie heute zum Beispiel einfach besser. Du kannst dir ja die Ärztin zum Vorbild nehmen.“
„Gott, jetzt fängst du ja schon wieder von dieser blöden Kuh an, ey! Ich dachte das hätten wir echt hinter uns!“, schrie ich ihn mittlerweile an. Doch dazu äußerte er sich nicht. Und es kam gerade gelegen, dass wir dann auch schon vor meinem Haus anhielten. Wortlos und wutentbrannt stieg ich aus seinem Auto und knallte ihm energisch die Tür zu, verabschiedete mich nicht. War es ihm denn etwa noch immer nicht genug, was ich alles getan hatte?! Dass ich jeden Morgen zwei Stunden vor der Schule aufstand, nur um für ihn gut auszusehen? Weil ich genau wusste, dass er es hasste, wenn ich Sneakers und überhaupt flache Schuhe trug?!

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Noah hatte ihre Wohnung kaum betreten, als es schon sofort zur Sache ging. Noelle war klar, warum er hier war und das hatte weder etwas mit Freundschaft noch mit Liebe zu tun. Es war etwas, was man so in Worten nicht beschreiben konnte. Zumindest hatte es für Noah nichts mit dergleichen zu tun.
Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, fiel sie ihm schon direkt um den Hals. Für Noah hatte sie extra ihre besten Klamotten herausgekramt, sich lange für ihn fertig gemacht. Und so wie sie ihren nur knapp bekleideten Körper an seinen presste, schien es so, als wäre dieser gesamte Aufwand schon wieder fast umsonst gewesen. Noah drückte sie, seine Hände nicht von ihrem Körper lösend, direkt in Richtung Bett.
„Gott, endlich! Du weißt gar nicht, wie lange ich dich schon vermisst hab!“, stöhnte sie, während er sich küssend über sie beugte. Immer inniger, immer fordernder ließ er seinen Kuss werden. Und schließlich dauerte es nicht lang, bis sich beide von allem Nötigem an ihrem Körper entledigt hatten und das taten, wofür sie sich verabredet hatten.
Erschöpft sank sie auf das Bett und wollte sich gerade an seinen Körper schmiegen, als ihr Blick auf die Uhr fiel und sie vor Schreck zusammenzuckte.
„Verdammt!“, zischte sie, rutschte an den Rand des Bettes und zog sich eilig an.
„Was ist los?“
Die Erschöpfung war ihm noch deutlich anzumerken.
„Ich wollte heute Chris von der Arbeit abholen! Ich muss los. Begleitest du mich noch nach draußen?“
Chris war übrigens ihr Freund, von dem Noah auch genau wusste. Aber es schien ihm aus irgendeinem unerklärlichem Grund egal zu sein, denn Noelle war, wie viele Mädchen, mit denen er schlief, wirklich schön. Und irgendwie auch beliebt. Das allein schien schon auszureichen, um miteinander so intim zu werden.

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Der Streit mit Chase ließ mich den ganzen Tag nicht los. Zwischendurch weinte ich immer mal wieder kurz, aber genauso schnell fing ich mich auch wieder. Am Abend verspürte ich dann das Bedürfnis mich mit jemandem darüber zu unterhalten und als ich in Skype online ging, waren von meinen ohnehin schon sehr begrenzten Kontakten nur Noah und Lisa online. Zuerst schrieb ich Lisa an, doch diese antwortete mir nicht. Bestimmt war sie gerade telefonieren oder Shawn war bei ihr... Wenn ich so darüber nachdachte, beneidete ich sie schon fast um ihr Leben. Es war immer aufregend und überhaupt schien alles bei ihr wohl perfekt zu sein. Und nun blieb nur noch Noah übrig. Es war schon lange her, dass ich ihn angeschrieben hatte, denn normalerweise ließ ich ihn immer auf mich zukommen. Und manchmal unterhielten wir uns gar nicht, da wartete ich einfach darauf, dass er mich anschrieb, aber er tat es dann nicht. Oder er antwortete mir nicht, weil er wieder am Zocken war, wenn ich ihn dann doch anschrieb. Doch heute überwand ich meinen inneren Schweinehund und tippte ein kurzes „Hey“ ein.

<na? :) <3
alles klar bei dir?>


<... :( Ehrlich gesagt nicht... ich hab mich heute mit Chase gestritten... Er hat schon wieder von anderen geschwärmt und keine Ahnung, bis jetzt hab ich das immer toleriert, aber heute war mir das echt zu viel :(
Ich mein du kennst doch die Ärztin hier, Dr. Schwarz, oder? Sie ist halt hübsch und klug und alles... blabla... verstehst du, was ich mein? -.->


<chill... er ist ein idiot... aber sie sieht echt nicht schlecht aus da hat er recht xd
ne aber im ernst was soll ich jetzt darauf antworten? Wo ist jetzt genau dein problem?>


<Dass ich nicht will, dass wir uns so streiten, weißt du? Aber andererseits bin ich echt sauer und er hat sich noch gar nicht wieder gemeldet...>

<hast du dich danach wieder bei ihm gemeldet?>

<ja aber er hat nicht geantwortet-.->

<fail...-.-^^ meld dich lieber erstmal nicht bevor er sich nicht gemeldet hat das ist sein fehler und nicht deiner ist normal dass du da so traurig, sauer oder was auch immer wirst. Bist ja ein mädchen...>

Angesichts dessen, dass Noah sich diesmal wirklich Zeit nahm, um sich mein „Leiden“ anzuhören, war ich ziemlich erleichtert und irgendwie wieder glücklich. Es muss wahrscheinlich echt seltsam ausgesehen haben, wie ich in dem Moment so breit grinsend vor dem Laptop gesessen habe. Und obwohl er wahrscheinlich gerade nebenbei sein Spiel zockte, gab er mir eine Antwort. Und die war wohl gar nicht mal so unkonstruktiv... Ich konnte zumindest etwas mit ihr anfangen, wobei ich mir doch schon fast wünschte, dass er mehr sagen würde.

… Am nächsten Tag

Es war ein Freitagabend, den ich wieder zu Hause verbrachte. Zu Hause allein vor dem Fernseher. Die Wut, die ich am gestrigen Tag gegenüber Chase empfand, war mittlerweile in Reue umgeschwenkt. Er hatte sich nicht gemeldet, nicht auf meine SMS oder Anrufe reagiert. Wahrscheinlich hatte er gerade andere Sorgen und meinte das, was er sagte gar nicht so, wie ich es aufgefasst hatte. Wahrscheinlich wollte er mich einfach dazu motivieren das Beste aus mir zu machen. Und ich Idiot hatte ihn dafür auch noch angeschrien...
Je mehr ich darüber nachdachte, desto trauriger machte es mich. Doch zugleich wusste ich auch, dass ich handeln musste. Ich konnte jetzt nicht einfach so rumsitzen.

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„Hallo Emilia.“
„Ach, hey Annie!“, lächelnd drehte sich Emilia zu ihr um und ging an ihr vorbei zum Handtuchspender, um sich ihre frisch gewaschenen Hände abzutrocknen. Es war Schulschluss und Annie und Emilia waren noch eine von denen, die sich für das Cheerleading beworben hatten. Und nun waren beide im Mädchenklo, noch einmal bevor sie nach Hause gehen würden. Schon den ganzen Tag über war Emilia irgendwie nachdenklich, beinahe schon geistesabwesend. Noch eine Weile blieb sie da stehen, starrte aus dem kleinen Fenster des Raumes. Sie wartete auf Annie, die gerade in eines der Kabinen auf Toilette ging.

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Als sich Annie dann schließlich die Hände gerade abtrocknen gehen wollte, sah Emilia den Moment, um sie zur Rede zur stellen.
„Du sag mal, Annie... Ist Noah heute mit Lou zusammen nach Hause gegangen, weißt du das?“
„Nein, ich glaube er ist mit Sara zusammen weg gegangen.“

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„Was? Wieso denn bitte mit Sara? Ich meine ich hatte ihn heute eigentlich gefragt, ob er heute dabei ist... Mir bei meinem Auftritt zusieht... Komisch... Und erreichen tu ich ihn auch nicht.“

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„Ganz ehrlich, Liebes – ich will ja jetzt nicht gemein werden oder so, ich mag dich, du bist lieb und süß und hübsch, aber ehrlich – du solltest dich besser erkundigen. Ein wenig naiv bist du wohl auch.“

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Es war mittlerweile spät geworden, fast eine Stunde war es nun nach Ladenschluss. Noah blieb mit Sara, die in dem Kleidergeschäft arbeitete, noch eine Weile. Und nun waren beide komplett allein, die Sonne war draußen komplett untergegangen, es war dunkel, die Straßen wurden langsam leerer. Die Musik im Laden war leise gedreht und ihr Gespräch wurde durch die immer weniger werdenden Worte zunehmend eingedämmt.
„Weißt du was, Noah. Ich will ja nichts sagen, aber du bist wirklich nicht schlecht“, sagte sie lässig und setzte sich auf die Verkaufstheke, die sich in der hinteren Ecke des Ladens befand.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“
„Na, Emilia hat mir erzählt, dass ihr es getan habt. Und sie fand es echt gut.“
Saras Blick wanderte ihn musternd von oben bis unten auf und ab. Ein breites Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie wieder in sein Gesicht blickte. Wie viele Mädchen fand auch sie, dass er wirklich ein attraktiver, junger Mann war. Aber Noah war eben Noah, oder nicht? Jede wollte ihn, aber keine hatte ihn so wirklich. Mit langsamen Schritten trat er immer näher auf sie zu.
„Schade, dass du mit ihr zusammen bist. Um ehrlich zu sein, wollte ich dich auch für mich haben. Aber sie ist eben meine Freundin, da kann man nichts machen, nicht wahr? Ich meine...“
Ein unterbrechender Kuss ließ sie sofort still werden und zu seiner Verwunderung schien Sara ihn auch zu erwidern. Immer inniger ließ er ihn werden. Es war ein langer, intensiver, verlangender Kuss. Als er ihren Mund dabei leicht öffnete, drückte sie ihn jedoch von sich weg.
„Noah... Ich will echt zu gerne, aber... Ich weiß nicht, ob es das Richtige ist, immerhin...“
„Immerhin was?“, er verzog seine Mundwinkel zu einem charmanten Lächeln und sah ihr dabei tief in die Augen. Ihre Reaktion war ihr daraufhin deutlich ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen weiteten sich kurz, doch dann legte sie ihre Hände um seinen Kopf und vereinte ihre und seine Lippen wieder zu einem Kuss. Ohne weiter zu reden legte er seine Hände um ihre Hüfte und ließ sie dabei tiefer gleiten.

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Doch plötzlich hielt er inne, löste seine Lippen von ihren.
„Was ist? Schlechtes Gewissen gekriegt?“
„Weiß nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass du als ihre Freundin das mit mir machst, ehrlich nicht. Schon etwas ironisch. Ach weißt du, nein. Ich kann das nicht, das ist mir 'ne Spur zu seltsam.“
„Ach was, mach dir doch keine Sorgen wegen Emilia. Sie übertreibt voll. Wir wissen ja alle, was du willst. Wen du willst und das ist weder sie, noch ich, noch sonst eine von denen, mit denen du die letzten Nächte zusammen verbracht hast.“
Sein Blick verfinsterte sich automatisch, als er diese Worte hörte. Nun ließ er sie komplett los, sah sie ein wenig fassungslos an.
„Oder etwa nicht?“
Den Kopf zur Seite geneigt erwartete sie gespannt seine Antwort. Doch seine eben noch zu einem grimmigen Blick verengten Augen weiteten sich wieder ein wenig. Nun sag nur noch Kälte in seinem Gesicht.
„Soll ich ehrlich sein?“, er hob seine rechte Augenbraue. „Glaubt was ihr wollt.“
Mit diesen Worten drehte er sich um, wollte gerade den Laden verlassen, bis sie jedoch wieder zu sprechen begann.
„Na gut, wenn ich mich irre, dann dreh' dich nochmal zu mir um und machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben.“
Noah blieb kurz stehen, sein Blick wanderte kurz nachdenkend hin und her. Doch er drehte sich nicht um und verließ kurz darauf das Geschäft.

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Seufzend schlenderte ich die Straßen entlang. Es war abends, die Sonne war untergegangen und mittlerweile hatten alle Geschäfte schon längst geschlossen. Die Straßen wurden immer leerer und ich war eine von wenigen Menschen, die jetzt so unter der Woche noch draußen waren. Der Grund, warum ich hier war, war dass ich mich mit Chase wieder vertragen wollte. Ich war mir mittlerweile sicher, dass ich überreagiert hatte. Und die Entschuldigung, die ich ihm jetzt bringen würde, hatte ich auch schon vorformuliert. Obwohl ich es schon geschafft hatte mich aufzuraffen und loszugehen, wurde mir jedoch immer mulmiger, je näher seiner Wohnung kam. Und als ich mich nun direkt vor dem Gebäude seiner Wohnung befand, begegnete ich plötzlich Noah.
„Huch, was machst du denn hier?“, fragte ich ihn verwundert. Zuerst schien er mich nicht wirklich wahrgenommen zu haben, doch dann verformten sich seine Lippen zu einem Lächeln, als er mir ins Gesicht sah.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen. Was ist los? Warum bist du wieder alleine? Es ist dunkel.“
„Ach... Du weißt ja, Chase und ich haben uns ja gestritten... Aber ich dachte, ich entschuldige mich wieder bei ihm. Im Grunde hab ich gestern ja wirklich überreagiert...“
„Du bist jetzt den ganzen Weg zu Fuß hierher gelaufen, nur um dich bei ihm zu entschuldigen? Warum hast du ihn nicht angerufen?“
„Ja, er hat nicht abgenommen. Bestimmt ist er grad in seiner Arbeit vertieft.“
Auf meinen Worten folgte nur ein verachtendes Schnauben von Noah. Genervt blickte er zur Seite, sagte kein Wort.
„Was ist los?“, hakte ich vorsichtig nach, ging ein paar Schritte näher auf ihn zu. Doch an seiner Reaktion änderte sich nichts.
„Mach, was du für richtig hälst.“
Mit diesen Worten ging er, ohne etwas Weiteres zu sagen, an mir vorbei. Eigentlich wollte ich noch antworten, aber irgendwie wirkte Noah sowieso schon total geistesabwesend. Ich entschied mich daher ihn einfach gehen zu lassen und sah ihm noch einige Sekunden etwas perplex nach und hoffte, dass er nicht wütend war. Aber wieso sollte er denn wütend sein? Ungläubig schüttelte ich den Kopf und betrat schließlich das Wohngebäude.



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Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich direkt vor der Tür zu seiner Wohnung stand. Ein Kloß begann sich in meinem Hals zu bilden und das Schlucken fiel mir mit jeder Sekunde, die verstrich, immer schwerer. Noch einmal atmete ich kurz ein und aus, räusperte mich kurz und klingelte schließlich an seiner Tür.

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„Oh hallo? Warum bist du so spät noch hier?“
„Schatz, darf ich reinkommen?“, fragte ich ihn zögerlich. Und zu meinem Erstaunen ließ er mich tatsächlich in seine Wohnung rein. Er wirkte gelassen, ruhig. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mir die Tür wieder direkt vor der Nase zuknallen würde, aber so ein Mensch war Chase wohl nicht. Nein, eigentlich war er vom Gemüt her immer sehr ruhig.

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Mein Blick fiel beim Betreten seiner Wohnung wieder direkt zur Küche. Die Arbeitsflächen waren wieder verdreckt und es standen zwei benutzte, noch nicht abgewaschene Pfannen auf der Theke. Daneben war noch ein leerer KFC-Eimer, den man bei jeder Bestellung von Hähnchenkeulen darin bekam.
„Seit wann isst du Fast Food?“, fragte ich ihn verwundert. Chase setzte sich wieder direkt an den Rechner und beim genaueren Hinsehen wusste ich, dass er wohl gerade dabei war zu arbeiten.
„Ich muss die Datenbank bis morgen fertig gestellt haben. Hatte heute keine Zeit für's Kochen“, antwortete er stumpf, während er weiter auf seiner Tastatur rumtippte.
„Dann wird es wohl nicht schaden, wenn ich ein wenig für dich aufräume, oder?“

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Mittlerweile war einige Zeit vergangen, in der ich in seiner Wohnung war. Kein Kuss, keine Umarmung, keine einzige Berührung. Nicht einmal einen flüchtigen Blick, den er mir zuwarf. Dass ich für ihn die Wohnung aufräumte war nur ein Vorwand, um nicht direkt wieder gehen zu müssen oder es so aussehen zu lassen, als würde ich auf ihn warten. Doch insgeheim wartete ich wirklich auf ihn. Darauf, dass er sich mir wieder zuwendete und alles wieder gut war. Doch meine Anwesenheit ließ ihn anscheinend kalt. Und auch dann, als ich fertig geworden und nun alles wieder sauber war, wandte er sich mir noch nicht wieder zu.

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Ich beobachtete ihn kurz, wie er an seinem Rechner saß und an seiner Datenbank programmierte. Es war so, als würde er die Umgebung um sich herum gar nicht wahrnehmen – genauso wenig auch mich.
„Schatz? Ich weiß, du bist vielleicht sauer auf mich, aber bitte, kannst du nicht kurz den Rechner stehen lassen? Ich wollte jetzt eigentlich mit dir reden...“
„Ich bin nicht sauer, nicht mehr. Schlaf heute Abend bei mir, ich bin dann gleich oder so fertig. Dann hab ich Zeit, ja?“, sagte er, ohne seinen Blick vom Bildschirm abzuwenden.

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Ich versuchte mit den Tränen zu kämpfen, doch seine Worte hallten immer und immer wieder in meinem Kopf, wollten einfach nicht verstummen. Die kalte Art, wie er es sagte und vor allem, dass er mich nicht einmal dabei ansah, machte mich einfach fertig.
„Oder nicht?“, nun drehte er sich schließlich doch um und sah mich erwartungsvoll an. Ich öffnete meinen Mund leicht, wollte gerade etwas sagen, doch das konnte ich einfach nicht und eilte stattdessen in Richtung Tür. Heiße Tränen rannen mir die Wangen hinab.
„Ehrlich, das war echt unnötig, dass ich hierhergekommen bin!“, schluchzte ich und verließ letztendlich seine Wohnung.

Auf dem Heimweg dachte ich mir, dass es vielleicht eine gute Idee sei mit Noah darüber zu reden. Immerhin kannte er Chase schon ziemlich lange und sie waren ja eigentlich auch sehr gut befreundet. Vielleicht konnte er mir ja Auskunft geben. Es hätte ja sein können, dass Chase noch wütend war und es vielleicht auf diese Art und Weise zeigte?

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„Hey?“
„Hi... Stör ich dich gerade?“
„Komm rein.“

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Und auch bei Noah war es das Schweigen, was in der Zeit, die wir miteinander verbrachten, dominierte. Wir saßen bei ihm unten im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Er hatte den Fernseher so laut geschaltet, dass das Knistern des Kaminfeuers kaum noch zu hören war.
Ab und zu wagte ich es immer wieder kurz zu ihm rüberzuschielen. Sein Blick richtete sich starr auf den Fernsehbildschirm. Als ich kurz einatmete, vernahm ich plötzlich einen süßlichen Geruch. Schon wieder ein Frauenparfum, gemischt mit seinem. Ich fasste all meinen Mut zusammen und beschloss ihn schließlich darauf anzusprechen. Immerhin konnte ich ja nicht schon wieder von meinen Problemen anfangen...
„Und, was hast du heute so gemacht?“, ich versuchte nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen und dachte, dass ich vielleicht erst einmal dezenter anfangen sollte, hoffte dabei, dass unser Gespräch auch wirklich dahin führen würde.
„Hab ein paar Leute getroffen. Und du?“
„Ich war in der Bibliothek, hab ein bisschen recherchiert und dann war ich eben bei Chase...“
„Und, wie ist's gelaufen? Hat er dich wenigstens nach Hause gefahren?“, seine Stimme nahm einen strengen Tonfall an.
„Ach, ich weiß nicht. Ich hatte nicht so viel Zeit, bin wieder gegangen“, log ich. „Und, wie geht’s Emilia?“, ich versuchte das Thema wieder in die Richtung zu lenken, in der ich sie haben wollte. Ich wollte wissen, wieso Noah in letzter Zeit so bedrückt und distanziert war.
„Ich mein, ich weiß ja nicht, vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber Noah...“

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„Ich mach mir echt Sorgen um dich...“, ein wenig beschämt und nervös zugleich wanderte mein Blick nach unten auf den Boden.
„Riech ich schon wieder oder warum fragst du?“, knurrte er plötzlich. Ich wusste, dass er mich in dem Moment ansah, doch ich traute mich nicht ihm ins Gesicht zu schauen.
„Tut mir Leid, ich wollte dich nicht so ankeifen. Weißt du, das ist alles im Moment so kompliziert... Ich kann dir das nicht erklären.“, nun war seine Stimme wieder sanfter.

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„Dann muss es echt was Schlimmes sein... Noah, bitte... Ich will nicht, dass es dir so schlecht geht. Aber ich weiß auch nicht was los ist, verstehst du?“
„Ich glaube du würdest es nicht verstehen. Du verstehst auch jetzt schon nicht wirklich...“
Ein unangenehmer Schauer lief mir den Rücken hinunter, mein Atem stockte plötzlich. Ich konnte nichts anderes, als ihn nur völlig fassungslos anzusehen. Was meinte er? Was verstand ich nicht? Was gab es denn zu verstehen, außer, dass es ihm immer schlechter zu gehen schien?
„Weißt du was, ich gehe jetzt besser. Ich will dich nicht noch weiter nerven...“
„Halt, warte. Du nervst mich ni...“
„Ist schon okay.“
Ich stand auf und verzog meine Mundwinkel krampfhaft zu einem Lächeln, während ich ihn ansah und ihn umarmte. Dann verließ ich so schnell es ging sein Haus. Und als die Haustür hinter mir ins Schloss fiel, entfuhr mir ein langer, tiefer Seufzer und wieder begannen Tränen sich ihren Weg auf meiner Gesichtshaut nach unten zu bahnen.
„Du hast es echt nicht drauf, oder?“, murmelte ich leise und machte mich auf den Weg nach Hause.

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„Ach was, trinken wir denn jetzt auch schon aus der Flasche?“
„Klar, ich will mein Leben ja noch in vollen Zügen genießen, bevor es losgeht.“
„Und frech werden wir auch noch... Noah, du tust so als sei das der Weltuntergang. Benimm' dich nicht wie so ein Weichei, sei ein Mann.“
„Dann geh' du doch eben anstelle von mir mit Emilia studieren. Ich hatte sowieso andere Pläne, kommt mir gerade Recht. Vielleicht kauf ich mir dann einen Adelstitel oder so, damit ihr dann auch in Zukunft mit mir noch reden werdet“, in Noahs Stimme war ein deutlicher, sarkastischer Unterton herauszuhören. Man hätte eigentlich erwarten können, dass sein Vater ihn jetzt womöglich einen Schlag ins Gesicht verpassen würde, doch das tat er nicht. Nicht einmal sein Gesicht verzog er. Und genau das war es, was Noah in dem Moment nicht verstand...
 
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„Weißt du was, Lou...“, sagte sie plötzlich, während sie leer in die Spüle sah. „Ich glaube manchmal sollte man Dinge besser hinterfragen, bevor man sie hinnimmt.“
Sieh an! Anny sagt mal was schlaues. Aber Lous Vertrauen Anfangs... Boar! Da wird man ja sauer und will sie schütteln. Aber ein bisschen smyphatischer ist mir die blöde Ziege doch geworden :D Heute war sie ja mal relativ... nett.

Aber Noah! Boa, Noah ging ja mal garnicht. Am Anfang. Irgendwie war er echt wirklich kalt. Lou merkt doch, dass was nicht stimmt. Soll er doch mal ehrlich sein! Naja ok, dann wär's ja vorbei. Halbwegs. Also Noah, sags ihr doch nicht :D Küssen könntest du sie trotzdem mal.
Aber Emilia ist irgendwie richtig hübsch! Auch so, ich mag sie. Grade mehr als Noah! :Eek:
Und Chase... Tja. Chase. Viel gabs ja nicht zu hören, außer dem Zoff. Aber er ist echt bisschen blöd gegenüber Lou, lässt den Chef raushängen. Aber er hat GEWEINT als er mit Noah geredet hat? Ernsthaft? Soll ich ihn doch mögen?
Ich muss aber mal über die Frisur von Lou's Vater meckern :D Die war ein bisschen komisch.
Das mit ihren Großeltern fand ich aber richtig krass. Ein bisschen zu krass. Sind das so krasse Rassisten?! Hart! Ich nehme an, von denen bekommen wir noch zu hören!
Die Bilder sind echt spitze, vorallem mit den klasse Posen! Wo nimmst du die alle her?
Nur der Text.. als kleiner kritikpunkt, war nicht so mitreißend wie sonst :D
Aber es ist immer spannend, neues von der Story zu hören! Und es ist schön, dass du trotz Blockade weitermachst und uns beglückst.
Achso, darf ich mal fragen woher du kommst, wenn bei dir Leute SO zur Schule gehen? In den Sachen? Im Winter aber nicht, oder gibts ja auch so krasse? :D
 
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Lou scheint verwundert über die Aussagen ihres Vaters zu sein und auch nicht wirklich was damit anfangen zu können. Was mich allerdings stuzig macht und da glaube ich auch sicher dran, das Noha von dieser Bedrohung gegenüber Lou und ihrer Mutter weiß und sich deswegen immer so Sorgen macht, wenn sie wieder einmal nachts alleine unterwegs ist. Schade finde ich das er immer Gefühlskälter wird und sich von seiner Außenwelt abwendet, warum redet er denn nicht einfach mit Lou über die Dinge die passiert sind und in Zukunft noch passieren werden? Chase ist einfach nur ein Mistkerl, man weiß nicht wo man an ihm ist und dann ist er auf einmal wieder total mitfühlend zu Lou und dann wieder total regungslos. Was wundert er sich dann, wenn Noah sich manchmal um Lou kümmert? Er sollte sich wirklich darüber im Klaren sein, dass Noah (zumindest im Moment) noch nicht vor hat Lou von ihm abzubringen. Chase sollte ihn besser kennen und ihm vertrauen.

Ich freu mich auf nächste Update bis dann GLG
 
Tolles Kapitel! Man Noah geht mir so auf die Nerven! Chase übrigens auch er hat sich so verändert!! Noah f*** sich durch die Welt anstatt endlich mal klartext zu reden..
Lou tut mir schon total leid..
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel!! :)
lg
 
Haaaallo? Wie geil ist das Kapitel denn bitte?
Ich finde ja, das Chase sich zu nem richtigen Arsch entwickelt - Noah ist aber auch nicht besser.
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel. :)
 

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