So, los geht´s.
Ich muss das Kapitel in zwei Postings aufteilen wegen der vielen Grafiken.
Noch zwei Anmerkungen vorab:
Nonnenfürze sind nicht das, was der geneigte Leser gemeinhin zu denken pflegt.
Der
Nunnenfurcz ist ein köstliches Gebäck aus Mandeln, Eiern und Honig, der in Fett ausgebacken und mit einer Weinsosse übergossen wird. Oder, wenn man Kinder hat, aus rotem Traubensaft.
Das Rezept kann man dem wunderbaren Kochbuch "Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" entnehmen (oder bei mir erfragen), das voll ist mit wunderbaren Rezepten aus dem Mittelalter. Der Rotkohl ist göttlich, allerdings braucht man zur Zubereitung Stunden.
Und zweitens ist das letzte Bild, sowohl das kleine als auch das dazu gehörige Lupenbild, mit den Mods abgesprochen. Ich hab sie vorab an Hummel geschickt, und sie hat ihr ok gegeben.
Einige
Lupenbilder, vor allem beim Festmahl, zeigen wieder eine andere Perspektive bzw. einen größeren Ausschnitt. Besonders ans Herz legen möchte ich euch die Nummern
32, 34, 36, 42 und natürlich das letzte, die
44. Ich schreib die Nummern mal ganz klein neben die Lupe, damit ihr nicht zählen müsst.
Und jetzt hoffe ich, dass ihr viel Spass habt!
Gegen Abend stand ich in meinem Zimmer und legte meinen Waffenrock an.
Vor einer knappen Stunde war ein Bote von Artair gekommen, der mir ausrichtete, dass Artair an diesem Abend Gowan, seinen Knappen, zur Wache berufen wollte, die der Ernennung zum Krieger voraus ging. Deshalb sollten alle Kämpfer gerüstet erscheinen, um ihm Ehre zu erweisen.
Ich war froh über diese Nachricht, denn niemand hatte es mehr verdient als Gowan, in unsere Reihen aufgenommen zu werden.
Und ganz nebenbei bedeutete es auch, dass ich während des Festmahls am Abend bei meinen Freunden sitzen konnte und nicht an der Hohen Tafel Platz nehmen musste - das hätte heute meine Kräfte bei weitem überstiegen.
Ich fühlte mich zermürbt, denn mir kam es so vor, als hätte ich den halben Tag damit zugebracht, meinen Eltern aus dem Weg zu gehen.
2
Irgendwann hatte ich fluchtartig die Halle verlassen und Zuflucht im Garten gesucht.
Und dort hatte mich Gwern schließlich doch überrascht.
Er setzte sich neben mich, und ich ergab mich mit einem Seufzer in mein Schicksal. Jetzt aufzustehen und wegzulaufen wäre sogar mir kindisch erschienen.
Er schwieg eine lange Zeit, aber ich tat ihm nicht den Gefallen, als erste etwas zu sagen.
Schließlich räusperte er sich und richtete das Wort an mich.
„Artair hat uns auf seine diplomatische Art angedeutet, dass unsere Anwesenheit Dir nicht willkommen sein könnte", sagte er.
„Das dürfte Euch doch wohl kaum erstaunen", erwiderte ich.
„Freust Du Dich überhaupt nicht, uns zu sehen?", wollte mein Vater wissen.
Ich würdigte diese lächerliche Frage mit keiner Antwort.
Er seufzte. „Rhiannon respektiert Deine Ablehnung, deshalb wird sie sich Dir nicht nähern, wenn Du es nicht wünschst. Ich kann das nicht, denn es fällt mir schwer, mit anzusehen, wie sie darunter leidet. Deine Mutter ist traurig", sagte er leise.
„Ach, ist sie das", erwiderte ich bitter.
„Warum sollte mich das kümmern? Ich war so lange traurig, ohne dass es einen von euch interessiert hätte."
4
„Ja, so muss es wohl für Dich aussehen", sagte Gwern, und er klang bedrückt.
„Warum?", fragte ich, und ich hasste mich dafür, dass meine Stimme auf einmal klang wie die des verletzten, kleinen Mädchens.
„Warum habt ihr mich fort gegeben?"
„Ich weiß es nicht."
Ich sah ihn ungläubig an.
„Es gibt nur drei Menschen auf der Welt, die wissen, warum Shainara Dich damals mitgenommen hat: Deine Mutter, Shainara selbst und Mártainn", sagte er ruhig.
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„Zwei Monde nach Deiner Geburt tauchten Shainara und Mártainn überraschend in Caer Cassay auf, und Deine Mutter schloss sich mit ihnen ein.
Ich hatte vorher schon gemerkt, dass etwas nicht stimmte, denn sie war besorgt und bedrückt und stand oft lange neben Deiner Wiege und hat Dir beim Schlafen zugesehen. Ich fragte sie, was sie bekümmerte, aber sie wollte es mir nicht sagen.
Das war das erste und einzige Mal, dass sie sich mir nicht anvertraut hat."
6
Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
„Endlich, nach Stunden, riefen sie mich zu sich.
Sie eröffneten mir, dass Shainara Dich mitnehmen müsse, wenn die Zeit gekommen sei, aber dass sie mir nicht sagen könnten, warum.
Es sei von allerhöchster Wichtigkeit, dass niemand den Grund dafür erfahren dürfe, der seinen Geist nicht vor Eindringlingen verschließen könne.
Und sie baten mich darum, meine Zustimmung zu geben. Es fiel mir schwer, aber ich vertraue Shainara und Mártainn. Und Deiner Mutter vertraue ich mehr als jedem anderen Menschen.
Und wenn ich etwas weiß, dann, dass sie es niemals ohne gewichtige Gründe getan hätte. Sie nicht, und auch Shainara nicht."
Er schwieg einen Moment. „Was glaubst Du, was für Rhiannon das Wichtigste im Leben ist?"
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„Lass mich raten", sagte ich, und meine Stimme hatte einen sarkastischen Unterton. „Der Dienst an ihrem Land?"
Gwern sah mir in die Augen, und es lag kein Tadel in seinem Blick.
„Unsere Töchter", sagte er dann langsam und deutlich. „Ich weiß, dass es schwer war für Dich. Aber woher nimmst Du die Gewissheit, dass es das nicht auch für Rhiannon war?"
Ich schwieg und sah auf meine Stiefelspitzen.
„Denk darüber nach", forderte mich mein Vater auf.
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Nein. Das würde ich nicht. Es gab keine Entschuldigung für das, was sie und Shainara getan hatten.
Ohne ein Wort der Erklärung.
Gwern konnte mir offenbar meine Ablehnung vom Gesicht ablesen, denn er beugte sich zu mir und sagte eindringlich: „Dich fortzugeben, was das Schwerste, was Rhiannon jemals tun musste. Und weißt Du, warum ich das so genau weiß?"
Er blickte mich ernst an.
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„Ich weiß das, weil ich es war, der sie in der Nacht, nachdem Shainara Dich mitgenommen hat, in den Armen gehalten und ihre Tränen getrocknet hat. Alles hat zwei Seiten, Neiyra. Man muss nur beide Seiten sehen wollen."
Er war aufgestanden und gegangen.
Und ich hatte natürlich doch darüber nachgedacht. Den ganzen restlichen Nachmittag konnte ich an nichts anderes denken.
Es klopfte, und Ceilith steckte den Kopf durch die Tür.
„Ihr solltet langsam nach unten gehen, Herrin", sagte sie.
Ich nickte und lächelte ihr zu.
„Ceilith." Ich zögerte einen Moment. Was sollte ich ihr sagen? Ich wusste nicht, wie Artair sich entschieden hatte - wen er nun als Gowans Nachfolger zu seinem Knappen berufen wollte - aber wenn es Braigh war, sollte seine Mutter an diesem großen Moment teilhaben.
„Du und Braghan, ihr solltet heute Abend in der Hohen Halle sein."
Ein besorgter Ausdruck huschte über Ceiliths Gesicht.
„Geht es um Braigh?", wollte sie wissen.
Ich hob beschwichtigend die Hand.
„Ich bin mir nicht sicher. Aber möglicherweise könntet ihr drei heute Abend noch etwas zu feiern haben."
Die Besorgnis wich nicht von Ceiliths Gesicht, aber sie nickte dankbar.
„Ich werde Braghan Bescheid geben", sagte sie und ging wieder.
Ich gürtete mein Schwert und machte mich auf den Weg.
In der Halle waren die Stühle für den Hohen Rat bereits wieder entfernt und die Tafeln für das Festmahl aufgestellt worden.
Ich ging langsam durch den Mittelgang, meine Augen auf die Szene gerichtet, die sich vor meinen Augen abspielte.
11
Ariadna hatte sich ebenfalls frisch gemacht und stand, in ein erlesenes Kleid gehüllt, dicht neben Artair. Selbst, als Artair auf einen Zuruf Brans hin zu ihm ging, wich sie nicht von seiner Seite; die ganze Zeit sah sie ihn bewundernd an. Und Artair warf ihr Blicke zu, als könne er nicht glauben, dass sie da sei und dass es sowas wie sie tatsächlich gab.
Mir wurde übel.
Als Artair mich entdeckte, winkte er mir zu und bedeutete mir, zu ihm zu kommen.
Widerstrebend ging ich das letzte Stück zur Empore und stieg die Stufen hinauf.
„Neiyra", sagte Artair und berührte einen kurzen Moment Ariadnas Hand.
„Das ist Ariadna, Brans und Shainaras Tochter." Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht.
„Aha", hörte ich mich sagen, und ich kam mir plump und unbeholfen vor.
„Ihr tragt Hosen", sagte Ariadna überrascht.
Ich starrte sie an und hatte keine Ahnung, was ich auf etwas so Offensichtliches erwidern sollte.
„Neiyra kämpft. Deshalb wird sie heute Abend bei Gowans Berufung mit in der Ehrenlinie stehen", erklärte Artair, und Ariadnas Augen wurden groß und rund vor Erstaunen.
Und sie schimmerten immer noch. Grundgütiger, wie machte sie das?
„Neiyra ist die Tochter von Rhiannon und Gwern", ergänzte Artair.
„Dann seid ihr meine Base!", rief Ariadna und klatschte lachend in die Hände.
„Ich vermisse meine Schwestern und meine Damen. Nur meine Amme ist mitgekommen, und ich bin es gar nicht gewohnt, so viel allein zu sein", ließ sie mich wissen.
„Wir wollen Freundinnen werden, nicht wahr?"
„Da würde ich nicht drauf wetten", murmelte ich, aber zum Glück hörte mich keiner der beiden, weil sie schon wieder damit beschäftigt waren, sich in die Augen zu sehen.
Ich wandte mich ab und wollte wieder gehen, aber Artair hielt mich zurück.
„Neiyra", wandte er sich an mich, „könntest Du Gowan heute Abend etwas beschäftigen? Du weißt, dass es eigentlich seine Aufgabe als mein Knappe ist, uns bei Tisch zu bedienen, aber ich möchte nicht, dass er das heute tut. Dies ist sein Tag, und wenn ich ihn rufe, sollte er nicht mit einem Krug hinter mir stehen, sondern bei seinen Freunden sitzen. Kannst Du Dich darum kümmern?"
Ich nickte und wartete einen Moment, ob Artair noch etwas hinzufügen wollte, aber seine ganze Aufmerksamkeit war schon wieder auf Ariadna gerichtet, und so drehte ich mich um und ging die Stufen hinab in die Halle.
Ich sah Brayan an einem Tisch in der Nähe eines der Kamine sitzen, und er sah mich mit gerunzelter Stirn an.
Offenbar hatte er meine erste Begegnung mit Ariadna beobachtet. Seine Hände lagen um einen Krug Ale, und aus der Anzahl der leeren Krüge vor ihm ließ sich schließen, dass es nicht sein erstes war.
Ich setzte mich zu ihm.
„Was war das?", fragte er mit einer Kopfbewegung in Artairs Richtung.
Ich berichtete ihm von Artairs Bitte, und er nickte nur knapp.
Die Halle füllte sich rasch, und nach und nach setzten sich einige unserer Gefährten an unseren und die benachbarten Tische.
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Alle freuten sich auf das Festmahl und Gowans Berufung, und es herrschte eine lockere, gelöste Stimmung; derbe Scherze flogen hin und her und viele Krüge Ale wurden geleert.
Brayan dagegen war auffallend still, sein Blick wanderte häufig zur Hohen Tafel, und ebenso häufig fühlte ich ihn auf mir ruhen.
Schließlich sah ich Gowan durch den Mittelgang Richtung Empore hasten, und ich stand auf und zog ihn am Ärmel.
„Setz Dich zu uns, Gowan", sagte ich.
„Ich kann nicht", erwiderte er hastig. „Ich bin schon spät dran, und ich muss Artair vorlegen, wenn das Mahl beginnt."
„Heute nicht", antwortete ich.
„Artair hat mir gesagt, dass er Deine Dienste nicht benötigt, die Knappen von König Bran werden bei Tisch bedienen. Setz Dich zu uns."
Gowan runzelte die Stirn und warf einen skeptischen Blick zur Hohen Tafel, als hätte er Zweifel, dass Brans Knappen Artair anständig versorgen würden; gab aber dann nach und setzte sich neben mich.
Er schenkte sich einen Krug Ale ein.
Gowan war ein netter, unkomplizierter Bursche, und ich hatte ihn sehr gern.
Er hatte seinen Dienst immer mit Begeisterung und Sorgfalt erfüllt, egal zu welcher Stunde; und er hatte sich zu einem hervorragenden Kämpfer entwickelt.
20
Der erste Gang des Festmahls wurde aufgetragen, und er machte dem Anlass alle Ehre.
Es gab Hechtklösschen in gelber Sauce, Mangoldtorten, Eier in Safransauce und Fleischpasteten.
Ich warf einen skeptischen Blick darauf; während der letzten Wochen war unsere Verpflegung mehr als dürftig gewesen, und ich befürchtete, dass der Großteil der Männer eine problematische Nacht verbringen würde.
Meine Vermutung wurde sogleich noch verstärkt, als Alasdair die dampfenden Schüsseln mit leuchtenden Augen musterte und rief: „Ich hoffe, dass es Nonnenfürze gibt."
Alle lachten; Alasdairs Vorliebe für Naschereien war weithin bekannt.
Gowan sprach den Speisen tüchtig zu, und ich war froh darüber.
Aller Ablenkung zum Trotz schien Artair dennoch nach wie vor auch an Kleinigkeiten zu denken, denn er hatte nicht nur dafür gesorgt, dass Gowan bei seinen Freunden und Gefährten saß, wenn er ihn rief, sondern auch darauf geachtet, dass er zumindest etwas im Magen hatte, bevor er ihn zur Wache schickte.
Die Wache war die letzte Prüfung, um sich der Aufnahme in die Reihen der Kämpfer als würdig zu erweisen.
Während der Wache durfte man weder essen noch trinken, nicht schlafen, sich nicht einmal bewegen.
Und sie würde bis zum morgigen Abend dauern.
Als der erste Gang beendet war, erhob sich Artair und trat nach vorne.
Das Gelächter und die Gespräche erstarben, und eine gespannte Stille breitete sich aus.
„Ich rufe meine Brüder und Schwestern im Kampf", sagte er laut.
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Wir standen auf, wie ein Mann, und wandten ihm unsere Gesichter zu.
„Ich benenne euch zu Zeugen. Ich rufe meinen Knappen Gowan, Sohn von Kincaid und Lainie, zur Wache."
Gowan ließ seinen Kelch fallen und sah bleich und erschrocken aus.
Ich zwinkerte ihm zu und beugte mich zu ihm herab. „Weißt Du, was Du sagen musst?", raunte ich ihm zu, und er nickte.
Er stand auf, ging unsicheren Schrittes durch den Mittelgang nach vorne und kniete vor Artair nieder.
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„Ich kann diese Ehre nicht annehmen, mein König", gab er die vorgeschriebene Antwort.
„Nennt mir den Grund."
„Ich bin Euer Knappe und werde Euch nicht unversorgt zurücklassen."
„Ihr seid ein Mann von Ehre", erwiderte Artair, „aber für Euren König wird gesorgt sein."
Er ließ seine Augen über die Halle schweifen, bis sie den Tisch erreicht hatten, an dem die jungen Burschen saßen, die sich für das Leben an der Waffe entschieden hatten. Sie alle sahen ihn erwartungsvoll und gespannt an.
„Ich rufe Braigh, Sohn von Braghan und Ceilith, um Gowan als mein Knappe nachzufolgen."
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Johlender Beifall brach an dem Tisch aus; die Knaben und Mädchen schüttelten Braigh, der benommen auf seinem Platz saß und noch gar nicht recht zu verstehen schien, was ihm gerade widerfahren war, die Hände und schlugen ihm auf die Schultern.
Schließlich stand Braigh auf und ging nach vorne zu Artair und Gowan, und auf dem Weg dorthin begann sein Gesicht zu leuchten.
Ich wandte mich um und suchte nach Braghan und Ceilith, und ich entdeckte sie an einem Tisch nahe der Tür.
Braghan strahlte, aber Ceilith sah unglücklich aus, obwohl sie sich sichtlich bemühte, sich für Braigh zu freuen.
Als Braigh Gowan erreicht hatte, umarmten sie sich, und man konnte unmöglich ausmachen, welcher der beiden im Moment wohl glücklicher war.
„Braigh", sagte Artair, „bist Du bereit, als mein Knappe in meinen Dienst zu treten?"
„Das bin ich, mein König", sagte Braigh strahlend.
„Dann soll es so sein", erwiderte Artair.
Braigh drehte sich zu Gowan, und der fischte aus seinem Wams einen winzigen, goldenen Schlüssel.
„Ich übergebe Dir den Schlüssel zur Kammer des Königs", sagte er und hielt Braigh den Schlüssel hin, der ihn ehrfürchtig betrachtete und an sich nahm, als sei er ein kostbarer Schatz.
„Diene unserem Herrn gut", sagte Gowan ernst, und Braigh erwiderte voller Inbrunst: „Das will ich tun."
„So nimm Deinen Platz ein, Braigh", sagte Artair, und Braigh erklomm die Stufen und stellte sich hinter Artairs Stuhl.
„Und nun wählt Euren Schutzherrn, Gowan."
Jeder Knappe, der in die Reihen der Kämpfer aufgenommen wurde, musste einen Schutzherrn wählen, der ihm in seinem ersten Jahr zur Seite stand, ihm half und mit allem vertraut machte.
Normalerweise war dies der Mann, dem der Knappe gedient hatte, aber in Gowans Fall war das nicht möglich, denn Artair war der König, dem er seinen Eid schwören musste, und der unser aller Befehlshaber und Schutzherr war.
Stille breitete sich aus.
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„Ich wähle Neiyra", sagte Gowan.
Artair sah zu mir herüber, und unsere Blicke begegneten sich.
Ich wusste, wir dachten beide an den Moment, an dem er mich zur Wache gerufen hatte.
Ich trat nach vorne, legte Gowan leicht die Hand auf den Arm und lächelte ihm zu.
„Mit Freuden will ich Deine Schutzherrin sein, Gowan", sagte ich, und Gowan erwiderte mein Lächeln.
Artair sah Gowan ernst ins Gesicht.
„Morgen will ich Euch in die Reihe der Krieger aufnehmen, Gowan, und ich bitte Königin Rhiannon und König Bran, Euren Eid ebenso anzunehmen wie ich", sagte er.
„Aber gerne, aber gerne!", rief Bran vergnügt, und Rhiannon nickte lächelnd.