Hier ist nun mein 4. Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch!
„Ich wünschte ich würde mich nicht mehr erinnern...“
„Das kann ich verstehen Amelia, aber jetzt hast du die Möglichkeit, etwas zu unternehmen und nicht mehr weg zu laufen!“ Arthur saß ganz ruhig neben mir auf dem Sofa und sah mich an. Es war das erste mal, das er mich duzte seit wir uns kannten. Mich störte das nicht, hatte er doch mehr über mich erfahren, als ich bis vor einer Stunde noch dachte das es überhaupt möglich wäre.
„Ja, aber was soll ich machen?“
„Nimm Kontakt mit deiner Mutter auf! Sie macht sich bestimmt schon Sorgen, immer hin bist du fast 2 Monate hier und niemand weiß bescheid! Erinnerst du dich denn sonst an irgendwas?“
„Ja, es ist alles wieder da... Ausser der Unfall selbst... Das ist nach wie vor noch verschwunden...“
„Vielleicht kommt das auch wieder, aber ich denke es ist nicht weiter schlimm!“
„Nein, ich brauch auch nicht noch mehr Horror in meinem Leben... Arthur, sie sagten.... du sagtest doch, du hast ein Haus wo ich erstmal wohnen kann, oder?“
„Ja, am Rand von Les Angles...“
„Kannst du mich bitte hin bringen? Ich brauch Ruhe und habe keine Lust Jessica oder Eric zu begegnen...“ Ich war müde und fühlte mich krank. Mein Kopf schmerzte und meine Augen brannten, nachdem ich die ganze letzte Stunde nur geweint hatte. Ich wollte irgendwo hin, wo ich meine Ruhe haben konnte.
„Aber sicher. Ich bringe dich hin, dann hole ich deine Sachen von Eric. Du ruhst dich aus und Morgen oder Übermorgen sehen wir weiter!“
„Das klingt gut... Danke Brian, sie haben mir geholfen!“
„Es tut mir leid, dass es nicht so angenehm gelaufen ist, wie sie gehofft hatten! Aber seien sie froh, jetzt wissen sie bescheid und können es wirklich verarbeiten!“ Brian sah mich an und ich wusste immer noch nicht was ich von ihm halten sollte. Doch ich war ihm dankbar.
„Ja... Arthur, lass uns fahren... bitte...“
„Na klar! Brian, ich rufe dich die Tage mal an.“
„Ja, alles klar, wir sehen uns“
Die Rückfahrt schlief ich größten Teils. Man sollte meinen, so aufgewühlt wie ich war, würde ich kein Auge zu bekommen, aber ich schlief sofort ein, kaum das wir im Auto saßen. Arthur fuhr ruhig, nicht so schnell wie auf der Hinfahrt. Kurz vor Les Angles weckte er mich.
„Amelia, wir sind da. Dir ist doch klar, dass es nicht so ein Anwesen ist wie das von Eric, oder?“
„Arthur, mir ist egal wie es aussieht! Und wenn es nur eine kleine Hütte auf dem Schrottplatz wär. Mir egal, ich will einfach nur...“ Ich sah ihn an und wieder füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich ein Zu Hause suchte und einfach nur Geborgenheit. Aus irgendeinem Grund war mir das peinlich. Aber ich ging davon aus, er wusste was ich sagen wollte.
„Es ist groß genug. Ihm fehlt vielleicht der französische Charme, da es nach einem amerikanischem Model gebaut wurde, aber es ist gemütlich, das können sie mir glauben!“
„Mehr brauche ich nicht... Sag mal, was ich schon die ganze Zeit wissen wollte... Bist du eigentlich verheiratet?“
„Wie kommst du jetzt darauf?“
„Ich habe den Kindersitz im Van gesehen! Ist mir nur gerade eingefallen... Vielleicht, damit ich nicht so viel an meine eigenen Probleme denken muss... Lenk mich etwas ab! Erzähl mir etwas von dir!“
„Ja, ich bin verheiratet. Valerie ist allerdings im Moment mit unserem Sohn in Paris bei ihren Eltern.“
„Achso. Aber nicht, dass sie mich auch nicht mag wenn sie wieder da ist... Ich will nicht noch jemand eifersüchtig machen...“ Das stimmte. Ich mochte Arthur, ohne Frage, aber nicht so sehr. Er war ein wirklich guter Freund. So etwas fehlte mir in Amerika. Da hatte ich nicht wirklich jemanden gehabt, ausser meiner Mutter. Deswegen wollte ich nicht, dass seine Frau sich irgendwie bedroht fühlte.
„Da mach dir mal keine Sorgen! Sie weiß bescheid und will dich unbedingt kennen lernen, wenn sie wieder da ist. Vielleicht kannst du dann ja auch mal auf Jake aufpassen!“
„Dein Sohn?“
„Ja, er ist 6 und kommt jetzt in die Schule“ Ich mochte Kinder. Ich hatte zwar noch nie die Chance auf welche aufzupassen, aber so schwer konnte das nicht sein.
„Ist bestimmt ein total lieber... Wie erzieht ihr ihn denn? Nur auf Französisch?“
„Ja, da wir beide aus Frankreich kommen. Aber keine Sorge, ich wette ihr werdet euch auch so verstehen!“
„Naja, ich wollte ja sowieso Französisch lernen!“ Das war zumindest bis jetzt mein Plan gewesen. Doch bis jetzt hatte ich keine Zeit gehabt. Warum auch? Eric sprach Englisch und Arthur auch. Mit mehr Menschen hatte ich nicht zu tun gehabt seit ich hier angekommen bin.
„Dann wird es aber Zeit! Du wolltest doch einen Job finden, oder?“
„Bis vorhin wollte ich das...“
„Jetzt nicht mehr?“
„Ich weiß es nicht... Bis vorhin wollte ich hier bleiben, da ich hier alles hab... Freunde... Zumindest dachte ich das... Eric kann ich wohl nicht mehr dazu zählen...“
„Aber du hast immer noch mich. Und die Leute aus dem Dorf sind super freundlich und aufgeschlossen. Da wirst du schnell Freunde finden! Oder willst du zurück zu deiner Familie?“
„Nein, eigentlich nicht... vorerst nicht...“
„Na also! Dann suchen wir dir einen Job, das Haus hast du ja schon... Zahlen kannst du dann, wenn du einen Job hast...“
„Ja das Visum läuft sowieso noch ein Weilchen... Ach, die Papiere! Ich kann ja jetzt neue beantragen!“
„Stimmt... Wollen wir uns Morgen darum kümmern?“
„Ja, machen wir morgen! Jetzt will ich mich erstmal hinlegen“
„Kann ich verstehen. Wir sind auch da! Das ist dein neues Zuhause!“
Wir standen vor einem hübschen kleinen Häusschen, mit einem niedlichen Garten. Dort war sogar ein Teich und der Garten war durch einen hohen Zaun vor den Strandgästen geschützt.
„Wow, Arthur das Haus ist wunderschön! Du hast gar nicht erwähnt, dass es direkt am Strand liegt!“
„Danke, komm rein, dann zeig ich dir den Rest. Der Strand war eine Überraschung. Ich hoffe dir gefällt es so nah am Wasser.“
„ Es ist traumhaft, ehrlich! Warum steht es eigentlich leer?“
„Die alten Mieter sind in die Stadt gezogen und so oft verirren sich neue Bewohner nicht hier her. Es ist zwar friedlich und schön, aber für Berufstätige nicht ideal. Die, die hier arbeiten, wohnen meist im Zentrum. Pendeln tut hier eigentlich niemand, die meisten die hier Häuser suchen sind Touristen oder Leute aus der Stadt, die ein Ferienhaus suchen. Ich hatte auch noch vor, es als Ferienhaus zu vermieten, aber wir wollten erst renovieren... Sind vor einem Monat fertig geworden! Ich hatte noch keine Zeit mich um eine Anzeige oder so zu kümmern. Du bist also die Erste, die in das frisch renovierte Haus ziehen darf!“
„Wow cool... Nicht viel los hier, oder? Naja, das ist genau das, was ich brauche... Aber wie finde ich denn dann hier einen Job?“
„Ganz einfach! Durch mich!“
„Wie das?“
„Es gibt hier zwei große Arbeitgeber. Das Krankenhaus mit der Reha Klinik, das will ich dir aber nicht antun, und den Beautysalon. Da könnte ich dir einen Job besorgen, allerdings musst du dann Französisch können!“
„Das sollte kein Problem sein denke ich...“
„Wunderbar! Ich frage mal den Besitzer und dann stell ich dir bei Gelegenheit Valerie vor. Sie ist Lehrerin und kann dir bestimmt helfen die Sprache zu lernen!“
„Das würdet ihr für mich tun? Ich kann sie aber nicht bezahlen!“
„Mach dir mal darüber keine Sorgen... Du darfst dann öfters auf Jake aufpassen!“
„Mache ich gern“
Mittlerweile waren wir im Wohnzimmer angekommen. Das Haus war ein Traum! Es war hell, gemütlich und vorallem war es ruhig. Ich war dort ganz allein.
„Danke nochmal Arthur!“
„Keine Ursache Amelia. Jetzt ruh dich aus, ich komme Morgen vorbei und dann sehen wir weiter!“
„Danke“ Er gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Haus.
Da war ich nun, mitten im Wohnzimmer, ganz allein und lies erstmal alles auf mich wirken was in den letzten Tagen, Wochen, Stunden passiert war. Es war zu viel. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich mein Leben komplett verändert. Plötzlich bekam ich Panik. Ich dachte an meine Mutter, die krank vor Sorge sein musste. Ich sah mich im Haus um, rannte förmlich durch die Zimmer, suchte ein Telefon. In der Küche fand ich es auch endlich. Arthur würde bestimmt nichts sagen, wenn ich einmal zu Haus anrufen würde, ich wollte unbedingt meine Mutter sprechen!
„Bodescu“
„Hallo Mama“
„Amelia? GOTT Amelia. Bist du es wirklich?“
„Ja Mama“
„Was ist passiert? Wir hatten doch telefoniert, dann hast du einfach aufgelegt und... Zwei Monate haben wir nichts mehr von dir gehört!“
„Ich hatte einen Unfall Mama. Ich konnte mich an nichts erinnern. Erst durch eine Hypnose kann ich mich erinnern.“
„Gott Kind, das ist ja schrecklich! Ist alles ok bei dir?“
„Ja, mir geht es gut. Ich wollte dir nur bescheid sagen, dass du dir keine Sorgen machen musst“
„Kommst du wieder heim?“
„Nein, erstmal nicht Mama. Ich kann Saphira und Quinn nicht ertragen. Haben sie denn geheiratet?“
„Nein, nachdem du abgehauen bist, hat Saphira mit Quinn geredet und er ist ausgerastet und ist abgehauen. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört.“
„Oh... Ist Saphira sauer?“
„Du kennst sie... Sie ist...“
„Sauer auf mich? Ich wette ich bin schuld das ihr geliebter Quinn abgehauen ist“
„Du kennst sie doch...“
„Sag ihr nicht, dass ich angerufen habe, ja?“
„Warum? Ihr müsst das klären Kind“
„Nicht im Moment Mama. Ich muss einiges erstmal verarbeiten... für mich...“
„Dann kommst du nicht nach Hause?“
„Nein, das hab ich dir doch schon gesagt. Kannst du mir einen gefallen tun Mama?“
„Welchen?“
„Kannst du zum Rathaus gehen und fragen, ob ich meinen Ausweis und alles auch per Post beantragen kann? Ich habe nichts mehr und so komme ich ja auch nicht hier weg“
„Na klar mache ich das. Hast du eine Telefon Nummer? Das ich dich anrufen kann?“
„Ich habe keine, das ist das Telefon von einem Freund. Ich rufe dich aber Morgen wieder an, ich verspreche es dir“
„Ok Kind, pass auf dich auf, ja? Ich bin froh das es dir gut geht. Es tut mir leid, dass es so kommen musste. Du weißt, ich glaube dir, aber Saphira...“
„War schon immer gegen mich! Ich weiß...“
„Nein, sie ist nicht gegen dich! Ihr seit einfach... Ihr zwei seit so unterschiedlich!“
„Das stimmt. Du Mama, ich leg jetzt wieder auf. Das wird zu teuer. Ich rufe dich morgen an!“
„Ok Kind. Bis morgen! Ich hab dich lieb“
„Ich dich auch Mama“
Mir fiel ein riesiger Stein vom Herz. Meine Mutter war nicht sauer auf mich. Saphira war sauer, aber das war nichts neues für mich. Quinn ist also abgehauen. Störte mich nicht weiter, er hat Saphira damit einiges erspart. Ich war nur froh, dass er nicht wusste wo ich war. Wenn er das rausbekommen hätte, wäre es vorbei mit dem Frieden. Da war ich mich sicher, denn Quinn ist kein Mensch der einfach irgendwas auf sich beruhen lässt. Er brauchte Rache. Deswegen wollte ich auch erstmal nicht zurück und auch meiner Mutter keine Nummer oder Adresse geben. Sie würde sie bestimmt Saphira geben, damit wir das klären könnten und sie würde sie Quinn weiter geben, damit er ihr verzeihen würde. Dann hätte ich ganz schnell ein Problem gehabt.
Ich konnte es noch nicht wirklich glauben. Ich hatte hier mein eigenes Haus, für das ich bald zahlen konnte, würde mir einen Job besorgen und dann hatte ich ein Zuhause. Es tat mir zwar weh so weit weg von meiner Mutter und allem zu sein, aber es kam für mich nicht in Frage zurück zu gehen. Nicht im Moment. Was war, wenn das Visum auslief und ich kein neues bekam sah ich dann. Wie ich an meine Papiere kommen sollte war erstmal ein wichtigeres Problem, aber das wollte Arthur mit mir lösen. Doch nicht mehr heute, denn heute wollte ich einfach Ruhe haben. Da es schon dämmerte, beschloß ich nur schnell etwas zu essen und mich dann ins Bett zu legen. Ich war müde und ko, der Tag war viel zu anstrengend.
Ich hatte mir den Wecker auf 8:00 gestellt, damit ich gar nicht erst anfangen konnte zu faulenzen. Doch den Wecker brauchte ich nicht, denn es war nicht ganz 8:00 Uhr, als es an der Tür klingelte. Wer konnte das so früh sein? Eigentlich nur Arthur, denn wer wusste sonst wo ich wohnte? Also zog ich mir einen Bademantel über, den ich im Bad gefunden hatte, und machte die Tür auf.
Natürlich stand dort Arthur. Er wackelte mit einer Tüte vor meiner Nase aus der es nach frischen Brötchen roch.
„Morgen Amelia. Ich hoffe du hast gut geschlafen?“
„Ja, wunderbar. Arthur, das Haus ist ein Traum“
„Das freut mich! Ich hab heute frei, da dachte ich, ich hole uns ein paar Brötchen und etwas Marmelade und komme mal vorbei. Immerhin wollten wir ja heute deine Sachen holen, uns um deine Papiere kümmern und einen Job suchen, oder?“
„Langsam Arthur! Ich bin gerade erst aufgestanden. Aber komm rein! Gibt es hier eine Kaffeemaschine?“
„Klar, in der Küche! Ich mach uns Kaffee, du zieh dich erstmal an“
„Ja, na klar... bin schon weg“
Ich rannte die Treppe rauf ins Schlafzimmer und zog schnell die Sachen von Gestern an und machte mein Bett. Als ich wieder runter kam, hatte Arthur den Tisch gedeckt und Kaffee gekocht.
„Das riecht lecker“
„Croissants und Himbeermarmelade“
„Arthur du verwöhnst mich!“
„Sag das nicht Valerie, sonst will sie das auch immer haben“
„Keine Sorge... nicht, dass ich das noch teilen muss“ Es tat gut, dass ich mit Arthur etwas rumalbern konnte.
„Also Amelia, bist du bereit?“
„Wofür?“
„Deine Sachen zu holen... Zu Eric zu fahren und wahrscheinlich Jessica zu begegnen“
„Eigentlich nicht... Mir wäre es lieber, ich wüsste sie ist nicht da. Aber ich gebe nicht zu, dass sie gewonnen hat und kneife! Ich komme mit dir mit und sie soll nicht merken, dass ich Angst hab“
„So will ich dich hören! Wenn wir das erledigt haben, können wir ja hier etwas für dich ein und umräumen, wie es dir gefällt. Heute Abend hast du einen Termin im Beautysalon!“
„Warum das?“
„Ich habe dir doch gesagt, ich beschaffe dir einen Job!“
„Aber ich kann doch noch kein Wort Französisch. Was soll ich denn da arbeiten?“
„Im Moment wirst du wohl nur putzen können...“
„Das wäre ja toll, naja... nicht toll... Aber ich hätte wirklich einen Job?“
„Ja, wenn wir dann noch deine Papiere bekommen!“
„Achso... Hier, ich hab Gestern noch mit meiner Mutter telefoniert... Ich hoffe es stört dich nicht? Ich geb dir das Geld!“
„Mach dir da keinen Kopf, das kriegen wir hin! Wie geht es ihr denn?“
„Ihr geht es gut... Sie hatte sich natürlich Sorgen gemacht, aber jetzt ist sie beruhigt... Auch wenn sie will das ich nach Hause komme! Das habe ich aber erstmal nicht vor... Und weißt du was?“
„Was?“
„Quinn hat meine Schwester verlassen! Weil sie ihn so genervt hatte, mit dem was ich ihr erzählt hatte, da hat er sie einfach sitzen gelassen!“
„Oh... und jetzt?“
„Keine Ahnung... Sie gibt mir die Schuld, mal wieder... Ich hätte das alles ja so geplant! Na klar, weil ich mir sowas auch ausdenke, nur um die Beziehung meiner Schwester zu ruinieren! Naja, jedenfalls Quinn ist weg, niemand weiß wo er ist!“
„Aber es weiß auch niemand das du hier bist, oder?“
„Nein, ich habe es nicht einmal meiner Mutter erzählt“
„Gut... kannst du deine Mutter fragen, ob sie sich um die Papiere kümmern kann?“
„Schon geschehen, ich muss sie nur nachher nochmal anrufen!“
„Super, dann können wir ja los. Bist du bereit?“
„Nein, aber was solls...“
Arthur war wieder mit seinem blauen Van da. Schade, Jessicas Gesicht hätte ich zu gern gesehen, wenn wir mit Arthurs Oldtimer angekommen wären. Doch Jessica war anscheind eh nicht zu Hause, denn ich sah sie nirgends.
„Amelia, da bist du ja! Ich habe mich schon Sorgen gemacht“ Eric kam gleich aus dem Haus, kaum das wir vorfuhren.
„Ach, echt Eric? Ich dachte du wärst zu beschäftigt damit, mit Jessica das Haus neu einzurichten!“
„Wieso sollte ich das tun?“
„Ihr wart doch Gestern in Avignon Möbel kaufen, oder? Wohnt sie jetzt nicht bei dir?“
„Doch waren wir... Ja sie wohnt jetzt hier! Ich hab mit ihr geredet und ihr gesagt, dass sie so nicht mit dir umgehen kann!“
„Und was soll sich ändern? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich hier bleibe, oder? Ich wohne in Arthurs Mietshaus und werde mir einen Job suchen!“
„Du wohnst bei Arthur?“
„Ja, in meinem Haus am Strand Eric. Ich finde es auch besser, wenn Amelia nicht mehr bei dir wohnt. Jessica hat schon genug angerichtet, hast du eine Ahnung wie fertig Amelia wegen ihr war?“
„Warst du?“
„Ja... Aber das interessiert dich ja eh nicht, oder?“ Ich war kurz davor wieder zu weinen, doch dieses Mal wollte ich standhaft bleiben. Ich war so sauer auf Eric. „Ich will nur meine Sachen mit Arthur holen, dann sind wir wieder weg!“
„Aber warum? Amelia, wir können das doch bestimmt regeln! Was hat Jessica denn gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so gemein zu dir war!“
Und wie auf Kommando kam Jessica gerade angefahren. Sie hatte Erics roten Kombi und als sie uns sah, setzte sie ihr freundlichstes Lächeln auf.
„Hallo Arthur, lange nicht mehr gesehen! Amelia, Schätzchen, wir haben uns schon Sorgen gemacht!“ Jessica lächelte mich an, war die Freundlichkeit in Person und schien wie ausgewechselt. Doch ich glaubte ihr nicht. Das war alles nur Show für Eric, an den sie sich gleich kuschelte. Ja, den Wink mit dem Zaunpfahl hab ich verstanden, danke.
„Ich habe mir ein Haus gesucht und bin gleich da geblieben. Du hast mir ja gestern zu verstehen gegeben, ich bin hier nicht mehr erwünscht! Wir holen also nur meine Sachen, dann hast du deinen Willen und hast Eric für dich allein!“ Ich kochte so vor Wut!
„Aber wie kommst du darauf? Ich würde nie einer Freundin von Eric was böses wollen. Kommt,gehen wir rein. Amelia, willst du wirklich ausziehen?“
„Ja, will ich. Und glaub ja nicht, ich durchschau dein Spiel nicht Jessica. Du brauchst nicht so nett zu tun, ich habe nicht vergessen wie du Gestern warst! Kein Mensch ändert sich über nacht!“
„Aber, aber... Du hast mich falsch verstanden. Kommt rein, deine Sachen sind noch oben Amelia!“
„Danke!“
Ich ging gleich die Treppe hoch, Jessica verschwand im Bad.
„Eric, wieso bist du zurück zu Jessica?“
„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich... Es ist einfach so, ich liebe sie. Ich kann es nicht ändern! Ich brauche sie!“
„Du bist bekloppt! Sorry, aber es ist wahr! Jessica nutzt dich nur aus und das weißt du! Sie will nur eins, Geld! Und Macht...“
„Das habe ich beides nicht... nicht mehr! Gut, das Erbe habe ich noch! Aber mehr nicht, ich habe alles abgelehnt! Das weiß sie!“
„Sie weiß aber auch, das du mit 31 offiziell Nachfolger von deinem Großvater wirst, Erbe hin Erbe her!“
„Woher weiß sie das? Ich habe es ihr nie erzählt!“
„Keine Ahnung, mir hat sie es mal erzählt. Das sie sich keine Sorgen macht, weil du ja so oder so später mal reich sein wirst!“
„Das glaube ich nicht! Sieh sie an Arthur! Sie ist ganz anders! Sie hat sich geändert!“
„Nein, das weißt du Eric! Soll ich dir erzählen, wie sie mit Amelia umgegangen ist?“
„Amelia ist nur eifersüchtig!“
„Das wundert dich?“
„Nein, aber das ist kein Grund so etwas zu erfinden!“
„Warum sollte sie das tun? Sie macht genug durch und hat keinen Grund soetwas zu erfinden! Das ist genau wie bei ihrer Sschwester! Wie kann man nur so ignorant sein?“
„Ihre Schwester?“
„Ja, sie erinnert sich wieder!“
„Erzähl“
„Interessiert es dich wirklich?“
„Ja, natürlich! Ich mag Amelia!“
„Trotzdem bist du bei Jessica...“
„Hör auf, ja? Akzeptier es! Ich habe ihr noch eine Chance gegeben!“
„Ja, aber erzähl Amelia nicht, das du weißt was los ist, ja? Und red nicht mit Jessica darüber!“
„Ja, ist ok... also?“
Arthur erzählte Eric von der Hypnose und den Erinnerungen, während ich in meinem Zimmer meine Sachen zusammen suchte.
„Hey Schätzchen, du glaubst doch nicht, dass du Eric und mich auseinander bringen kannst, oder?“ Jessica stand in der Tür und sah mir zu.
„Nein, das habe ich nicht vor. Mir ist egal, was er macht! Soll er sich doch von dir verarschen lassen!“ Ich hatte Schiss, ich wusste nicht, wozu Jessica in der Lage war, aber ich wollte mir auch keine Blöße geben.
„Warum sollte ich ihn verarschen?“
„Weil du eine Show abziehst sobald er in der Nähe ist!“
„Ach das... Das ist nur... Ich habe versprochen netter zu werden!“
„Du kannst nett sein?“
„Manchmal! Aber damit das so bleibt, komm uns nicht mehr besuchen, sonst bin ich dann nicht mehr so nett!“
„Du bist nett zu mir?“
„Vorerst ja. Immerhin scheint Eric dich zu mögen, und wenn ich es nicht tue wird es für mich nur schwieriger! Aber im Moment ist er ja nicht da! Also pack schnell deine Sachen und dann verschwinde!“
„Wie nett“
„Ja, nicht wahr? Ich bin dann mal wieder unten bei Eric. Beeil dich, ich habe heute noch etwas besseres zu tun, als auf dich zu warten“ Damit ging sie wieder.
Jessica war wirklich eine blöde Kuh. Ich wusste das sie nicht so nett war, wie sie vorhin getan hatte als Eric da war. Er sollte also nicht wissen, wie sie wirklich war. Meinetwegen, ich würde es ihm nicht erzählen. Für mich war das alles beendet, ich hatte einen Plan und der funktionierte auch ohne Eric. Ich packte fertig, rief Arthur damit er mir beim tragen half und nach nicht einmal einer halben Stunde war alles gepackt. Meine Töpfermaschine war auseinander gebaut im Kofferraum und die Nektarmaschine hatte ich einfach stehen gelassen. Das war ein Geschenk von Eric, das konnte er ruhig behalten.
Gerade als ich einsteigen wollte tauchte Eric neben mir auf.
„Geh nicht“
„Doch Eric. Ich bleibe nicht mit dir und Jessica unter einem Dach!“
„Aber sie ist doch wirklich nett geworden!“
„Zu dir vielleicht!“
„Ich kann dich nicht überzeugen, oder?“ Er sah richtig traurig aus.
„Nein, kannst du nicht. Und tu mir einen Gefallen, ruf mich erstmal nicht an. Ich muss einiges klar bekommen, ehe ich die Kraft hab mich wieder mit ihr anzulegen.“
„Das sollst du doch gar nicht! Aber du bist meine Freundin...“
„Wenn ich das bin, gib mir Zeit!“
„Ok, das mache ich! Wenn du hilfe brauchst, sag bescheid. Ich bin da!“
„Danke, aber ich hab ja noch Arthur!“ Ich drehte mich zu ihm, da er schon im Auto saß, „Arthur, lass und los!“
„Ja, alles klar. Eric, wir sehen uns an der Arbeit“
„Bis dann“
Wortlos stieg ich ein und wir fuhren los.
„Ging es?“ Arthurs Frag riss mich auf meinen Gedanken.
„Ja, halb so schlimm. Noch ein paar Drohungen von Jessica als ich am packen war, aber nichts schlimmes!“
„Gut. Sie ist echt eine falsche Schlange!“
„Ja, das ist sie. Und er bemerkt es nicht!“
„Er wird es, glaub mir Amelia. Vielleicht nicht Morgen, aber er wird es!“
„Glaubst du das echt?“
„Ich hoffe es...“
Am Haus angekommen luden wir alles aus. Die Töpfermaschine kam in die Garage, da ich eh kein Auto hatte und meine Klamotten in das Schlafzimmer. Mehr hatte ich nicht, deswegen waren wir schnell fertig.
„Ich ruf mal meine Mutter an, wegen den Papieren“
„Ja mach das. Ich muss nur kurz nach Hause, Jake von der Schule abholen!“
„Ach, sie sind wieder da?“
„Ja, Gestern Abend gekommen. Valerie muss heute wieder arbeiten und Jake hatte den ersten Schultag.“
„Du warst nicht dabei?“
„Einschulung war schon! Das war ganz offiziell!“
„Achso, dann ist ja ok... Ich dachte schon!“
„Nein, keine Sorge!“
„Gut, dann bis nachher!
Arthur fuhr davon und ich stand allein wieder im Haus. So schön das auch war, an das alleinsein muss man sich auch erstmal gewöhnen. Aber ich hatte etwas vor.
„Bodescu“
„Hallo Mama“
„Amelia, schön von dir zu hören. Wie geht es dir?“
„Ganz gut. Warst du beim Rathaus Mama?“
„Ja, war ich. Sie sagen, das geht nicht, du müsstest vorbei kommen. Alles, was ich bekomme, ist ein vorläufiger Ausweis, damit du einreisen kannst! Mehr nicht...“
„*******“
„Kind“
„Sorry Mama... Das ist doch bescheuert!“
„Amelia“
„Sorry“
„Schon gut. Ich werde dir den Vorläufigen Ausweis besorgen und zuschicken. Du musst her kommen, da gibt es keine andere Möglichkeit.“
„Hm.. Sieht so aus“
„Dafür brauche ich aber eine Adresse, beziehungsweise das Rathaus braucht sie.“
„Kannst du mir die Telefonnummer geben? Dann kläre ich das mit denen direkt ab“
„Du willst wirklich nicht, dass wir wissen wo du bist, oder?“
„Nein, im Moment noch nicht...“
„Ach Kind!“
„Mama, bitte... Das war alles ein bisschen viel! Ich brauche jetzt einfach Abstand!“
„Ist ok, ich geb dir die Nummer!“
„Danke“
Ich notierte mir die Nummer, versprach mich den nächsten Tag zu melden und legte auf.
„Rathaus Shreveport, wie kann ich Ihnen helfen?“
„Bodescu hallo. Ich rufe an, weil ich einen Ersatzausweis benötige.“
„Eine Sekunde, ich verbinde Sie mit einem Mitarbeiter“
„Danke“
Dann kam Warteschleifenmusik, nach fast einer Minute nahm endlich jemand ab.
„Smith, wie kann ich Ihnen helfen?“
„Bodescu. Ich brauche einen Ersatzausweis“
„Dann kommen Sie am besten vorbei und wir machen alles fertig Frau Bodescu“
„Das ist schlecht... Ich sitze in Frankreich fest“
„Oh... hm... Dann, haben sie ein aktuelles Bild von sich?“
„Nein, aber das kann ich besorgen!“
„Dann schicken sie es uns zu und wir kümmern uns um den Ausweis. Er wird dann für sie am Flughafen hinterlegt“
„Das geht?“
„Ja. Alles was wir brauchen ist ein Foto von ihnen und ihre Geburtsurkunde zur Bestätigung. Dann schicken wir ihnen einen Vorläufigen Ausweis zum Flughafen, den können sie dort abholen und sie können nach Hause.“
„Geburtsurkunde?“
„Ja, da sie keinen alten Ausweis haben“
„Schlecht“
„Wieso?“
„Habe ich nicht“
„Ihre Eltern?“
„Muss ich meine Mutter fragen.“
„Machen Sie das. Sie können mir aber schonmal die Tage ein Foto per Email schicken und die Daten, wo sie zuletzt gewohnt haben, wo sie den Ausweis abholen wollen und wann sie dann hier sein werden, damit der Ausweis pünktlich bei ihnen ist!“
„Danke, vielen Dank. Ich kümmere mich um die Geburtsurkunde!“
„Das ist gut Frau Bodescu. Ohne die, können wir ihnen keinen neuen Ausweis ausstellen“
„Ich werde es sofort erledigen. Danke Herr Smith, ich schicke ihnen die Daten zu“
„Wiedersehen Frau Bodescu“
„Wiedersehen Herr Smith“
Ich rief gleich nochmal bei meiner Mutter an.
„Bodescu“
„Hallo Mama, ich bins nochmal. Ganz kurz, hast du meine Geburtsurkunde noch?“
„Ja, irgendwo muss sie sein,warum?“
„Ich brauche sie, wegen meinem Ausweis...“
„Soll ich sie dir zuschicken?“
„Nein, ich glaube es ist ok, wenn du sie einfach zum Rathaus bringst. Ein Herr Smith weiß bescheid, ihm kannst du sie einfach geben...“
„Mach ich Kind.“
„Danke Mama, ich rufe dich wieder an“
„Bis dann mein Kind"
Das war erledigt, brauchte ich nur noch ein Foto. Muss ich mal Arthur fragen, wo ich hier Fotos her bekomme. Wenn er wieder da war, musste ich ihn auch gleich einmal fragen, ob er nicht mit kommen kann. Allein nach Shreveport fliegen hatte ich keine Lust. Der Job musste wohl auch erstmal warten, wenn ich erstmal nach Hause fliegen musste, da ich keine Zeit hatte um die Sprache zu lernen, ausserdem wird es noch ein paar Tage dauern, bis der Ausweis hier ist.
Da Arthur noch nicht wieder da war, beschloß ich etwas an meinen Skultpuren zu arbeiten. Fernsehen war für mich sinnlos, ich verstand eh nicht was die von mir wollten. Ich brauchte mal ein paar DVDs. Aber im Moment hatte ich sowieso genug zu tun. Nicht nur meine Papiere besorgen, sondern auch ein bisschen Geld zu verdienen. Der Flug musste bezahlt werden, der Ausweis würde auch einiges kosten und Arthur wollte ich auch nicht weiter ausnutzen. Da ich aber davon ausging, dass der Job noch etwas auf sich warten lassen musste, wollte ich am Wochenende meine Skulpturen verkaufen. Ich hatte mal erfahren, dass einmal im Monat Flohmarkt ist in Les Angles und dieses Wochenende war es wieder soweit. Ich hatte das Plakat gesehen, auch wenn ich nicht wusste was *
marché aux puces * hieß, doch ich hatte es irgendwie vermutet. Die Bilder hatten dann den Rest erklärt. Ich bastelte gerade als es klingelte. Das war garantiert Arthur, wer auch sonst? Doch ich täuschte mich. Vor der Tür stand eine Frau. Kurze rote Haare, schick gekleidet. Vielleicht Valerie? Arthurs Frau?
„Ja?“
„Hallo, ich bin Valerie. Arthur schickt mich. Er sagt, ich soll Ihnen helfen. Sie wollen Französisch lernen?“
„Ja genau. Schön sie kennen zu lernen Valerie. Aber sagen sie ruhig du. Kommen Sie rein, möchten sie etwas Kaffee? Ich war gerade dabei eine neue Skulptur zu basteln.“
„ Gerne, dann kannst du auch du zu mir sagen. Einen Kaffee nehm ich gern. Sind sie denn gut? Darf ich deine Skulpturen mal sehen?“
„Wenn du versprichst nicht zu lachen, zeig ich sie dir später. Erstmal einen Kaffee, dann kannst du mir tatsächlich helfen“
„Gerne, wobei?“
„Ich brauche Fotos für meinen neuen Ausweis. Wo krieg ich hier so schnell wie möglich welche?“
„Im Zentrum bekommst du welche, wir haben einen kleinen Fotoladen. Nicht gerade billig, aber gut. Wenn du willst, können wir nachher gleich hinfahren und welche machen lassen.“
„Super, danke Valerie“
„Kein Thema, ich gehe gern einkaufen. So komme ich auch mal wieder dazu.“
Wir redeten noch über dies und das, ich zeigte Valerie meine Skulpturen und dann fingen wir an etwas Französisch zu lernen. Wir saßen gerade am Tisch, als Arthur vorfuhr. Zusammen mit Jake kam er zum Haus. Ich machte dir Tür gleich auf und Jake rannte gleich an mir vorbei.
„Nicht so hastig kleiner Mann“
„Mach dir nichts draus Amelia, Jake musste mal ganz dringen ins Bad. Hattet ihr einen schönen Tag?“
„Ja, deine Frau ist toll. Sie mag sogar meine Skulpturen. Das sagt doch schon was“
„Sie sind aber auch toll! Schatz, ich wollte mit Amelia nachher nochmal ins Zentrum Fotos machen lasse für ihren Ausweis!“
„Ach, der kommt? Sie können ihn schicken?“
„Nein. Ich muss nach Amerika fliegen. Die Fotos sind erstmal für den vorläufigen Ausweis. Damit ich überhaupt hier weg komme“
„Du musst hin fiegen? Wann?“
„Weiß noch nicht... Erstmal warten, bis der Vorläufige hier ist. Der kommt direkt an den Flughafen. Ich denke mal nächste Woche.“
„Kommst du klar?“
„Ich weiß es nicht... Mir ist es nicht geheuer allein zu fliegen, aber ich habe kaum eine andere Wahl...“
„Nein, ich kann nicht mitkommen, ich muss arbeiten...“
„Aber ich könnte doch!“ Valerie strahlte bei der Idee
„Schatz, musst du nicht in der Schule sein?“
„Naja, eine Woche...ich habe im Moment sowieso keinen Unterricht, nur Projekttage, da kann ich auch mal ein paar Tage fehlen. Ich muss mal raus, Paris war ja ganz schön, aber Amerika wäre ja mal was anderes... Und wenn sie mich in der Schule brauchen, bin ich schnell wieder da... Ausserdem wäre es für Amelia einfacher wenn sie nicht allein fliegen müsste...“
„Stimmt, ich würde mich freuen!“
„Ok, ich schaffe es auch mal ein paar Tage allein mit Jake! Ohne euch Mädels“
„Na danke Schatz! So, Amelia, lass uns los... Arthur, du könntest doch in der Zwischenzeit...Amelia, muss noch was gemacht werden?“
„Nein, eigentlich nicht. Ausser du hast Lust den Pool zu säubern!“
„Kann ich machen, Jake hilft mir bestimmt gern wenn er dann mal reinspringen darf!“
„Klar“
Also machte ich mich mit Valerie auf den Weg ins Zentrum um Fotos zu machen.
„Sag mal Valerie, hast du Ahnung wie ich das Bild dann per E-Mail verschicken kann?“
„Wir haben einen Scanner zu Hause, das können wir gleich auf dem Rückweg machen.“
„Super, können wir auf dem Rückweg gleich am Flughafen vorbei? Dann können wir nach einem Flug gucken, damit das Rathaus weiß wann der Ausweis da sein muss!“
„Klar, dann müssen wir aber bis nach Avignon. Können wir aber machen!“
„Super“
Es war schon dunkel als Valerie und ich wieder zu Hause ankamen.
Arthur hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und Jake spielte an meinem PC irgend ein PC Spiel.
„Da seit ihr ja wieder! Was habt ihr so lange gemacht?“
„Oh, wir waren noch in Avignon am Flughafen und haben gleich Amelias Bild eingescannt!“
„Avignon?“
„Ja, wir fliegen nächsten Donnerstag nach Shreveport. Kommen dann am Montag wieder!“
„Oh, ein Wochenende in der Freiheit?“
„Ja Schatz, ein Wochenende an dem du machen kannst was du willst“
„An dich denken und dich vermissen!“
„Schleimer“
„So, zeig mal deine Fotos“
„Nein Arthur... Du lachst nur!“
„Wieso sollte ich das machen?“
„Weil es Ausweisbilder sind und sie aussehen wie Knastbilder...“
„Los“
„Nagut“
„Wow, Amelia die sind doch toll!“
„Hm... Für den Ausweis reicht es... Ich schicke noch schnell die E-Mail ab, dann haben wir es für heute geschaft“
„Nicht ganz“
„Was denn noch?“
„Du wolltest doch im Beautysalon vorbei, wegen deinem Job“
„Ach stimmt ja... Das ist jetzt natürlich...“
„Keine Sorge, ich habe schon angerufen... Den Mittwoch wenn du wieder da bist kannst du dort mal vorbei gehen und dich vorstellen!“
„Super, danke Arthur“
„Hey Schatz, was hältst du davon wenn wir für uns alle Pizza bestellen? Kochen ist schon so spät, Jake soll auch nicht mehr so lange wach bleiben... Wir können doch Pizza essen und dann nach Hause, oder?“
„Gute Idee... Amelia? Lust auf eine Pizza?“
„Klar“
„Jake, si tu voulais manger une pizza?“
„Oui mama“
„Gut, dann bestell ich eine. Mit Peperoni? Oder Thunfisch?“
„Beides wäre toll“
„Ok, mache ich“
Als die drei dann später nach Hause gingen, war ich wirklich froh endlich mal meine Ruhe zu haben.
„Amelia, ich rufe dich nochmal an. Wegen Samstag, wir können dir helfen wegen dem Flohmarkt!“
„Ja, gerne. Ich kann Hilfe gebrauchen. Ich rufe Freitag morgen nochmal an.“
„Gut, dann gute Nacht“
„Gute Nacht ihr lieben“
Ich ging gleich ins Bett, ohne mich noch um irgendetwas zu kümmern.
Die nächsten Tage verliefen ruhig. Ich bekam einen Anruf vom Flughafen, dass mein Ausweis da war, die Bestätigung von der Fluggesellschaft, dass der Flug gebucht wurde und wir 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein sollten und ich bekam jede Menge Skulpturen fertig. Ausserdem klärte ich es noch ab, dass wenn ich schon mal in Amerika war, auch mein Führerschein und Reisepass fertig waren. Alles was ich halt so brauchte. Von Eric hatte ich nichts mehr gehört, dafür kam Valerie jeden Abend vorbei und übte mit mir eine Stunde Französisch. Meist war Jake noch dabei, der dann ganz begeistert an meinem PC hing.
Am Freitag klärte ich dann alles mit Arthur und Valerie, da sie mir helfen wollten. Samstag 6:00 Uhr standen die beiden vor meiner Tür, den Van vor die Garage geparkt und fertig zum einladen.
„Morgen ihr zwei“
„Morgen Amelia. Bereit? Der Van ist bereit, wir haben was zu Essen für den Tag eingepackt und eine kleine Kasse für dein Geld. Ach, ein bisschen altes Spielzeug von Jake, dass er los werden wollte. Das können wir gleich mit verkaufen“
„Super, dann lasst uns mal einpacken!“
Wir packten alles ein und es ging los... Wir bekamen einen guten Stand, bauten alles auf und machten es uns bequem. Es war mittlerweile 7.30 Uhr und um 8:00 Uhr sollte es los gehen. Die ersten Besucher waren schon da und begutachteten was es so gab. Das kannte ich noch von zu Hause. Die meisten kamen schon früh, um das Beste zu bekommen. Der Tag verging, ich verkaufte und machte ein wenig Geld. Meine Skulpturen waren richtig beliebt, was für mich ein riesen Kompliment war.
„Hey Schatz, ist das nicht dein Bruder da drüben? Lestat?“
„Oh ja, stimmt! Hey, Lestat! Hey, hier sind wir!“ Valerie winkte einem jungen Mann zu, der gerade von der anderen Straßenseite kam. Ich drehte mich um, um zu sehen wem sie zurief. Das war ihr Bruder? Er sah ihr gar nicht ähnlich hatte hellere Haut und Locken.
„Bonjour Cheri! Ich wusste gar nicht, das du mit Arthur hier bist.“
„Wir helfen einer Freundin. Das ist Amelia, sie hat all die Skulpturen hier gemacht. Amelia, das ist Lestat mein Bruder aus Paris! Was machst du hier?“
„Ich wollte euch besuchen, bin aber viel zu früh hier gewesen. Ich wollte euch nicht aus dem Bett klingeln, deswegen bin ich erstmal hier her!“
„Ich freu mich dich zu sehen!“ Valerie sprang ihm in den Arm, während ich mir blöd vorkam, da ich kein Wort verstand, von dem was sie besprachen. Ich hatte nur meinen Namen gehört, und reagiert. Valerie hatte ihren Bruder noch für mich auf Englisch vorgestellt, doch gleich wieder auf Französisch weiter geredet.
„Du kommst also aus Amerika?“ Ich erschrack, denn ich hatte nicht mitbekommen, das Lestat auf einmal mit mir redete.
„Ja, aus Shreveport. Eine kleine Stadt im Süden.“
„Cool, dann kann ich ja mal mein Schulenglisch aufbessern!“
„Ich helf dir gern!“ Was für eine blöde Unterhaltung, aber ich wusste nicht wirklich worüber ich sonst mit ihm reden sollte.
„Wunderbar. Willst du heute Abend nicht zu Arthur und Valerie kommen? Ich wollte etwas kochen... Hey Valerie, stört es dich, wenn Amelia auch kommt?“
„Nein, sie kann gerne vorbei kommen. Wir müssen eh noch etwas für den Flug planen!“
„Flug?“
„Ja, wir fliegen nach Amerika am Montag!“
„Oh ha, Mädelsausflug!“
„Das hat Arthur auch schon gesagt!“
„Alles klar, dann lasse ich euch mal wieder allein. Ich muss noch einkaufen! Valerie, gib mal deinen Schlüssel, sonst sitz ich vor der Tür!“
„Unsinn, Jake ist zu Hause. Aber hier... Arthur hat ja auch noch einen! Bis nachher dann! Und denk dran, kein Fleisch!“
„Ja, ich weiß! Bis nachher... Ich freu mich Amelia!“
„Ja...“
„Hey, Amelia... Ist mein Bruder nicht süß?“
„Er sieht definitiv gut aus, ja. Aber ich will im Moment wirklich nichts von Männern wissen!“
„Kann ich verstehen, aber Freunde kann man immer gebrauchen! Er ist Anwalt, solltest du dir warm halten!“
„Hey Schatz, hör auf Amelia zu verkuppeln. Sie ist bereit, wenn sie bereit ist... Ihr fliegt erstmal nach Amerika und kümmert euch um ihre Unterlagen. Und dann... dann können wir den Rest auf die Reihe bekommen! Und halte sie nicht für so oberflächlich, dass sie ihn nur mögen könnte weil er Anwalt ist“
„Danke Arthur“ Ich war froh, denn ich und ein Mann? Nein, das wollte ich im Moment wirklich nicht. Bis jetzt hatte das nur Ärger bedeutet.
Nach 4 Stunden war es so ruhig, dass wir beschlossen den Rest einzupacken und zu fahren. Ich hatte nur 3 Skulpturen übrig, von Jakes Spielzeug war so gut wie alles weg. Es war ein erfolgreicher Tag. Das Geld für den Flug und die Papiere hatte ich zusammen, also konnte es los gehen. Nur noch der Abend bei Arthur und Valerie mit Lestat stand noch bevor. Wir waren auf dem Weg nach Hause, erstmal zu mir, denn ich wollte mich noch schnell zurecht machen bevor wir zum Essen bei Arthur und Valerie kamen.