Ich hab es endlich geschafft: Der 3. Teil. Viel Spaß beim lesen. Ihr dürft auch gern an der Umfrage oben mitmachen.
Teil 3
Der Morgen nach Christines Ankunft begann kühl. In der Nacht waren Wolken aufgezogen, doch es regnete nicht, und so lies sich Georg von dem trüben Wetter nicht beeindrucken.
Christine schlief noch, und er wollte sie nicht wecken.
Georg musste bei Christines Ankunft feststellen, dass sie müde wirkte. Ihr Gesicht war blas, und selbst wenn man voranstellte, dass sie aufgrund vieler Arbeit die letzte Zeit nicht viel geschlafen haben konnte, waren da Schatten unter ihren Augen, die ihm nicht gefielen. Gestern, am Abend, hatte sie kaum etwas gegessen, und er stellte fest, dass sie nicht schlank sondern regelrecht dünn war.
Noch immer wusste Georg nicht, warum Christine gekommen war, aber er hütete sich davor, sie zu fragen.
Christine war schon länger wach. Sie hatte tief und traumlos geschlafen, fast schien es, als ob sie hier seit langer Zeit wieder richtig schlafen konnte. Sie wusste nicht, was sie an diesem Morgen geweckt hatte, doch sie verspürte kein Verlangen aufzustehen. Durch das Fenster drang trübes Licht herein. Offenbar war der Himmel bedeckt. Die Vorhänge am Fenster schwangen leise im Luftzug. Es war kühl, doch Christine fror nicht. Sie musste daran denken, dass zu Hause in Deutschland viele Leute sehr viel Geld zahlten, um für ein paar Wochen so eine Luft atmen zu können. Erst im vergangenen Jahr waren Alex’ Eltern zur Kur an der Nordsee in St. Peter-Ording gewesen. Er und Christine hatten sie für einige Tage besucht.
Für einen winzigen Augenblick drohten Christine Erinnerungen zu überfallen, Dinge, an die sie nicht denken wollte. Sie holte tief Luft und schwang sich aus dem Bett.
Der Hunger überkam sie und sie ging nach unten in die Küche.
„Möchtest du einen Kaffee?“ Fragte Georg freundlich. Christine lächelte. „Ich dachte in Irland gibt es nur Tee.“ „Das war einmal. Kaffee trinkt man heute überall genauso wie Tee.“ Georg lächelte humorvoll. „Allerdings musste du dich darauf einstellen, dass es sich oftmals nur um Nescafé handelt.“ Er lachte, als Christine das Gesicht verzog. „Keine Sorge, dies ist einer der Punkte, in denen ich mich noch nicht an die hiesigen Sitten angepasst habe.
Christine und Georg aßen gemütlich ihr Frühstück und Christine beschloss dann, zu ihrem Spaziergang aufzubrechen. Oben im Kleiderschrank fiel ihr ihr alter Jogginganzug entgegen und Christine überlegte, ob sie nicht joggen sollte. Das hatte sie schon lange nicht mehr getan.
Eine halbe Stunde später befand sie sich bereits außer Sichtweite von Georgs kleinem Häuschen. Christine folgte einem schmalen Wg am Rande eines Waldes.
Dem Rat ihres Vaters folgend, hatte sie eine Regenjacke dabei. Sie hatte sich sogar ein wenig Proviant mitgenommen, da sie vorhatte längere Zeit unterwegs zu sein. Nachdem sie ca. 2,5 Stunden durch wunderschöne Landschaft gejoggt war, beschloss Christine Pause zu machen.
Sie lief erst mal ein Stück, bis sie verschnauft hatte und setzte sich dann ins Gras. Oben auf einem Hügel sah sie noch jemanden joggen.
Aber diese Person sah nicht so aus, wie wenn er aus Spaß joggen würde. Er sah aus wie wenn er sich abreagieren wollte. Christine hatte auf einmal den Drang wegzulaufen. Er machte ihr Angst. Das finster entschlossene Gesicht und die grimmige Mimik war mehr als unheimlich. Zu Christines Erleichterung bemerkte er sie nicht und rannte weiter.
Christine legte sich ins Gras und genieste die frische Luft und den kühlen Wind, der sanft an ihrem Gesicht entlang strich.
Sie schloss ihre Augen.
Christine wusste nicht wie lange sie so im Gras gelegen war, als sie Schritte hörte.
Sie schreckte auf und blickte direkt in die Augen eines jungen Mannes.
„Haben sie sich verlaufen, Lady?“ fragte er und schaute sie neugierig an. Christine konnte an seinem Dialekt hören, dass er ein Einheimischer war. „Nein, danke der Nachfrage.“
Der dunkelhaarige Mann mochte etwa in ihrem Alter sein, doch besaß er etwas jungenhaftes Freches. Sein Gesicht strahlte so viel Liebenswürdigkeit aus, dass Christine sein lächeln unwillkürlich erwiderte. „Weshalb sollte ich mich verlaufen haben?“ fragte Christine amüsiert. „Weil sie sich immerhin ganz schön weit von der nächsten menschlichen Behausung entfernt haben.“ Gab der Mann lächelnd zurück. „Das heißt, zumindest als Fußgängerin.“ An seiner Kleidung konnte Christine unschwer erkennen, dass auch er joggen war. Ist denn heut die ganze Welt beim joggen, fragte sich Christine. „Ein bisschen Sport schadet nicht, finden Sie nicht ?“ erwiderte Christine. „Sie sehen so aus, wie wenn Sie öfter Sport machen.“ „Nein eher nicht. Ich habe nur das Wetter ausgenutzt.“ „Naja, egal. Hätten Sie vielleicht Lust, uns in unserem Hotel zu Besuchen? Wir haben unter anderem auch ein Fitnesscenter. Da könnten wir ja ein wenig gemeinsam trainieren.“ „Eigentlich ...“ „Sie haben gerade gesagt, dass ein wenig Sport nicht schadet !“ Der Mann blickte sie so bittend an, das Christine lachen musste. „Mal sehen.“ „Bitte !“ „ Okay. Ich komme morgen vorbei.“ Der Mann lachte freudig auf und nickte ihr noch einmal freudig zu. Dann lief er weiter.
Christine schaute ihm kopfschüttelnd hinterher. Normalerweise versetzte sie solche Typen in Rage, aber bei diesem Treu-doofen Blick konnte sie nicht anders als lachen.
Sie entschloss auch wieder umzukehren, denn es wurde langsam dunkel und der Himmel war von Wolken bedeckt.
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Fertisch. Hoffe euch hats gefallen. Ich will wieder ganz viele Kommis voon ech hören. Und vergesst die Umfrage nicht.
lg