*FS* Deadly eyes - Kinderaugen

Hmm ich liebe Geschichten in denen etwas mysteriöses passiert und woran ich ewig lang herumrätseln kann...Die Jungen müssen irgendwie mit den Mädchen zusammenhängen...Sind sie irgendwie mit einander verwandt?
Diese Story scheint richtig spannend zu werden! Ich komm aus dem Grübeln gar nicht mehr raus...
Zum Kapitel: Ohjee...also wenn Aiden das wirklich war, ist nichts großartige szu befürchten aber ich würde ihm alles zutrauen...:ohoh: Vielleicht willst du uns nur auf ne falsche Fährte bringen und Gabriel ist in wirklichkeit der übeltäter? Wer weiß, wer weiß...Bin mal gespannt was jetzt passiert, mach schnell weiter.
Zum Cover: Mir gefällt das zweite am Besten :)
 
Einen schönen (hier zumindest) sonnigen Samstag euch allen!
Wow, schon auf Seite 2??? :eek: Ich bin überwältigt, einfach platt. Besonders nachdem meine erste nach zwei Seiten schon zu Ende war. Hätt ja nicht im Traum daran gedacht, dass meine Stroy so viel Widerhall hervorruft. Wahnsinn!

Nintendog --> Danke! Ja, Gabriel und Aiden sind schon ein mysteriöses Pack. Mal sehen, ob die Rollenverteilung auch so stimmt, oder ob es am Ende doch vielleicht ganz anders kommt... Tja, wer weiß... ;)

Mary-Luis --> Dankeschö! :)

Sexy_Lexi --> Schön, noch eine GeschichteVerrückte zu treffen! Ich liebe das 19. Jh. einfach über alles! Und die Geschichte passte einfach zu gut in diese Epoche, mit den verschlossenen, "braven" Kindern. Freut mich, dass dir meine Geschichtre gefällt. Wirst natürlich auch benachrichtigt.

SimsCat --> Danke! Ja, am Anfang ist es vielleicht etwas trocken, aber schön, dass es dich doch noch zum Weiterlesen gereizt hat.

Lioness77 --> Danke! Mir geht's auch so! Wenn ich ein Buch lese und das richtig spannend ist, sitze ich manchmal einen ganzen Tag lang, nur um zu wissen, wie's weitergeht. Wer der wahre Übeltäter ist, kommt hoffentlich noch nicht zu früh rüber.

An alle, die sich bis jetzt zu den Covern geäußert haben, auch ein herzliches DANKESCHÖN! Sie sind jetzt nix besonderes und sehen sich teils etwas ähnlich, aber das war auch so gedacht. ;)
Bis jetzt gibt es einen Gleichstand zwischen dem ersten und dem zweiten.

Ich wart aber noch bis morgen, dann wird (vorraussichtlich) auch der nächste Teil kommen. Ich beeil mich, sonst ist die Geschichte so auseinander gezogen und die Spannung weg.
 
Das ist echt unheimlich da. Gabriel find ich ehrlich gesagt auch nicht ganz ohne - wer erzählt beim Essen von einem toten Vogel?
Ich bin wirklich gespannt, wie das mit Aiden abläuft. Der ist gruselig, aber ich mag ihn immer noch. Ich mag beide Jungs^^
Das war ein schönes Kapitel, wie immer, das erste Bild gefällt mir irgendwie besonders gut.

Ich würde auch zum zweiten Cover tendieren...

LG Cat
 
LaFeeSim --> Danke! Schön, dass es dir gefällt.

BlackCat444 --> Danke! Wenn du es gruselig und auch Aiden magst, dann wird das Kapitel jetzt noch besser gefallen ;)

Also, wie versprochen, weiter geht es! Die Bilder sehen diesmal etwas komisch aus, weil ich alle aufhellen musste, da sie doch sonst etwas zu dunkel gewesen wären. Verzeiht's mir... :argh:
Ach, und bei dem einen Bild sieht man nicht den Himmel, nein, das ist nur das Dach (also die Decke).:p
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Kapitel 5: Geister malen gern *neu*

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Hannah atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Türklinke mit festem Girff packte. Und vergebens daran zog. Die Tür schien von innen verschlossen.
"Verschwinde!"
Dieses Flüstern! Es hörte sich so unheimlich nah an. Als würde jemand direkt hinter ihr stehen. Und, obwohl sie genau wusste, dass da niemand hinter ihr war, jagte ihr das jedes Mal einen ungeheuren Schrecken ein.
Mit zittirgen Fingern fand sie den passenden Schlüssel an ihrer Seite und schob ihn in das Türschloss. Sie war nicht dumm und hatte sich zuvor von Jerret alle wichtigen Schlüssel geben lassen, die sie auch besitzen durfte.
Das Schloss knackte und eine seltsame Angst löste bei Hannah plötzlich die Nervosität ab. Sie versetzte der Tür einen leichten Stoß. Ein Knarren erfüllte den leeren Gang und klang plötzlich unnatürlich laut, als die Tür sich ein Stück weit öffnete.
Vorsichtig setzte sie einen Fuß in das düstere Zimmer. Und bekam die Tür gleich wieder ins Gesicht, als sich jemand von Innen davorwarf. Sein wildes Trommeln mischte sich mit dem Pochen in ihrer
schmerzenden Nase.​

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"AIDEN!", schrie sie das stumme Holz vor sich wütend an.
Von innen nur wieder sein Fäustetrommeln.
"AIDEN! DU MACHST JETZT SOFORT DIESE TÜR AUF!"
Sie räusperte sich, war sie doch dabei, die Fassung zu verlieren. Und das Letzte, dass sie jetzt noch gebrauchen konnte, war, dem Jungen etwas in der Wut anzutun und sich selber den Weg zu seinem Vater zu verbauen. Nein, diese Göre würde ihr nicht in die Quere kommen und ihr alles vermasseln!
"Bitte! Mach doch die Tür auf!", versuchte sie es freundlicher.
Und zu ihrer Überraschung gab das Holz nach und Aiden ließ sie eintreten.​

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Wütend sah sie sich in dem finsteren Raum um. Es dauerte etwas, bis sich ihre Augen an die erneute Dunkelheit gewöhnt hatten, die man im ganzen Haus antreffen konnte. Die kahlen Wände starrten sie kalt an. Spielsachen waren über den ganzen Boden verstreut. Das Bett zerwühlt. Doch Aiden blieb verschwunden. Unsicher trat sie einen Schritt weiter in sein Reich hinein.​

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"Aiden?", ihre Stimme war nurmehr ein heiseres Flüstern.
"Verschwinde!"
Hannah wirbelte herum. Hinter der Tür, in einer Ecke, saß er auf einem Stuhl, die Arme links und rechts stur auf dem Polster, der Blick leer und starr, wirkte er wie eine leblose Puppe. Und eine sehr erschreckende Puppe dazu.
"Da bist du ja.", sie versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.​

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"Weißt du, ich wollte mal mit dir reden.", versuchte sie es weiter, als er nicht reagierte.
Er saß nur weiter da, das Gesicht wie eine Maske, und starrte vor sich hin. Was er wohl dachte?
"Ich habe vorhin deine Stimme gehört, als ich geschlafen habe.", sie begann, die zerstreuten Papiere auf dem Boden aufzusammeln, "Warst du in meinem Zimmer, als ich schlief?"
Plötzlich sah er auf, seine kalten Augen trafen die ihren erbarmungslos und obwohl sein Blick immer noch leer war, war er so ausdrucksstark, lag so viel bedrohliches darin. Hannah ballte ihr Hände zu Fäusten, um seinem Blick stand zu halten. Ungewöhnlich lange hielt er den Blickkontakt aufrecht. Um danach nur weiter vor sich hinzustarren.​


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Langsam aber sicher wusste sie nicht mehr, was sie noch tun sollte. Sie hatte gefragt, was sie hatte fragen wollen und er hatte ihr nur mit einem Blick geantwortet. Und der hatte sie schon aus der Bahn geworfen.
Während sie ein weiteres Blatt aufsammelte, beobachtete sie ihn gespannt. Was würde er wohl nun tun?
Ihr Blick fiel, eher beiläufig, auf eine seiner Malereien. Und sie erstarrte.
Für einen Moment fühlte sie sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Diese Gesichter. In grellen Kinderfarben starrten sie Hannah erbarmungslos an. Lächelten, als wäre nichts geschehen. Jeder einzelne, so lebendig, als stände er vor ihr. Sie konnte es gar nicht mehr ansehen, ihr Magen verkrampfte sich, doch sie konnte den Blick auch nicht abwenden.
Wie ein glühendes Eisen stieß sie das Blatt von sich. Sie suchte verwirrt nach Aidens Blick. Wie konnte er davon wissen?
Ein boshaftes Grinsen breitete sich plötzlich auf dessen Gesicht aus.​

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"Was soll das? Was ist das?", sie suchte verzweifelt nach Worten.
Was war nur los mit diesem Kind?
Sein Grinsen wurde zu einem Kichern, das zu einem gemeinen Lachen ausuferte.
"Was soll das? Sag mir, was das ist!"​

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Sie ließ die restlichen Papierbögen wieder zu Boden fallen. Das sanfte Rascheln mischte sich mit Aidens irrem Lachen. Hannah griff sich an den Kopf. Sein Lachen ging ihr durch Mark und Bein. Der kalte Angstschweiß brach ihr auf der Stirn aus.
"Die Geister haben es für mich gemalt.", unterbrach er sein Lachen plötzlich, fiel jedoch gleich wieder in das Gelächter ein.​

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So schnell sie konnte stürmte sie aus dem erdrückenden Zimmer, Aidens Lachen verfolgte sie. Erst in ihrem eigenen Zimmer konnte sie es aussperren, erst dort kam sie zum Stillstand. Sie fühlte sich wie gehetzt, ihr Herz schien ihren Brustkorb zu zersprengen.​

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Das Bild immer noch vor ihren Augen, es beherrschte jeden ihrer Gedanken. Die Gesichter, die Augen! Sie starrten sie an, warnten und drohten, sie zu verschlingen. Über und über mit Blut lächelten sie, scheinheilig, trügerisch. Verführten und zerdrückten Hannah.
Sie wollte nur noch weg hier. Weg von diesem Ort, weg von den Erinnerungen und vor allen Dingen - weit weg von diesem verrückten Aiden.
____________________________________​

Das letzte Bild soll übrigens eine Zeichnung darstellen. Aber irgendwie sieht das nicht so aus, wie ich das wollte :D

Zum Cover: Dank Euren zahlreichen antworten, hat auch diese Geschichte nun endlich ihr Cover.
Mit 4 Stimmen gewinnt das zweite, mit zwei Stimmen vorm ersten. Das letzte hatte keine Stimme bekommen (oder nur so halbe).
Und hier nochmal der Gewinner.

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Danke an alle, die mir die Entscheidungslast abgenommen haben.

Die Benachrichtigungsliste:

(melmel)?
Mary-Luis
Anja16
Nintendog
Sabrina81
skatyPunk
LaFeeSim
preiselbeere
BlackCat444
BlueCat
Lioness77
Sexy_Lexi​

:hallo::hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Uaah, das ist ja voll psycho <3
Aiden ist wirklich nicht normal. Aber ich verstehe nicht, wie er mit dem Ganzen zusammenhängt.
Du hast das toll beschrieben, und die Bilder machen einem letztendluch richtig Angst, wenn man den Text dazu liest. Und wenn man alleine im Zimmer vorm PC sitzt o__o

Suuuper, ich würde sagen, die beste Fortsetzung bis jetzt^^

LG Cat
 
ich muss schon sagen, du schreibst immer schnell weiter, und dann auch immer sehr gut. :) ich bin schon sehr gespannt auf die fortsetzung... ich frage mich, was hannah denn aidens vater antun will (ich hoff, ich hab nix überlesen...:rolleyes:). vll ist er ja der besucher von früher....
nja lg
 
BlackCat444 --> Danke! Ja, der Aiden hat schon einen an der Klatsche, wie es scheint. Und gut, dass du nicht weißt, wie alles zusammenhängt. Das soll man nämlich auch noch gar nicht ;)

Mary-Luis --> Danke!

preiselbeere --> Danke dir! Ich finde, wenn die zu viel Zeit zwischen den einzelnen Kapiteln liegt, dann verlierte die Geschichte irgendwie den Zusammenhang. Naja. Aber freut mich, dass mein Schreiben nicht darunter leidet. :)
Und, nein, du hast auch nix überlesen ;) Wir wissen immer noch nicht, was Hannah Aidens Vater antun möchte.

:hallo::hallo:
 
Da war ich bloß von Freitag bis Sonntag nicht zu Hause und du hast gleich zwei neue Kapitel fertig, so etwas nenne ich mal fleißig.
Es ist toll wie du das Haus beschreibst. Ich kann es mir richtig vorstellen: Düster, leer und geheimnisvoll. Die Bilder unterstreichen das ganze noch.
Ich denke nicht, das es Aiden war der Hannah erschreckt hat. Es war ein Geist, das ist mal klar. Vielleicht nimmt der Geist über Aiden Kontakt zu Hannah auf? (Habe wohl zu viel "Charmed" geguckt... :rolleyes:)
Die Leute auf dem Bild waren mit Sicherheit Hannahs Eltern und ihre Schwester. Der Graf muss irgendetwas mit ihrem Tod zu tun haben... *spekulier*
Das Cover finde ich gut gelungen und auch ich hätte meine Stimme dafür abgegeben.
LG Sabrina
 
Huhu!
Danke dir, für deinen Kommi. Ja, hatte in letzter Zeit mal wieder mehr Zeit, um mich voll und ganz meiner FS zu widmen. Ich freu mich, dass dir die Fortsetzungen gefallen. Und vielleicht ist an deinen Vermutungen ja auch etwas dran!? (Auch zuviel Charmed geguckt :D)

:hallo::hallo:
 
Hilfe, was für ein gruseliges Kapitel. Das jagt einem ja richtig Angst ein, so kurz vor Mitternacht.
Aiden weiß also irgendwas bzw. hängt irgendwie mit drin. Der sieht aber auch schon so psycho aus, ein ziemlich gruseliges Kind hast du da gebaut :)
Liebe Grüße
 
Das ist richtig gruselig! Aiden macht mir Angst, aber er macht mich auch neugierig. Ich möchte wissen was in ihm vorgeht. Wieso er so ist. Ich hoffe wir erfahren es bald.
Hannah hat richtig Angst vor Aiden. Sie sollte versuchen mehr über ihn herauszufinden, auch wenn sie Angst vor der Wahrheit hätte. Ich finde es wichtig zu wissen, was mit den Zwillingen los ist.
 
Sexy_Lexi --> Dankeschön! Ja, da hast du genau die richtige Zeit gefunden, um das Kapitel zu lesen. :D

Nintendog --> Danke! Es freut mich, dass es anscheind bei allen recht gruselig rübergekommen ist *hehe*
Ja, Aiden ist schon ein mysteriöser Charakter. Ich glaube, ich wäre schon längst über alle Berge. Aber die Geschichte wäre ja langweilig, wenn Hannah nichts über ihn herauszufinden versuchen würde ;)

:hallo::hallo:
 
wow das kapitel war einfach wow :eek:
der ayden st komischer als komisch der ist koisch :lol:
ich kann mir des lachen lachen vorstellen des ist etimmt so hahahahaha mässig oda ? %)
GANZ LIEB GRÜßE :hallo:
 
Ich fand das Kapitel gut gelungen, allerdings hab ich auch etwas Kritik, ich hoffe du bist mir nicht böse.
Die ersten drei Bilder passen meiner Meinung nach nicht zum Text, du hättest sie manchmal später/früher einsetzen sollen. Bild 7 gefällt mir nicht, im Text steht, dass er grinst und lacht, aber auf dem Bild scheint er mehr zu schreien.
Einmal beschreibst du, es ist stockfinster im Raum, wie sieht sie denn die ganzen Spielsachen im Zimmer wenn es so düster ist und warum ist es auf dem Bild so hell?
Hier hast du wenig Feingefühl bei der Abstimmung der Bilder auf den Text gezeigt, obwohl dieses doch in den anderen Kapiteln so stimmig war.
Mir hat das Kapitel zwar inhaltlich gefallen, trotzdem gefiel mir die Umsetzung nicht, das war nur Kritik, du musst mich auch nicht ernstnehmen wenn du nicht willst...
Zum Kapitel kann ich sagen, dass ich ziemlich gespannt bin, was Aidens Zeichnungen und Bilder mit den ganzen Dingen zutun haben...
LG, Lion :hallo:
 
LaFeeSim --> Wieso, ist ganz normal, alltäglich, passiert doch immer wieder! XD Und wird ja auch noch viel verrückter werden. *Zucken ums Auge unterdrück*

skatyPunk --> Danke dir! Ja, so in etwa hat es sich wohl angehört :lol::lol: *irre lacht*

Lioness77 --> Also zuerst mal, nehme ich jede Kritik ernst und versuche, es das nächste Mal besser zu machen. Und ich bin dir auch nicht böse, ach was!
Die Bilder, ja, die sind diesmal etwas misslungen.
Wegen dem einen Bild: Ja, ich habe geschrieben, dass er grinst und lacht, aber auch das das ein richtig irres Lachen ist, das ihr durch Mark und Bein geht. Fasst schon ein Schreien.
Da es stockfinster ist, hast du recht, da kann sie eigentlich nichts sehen. Da habe ich wohl nicht nachgedacht. Ich werd mir die nächsten Kapitel dann lieber doch noch einmal mehr durchlesen.
Und zu dem, das die Bilder so hell sind. Ich habe oben ja auch geschrieben, dass ich sie aufhellen musste, da man wirklich rein gar nichts mehr gesehen hat sonst. Das liegt nämlich daran, dass ich mal ein bisschen mit einem Lichtmod rumexperimentiert habe (Jetz tweiß ich ja, dass ich besser die Finger von lasse).
Nun, zu der Bildabstimmung kann ich ja nicht viel sagen. Es kann ja nicht immer jedem gefallen, das ist mir bewusst.
Also, ich lass das Kapitel jetzt aber so, und werd mir deine Kritik zu Herzen nehmen und versuchen, mich wieder mehr ins Zeug zu legen und ich hoffe, dass dir dieses eine Kapitel nicht die Lust am Weiterlesen genommen hat. :argh:

:hallo::hallo:
 
!! Ich habe mich nach reichlichen Überlegungen dazu entschlossen, das alte Kapitel 5 neu zu verbildern (ich sagte doch, ich nehme eure Kritik ernst und versuche, mich zu verbessern, dazu ist das ja da!) Das heißt aber nicht, dass ich jedes Mal, wenn jemandem etwas nicht gefällt gleich ein gnazen Kapitel neu verbildere oder vertexte ;). Nein, denn der Hauptgrund, warum ich das dieses Mal gemacht habe war, dass die Bidler einfach viel zu hell waren und überhaupt nicht zur düsteren Atmosphäre der Geschichte gepasst haben (Ich sage euch, Finger weg von zu dunklen Lichtmods >_<).
Wer mag, kann sich die neuen alten Bilder ja mal anschauen. !!

Hallo ihr!

Soviel dazu, dann geht's jetzt gleich weiter mit einem längeren Kapitel. Viel Spaß beim Lesen :read: wünsche ich euch!

Kapitel 6 - Ein Spaziergang um Mitternacht

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Hannah war lange Zeit ruhelos in ihrem Zimmer auf und ab gelaufen, immer ein Ohr auf irgendwelche Geräusche von draußen oder von nebenan. Wie konnte er davon wissen? Wie konnte er sie kennen? Und noch wichtiger - wieso wusste er, dass sie diese Menschen kannte?
Diese Gesichter! Sie verfolgten Hannah bei jedem ihrer Schritte, jedem ihrer Gedanken. Das Blut im Gesicht und darüber ein scheinheiliges Lächeln! War es ihnen also allen so ergangen?
Und dann war Hannah einfach schlafen gegangen. Sie wollte nicht mehr daran denken, wollte nicht mehr an all diese schrecklichen Dinge erinnert werden. Alles was sie noch wollte, war, zu vergessen. Also hatte sie sich hingelegt und der Schlaf war ihr überraschenderweise sogar recht schnell gekommen.​

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Sie drückte sich fester in das muffige Polster. Kleine Staubkörner tanzten vor ihren Augen im Schein der Kerzen auf dem unebenen Holztisch.
Sie fühlte sich unbehaglich, das Atmen fiel ihr mit einem Mal so schwer. Aber trotzdem war sie immer noch innerlich seltsam ruhig.​

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"Sie müssen beide nur noch hier unterschreiben!", endete der alternde Mann hinterm Schreibtisch.
Eine ganze Rede hatte er gehalten und nun, dieser eine Satz, er brannte sich in ihr Gehör, ließ sie aufhören und plötzlich wieder erkennen, in welcher Zwickmühle sie sich befand.​

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Was sollte sie nur tun? Sie konnte doch nicht einfach hier sitzen und mit ansehen, wie er alles zerstörte, das ihr einst lieb und teuer gewesen war, ihr alles nahm, obwohl er dies längst schon getan hatte. Beinahe zumindest. Denn eines war ihr noch geblieben und er war nun dabei, dies auch noch zu zerstören. Ihr Herz verkrampfte sich.
"Ich glaube mir ist schwindelig!", ihre Kehle brannte und fühlte sich trocken an.
Sie fasste sich an den Kopf und versuchte, die Gesichter vor sich zu fixieren, am Verschwimmen zu hindern. Ja, ihr war schwindelig, aber das nur wegen den Beruhigungsmitteln, die er ihr zuvor gegeben hatte.​

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Er versetzte ihr einen scharfen Blick, der sie sicher bei ihrem ersten Zusammentreffen Angst und Bange hätte werden lassen. Doch sie war nicht mehr das unbescholtene Mädchen von damals. Nein, sie hatte viel durchgemacht, hatte gekämpft und sich nicht von ihm unterkriegen lassen. Dieser Blick jagte ihr keine Angst mehr ein, ließ sie nicht mehr schweigen.
"Es geht mir aber nicht gut!", zischte sie.
"Du tust gefälligst, was ich dir sage!"​

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Sie öffnete den Mund mehrmals und schloss ihn auch genauso oft wieder. Ihr fehlten die Worte, es war plötzlich heiß im Raum. Alles um sie herum begann wieder zu verschwimmen.
Das Gefühl der Trance kehrte zurück. Dieses süße, trügerische Gefühl, dass sie schon zu gut kannte. Doch diesmal würde sie sich nicht übermannen lassen. Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte ihn an, legte alle Gefühle, allen Hass in diesen einen Blick. Und wusste doch gleichzeitig, dass es ihm egal war, genauso, wie es allen in diesem Raum egal war, was aus ihr wurde.​

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Eine seichte Brise streifte durch das geöffnete Fenter, wie ein Kater auf leisen Sohlen, schlich es durch den Raum und verlor sich im Läuten einer Uhr. Mit lauten, metallischen Schlägen verabschiedete sie den alten Tag und verkündete, dass ein neuer angebrochen war, obwohl niemand mehr auf war, um ihn zu begrüßen. Eine Kirche von irgendwoher begleitete den Gesang melodisch.
Hannah drehte sich von einer Seite auf die andere. Ihre Kehle war trocken und sie fühlte sich plötzlich unbehaglich. Gedanken kreisten in ihrem Kopf. Erinnerungen, an die sie sich nicht erinnern konnte. Und doch waren sie plötzlich so deutlich, so erschreckend, dass ihr Traum sie schließlich sachte aus dem Schlaf riss.​

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"Hannah!"
Der Wind streifte ihre nackten Arme, als sie sich schwerfällig in ihrem Bett aufrichtete. Ihr Kopf brummte, aber sie hatte keine Schmerzen. Vielmehr war alles wie vernebelt, vielmehr fühlte sie sich wie in Trance.
"Hannah!"
Wer rief sie? Wer war da? Träumte sie etwa noch?​

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Mit schweren, tauben Gliedern setzte sie einen Fuß vorsichtig auf die blanken Holzbohlen, nachdem sie in ihre Schuhe geschlüpft war.
"Hannah!"
Der Raum bewegte sich plötzlich, als sie mit betäubten Beinen zu Laufen begann. Die Klinke der Tür war kalt, kalt wie die Dunkelheit, die sie draußen empfing.​

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Der Gang gähnte ihr leer und trüb entgegen. Nur eine übliche Kerze brannte langsam und ruhig in ihrem Halter herunter.
"Hannah!"
Das Flüstern! Es war so nahe und doch so fern. Sie spürte dem Atem der Stimme und spürte die Berührung, aber egal, wie oft sie sich umdrehte, der Platz vor ihr blieb immer leer.​

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Sie starrte in die Dunkelheit, fixierte einen Punkt jenseits des schützenden Lichtkegels, bis alles vor ihren Augen zu verschwimmen begann und die Betäubtheit von Neuem Besitz von ihr ergriff.
Etwas helles, leuchtendes lauerte auf der anderen Seite des Lichtes. Saß da, ruhig und wartete, hungrig, auf sein nächstes Opfer.​

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Sie spürte plötzlich, wie sie einen Fuß vor den anderen setzte und den Ruf des Scheines folgte. Weiter! Weiter! Immer schneller und schneller!​

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Kalte Augen blickten sie gierig an, lockten, vergifteten sie. Und sie konnte nichts anderes tun, als dem Ruf zu folgen.
"Hannah!"
Ich komme!, Hannah wollte schreien, doch kein Laut verließ ihre Kehle.
"Hannah!"
Die Stimme verlangte sie, wurde fordernder. Der Gang schien immer länger zu werden. Ging sie auf die Augen zu oder flüchtete sie vor ihnen? Alle Gedanken entwichen ihr, verloren sich auf ihrem Pfad, verhallten ungedacht in der Stille.​

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Der weiße Schein begann sich zu bewegen. Ein Kinderlachen erfüllte die Räume, hallte hundertmal ungehört von den kahlen Wänden wieder.
"Warte!", doch Hannah war immer noch stumm.
Sie streckte die Hand aus, wollte den Schein greifen. Ihre Füße rannten immer noch, beschleunigten noch einmal den Schritt.
Hannah sah durch die Augen einer anderen, als sich die Treppe näherte, die große Flügeltür am Eingang.​

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Und dann hatte sie das Haus verlassen.
Ein eisiger Wind peitschte ihr erbarmungslos ins Gesicht, der schlagende Regen hatte ihre Kleider im Nu durchnässt.
Stille kehrte ein. Nur das Geräusch der Regentropfen auf den vertrockneten Herbstblättern und ihr schnelles Atmen. Die Grillen schwiegen. Und der Schein war nirgends zu sehen.
Das hohe Gras wich ihr aus. Der Boden unter ihren Füßen schmatzte. Sie musste ihn finden! Wo war er? Wo versteckte er sich?
Ein Geruch erfüllte plötzlich die kalte Abendluft. Ein süßlicher Geruch, der ihr übel werden ließ. Versteckte sich der Schein dort? Hinter dem Geruch? Ja, dort musste er sein! Wie eine Gehetzte rannte sie ihrer Nase hinterher.​

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Der Geruch verschwand so plötzlich, wie er gekommen war. Und mit ihm war auch die Trance gegangen. Denn mit einem Mal war Hannah wieder her über ihren Körper und wusste nicht einmal, wo sie war. Was tat sie hier? War sie etwa geschlafwandelt? Hatte sie geträumt?
Doch jede Frage verlor an Bedeutung, geriet in Vergessenheit, als sie das Ende des Grundstückes erreichte.
Die Holzbohlen des Zaunes waren morsch und mit Pilzen überzogen. An einigen Stellen klafften Löcher im Gräserwald. Und dann kamen sie in ihr Blickfeld.
Wie faule Zähne ragten die schiefen Steinplatten aus dem Boden.​

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Und dieser Anblick ließ sie einfach alles um sie herum vergessen.
Gräber! Hier auf diesem Grundstück! Hier an diesem Platz, an dem einst die wunderschönen duftenden Rosenbüsche gestanden hatten! Wut staute sich in ihr auf, als sie das sah, sah, wie man ihr geliebtes Heim ein weiteres Mal entweiht hatte.​

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Hannah wischte sich über ihre Augen, als ihr plötzlich die Tränen gekommen waren. Und zurück blieb nur diese unbändige Wut.
Hier hatten keine Gräber zu stehen! Nirgends auf diesem Grundstück hatten Gräber zu stehen! Niemand hatte das Recht dazu!
Hannah trat näher und hob ihren Fuß.
Diese Gräber waren unrechtmäßig hier, also mussten sie verschwinden.​

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Ein Rascheln zerschnitt die Stille und hielt Hannah von ihrem Vorhaben ab. Sie wich unwillkürlich zurück, ihr Herz verkrampfte sich. Wieder ein Rascheln. Ein Rascheln, inmitten des Waldes.
Wer war da? Neugierig trat sie näher und dachte nicht daran, dass es gefährlich sein könnte. Und noch einen Schritt näher. Eine düstere Gestalt hockte dort. Das Gras ächzte unter ihren Schritten. Wer war da?​

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Die Grabstelle erhellte sich mit einem Mal taghell. Hannah drehte sich ertappt um, doch das Licht blendete sie, nahm ihr jegliche Sicht.
Sie hob schützend die Arme, als ein fester Griff sie unsanft am Handgelenk packte.​

__________________________​

Puhh, geschafft! Das war's auch wieder. Ich hoffe, es ist diesmal besser geworden.
Ach, und diese ganzen Gegensätze, die eigentlich gar nicht zusammenpassen (sachte aus dem Schlaf reißen und so), die sollen so sein! ;)
Den Regen sieht man übrigens auf den Bildern gar nicht, wie ich gerade gesehen habe :argh:

Die Benachrichtigungsliste:

(melmel)?
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Sabrina81
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LaFeeSim
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Lioness77
Sexy_Lexi​

:hallo::hallo:
 
Stimmt! Ach, warum geht das denn jetzt plötzlich nicht mehr? Danke dir! Ich werd's beheben :p

EDIT: Jetzt müsste es eigentlich wieder gehen!?

:hallo::hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
das mit dem link war mir auch immer aufgefallen - aber jetzt gehts^^ ;)
das kapitel war ja mal "überirdisch"... am anfang dachte ich eigentlich, es wird was, was real passieren könnte, aber so is es auch gut - ich mag fantasy... :)
wie immer freu ich mich schon auf die fortsetzung!
lg
 
Danke dir! Ich hätte am Anfang vielleicht hinschreiben sollen, dass es eher in den Bereich Fantasy/Mythen geht. :rolleyes:
Aber schön, dass es dir trotzdem gefällt. Komisch, das mit dem Link. Am Anfang hab ich den doch probiert und da hat alles super funktioniert! Na ja, jetzt tut's ja wieder :D
 
Mit dem Link hatte ich keine Probleme da ich ihn nicht benutzte.

Das Kapitel war ja mega cool! Die Bilder und der Text sind sehr viel besser als am Anfang. Großes Lob.
Es ist voll spannend gewesen. Diese Rückblicke/Träume sind richtig gruselig und mysteriös. Was ist denn damals passiert?
Hannahs nächtliches Abenteuer ist noch nicht vorbei. Das weiss wohl jeder. Was noch passieren wird? Ich mein, erst wacht sie auf und hört eine Stimme die sie ruft. Dann verliert sie die Kontrolle über ihren Körper und "Schlafwandelt" in den Garten wo sie zwei Gräber vorfindet. Mach weiter!
 
Der Geist sah toll aus...also, gut bearbeitet, meine ich.
Und sonst auch wieder toll....alles toll...^^ Sorry ich bin noch müde, weiß nicht genau was ich sonst schreiben könnte xD Ich meins trotzdem ernst...wie immer eine schöne Fortsetzung.

LG Cat
 
Nintendog --> Danke dir! Freut mich, dass ich mich wohl verbessert habe! *yaaaahhh, ich freu mich ^_^!!*

BlackCat444 --> Toll, danke dir! Schön zu wissen, dass meine Bildbearbeitungsversuche nicht ganz so grässlich sind, wie ich dacht XD....
Yip, dann schlaf dich noch gut aus (obwohl ich denke, dass du das inzwischen getan hast), ich weiß ja, was du meinst ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu! Ich fand das Kapitel klasse. Deine Bilder werden wirklich immer besser! Besonders gut gefallen haben mir Bild 11, 13 und das letzte.
Der Text ist auch prima. du hast so schön diesen verrotteten Zaun beschrieben, mit den Pilzen, daß ich den moderigen geruch in der Nase hatte. ;) Nein, war wirklich gut.

Was kann Hannh nur durchgemacht haben? Wer war der Mann? Der Graf? Hat er sie vielleicht als kleines Mädchen gefangen genommen und sie musste ihm den Familienbesitz überschreiben als sie mündig war? Ne, dann hätte er sie ja erkannt.
Mmmh, sollte sie den Kerl heiraten? Bin gespannt!
LG Sabrina
 
Wahnsinnskapitel! :)

Das war - find ich- bis jetzt das beste! Ich bin echt sprachlos. Diese Bilder - diese Worte - diese Handlung - perfekt! %) Ich dreh durch...

*aufn spielplatz abreagieren geh* :lalala::scream::read:%)

So, jetzt kann ich also auch reden. Ich finde die Beschreibungen sehr schön und hätte auch ohne die Bilder gewusst, wie alles aussah. Die Bilder waren sehr hübsch geschossen und die Persperktiven gut gewählt. Und die Handlung war auch schaurig gut!

BB

LaFeeSim

P.S.: Warum ich so aufgedreht bin? Oh, das liegt schlicht und einfach daran, dass die vierte Emotions-Folge im Briefkasten liegt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sabrina81 --> Dankeschön :lalala:! Hui, sogar die bearbeiteten Bilder gefallen dir am besten? Wahnsinn! *durchdreh*, hätt ich ja nich gedacht!!
Und gut, dass die Story immer noch Fragen aufwirft *g*

LaFeeSim --> *auch auf'm Spielplatz abreagieren geh* :D! DAANKEE! Freu mich, dass es dir gefällt. Ja, ich hab mir angewöhnt, die Texte so zu schreiben, als seien keine Bilder dabei (deshalb schwafel ich auch immer so :rolleyes:)
..... hm... ja.....Jetzt verschlägts mir auch gleich die Sprache.. :D

also Schluss mit Kommis für heute. Morgen geht's dann wieder weiter (hoffentlich Öö!) Dann hat auch keine Mama mehr Geburtstag! XD
 
Sorry, dass es so lange dauert, aber ich hatte am Wochenede wirklich keine Zeit und heute Abend geh ich auch noch weg. Die Fortsetzung kommt dann Montag oder Dienstag (Je nachdem, wie munter ich morgen bin :D)

:hallo::hallo:
 
Hallo ihr!
Ich meld mich auch mal wieder (ist der letzte Teil schon 6 Tage her??)
Na ja egal, weiter geht's. Ich hoffe, ihr wisst noch, um was es geht.

Kapitel 7 - Gabriel

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Hannah wurde nach vorn gerissen. Ein erstickter Schrei entwich ihrer Kehle, bevor eine strenge Stimme sie zum Schweigen brachte.
"Was tun Sie hier?"
Hannah blinzelte in das blendende Licht. Eine knochige Hand ließ die Öllampe endlich sinken und erlaubte ihr nun, die Person ihr gegenüber zu sehen. Dunkle Schatten tanzten nun über Harriet Morgens strenges Gesicht und ließen ihre Falten noch tiefer, ihre Wangen noch hohler wirken.​

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"Was haben Sie hier zu suchen?", wiederholte sie ihre Frage, "Um diese Zeit hat man im Bett zu liegen und nicht durch anderer Leute Gärten zu streifen. Der Graf persönlich hat es allen verboten, ihr Zimmer nach Mitternacht noch zu verlassen."
Sie gestikulierte gebieterisch und viel zu hektisch.
Hannah rieb sich schuldbewusst den Nacken und hob die Schultern. Ja, was tat sie denn hier?
Doch dann fiel ihr plötzlich etwas anderes auf. Der Graf hatte es also allen verboten? Was tat die Hausverwalterin dann hier draußen? Das Verbot galt schließlich auch für sie!
Die alternde Frau bemerkte Hannahs Blick und hob ihr Kinn abschätzend und ließ damit keinerlei Anschuldigung ihrerseits zu.
"Ich... ich wollte das Grundstück nur ein wenig erkunden.", Hannah zitterte, wenn auch mehr durch die plötzliche Kälte, "Wem gehören diese Gräber?"
Sie deutete über ihre Schulter, als sie versuchte von ihrem Vergehen abzulenken. Aber eigentlich interessierte es sie ja auch, wer hier begraben lag. Ein weiteres seiner Opfer? Oder vielleicht doch nur ein dahingeschiedenes Familientmitglied? Und leider waren die Inschriften durch Verwitterung unlesbar geworden.​

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Die Hausverwalterin wich plötzlich zurück und wirkte etwas irritiert.
"Was für ein ungeziemtes Verhalten! In Dingen herumzuschnüffeln, die Sie gar nichts angehen! Ich bin nicht berechtigt, irgendeine Auskunft darüber zu geben.", wimmelte sie Hannah strikt ab.
Sie bedachte das Mädchen mit einem letzten abschätzenden Blick. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, drehte sich aber noch einmal um.
"Und ziehen sie sich gefälligst etwas anständiges an!"
Und damit verschwand sie wieder im Haus. Hannah blieb verwirrt zurück, beschloss jedoch, besser zu tun, was die Hausverwalterin von ihr verlangt hatte.​

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Als Hannah die Eingangshalle betrat, merkte sie erst, dass bis auf die Knochen durchnässt war. Und erst, als ihr ein Schwall warmer Luft aus dem eigentlich kalten Inneren des Hauses entgegenschlug, fiel ihr auf, wie kalt es draußen gewesen war. Unter den Blicken der mürrischen Harriet Morgen kehrte sie schleunigst in ihr Zimmer zurück.
Ihren nächtlichen Spaziergang hatte sie, durch den Schrecken, schon wieder vergessen.​

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Nach einer viel zu kurzen Nacht weckte der Gesang der Vögel Hannah schon früh am Morgen.
Nachdem die ihre Morgentoilette hinter sich gebracht hatte, ging sie hinunter in die Küche. Aber eigentlich hatte sie gar keinen Hunger.
Nein, sie wollte vielmehr nach dem alten Hausdiener Jerret suchen.
Sie hatte gestern nämlich noch beschlossen, mit jemandem über Aiden zu reden. Dem Jungen musste irgendwie geholfen werden. Und dazu brauchte wiederum sie Hilfe. Und laut Gabriel war Jerret dazu der beste Ansprechpartner, hörte Aiden doch wenigstens etwas auf ihn.
Und da sie nicht wusste, wo sich der alte Mann aufhielt, versuchte sie es zuerst in der Küche, in der sich normalerweise immer die meisten Bediensteten aufhielten.​

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In der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und das erste Mal seit ihrer Ankunft erkannte Hannah das alte Haus wieder und sie fühlte sich wieder heimisch. Früher hatte es im ganzen Haus immer, morgens bis abend, nach frischen Köstlichkeiten gerochen. Nach Kuchen, Pudding, Keksen und allen erdenklichen anderen Gaumenfreuden. Und erstmals erkannte sie auch, wie sehr sie diesen Geruch doch all die Jahre vermisst hatte.
Nur eine Person, wahrscheinlich die Köchin, arbeitete nun nur noch in der kargen, viel zu großen Küche. Die blonde, alte Frau war jedoch sehr wortkarg.
"Jerret! Wissen sie wo ich Jerret finde?", versuchte es Hannah nun schon zum dritten Mal.
Die Köchin sah nicht einmal von ihren Töpfen auf.
"Nein!", antwortete sie bloß.
Hannah hakte verbissen nach, "Wo könnte er sich denn aufhalten?"
"In seinem Haus. Vielleicht im Stall."
Dieser Frau musste man aber auch jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen.​

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Nach ein paar weiteren Fragen hatte es Hannah schließlich aufgegeben, noch etwas aus der Köchin herauszubekommen. Sie hatte nur erfahren, wo sich der Stall befand und hatte beschlossen, dort ihre Suche fortzusetzen.
Es dauerte auch nicht lange, bis sie Jerret fand. Er arbeitete hinter dem Haus und harkte das nasse Laub zusammen, das der gestrige Sturm von den nun kahlen Bäumen gerissen hatte. Unsicher ging sie auf den Mann zu.
"Guten Morgen!", begann sie zögernd.
Jerret warf ihr nur einen kurzen Blick aus den Augenwinkeln heraus zu und wandte sich danach wieder dem Laub zu. Hannah wusste nicht so recht, wie sie anfangen sollte. Also sagte sie es einfach geradeheraus.
"Ich wollte mit ihnen über die beiden Kinder des Hauses reden... vor allem über Aiden.", erklärte sie.​

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Plötzlich hielt der Bedienstete in seiner Arbeit inne. Seine Füße scharrten auf dem Boden, als er sich schwerfällig zu ihr umdrehte. Doch entgegen ihrer Hoffnungen sagte er nichts, sondern sah sie einfach nur an.
"Ich meine... ich weiß überhaupt nichts über die beiden. Besonders über Aiden weiß ich so gut wie gar nichts. Ich möchte nur endlich erfahren, möchte nur verstehen, was mit ihm passiert ist, dass er so", sie suchte nach den richtigen Worten, "Dass er so seltsam ist."
Erwartungsvoll blickte sie in das faltenzerfurchte Gesicht, das sie ausdruckslos anzusehen schien.
Und dann fanden seine grauen Augen die ihren. Sie waren leer und trüb und doch so voller Aussagekraft, voller Drang, sich mitzuteilen. Er hob plötzlich seine Hand und versenkte sie in seiner Jacketttasche.​

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Doch im selben Moment verkleinerten sich die grauen Pupillen und der Blickkontakt brach ab. Er zog seine leere Hand wieder aus der Tasche heraus. Hannah folgte Jerrets Blick erschrocken. Was konnte ihn so verschreckt haben?​

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"Jerret, Frau Morgen verlangt nach deiner Hilfe! Vater kommt bald zurück und alles muss rechtzeitig fertig sein!"
Gabriel trat aus ihrem Schatten und baute sich vor Jerret auf. Seine Augen waren plötzlich hart und befehlend. Gebieterisch folgte sein Blick seinem Bediensteten weiterhin, als dieser sich aufmachte, die aufgetragene Arbeit zu erledigen.
Hannah hob eine Augenbraue. War das wirklich Gabriel, der nun vor ihr stand?​

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Plötzlich wandte sich der Junge an sie. Hannah zuckte zusammen, als sein kalter Blick sie traf. Doch von einer Sekunde auf die andere änderte sich sein Gemüt schlagartig.
"Fräulein Garner! Sie müssen wissen, dass Jerret nicht mehr redet, seitdem ihn seine Frau verlassen hat.", er grinste und zeigte ihr zwei Zahnlücken, "Sie wollten ihn etwas über Aiden fragen, habe ich Recht?"
Hannah nickte, doch sie wusste nicht, ob sie nervös oder ruhig war.
"Ja, hauptsächlich! Aber ich wollte auch etwas über eure Familie im Allgemeinen erfahren. Ich weiß schließlich kaum etwas über eure Vergangenheit."
Gabriel lächelte, "Kommen Sie! Ich werde ihnen etwas zeigen."​

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Hannah war plötzlich nicht mehr so erpicht darauf, etwas über die Vergangenheit ihrer Schützlinge herauszufinden, als sie in dem dunklen Speisesaal vor der Reihe ungerahmter Portraits stand. Die düsteren Gestalten blickten unheilvoll auf sie hinab. Neben ihr kam Gabriel zum Stehen.
"Meine Vorfahren sind allesamt Edelleute gewesen.", berichtete er stolz.
Wenn er wüsste! Hannah verzog das Gesicht, setzte aber ein Lächeln auf, als sie Gabriel ansah. Er begann die Reihen der Portraits abzulaufen.​

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"Meine Großeltern starben vor einiger Zeit.", er wies auf die Portraits ganz links.
Zwei alternde Leute waren darauf verewigt worden und obwohl beide die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln verzogen hatten, wirkten sie unfreundlich und irgendwie gequält.
"Aiden mochte sie sehr.", fuhr er fort, "Wahrscheinlich ist er deswegen so komisch geworden. Meinen Vater, den ehrenwerten Grafen haben Sie sicher schon kennen gelernt."
Hannah nickte auf die nicht gestellte Frage. Sie vermied es jedoch, diesem Portrait auch nur einen Blick zu schenken. Denn sie musste vor Gabriel doch die Fassung bewahren!
Dieser blieb stehen. Er blickte nach oben und in seinen Augen lag plötzlich ein weicher Blick. Keine Spur von dem herrscherischen Ausdruck, mit dem er Jerret angesehen hatte, als er in die blauen Augen einer hübschen jungen Frau blickte, die von oben auf ihn herablächelte.​

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Eigentlich lächelte sie nicht, aber ihre Augen schienen dennoch voller Freude zu strahlen, wenn gleich auch so viel Härte und Schmerz in ihnen lagen.
"Meine Mutter.", bemerkte Gabriel, "Sie war sehr krank und eines Tages starb sie plötzlich an einer Lungenentzündung."
Er brach ab.
Hannah betrachtete das Portrait nachdenklich. Auf eine seltsame Weise kam es ihr bekannt vor, als hätte sie es schon einmal gesehen, doch sie wusste einfach nicht, wo. Diese wissbegierigen, klugen Augen, die hinter einem trauernden Schleier auf sie herabblickten zogen sie in ihren Bann und obwohl es überhaupt nicht passte, fühlten sich ihre Glieder auf einmal schwer an, ergriff Schläfrigkeit von ihr Besitz.​

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Ein Schluchzen zerbrach die eigentümliche Stille plötzlich und weckte Hannah auch ihren Tagträumen. Verwirrt blickte sie sich um und blieb an Gabriel hängen, der leise weinend neben ihr stand. Sie musste zugeben, dass sie das jetzt nicht erwartet hätte. Etwas ratlos sah sie ihn an und überlegte angespannt, was sie tun sollte.
Gabriel hatte auf sie immer so einen erwachsenen Eindruck gemacht, als könne ihn nichts aus der Bahn werfen. Sein ganzes Wesen, seine Art hatten Hannah völlig vergessen lassen, dass er nur ein Junge von vielleicht neun Jahren war. Und ein sehr verletzlicher, wie es schien, dazu.​

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Zögerlich kniete sie sich nieder und legte ihre Arme um den schmächtigen, bebenden Körper. Das Schluchzen war inzwischen zu einem bitterlichen Weinkrampf angeschwollen.
Ja, sie hatte wirklich vergessen, dass er noch ein Kind war. Hatte nicht daran gedacht, wie es ihr damals ergangen war und wie es auch ihm widerfahren ist. Auch sie hatte schlimmes in ihrer Kindheit erlebt und auch sie hatte diese Erinnerungen versucht zu verbannen, hatte alles überspielt und versucht, nach außen hin stark zu sein. Doch die Trauer war dennoch niemals vergangen. All die Jahre war sie ein ständiger Begleiter gewesen. Und hatte sich schließlich aufgestaut, zu Wut, zu Hass, zu Rachegelüsten.​

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Doch in diesem einen Augenblick, als der Sohn ihres Peinigers schluchzend in ihren Armen lag, fragte sie sich zum ersten Mal, ob es wirklich richtig war, einem Halbwaisen auch noch seinen Vater zu nehmen.​

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Die Benachrichtigungsliste:

(melmel)?
Mary-Luis
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Nintendog
Sabrina81
skatyPunk
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preiselbeere
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Sexy_Lexi​


Schon wieder fertig! Sonnige Tage den Daheimgebliebenen, Noch-nicht-Ferien-Habenden und natürlich den arbeitenden unter meinen Lesern.
Bis zum nächsten Mal!!

:hallo::hallo:
 
War zum Glück ja "nur" die alte Harriet. Ich kann die Frau echt nicht leiden.
Jetzt hat sie Gewissensbisse. Sollte sie auch. Ist es wirklich richtig einem Halbwaisen den Vater zu nehmen? Was würde dann aus Gabriel und Aiden werden wenn ihnen auch nich der Vater genommen werden würde? Die Zwei wären wirklich am Ende.
 
endlich gehts weiter mit der geschichte - und natürlich wieder mal sehr gut :)
umbrigen will hannah also den vater von gabriel und aiden!
iwie kommts mir so vor, als sähe hanna gabriels mutter recht ähnlich... aber vll ist das ja auch nur zufall. :rolleyes:
ich hab noch eine kleine frage - die frisur von hannah ist sehr, sehr schön, aber ist die nicht vll ein bisschen zu aufwändig für eine dienstmagd?
naja sonst ist alles sehr schön und aufschlussreich
lg :hallo:
 
also deine story ist wirklich wunderbar - mir gefallen die bilder ebenso wie der schreibstil und es wird schon jetzt deutlich, dass sich ein rundes konzept hinter der story verbirgt, ohne zu viel zu verraten.

und ganz großes lob auch für die kulissen - diese sind nun wirklich toll gemacht

würd mich freuen, wenn du mich in zukunft benachrichitgen könntest, wenns weitergeht

sehr gespannt bin ich ja schon was die beiden ?zwillinge? betrifft.
 
BlueCat --> Endlich schreibt jemand! Ich dachte schon, die Geschichte wär untergegangen. Dankeschön! :lalala:

Mary-Luis --> Danke dir!!! %)

Nintendog --> Danke! Ja, da hat Hannah nicht dran gedacht, dass sie mit ihrer Rache auch zwei Kindern den Vater nehmen könnte. Die alte Harriet mag ich au net, soll aber au so sein. :D

preiselbeere --> Danke! Schön, dass dir die Geschichte schon so gut gefällt (und sogar eine Fortsetzung erwartet wird). Zu der Ähnlichkeit zwischen beiden Frauen sag ich erst mal gar nix. Vielleicht sehen sie sich ähnlich, vielleicht hab ich sie aber auch nur recht ähnlich gestaltet.
Hannahs Frisur ist zwar etwas aufwändig, aber das waren die Frisuren zu der Zeit auch. Aber so genau weiß ich das auch net, was die Dienstleute früher so auf dem Kopf hatten. Na ja, ich hab sie aber eigentlich hauptsächlich genommen, weil sie so toll aussieht. :rolleyes:

LucyvdPelt --> Danke! Schön, dass dir die Geschichte so zu gefallen scheint. Die Hintergrundgeschichte ist wirklich etwas komplexer, aber eigentlich auch wieder ganz einfach (ich hoff, ich krieg das hin, so zu beschreiben, dass es alle verstehen XD). Ich denke immer, dass ich dauernd zu viel und damit das Ende verrate, aber scheint ja nicht ganz so ;) Toll, dass die Kulissen gefallen.
*LucyvdPeltauf Liste schreibt*
Wirst benachrichtigt!
PS: Die Fragezeichen bei den Zwillingen sind übrigens mehr als berechtigt. Hannah weiß ja nicht, ob es wirklich Zwillinge sind. ;)

So, wünsche euch besseres Wetter, als es hier ist!! LG
:hallo::hallo:
 
Großes Kompliment! Bin erst heute im Sims - Forum und in der FS gelandet, und hab sie mit einem Haps verschlungen! Die Bilder sind genial, ebenso der Schreibstil ! Fantasy ist sowieso meine Welt ! * mich schon auf die Fortsetzung freu * Bitte gib mir auch bescheid!

Lg der Jahni
 
Flying Heart --> Danke! Yuhu wieder jemand neues, der meine Fs entdeckt hat!! Wirst natürlich benachrichtigt.

der Jahni --> Also erstmal herzlich willkommen im Simforum :hallo:! Danke, freut mich, dass dir die FS so gut gefällt. Wenn dir verrückte Fantasy gefällt, dann bist du hier genau richtig ;) Du wirst auch natürlich gern benachrichtigt.

Ich versuch morgen die Fortsetzung zu schaffen. Mein Spiel spinnt nur gerade mal wieder :argh:, aber ich ich krieg das schon hin, mit den paar Fotos.
Meinen treuen (und natürlich auch neuen) Lesern allen eine Gute Nacht!

:hallo::hallo:
 
VerMel --> Ui Danke! Schreibt mir sogar noch jemand nen Kommi, während ich den nächsten Teil schreibe! Lustig! Freut mich, dass es dir gefällt.

Mein Spiel spinnt immer noch! Entschuldigt die schlechten Bilder, ich bin froh, überhaupt welche hinbekommen zu haben >_<
Und ich sehe gerade, dass sogar schon zwei Leute meine FS für FS des Monats vorgeschlagen haben! Ich bin einfach nur platt, überwältigt! Euch beiden ein ganz großen DANKE!!!

Kapitel 8 - Nächtlicher Besuch

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An diesem Abend verließ Hannah mehr als nachdenklich das Abendessen. Sie hatte mit Gabriel einen schönen Tag verbracht und es kamen ihr nun immer mehr Zweifel an ihrem Vorhaben. Denn würde sie Gabriel nicht genau dasselbe antun, das man ihr einst angetan hatte? Wäre sie dann nicht keinen Deut besser, als ihr Peiniger?
In Gedanken versunken hatte sie ihr Zimmer betreten und wäre beinahe in die Überreste des Puppenhauses getreten, das sie immer noch nicht beseitigt hatte. Und da fiel ihr schlagartig wieder ein, was sie sich an diesem Morgen noch vorgenommen hatte.
Denn heute Abend würde sie sich nicht von einem angeblichen Geist an der Nase rumführen lassen! Heute Nacht würde sie dieses böse Spiel endlich beenden.​

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Eine Stunde später stieg Hannah in das himmlisch weiche Doppelbett und löschte das Licht. Sie hatte sich irgendwann nicht mehr auf ihr Buch konzentrieren können. Denn, wie sie sich eingestehen musste, war sie doch aufgeregt, was heute wohl auf sie warten würde, wer hinter dem ganzen Spuk steckte.​

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Hannah wartete. Und wartete. Obwohl sie nicht einmal genau wusste, auf was sie überhaupt wartete, tat sie es. Denn sie wusste, es würde kommen - früher oder später.
Ihre Augen suchten angestrengt die plötzlich so drückende Dunkelheit nach einem Anzeichen von einem ungebetenen Gast ab. Die Kirchturmuhr läutete zweimal. Dann dreimal. Die Schatten auf dem Boden begannen zu wandern, länger zu werden.​

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Schleichend griff der Schlaf mit langen Fingern nach ihr. Ihre Gleider fühlten sich schwer und dämmrig an. Immer wieder nickte sie ein, um dann wieder aufzuschrecken. Und letztendlich den aussichtlosen Kampf doch noch zu verlieren.​

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Der Ring fühlte sich falsch an ihrem Finger an. Er schmiegte sich so schwer an ihren bleichen Finger. Sollte es das jetzt gewesen sein? Hatte sie so einfach verloren?
Der Ring brannte. Sie drehte ihn nervös hin und her.
Seine Gefangene?
Er war heiß wie Feuer.
Für immer?​

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Schreie in ihrem Kopf. Das Weinen der Mutter.
Wo bist du?
Der ungeheure Druck in der Brust.
Geh nicht weg!
Das Kratzen im Hals.
Rette mich!
Tränen. Wut. Hass.
Hilf mir!
Schreie. Sie schreit. Schreit aus voller Kehle. Verschwommene Gesichter vor ihr.
Hannah! Hannah!
Lachen! So glücklich und doch so schadenfroh.
Schwärze, Dunkelheit, so süß, so verlockend, so tödlich.
Will nie mehr aufstehen, will liegen bleiben, will sterben.​

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Die hohe Standuhr ließ ihr tiefes, metallisches Läuten pünktlich um Mitternach schwer durch den kleinen Raum wehen und weckte sie unsanft. Sie war verschwitzt und fühlte sich ausgelaugt, dennoch war sie ruhig, immer noch schläfrig.​

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Nur verschwommen nahm Hannah wahr, was sie sah. Ein unscharfes Leuchten, irgendwo in der Dunkelheit. Bewegte sich da nicht etwas vor den verwaschenen Fenstern?
Hannah schallt sich, wach zu bleiben, doch inzwischen schlief sie wieder mehr, als das sie wach war. Es war nur eine Sekunde. Ein Ruck und die Realität hatte sie zurück. Ein Schrei entfuhr ihrer trockenen Kehle, sie presste sich tiefer ins Kissen, als sie wieder Herr über ihre Sinne war.​

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Es war so klar dieses Mal. Dieses Leuchten war kein urtümliches Wetterleuchten. Nein, das Licht formte Züge, ein unglückliches Gesicht und lange, wirre Haare.
Hannah japste nach Luft, um dann weiterzuschreien. Ihr Herz verkrampfte sich, der kalte Angstschweiß brach ihr auf der Stirn aus.​

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Und dann die Augen. Sie starrten sie erbarmungslos an. Schienen sie zu durchlöchern, sie förmlich auszuziehen. Sie vergifteten sie, lockten, verführten. Hannah spürte, wie sich ihre Beine bewegten. Die Bodendielen an ihren nackten Füßen.​

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Und dann stand sie dem Leuchten gegenüber. Starrte ihm in die toten Augen, die so voller Leben nach ihrem gierten. Alles verschwamm um sie herum. Ihre Beine drohten, nachzugeben. In ihrem Kopf schwirrte alles.​

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Und dann, ganz plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, war alles vorbei. Ein Augenaufschlag und die Dunkelheit war wieder allein mit ihr.
Ihr Herz raste und sie keuchte erschöpft. Das Gefühl kehrte mit so unheimlicher Heftigkeit in ihre Glieder zurück, dass es schmerzte.
Und dann ein Scheppern, dass den dunklen Raum erfüllte und ihr Herz ein weiteres Mal zusammenkrampfen ließ.
Doch dieses Mal reagierte Hannah sofort. Mit einem Satz war sie bei der Zimmertüre.​

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Hektisch riss sie die Türe auf und sah sich in dem dunklen Gang um. Die Dunkelheit lag wie wabernder Nebel in dem engen Raum. Und mitten darin ein Stuhl. Ein Stuhl, den Hannah schon gut genug kannte. Ein Stuhl, der weggerutscht sein musste, als sich kleine Füße neugierig auf ihm ausstreckten.
Am anderen Ende des Ganges war das panische Zuschlagen einer Tür zu hören, als das Holz auf den Türrahmen traf.​

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Sie hatte die ganze Zeit Recht gehabt! Immer noch wusste sie nicht, wie er es geschafft hatte, aber er war es die ganze Zeit gewesen, der sie in Angst und Schrecken versetzt hatte. Er war es gewesen! Die ganze Zeit!
Mit einem Mal war die Angst verflogen und einer ungeheuren Wut in ihrem Bauch gewichen, als sie vor der schwach erleuchteten Zimmertür stand und das Holz erbarmungslos anstarrte.
Mit einem ungeheuren Groll in sich marschierte sie in das so einengende Zimmer und zu ihre Überraschung war die Tür nicht abgeschlossen, als sie an der Klinke zog.​

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"Aiden! Du -"
Sie schnaufte, um sich zu beruhigen. Denn sie konnte nicht einmal sagen, was sie jetzt am liebsten mit ihm getan hätte.
Und der Junge saß nur auf dem Boden, mitten in dem gestreiften Zimmer, ein Kreis von Spielsachen um ihn herum. Er zeigte keinerlei Reaktion, starrte nur zum Mond empor, der durch die dreckigen Fensterscheiben sickerte.
Festen Schrittes ging sie auf den Jungen zu. Nur keine Angst zeigen! Doch sie hatte keine Angst mehr, nein, das hatte sie nicht mehr! Immer wieder schallt sie sich, ruhig zu bleiben. Dennoch etwas grob packte sie den Jungen bei den Schultern, zog ihn auf die Beine und drehte ihn zu sich um.​

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"Jetzt reicht es mir! Du wirst ab sofort mit uns die Mahlzeiten nehmen! Und du wirst um acht Uhr schlafen gehen, wie dein Bruder!"
Sie schüttelte ihn leicht, bevor sie ihn mit zitternden Fingern wieder losließ.
"Nur weil du in letzter Zeit ein paar gravierende Todesfälle in der Familie hattest, heißt das nicht, dass du dich hier so aufführen kannst!", sie wandte sich zum Gehen, "Und wenn ich dich noch einmal in meinem Raum erwische, dann kannst du aber was erleben! Und jetzt geh endlich schlafen, bevor ich mich vergesse!"​

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Wütend rauschte Hannah aus dem Zimmer. Mit klopfendem Herzen und einer immer noch unbändigen Wut im Bauch, kam sie erst vor ihrer Tür zum stehen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie am ganzen Leib zitterte.
War sie vielleicht etwas zu hart mit dem Jungen umgegangen? Sie hatte es so auf der Straße gelernt, das war dort die einzige Chance gewesen, zu überleben. Aber Aiden kannte dieses raue Pflaster nicht und war seine Umgangsformen auch nicht gewöhnt.
Dennoch war sie im Recht! Der Junge, egal ob Sohn eines reichen Mannes, oder nicht, durfte nicht einfach mit ihr umspringen, wie er wollte. So etwas zu tun, sie so zu Tode zu ängstigen! Dazu hatte niemand das Recht!
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Die Benachrichtigungsliste:

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FlyingHeart
der Jahni​

Wünsch euch ein schönes Wochenende! :hallo::hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kapi war toll. Ich finde die BIlder sind toll geworden
War sie etwa mit diesem Kerl verheiratet? Das ist ja unglaublich! Hat man sie ernsthaft mit diesem Kerl verheiratet?!
Wer war das da draßen? Das war ein Geist, aber von wem?
Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich Aiden war. Er verzieht sich in seine Welt, man kann gar nicht zu ihm durchdringen. Was ist diesem Kind nur passiert?
 
Hehe, scheint noch niemand wirklich zu wissen, wie es ausgeht. Das ist gut!

Mary-Luis --> Danke!! Dir auch LG

Nintendog --> Danke! Schön, dass es dir gefällt ^^! Lass dich überraschen, ob Hannah wirklich mit dem Kerl verheiratet war. Würde ja auch die Rache erklären ;). Aiden und der Geist hängen auch irgendwie zusammen... aber wie nur?

VerMel --> Dankeschön! Wer der Geist ist? Tja, wer weiß, wer weiß... dir auch LG

euch allen noch LG :hallo::hallo:
 
@ bloody_vampyr : Hab gerade den achten gelesen, und Ich muss sagen, das wird immer spannender ! Die Bilder und die Handlung passen 1a zusammen. Tolles Kapitel.

Was Aiden und Gabriel betrifft, habe ich so langsam die Vermutung, dass sie ein und die selbe Person sind. Das würde auch die erschreckte Reaktion Jerrets erklären, als plötzlich Gabriel vor ihm stand. Hannah hatte ihn auf beide Kinder angesprochen, und Ich bin sicher er war im Begriff ihr zu sagen, dass es nur ein Kind gibt, und wurde von Gabriel/Aiden unterbrochen. Außerdem hat man sie noch nie zusammen gesehen. Aber wenn das so ist, dann stellt sich immer noch die Frage, was dem armen Kind zugestoßen ist. * drüber nachgrübel und auf die Fortsetzung freu *

Lg Jahni
 
Danke dir! Schön, dass die Bilder doch besser dazu passen, als ich dachte XD!

Ja, Aiden und Gabriel sind so ein Mysterium. Man sieht sie nie zusammen und irgendwie haben ja beide was zu verheimlichen. Oder vielleicht sind sie ja wirklich ein und diesselbe Person?! Möglich wär's ja....
Na ja, ich will ja nicht die Spannung verderben ;) Wird ja alles aufgeklärt!

:hallo::hallo:
 
Hallo, wow deine FS ist wirklich spitzenmäßig:eek:
Hatte Gänsehaut gerade, man kann sich total in Hannah hineinversetzen ,
Ihre Angst sogar spüren, richtig gruselig
Du hast einen phantastischen Schreibstil und deine Bilder sind auch toll
Bin super gespannt wie es weitergeht
Mach weiter so, echt super:hallo:
 
hallo der stille leser meldet sich auch nochmal, also ich muss schon sagen die geschichte gefällt mir von mal zu mal immer besser nur langsam stellt sich bei mir die frage(ohne das sich die anderen kommentare gelesen habe) ob gabriel und aiden die gleichen leute sind. einfach mit nem schuss in der schüssel. und der gärtner kommt mir son bissl vor wie die eine junge hausfrau aus dem film "the others" kennt den einer? mir kommt der jedenfalls so vor, weil die ja auch nit redet und irgendwas weiß, was sie aber nicht sagen kann!
so dass wars erstmal wieder von mir mach bloß schnell weiter damit ich nicht meine ganzen ideen was des alles sein könnte vergesse...
p.s.: ich glaub nicht dass aiden das mit dem geist war weil wie will er denn das leuchten hinbekommen und die verschwommene gestalt und blaaa!;)
 

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