Meine Story: Kind des Lichts (Fantasy)

Hieselbie

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März 2004
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Danke Hexlein für das Schließen meines alten Threads...
Hier das erste Kapitel meiner neuen Geschichte....

Kapitel 1
Geboren
Es war dunkel. Die Sonne zeigte sich selten über den Seen des Alterns. Aber bei besonderen Ereignissen will auch sie zusehen, schiebt die Bäume beiseite und bescheint das klare Wasser.
Ein solches Ereignis stand kurz bevor.
Am Grund des tiefsten Sees entwickelte sich eine kleine Pflanze. Sie wuchs schnell, und nach kurzer Seit konnte man einen tiefgrünen Stiel und zarte, rosa Blütenblätter erkennen. Doch war die Pflanze klein, höchstens so groß wie ein Gänseblümchen.
Zarte Sonnenstrahlen drangen durch das Blätterdach der Bäume.
Die Pflanze wuchs weiter.
Die Bäume raschelten und bewegten sich weiter zur Seite.
Die Blüte schaute über dem Wasser hervor und spiegelte sich im glitzernden Nass.
Es wurde taghell.
Die Pflanze hatte vier Blütenblätter; jede so groß wie ein ausgewachsener Mensch. In das Innere drang kein Licht. Doch die Blüte öffnete sich ein wenig. Licht schien in die Blume.
Der goldene Blütenstaub glitzerte und flog in der Blume umher. Erst in die Ecke, dann in die andere - bis er sich zusammenballte und in die lichtbeschienene Mitte wehte.
Der Mond gesellte sich zur Sonne und beobachtete das seltsame Treiben über der Wasseroberfläche.
"Ist es heute soweit? Wird sie geboren? Wird unsere Retterin geboren?", flüsterte der Mond der Sonne zu. Die Sonne schwieg. "Schon lange warten wir auf diesen Tag... mit jedem Tag des Wartens wurde ich trauriger und trauriger.", fuhr der Mond fort. Er wartete auf eine Antwort, doch bekam er keine. Traurig schaute er die Sonne an. "Läuft etwas schief? Klappt es nicht? Oh nein, oh nein..."
Doch die Sonne antwortete nur fröhlich:"Schau nur... ist es nicht wunderschön?" Aufgeregt schaute der Mond auf die sich schnell öffnenden Blütenblätter.
Je weiter sich die Blüte öffnete, je mehr Sonnenlicht auf den Blütenstaub schien, desto deutlicher erkannte man, was sich dort bildete.
Es war ein Säugling.
Es war das zarteste Kind, das je von der Sonne beschienen wurde.
Langsam verlor das Kind das Glitzern und Funkeln und den goldenen Farbton. Der Mond beobachtete fasziniert das blasse Kind.
"Also, Sonne, ich muss schon sagen... gute Arbeit leistest du da mit deinem Licht. Ich könnte das nie. Aber ich bin auch nur eine Nebenperson. Nicht wichtig bei der Entwicklung unserer Retterin. Nur der dumme Mond, der noch nicht mal richtig scheinen kann ohne deine Hilfe. Nur der..."
"Ich brauche deine Hilfe."
"...nur der... nun... Mond. Ich bin nur der Mond."
"Hilf mir."
"Moment. Was hast du gesagt?"
"Du musst mir helfen. Sie kann die Augen noch nicht öffnen. Und ihre Ohren... sie sind nicht spitz. Ich habe keine Begabung für spitze Ohren. Übernimm du das."
Also strengte der Mond sich an und konzentrierte sich ganz auf das Formen der typischen spitzen Ohren. Das silbern funkelnde Licht machte seine Arbeit gut. Nur wenige Sekunden später hatte das Kind seine spitzen Ohren. Aber sehen konnte es noch nicht.
"Öffne ihr die Augen... ich weiß, dass du es schaffen kannst."
"Ja. Gut. Ich weiß, ich schaffe das. Oder doch nicht? Ach, ich versuchs einfach."
Und schon legte er wieder los. Mit jeder Sekunde öffnete das Kind die Augen ein winzigkleines Stück. Nach kurzer Zeit hatte der Mond seine Arbeit beendet.
Das Kind schaute zum Mond und lächelte.
Seine Augen funkelten silbern.
"Sehr hübsch. Das hast du gut gemacht, Mond. Ich bin stolz auf dich. Aber jetzt muss sie altern. Und da können wir nichts machen, außer zuzusehen."
Und kaum hatte sie das gesagt, schloss sich die Blüte und versank im Wasser.
Einige Zeit später tauchte die Blüte wieder auf und öffnete sich sogleich ein Stück.
"Psst, Mond. Es geht weiter. Wach auf."
Verwirrt öffnete der Mond seine Augen. Nach ein paar Sekunden bemerkte er die Blüte.
"Ach so. Ja. Ich bin ausgeschlafen.Es kann weitergehen. Ja."
Die Blüte öffnete sich ganz. In der Mitte hockte die ausgewachsene Elfe. Sie hatte nichts von ihrer Zartheit verloren.
Ihre schwarzen Haare wehten sanft im zarten Wind. Alles schien mit einem mal zarter und hübscher zu sein.
"Starr sie nicht so an, Mond", lachte die Sonne. "Sie hat zwar nichts an, aber das wird sich noch schnell ändern!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschichte gefällt mir! Ich mag sowieso im Allgemeinen Fantasy sehr gerne und dein Schreibstil ist wirklich sehr toll. Zur Story kann man noch nicht wirklich viel nach der Einleitung sagen, aber ich werd die Geschichte auf jeden Fall weiterverfolgen!
 
Das ist gut *freu*
Ja, von der Story merkt man noch nicht allzu viel, aber ich hab da schon einige Sachen im Kopf, die ich morgen Abend tippseln werde :)
 
Ich muss ma wieder weiterschreiben... hier kommt schonmal ein kleiner Teil vom 2. Kapitel, Fortsetzung folgt, und zwar noch diesen Monat :D

Kapitel 2
Der Name


"Was wollt ihr von mir?", fragte die Elfe Mond und Sonne, nachdem sie von ihnen einige lichtgesponnenen Gewänder und Roben erhalten hatte.
"Wir wollen, dass du uns rettest. Uns alle.", sagte die Sonne überraschend munter zur Elfe. Diese schaute die Sonne fragend an und legte den Kopf schief. Der Mond begann zu erzählen.
"Du wurdest in einer Welt geboren, in der Sonne und Mond, die Sterne, Planeten und auch der schlichte Himmel eine große Rolle spielen. Doch von unserer Welt ist nicht mehr viel übrig.
Die Sterne erloschen schon vor langer Zeit, der Himmel wird mit jedem Tag trüber und von den Planeten ist nur noch dieser übrig geblieben.
Er heißt Glanzbringer und war damals schon der wichtigste und älteste Planet. Jetzt erst recht." Er schaute traurig zur Sonne und fuhr fort.
"Du musst etwas finden, dass uns vor langer Zeit verloren ging. Du bist die Einzige, in der es noch existiert. Wir wissen nicht, was es ist. Auch wir können vergessen... Aber wir wissen, dass nur du es finden kannst. Auf deiner Reise zählt nur eines: Der Weg ist das Ziel. Es wird sich zeigen, wenn der richtige Moment gekommen ist."
Die drei schwiegen.
Ich existiere erst seit kurzer Zeit. Ich kenne noch nichts auf dieser Welt außer die Seen, Mond und Sonne. Und ich muss allein in dieser Welt umherreisen. Ohne ein Ziel.
Wer bin ich eigentlich?
"Wie lautet mein Name?"
"Den wirst du finden müssen. Dies ist das erste und letzte mal, dass wir dir sagen können, wohin du reisen musst. Diese Prophezeiungen sind ziemlich unverständlich geschrieben", lachte die Sonne und zwinkerte der Elfe zu. In einem Busch raschelte es, ein Zweig zerbrach laut und jemand fluchte leise.
 

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