Wieso muss man denn weiblich sein, um die großartigen 'Stolz und Vorurteil'-Verfilmungen goutieren zu können? Die BBC-Verfilmung hat ja Maßstäbe gesetzt, besonders hinsichtlich Colin Firth in der Rolle von Mr Darcy, an dem sich nun sämtliche Darcys messen müssen
Aber ich liebe auch die Verfilmung von letztem Jahr mit Keira Knightley, besonders die Kameraarbeit war ausgesprochen elegant - schade, daß dies bei den diesjährigen Oscars völlig unter den Tisch fiel.
Ich habe in der letzten Woche gesehen:
Capote: Guter Film, der Hauptdarsteller hat den Oscar durchaus verdient, auch wenn ich den einem anderen noch eher gegönnt hätte. Aber die innere Zerrissenheit der Figur hat er fantastisch rübergebracht. Tolle Bilder, tolles Drehbuch.
Brokeback Mountain: Es gibt manchmal Filme (leider recht selten), die einen auch noch Tage nach dem Kinobesuch nicht mehr loslassen. Dieser gehört für mich zweifelsohne dazu. Nach dem Kinobesuch war ich regelrecht erschlagen von der Fülle bemerkenswerter Szenen, die sich ins Gedächtnis einbrennen. Ein wahres Meisterwerk, wo einfach alles stimmt - Buch, Regie, Kamera, Musik und ein grandioses Schauspieler-Ensemble. Besonders Heath Ledgers Leistung ist herausragend, aber auch die weibliche Besetzung verdient Respekt. Michelle Williams, bisher nur in Dawson's Creek größer aufgefallen, hat mir in ihren Szenen schlicht das Herz gebrochen, und Anne Hathaway, die uns noch in 'Plötzlich Prinzessin' genervt hat, steht ihr hier in nichts nach.
Wer einen richtig guten Film sehen will, der einen bis ins Mark berührt, sollte BBM nicht verpassen. Reingehen, reingehen, reingehen!
The Producers: Wer einen bizarren Humor besitzt, alte Film-Musicals gut findet und Uma Thurman verehrt, sollte dieses Kleinod nicht verpassen. Selten habe ich mich bei einem Film so gut amüsiert wie bei diesem. Und seither summe ich ständig "Springtime for Hitler and Germany" vor mich hin. Sollte man in der Strassenbahn allerdings nicht allzu laut singen...