Was ebenso den Eindruck erweckt, dass du linke Gewalttaten leugnen und das als rein rechtes Phänomen darstellen möchtest.
Das bedeutet dann aber auch, dass auch Du gleich meinen allerersten Satz nicht wahrgenommen hast, in dem ich Rafaela zustimme, dass ich Gewalt jeder Coloeur ablehne. Und ebenso den Satz in meinem Posting #793, indem ich deutlich sage, dass niemand bestreitet, dass es linke Gewalt gibt.
Es ist eben ganz normal, dass Lesen immer interpretierend und selektiv ist.
Ich sage das ganz nett und neutral, um dir aufzuzeigen, wie deine Aussage auf mich (und evtl. auch andere) wirkt.
Ich habe das auch nicht als Angriff aufgefasst. Meine Antwort auf Dein Posting war auch lediglich der Versuch, aufzuzeigen, wie Rafaelas Posting auf mich (und evtl. auch andere
) wirkt.
Vielleicht hängt das auch immer davon ab, in welchem Umfeld man sich befindet. Mir ist durchaus bekannt, dass es rechte Gewalt gibt, aber mein rein subjektiver Eindruck wäre auch, dass die deutlich seltener auftritt als linke Gewalt, eben weil sie zumindest hier deutlich weniger akzeptiert ist.
Wir können ja einfach mal unterstellen, dass das BMI neutral ist, und die Kriminalitätsstatistik für 2016 befragen:
Neuer Höchsstand bei den politisch motivierten Straftaten
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist im Jahr 2016 erneut leicht angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht.
Insgesamt wurden 41.549 Straftaten (+6,6 Prozent) und 4.311 Gewalttaten (-2,1 Prozent) registriert.
Während sich die Zahl der Straftaten in den Phänomenbereichen PMK-links und PMK-rechts insgesamt ungefähr auf dem Vorjahresniveau bewegt hat (PMK-rechts: 23.555; PMK-links: 9.389), wies die Entwicklung der Gewalttaten deutliche Unterschiede auf: Rechtsmotivierte Gewalttaten sind um 14,3 Prozent (auf 1.698) angestiegen. Im Bereich der PMK-links ging die Zahl der Gewalttaten um 24,2 Prozent auf 1.702 zurück.
(
Quelle)
Noch zu Deinem vorigen Absatz über Toleranz: irgendwie kommt das bei mir so an, als wärest Du der Annahme, dass jeder, der sich für Toleranz einsetzt, auch da zweifelsfrei eine extreme Haltung einnehmen müsste.
Ich persönlich bin z.B. absolut intolerant gegenüber Gewalt, Unterdrückung, Sadismus, Machtmißbrauch und (obwohl das, wie ich sofort zugebe, ein sehr schwieriges und sehr subjektives Gebiet ist) Ungerechtigkeit.
Ich bin hochgradig angenervt von manchen Stilblüten der Gender-Diskussionen; ich fühle mich keineswegs in meiner Identität als Frau bedroht oder unterdrückt, wenn nicht überall ein "/innen" dahintersteht, ich ärgere mich eher darüber, dass der Text dadurch schlechter lesbar wird.
Was Dein Toilettenbeispiel betrifft: da frage ich mich, ob sich wahre Toleranz nicht eher in einer gegenteiligen Maßnahme zeigen würde.
Ich würde mal annehmen, dass Menschen des dritten Geschlechts vermutlich - je nach Lebensumfeld - einer Menge Ablehnung, Misstrauen, vielleicht sogar Repressalien ausgesetzt sind.
Wenn ich betroffen wäre, würde ich mir also vermutlich sehr genau überlegen, ob ich die dritte Toilette betrete und mich damit quasi "oute", und die Konsequenzen sehr genau abwägen.
Und wenn es, wie von Dir in Deinem Beispiel ausgeführt, irgendwann mal 100 andere Gender geben sollten, die alle eigene Toiletten brauchen und damit die öffentlichen Einrichtungen, die Cafés und die Restaurants an die Grenzen des Möglichen treiben, wäre doch vermutlich der pragmatische Ansatz, nicht
allen "Sonderstatus" zu gewähren, sondern
niemandem.
Dann hat man eben nicht hundert Toiletten, sondern nur
eine für alle Geschlechter (und da das ein hypothetisches Konstrukt ist, gehe ich auch mal von der hypothetischen Annahme aus, dass kein Geschlecht mehr vor einem anderen geschützt werden muss).
Auch die Trennung zwischen Männlein- und Weiblein-Toiletten ist schließlich etwas archaisch-historisches.
Toleranz muss pragmatische und vernünftige Lösungsansätze doch nicht zwangsläufig ausschließen.
Und bei der Wandfarbe könnte man ja abstimmen lassen. Das ist dann Demokratie.