Ich freue mich über diese ausführliche und lebhafte Diskussion
Ich denke auch, dass die Betreuungsangebote je nach Bundesland noch sehr problematisch sind. Wir kommen aus dem Westen und sind vor 14 Jahren in den Osten gezogen. Hier (Großstadt) ist es deutlich besser mit den Betreuungsangeboten - d.h. mit deren Verfügbarkeit, vor allem was Schulkinder angeht. Ein Hortplatz im Westen ist ja teilweise schon eher Glückssache, hier geht in der Regel die komplette Klasse. Das sind aber natürlich ältere Kinder.
Ich finde/ fände es nur wichtig, dass jede Lebensentscheidung wertgeschätzt wird - man muss es für sich selbst ja nicht als gangbar sehen, aber das muss ja auch nicht so sein. Ich selbst habe fünf Wochen nach der Geburt der Großen ein Zweitstudium begonnen (hätte ich auch ohne Kind angefangen) und studieren mit Kind war wunderbar (wobei ich schon einen "elternfreundlichen" Studiengang hatte). Bei der Kleinen 10 Jahrre später war ich drei Jahre zuhause und das war nicht mein Ding. Bei aller Liebe zu meinen Kindern war ich letztendlich sehr unglücklich (ich hatte damals keine Stelle, daher war alles nicht freiwillig).
Jetzt bin ich nicht mehr im "Geburtenalter", aber ich glaube noch einmal könnte ich nicht drei Jahre zuhause sein, dazu liebe und brauche ich meinen Job zu sehr... Gleichzeitig finde ich aber auch alle Eltern toll, die sich für das Zuhausesein entscheiden. Es gibt nicht DIE allgemein richtige Entscheidung, nur die richtige für eine bestimmte Situation. Dass nicht jeder immer den Weg gehen kann, der er oder sie sich wirklich wünscht ist auch klar - da muss aufgrund von Geld gearbeitet werden auch wenn die Eltern (bzw. einer) noch zuhause sein wollen oder da kann nicht oder nur halbtags gearbeitet werden, weil es keine Betreuungsangebote gibt.
Was die Namen angeht - ich kenne so manchen "interessanten" Namen und kein Kind hat Probleme damit. Das heißt nicht, dass es immer so ist, es kann schon sein, dass in manchen Schulen/ Umgebungen schon manche Namen Potential für Hänseleien bieten, aber das liegt dann eher nicht daran, dass die Namen gewählt wurden, die in die Kevinismus-Debatte passen, sondern an anderen Gründen. Nun ja und wer weiß, ob nicht in 5 Jahren ein Film Furore macht, in dem ein "Xaver-Gunther" eine sehr zentrale Rolle spielt und somit die Namen positiv oder negativ beeinflusst. Außerdem kennt man ja auch niemals die Gedanken, die die Eltern dazu bewegt hat, den Kindern bestimmte Namen zu geben. Vielleicht träumten die Eltern von Noel und Michelle einfach von der Reisefreiheit (oder liebten Frankreich) und die von Amalia und Oskar dachten bei der Namensgebung an ihre geliebten Großeltern?
Nebensächlich finde ich das Zusammenpassen von Vor- und Nachnamen (den Nachnamen kann man theoretisch sogar ändern) oder von Geschwistern. Trotzdem würde ich meine Zwilling nicht "Leon und Leonie" nennen (d.h. für die Sims mag ich solche Namensdoppel
).
Grundsätzlich bin ich aber nicht sonderlich an Namen gebunden. Meinen Geburtsnachnamen habe ich freundestrahlend abgegeben, da er mir nie gefallen hat (mein Mann hätte aber auch selbstverständlich meinen Nachnamen angenommen, nur wollte ich ja so gerne wechseln
) und nicht einmal auf meinen Vornamen bin ich "angewiesen". Für mich haben meine Namen (gegen die ich aber auch nichts habe) nur sehr wenig oder nichts mit meiner Identität zu tun.