Erst einmal vorweg, ich denke, grundsätzlich sind wir einer Meinung. Wie ich schon sagte, finde ich die Idee super und ich würde mir wünschen, dass sie Realität wäre, also dass nicht nur ein paar Gruppen untereinander Esperanto reden, sondern die ganze Welt. Und mir gefällt der Gedanke der Vereinigung der Menschheit sehr.
Ansonsten kann ich deinen Einwand sehr gut nachvollziehen, nur habe ich diesbezüglich eine andere Einstellung: Was die anderen sagen interessiert mich erstmal wenig, ich finde die Sprache schön und im Vergleich eine der einfachsten Sprachen, die es gibt (ein hoch auf Zamenhof, den Erfinder der Sprache) und sie gehört keiner Ethnie an, was viele kulturelle Hürden beseitigt, da dieses "ich möchte kein Englisch/ Französisch/ Chinesisch lernen, weil ich die Landsleute nicht mag, es heute regnet...blabla" entfällt.
Diese Sprache wurde einzig zu dem Zweck erfunden, um die Menschen zu vereinen und das ist das, was ich daran mag und weshalb ich mir wünschen würde, dass sich die Leute einfach mal damit auseinander setzen, unvoreingenommen wohlgemerkt.
Und mein Text ging auch nicht gegen dich persönlich. Ich wollte/konnte es nur allgemein nicht so stehen lassen, da du gleich mit einem Totschlagargument gekommen bist und wie wir ja wissen, der Mensch ist faul und wenn man da gleich mit Negativargumenten kommt, wird sich wohl keiner die Mühe machen und wenigstens mal schauen, was das ist. Denn die meisten wissen ja noch nicht einmal, dass es Esperanto überhaupt gibt, geschweige denn, dass es die einzig offiziell anerkannte Plansprache der Welt ist.
Mit meinen Ausführungen wollte ich nicht sagen, dass Esperanto Mist sei und man es aufgeben soll, eine Weltsprache einzuführen. Ich habe lediglich überlegt, worin die Schwierigkeiten bestehen könnten und warum wir im Moment keine Universalsprache haben, obwohl das doch so viel vereinfachen würde. Es ging nicht darum, Träume zu zerstören oder zu behaupten, dass es gar keinen Zweck hätte. Ich argumentiere auch nicht gegen die Einführung einer universellen Sprache, im Gegenteil, ich wäre ja sehr dafür, dass es eine gäbe.
Und hey, ich arbeite in der Forschung, es ist mein Job, Unmögliches möglich zu machen.
Aber wenn man etwas bewirken möchte, ist es ein guter Ansatz, mal nachzusehen, warum es bisher noch niemand getan hat oder warum es noch nicht vollständig geklappt hat.
Wenn sich jemand davon abschrecken lässt, sich Esperanto mal anzusehen, war das nicht meine Absicht (schaut es euch an!
), mein Gehirn funktioniert da einfach anders.
Und was die anderen Leute angeht: Natürlich kannst du die Sprache schön finden und sie für dich lernen, dann spielt es keine Rolle, was die anderen sagen. Aber wenn du möchtest, dass
jeder sie spricht, was ja der Zweck einer Weltsprache wäre, müssen die anderen mitziehen.
Es wäre jedoch kein Problelm das zu ändern. Wenn dieses Globalisierungsgeschwurbel der Politik ernst gemeint und nicht nur auf die Wirtschaft bezogen wäre, könnten die Schreibprogramme ja wohl schon lange so programmiert sein, dass es überall funktioniert.
Was die Akzente angeht, da bin ich anderer Meinung – es wäre einfacher, zu lernen, für den «Dsch»-Laut «gh» zu schreiben und für «sch» «sh» und so weiter. Das ist eher ein technisches Problem als ein politisches. Ursprünglich kannten Computer nur die einfachen Zeichen, alles andere wurde später hinzugefügt und deswegen gibt es x Standards. Das Forum ist ja ein gutes Beispiel. In der Vorschau funktionieren die Zeichen, im veröffentlichten Beitrag dann nicht mehr. Ganz klar ein Bug. Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass es im Verbesserungsthread mal zur Sprache kam; seit einem Forenupdate funktionieren nicht mehr alle Zeichen. Deswegen werden die Umlaute beim Registrierungsdatum neben der Beiträge nicht mehr richtig dargestellt (siehe alle, die sich im März registriert haben). Warum auch immer und bestimmt nicht mit Absicht.
Mir ist klar, dass man Entscheide fällen muss, wenn man eine Sprache plant, und Herrn Zamenhof war es anscheinend wichtig, für jeden Laut nur ein Zeichen benutzen zu müssen (und man merkt eben, dass er von seiner Muttersprache beeinflusst war). An Computer hingegen konnte er aus offensichtlichen Gründen nicht denken.
(Aber vielleicht an Schreibmaschinen?
)
In der heutigen Zeit würde ich der guten Darstellbarkeit aber ein höheres Gewicht geben. Aber da können die Meinungen wohl auseinander gehen.
Und noch kurz zu deinen Kindheitswünschen: die selben Wünsche hatte ich auch schon vor langer Zeit. Ich bin auch keine 16 mehr, aber wer sagt dass unsere Art zu denken, zu zweifeln und die Dinge so nüchtern zu sehen, die Bessere ist? Ich habe gelernt, dass wir im Alter leider nicht immer weiser werden, sondern die Meisten von uns ängstlicher, engstirniger und verbohrter... (das ist nun aber auch nicht auf dich gemünzt, schließlich kenne ich dich nicht persönlich. Das gilt jedoch im Allgemeinen.)
Auch da noch eine Bemerkung: Mit dem Kindsein wollte ich nur die Erwähnung der «dummen Erwachsenen» erklären, nicht etwa behaupten, Esperanto sei eine Kinderei und Träumerei naiv. Ich träume auch die ganze Zeit rum.
(Wobei ich auch nicht ausschliessen kann, dass ich naiv bin … Na gut, lassen wir das.
) Jedenfalls denke ich: Die Mischung macht’s.
Ansonsten kann ich die Beobachtung des Älterwerdens nachvollziehen …