Politik und Zeitgeschichte

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Das liegt am kompletten politischen System in den USA. Das System wurde seinerzeit ja 1776 entworfen und zu der Zeit gab es Parteien im heutigen Sinne ja noch nicht, weshalb es auf Einzelpersonen basiert. Ebenso stammt aus der Zeit ja auch noch der Wahldienstag (Sonntags Kirche, Montag anreise, Dienstag Wahl). Auch die Wahlmänner stammen noch aus der Zeit, da jeder Bundesstaat ja extrem viel Rechte hat, zB die MwSt darf jeder für sich festlegen, oder die Einkommenssteuer auch. Und jeder Bundesstaat darf selbst bestimmen, wie die Wahlmänner auf die Kandidaten verteilt werden, die meisten nutzen dabei The-Winner-Takes-It-all, ausgenommen Maine und Nebraska, wo es pro Kongressbezirk einen Wahlmann gibt zzgl. 2 für den Bundesstaatsieger (weshalb Trump in Maine einen Wahlmann bekommen hat).

Ein ähnliches System hat sich dann letztlich auch innerhalb der "Parteien" herausgebildet, wobei das keine Parteien im europäischen Sinne sind, sondern mehr lose Zusammenschlüsse. Wie es da dann im Kongress abgeht sieht man in House of Cards (1. Staffel) recht gut, als Underwoo da die Gesetze durchbringen muss. Dadurch hat sich dann auch letztlich das 2-Parteien-System in den USA gebildet, da es eben immer um Einzelpersonen ging.

Und das Clinton und nicht Sanders zum Demokratischen Kandidaten ernannt wurde, hat auch wieder andere Gründe. Die Republikaner hatten kaum Superdelegierte, die beim Parteitag frei entscheiden durften, sondern fast nur gewählte Delegierte von den Vorwahlen. Und Trump gewann eben die meisten Vorwahlen. Bei Clinton gings rein nach den Wahlergebnissen ziemlich gleich aus, das Problem war dabei jedoch, dass der demokratische Parteitag eben zu einem Drittel aus Superdelegierten bestand, bei denen Clinton eben die besseren Argumente hatte, da sie ja zum Etablishment gehört und eine lange bundespolitische Vergangenheit hat.

Beide Parteien hatten aber gemein, dass sie in den meisten Bundesstaaten ebenfalls das The-Winner-Takes-It-All-Prinzip hatten, wodurch es eben reichte, dass die Kandidaten die meisten Stimmen hatten, um alle Delegierte des Staates zu bekommen. Ein paar Ausnahmen gabs, aber die sind in der Regel nicht Wahlentscheident. Dazu kommt, dass die Kandidaten auch frühzeitig ihre Kampangen beenden, wenn sie merken, dass sie keine Chancen mehr haben. So ein US-Präsidentschafts-Wahlkampf kostet eben gerne mal 50 Mio. USD oder mehr.
 
Ich bin gestern auf einen sehr interessanten Aspekt hingewiesen worden: Die Zahl der republikanischen Wähler ist ggü. 2012 nicht gestiegen. Es haben vielmehr 860.000 weniger Menschen Trump gewählt als vor 4 Jahren Romney und ungefähr genau so viele wie McCain 2008. Aber Hillary hat gegenüber Obama 2012 5,4 Mio. Wähler verloren. Und gegenüber 2008 sind es sogar 9,0 Mio. Mit anderen Worten: Hillary hat vor allem verloren weil sie nicht in der Lage war die gleiche Wahlbegeisterung zu erzeugen wie Obama. Interessant ist, dass die "Third-Parties" von 1,8 (2008) über 2,2 (2012) auf 6,0 (2016) gestiegen sind. Selbst wenn man annimmt, dass diese Wanderer von 3,7 Mio. alles potentielle Demokraten waren (was ich insbesondere bei den Libertarians nicht glaube), dann verbleiben mindestens 1,6 Mio. an demokratischen Wählern die gesagt haben: Wegen Hillary geh ich nicht zur Wahl.

Was liest man nun aus dem ganzen?
Einschränkung vorab: Natürlich sind die Wähler 2012 nicht die gleichen 2016. Es kann auch sein, dass Trump 5,0 Mio. neue Wähler angesprochen hat und im Gegenzug 5,0 Mio. republikanische Stammwähler gesagt haben: Ich bleibe lieber zu Hause. Aber so extrem war es vermutlich nicht.

Meine Interpretation: Es sagt mir zum einem, dass es keinen Shift in den USA gegeben hat, d.h. das die USA konservativer geworden sind. Vielmehr waren die Republikaner eher in der Lage ihr Wählerpotential abzurufen, aber die wichtige Botschaft: Es ist kleiner als das der Demokraten. Das lässt für die Zukunft hoffen.
 
Es wird noch andere Kandidaten geben, die Linke will einen eigenen aufstellen, ich hab was von dem Fernsehrichter Holt gehört(das kommentiere ich mal nicht), ich weiß aber nicht mehr, welche Partei ihn genannt hat. Die Grünen überlegen noch ob sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Es wird halt so ausschauen, dass Steinmeier wohl gewinnen wird, egal wieviel sonstige Kandidaten sich um das höchste Amt bewerben wollen, wenn SPD/CDU und CSU sich einig sind, haben sie die nötige Mehrheit um ihren Kandidaten durchzuboxen.
Wobei ich mich jetzt einfach mal als großer Steinmeiersympathisant oute. Ich halte den Mann sowohl menschlich als auch als Staatsmann für sehr geeignet als Bundespräsidenten, eine gute Wahl für mich.
 
Nun eure Verfassung sieht nun mal die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung vor. Es ist halt nicht vorgesehen, dass das Volk hier unmittelbar mitzureden hat. Und wenn SPD und CDU/CSU den Kandidaten unterstützen, ist es wohl auch ziemlich gelaufen. Da kann man den Medien keinen Vorwurf machen, das ist einfach realistisch.
Ob ich diese Vorgehensweise nun gut finde oder nicht, ist ein anderes Thema. Aber wenn es dir nicht passt, könntest du ja eine Verfassungsänderung vorschlagen.
 
Dass sich daran so schnell nichts ändert, ist mir bewusst. Aber es ist die einzige Möglichkeit das zu ändern. Also muss man diesen Weg gehen, wenn man das möchte, so beschwerlich er auch ist.

Du hast gut reden :lol: Von den etablierten Parteien hat das niemand im Programm, glaube ich. So weit ich weiß, lediglich die AfD :(

VG :hallo:
 
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Ich finde es auch viel besser wie es in Österreich geregelt ist und wirklich Volkeswille entscheidet, aber soviel Demokratie haben wir bei uns leider nicht.
 
Ich finde es auch viel besser wie es in Österreich geregelt ist und wirklich Volkeswille entscheidet, aber soviel Demokratie haben wir bei uns leider nicht.

Nun ja, es gibt ja einen Grund warum der Bundespräsident nicht direkt vom Volk gewählt wird.
Die Macht des Bundespräsidenten ist deutlich beschnitten wegen den Erfahrung mit der Weimarer Verfassung, als Regierungen regelmäßig zwischen den Machtbefugnissen von Parlament und Präsident aufgerieben wurden.
Würde nun der Bundespräsident direkt gewählt werden, dann stünde der Grad der Legitimation im krassen Gegensatz zu seiner Machtbefugnis. Dies gilt insbesondere gegenüber dem Bundeskanzler der ja nur indirekt gewählt ist. Man will also mit der Wahl über die Bundesversammlung verhindern, dass der Bundespräsident sich im Tagesgeschäft einen Einfluss aneignet den er aus der Legitimation durch das Volk ableitet oder sich vielleicht sogar dazu gedrängt fühlt mehr ins Tagesgeschäft einzumischen weil seine Wähler das fordern.
 
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Ich finde diese Argumentationskette mit der Legitimation immer wieder schön nett.
Die Aufgaben des Bundespräsidenten sind genau, wie seine Wahl in der Verfassung geregelt, an die sich auch ein direkt gewählter Präsident zu halten hätte.
Was bitteschön sollte denn der so wahnsinnig dolle legitimierte Bundespräsident künftig alles so verfassungswidriges unternehmen?
Außer vielleicht den handelnden Politikern - und in diesem Falle die einzig wahre Legitimation - ab und zu die Meinung zu geigen.
Außerdem bei den Mehrheitsverhältnissen in Deutschland hätte der künftige (direkt gewählte Präsident) allenfalls eine einfache Mehrheit zu erwarten:
Sagen wir mal der von einer Volkspartei aufgestellte Kandidat käme tatsächlich auf 35 Prozent, - die nicht hundertprozentige Wahlbeteiligung vorausgesetzt, ... - wahnsinnig legitimiert.

Und trotzdem hätten wir nicht irgendeinen abgehalfterten Parteisoldaten, sondern hätten möglicherweise sogar die Möglichkeit - als Staatsoberhaupt - Unabhängige zu wählen.

(Und ich finde auch immer wieder schön zu lesen, wie man hier mit Wikipediawissen ungefragt bedient wird).

VG :hallo:
 
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Außerdem bei den Mehrheitsverhältnissen in Deutschland hätte der künftige (direkt gewählte Präsident) allenfalls eine einfache Mehrheit zu erwarten:
Sagen wir mal der von einer Volkspartei aufgestellte Kandidat käme tatsächlich auf 35 Prozent, - die nicht hundertprozentige Wahlbeteiligung vorausgesetzt, ... - wahnsinnig legitimiert.
Ich glaube, dass das Parteiensystem beim Bundespräsidenten eine wesentlich kleinere Rolle spielt als die individuelle Persönlichkeit. Wir hatten schon Präsidenten aus allen möglichen Parteien, die trotzdem eine breite Zustimmung im Volk aus allen politischen Lagern hatten.

Genau da liegt liegt wohl zur Zeit das größte Problem: Es gibt schon seit Jahren keine möglichen Kandidaten (mehr), die tatsächlich noch wirkliche Zustimmung finden würden, sondern nur welche mit geringerer Ablehnung. So gut wie niemand (außer seinen Amigos natürlich) will einen Präsidenten, der sein Amt zu seinem persönlichen Vorteil oder dem seines Umfelds missbraucht. Wenn man diesen Kreis ausschließt, bleibt aber von den deutschen Spitzenpolitikern niemand mehr übrig...
 
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Wenn man nicht sucht bzw. es umbedingt ein Parteisoldat sein muss dann kann man keinen finden. Das ist wohl eher das Problem das unsere Volksparteien (das Volk kann man da eh streichen) unfähig sind einen unabhängigen Kandidaten zu finden. Das würde ihren Horizont sprengen.
 
Also soweit ich weiß, wollte die CDU eine Grünenpolitikerin (die allerdings nicht politisch aktiv ist) - Marianne Birthler. Die hat aber abgesagt.

Ich denke, die wäre wohl auch Parteiübergreifend auf Zustimmung getroffen - außer vielleicht bei manchen Linken.

Edit: Das Problem einen Kandidaten zu finden, der bei der breiten Masse im Volk Zustimmung findet, liegt aber denke ich auch daran, dass viele Persönlichkeiten, die sich wirklich für etwas einsetzen und für das Amt geeignet wären, einfach nicht bekannt sind. Es sei denn, wir wollen einen Bundespräsidenten Dieter Bohlen.
 
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Eine Kanzlerin und eine Präsidentin, das wär mir zu viel Frauenpower, und des weiteren Merkel ist aus dem Osten Deutschlands, die in Augenschein genommene Präsidentin wäre es ebenfalls, auch da stimmt für mich dann das Gleichgewicht nicht.
 
Ernsthaft jetzt? Warum wären 2 Frauen schlecht? Was genau stört dich daran? Früher hatten wir nur Männer, war das besser? Und wenn Kanzler und Präsi aus Hamburg und Hessen kämen... würde dich das genauso stören, wie 2 Leute aus Ostdeutschland?
 
Das klingt mir sehr nach einem bipolaren Denken. Man hat quasi zwei Lücken zu füllen und einen Pool von hellen und dunklen, rauen und glatten Steinen. Dann füllt man die eine Lücke mit einem hellen, die andere mit einem dunklen und die eine mit einem rauen, die andere mit einem glatten. Damit es auch schön ausgeglichen ist. ^^
 
Eine Kanzlerin und eine Präsidentin, das wär mir zu viel Frauenpower, und des weiteren Merkel ist aus dem Osten Deutschlands, die in Augenschein genommene Präsidentin wäre es ebenfalls, auch da stimmt für mich dann das Gleichgewicht nicht.

Aktuell mit Gauck ist es doch genau so. Angela Merkel ist in der DDR aufgewachsen und hat ihren Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Gauck wurde in Rostock geboren, also praktisch beide Positionen mit Leuten aus MV besetzt ^^
 
Ich finde diese Argumentationskette mit der Legitimation immer wieder schön nett.
Die Aufgaben des Bundespräsidenten sind genau, wie seine Wahl in der Verfassung geregelt, an die sich auch ein direkt gewählter Präsident zu halten hätte.
Was bitteschön sollte denn der so wahnsinnig dolle legitimierte Bundespräsident künftig alles so verfassungswidriges unternehmen?

(Und ich finde auch immer wieder schön zu lesen, wie man hier mit Wikipediawissen ungefragt bedient wird).

Es muss ja nicht gleich verfassungswiedrig sein, aber der Bundespräsident hat ja zum Beispiel die Prüfungskompetenz. Er könnte dort eben seinen Spielraum stark ausnutzen und damit Gesetzesvorhaben verschleppen.

(Bei solchen Themen sollten Wikipedia und Allgemeinwissen auch ziemlich deckungsgleich sein. ;) )
 
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Es muss ja nicht gleich verfassungswiedrig sein, aber der Bundespräsident hat ja zum Beispiel die Prüfungskompetenz. Er könnte dort eben seinen Spielraum stark ausnutzen und damit Gesetzesvorhaben verschleppen.

(Bei solchen Themen sollten Wikipedia und Allgemeinwissen auch ziemlich deckungsgleich sein. ;) )


Kann er nur dann verhindern oder verschleppen, wenn die Gesetzesvorhaben nicht verfassungskonform sind.

Und nein!
Bei solchen Themen - insbesondere wenn man sich auf die Weimarer Republik und deren Auswirkungen auf die heutige Verfassung bezieht - reicht Wikipediawissen bei weitem nicht aus.

(Außerdem stört mich nicht das zitierte Wikipediawissen, sondern die Art des Vortragens: "Dummerchen, weißt Du etwa nicht, ... habe ich gerade bei W... nachgelesen.")

VG :hallo:
 
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Früher hatten wir nur Männer, war das besser? Und wenn Kanzler und Präsi aus Hamburg und Hessen kämen... würde dich das genauso stören, wie 2 Leute aus Ostdeutschland?
Ja mir sind zwei Männer lieber als 2 Frauen, ist meine ganz persönliche Meinung, die man ja haben darf.:)
Und mir wären halt einmal West- und einmal Ostdeutscher lieber, als zwei aus der gleichen Hälfte Deutschlands. Ich finde genauso zwei aus Westdeutschland in den wichtigsten beiden Ämtern nicht so gut.
Aktuell mit Gauck ist es doch genau so. Angela Merkel ist in der DDR aufgewachsen und hat ihren Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Gauck wurde in Rostock geboren, also praktisch beide Positionen mit Leuten aus MV besetzt ^^
Habe ich irgendwo mal gesagt, dass mir Gauck und Merkel zusammen in den beiden Ämtern gefallen oder ich das gutheiße? Ich bin ganz nebenbei ein überzeugter Merkelgegner und das hat verschiedenste Gründe, am wenigsten spielt allerdings hierbei ihre Herkunft aus Ostdeutschland eine Rolle. Herrn Gauck dagegen schätze ich sehr.

@Storm, du meinst für dich klingt meine Aussage nach bipolarem Denken. Das mag so aussehen,

ich antworte da mal mit den Wortern "Die Gedanken sind frei" immer noch in unserem Land.:)
 
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In der Tat, das sind sie. Du denkst, was du denken magst, und ich, was ich denken mag. Ich hoffe mal, es kam nicht so rüber, als würde ich das bestreiten ... ^^
 
Niemand spricht dir das Recht ab, deine Meinung zu haben. Mich würde aber das warum interessieren? Warum sind in deinen Augen 2 Männer ok, 2 Frauen aber nicht?
Und sollten wir 25 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht über dieses Ost- und Westdeutschland hinweg sein? Also zumindest Merkel und Gauck haben meines Wissens nach in keiner Art und Weise den Osten Deutschlands bevorzugt (ich vermute mal, dass das die Befürchtung hinter keine 2 West-/Ostdeutschen ist). Worin genau liegt deine Ablehnung in dieser Hinsicht?
 
Also gut ich versuch meine Sicht zu erklären, ich denke, dass Frauen wesentlich emotionaler sind als Männer, auch eine Frau Merkel, obwohl sie an sich Wissenschaftlerin ist als studierte Physikerin. Als damals dieses Flüchtlingsmädchen zu weinen begann, ihr erinnert euch sicher an den Vorfall, es ging um Abschiebung, wenn ichs noch richtig im Kopf habe, da reagierte sie überaus für sie ganz ungewohnt emotional, indem sie hinging und ihr über den Kopf streichelte. Ist ja nichts Schlechtes aber ich glaube ein Mann hätte evtl. doch anders reagiert und aus ihrem Verhalten resultierte dann ja auch diese nicht so gut überlegte Aussage "Wir schaffen das", was sich jetzt doch als nicht so leicht umsetzbar herausstellt und letztendlich zu diesem unsäglichen Deal mit der Türkei führte durch welchen wir erpressbar geworden sind. Tun wir nicht, was Herr Erdogan möchte, kann man sich vorstellen was er tut.
Männer sind idR rationaler und bilden dadurch ein gutes Pendant zu Frauen. Möglich , dass es auch mal andersum ist, ein Mann emotionaler und eine Frau rationaler, aber das Gros verhält sich doch eher so wie ich es schildere. Und gerade in der Politik ist in meinen Augen zu viel Emotionalität eher nicht so gut, deshalb bevorzuge ich entweder eine Mischung, eine Frau und ein Mann an der Spitze als Führungsduo oder dann lieber 2 Männer als 2 Frauen(wohlgemerkt, wenn es um politisches Handeln geht, wo für mich Vernunft über Gefühl den Vorrang hat.

Und was Ost/West betrifft. Für die Jüngeren spielt dies sicher keine Rolle mehr, wer woher kommt und wo lebt, aber wir haben auch noch viele ältere Wähler, die noch das getrennte Deutschland erlebt haben und die bevorzugen vielleicht noch eine Mischung, und nicht nur eine rein ostdeutsche Führung im Staat, vielleicht täuche ich mich ja, aber im Denken vieler älterer Menschen ist das Ost-Westdenken schon noch verwurzelt.
Ein weiterer Grund:Bei Merkel spüre ich schon öfters ein gewisses Ressentiment gegenüber Putin oder bilde ich mir das ein? Das erkläre ich mir damit, dass die Menschen ihrer Generation aus Ostdeutschland doch recht unter Repressalien aus Russland gelitten haben, Russland hat Ostdeutschland, da släst sich nicht leugnen bei weitem nicht so unterstützt nach dem Krieg wie das die Amerikaner in Westdeutschland taten. Deshalb vielleicht eine negativere Haltung Russland gegenüber, die ich manchmal als nicht so gut empfinde. Russland ist ein sehr viel näherer Nachbar als Amerika und ich täte es begrüßen, würden wir Russland nicht solche Ressentiments entgegenbringen. Kanzler Schröder z.B. aus dem Westen Deutschlands hatte zu Russland ein wesentlich besseres Verhältnis. Momentan befinden wir uns ja fast schon wieder in einem Kalten Krieg.
Umgekehrt beobachte ich bei vielen Westdeutschen immer noch fast eine Verklärung der USA; obwohl Obamas Handeln auch nicht immer so wunderbar war und gerade kürzlich bei der Wahl gabs ja nicht wenige Deutsche, die auch nicht die geringsten Fehler bei Hillary Clinton sehen wollten.

So das ist jetzt ziemlich lang geworden, aber ich hoffe ich hab meine Sicht etwas verständlich gemacht.

@Storm, ich hab dir deine Aussage überhaupt nicht krumm genommen, deshalb ja auch mein Smiley hinter meinen Worten. Ich meinte das einfach so wie ich es sagte, jeder kann eben denken was er möchte, du siehst es so und ich ein bisschen anders.
 
Schröder hat sich doch sein gutes Verhältnis vergolden lassen. Letzte Amtshandlung als Bundeskanzler Unterzeichnung eines Gaslieferabkommen mit Gazprom, kurz danach als Berater bei Gazprom tätig und von Vladi in die Chefetage von Nordstream gehoben worden. Das ist hochgradig korrupt und da kann man sich auch vorstellen was die Basis dieses Verhältnisses war.
 
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Gehst du davon aus, dass Schröder schon während seiner Amztszeit als Kanzler darauf spekulierte, sich sein gutes Verhältnis zu Putin später von diesem vergolden zu lassen?
Dass Poitiker nach der aktiven Politiklaufbahn in die Wirtschaft gehen und sich da eine goldene Nase verdienen ist ja durchaus üblich, da stellt Schröder keine Ausnahme dar. Das kreide ich ihm nicht an.
An Schröder scheiden sich aber die Geister, gebe ich gern zu.Während ich ihn für einen guten Politiker hielt und immer noch für einen guten Wirtschaftstrategen(u.a. ist es ihm jetzt erst wieder gelungen REWE und Edeka an einen Tisch zu bringen und zu vermitteln bei der Übernahme von Kaiser-Tengelmann, wodurch womöglich viele Arbeitsplätze gerettet werden können), ist mein Mann geradezu ein Schröderhasser und gibt ihm die Schuld an sozusagen jedem Übel.
 
Gehst du davon aus, dass Schröder schon während seiner Amztszeit als Kanzler darauf spekulierte, sich sein gutes Verhältnis zu Putin später von diesem vergolden zu lassen?
Nein, natürlich nicht von Putin, sondern von den deutschen Verbrauchern, die für das russische Gas zahlen.

Dass Poitiker nach der aktiven Politiklaufbahn in die Wirtschaft gehen und sich da eine goldene Nase verdienen ist ja durchaus üblich, da stellt Schröder keine Ausnahme dar. Das kreide ich ihm nicht an.
Aber ich kreide das jedem Amigo an, weil es in jedem Einzelfall zum Schaden der deutschen Bevölkerung geschieht. Oder glaubst du im Ernst, ein Politiker mit so einer Postenzusage würde noch Entscheidungen im Sinne der Bevölkerung treffen?

Für mich gehören derartige Verwicklungen ins Strafgesetzbuch. Wer Staatsverträge zu Lasten des Volkes und zum Nutzen des eigenen Geldbeutels abschließt, gehört in den Knast. Schröder ist da nur ein eklatanter Einzelfall von so vielen, dass diese offene Korruption schon als selbstverständlich hingenommen wird.

An Schröder scheiden sich aber die Geister, gebe ich gern zu.Während ich ihn für einen guten Politiker hielt und immer noch für einen guten Wirtschaftstrategen(u.a. ist es ihm jetzt erst wieder gelungen REWE und Edeka an einen Tisch zu bringen und zu vermitteln bei der Übernahme von Kaiser-Tengelmann, wodurch womöglich viele Arbeitsplätze gerettet werden können),
Du glaubst ernsthaft, dass dadurch Arbeitsplätze gerettet würden? Durch eine Übernahme werden nur andere Arbeitsplätze gerettet, aber nicht mehr. Wer auch immer die Märkte übernimmt, wird sich nicht selbst Konkurrenz am selben Standort machen, sondern dafür andere Märkte schließen. Und selbstverständlich müssen die "glücklichen" Geretteten Einschränkungen bei ihrer Weiterbeschäftigung in Kauf nehmen, so dass am Ende die einzigen Gewinner die Konzerne und natürlich der Vermittler sind.
 
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An Schröder scheiden sich aber die Geister, gebe ich gern zu.Während ich ihn für einen guten Politiker hielt und immer noch für einen guten Wirtschaftstrategen(u.a. ist es ihm jetzt erst wieder gelungen REWE und Edeka an einen Tisch zu bringen und zu vermitteln bei der Übernahme von Kaiser-Tengelmann, wodurch womöglich viele Arbeitsplätze gerettet werden können), ist mein Mann geradezu ein Schröderhasser und gibt ihm die Schuld an sozusagen jedem Übel.
Ich durfte Schröder schon vorher als Ministerpräsident von Niedersachsen ertragen. Der ist so zukunftsgewand das er sogar einen Informatik-Studiengang hat schließen lassen, was einige Jahre später dann als rechtlich unzulässig vom Gericht befunden wurde. Komischerweise hatte dieser Studiengang eine 100% Auslastung auch nach Einbruch der Studentenzahlen im sich wiederholenden Schweinzyklus, davor lag er eben bei 130% weswegen Studenten in den Fensterbänken saßen. Es gab da auch eine Uni mit 16% Auslastung, da wurde natürlich nicht gespart. Also Unsinn hoch Drei.

Kaiser-Tengelmann, wenn er da Strippen zieht dann hat er den Job eines Vermittlers nicht verstanden. Ein Vermittler sollte lediglich jemand sein der das Gespräch auf eine konstruktive Basis stellt. Und du glaubst doch nicht wirklich das eine Übernahme einiger Märkte Personal rettet. Wenn es ein Überangebot gibt dann wird es einen weiteren Leerstand geben. Bei Jobgarantie für Tengelmann-Mitabeiter trifft es dann die Edeka-Mitarbeiter, so einfach ist das. Die Supermarktketten beschäftigen ihren prekären Mitarbeiter nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern weil sie Geld verdienen wollen. Hier wird dann demnächst auch die Arbeitslosigkeit steigen, weil VW so einige Mitarbeiter freistellen wird. Das trifft dann aber nicht nur VW-Mitarbeiter, sondern eben auch alle Jobs die im Geldfluss weiter unten stehen, also Friseure, Regalbefüller, Kassierer, Fachverkäufer etc.

Wenn Schröder eines ist, dann Medienwirksam. Er schafft es immer wieder alle zu blenden mit seinen Populismus um dann nachher Kasse zu machen wie alle in seinem Zirkel. Ich denke da gerade an Glogowski, der gehört zur gleichen Clique. Ein einziger Korruptionssumpf der unter anderem auch im niedersächsischen Landtag unter Schröder seinen Aufgaben hatte im gegenseitigen Zuschustern von Geld.
 
Wo ist denn bitte der Zusammenhang zwischen "wir schaffen das" und dem weinenden Mädchen? Ich bezweifle sehr stark, dass das irgendwie in direktem oder indirektem Zusammenhang steht. Oder gibt es dazu irgendeine Aussage Merkels oder der Regierung, dass das Grundlage der Entscheidungen bzgl. der Flüchtlingskrise war?

Ich bin ehrlich gesagt sprachlos über deine Sicht auf Männer und Frauen. Das ist schlicht und ergreifend rückwärtsgewandt, pauschalisierend und sowohl männer- als auch frauenfeindlich.
 
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos über deine Sicht auf Männer und Frauen. Das ist schlicht und ergreifend rückwärtsgewandt, pauschalisierend und sowohl männer- als auch frauenfeindlich.

Jetzt mach' doch nicht gleich so ein Fass deswegen auf. Die Vorstellung, dass Frauen emotionaler sind, reagieren und/oder handeln ist doch in weiten Teilen der Bevölkerung verankert. Deswegen ist aber noch lange nicht jeder davon frauenfeindlich.

Ich teile Susa56s Ansicht in Bezug auf Merkel zwar nicht, da mir diese Frau vorkommt wie ein einziger Eisklotz und ich ihr deswegen schwer auch nur einen Hauch von Emotionalität andichten kann. Grundsätzlich kann ich es aber verstehen, wenn man sich für gewisse Funktionen ein bestimmtes Geschlecht wünscht.

Ich für meinen Teil höre beispielsweise von Frauen in Führungspositionen (innerhalb der Justiz) immer wieder regelrechte Horrorgeschichten. Da wird öfter mal gezickt, getrickst, manipuliert und gehetzt was das Zeug hält. Das war auch der Grund, wieso ich mir, als mein direkter Vorgesetzter (Behördenleiter) 2014 in Pension ging, sehnlichst einen Mann als Nachfolger gewünscht habe.
Natürlich kann man nun genau die gleichen Erfahrungen auch unter einem Mann machen. Ebenso will ich nicht bestreiten, dass eine Frau ebenfalls hätte sozial kompetent sein können. Aber nach all den zweifelhaften Vorreitern hätte ich es ehrlich nicht darauf ankommen lassen wollen...
 
Niemand spricht dir das Recht ab, deine Meinung zu haben. Mich würde aber das warum interessieren?
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos über deine Sicht auf Männer und Frauen. Das ist schlicht und ergreifend rückwärtsgewandt, pauschalisierend und sowohl männer- als auch frauenfeindlich.
Siehst du da schreibst du noch, dass niemand mir das Recht auf meine eigene Meinung abspricht. Ich mach mir die Mühe und erklär dir meine Sicht der Dinge und schon schlägst du verbal ziemlich heftig zurück. Nun gut du hast deine Ansicht, ich meine.
 
Susa, ich akzeptiere durchaus, dass du deine Meinung hast. Ich muss diese aber nicht teilen. Ich schlage nicht zurück, weil dazu gehören würde, dass irgendjemand 1. zuerst (verbal) geschlagen haben müsste, was zumindest aus meiner Sicht nicht so ist 2. ich das als Kampf ansehen würde.

Warum glauben eigentlich so viele Leute, dass Widerspruch eine Beschneidung ihres Rechts auf Meinungsäußerung ist?

Ich habe mir deine Erklärung angehört, weil sie mich wirklich interessiert, empfinde deine Begründungen allerdings als sehr vorurteils- und klischeebehaftet. Du sprichst damit quasi 50% der Bevölkerung Kompetenzen ab, allein aufgrund ihres Geschlechts.

Und Geschichten von schlechten/unbeliebten Vorgesetzten kann wohl jeder erzählen, welche Aussagekraft soll das haben?
 
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Ich spreche doch niemand eine Kompetenz ab, wenn ich der Meinung bin Frauen sind etwas emotionaler als Männer und Männer etwas rationaler. Würde ich behaupten, dass Männer überhaupt keine Emotionen haben bzw. Frauen gar nicht rational denken würden, dann wäre dies tatsächlich Kompentenz absprechen. Ich kann per se nichts Schlechtes darin sehen etwas emotionaler bzw. umgekehrt etwas rationaler zu sein. Nur in bestimmten Bereichen halte ich das eine oder das andere für nicht so vorteilhaft.
 
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos über deine Sicht auf Männer und Frauen. Das ist schlicht und ergreifend rückwärtsgewandt, pauschalisierend und sowohl männer- als auch frauenfeindlich.
Susas gesamte Sicht auf Männer und Frauen allein anhand der paar Sätze, die sie dazu geschrieben hat, als "schlicht und ergreifend [...] männer- und frauenfeindlich" zu bezeichnen, ist aber ebenfalls ziemlich pauschalisierend.

Warum glauben eigentlich so viele Leute, dass Widerspruch eine Beschneidung ihres Rechts auf Meinungsäußerung ist?
Das liegt wohl vor allem daran, dass der "Widerspruch" oftmals darin besteht, dass irgendwer, sobald man eine Meinung vertritt, die seiner nicht entspricht, sofort aufspringt, mit dem Finger auf den, der sie geäußert hat, zeigt und behauptet, seine Ansichten wären menschenfeindlich, pauschalisierend, rechtsradikal und was weiß ich, weshalb es vollkommen unnötig wäre, darüber vernünftig zu diskutieren und Argumente gegen diese Meinung vorzubringen, weil es ja vollkommend ausreichend wäre, diese mit mindestens einem der genannten Attribute zu betiteln und das als Fakt darzustellen.

Warum erklärst du nicht einfach, dass du anderer Meinung bist und erläuterst diese, anstatt die "Deine Aussagen sind xyz-feindlich. Mehr sag ich dazu nicht."-Keule zu schwingen? Das wäre deutlich angenehmer für die Diskussionsatmosphäre.

sehr vorurteils- und klischeebehaftet
Ich kapier nicht, was alle immer für ein Problem mit Vorurteilen haben. Vorurteilsfrei durchs Leben zu gehen ist unmöglich.

Ich denke übrigens auch nicht, dass das Geschlecht oder die Herkunft (in Bezug auf Ost/West) eine große Rolle spielt. Aber so wie Susa es darlegt, kann ich nachvollziehen, warum sie dieser Ansicht ist und ich nehme an, dass sie trotzdem auch mit zwei Frauen in den Positionen glücklich werden könnte, wenn diese sich für sie als fähige Amtsinhaberinnen herausstellen würden. Von daher hab ich kein Problem damit, wenn jemand so denkt.
 
Als damals dieses Flüchtlingsmädchen zu weinen begann, ihr erinnert euch sicher an den Vorfall, es ging um Abschiebung, wenn ichs noch richtig im Kopf habe, da reagierte sie überaus für sie ganz ungewohnt emotional, indem sie hinging und ihr über den Kopf streichelte. Ist ja nichts Schlechtes aber ich glaube ein Mann hätte evtl. doch anders reagiert

die reaktion hätte man auch von einem bundeskanzler erwartet, sonst hätte es von allen Seiten geheißen "der kaltherzige kanzler schiessmichtot zeigt bei einer traumatischen flüchtlingsgeschichte null einfühlungsvermögen, wie kann er nur!!!!einself" da bin ich mir ziemlich sicher.
die weiteren zusammenhänge erschließen sich mir leider auch nicht, inwiefern das mit ihrem satz "das schaffen wir" zu tun hat, oder der sache mit erdogan oder russland. ich bin wirklich froh, dass wir mit den russen nicht näher zusammenarbeiten als es muss. wir brauchen wahrlich nicht auf best friend mit staatsmännern zu machen, in deren ländern menschen wegen bagatellen die trodesstrafe bekommen oder schwule verfolgt und diskriminiert werden, sprich, die die menschenrechte, die für unsere kultur nun mal wichtig ist, mit füßen treten.
das alles sowie merkels ost-deutschland vergangenheit hat aber mit emotionalität wenig zu tun. der fade beigeschmack, dass frauen aus reiner emotionalität weniger in der lage seien vernünftige entscheidungen zu treffen, auch wenn du das in der wortkonstellation so nicht gesagt hast, bleibt trotzdem bestehen und zwischen den zeilen liest man das. und das ist nun mal sexistisch.
 
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wir brauchen wahrlich nicht auf best friend mit staatsmännern zu machen, in deren ländern menschen wegen bagatellen die trodesstrafe bekommen oder schwule verfolgt und diskriminiert werden, sprich, die die menschenrechte, die für unsere kultur nun mal wichtig ist, mit füßen treten.
Du meinst, wir sollten auf wesentlich mehr Abstand zu den USA gehen? Da bin ich vollkommen bei dir.
 
ich bin wirklich froh, dass wir mit den russen nicht näher zusammenarbeiten als es muss. wir brauchen wahrlich nicht auf best friend mit staatsmännern zu machen, in deren ländern menschen wegen bagatellen die trodesstrafe bekommen oder schwule verfolgt und diskriminiert werden, sprich, die die menschenrechte, die für unsere kultur nun mal wichtig ist, mit füßen treten.

und das ist nun mal sexistisch.

Und unter Erdogan werden Schwule nicht verfolgt und diskriminiert, die Menschenrechte nicht mit Füssen getreten und die Einführung der Todesstrafe steht nicht vor der Tür? Und dennoch macht unsere Regierung auf best friend mit dem Herrn am Bosporus und da wird sich auch nichts ändern wetten, denn sonst platzt ja der heilige Kral des Flüchtlingsdeals. Warum immer auf Russland einhacken und die Türkei aber hofieren?

Wenn du dich wohler damit fühlst, mich mit dem Modewort sexistisch zu titulieren, dann sei es halt so. :)
 
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Ich finde es einfach schade, dass man Personen nicht individuell beurteilen kann und Meinungen immer noch durch Sexismus(/Rassismus) beeinflusst werden. :(
Ich würde mir einfach eine fähige Person für politische Ämter wünschen. Und danach bleiben wohl aktuell nicht so viele übrig, dass man da noch nach Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Sexualität etc. aussortieren kann...
 
Sexismus ist sicher kein Modewort... aber egal.
Wenn jemand sagt, dass er keine 2 Frauen an der Macht möchte, weil Frauen ja grundsätzlich viel zu emotional sind und aufgrund dessen, nicht für Führungspositionen geeignet sind, äußert sich also nicht pauschal und sexistisch? Ab wann beginnt denn dann Pauschalisierung und Sexismus?

@ Naemi: Man ist kein Opfer irgendeiner angeblichen Gesinnungspolizei, nur weil man auf Widerspruch stößt. Wer sich sexistisch äußert, der muss damit rechnen, dass man ihm Sexismus vorhält. Wer sich rassistisch äußert, der muss damit rechnen, dass man ihm Rassismus vorhält.
 
Und unter Erdogan werden Schwule nicht verfolgt und diskriminiert, die Menschenrechte nicht mit Füssen getreten und die Einführung der Todesstrafe steht nicht vor der Tür? Und dennoch macht unsere Regierung auf best friend mit dem Herrn am Bosporus und da wird sich auch nichts ändern wetten, denn sonst platzt ja der heilige Kral des Flüchtlingsdeals. Warum immer auf Russland einhacken und die Türkei aber hofieren?

das hast du missverstanden. ich habe das sowohl auf die russen als auch auf die türken bezogen. ;) also ja, wenn es nach mir gehen würde, sollen erdogan und putin schön draußen bleiben.

Wenn du dich wohler damit fühlst, mich mit dem Modewort sexistisch zu titulieren, dann sei es halt so. :)

naja, du bemühst dich ja nicht gerade darum, den sexismus-vorwurf abzuschwächen oder dich nochmal zu erklären. und es geht ja nicht um mich, sondern um deine äußerungen, die ich halt nicht ganz astrein fand.
 
Und Geschichten von schlechten/unbeliebten Vorgesetzten kann wohl jeder erzählen, welche Aussagekraft soll das haben?

Keine allgemeine Aussagekraft, aber das sind Erfahrungswerte, die die eigene Meinung festigen. Susa hat doch nun wirklich an jeder Stelle erklärt, was sie denkt und wie sie etwas einschätzt, also gehe ich stark davon aus, dass sie mit diesen Vorstellungen nicht eines morgens urplötzlich aufgewacht ist, sondern sich diese über Jahre entwickelt haben.

Wenn jemand sagt, dass er keine 2 Frauen an der Macht möchte, weil Frauen ja grundsätzlich viel zu emotional sind und aufgrund dessen, nicht für Führungspositionen geeignet sind, äußert sich also nicht pauschal und sexistisch? Ab wann beginnt denn dann Pauschalisierung und Sexismus?

Sie hat nicht gesagt, dass Frauen per se nicht für Führungspositionen geeignet sind, sondern dass sie sich aufgrund bestimmter Eigenschaften eine Mischung wünscht oder lieber zwei Männer statt zwei Frauen an der Spitze sähe. Explizit ging es außerdem um politische Ämter, hat sie genau so auch an diesen Satz in Klammern eingeschränkt.
 
Könnt ihr das nicht einfach einmal stehen lassen. Es ist Susa's Meinung und Punkt. Ihre Meinung muss nicht diskutiert werden, oder macht ihr das im Small Talk auch so. Dann braucht ihr euch demnächst nirgends mehr blicken lassen. :nonono:
 
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Seid bitte so gut und achtet darauf, dass die Diskussion hier nicht noch weiter an Schärfe zunimmt und nicht ins persönliche abgleitet.
Bemüht euch bitte um eine offene und sachliche Auseinandersetzung auf argumentativer Ebene. ;)



Und ich geb jetzt auch nochmal my two cents dazu: :D

die Aussage, Frauen seien emotionaler als Männer, empfinde ich erstmal nicht als sexistisch.
Dass sich Frauen und Männer unterscheiden - und nicht nur durch körperliche Merkmale :D - lässt sich wohl kaum wegdiskutieren und ist, rein aus evolutionstechnischer Sicht, vermutlich eine Notwendigkeit und wahrscheinlich auch gut so.

Was ich ganz persönlich nicht teilen kann, ist der Wunsch, demnach Männern für hohe politische Ämter den Vorzug zu geben, und zwar aus mehreren Gründen.
Zum einen denke ich, dass das Geschlecht eines Menschen nur einen Bruchteil seiner Persönlichkeit ausmacht und sowas wie Emotionalität und Rationalität unabhängig vom Geschlecht sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann - es gibt sehr emotionale Frauen und sehr rationale, genauso bei den Männern.
Und die Kompetenz für ein solches Amt setzt sich aus vielen Aspekten zusammen, und da steht bei mir persönlich z.B. auch Integrität und Ehrgefühl in der Gewichtung ganz vorne.

Ob jemand die Eigenschaften mitbringt, die ihn für ein solches Amt befähigen - und welche Eigenschaften das sind, bewertet jeder natürlich auch wiederum anders - ist in meinen Augen gar nicht abhängig vom Geschlecht, weil jeder Mensch verschieden ist und andere Vorzüge und Schwächen mitbringt.
Sicher gibt es Frauen, die eine völlige Fehlbesetzung wären, aber sicherlich gibt es auch Frauen, die sehr gut geeignet wären. Und, andersum, ebenso Männer.

Und - wenn man noch den Gedanken berücksichtigt, ob gewisse Persönlichkeitsmerkmale eine solche "Berufswahl" begünstigen - stellt sich mir zum anderen die Frage, warum "Emotionalität" per se schlecht sein soll.

Wenn ich mir all die egomanischen Großmäuler (sorry :D) anschaue, die zunehmend die Welt an den Rand des Abgrunds drängen, ohne Rücksicht auf Leid und Verluste, frage ich mich, ob etwas mehr Herz und Einfühlungsvermögen nicht eher das ist, was die Welt braucht.
Und zwar egal, ob die politischen Führer Männer oder Frauen sind.

Und - warum sollte eine kluge, besonnene, weitsichtige, umsichtige, integre und ehrbare Person mit Herz und Einfühlungsvermögen nicht in der Lage sein, ein Land zu führen?
Warum wird es als "Schwäche" bewertet, wenn Frau Merkel einem weinenden Kind über den Kopf streicht? Ehrlich - ich persönlich würde keinem Mann oder keiner Frau die Geschicke von Millionen Menschen anvertraut sehen wollen, den das Leid und die Trauer anderer völlig unberührt lässt.
Und ich finde es angesichts der zunehmenden Aggressivität allüberall sogar absolut wünschenswert, deutlich zu zeigen, dass Mitgefühl etwas Selbstverständliches und "Normales" sein sollte.

 
Ich finde es einfach schade, dass man Personen nicht individuell beurteilen kann und Meinungen immer noch durch Sexismus(/Rassismus) beeinflusst werden. :(
Ich würde mir einfach eine fähige Person für politische Ämter wünschen. Und danach bleiben wohl aktuell nicht so viele übrig, dass man da noch nach Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Sexualität etc. aussortieren kann...

Sehr richtig. Und bitte nicht einfach nur fähige Leute, sondern auch Leute, die nicht nur an sich denken, sondern über den Tellerrand rausschauen.

Und ob Männlein oder Weiblein, ob Ost oder West, dass ist mir so was von egal.

Julsfels schrieb:
Und - warum sollte eine kluge, besonnene, weitsichtige, umsichtige, integre und ehrbare Person mit Herz und Einfühlungsvermögen nicht in der Lage sein, ein Land zu führen?
Warum wird es als "Schwäche" bewertet, wenn Frau Merkel einem weinenden Kind über den Kopf streicht? Ehrlich - ich persönlich würde keinem Mann oder keiner Frau die Geschicke von Millionen Menschen anvertraut sehen wollen, den das Leid und die Trauer anderer völlig unberührt lässt.
Und ich finde es angesichts der zunehmenden Aggressivität allüberall sogar absolut wünschenswert, deutlich zu zeigen, dass Mitgefühl etwas Selbstverständliches und "Normales" sein sollte.

Sehr richtig. Meiner Meinung nach eignen sich VOR ALLEM Menschen mit den von Dir zitierten Eigenschaften als EINZIGE für einen derartigen Job. Wir hätten eine ganze Reihe Probleme weniger, wären alle Staatsmänner/Frauen so gestrickt. Unter anderem auch eine ganze Reihe Kriege weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach Leute ich wollte hier wirklich nicht so eine Diskussion auslösen. Ich wurde gebeten meine Meinung zu erklären, darum habe ich mich bemüht. Wohlgemerkt es ist meine Meinung, das ist immer subjektiv und kann immer auch ganz anders gesehen werden. Ich nehme auch niemandem persönlich krumm, wenn er oder sie meine Meinung verurteilt.
Ich finde es nur traurig, wenn so Totschlagargumente wie sexistisch etc. kommen, was soll man darauf erwidern? Keiner kennt mich hier persönlich und weiß wie ich im echten Leben zu anderen Themen eingestellt bin oder mich verhalte und nur von einer Meinung zu Frauen/Männern in der Politik gleich ein Pauschalurteil abzugeben, finde ich ein wenig schade.
So das wars abschliessend von mir zum diesem Thema:)
 
Und - warum sollte eine kluge, besonnene, weitsichtige, umsichtige, integre und ehrbare Person mit Herz und Einfühlungsvermögen nicht in der Lage sein, ein Land zu führen?
Natürlich ist so eine Person dazu in der Lage, und bei den Wählern würde sie wahrscheinlich sogar positive Zustimmung bekommen statt wie jetzt zähneknirschende, geknurrte Akzeptanz des kleinsten angebotenen Übels.

Solche Personen kommen inzwischen gar nicht mehr in eine Position, in der sie wählbar werden. Entweder sind sie in der "falschen" Partei wie Leutheusser-Schnarrenberger oder Gysi, oder sie werden vom jeweiligen Leitwolf oder der Leitwölfin auf dem Weg an die Spitze totgebissen.

In der CDU passiert jetzt genau das, was ich vor fast genau 15 Jahren vorhergesagt habe: Sie fällt ohne Merkel in ein tiefes, profilloses Loch. An sich wäre es für Merkel an der Zeit, den Platz für einen Nachfolger zu räumen. Bei ihrem Aufstieg zur Spitze hat sie aber alles und jeden weggebissen, der ihr ernsthaft hätte Konkurrenz machen, fundierte und nachvollziehbare öffentliche Kritik an ihr äußern oder sonstwie als innerparteiliches Korrektiv fungieren können. Übrig geblieben ist ihre abnickende, profillose Entourage ohne individuelle Führungsqualitäten, einer schlimmer als der andere.

Bei der SPD ist es schon viel länger so, nämlich seit Schröder. Kann sich jemand ernsthaft vorstellen, von irgendeinem der Typen an der aktuellen SPD-Spitze regiert zu werden? Die letzten vernünftigen, besonnenen und nicht korrupten Leute wurden zur Zeit der Wende aus allen Posten verdrängt, in denen sie sowas asoziales wie Hartz IV hätten verhindern können.

Obwohl er von verschiedenen Seiten immer wieder dazu gedrängt wurde, hat sich Johannes Rau letztendlich geweigert, in die SPD-Bundespolitik aufzusteigen. Er wusste genau, warum.
 
  • Danke
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Genau das ist das Problem. Man kommt gar nicht erst in die Positionen, in denen man die Macht hätte, etwas zu bewirken. Entweder wird man einfach aus dem Weg geräumt, oder man wird selber wie die.
 
Schulz hat sich zur Frage, ob er als Kanzler kandidieren wird, zwar noch nicht geäußert, aber was würdet ihr davon halten?
(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/martin-schulz-spd-kanzlerkandidatur-berlin-wechsel)
Er ist wahrscheinlich besser geeignet als Gabriel, nur bezweifel ich das die Ergebnisse der kommenden Bundestagswahl ihn in das Amt hieven. Ich frage mich sowieso was immer diese Personenwahl soll. Ich wähle nicht einen Kanzler sondern eine Partei die die richtigen Rahmenbedingungen gesetzlich regelt, welche meinen eigenen Interessen zu Gute kommt.
 
Da stimme ich dir grundsätzlich zu, aber ich habe auch schon mal entgegen meiner ansonsten präferierten Partei gewählt, weil der aufgestellte Kandidat für mich gar nicht ging. Beim Bundespräsidenten ist das bei uns aber auch nicht so wichtig und sowieso mehr eine Personensache als Parteisache.
 
Schulz hat sich zur Frage, ob er als Kanzler kandidieren wird, zwar noch nicht geäußert, aber was würdet ihr davon halten?
(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/martin-schulz-spd-kanzlerkandidatur-berlin-wechsel)

Aus meiner Sicht leider völlig aussichtslos und er lässt sich dadurch leider zu einer "Partei-Marionette" degradieren.

Gut, ich denke, er ist für viele Partei-Linke wählbarer als Siggi. Reichen wird es aus meiner Sicht leider trotzdem nicht (für R2G).
Bedeutet erneut Große Koalition und (mindest.) 15 Prozent für die AfD.
(Die erneute Kanzlerschaft Muttis erscheint mir alternativlos).

VG :hallo:
 
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