Hallihallo, ich habe eine kleine Geschichte wieder gefunden, die ich vor einem halben Jahr geschrieben habe.Es geht um das Glück eines jungen paares, das allerdings eine überraschende Wenung nimmt.
Der TExt ist vielleicht etwas lang, für nur einen Post, aber wenn ich ihn unterteile, ist das auch doof...
Na ja, sonst lest ihr halt stückchenweise...
wie auch immer... hier ist der Text (dem Text unterliegt Copyright, ich weiß das klingt bescheuert und überheblich und ist wohl auch unnötig, da ich nicht soo gut schreibe, aber ich möchte ich nicht, dass jemand von euch damit bei einem Wettbewerb teilnimmt [was ich ja auch nicht von euch denke
])Verbesserungsvorschläge sind erwünscht!
Viel Spaß!
Vergissmeinnicht
Es war eine wirklich schöne Beziehung. Lennart und ich liebten uns sehr und waren seit fünf Monaten zusammen. Dass uns zwei Jahre trennten, machte uns nichts. Er war siebzehn und ich erst zarte fünfzehn. Auf jeden Fall glaubte ich damals, dass uns nichts trennen könnte und wir für immer zusammen blieben.
Dachte ich.
Wir waren ungefähr zwei Stunden in der Stadt herum gelaufen, da ich unbedingt eine neue Hose brauchte. So machten wir das immer. Ich sah Lennart beim Basketballtraining zu und dafür ging er mit mir shoppen.
Doch irgendwann wurde es auch Lennart zu viel.
„Also, das ist jetzt schon der siebte Laden und du hast immer noch nichts gefunden. Mal ist die Jeans zu schmal geschnitten, dann findest du dich zu dick, oder sie sie sitzt an den Oberschenkeln zu weit…“
Ich zog meinen Schatz an mich. „Ohh, aber die Sachen in dem Geschäft dort sind wirklich gut. Nur noch in den einen Laden…“, säuselte ich ihm ins Ohr, bevor ich ihn lange küsste. Ich genoss jeden Moment mit ihm, aber seine Küsse waren jedes Mal ein Highlight. Seine Lippen waren so weich und irgendwie schmeckte er immer ein bisschen salzig, wie das Meer.
Das war einfach wunderschön und dieses Gefühl werde ich bestimmt niemals vergessen.
Nach einer endlos langen Zeit ließen wir voneinander ab.
Mit seinen tiefen, unergründlich blauen Augen sah Lennart mich an. Ich blickte zu ihm hoch und lächelte. Dann gelang es mir auch schon, ihn in das Geschäft zu ziehen.
Tatsächlich fand ich eine Hose. Sie war wunderschön.
Dunkelblauer Jeansstoff, der mit aufwendig gestickten Blüten und Pailletten verziert war.
Die musste ich haben.
Ich nahm mir eine der Hosen in Größe M vom Ständer und verschanzte mich damit in einem der dunkelgrünen Vorhänge der Umkleidekabinen.
Nachdem ich in dieses Prachtstück von Hose geschlüpft war, begutachtete ich mich kritisch in dem von Neonröhren beleuchteten Spiegel.
Ich wollte Lennart unbedingt gefallen und da durfte die Jeans ruhig etwas enger sein.
Doch diese saß wirklich zu weit. Also zog ich sie wieder aus und rief Lennart. Durch den Vorhang bat ich ihn, mir die Hose eine Nummer kleiner zu holen. Ich öffnete die Kabine einen Spalt und reichte ihm die Hose. Als Lennart sie entgegennahm, berührte er mich mit seinen Fingerspitzen am nackten Oberschenkel. Es fühlte sich so gut an.
Ich freute mich schon auf den Abend, denn ich würde bei Lennart übernachten.
Verträumt malte ich mir die romantischsten Szenen aus. Endloses Kuscheln, ausgiebiges
Streicheln, in seinen Armen versinken, aber auch wildes Knutschen. Wir hatten vorher noch nie miteinander geschlafen. Er wollte es schon sehr lange, aber ich war dem Thema immer etwas skeptisch gegenüber. Doch Lennart verstand das. Er gab mir Zeit.
Aber heute war es anders. Ich bekam plötzlich richtig Lust darauf, ihn zu spüren, ohne, dass etwas zwischen uns war.
Doch dann wurden meine Gedanken unterbrochen, denn Lennart streckte den Arm durch den Vorhang und reichte mir meine Traumhose in Größe S.
Voller Vorfreunde zog ich sie an und war total begeistert.
Perfekt! Sie passte wie an gegossen! Und das Beste war, dass sie hinten schön eng anlag.
Das gefiel Lennart sicherlich.
Ich trat aus der Kabine und präsentierte mich ihm.
„Na? Was sagst du?“ Ich drehte mich einmal, weil ich auch wirklich sichergehen wollte,
dass Lennart bemerkte, wie eng die Hose saß und wie gut ich darin rüber kam.
„Du siehst super aus. Sehr figurbetont. Steht dir ziemlich gut!“
Strike! Er hatte es bemerkt. Strahlend huschte ich zurück hinter den Vorhang
und zog mich um. Dann lief ich zur Kasse und bezahlte. Lennart nahm mich bei der Hand und wir schlenderten hinaus zu dem Lebensmittelgeschäft, welches direkt gegenüber lag.
„Wir wollen uns doch einen tollen Abend machen, nicht wahr? Dann brauchen wir auch noch ein bisschen Knabberzeug und Cola.“, sagte er. Ich fand die Idee gut, immerhin sollte es ja ein ganz wichtiger Abend werden. Vielleicht würde es mir sogar gelingen, meinen Liebling zu etwas Sekt zu überreden.
Unser erstes Mal sollte etwas besonderes sein und dazu gehört nun mal eine Flasche Sekt.
Wir durchquerten die Regalreihen und füllten den kleinen, roten Einkaufskorb bis oben hin.
Chips, Cola, Gummizeugs, Pizza,… Nichts fehlte, bis auf…
„Hey, wie wäre es denn mit einer Flasche Sekt?“, fragte Lennart. Konnte er Gedanken lesen? Das musste wohl das Band der Liebe sein, durch das wir verbunden waren.
Also zog Lennart ohne langes Zögern die erst beste Fasche aus dem Regal und balancierte sie auf dem gehäuften Korb.
Wir bezahlten und waren auf dem Weg nach draußen, als mir ein Fotoautomat auffiel.
„Schau mal, wie wäre es denn mit ein paar Fotos?
So etwas macht doch Spaß!“, schlug ich vor.
Erwartungsvoll blickte ich meinen Freund an. Lennart zog mich grinsen zu dem Automaten und steckte ein paar Münzen in den Schlitz.
„Puh, ganz schön teuer. Aber das ist es wert.“, lächelte er. Ich schob den schwarzen, schweren Vorhang zur Seite und wir machten es uns auf dem kleinen Hocker in der Fotokammer bequem.
Ich setzte mich auf Lennarts Schoß. Er schlang seine Arme um mich, schob seine Hände ein bisschen unter meine Jacke und küsste mich. Lange, ganz lange. Ich glaube, so intensiv haben wir uns noch nie geküsst.
Ich fuhr ihm durch sein blondes, strubbeliges Haar.
Ich kostete den Moment voll aus, ich vergaß Alles um mich herum, ich spürte nur ihn, seine Zunge, seine warmen, weichen Lippen. Seine Berührungen ließen mich elektrisieren.
Es küsste so sanft, ich wollte, dass es nie wieder aufhörte. Ich schmeckte einen Rest der Mayonnaise der Pommes, die wir während der Shoppingtour gegessen hatten.
Ich fühlte mich wie auf Wolken und mir war ganz warm ums Herz.
Lennart war der Mann meiner Träume, ich war mir dessen noch nie so bewusst, wie in diesem Augenblick.
BLITZ!
Da wurde das erste Foto geschossen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich völlig vergessen, dass wir in einem Fotoautomaten saßen. Wieso konnten wir nicht schon bei Lennart zu Hause sein?
Ganz, ganz langsam lösten sich seine Lippen von mir.
Am liebsten hätte ich laut gerufen, dass er nicht aufhören solle. Er sah mir ganz tief in die Augen, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dieser Blick ließ mich jedes Mal dahin schmelzen. Ich schaute, so süß wie ich nur konnte, zurück. BLITZ!
Da ging der Auslöser wieder an. Vom Blitzlicht geblendet blinzelte ich.
Von da an alberten Lennart und ich nur noch herum und entstanden zwei weitere amüsante Schnappschüsse. Wir verließen die Kammer und warteten eng umschlungen auf die Fotos. Als diese fertig waren und wir das Kaufhaus verließen, war es bereits dunkel und hatte zu regnen begonnen. Wir traten den Heimweg an und lachten ausgiebig über die Fotos.
Da fiel mir mein Handy ein, das in Lennarts Jackentasche lag.
„Gib mir mal bitte mein Handy“, bat ich meine große Liebe. Lennart jedoch gab es mir nicht, sondern meinte nur ganz frech: „Erst musst du mich fangen!“ Mit diesen Worten rannte er los.
Ich ließ mich nicht beirren und lief kichern hinterher.
Plötzlich bremste ich ab.
Mit weit aufgerissenen Augen sah ich Lennart hinterher, der unachtsam auf eine Straße zu rannte. Aus einer Kurve kam ein Auto.
„Lennart!!!“, schrie ich. So einen Schreck und solche Angst hatte ich noch nie zuvor gehabt. Ich sah das Auto auf ihn zu fahren sehen, der sich erst jetzt umdrehte.
Panik stand in seinem Gesicht, dass sah ich auch auf fünfzig Meter Entfernung.
Dann ertönte ein Knall. Lennarts Schreib klingt noch heute in meinen Ohren.
„Nein!“, schrie ich. Ich stürmte zur Straße, rempelte irgendwelche Leute an, bis ich das Bild des Grauens erblickte.
Lennart lag blutüberströmt am Boden, um ihn herum unsere Einkäufe, einzelne Kartoffelchips und zerdellte Pizzakartons. Der Sekt mischte sich mit seinem Blut.
„Nein… nein, Lennart…“, dachte ich. Am Boden zerstört ließ ich mich neben ihn fallen.
Vollkommen verzweifelt sah ich dem Auto nach, das Lennart erfasst hatte und jetzt davon fuhr. Ich war viel zu aufgelöst, um mir das Kennzeichen zu merken.
Ich beugte mich über Lennart und nahm seine blutende Hand. Er hatte die Augen geschlossen, ich hörte aber, wie er ganz leiste murmelte: „Ich …liebe… dich…“
Meinte Tränen vermischten sich mit dem Regen, der auf uns nieder prasselte und küsste meinen Freund auf seine aufgeplatzten Lippen.
Wie benebelt hockte ich auf der Straße, ich habe keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, bis der Krankenwagen kam und wer ihn gerufen hatte. Ich war zu betäubt, um mit ins Krankenhaus zu fahren. Ich streckte meine Hand aus und nahm die zerbrochene Sektflasche.
Stumm saß ich da und weinte…
LG aripoo




