[FONT=Tahoma,Helvetica]Es war nicht nur die königliche Familie, die sich auf den Weg nach Winterfell gemacht hatte. Dazu gehörte ihre Eskorte, zu der Sandor ebenfalls gehörte, Diener und Zofen und hochgeborene Vasallen und nicht zuletzt auch das Fußvolk, das sich Tag um Tag ihnen anschloss. Barden, Huren und ein paar wenige Söldner auf der Suche nach Arbeit. König Robert, ein Mann von Welt, ein lauter, anstrengender Mann, störte sich nicht an dieser Gesellschaft, zumindest erschien es Sandor so. Er selbst hätte gut auf sie alle verzichten können. Auf die Sänger mit ihren Harfen und ihren Stimmen, auf die nichtsnutzigen Soldaten, die bis spät in die Nacht Würfelspiele spielten und ihm den ganzen Wein wegsoffen...auf sie alle. Bis nur noch diejenigen übrig waren, die er beschützen musste. Genau das tat er jetzt. Sandor, Bluthund des Prinzen Joffreys, stand vor dessen Zelt und hielt Wache, ein fast zwei Meter großer Koloss aus dunkler Rüstung, bewaffnet mit seinem Schwert und den hässlichen, vernarbten Kopf mit seinem Hundshelm bedeckt. Er hatte jedoch das Visier hochgeklappt, sodass es aussah, als wolle der Hund nach seinem Gegenüber schnappen.
Sandor brauchte seinen Mund frei, sonst hätte er sich kaum seines Weinkruges bedienen können. Wie immer hatte er keine Gesellschaft, aber er trank ohnehin lieber allein. Überhaupt wäre er jetzt gern allein. Die Reise dauerte seiner Meinung nach schon viel zu lang und Joffrey...nun, er war ganz die Mutter. Cersei Lannister war zweifellos eine Frau von bemerkenswerter Schönheit, dennoch wusste er um ihr aufbrausendes Wesen - Joffrey übertraf sie darin meist noch. Wenn ihm etwas nicht gefiel, dann nörgelte er herum, wie das verhätschelte Prinzen nun mal taten und Joffrey war leider genauso wenig begeistert von dieser Reise wie Sandor selbst. Immer an der Seite seines Prinzen musste er dessen Launen ertragen. Sandor seufzte stumm und ungesehen. Langsam hatte er das Gefühl als Amme zu arbeiten und nicht als Leibwache. Zu lange war es hergewesen, dass er sich mit anderen gemessen hatte und er sehnte sich nach einem Kampf. Er hoffte, dass sich in Winterfell einige kampferprobte Männer finden würden, sonst würde er noch anfangen Milch zu geben.[/FONT]