Vorwort: Im 5.Schuljahr begann bei uns der Geschichtsunterricht, und er fand zu dem Thema statt, das scheinbar den Beginn menschlicher Geschichte im Sinne deutscher Ministerialer darstellt: Griechenland. Und ich war furchtbar unaufmerksam, weil ich im Geschichtsunterricht immer und immer und immer wieder die Schlacht bei den Termophylen durchlas...
Heute war ich im Kino. Und habe mir 300 angeschaut.
Man kann dem Film alles vorwerfen, was die Kritiker so angebracht haben: Faschistoide Bildersprache. Durchhaltekino für Nahost-Krieger. Schwarz-Weiß-Malerei. Gewalt verherrlichend.
Aber dennoch: Genial! Was für Bilder! Was für Körper! (Ich weiß, ich bin Sexistin
)Was für Kämpfe!
Nichts für Weicheier, sicherlich. Wenn im Hintergrund ganz lässig das zelebriert wird, was in manchen Geschichten so harmlos klingend "sauber machen" genannt wird, verblaßt das heroische Element leicht, Krieger werden zu Schlächtern, und dennoch ...
Der Film hat 117 Minuten, habe ich gelesen. Ich hatte das Gefühl, er hätte höchstens 60 gehabt, so mitreíßend war er. Keine übermäßig in die Länge gezogenen Kitschtode. Keine ewig dauernden Zweikämpfe. Keine überzogene Hochstilisierung von Gegnern. Es wird gekämpft. Es wird geschlachtet. Es wird gestorben. Und das reichlich. Man kann nachvollziehen, warum die Kriegselefanten auf den toten Persern ausgerutscht sind.
Die Spartaner sind unglaublich heldenhaft, cool und beknackt in ihrer Blut-und-Ehre-Befangenheit. Xerxes ist ein Unsympath. Die Perser sind Schlachtvieh. Und die Königin von Sparta benimmt sich nach ein paar Weichheiten richtig spartanisch
Lioness77 schrieb:
Man das ist fies. Warum ist 300 ab 16? Immer die guten Filme sind ab 16.
Die FSK gibt Filme erst ab 16 frei, wenn sie der Meinung ist, daß darin zu viel Gewalt eine Rolle spielt. Und das ist unbestreitbar so. Für sensible Wesen ist der Film nichts. Ich glaub, meine Schwester und ich haben uns deutlich besser als die anderen Kinobesucher unterhalten, weil wir Schlachten und Zweikämpfe mit Schwert und Speer spannend finden.
Dazu kommt diese Bildersprache, die in der Tat Anlehnungen an Leni Riefenstahl, Eisenstein und andere Filmemacher in faschistoiden Systemen nimmt. Das ist bei den FSKlern gar nicht gerne gesehen.
Hinzu kommt, daß behauptet wird, der Film würde das Bush-Regime in seiner Politik unterstützen, was ich anzuzweifeln wage, da die Spartaner immer wieder wiederholen, daß sie für ihre Freiheit eintreten, was Bush zwar auch tut, aber wer glaubt dem das denn noch?