Macbeth's Return

Wieder ein neues Kapitel... *freuuu* .. Wurde aber auch Zeit... =)
Tolle Fortsetzung, ABER...
*schock* ... Wehe, du lässt Dennis sterben... sonst... sonst.... :heul: ... Du bist gemein... :schnief: ... Wenn du das tust, dann rede ein kein Wort mehr mit dir.... =) ...
Für das es so lange gedauert hat, ist dir die Fortsetzung gelungen...
Mach weiter so
LG Lynie *knuddel*
 
Huhu, Lynie! :hallo:

O oh, Ich hab's ja schon befürchtet! Ich habe deinen heiligen Zorn heraufbeschworen. =)

*schock* ... Wehe, du lässt Dennis sterben... sonst... sonst.... :heul: ... Du bist gemein... :schnief:


Furchtbar, dieser Typ, nicht wahr? Aber bald schon, sehr bald wirst du Klarheit haben, was mit Dennis passiert. Der nächste Teil dieses Kapis steht schon in den Startlöchern! xD

Wenn du das tust, dann rede ein kein Wort mehr mit dir.... =) ...

O oh, fiese Drohungen. =) Tja, bald erfährst du näheres! *knuddel*

Für das es so lange gedauert hat, ist dir die Fortsetzung gelungen...
Mach weiter so



Danke für die Blumen! xD Klar, und schnell!

Lg Jahni




EDIT: Und danke für die Eröffnung der vierten Seite! *freuuu*

 
:argh: Trauriges was sich in der Geschichte abspielt ! Der arme kleine :schnief: hoffentlich schafft er es doch noch !
Die Geschichte hast du wie immer super spannend gestaltet und deine Wortwahl ist auch klasse ! Man möchte sofort weiterlesen ... aber die Bilder unterstreichen das ganze dann noch *schwärm* einfach supa ! :scream:
Mach einfach schnell weiter :)

Chisune :hallo:
 
Huhu, Chii! :hallo: Danke für das Lob! *sich sehr darüber freut*

Tja, ob Dennis es schafft oder nicht, wirst du spätestens am Dienstag sehen, denn da geht es weiter.
Mein Hauptaugemerk liegt klar auf dem Text, und wenn du sagst, die Bilder unterstreichen das ganze noch super, dann freu ich mich noch mehr! =)

Vielen Dank nochmal! Lg Jahni :hallo:
 
Huhu, Ihr Lieben! :hallo: Nach kurzer Pause geht es hier heute Abend mit Kapitel 17 b weiter! Viel spannende Unterhaltung wünsche ich euch!

Steven schluckte schwer, als er den schmächtigen Körper seines Sohnes im viel zu großen Krankenhausbett liegen sah. Blass, ganz in den Kissen versunken, zu seiner Linken der Tropf mit der Infusion, die unablässig Nährstofflösungen und Kreislauf stabilisierende Medikamente durch einen kleinen Plastikschlauch in seine Adern pumpte, und zu seiner Rechten der Defibrilator. Der Lebensretter, der dem Körper so starke Strohmschläge versetzte, dass er sich wild aufbäumte. Der Lebensretter, der in jedem Krankenhausfilm mindestens einmal zum Einsatz kommen muss, damit es ein Krankenhausfilm ist. Wie oft hatte Steven schon Krankenhausfilme gedreht, bzw produziert. Und jetzt dachte er mit Grauen daran, dass sich dieser schmächtige Körper, der da im Krankenhausbett lag, schon 2 Mal unter diesen starken Strohmschlägen gekrümmt hatte. Wie zerbrechlich er mit einem Mal wirkte, wie schwach, wie verwundbar.

snapshotb41bfe7af492b00ck2.jpg

Während die Ärztin zunächst die Vitalfunktionen prüfte, und dann zum wievielte Mal die Patientenakte des Jungen studierte, sank Steven kraftlos in den weichen Sessel, der nahe beim Bett stand. Er sah sich im Zimmer um, und stellte fest, dass es hier eigentlich sehr nett aussah. Es gab Spielzeug, es gab kindgerechte Möbel, einen Bunten Teppichboden und eine Tapete im Weltraum Look.
Ganz rechts in der Ecke stand ein riesiger Teddybär. Er hatte die Tatzen erhoben, wie, um die kleinen Patientinnen und Patienten zu beschützen. Alles in allem, sah es eher aus wie ein Spielzimmer, nur dass es in einem Spielzimmer keine medizinischen Apparate gab, und dass da nur Kämpfe um Spielzeug, statt welche um Leben und Tod ausgefochten wurden.
Tausend Gedanken schossen Steven durch den Kopf, während sein Blick auf dem Gesicht seines Sohnes ruhte. 1000 Gedanken, die alle mehr oder weniger nur um einen Punkt kreisten.
Plötzlich war es vorbei mit seiner gespielten Beherrschung.
Er schluchzte laut auf, und spürte Tränen in seinen Augen brennen.
"Oh, Dennis! Bleib bei mir, verlasse mich nicht! Du darfst nicht gehen!", flüsterte er. Seine Stimme bebte, und brach. "Ich wollte dich doch beschützen!" Die Ärztin, die bisher hoch konzentriert die Unterlagen studiert hatte, horchte auf. "Vor wem denn?", fragte sie.
Steven zuckte zusammen. An die Anwesenheit der Ärztin hatte er gar nicht mehr gedacht.
"Vor wem!", fragte sie, dieses Mal eindringlicher.
Steven überlegte. Konnte er es wagen, der Ärztin reinen Wein einzuschenken? Und, würde sie auch nur ein einziges Wort glauben? Steven dachte nach. Er hatte seinem Sohn ein Gespräch mit Robert van Halen zugemutet, trotz dessen Angst für verrückt gehalten zu werden. Jetzt war er es Dennis schuldig, das gleiche Risiko einzugehen. Langsam, sehr langsam stand er auf. "Ich glaube, wir sollten das in ihrem Büro besprechen!", sagte er steif. "Dann kommen sie!" Mit gemischten Gefühlen folgte er ihr ins Büro.

snapshotb41bfe7af492b2fph5.jpg

Panik ergriff von MacDuff Besitz, als er, viel zu spät allerdings, um ihm noch helfen zu können, erkannte, was mit William vorging. Der Junge zitterte, brannte innerlich, und musste unter großen, inneren Schmerzen hilflos miterleben, wie seine Gedanken und Gefühle immer fürchterlichere Züge annahmen, während die Luft im Grab nach Fäulnis, Verwesung und verbrennendem Fleisch roch. William schrie wie am Spieß, und während seine Schreie noch an den Wänden in der Grabkammer wieder hallten, wurde der wehrlose Verstand des Jugendlichen von Macbeth vollkommen erfasst.
Von Williams Körper hatte Macbeth inzwischen völlig Besitz ergriffen, und er verlieh im nun auch eine ganz eigene Gestalt. Der schmale Körper wuchs, der zarte Flaum in seinem Gesicht wucherte und wurde zu einem Vollbart, und seine Haare wurden schwarz und lang. Vor dem entsetzten MacDuff stand der wieder Fleisch gewordene Than von Glamis, von Cawdor, und ehemalige König Schottlands, stand Macbeth.

snapshotb41bf9b0b492bf2ty5.jpg


Lady Macbeth grinste dämonisch, als sie vor Dennis Bett stand. Das lief alles nach Plan. Der Bengel hatte eine volle Breitseite von ihr abbekommen, ihre Kräfte zu spüren gekriegt, und das würde er allem Anschein nach, nicht überleben. "Weisst du, Dennis!", begann sie, und blickte ihn an. "Fast tut es mir ein wenig leid! Ich meine, Ich habe nichts gegen dich persönlich! Du bist ein nettes Kerlchen. Klug, sensibel, und obendrein noch hübsch!"

snapshotb41bfe7a7494068kd3.jpg

Dennis, der bisher ruhig gelegen hatte, warf sich wild hin und her.
Die Stimme der Lady klang sehr sanft, als sie fortfuhr. "Ich wünschte, die Dinge wären anderes gelaufen. Du hättest als mein Sohn zur Welt gekommen sein sollen. Du hättest viele Vorzüge gehabt, weisst du? Du wärest gehegt und gepflegt worden, hättest Liebe und Wärme empfangen. Hättest die beste Schulbildung gekriegt, die du dir hättest wünschen können. Ich hatte nie Kinder, Dennis Parker, niemals! Dabei hätte ich sie so gerne gehabt. Wärest du mein Sohn, du hättest ein sorgenfreies Leben!", sagte sie, und strich ihm über den schweissnassen Haarschopf. Als sie weiter sprach, nahm ihre Stimme plötzlich wieder den Wärmegrad tiefgekühlten, flüssigen Stickstoffs an. "Aber leider, Dennis Parker, bist du mir nun mal im Weg!" Mit einem teuflischen Grinsen löste sie die Infusion, die Dennis mit den wichtigen Medikamenten versorgte, von der Kanüle. "Es tut mir leid, Dennis! Ich hätte dich gerne als meinen Verbündeten aufwachsen sehen. Aber ich kann dich nicht als meinen geborenen Feind aufwachsen lassen!"
Lady Macbeth war so in ihre teuflische Tat vertieft gewesen, dass sie die Gestalt, die plötzlich in Dennis Zimmer stand, erst bemerkte, als sie sich zum Gehen wandte. Sie erstarrte, denn sie wusste genau wen sie vor sich hatte! "DU!", zischte sie, und ging auf sie zu.

snapshotb41bfe7a54952e2gv7.jpg

"Ja, Ich! Hebe dich fort!", sagte die Gestalt, leise aber bestimmt, und hob die Hand. Ohne es zu wollen, wich Lady Macbeth zurück während die Engelsgestalt zu Dennis Bett herüber glitt, und die Verbindung zum Tropf wieder herstellte. Lange, und liebevoll ruhte ihr Blick auf dem Gesicht des Kleinen.


snapshotb41bfe7a94952ecxw1.jpg

"Keine Angst, mein Kind! Vor dir, Dennis, liegt eine große Aufgabe. Eine Aufgabe, die dir auferlegt wurde. Eine Aufgabe, von deren Gelingen oder Scheitern nicht weniger als das Wohl und Weh Schottlands abhängt, wenn nicht mehr. Du bist dazu bestimmt, Macbeth auf ewig dahin zu befördern, wo er hin gehört. Seine Rückkehr ist genauso vorherbestimmt, wie seine endgültige Vernichtung. Noch kann ich dich schützen, Aber Lady Macbeth wird sich nicht ewig aufhalten lassen. Sie trachtet dir, ob deiner Bestimmung wegen, nach dem Leben. Um sie werden wir uns gezielt kümmern müssen. Aber jetzt schlafe! Schlafe dich gesund, Ich bin in deiner Nähe!" "Mutter.", nuschelte Dennis im Schlaf. Sie lächelte milde, ging bis zur Mitte des Zimmers, blickte sich noch einmal um, und verschwand schließlich genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht war, während Dennis fest schlief, den Genesungsschlaf schlief.

snapshotb41bfe7a94952fadr0.jpg

MacDuff konnte es nicht glauben. Er hatte versagt. Er hatte es zugelassen, dass Macbeth zurück gekehrt, hatte zugelassen, dass William ins Verderben gelaufen war. "Jetzt, MacDuff, hat dein letztes Stündchen geschlagen! Bereite dich darauf vor, zu sterben!", höhnte Macbeth. " Da wäre ich nicht so sicher!", ertönte eine klare, deutliche Stimme. Hinter Macbeth stand...........

So, Ihr Lieben, das war Kapitel 17! Viel Vergnügen beim Lesen!

Lg Jahni
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu Jahni :hallo:
Tolle Fortsetzung...
Wenigstens hast du Dennis noch am leben gelassen.. NOCH... Wenn er trotzdem stirbt, bei seiner Aufgabe, die ich nicht kenne, dann kommen die Ziegelsteine :scream: ... xD...
Ich bin ja gespannt, ob Steven der Ärztin sagt, was Sache ist... Das würde für sie total ungläubig anhören...
Und wer steht jetzt hinter Macbeth??? William??? ... Man... :scream: Mach es doch nicht immer so spannend... xD...
Freue mich auf die Fortsetzung
Mach weiter so
LG Lynie *knuddel*
 
Huhu Jahni :hallo:
Tolle Fortsetzung...
Wenigstens hast du Dennis noch am leben gelassen.. NOCH... Wenn er trotzdem stirbt, bei seiner Aufgabe, die ich nicht kenne, dann kommen die Ziegelsteine :scream: ... xD...
Ich bin ja gespannt, ob Steven der Ärztin sagt, was Sache ist... Das würde für sie total ungläubig anhören...
Und wer steht jetzt hinter Macbeth??? William??? ... Man... :scream: Mach es doch nicht immer so spannend... xD...
Freue mich auf die Fortsetzung
Mach weiter so
LG Lynie *knuddel*

Huhu, Lynie! :hallo:

Jaah, er lebt noch, der kleine Dennis Parker! =)
Du bedrohst mich ja schon wieder. Ziegelsteine, nein das ist gemein! :scream:
Tja, Ob Steven das Risiko eingeht und der Ärztin die Wahrheit sagt, wirst du bald erfahren, ebenso mehr über Dennis' Aufgabe und natürlich darüber, wer denn hinter Macbeth steht. xD Vielen Dank auch für das große Lob!
Lg Jahni
 
Hallo, meine Lieben! Kapitel 18 wartet auf eifrige Leser!

Lg Jahni


Mit sehr gemischten Gefühlen saß Steven der jungen Ärztin in deren Büro gegenüber. Sie musterte ihn durch die Gläser ihrer glatt geschliffenen Brille. Die Augen, hinter den Brillengläsern, blickten gleichermaßen freundlich wie interessiert. Es war ein Blick, den Steven nicht deuten konnte, und der ihm Schauer den Rücken herunter jagte. Was hatte er zu bedeuten, der Blick. Galt er ihm als Mann, oder galt ihr Interesse dem, was er zu sagen hatte? Er hatte noch keinen Schimmer, wie er der Ärztin begreiflich machen sollte, was er inzwischen wusste, und was er ahnte und vermutete.
Er war gerade dabei, sich einen möglicherweise plausiblen Anfang zurecht zu legen, als ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken riss. "Na gut, Mr Parker? Erzählen Sie mal. Vor wem haben Sie den Kleinen beschützen wollen?"
"Sie werden mich, höchstwahrscheinlich für verrückt halten!", begann Steven, um Zeit zu gewinnen. Ihre Reaktion liess nicht lange auf sich warten. "Nun, lassen wir es auf einen Versuch ankommen!", sagte sie, und lächelte aufmunternd. Oder... verführerisch? Ängstlich? Sorgenvoll? Verdammt, er konnte das Lächeln nicht einordnen. "Mr Parker? Ich höre!"
Steven riss sich zusammen, und begann zu erzählen. Und jetzt, nachdem er einmal damit angefangen hatte, stellte er erstaunt fest, dass er ihr ausnahmslos alles erzählte, was ihn in den letzten Tagen so sehr beschäftigt hatte. Roberts Tod, seinen Aufenthalt im Gefängnis, seinen Verdacht gegen Sarah Jessica, seine Recherche, einfach alles, was ihm auf der Seele brannte. Sie unterbrach ihn nicht, hörte ihm zu, nickte zwischendurch immer wieder kurz, zum Zeichen des Verstehens

snapshotb41bfe7a74cf338ck1.jpg

Lady Macbeth saß auf dem Stuhl vor Dennis‘ Krankenzimmer. Ihr Blick war versteinert, sie wirkte völlig ruhig, aber es brodelte in ihr. Melissa Parker! Dennis‘ Mutter! Wie konnte sie ihr dazwischen funken! Sie war... Ja was denn eigentlich? Engel? Geist? Oder ein Mischwesen? Was auch immer sie war, sie war mächtiger. Lady Macbeth war nicht dumm, sie erkannte, wenn jemand stärker war, auf diese Weise konnte sie nicht an den Jungen heran kommen, seine Mutter würde ihn schützen. Aber die Lady fing sich schnell wieder. Es führten stets mehrere Türen zum erhofften Ziel, manche direkt, offensichtlich. Manche aber waren versteckt, kleine Hintertürchen mit Umwegen. Und ein solches Hintertürchen hatte Lady Macbeth sich offen gehalten.
Ihr Zorn über den gescheiterten Anschlag war verraucht, und schon bald lag wieder das vertraute, gehässige Grinsen auf ihrem Gesicht. Das Grinsen eines Kämpfers, der weiss, dass er gewinnt, noch bevor er überhaupt die Arena betritt.

snapshotb41bfe7af49404exx0.jpg

Dennis Parker lag völlig ruhig in seinem Bett, der Tropf der ihn nach wie vor, mit Kreislauf stärkenden Mitteln versorgte, bildete mit seinem Pling, Pling, Pling, abgesehen von Dennis‘ Atemzügen, die einzige Geräuschkulisse im Zimmer. Die Bewusstlosigkeit, in der er bis vor kurzem noch gelegen hatte, war Tiefschlaf gewichen. Plötzlich ertönte wieder die kalte Stimme, die ihn immer verfolgt, und die doch so lange geschwiegen hatte, sie war wieder da.
"Jaah, schlafe nur, Dennis Parker, schlafe dich nur schön aus! Du wirst bald ewig schlafen, bedeckt von gut 2 Metern Muttererde! Kein Geist, kein Engel, kein was auch immer kann Lady Macbeth davon abhalten ihr Ziel zu erreichen! Du bist des Todes, Dennis Parker!", verkündete sie. Dennis wälzte sich, so ruhig er gerade noch gelegen hatte, unruhig hin und her, und noch im Schlaf traten Tränen in seine Augen.

snapshotb41bfe7a14cf334wm2.jpg


"Ich weiss, dass klingt verrückt!" Mit diesen Worten beendete Steven seinen Bericht. Die Ärztin lächelte noch immer, ihr Blick ruhte auch noch immer auf ihm, nur kam es Steven inzwischen so vor, als mustere sie ihn wie einen Patienten, wie er resigniert feststellte. Sie atmete tief durch, ehe sie antwortete. "Ja! Das tut es allerdings!" Steven setzte zu einer Erklärung an, aber sie unterbrach ihn. "Moment! Ich habe nicht gesagt, dass sie verrückt sind, ich habe nur gesagt, dass diese Geschichte verrückt klingt. Sie wissen, dass wir Schotten gute Spukgeschichten lieben, und unter diesem Gesichtspunkt könnte ich ihrer Erzählung sogar einen gewissen Unterhaltungswert beimessen, aber als Tatsachenbericht kann ich sie einfach nicht ernst nehmen! Wissen sie, was ich glaube, Mr Parker?" Steven schüttelte betreten den Kopf. "Ich glaube, dass sie 1) völlig überarbeitet sind," Du hast ja so recht, dachte Steven, sagte aber nichts dazu "Und dass sie 2) einfach eine ganze Menge haben mitmachen müssen, das an ihrer Substanz zehrt!" Sie stand auf, ging zum Medizinschrank, nahm ein kleines Döschen heraus, und stellte es auf den Schreibtisch.

snapshotb41bfe7a94cf36edp6.jpg

Steven musterte es. "Das hier, ist ein rein pflanzliches Präparat, das der Nervenberuhigung dient, und das Stress abbaut. Ich möchte, dass sie es 2 Mal täglich einnehmen, es wird ihnen helfen Stress abzubauen, ruhiger zu werden. Steven wusste nicht, was er sagen sollte. Hielt sie ihn für zu nervös? Oder gar für verrückt? Für geisteskrank? Und das schlimmste war: Konnte es nicht sein, dass er sich das wirklich alles nur einbildete?
Er nahm das Döschen, steckte es ein, und ging.



Wenig später saß der Ärztin eine schöne, junge Frau gegenüber. Sie trug rote Haare.
"Du weisst, was auf dem Spiel steht?", fragte sie, und lächelte kalt.

snapshotb41bfe7a34cf37cwr2.jpg

Völlig verschüchtert blickte die Ärztin ihre Besucherin an

snapshotb41bfe7a94cf37eao8.jpg

"Entweder, der Junge stirbt, oder...." Lady Macbeth machte eine bedeutungsschwere Pause, bevor sie aufstand, und das Büro der Ärztin, zufrieden mit sich selbst verliess

So, ihr Lieben, viel Spass beim Lesen! :hallo:

Lg Jahni
 
Waaah.. Du bist gemein an einer solchen Stelle aufzuhören... *Ziegelsteine raushole* ... xD..
Dennis darf NCIHT sterben... Hast du gehört??? NICHT sterben...
Steckt die Ärztin etwa mit unter einer Decke??? *verwirrt bin* ...
Maaan... Mach einfach weiter...
LG Lynie
 
Waaah.. Du bist gemein an einer solchen Stelle aufzuhören... *Ziegelsteine raushole* ... xD..
Dennis darf NCIHT sterben... Hast du gehört??? NICHT sterben...
Steckt die Ärztin etwa mit unter einer Decke??? *verwirrt bin* ...
Maaan... Mach einfach weiter...
LG Lynie

O oh, bitte nimm die Ziegelsteine da weg, die machen mich nervös. xD
Tja, hab ich schon erwähnt, dass ich Cliffhanger liebe? *grins*
Ob die Ärztin mit Lady Macbeth unter einer Decke steckt? Hmmmm, interessante Spekulation. :lol: Wir werden es bald erfahren.

Lg Jahni :hallo:
 
Huhu, Ihr Lieben! :hallo: Nach relativ kurzer Pause, geht es hier jetzt schon weiter. Undzwar mit Kapitel 19.

Schachzüge!

Die junge Ärztin war wie in Trance. Auch, nachdem Lady Macbeth bereits gegangen war, saß sie noch auf ihrem Stuhl, in ihrem Büro, hing ihren Gedanken nach. Gedanken, die nicht eben in eine erfreuliche Richtung gingen. Sie blickte an sich hinunter. Leben entstand in ihr.

snapshotb41bfe7a74d4825qk1.jpg

Und anderes Leben sollte sie auslöschen, um ein weiteres Leben zu retten. Eines, das sie liebte. Das Leben ihres Mannes! Lady Macbeth hatte ihr klipp und klar gesagt, sie würde ihn töten, wenn sie den Jungen nicht aus dem Weg räumen würde.
Ganz flüchtig kam ihr Dennis in den Sinn, wie er da so in seinem Bett lag, und schlief.

snapshotb41bfe7a14cf334ns4.jpg

Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was denn die Lady gegen dieses Kind haben konnte. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, aber das war es gerade nicht, was sie beschäftigte. Sie suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus der Zwickmühle, in der sie sich befand. Sie hatte einen Eid geschworen, Leben zu retten, und nicht auszulöschen. Dennoch riskierte sie das Leben ihres Mannes, wenn sie den Auftrag der Lady nicht ausführte.
Steven Parker kam ihr in den Sinn. Der Vater des Jungen. Er schien die Wahrheit zu kennen, zum Minderst einen Teil davon. Er war es, der ihr gegenüber Lady Macbeth erwähnt hatte. Was er wohl wusste? Konnte sie es wagen, sich ihm anzuvertrauen?
Sie überlegte kurz, und wählte seine Nummer.
20 Minuten später standen sie vor dem kleinen Café in der Altstadt von Inverness. "Kommen Sie, Mr. Parker! Gehen wir rein!"
" Sie haben mir noch immer nicht gesagt, warum sie mich überhaupt sprechen wollten!", sagte Steven, folgte ihr aber in das Café.
Bei einer Tasse Kaffee, rückte die Ärztin schliesslich mit dem Grund ihrer Einladung heraus.
"Sie haben recht, Mr Parker!", begann sie.
Steven zog die Augenbrauen hoch. "Womit?"
"Mit Lady Macbeth! Sie hatten mit fast allem recht, was sie sagten! Ich betone das Wort fast!"

Steven wurde aufgeregt. "Wie meinen Sie das?", fragte er.
Die beiden hatten inzwischen ihren Kaffee ausgetrunken, und spielten nun auf der Aussenterasse des Kaffees eine Partie Schach miteinander.

snapshotb41bfe7af4d48dcck0.jpg

"Damit meine ich, dass ich nicht glaube, dass ihre Frau Lady Macbeth ist. Ich glaube vielmehr, sie ist genauso in Gefahr, wie es ihr Sohn und mein Mann sind!" "Ihr Mann?", sagte Steven, und zog einen Bauern nach vorne.

snapshotb41bfe7af4d48e6hg5.jpg


"Ja! Mein Mann!", sagte die Ärztin, und erzählte, was wichtig war. Steven lauschte gebannt, verstand nun auch die Ärztin, und ihr Verhalten. Sie sah ihn lange an, bevor sie einen Entschluss von großer Tragweite fasste.


2 Tage später:
Lady Macbeth saß in aller Seelenruhe am Kamin der Parkervilla. Steven hatte sie schon seit 2 Tagen nicht mehr gesehen, er hatte beschlossen, bei Dennis im Krankenhaus zu bleiben. Sie hatte nichts dagegen. Steven Parker interessierte sie nicht. Wichtig war Dennis, und der war so gut wie tot! Oder? Sie schürte das Feuer im Kamin, und widmete sich der Zeitung.
Sportteil, Politik, all das überflog sie nur rasch. Ah, da waren sie, die Todesanzeigen. Was da stand, liess ihre Augen leuchten.

dennispe7.jpg

Dennis Parker, geboren 03.05.1997, gestorben 29.02.2008!
Zufrieden lächelte sie. Das letzte Hindernis war weg!​

Ein kurzes Kapitelchen geht zu Ende! Viel Spaß beim Schmökern.

Lg Jahni :hallo:

 
*Ziegelsteine bereitlege*
Mach sofort weiter und wehe, du lässt Dennis sterben... Sonst... *Auf Ziegelsteine schiel* ... xD...
Ich hoffe mal, dass die Ärztin ihr Eid nicht bricht und das trotzdem ihr
Mann nicht getötet wird...
Mach weiter so

LG Lynie
 
@ Lynie: Oh nimm doch bitte die Ziegelsteine da weg! *lieb schau* Die machen mich sehr nervös! =)
Danke für das Lob! Jetzt gehts weiter mit Kapitel 20 : Die Beerdigung

Es war ein nasskalter Regentag. Die Glocken läuteten, und sanfte Orgelklänge begleiteten Steven Parker, Lady Macbeth, die nur noch einmal Sarah Jessica spielen musste, und die restliche Trauergemeinde in die kleine Kirche am North West Friedhof in Inverness.

snapshot14f2a6fc54f2d00no7.jpg

Während Stevens Herz schwer wie Blei war, man konnte auch sagen gebrochen, war das von Lady Macbeth leicht wie eine Feder. Auch wenn sie die trauernde Stiefmutter sehr überzeugend spielte. Echte Tränen kullerten ihr die Wangen herab, als ihr Dutzende Freunde der Familie Parker herzliches Beileid wünschten.

snapshot14f2a6fc34f2cffky3.jpg


Steven hingegen fühlte sich zurück versetzt zum Begräbnis Melissas, die Beileidsbekundungen schmerzten ihn dieses Mal nur noch viel mehr, noch tiefer gruben sie sich in sein Herz, noch mehr raubten sie ihm den Verstand. Die Kirche füllte sich langsam, die Orgel spielte, und Steven, Lady Macbeth und Viola nahmen den Platz in der vorderen Reihe ein, direkt vor dem Sarg, in dem Dennis lag. Der Sarg war ganz aus Glas, so dass Steven, der ganz vorne sass, einen Blick auf Dennis werfen konnte.

snapshot14f2a6fc14f2bd4en7.jpg

Der Junge trug seinen schönsten Anzug, auf seinem Gesicht lag ein seliges Lächeln, es schien, als würde er träumen. Tränen brannten in Stevens Augen, und trübten ihm den Blick auf den Sarg. Er musste sich ablenken, und ging daher nochmal im Kopf den Ablauf durch. Die Trauerfeier würde abgehalten, später dann das Totenmahl, ( Steven ging nochmal die Liste der geladenen Gäste durch, um auszuschliessen, dass er jemanden vergessen hatte) Dennis‘ Leichnam würde, wenn er und die anderen Trauergäste schon weg waren, in der Familiengruft der Parkers beigesetzt werden.
"Liebe Gemeinde!" Diese Worte rissen Steven aus seinem Gedankengang. Der Pfarrer war, unbemerkt von allen, die hölzernen Stufen hinauf zur Kanzel gegangen, und seine Stimme dröhnte nun, laut und klar, aus den dezent versteckten Lautsprechern.

snapshot14f2a6fc74f2cd4ul1.jpg


Der Geistliche fuhr fort. "Wir haben uns heute hier versammelt, um Abschied zu nehmen, von Dennis Parker, der im Herrn entschlafen ist." Von wegen, im Herrn entschlafen!, dachte Steven. Ermordet! Ermordet von der Frau, die Lady Macbeth war, und das schlimmste war, er wusste nicht, ob da eben jene Lady Macbeth neben ihm sass, oder Sarah Jessica, seine Frau, die er liebte, und die er, davon war er mittlerweile überzeugt, zu Unrecht im Verdacht hatte. Bestimmt war auch sie nur ein Opfer von Lady Macbeth, wie er selbst, wie Robert, und wie..... Dennis. Steven warf einen weiteren Blick auf den Sarg, und seufzte schwer. Er erkannte wie Susan, die ebenfalls an der Trauerfeier teilnahm, das Podest betrat auf dem der Sarg stand. "Wie konntest du nur Dennis!", schrie sie, ausser sich vor Zorn.

snapshot14f2a6fc14f2cabdr6.jpg

Das die halbe Kirche sie anstarrte, schien ihr egal zu sein, und Steven konnte sie verstehen. Auch wenn beide nur Kinder waren, Susan hatte Dennis geliebt. Können Kinder einander innig lieben? Ja, sie können! Zu diesem Schluss kam Steven, der beobachtete, wie Susans Wutanfall verebbte, und einem hemmungslosem Weinkrampf wich.

snapshot14f2a6fcb4f2cc3qa0.jpg

Seine Gedanken wanderten wieder zu Dennis! Dennis tot! Diese zwei Worte liessen Steven schier an seinem Verstand zweifeln. Der Pfarrer sprach weiter. "Was Gott den Herrn dazu bewogen hat, Dennis zu sich zu rufen, niemand weiss es. Aber eines ist gewiss! Er befindet sich jetzt in der Obhut unseres Herrn. Lasset uns beten!" Ohne mit dem Herzen dabei zu sein, betete Steven: Vater unser im Himmel......", nach den ersten Worten musste er so schwer schlucken, dass er den Rest des Gebetes nur stumm mit beten konnte

snapshot14f2a6fc14f2ccfzn8.jpg

Was hatte er nicht noch alles mit ihm vorgehabt? Was wollte er nicht noch zusammen mit ihm unternehmen? Mit ihm Fußball spielen, mit ihm Lagerfeuer machen, ihm beim Aufwachsen zusehen, für ihn da sein.
Und jetzt? 11 Jahre waren ihm nur vergönnt gewesen, 11 Jahre, in denen er, sein Vater, nie, oder nur kaum für ihn da gewesen war. Er ergab sich einem hemmungslosen Weinkrampf, und ohne sich dagegen wehren zu können, legte Lady Macbeth einen Arm um seine Schulter.

snapshot14f2a6fcb4f2c9cke0.jpg

Steven spürte die zarte Hand, die Hand, die entweder die seiner Frau war, oder die Hand, die das Lebenslicht seines Sohnes ausgedrückt hatte. Er wusste es nicht, und es war ihm auch egal. Er war so mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht merkte, wie eine weitere Person die Kirche betrat.

snapshot14f2a6fcb4f2ce8au6.jpg

"Herr, unser Gott! Wir bitten dich, sei dieser armen Seele gnädig! Nimm Dennis Parker auf, in dein Reich, und lass ihn zu deiner Linken sitzen.
Du bist der Herr mein Gott. Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit kostbarem Öl, und schenkest mir voll ein. Dein Stecken und Stab trösten mich. Und denk ich an dich, so wird meine Seele gesund!"
Die Orgel spielte das Ave Maria, und Steven verbeugte sich noch einmal vor dem Sarg, und verliess dann, gemeinsam mit Lady Macbeth, und seiner Tochter, als erstes die Kirche. Der Rest der Trauergemeinde folgte, so dass die Kirche, bis auf die Frau, die zuletzt gekommen war leer war, als Dennis Parker die Augen aufschlug.

So, das war's mal wieder. Viel Spaß beim Schmökern und noch frohe Ostern! Lg Jahni
 
Zuletzt bearbeitet:
Waaah... Du musst es auch immer so spannend machen... Ich dachte wirklich, dass Dennis tot sei.. *Ziegelsteine schmeiß* .. Und dann ist er aber nicht tot... Wie konntest du nur sowas machen??? Uns einfach glauben lassen, er ist wirklich tot und dann ist er es doch nicht... :mad: ... xD...
Ich bin gespannt, wie es weiter geht...
Mach weiter so
LG Lynie
Edit: .. Ich weiß, der Kommi kommt recht spät... :rolleyes:
 
Hallo, Ihr Lieben! Auch hier geht es heute weiter! :D

@ Lynie: Hey, du kannst aufhören mit der Ziegelwerferei, er lebt ja noch, der Kleine! :D Tja, ich musste es euch und Lady Macbeth glauben lassen, dass er tot ist, oder er wäre seines Lebens nie sicher geworden. Natürlich zahlt er einen hohen Preis für sein Leben, wie du gleich lesen wirst. Danke für dein Lob und deinen lieben Kommi!

Lg Jahni ;)


Kapitel 21: Dennis' Aufgabe

Die junge Frau beeilte sich, den Sarg zu öffnen, aus dem Dennis sofort keuchend heraus hechtete, einen Entsetzensschrei auf den Lippen, den er gerade eben noch wieder einkassierte, bevor er sich aus ihm heraus kämpfen konnte. Er sah sich mit flackerndem Blick um, immer wieder wanderten seine Augen wie unter einem Zwang, zu dem makaberen Gegenstand, in dem er ganz offenbar gelegen hatte. Noch immer suchten seine Augen hektisch die Umgebung ab. Die Frau ließ ihn einen Augenblick gewähren, und sprach ihn an.
"Na, Dennis?" Der Junge wirbelte herum, blickte entsetzt in ihre Augen. Die Aufregung hatte ihn vergessen lassen, dass sie auch da war, und ihn gerade aus seinem gläsernen Gefängnis befreit hatte.

snapshot14f2a6fcf4f7c7cxt5.jpg

"Was – was läuft hier? Wo bin ich? Bin ich tot?", sprudelte es aus ihm heraus. Die junge Frau nickte und begann, in der Kirche umher zu gehen.

snapshot_14f2a6fc_359w0.jpg



Zum minderst offiziell!", sagte sie schließlich matt. "Was soll das heißen?", fragte er. Die junge Ärztin seufzte. "Wie erkläre ich dir das?", fragte sie, mehr zu sich selbst, denn zu dem Jungen.
"Ich will zu meiner Familie!", verkündete der, verzweifelt und den Tränen nah. Davor hatte sie sich gefürchtet.

snapshot_14f2a6fc_1417n.jpg

"Das geht nicht!", sagte sie sanft. Dennis stutzte.
"Was soll das heißen, das geht nicht? Wieso geht das nicht? Was ist hier los?" Der Junge war einem Nervenzusammenbruch nahe, wie die Ärztin zutiefst beunruhigt feststellte. Wie auch sollte ein Zehnjähriger Junge das alles aufnehmen. Sie begriff ja selber nicht, wie sie in all dies rein gerasselt war. Auch hatte sie nicht die leiseste Ahnung, wo sie den Jungen verstecken sollte! Hatte sie unüberlegt gehandelt?
Sie wog kurz ihre Möglichkeiten ab. Bei sich zu Hause? Zu gefährlich, Lady Macbeth war noch in der Nähe, und ihr Mann noch immer nicht ausser Gefahr. Es gab nur eine Möglichkeit, die halbwegs sinnvoll schien, sie musste den Pfarrer einweihen, und Dennis in seine Obhut geben. Aber jetzt musste sie dem Jungen erstmal eine Antwort geben, denn auf die wartete er.
"Hör zu, Dennis! Du kannst deine Familie nicht sehen, hast du nicht verstanden, dass das hier gerade deine Beerdigung war? Für deine Familie bist du tot!"
"Neeeein! Das kann nicht wahr sein!" Dennis schrie jetzt. Schrie seinen Zorn, seine Wut, seine Ohnmacht heraus, und warf sich in die Arme der Ärztin. Sie hielt ihn eine Weile sanft im Arm, lies ihm die Zeit, das zu verarbeiten, was er gerade erfahren hatte.

snapshot_14f2a6fc_b5h8c.jpg

Tiefe Dunkelheit lag über der Lichtung im Stadtwald von Inverneß. Weiter in der Ferne, war ein Haus zu erkennen, aus dessen Schornstein dicker, weisser Rauch quoll. Eine alte Frau trat hinaus, Langes, weisses Haar hing wirr um ihre schmalen Schultern. Es sah aus, als hätte es vor sehr langer Zeit zum letzten Mal Bekanntschaft mit einem Kamm geschlossen.

snapshot_74f3cde1_944cf.jpg

Doch obwohl sie alt war, und äußerst hässlich, war ihre Haltung Ehrfurcht gebietend, und ihr Gesicht strahlte Güte aus. Sie blickte sich suchend auf der Lichtung um.
"Wo seid ihr, Schwestern?", rief sie. Niemand antwortete ihr. Ihre Miene verfinsterte sich. Sie hasste es, zu warten. Waldkäuze und Uhus, liessen ihre klagenden, und unheimlichen Rufe hören, zerrissen so die unheimlich anmutende Stille, und liessen sie kurz zusammen zucken.
Noch einmal rief sie: "Wo seid ihr, Schwestern?" Dieses Mal allerdings bedeutend zorniger.

snapshot_74f3cde1_54chd.jpg

"Dort, wohin‘s dir beliebte zur nächt’gen Stunde uns zu zitieren!", ertönte prompt die Antwort. Die Alte blickte sich um. Da standen ihre beiden Schwestern, genauso alt und gebrechlich wie sie selbst, aufgetaucht wie aus dem Nichts. "Am Kreuzweg des Schicksals!", sagte die zweite. Die Alte nickte. "3 Menschen sind es, die gemeinsam das Rad des Schicksals drehen. 3 Menschen, die hier sich treffen, um zu entscheiden zwischen Glück und Pech, Freud und Leid, Segen und Fluch, für die ganze Menschheit!" "Macbeth!", begann eine der Schwestern. "Lady Macbeth!", ergänzte die andere. "Dennis Parker!", sagte schließlich die Alte. Die 3 Geschwister schwiegen eine Weile. "Treffen wir denn in Kürze nun den kleinen Dennis Parker, seine Bestimmung ihm zu enthüllen, müssen wir sorgfältig vorgehen, denn wie ihr wisst Schwestern, ist’s uns verboten direkt in das Spiel des Schicksals einzugreifen. Was geschehen soll, das wird’s auch. Des Macbeth’s Bestimmung ist’s zurück zu kehren, gleich wie’s Dennis‘ ist, denselben zu vernichten.", sagte die Alte, und fügte hinzu: "Und alles was uns zu tun erlaubt ist, ist’s aufzuklären und zu erzählen!"
Die Schwestern nickten. "In welche Richtung der Kompass des Schicksals deutet, nicht wenig hängt’s von dem ab, was wir wissen und was wir sagen!", sagte die Alte noch kichernd, bevor alle drei Schwestern schließlich in ihr Haus zurück kehrten.

Die junge Ärztin hatte einen Entschluss gefasst.
Sie griff zum Handy, und wählte die Nummer des Pfarrers. Dennis, den die Erschöpfung übermannt hatte, hatte sich auf einer der hölzernen Banken der Kirche ausgestreckt.

snapshot_14f2a6fc_f5kt5.jpg


"Hören Sie! Bitte kommen Sie sofort in ihre Kirche! Wie bitte? Ob was passiert ist? Ja, so könnte man es auch nennen! Danke ja! Bitte beeilen Sie sich!" Die junge Frau beendete das Gespräch, 10 Minuten später betrat der Geistliche die Kirche.

snapshot_14f2a6fc_35nse.jpg

Er brauchte nur Sekunden, um die ganze Szene zu begreifen, blickte auf den schlafenden Dennis, und musterte dann die Ärztin.
"Was ist hier geschehen? Hat unser Herr ein Wunder vollbracht?", fragte er.
"Na ja, ein Wunder unter Zuhilfenahme eines sehr starken Schlafmittels, das ihm im Krankenhaus verabreicht wurde. Und dieses Schlafmittel hat jetzt aufgehört zu wirken!", sagte die Ärztin. Der Pfarrer funkelte sie zornig an. "Können Sie mir das erklären?"

snapshot_14f2a6fc_d5q2a.jpg

"Im Augenblick nicht! Das wichtigste ist jetzt, Sie müssen ihn in ihre Obhut nehmen, er schwebt in Lebensgefahr!" Die junge Ärztin wusste selbst wie pervers dieser Satz klang, in Anbetracht der Tatsache, dass hier vor wenigen Minuten noch Dennis‘ Trauerfeier abgehalten wurde.
"Drücken Sie sich gefälligst klarer aus!" "Gottverdammt....", begann sie, und fügte hinzu: "Entschuldigen Sie, Pater, aber ach zum Teufel" der Pfarrer funkelte sie noch zorniger an, "Oh mein Gott ich vergesse immer, dass ich in einer Kirche bin!

snapshot_14f2a6fc_35oki.jpg

OK, Folgendes! Ich kann ihnen im Moment nicht mehr sagen, aber ich bitte sie nochmal inständig, nehmen sie sich des Jungen an. Es geht um Leben und Tod!" Der
Geistliche nickte nur kurz, bevor er sich neben Dennis setzte, der inzwischen aufgewacht war, und eine Unterhaltung mit ihm begann.

So, Ihe Lieben, das war's für heute! Viel Vergnügen beim Schmökern!

Lg Jahni :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu! :hallo:

@ Lynie: Danke für dein Lob und dein Kommi! =) Du wirst dich noch ein wenig gedulden müssen, bis du das erfährst, das nächste Kapitel gehört Sarah Jessica.

Lg Jahni
 
Hallo, Ihr Lieben! Es geht weiter mit Kapitel 22 Sarah Jessica

"Du kriegst in diesem Leben einfach nichts geschenkt." Mit diesen Worten hatte Edward Masterson das in leuchtend buntes Geschenkpapier eingepackte Paket, das er seiner Tochter entgegen gestreckt hatte wieder weg gezogen, gerade als sie voller Freude danach greifen wollte.

geschenk5ts.jpg

Sarah Jessica, damals gerade 6 Jahre alt, hatte ihn voller Entsetzen angeschaut. Sie begriff nicht, was da gerade abgelaufen war. Kurz darauf hatten sich ihre schönen, kugelrunden Augen mit Tränen gefüllt. Doch es hatte ihn kalt gelassen. "Du musst um alles, was du auf dieser Welt haben willst, kämpfen!", hatte er noch gesagt und sie stehen lassen.
Die heutige Sarah Jessica Parker hatte sich in den Schlaf geweint, und lange daran zu knabbern gehabt.
Ein knappes halbes Jahr später hatte sie ein ähnliches Erlebnis.
Sie hatte für ihren Vater ein Bild gemalt. Kindliches Gekrakel freilich, aber mit sehr viel Liebe gemacht.
"Ich hab dir was gemalt Papa!", hatte sie freudestrahlend gesagt, und ihm das Bild gezeigt.
Doch sie hatte die Todsünde begangen, ihn bei der Sportschau zu stören

sportshowjwz.jpg

Und dementsprechend war seine Reaktion! Das Bild wurde vor ihren Augen zerrissen. "Stör mich nicht, verdammt!", hatte er geschrien,

wutausbruchryv.jpg

und damit dem Mädchen einmal mehr die Tränen in die Augen getrieben.
Doch anders als bei ihrem Erlebnis mit dem Geschenk, hatte sie eine Fürsprecherin. Franca! Ihre große Schwester! Sie hatte ihrem Vater einfach den Bildschirm ausgemacht, und ihn richtig zusammen geschrien.
Sarah Jessica jedoch hatte sich den damaligen Satz ihres Vaters zu Herzen genommen, und hatte begonnen, um die Liebe des Mannes, den sie Papa nannte und dem doch so offensichtlich alle Väterlichen Eigenschaften fehlten, zu kämpfen.
In jeder Hinsicht brachte sie Topleistungen, kämpfte verzweifelt um seine Anerkennung. Ein Kampf gegen Windmühlen freilich, wie sie irgendwann einmal bemerkte. Und als sie es bemerkt hatte, hatte sie sich auf schizophrene Weise selber gespalten. Einerseits wollte sie noch immer seine Liebe, andererseits begann sie, ihn zu hassen.

sarah1bgg.jpg

Scheißkerl!", flüsterte sie, denn just in diesem Moment hatte sie die Reise in ihre Kindheit unterbrochen, war wieder in ihrem kleinen privaten Zimmer, war wieder eingeschlossen, weit weg von allen, die sie hätten beschützen oder ihr helfen können. Schwach, noch immer unfähig zu handeln, schickte sie ihre Gedanken erneut zurück in ihre Kindheit, zu dem einzigen Moment, aus dem sie Kraft schöpfen konnte. Kraft, die sie für das, was sie gleich vorhatte, dringend brauchte.
Es war ein Campingurlaub mit Franca, und Marissa, Francas bester Freundin und späteren Geliebten.
Nie zuvor hatte sich die junge Sarah Jessica so unbeschwert und frei gefühlt. Ob faulenzen in der Hängematte, ob die Nächte im Zelt, ob das Angeln, all dies hatte sie so sehr genossen, und auch so lange entbehren müssen.

camping1za9.jpg

angelnfp2.jpg

hngemattekad.jpg

Die erwachsene Sarah Jessica lächelte bei dem Gedanken an Franca, und ein Teil der Kraft, die sie bei dem Überfall durch Lady Macbeth eingebüßt hatte, strömte zurück in ihren Körper. Sie mühte sich, noch mehr positive Erinnerungen zu finden, und wieder fiel ihr Franca ein. Weihnachten.
Franca und Marissa hatten ihre eigene Wohnung, und hatten Sarah Jessica eingeladen. Das war das schönste Weihnachtsfest, das sie je erlebt hatte. Angefangen vom Festessen, über das Geschenk, bis hin zu den liebevollen Umarmungen unterm festlich geschmückten Weihnachtsbaum.

festessenp57.jpg

umarmung14fn.jpg

weihnachten2hq3.jpg

Später, als Jugendliche, hatte sie den jungen Steven kennen gelernt, und eine Zeit des puren Glücks hatte begonnen.
Bis sich Steven in Melissa verliebt und sie geheiratet hatte. Und trotzdem war er im Endeffekt bei Sarah Jessica gelandet. Weil sie um ihn gekämpft hatte.
In dieser Hinsicht war sie ihrem Vater sogar dankbar, durch sein Verhalten hatte er aus ihr die Kämpfernatur gemacht, die sie war.
Dennoch hielt sie ihn noch immer für einen: "SCHEIßKERL!" Dieses Mal schrie sie das Wort, das sie vorhin nur geflüstert hatte. Sie liess sich für einen Moment vom Hass übermannen, den sie für ihn empfand. Und trat dann mit voller Wucht gegen die Tür. Sie hörte das Schloss brechen. Sarah Jessica Parker war wieder frei!

So, Ihr Lieben, das war's mal wieder für heute! Viel Vergnügen beim Schmökern! Lg Jahni

 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Fortsetzung...
Ich glaube, du willst mich dazu bringen, dass ich Sarah Jessica mag... xDDD...

Ob dir das gelingen wird, weiß ich nicht... xDDD...
Ich glaube, dass sie um ihren Sohn kämpfen will, dass ihm nichts passiert...
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht...
Mach weiter so

LG Lynie *knuff*

Edit: Mit den Bildern hast du dir diesmal sehr viel Mühe gegeben.. Ich finde sie sehr schön :)
 
@ Lynie: Danke für das Lob! =) Freut mich sehr, dass dir dir Fortsetzung gefallen hat! Deine Spekulation ist auch sehr interessant, dass Sarah Jessica für Dennis kämpfen will. Wir werden bald sehen, ob du recht hast. Heute gibt*s erstmal die Fortsetzung. *knuff*​

Kapitel 23: Bete und Arbeite Teil 1

Dr. Francine Manson lächelte zufrieden.

snapshot14f2a6fc950fb9685a.jpg

Der Geistliche hatte sich bereit erklärt, Dennis bei sich aufzunehmen, Gott sei Dank auch ohne viele Fragen zu stellen. Bei ihm würde es der Junge gut haben. Das hoffte sie zum minderst, und sie hatte keine andere Wahl, als dem Pfarrer zu vertrauen. Immerhin war er ein Mann Gottes, und die konnten schliesslich keine finsteren Absichten haben! Oder? Hör auf!, sagte sie zu sich selbst. Hör auf, immerhin ist der Junge bei ihm erstmal in Sicherheit! Sie betrachtete den Geistlichen einmal mehr. Er machte einen Vertrauen erweckenden Eindruck, und wirkte wie ein gütiger, liebevoller Großvater. Halbwegs beruhigt, beobachtete sie, wie Dennis, der ihr noch zuwinkte, hinter dem Geistlichen die Kirche verliess, und auf einen neuen Abschnitt seines Lebens nach dem Tod zusteuerte.
Sie überlegte kurz, was als nächstes zu tun wäre. Die Seuche mit dem Namen Lady Macbeth musste aus ihrem Leben verschwinden, andernfalls würde sie es ihr zur Hölle machen!
Schließlich griff sie ein weiteres Mal zum Mobiltelefon und wählte Steven Parkers Nummer.

snapshot14f2a6fcf50fb9cfhv.jpg

Dennis sah sich um. Er war in einem Büro, soviel stand fest. Wahrscheinlich das Pfarrbüro. 2 Schreibtische waren darin, und auf jedem stand ein PC. Schrieb der Pfarrer damit seine Predigten?

snapshotb50a1eebf50a1ee5qz.jpg

"Hör zu, Dennis!" Die Stimme des Pfarrers riss ihn aus seinen Gedanken, und er drehte sich um, blickte in die Augen des Menschen, der ihm so uneigennützig half. Der Gottesmann fuhr fort.
"Für die Obdach, die ich dir gewähre, erwarte ich, dass du dich in Haus und Garten nützlich machst, und ein bisschen mit arbeitest. Ausserdem bin ich von jetzt an für deine Erziehung, und deine Bildung verantwortlich. Na toll! So viel zum Thema uneigennützig helfen!, dachte Dennis, verkniff sich aber eine Bemerkung, nickte statt dessen nur. "Schlafen wirst du hier! Heute musst du mit dem Sofa vorlieb nehmen, da ich nicht auf diese Situation vorbereitet war, und sonst nie Besuch bekomme. Zum mindestens keiner, der über Nacht bleibt. Aber schon morgen wirst du ein eigenes Bett haben."
Wenigstens etwas, dachte Dennis, und liess seinen Blick weiter durch den Raum schweifen. "Setz dich bitte einen Augenblick!", sagte der Pfarrer, mit einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.

snapshot155ad7d6755ad8aep9.jpg

Der Junge nahm Platz. "Ich muss dir etwas sagen, etwas sehr, sehr Wichtiges. Höre darum aufmerksam zu!" Dennis nickte. "Wenn du nicht gerade arbeitest, oder von mir unterrichtet wirst, kannst du im Haus herumstrolchen, wie und wo immer du magst. Nur der Raum ganz vorne rechts auf der zweiten Etage ist für dich tabu! Hörst du? Tabu, und damit meine ich, du wirst ihn nie, niemals betreten! Verstanden?" Wieder nickte Dennis, überrascht und erschrocken ob der Schärfe des Tonfalls des Geistlichen. Der erhob sich, und verliess das Zimmer, lies Dennis allein mit sich und seinen verwirrten Gedanken. Er nahm den Schlafanzug, der auf dem Sofa lag, zog ihn an, und setzte sich wieder hin. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon eingeschlafen.

snapshot155ad7d6555bcc39wb.jpg

Komm schon, geh ran!, fluchte die junge Ärztin leise.

snapshot14f2a6fc350fb9d129.jpg

Dies war bereits ihr dritter Versuch, Steven zu erreichen, 2 mal war besetzt gewesen, jetzt war endlich frei.
Du hast doch gerade noch telefoniert!, zischte sie ihr Handy an, das munter tutete. 5, 6 "Parker!", ertönte endlich Stevens Stimme aus dem Apparat, leicht genervt, wie sie feststellte.
"Mr Parker! Hier spricht Dr. Manson! Ich muss sie treffen! Können sie um 5 im Golden Fifties sein?"
"Das müsste klappen! Worum geht es?"
"Nicht am Telefon! 5 Uhr, Restaurant Golden Fifties! Ich erwarte sie dort!" "In Ordnung!", sagte Steven, und beendete das Gespräch.


Als Dennis erwachte, war es längst Abend. Noch immer müde und erschöpft streckte er sich auf dem Sofa aus, und schlief sofort weiter.

snapshot155ad7d6555bcb0he3.jpg

Pünktlich um 17 Uhr sassen sich Dr. Manson und Steven Parker im Golden Fifties gegenüber. Die junge Ärztin hatte für beide gegrillten Lachs bestellt, den sie sich munden liessen.

snapshot155ad7d6355c125hu9.jpg

Steven schaute sie forschend an, gespannt, worüber sie mit ihm würde sprechen wollen.
Schliesslich richtete sie das Wort an ihn.


So, Ihr Lieben, das war's erstmal für heute! Viel Spass beim Schmökern.

Lg Jahni
 
Hallo meine Lieben!

Es geht mal wieder weiter! Kapitel 23 Teil 2 wartet auf eifrige Leser! =)

Kapitel 23 Teil 2 - Riskante Pläne

Steven Parker schaute die junge Ärztin interessiert an. "Steven", begann sie, und fügte hinzu: "Wenn ich Sie so nennen darf" Er nickte stumm. Es entging ihr nicht. "Fein! Ich gehe davon aus, wir sind einer Meinung, wenn ich sage, dass das Monstrum, das auf den Namen Lady Macbeth hört, aus unserem Leben verschwinden muss!", sagte Dr Manson ruhig, um Zeit zu gewinnen, und sich den weiteren Gesprächsverlauf gedanklich fest zu legen. Wieder nickte Steven. "Und wie stellen Sie sich das vor?", fragte er, und legte die Stirn in Falten. "Der Schlüssel muss in diesem Book of the Guardians, dem Buch der Wächter zu finden sein!", sagte sie.
"Nun, das werden wir kaum in der nächsten Buchhandlung finden!", lachte Steven. "Sicher nicht!", erwiderte die junge Frau leicht gereizt. "Aber einen Hinweis auf das Buch liefert uns ihr verstorbener Freund!"

snapshot155ad7d6355c1237e6.jpg

Steven lachte bitter. "Uns! Uns! Ich höre immer uns!", sagte er, ignorierte den entsetzten Ausdruck im Gesicht von Dr Manson, und fuhr fort: "Ich bin raus aus der Sache!" "Sie sind was?" Die junge Ärztin schrie jetzt, und es war ihr egal, dass sich diverse Köpfe in ihre Richtung drehten. "Sie kapieren gar nichts, sie Idiot!", zischte sie. "Sie sind mehr drin in der Sache, als sie es jemals zuvor waren!" Sie machte eine kleine Pause, damit ihre Worte ihre Wirkung entfalten konnten, und fuhr fort. "Sie machen ihre Augen zu, und reden sich ein, dass die Gefahr damit beseitigt ist! Aber das ist nicht so!"
"Sparen sie sich ihre neunmalklugen Worte! Sie können sich gar nicht vorstellen, wie es in mir aussieht! Mein Kind ist tot!"


snapshot_155ad7d6_35t4a.jpg

Einen Augenblick lang zog die junge Frau in Betracht, Steven zu sagen, dass dem nicht so war. Doch sie entschied sich dagegen. Erstens war das zu gefährlich, und zweitens, würde er ihr das, in diesem Zustand niemals glauben. Statt dessen sagte sie nur: "Ja! Und Sie, Steven, sie leben Seite an Seite mit seiner Mörderin unter einem Dach! Haben Sie mal daran gedacht? Hören Sie, ich kenne die ganzen Zusammenhänge auch nicht, genauso wenig wie Sie! Aber Eines weiss ich! Wir sind alle in Gefahr! Alle!"
Steven, der der jungen Medizinerin während des ganzen bisherigen Gespräches in die Augen geschaut hatte, wandte sich kurz ab, liess sich ihre Worte nochmals durch den Kopf gehen, um schließlich zu einzulenken: "Sie haben ja recht, Dr Manson! Aber was soll ich denn machen?" "Kämpfen!", sagte sie kühl. "Verdammt noch mal! Kriegen sie endlich ihren Arsch hoch, reissen sie sich aus ihrer verfluchten Lethargie und ihrem erbärmlichen Selbstmitleid, und kämpfen sie! Kämpfen sie für die, die ihnen am Herzen liegen! Kämpfen sie für ihre Frau, und ihren Sohn!" Steven stutzte, und Dr. Francine Manson zuckte zusammen.
"Wie kann ich für Dennis kämpfen, wenn er nicht mehr lebt. Er ist tot!"
"Aber sie können seinen Tod sühnen!". Sie atmete kaum hörbar aus. Anscheinend hatte Steven nicht mitbekommen, dass sie sich fast verplappert hätte. Er nickte schließlich, und fragte: "Also schön! Was haben sie vor?"

snapshot_155ad7d6_d5goh.jpg

Was genau der Pfarrer unter "ein wenig mitarbeiten und sich nützlich machen" verstand, erfuhr Dennis gleich am nächsten Morgen, nach dem Frühstück.

snapshot_155ad7d6_150mf.jpg

Der Geistliche hatte ihn in den Vorgarten zitiert. Nun standen sie gemeinsam vor einem Beet von recht beträchtlichem Umfang. Nur vollkommen kahl und leer. "Wieso ist dort nichts angebaut?", fragte Dennis. Der Pfarrer betrachtete sein Mündel, und erwiderte: "Das, mein Junge, wird deine Aufgabe sein! Dieses, sowie die beiden kleineren Beete, liegen unter deiner Verantwortung, unterstehen deiner Obhut! Bestelle sie, Dünge sie, baue Obst und Gemüse an! Zeige mir, was du auf diesem Acker wachsen lassen kannst! Die tägliche Beschäftigung damit, und auch die Arbeit an der frischen Luft, zum Beispiel das Zusammenrechen und kompostieren des herabgefallenen Laubes, wird dich mehr lehren, als eine Schule es könnte!"
"Aber ich verstehe doch nichts von Ackerbau!" "Dann lerne! Glaube mir, es gibt nichts Schöneres, als zu lernen, und später dann zu sehen, dass die Arbeit Früchte trägt. Ausserdem weisst du nie, was du kannst, bevor du es versuchst. Und nun, beginne bitte!" Ehe Dennis noch etwas hätte erwidern können, lies der Pfarrer ihn stehen.
Der Junge zuckte mit den Schultern, und machte sich an die Arbeit.
Er holte sich einen Sack voll Dünger, und begann systematisch, die Anbauflächen damit zu bearbeiten.

snapshot_155ad7d6_f5h5d.jpg

Es war eine zeitaufwendige Arbeit, aber nach einer Weile, begann sie ihm Spaß zu machen. Er betrachtete versonnen, wie der Dünger aus dem Sack rieselte, auf den leicht feuchten Boden fiel, und sich damit vereinte. "Ja! Der Dünger wird eins mit dem Acker! Und heraus kommt fruchtbarer Boden, auf dem man Herrliche Früchte, und Gemüse anbauen kann!" Die Stimme des Pfarrers, der plötzlich neben ihm stand, riss Dennis aus seinen Gedanken. Er blickte zu ihm auf, und lächelte. "Ich glaube, diese Lektion habe ich verstanden!" sagte er. "Meinst du?" "Ja! Bevor etwas wachsen kann, muss der Boden fruchtbar, und aufnahmefähig gemacht werden!", antwortete der Junge. Der Pfarrer lächelte. "Sehr gut! Genauso ist es! Und erkennst du, die Parallele zu dir selbst?" Dennis schüttelte den Kopf. "Nein!", sagte er schließlich. Der Gottesmann schien enttäuscht. "Dann hast du die Lektion wahrscheinlich doch noch nicht verstanden!", sagte er, und wandte sich zum Gehen.

"Ich soll was?", fragte Steven ungläubig, als hätte er nicht richtig gehört.
Er, und Dr Manson hatten das Essen beendet, und spielten eine Partie Billard. "Es ist natürlich riskant!", gab die Ärztin zu, und beförderte eine volle Kugel mitten in die linke Seitentasche.

snapshot_155ad7d6_15i7i.jpg

"Nichtsdestotrotz die einzige Möglichkeit, etwas über dieses Buch der Wächter zu erfahren!" "Und wie soll das gehen? Wir können doch nicht einfach in Roberts Praxis eindringen, sie durchwühlen, und Hinweise auf dieses Buch suchen! Die Praxis ist ein Tatort. Die Polizei ermittelt noch immer! Wenn die uns erwischen!", erwiderte Steven, während er seine halbvolle Kugel knapp an der Tasche vorbei schoss.

snapshot_155ad7d6_35v5m.jpg

"Spielen sie über Bande, Steven!", riet die werdende Mutter, tat im Billardspiel genau das, und versenkte die Schwarze Acht zum Gewinn des Spiels. "In diesem Fall: Sprichwörtlich!", lachte sie, und fügte hinzu: "Ich bekomme 100 Dollar von Ihnen!"
Wenig später verließen beide, getrennt voneinander und in einigem Abstand, das Lokal.
Ihr gemeinsames Vorhaben bedurfte einiger Vorbereitungen.

So, meine Lieben, das war's schon wieder! =)

Lg Jahni :hallo:
 
Zwei tolle Fortsetzungen...
Ich bin ja sehr gespannt, wie es weiter geht...
Und was das Beet mit Dennis zutun hat versteh ich auch nicht...
Aber deine Logik war ja schon immer komisch... *duck* =)
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht...
Mach weiter so
LG Lynie
 
@ Lynie: Huhu! =)

Zwei tolle Fortsetzungen...
Ich bin ja sehr gespannt, wie es weiter geht...



Danke für das Lob! Geht sofort im Anschluss an die Beantwortung deines Kommis weiter. =)

Und was das Beet mit Dennis zutun hat versteh ich auch nicht...
Aber deine Logik war ja schon immer komisch... *duck* =)

Frechdachs! =) Heute erfährst du, welche Gemeinsamkeit Dennis mit einem Beet hat, und ob das Gut oder Schlecht für ihn ist. :p

Danke für's Kommi, und viel Vergnügen, allen die die Story lesen, bei Kapitel 24 - Überraschungen

Traurig blickte Dennis dem Pfarrer hinterher. Er hatte ihn doch nicht enttäuschen wollen! Anfangs noch hatte sich etwas in ihm gesträubt, beim Pfarrer Haus- und Gartenarbeit zu verrichten. Doch ganz plötzlich hatte er begriffen, dass diese Arbeiten, die er im Haus und auf dem Feld zu verrichten hatte, nichts anderes waren, als Unterricht! Lehrstunden sozusagen! Und das war ihm entgangen.
Statt dessen hatte er es für reine Schikane gehalten. Doch die Frage nach der Parallele zu sich selbst, die hatte ihn zum Nachdenken, und ihm diese Erkenntnis gebracht. Natürlich! Auch er war ein Acker, der aufnahmefähig gemacht werden musste, für das, was der Pfarrer, auf ihm wachsen lassen wollte. Für die Lehren Gottes! Mit dem festen Vorsatz, künftig noch aufmerksamer zuzuhören, wenn der Pfarrer etwas sagte, machte er sich wieder an die Arbeit.
Langsam aber sicher füllte sich das Feld mit Dünger! Es war tatsächlich, wie der Pfarrer gesagt hatte, ein befriedigender Anblick! Zu sehen, dass man etwas was geschafft hat, dass die getane Arbeit Früchte trägt. Doch noch trug sie keine sichtbaren Früchte

snapshot_155ad7d6_d5mar.jpg

"Mag der Boden, auf den meine Worte fielen auch noch unbereitet sein, nicht mehr lange wird es dauern, und er frißt aus der Hand mir alles, was ich ihm auch vorsetze!", flüsterte der Geistliche, und lächelte leise. Er saß in seinem Büro auf dem Sofa, auf dem Dennis gestern noch geschlafen hatte, und hatte sich ins Buch der Bücher vertieft.

snapshot155ad7d6f55bc6ftjt.jpg

"Sein Vertrauen, seine Liebe vielleicht gar, muss langsam ich erst noch gewinnen, sie seien der Dünger, der das Feld Dennis Parker fruchtbar und aufnahmefähig macht, auf dass das zarte Pflänzchen das in ihm bereits ich ausgesät, wachse und gedeihe!", wisperte er.
"etwas besonderes ist dies Kind!" Dessen war er sich absolut sicher, konnte es beinahe spüren. Ein polterndes Geräusch, verursacht durch 2 Kinderbeine, die in sein Büro gestürmt kamen, riss den Pfarrer aus seinen Gedanken. Er blickte vom Buch auf, und sah in Dennis‘ verschwitztes aber strahlendes Gesicht. "Ich bin fertig, guter Vater!", sagte er. "Sehr schön! Dann lass mal sehen, was du geschafft hast!", sagte er, und folgte Dennis nach draussen.

snapshot155ad7d6156fd81om1.jpg

Der Kirchenmann sah sich um. Und was er sah, liess ihn lächeln. Alle Felder waren gedüngt. "Du bist wirklich sehr fleißig gewesen, Junge! Mein Lob dafür! Für den Rest des Tages hast du frei!" "Ich danke euch, Guter Vater!" Dennis war stolz. Er hatte etwas richtig gemacht, und hatte ein Lob geerntet. "Jetzt hast du eine weitere, wichtige Lektion gelernt. Die Saat, die du auslegst, wird deine Ernte später sein! Jetzt hast du zum Beispiel Arbeit ausgesät, und Freizeit geerntet!", sagte er, verschmitzt lächelnd. "Aber jetzt", brummelte er leise, und betrachtete den Jungen, "jetzt geh erstmal duschen!", vollendete er den Satz, während das Lächeln zu einem Grinsen wurde. Dennis grinste zurück, und gehorchte. Er sehnte sich ja selbst nach einer Dusche. Er genoß sie, ausgedehnt und heiß.

snapshot155ad7d63570eb1teb.jpg

Völlig entspannt, kehrte er kurz darauf in das Pfarrbüro zurück, wo er zu seinem Erstaunen Dr Manson und den Pfarrer vorfand, die sich angeregt unterhielten.

snapshot155ad7d6756fa96bk9.jpg

"Hallo Dennis!", sagte die Ärztin gut gelaunt. Unwillkürlich glitt ein Lächeln über seine Züge. "Hallo, Frau Doktor!", sagte er, erfreut und verwundert zugleich. "Ich wollte mal sehen, wie es dir geht!", sagte sie, und lächelte ihn an. Dennis strahlte zurück. "Es geht mir hier gut!", erwiderte er dann, blickte dabei aber zu Boden. Die Ärztin schien zu erkennen, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung war, und sie konnte sich auch vorstellen was. "Dennis", begann sie, und schaute den Jungen an: "Wie wäre es, wenn du und ich einen Ausflug machen würden?" Seine Augen weiteten sich. "Einen Ausflug? Oh so gerne!" Die Ärztin lächelte, während der Pfarrer reichlich skeptisch drein sah – und seiner Skepsis auch Ausdruck verlieh! "Halten Sie das für gut?", fragte er, an Dr. Manson gewandt. "Natürlich, warum denn nicht!" Der Pfarrer lies sich nicht beirren. "Nach allem, was Sie mir über den Jungen gesagt und erzählt haben, halte ich das für zu gefährlich!" In einer Mischung aus Verwirrung und Wut starrte Dennis von einem zum Anderen. "Würdet ihr bitte damit aufhören über mich zu reden, als sei ich gar nicht da?", zischte er leise.

snapshot155ad7d69570ebd021.jpg

Das schien die beiden Erwachsenen an seine Anwesenheit zu erinnern. Ein verlegenes Schweigen entstand. Schließlich sagte der Pfarrer: "Na schön! Doch waret Vorsicht!", sagte er noch. Die Ärztin wandte sich an Dennis. "Na komm Großer! Jetzt stylen wir dich erstmal um!" "Warum?", kam prompt die Rückfrage. "Erklär ich dir ein anderes Mal!" Dennis gab sich mit dieser Antwort erstmal zufrieden, und folgte Dr. Manson ins Badezimmer. Sie drapierte ihn auf einem Stuhl.

snapshot155ad7d61570f3cfue.jpg

"Können Sie das?", fragte Dennis, und grinste leicht. "Na hör mal!", lachte sie. "Um mein Medizinstudium zu finanzieren, hab ich in einem Friseursalon gearbeitet!"

20 Minuten später hatte Dennis seinen langen Zopf eingebüßt, und sein pfiffiges Jungengesicht lächelte ihm, umrahmt von einer modischen, halblangen Frisur, aus dem Spiegel entgegen. Er war begeistert! "Wow, das haben sie echt toll gemacht!", rief er.

snapshot155ad7d6d570f586hm.jpg

"Danke für die Blumen! Dann kann’s losgehen! Wo möchtest du hin?" Dennis überlegte nicht lange. "Ins Freizeitzentrum!", rief er. "Na gut, dann auf geht’s!"


Sie lag in tiefstem Schlummer. Gleichmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb, ihr Herz schlug ruhig und entspannt gegen ihre Rippen. Nur ab und zu drehte sie sich im Schlaf auf die andere Seite, aber eigentlich konnte nichts den tiefen Schlummer von Lady Macbeth stören. Doch plötzlich schreckte sie auf. Als habe sie ein Geräusch gehört. Täuschte sie sich? Oder war es im Raum plötzlich viel kälter? Sie atmete tief durch, und sah, dass ihr Atem gefror. Irgend etwas stimmte da nicht. Sie sank wieder in die Kissen, und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Ein zweckloses Unterfangen. Da war was nicht in Ordnung. Sie wälzte sich wieder hin und her, und blickte plötzlich in ein Gesicht! In das geisterhaft leuchtende Antlitz von Dennis Parker.

snapshotf56abe61156ac18hjh.jpg

"Oh Nein!", entfuhr es der Lady, "das kann nicht sein!" Sie sah in sein Gesicht, in das Gesicht des Jungen, auf den sie so hinterhältige Mordanschläge verübt hatte, in das Gesicht des Jungen, den sie sich so sehr tot hatte sehen wollen, dass sie dafür selbst mehrere Menschen ins Verderben gestürzt hatte, und dessen Beerdigung sie schließlich beigewohnt hatte.

snapshotf56abe61b56ac3azir.jpg

Der Junge stand neben ihrem Bett, und lächelte. Er lächelte, das war zu viel für die Lady. "Ganz ruhig. Du bist nicht echt. Wenn ich die Augen zu, und wieder aufmache, dann bist du weg, nicht mehr da!" Doch Lady Macbeth wusste, dass sie sich selbst etwas vormachte, wusste dass der Junge, wenn sie die Augen wieder öffnete, immer noch da stehen, und lächeln würde. Und so war es. "Verschwinde hier! Was willst du von mir? Was?" Die Erscheinung sagte nichts, lächelte nur anklagend.

snapshotf56abe61356ac1bzyh.jpg

Lady Macbeth verlor die Beherrschung. "Oh, Bitte! Geht das denn schon wieder los? Verschwinde endlich von hier!", schrie sie, und stand auf, ging geradewegs durch die Erscheinung hindurch. "Gott, ich brauche einen Drink!", sagte sie laut, und verliess das Zimmer in Richtung Pavillon, wo neben einem luxuriösen Grill auch eine stets gut gefüllte Bar stand. Die kühle Nachtluft verlieh ihrem leicht weiss gewordenen Gesicht wieder Farbe. Sie öffnete, noch immer leicht zitternd, den Kühlschrank der Bar, und griff nach einer Flasche sehr starken Schnaps. Da sie auf Anhieb kein Glas fand, setzte sie sich gleich die ganze Flasche an den Mund, und trank in relativ großen Schlücken.

snapshotf56abe61d56ac3c3yz.jpg

"Ganz ruhig!", sagte sie zu sich selbst. "Verliere jetzt nicht auf den letzten paar Metern die Nerven! Es ist bald geschafft!"
Sie stellte die in wenigen Zügen geleerte Flasche auf dem Tisch ab, und ging, sich immer noch Mut machend, zurück in Richtung Schlafzimmer. Auch wenn ihr bereits vor dem graute, was sie dort sehen würde.

Das war's wieder für heute! Liebe Grüße, Jahni :hallo:






 
Und es geht schon wieder weiter, Ihr Lieben ! =)
Heute mit

Kapitel 25 – Ein schöner Abend für Dennis


Sie gingen zusammen los.

snapshot155ad7d69570f62jc7.jpg

Es war schon relativ spät, als Dennis und Dr Manson das Freizeitzentrum erreichten.
Die Sonne stand schon recht tief, war kurz davor, unterzugehen, und den Horizont in flüssiges Feuer zu tauchen. Viel los war auch nicht mehr, und das war der jungen Medizinerin auch nur allzu recht. Sie wusste, sie begab sich auf ziemlich dünnes Eis. Wenn irgend jemand Dennis erkannte, und das Risiko bestand, trotz seiner neuen Frisur immer noch, und wenn durch einen dummen Zufall die Lady davon Wind bekam, dann waren sie alle in Gefahr. Dennoch, sie hatte ihre Gründe. Nicht nur, dass sie dem Jungen ein wenig Abwechslung gönnen wollte, nicht nur, dass sie sich für ihn verantwortlich fühlte, nein, sie musste auch mit ihm reden! Und zwar alleine. Sie musste mehr über ihn herausfinden. Über ihn, und das Geheimnis, das ihn umgab. Warum war Lady Macbeth so verzweifelt bemüht, ihn auszuschalten? Womit hing das zusammen? Und... was geschah überhaupt gerade in dieser alten Burg, die der Vater des Jungen gekauft hatte, auf dringenden Wunsch seiner Frau oder... Lady Macbeth? Fragen über Fragen, an deren Auflösung sie sich ganz langsam heran begeben musste. Von einer Sache war sie inzwischen überzeugt, Dennis musste eine Gefahr für die Lady sein, wahrscheinlich aus einem Grund, den er selber nicht einmal kannte. Und diesen Grund musste sie heraus bekommen.
Inzwischen waren sie auf dem Fußballplatz des Freizeitzentrums angekommen.
"Spielen wir Fußball?", fragte Dennis lächelnd. Die Ärztin nickte. "Na klar! Los komm!" Die beiden schossen abwechselnd auf’s Tor, und amüsierten sich großartig. Dennis, der mehrere spektakuläre Strafstöße der Spielpartnerin pariert hatte,

snapshot155ad7d6757102bx2z.jpg

riss am Ende des Spiels die Arme hoch, und strahlte übers ganze Gesicht.

snapshot155ad7d67571035x27.jpg

Dr Manson, ebenfalls lächelnd, ging auf ihn zu, sagte liebevoll zu ihm: "Komm mal her, du Rabauke!", und hob ihn in ihre Arme.

snapshot155ad7d6957103ffh2.jpg


snapshot155ad7d65571040b5b.jpg

So wie eine Mutter das mit ihrem Sohn macht!, schoss es Dennis, den jetzt wo die Ärztin ihn so liebevoll festhielt, ein totales Chaos an Gefühlen übermannte, schmerzhaft durch den Kopf. Tränen traten ihm in die Augen, und doch lächelte er leicht, als die Ärztin ihn wieder sacht zu Boden gleiten liess, und ihn liebevoll ansah. Dr Manson konnte sich selbst nicht erklären, warum sie das plötzlich getan hatte, aber irgendwie hatte sie das Bedürfnis, ihn zu trösten, ihm Mut zu machen, ihn festzuhalten. Kein Zweifel. Der Junge hatte ihre Muttergefühle geweckt.
"Komm, wir gehen noch ein wenig spazieren!", sagte sie. Dennis
nickte. Er hatte dieses Fußballspiel so sehr genossen, hatte es zum ersten Mal seit Langem, eigentlich seit dem Tod seiner Mutter erlebt, dass sich jemand so intensiv mit ihm beschäftigt hatte. Das verwirrte, und berührte ihn gleichermaßen. So sehr, dass er seine Arme um den Hals der Ärztin schlang, und ihr einen vertrauten Kuss gab.

snapshot155ad7d69571045iic.jpg

Die Ärztin lächelte. Sie gingen zusammen in einen kleine Park. Es war längst dunkel, und neben der Straßenlaterne und dem Mond, bildete ein flackerndes Lagerfeuer die einzige Lichtquelle. Die Feuerstelle schien Dennis magisch anzuziehen, denn er ging wie
selbstverständlich darauf zu, und liess sich glücklich dort nieder.

snapshot155ad7d635737897zo.jpg

Na klar. Er war schließlich ein Junge. Und alle Jungen standen auf Lagerfeuer. Die Ärztin tat es ihm gleich. Sie sah sich um. Niemand war mehr im Park. Die beiden waren allein miteinander.
Und sie sassen an einem flackernden Lagerfeuer, die Stimmung war entspannt und gelöst. Jetzt oder nie!, sagte sich die Ärztin, und sammelte sich für das, was sie gleich vorhatte

snapshot155ad7d6f57378c5u9.jpg


Wie Lady Macbeth wieder hatte Schlaf finden können, war ihr selbst ein Rätsel. Die einschläfernde Wirkung des in nicht geringen Mengen genossenen Alkohols, mochte das ihre dazu getan haben. Doch wer vermochte das Entsetzen, das sie empfand zu begreifen, als sie feststellte, wer oder besser... was da am nächsten morgen in der zweiten Hälfte des Bettes lag.

snapshotf56abe617573a2crau.jpg

So, meine Lieben, das war's wieder mal für heute. Viel Vergnügen beim Schmökern. :read:

Lg Jahni :hallo:
 
Und es geht einmal mehr weiter! =)

Viel Spaß beim Lesen von Kapitel 26 - Vergangenheit und Zukunft

"Du wirkst nicht glücklich, Dennis!", bemerkte die Ärztin, als sie nebeneinander am Lagerfeuer saßen.

snapshot155ad7d6f57378c15m.jpg

Dennis schüttelte leicht betreten den Kopf, bevor er ihren Eindruck bestätigte. "Ich bin auch nicht glücklich!", sagte er, und fügte hinzu: "Ich weiss nicht, was hier geschieht, ich weiss nicht, warum ich von den Leuten, die ich liebe fortgerissen werde, ich weiss nicht, warum dieses ganze Versteckspiel!"

snapshot155ad7d635737898oh.jpg

Dr Manson nickte. "Sagen sie es mir!", bat der Junge. "Warum wurde mein Tod vorgetäuscht?" "Ich kann es dir nicht sagen, Dennis!", erwiderte die junge Frau.

snapshot155ad7d65573790lpr.jpg

Dennis wurde wütend. "Das höre ich immer von allen! Ihr spielt mit meinem Leben, und sagt mir noch nicht einmal warum! Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird!" Die Wut, die er gerade noch in sich gespürt, und der er lautstark Ausdruck verliehen hatte, wandelte sich im nächsten Augenblick in Traurigkeit. "Ich vermisse sie!", murmelte er betreten. "Sie?", fragte die Ärztin irritiert. Eigentlich hätte sie mit einem ihn gerechnet, bezogen auf seinen Vater. "Wen meinst du?", fragte sie. "Susan!", sagte Dennis. "Ich vermisse Susan. Und wahrscheinlich wird sie mich auch vermissen, sie glaubt doch, ich bin tot! Und", er machte eine Pause, bevor er fortfuhr: "Irgendwie fühle ich mich auch tot!" In diesem einen Satz lagen seine ganzen Empfindungen, derart drastisch zum Ausdruck gebracht, das Dr Manson unwillkürlich zusammen zuckte. "Dennis, sag sowas nicht!" Noch immer saß ihr der Schreck in den Gliedern. "Wieso nicht? Es ist die Wahrheit!" "Hör mal, Dennis!", sagte sie schließlich. "Du bist nicht tot, und du darfst dich auch nicht so fühlen!"

snapshot155ad7d6b5737875t6.jpg

"Warum denn nicht?" Trotz mischte sich in die Stimme des Jungen. "Alle halten mich für tot! Alle! Susan, Mein Vater, meine Stiefmutter, alle! Ich werde versteckt gehalten, kann mich nicht frei bewegen, gar nichts. Und wofür? Wofür verdammt noch mal, ich will wissen wofür das alles!" Er schrie jetzt geradezu, nur um Sekunden später wild zu schluchzen. Es schüttelte ihn durch. Die Ärztin lies ihn einen Augenblick gewähren, sagte nichts. Sie fühlte sich in der Zwickmühle. Einerseits war sie für genau diese Situation verantwortlich, die ihn jetzt so quälte, aber andererseits – was hatte sie für eine Wahl gehabt? Die einzige Alternative wäre gewesen, den Jungen wirklich zu töten, und das hätte sie nicht übers Herz gebracht. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg aus diesem Dilemma. Dennis sah sie mit Tränen nassen Augen an. "Bitte, Dr. Manson! Bitte sagen sie mir die Wahrheit."

"Komm mal mit, Dennis!", sagte sie, und erhob sich vom Lagerfeuer.
"Wohin gehen wir?", fragte er. "Nicht weit! Siehst du den Tisch da vorne, mit den 4 Kissen drum herum?" Dennis nickte. "Ein Teetisch!", sagte er. "Oh, du kennst dich aus! Wenn man aufgewühlt ist, Dennis, ist es sehr ratsam, eine Teezeremonie abzuhalten, um die Gedanken zu ordnen, und mit sich selbst ins Reine zu kommen. Trinken wir eine Tasse Tee zusammen, und danach werde ich dir erzählen, was ich weiss!" Dennis schaute sie eindringlich, gleichzeitig aber auch hoffnungsvoll an. "Was aber leider nicht sonderlich viel ist!", lenkte sie noch im selben Moment ein.

snapshot155ad7d6957376b3pv.jpg

"Oh nein! Wird er mich ewig verfolgen?" Lady Macbeth erschrak auf das heftigste, als sie die leuchtende Gestalt neben sich im Bett liegen sah.
Sie erhob sich, und ging scheinbar völlig gelassen nach unten.
Dort saß Viola mitten auf dem Teppichboden, und spielte und kuschelte mit Hasso, dem einstigen Hundewelpen, der es inzwischen auf die Größe eines stattlichen Kalbes brachte.

snapshotd579d1d4757a9ae0iz.jpg

Lächelnd beobachtete sie, wie der Hund das Gesicht der Kleinen abschleckte. Es war ein Herz erwärmender Anblick. Zu sehen, mit welcher Vorsicht der große Hund mit dem kleinen Mädchen umging, wie behutsam er war, erfüllte Lady Macbeth’s Herz mit Wärme.

snapshotd579d1d4f57a9a73l8.jpg

Immer noch lächelnd begab sie sich in den Wellnessbereich des Hauses, wo sie auf Steven traf. Eigentlich wollte sie sich nur ein Sonnenbad unter dem Solarium gönnen, aber der Anblick der Massagebank kombiniert mit dem Anblick des gut aussehenden muskulösen Mannes, der daneben stand, lies sie sich anders besinnen

snapshotd579d1d4357a97a911.jpg

"Liebling? Massierst du mich?", fragte sie, und lächelte Steven an. "Ich könnte eine Massage momentan echt gut brauchen!", fügte sie hinzu.
Wenige Minuten Später lag sie, nur mit einem Handtuch bekleidet auf dem Massagetisch, und genoss Stevens scheinbar magische Hände. Die der Versuchung, sich um den Hals der Lady zu legen und ganz fest zuzudrücken widerstanden.

snapshotd579d1d4757a983jsg.jpg

"Ach, Schatz du bist wunderbar! Lass uns heute Abend essen gehen, ich muss was mit dir besprechen!", sagte sie, völlig entspannt, nach der Massage. Steven nickte.


Vorsichtig, und ohne einen Tropfen zu verschütten, füllte Dennis den Tee in die kleine Tassen, und reichte eine davon der werdenden Mutter. Nach einer gegenseitigen Verbeugung, tranken sie.

snapshot155ad7d6d573774by1.jpg

Die Ärztin hatte recht gehabt. Das heisse Getränk rann Dennis‘ Kehle hinunter, und wärmte, kräftigte ihn. Er strahlte die junge Frau an, erhob sich wenig später, und ging in Richtung des Toilettenhäuschens. Jetzt oder nie!, dachte die junge Ärztin. Der Junge kam zurück, und kniete sich wieder hin. "Ich habe dir noch eine Tasse Tee zubereitet!", sagte sie, und reichte dem Jungen die Tasse. Lächelnd nahm er sie entgegen, und trank in großen Schlucken. Plötzlich wurde ihm schwummerig, Sekunden später sank er nach hinten, und blieb reglos auf dem Boden liegen.

snapshot155ad7d6956113etjk.jpg

Dr. Francine Manson lächelte, und trank den letzten Schluck Tee.
"Jetzt, Dennis, wirst du alles erfahren!", wisperte sie.

So, das war's mal wieder! ;)

Lg Jahni :hallo:
 
Kapitel 27 – Seltsame Geschehnisse

Einen Moment lang beobachtete Dr. Francine Manson den Körper des Jungen, der ohne Bewusstsein auf dem Boden lag. Dennoch hob und senkte sich sein Brustkorb. In, wie sie beruhigt feststellte, regel- und gleichmäßigen Abständen.

snapshot155ad7d6956113eutv.jpg

Mit dem Tee hatte sie ihm ein leicht toxisches Mittel verabreicht, das „Schenker von Visionen“ genannt wurde. Es bewirkte eine temporäre Trennung von Körper und Geist und war, in der richtigen Dosierung angewendet, harmlos. Dennoch war die „Geistreise“, die Dennis gerade unternahm in gewisser Weise auch gefährlich, denn hielt sich der Geist, die Seele zu lange ausserhalb des Körpers auf, oder wurde dieser in der Zeit verletzt, konnte es passieren, dass die Seele die Rückkehr in den Körper verweigerte. Sollte das geschehen, würde der Junge wirklich sterben. Es blieb der jungen Ärztin nur zu hoffen, dass Dennis geistig stark genug war, diese Reise auszuhalten, und bei seinem Körper Wache zu halten. Das konnte, und das würde sie für ihn tun. Permanent ruhte ihr Blick jetzt auf ihm, und ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Jetzt würde der Junge sein Schicksal kennen lernen. Was alle ihm vorenthalten hatten, weil sie es entweder selbst nicht wussten, oder weil sie es sich nicht getrauten, würden die Zauberschwestern, die Eingeweihten weisen Frauen, ihm endlich enthüllen.


Sie trank einen weiteren Schluck Tee, ohne ihren Blick vom Körper des Jungen abzuwenden. Auch wenn der Junge noch lebte, körperlich lebte, das hieß seine Vitalfunktionen im grünen Bereich waren, kam sie sich wie bei einer Totenwache vor, denn vor ihr, das war ihr klar, lag nur eine seelenlose Hülle, ein einfach immer weiter schlagendes Herz in einem kindlichen Körper ohne Empfindungen. Sie drängte diesen Gedanken bei Seite, und versuchte, sich vorzustellen, was Dennis dort, wo sein Ich jetzt war, alles erlebte und zu hören bekam.
Sie legte sich neben ihn. „Ich passe auf dich auf!“, flüstere sie leise.

snapshot155ad7d6b573782adb.jpg

„Wohl an Schwestern, es geht los! Spüren kann ich Dennis‘ Gegenwart und Nähe!“, sagte die alte Frau mit einem leisen Lächeln. Ihre Schwestern nickten bestätigend. „Heute wird er erfahren was ihm bestimmt ist!“ „Wenn er bereit ist!“, warf eine der Schwestern ein. „Wäre er nicht bereit, dann hätte SIE ihn nicht zu uns geschickt!“, fegte die augenscheinliche „Anführerin“ des Trios den Einwand bei Seite. „Dann heissen wir als Freund ihn willkommen, und begrüßen wir ihn auf unsere Weise!“
Die Schwestern kicherten, und murmelten einige magische Worte. Eine grüne Rauchwolke quoll auf, und die Körper der magischen Geschwister flackerten kurz, wurden immer durchsichtiger, und verschmolzen schließlich vollends mit ihrer Umgebung, waren als Personen nicht mehr zu sehen.

snapshot3582600075836326dv.jpg


snapshot358260001583636mg9.jpg


snapshot35826000758363997g.jpg

„Ich passe auf dich auf!“ Dieser Satz, gesprochen von einer vertraut erscheinenden Stimme, dröhnte Dennis plötzlich in seinem Kopf.
Wo war er denn hier? Mitten im Wald! Überall lag Laub, und permanent rieselte weiteres von den vielen Bäumen, die hier standen. Er blickte sich um. Schön war es hier. Ein kleiner See war da, und Obstbäume standen lose angeordnet zwischen den Laub und Nadelbäumen. Plötzlich, einer inneren Eingebung folgend, schaute er an sich herab, und stellte fest, dass er keinen Körper mehr hatte. Zum minderst nicht im eigentlichen Sinne.
Er war durchsichtig, aber fühlte noch schwach, dass er körperlich war.
Es dauerte eine kleine Weile bis er begriff, dass er sich in dem Zustand befand, den man feinstofflich nennt. Mit anderen Worten: ein Geist! Diese Erkenntnis lies ihn schaudern. Doch dann bemerkte er das Haus, das im Wald stand. Trotz Feinstofflichkeit war er noch immer 11 Jahre alt, und ein gesunder 11jähriger interessierte sich natürlich für scheinbar einsame Häuser, die mitten im Wald herum standen. Er betrat es.

snapshot358260001583647pgm.jpg

Schick gekleidet sassen Lady Macbeth und Steven Parker am Abend im Restaurant Botanika. Steven hatte dieses Restaurant ausgewählt, weil er die Atmosphäre hier liebte. Es war teils umzäunt, dennoch speiste man hier unter freiem Himmel. Und unzählige, teils auch recht exotische Pflanzen bildeten eine harmonische Dekoration.
Sie studierten die Speisekarte, und entschieden sich beide für Hummer.
Was die Kellnerin wenig später auf ihrem Notizblock vermerkte, und sich dezent wieder zurück zog.

snapshotd56a56c9156a582li8.jpg

Lady Macbeth blickte zu Boden, um nicht auf den Platz gegenüber schauen zu müssen, denn dort sass, bzw stand einmal mehr ihr Schatten.

snapshotf56abe61f573924kgj.jpg


snapshotf56abe61f5738ff7q0.jpg

„Also Liebling, was wolltest du mit mir besprechen?“, fragte Steven.

Die Lady schaute ihn kurz an, und sagte dann: „Dass wir in Kürze mal unser Haus verkaufen und in die alte Burg ziehen müssen. Wegen der Festspiele!“

Steven erstarrte. Genau das musste er verhindern! Wären sie erstmal auf der alten Burg, wäre er der Lady gänzlich ausgeliefert. Ohne Verbündete.
Er musste den Vorschlag abschmettern, ohne Verdacht zu erwecken.

„Lass uns heute Abend zu Hause nochmal darüber reden!“, sagte er, um Zeit zu gewinnen.

„Heute Abend zu Hause, hatte ich eigentlich was anderes mit dir vor!“, antwortete die Lady und grinste verführerisch. Steven drehte sich, leicht errötend ab, und das war das Glück der Lady, denn so konnte er ihr Gesicht nicht sehen, das sich kreideweiß verfärbte. Kaum hatte sie ihren letzten Satz nämlich gesagt, war das Geisterbild des Jungen geradezu turmhoch geschossen, und schien strafend auf sie herab zu blicken.
Sie schloss die Augen, und zitterte heftig am ganzen Körper.
Sie war dicht davor, die Nerven zu verlieren, als sie plötzlich spürte, dass irgend etwas, oder irgend jemand an ihrem Körper zog und zerrte.

snapshotf56abe619573903ci1.jpg

Dennis blickte sich im Haus um. Es war spartanisch, aber nicht ungemütlich eingerichtet. Er war müde und hungrig, weshalb er, ganz in Gedanken auf einem der vier Stühle Platz nahm, die um den runden Holztisch herum standen. „Essen kommt gleich!“ Dennis zuckte zusammen! Wer hatte das gesagt? „Ist da wer?“, fragte er mit zitternder Stimme. Die Antwort waren unsichtbare Schritte, die durch das Haus eilten, und in Richtung des Kühlschranks gingen. Fasziniert beobachtete Dennis, wie sich der scheinbar von allein öffnete, und ein gefrorener Truthahn durch die Luft in Richtung Ofen zu schweben schien. Der sich wenig später auch von allein servierte.

snapshot35826000558365epqm.jpg


snapshot358260007583660v2g.jpg

Der Junge kicherte, schien hin und her gerissen zwischen Erschrecken und Vergnügen. Es wurde noch merkwürdiger. Ein Stuhl neben ihm wurde zur Seite gerückt, ein Teller schwebte nach oben, und scheinbar leere Luft begann, den Truthahn zu verspeisen.

Im nächsten Moment gab es eine rote Rauchwolke, die sich so schnell wieder verzog, wie sie gekommen war. Dafür konnte Dennis jetzt schemenhaft die Umrisse dreier alter Frauen erkennen.
„Schlag zu, Dennis! Du musst doch hungrig sein!“, sagte eine von ihnen.
Dennis der sich von dem anfänglichen Schrecken erholt hatte, grinste und tat wie ihm geheißen.

Nach dem Essen sagte eine der alten Damen: „Dein Schicksal zu erfahren ist der Grund, warum dich Dr Manson zu uns sandte.“ Dennis war froh, dass die Frau das Gespräch auf die Ärztin brachte. „Kann ich ihr vertrauen?“, fragte er, gerade heraus. Die Frau nickte. „Du musst ihr vertrauen. Sie liebt dich wie den Sohn, den sie unter ihrem Herzen trägt, und riskiert viel, damit du sicher bleibst! Sie ist deine mächtigste Verbündete, bis jetzt!“ „Wer seid ihr?“, fragte er.
„Oh, wir haben viele Namen. Die, die uns übel gesonnen heissen uns Hexen. Oder Schandweiber! Doch nennen andere uns Zauberschwestern oder auch Schicksalsschwestern. „Dann könnt ihr mir sagen, warum das alles?“ „Ja, das können wir! Doch bevor du das Wissen das du begehrst empfängst, reinige Körper und Geist an der Quelle, die wir beschützen. Komm mit!“

snapshot3582600095836c8k1o.jpg

Wenig später standen Dennis, und die drei inzwischen erheblich besser zu erkennenden Frauen an der Quelle. „Jetzt nimm ein Bad!“, sagte eine der Schwestern in gebieterischem Ton.

Dennis, der plötzlich feststellte, dass er wieder körperlich war gehorchte, entkleidete sich und stieg in das heisse, dampfende Wasser.

snapshot3582600035836ba67r.jpg

Wohlige Entspannung breitete sich in seinem Körper aus, gefolgt von angenehmer Müdigkeit. Nach einer Weile sagten die Schwestern synchron: „Du bist jetzt gereinigt. Komm, und schaue, was du wissen willst!“
Dennis entstieg dem Wasser und begleitete die Schwestern bis kurz vor das Haus. Er sah, wie eine leuchtende, schimmernde Gestalt auf ihn zuging. „Das dort, Dennis ist dein Schicksal!“ „Meine Stiefmutter?“, fragte er verwirrt. „Nein!“ Die Schwestern widersprachen. „Sie hört auf den Namen: Lady Macbeth!“ Der Junge zitterte.

snapshot35826000558377dnkg.jpg

Turmhoch schien die Gestalt der Lady plötzlich zu sein, und blickte feindselig auf ihn herab, ging weiter auf ihn zu. „Hab keine Angst! Wir sind hier auf einer Ebene, auf der sie dir nichts anhaben kann. Doch irgendwann wirst du dich, nachdem du ausgebildet worden bist, ihr, und vor allem ihrem Mann, den wiederzuerwecken sie sucht, stellen müssen. Es ist dir, der du ein Nachkomme MacDuffs bist bestimmt, mit dem legendären Schwert deines Vorfahren, dem Macbeth sein Ende zu bereiten. Die Lady stand jetzt direkt vor Dennis, und blickte ihm in die Augen. Dennis, flankiert von den drei inzwischen wieder völlig sichtbaren Schwestern, starrte sie an.
Plötzlich veränderten sich die geisterhaften Konturen der Lady. Ein orangefarbenes Leuchten hüllte ihren Körper ein.

snapshot35826000f58379coeb.jpg

Entsetzt schrie einer der Schwestern: „Sie versucht, Gestalt an zu nehmen! Sie versucht sich zu materialisieren! Tut was!“

In Dr. Francine Mansons Kopf hallte Dennis‘ gellender Hilfeschrei laut wider. In Panik starrte sie auf den Körper des Jungen, der jetzt wild zuckte, und stellte fest, dass sein Herz raste, und sein Brustkorb sich beängstigend schnell hob und senkte.
Irgend etwas ging da drüben, im Zauberreich der Zauberschwestern, fürchterlich schief!
 
Jetzt habe ich, glaub ich 4 Kapiteln hintereinander gelesen und ich bin wie immer begeistert...
Es ist gemein, dass du an dieser Stelle aufhörst... *Ziegelsteine anschiel* =)
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es weiter geht...
Mach weiter so
LG Lynie *knuddel*
 
@ Lynie: Huhu! :hallo: Danke für das Lob! *knuff*
Heute geht es weiter mit dem Kapitel 28

Dennis' Feuerprobe

Dr Francine Mansons Blick ruhte noch immer auf Dennis. Sie fühlte sich, zum ersten Mal in ihrem Leben vollkommen hilflos.

snapshot_f5790aa4_95pzb.jpg

Es war ein scheußliches Gefühl, gebraucht zu werden, und nichts tun zu können. Sie hatte nichts mehr von der Substanz, die sie dem Jungen verabreicht hatte, konnte nicht zu ihm gelangen. Musste hilflos zuschauen, während der Junge gleich in zwei Welten um sein Leben kämpfte.
„Was soll ich nur machen?“, fragte sie leise, um Sekunden später ihren Frust laut heraus zu schreien:„Er stirbt vor meinen Augen, wenn ich nichts tue!“

„Wenn du mal nicht weiter weisst, ist es oft ratsam, sich auf seine Wurzeln zu besinnen!“
Die Medizinerin stutzte. Diese Stimme kannte sie doch! Das war doch.. aber das war unmöglich! Dennoch fragte sie: „Mutter?“ Ein leises Lachen war die bestätigende Antwort. Einen kurzen Augenblick lang glühte das Abbild der bereits Verstorbenen am Himmel,

snapshot_f5790aa4_f5lf2.jpg

bevor ein blaues Leuchten ihre baldige Ankunft ankündigte. Sekunden später stand sie „leibhaftig“ vor der jungen Frau. Sie sah aus wie im Leben. Der Rock, die Armreifen, die grauen, schulterlangen gelockten Haare, das war sie. Beziehungsweise ihr Astralkörper. Sie schenkte ihrer Tochter ein Lächeln voller Wärme, und sagte leise: „Ich kann nicht lange verweilen, Kind! Der Weg aus dem Anderen Reich wird bald zu mühsam für mich!“ Die Ärztin schaute betrübt zu Boden. „Mutter, was soll ich tun? Ich habe nichts mehr von dem Pulver, das ich Dennis in den Tee gemischt hab, ich kann nicht zu ihm gelangen!“

snapshot_f5790aa4_d5lc2.jpg

„Du brauchst doch dieses lächerliche Pulver nicht, um zwischen den Welten hin und her zu reisen. Du bist die Tochter einer Wächterin und eines Wächters, IN dir lebt eine mächtige Magie! Und du kennst auch den Spruch, den du benutzen musst, um einen Wechsel zwischen den Welten zu vollziehen!“ Die junge Ärztin nickte. Wie hatte sie gehofft, niemals mehr etwas von diesem magischen „Schnickschnack“, wie sie es selbst nannte, anwenden zu müssen. Seit dem Tod ihrer Mutter Kira, den sie eigenartiger weise spürte, als er sich ereignet hatte, hatte sie jedoch damit begonnen, sich wieder ernsthaft mit Magie zu beschäftigen.
„Ich kenne ihn, aber ich spüre keine Kraft in mir, Mutter!“



Die einstige Wächterin lächelte milde. „Ach Schatz, in dir wohnt zur Zeit sogar die doppelte Kraft!“ Sie betrachtete den immer dicker werdenden Bauch.„Aber darauf zurück greifen kannst du erst, wenn du mit dir selbst ins Reine gekommen bist, und deine Bestimmung als Wächterin akzeptierst. Innerlich akzeptierst. Dann stören keine dunklen Schwingungen mehr den Fluss der Magie.“ „Ich versuche es!“
„Nein!“, erwiderte ihre Mutter, und fügte hinzu: „Es gibt kein Versuchen! Tu es, oder tu es nicht!“ Die junge Frau überlegte kurz, wie sie das meinen konnte. Doch plötzlich begriff sie. „Ein Versuch ist nichts anderes als eine voran geschickte Entschuldigung des eigenen Versagens!“, sagte sie. Ihre Mutter nickte. „Ja, wenn man nur einen „Versuch“ wagt, geht man innerlich schon von einem Fehlschlag aus, um dann sagen zu können: Ich hab es doch versucht!“

Der Geist Kiras glitt hinüber zu dem noch immer bewusstlosen Dennis, dessen Herzschlag stetig schwächer wurde. „Lady Macbeth ist sehr stark! Es liegt an dir, ob dieses Kind, der ebenfalls Wächter und sogar einen Than in den Ahnenreihen hat, lebt oder stirbt! Da drüben in der alten Burg, findet in Kürze die Wiedergeburt des Macbeth statt, oder hat bereits statt gefunden. Obwohl dein Vater alles tut, und das zu verhindern, genau wie er und ich vorher zusammen versucht haben, es zu verhindern! Und Dennis ist es bestimmt, den Nämlichen wieder dahin zu senden, wo er hin gehört!“

snapshot_f5790aa4_f576e.jpg

Die Zauberschwestern und Dennis standen kurz wie in Stein gemeißelt da, während die Konturen der Lady immer schärfer wurden, und sie auf sie zuging. Konnte sie inzwischen so mächtig sein, dass sie die Grenze zwischen den beiden Welten so einfach überschreiten konnte?


Eine der Schwestern reagierte. Sie konzentrierte sich kurz, murmelte stumm einige magische Worte. Plötzlich hüllte wieder ein deutliches rotes Glimmen die Lady ein, und sie schwankte, als wäre sie geschlagen worden.
„Damit hältst du mich nicht auf!“, zischte sie, gefährlich leise. Sekunden später schwankte eine der Schwestern.
Dennis beobachtete dieses stumme Aufeinanderprallen magischer Kräfte mit bangem Blick. Würde es die Lady schaffen, Gestalt anzunehmen? Wer würde ihm helfen können? Wenn denn überhaupt einer!


snapshot_35826000_95g86.jpg

Die junge Frau stutzte. „Er hat einen Than in seiner Ahnenreihe?“ „ja! Den Than von Fife! MacDuff!“ Endlich begriff sie. Deswegen wollte Lady Macbeth den Jungen unbedingt los werden. Weil er als einziger die Wiedergeburt ihres Mannes ad absurdum führen und sie rückgängig machen konnte. Und die Lady musste das wissen!
Die junge Ärztin wurde abgelenkt durch Dennis, der in die Aufrechte schoss, mit dem Finger in den Himmel wies, und wieder rückwärts zu Boden sank.

snapshot_f5790aa4_95b0u.jpg

Wilde Entschlossenheit flammte in Dr. Francine Mansons Herzen auf. „Ich nehme meine Aufgabe an! Ich nehme sie an, und ich werde nicht zulassen, dass Dennis was passiert!“, flüsterte sie. „So kenne ich meine Tochter. Es ist deine Aufgabe, ihn mit allen dir zur Verfügung stehenden Kräften zu beschützen!“ „Und das werde ich!“

Kira griff in ihre Rocktasche. „Das hier, wird dir und Dennis auf der gemeinsamen Reise, die ihr von jetzt an unternehmen werdet beschützen und euch begleiten!“ Sie überreichte ihr ein Deck aus Tarotkarten. „Jeder dieser Karten wohnt ein Zauber inne! Doch es fehlen wichtige Karten, die die Magie des Decks noch erheblich verstärken!“ „Wie soll ich sie finden?“
„Nimm den Tod aus dem Spiel, und bewahre ihn gesondert auf!

tarotkartetodns5.jpg

Er kann andere Karten, die sich in seiner Nähe befinden, ausfindig machen! Wenn du so willst, ein Detektor! Wo sich die fehlenden Karten befinden, weiss ich leider auch nicht. Aber du musst sie finden!“ Francine nickte, und Kira legte ihr die geisterhafte Hand auf die Schulter. „Eines noch, Kind! In dir schlummert ein Quell ungeheurer Macht, hinter Pforten die du tunlichst verschlossen hältst! Denn öffnest du die Pforten, so schwillt der Quell an, und reisst dich fort, so gewaltig ist er. Und erst, wenn dieses die letzte Hoffnung ist, wenn nur der sichere Tod dich vor dem sicheren Tod rettet, dann und nur dann öffne die verbotenen Pforten!“



Die Ärztin schüttelte sich. „Sag mir, Mutter! Sprichst du von dem, von dem ich denke, dass du davon sprichst? Blutmagie? Die Fähigkeit, Lebenskraft in Zauberkraft umzuwandeln? Hast du das damals gemacht, bist du deswegen gestorben?“ Sie nickte! Ich habe gemeinsam mit deinem Vater ein Ritual vollzogen, das wir damals zu viert vollzogen hatten. 2 Wächter mussten, da verstorben, ersetzt werden, um Macbeth’s Geist derart an die Gruft zu binden, dass er sich selbst, wenn er sie verlässt, wieder erheblich schwächt. Er wurde immer stärker, wir hatten keine Wahl!“ „Hast du Vater davon erzählt?“ „Nein! Das hätte er nie und nimmer zugelassen! Ich habe es ohne sein Wissen, und ohne sein Einverständnis getan. Eine Entscheidung, die ich für mich getroffen hatte! Doch nun muss ich dich verlassen, Kind! Doch vertraue darauf, dass wir uns wieder sehen!“ Mit einem leisen Plopp löste sich die geisterhafte Gestalt auf.

Die Ärztin schloss die Augen, konzentrierte sich kurz, und murmelte: Des la grate, muri tempi et intervallia!“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, verschwand sie augenblicklich –

Um wenig später bei den Zauberschwestern, Dennis und Lady Macbeth wieder aufzutauchen.

snapshot_35826000_f58ti.jpg

Die Lady, inzwischen fast wieder ganz körperlich, schritt weiter auf Dennis zu.
Entschlossen schrie die Ärztin: „Rigescere Tempora!“

So, das wars mal wieder mit Kapitel 28

Lg Jahni
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Fortsetzung...
Ich fand, dass das dein bestes Kapitel bis jetzt war...
Sehr schön geschrieben und die Bilder sind auch besser geworden...
Du machst es total spannend und man versteht durch die Aufklärung immer mehr den Zusammenhang...
Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel...
Mach weiter so...
LG Lynie *knuff*
 
@ Lynie: Huhu! Danke für das Lob! =)
Da werd ich ja direkt verlegen! *knuff und rot werd* xD

Es geht heute weiter undzwar mit Kapitel 28 Teil 2

Der Spruch, den die junge Ärztin verwendet hatte, liess die Zeit einfrieren. Das wichtigste war jetzt, dass sie sich erstmal einen Überblick über die Lage verschaffen konnte.

snapshot3582600015890dca1j.jpg

Auch wenn der Zauber nur eine Minute anhielt, und sich danach wieder alle würden bewegen können, in dieser einen Minute würde sie sich wenigstens auf die ihr bevorstehende Auseinandersetzung mit Lady Macbeth einstellen können. Sie sammelte sich und überlegte, welche Schritte sie als nächstes unternehmen könnte.
Noch ehe sie sich jedoch zu einer Entscheidung hätte kommen können, war die kurze Zeitspanne verstrichen.

Lady Macbeth schäumte vor Wut! „DU!“ , war das einzige, was sie sagte. Sie spuckte das eine Wort förmlich aus, haßerfüllt.
Dann fügte sie hinzu: „Du wirst mir nie mehr in die Quere kommen!“

snapshot3582600095890e68os.jpg

„Ach nein? Was willst du dagegen unternehmen?“, schoss die Ärztin zurück. Sekunden später krümmte sie sich vor Schmerzen.
Dennis, der diesen Kampf immer noch gebannt beobachtete, kam zu dem Schluss, dass er hier nichts zu suchen hatte, und rannte dahin, wo es glaubte sich sicher fühlen zu können, in die Hütte der drei Zauberschwestern. Völlig ausser Atem sah er sich um.

snapshot35826000159242e0dc.jpg

Lady Macbeth, die das beobachtet hatte, witterte ihre Chance!
Sie hob die Hände, und ein hell gelber Lichtstrahl schoss in den Himmel,

snapshot358260005592433u0f.jpg

aus dem es wenig später Feuerbälle regnete!

snapshot358260005592438n0a.jpg

einige von ihnen trafen, sehr zum Entsetzen von Dr. Francine Manson und der Zauberschwestern, und deren Haus.
Während die Medizinerin entsetzt aufschrie: „Oh nein, da ist Dennis drin!“, lies Lady Macbeth ein irres Lachen hören.

Innerhalb von Sekunden hatte sich das Feuer im Haus ausgebreitet.

snapshot35826000b59240e60m.jpg

Dennis blickte sich panisch um. Das Feuer hatte ihn eingeschlossen!
Er war hilflos, konnte nicht fliehen, und das Feuer breitete sich rasend schnell aus.

snapshot35826000b592429ah4.jpg


snapshot35826000359244bp5y.jpg


snapshot35826000d592441yvb.jpg

Dr. Francine Mansons Herz raste. Instinktiv schrie sie die einzige Zauberformel, die sie für so eine Situation für sinnvoll erachtete.
„PLUVIA!“, donnerte sie. Aus heiterem Himmel ergoss sich ein gewaltiger Regenschauer!

snapshot3582600075924c530j.jpg

Doch was war mit Dennis? Konnte sie ihm noch helfen?
Sie hoffte, dass es noch nicht zu spät war!


So ihr Lieben, das wäre es denn wieder mal gewesen! Viel Vergnügen beim Schmökern. LG Jahni :hallo:
 
Waaaah... Du bist gemein an so einer Stelle aufzuhören...
Wenn du Dennis ein Haar krümmst, dann red ich kein Wort mehr mit dir... *Ziegelsteine anschiel* :D
Echt tolles Kapitel...
Ich bin sooo gespannt, wie es weiter geht...
Mach weiter so
LG Lynie *knuff*
 
@ Lynie: Ich liebe Cliffhanger! =)
*mich vor den Ziegelsteinen ducke*
Und vielen Dank für das Lob! Ich wünsch allen Lesern jetzt viel Spaß bei Kapitel 29

Handel mit dem Sensenmann

Der Regenguss hatte das Feuer gelöscht. Wie von tausend Furien gehetzt rannten die Ärztin und die drei magischen Geschwister in das Haus, um nach Dennis zu sehen.

Lebend, aber sichtlich unter Schock stehend, stand der Junge im Raum, und atmete sehr schnell. Er stand kurz davor zu hyperventilieren.

snapshot35826000f59a04e72v.jpg

Erstaunlicherweise aber hatte das Feuer ihm kein Haar gekrümmt.
Die Ärztin stürzte auf ihn zu. „Dennis, Dennis ganz ruhig!“, flüsterte sie, und packte den zitternden und bebenden Jungen bei den Schultern.
„Was ist passiert?“, fragte eine der Zauberschwestern.
„Ich weiss auch nicht!“, antwortete der Junge, und fügte hinzu: „Da war plötzlich überall Feuer! Diese Hitze, der Rauch, die Flammen! Oh Gott!“, schrie er, und gab sich einem hemmungslosen Weinkrampf hin, lies es zu und genoss es, dass Dr Manson ihn tröstend in die Arme nahm.

snapshot35826000559a0a0axf.jpg

Eine der Zauberschwestern wandte sich an die Ärztin: „Ihr Zauber scheint nicht nur den Regen herauf beschworen , sondern ihn auch derart beschützt zu haben, dass das Feuer ihn nicht hat verletzen können. Auch möglich, dass die Feuerbälle nur eine Illusion waren!“ Die junge Frau nickte. Sie begriff nicht. Es hatte gebrannt. Richtig heftig gebrannt. Die Flammen waren aus der Tür des Hauses heraus geschlagen. Das konnte keine Illusion gewesen sein.

Langsam beruhigte sich der Junge. Niemand hatte bemerkt, dass Lady Macbeth ebenfalls das Haus betreten hatte.
„Lebst du immer noch, verdammter Bengel? Ich habe die Nase gestrichen voll von dir! Du hast mir das letzte Mal dazwischen gefunkt! MORTIS MORTENTIA!“, schrie sie, und deutete mit dem Zeigefinger, aus dem ein grüner Lichtstrahl schoss, genau auf Dennis‘ Herz.

Wie in Zeitlupe sahen die Medizinerin und die Zauberschwestern, wie Dennis sich an den Hals griff, nach Atem rang, und schließlich zu Boden sank und zusammenbrach.

snapshot35826000759a050kl8.jpg


snapshot35826000b59a0699xn.jpg


snapshot35826000d59a06dwtu.jpg

„Dennis, nein!“ , löste sich der Schrei von den Lippen der jungen Ärztin, die auf ihn zustürzte. Lady Macbeth nutzte das allgemeine Chaos und floh.
Was ebenfalls, zum minderst von Dr Manson unbemerkt blieb. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich ganz auf Dennis. So bemerkte sie auch nicht, dass die Todeskarte in ihrem Kartenspiel zu leuchten begonnen hatte, und von einem pulsierenden Licht umgeben war. Kurz drauf erfüllte schwarzer Rauch die Hütte der drei Schwestern, auf dem der Tod herein schwebte.

snapshot35826000d59a07cwvi.jpg

Die junge Ärztin schauderte. Es konnte kein Zweifel geben, Dennis, der zusammen gekrümmt am Boden lag, war tot. Er sah genauso aus, wie sie ihn sich immer vorgestellt hatte. Gesichtslos, seelenlos, und Träger einer gewaltigen Sense, mit der er seine Opfer nieder mähte. Seine Opfer? Aber nicht Dennis!
Während die Zauberschwestern nur weinten und wehklagten, hatte Dr. Francine Manson beschlossen, sich nicht damit abzufinden.
„Halt!“, sagte sie gebieterisch, als der Tod sich gerade anschickte, Dennis für das Jenseits vorzubereiten. Noch nie hatte der Sensenmann Widerstand von Angehörigen bekommen. Deshalb stutzte er tatsächlich, wendete sein von einer Kapuze verhülltes Gesicht nun der Ärztin zu.
„Was willst du?“, flüsterte er mit Grabesstimme. „Dass du dieses Kind verschonst!“, flüsterte die junge Medizinerin, die mehr, viel mehr Angst hatte, als ihre Stimme verriet.

snapshot35826000359a08258n.jpg

„Warum sollte ich das tun? Seine Zeit ist gekommen! Seine Kerze verloschen! Ich muss ihn mähen!“, erwiderte der Tod.
Die Ärztin verlor die Beherrschung. „Nein! Ich lasse es nicht zu, dass du ein unschuldiges Leben, das gerade erstmal begonnen hat, und das ohne eigenes Dazutun in das Kreuzfeuer himmlischer und höllischer Mächte geraten ist, mähst! Er kann nichts dazu!“
„Die meisten können nichts dazu. Das überzeugt mich nicht!“
Die Ärztin fiel auf die Knie. Sie beeindruckte den Sensenmann fast gegen seinen Willen. Sie kämpfte um das Leben dieses Jungen wie eine Löwin um ihre Kleinen kämpfte. „Ich bitte dich! Wenn du nicht gänzlich herzlos bist, verschone ihn. Er hat eine Aufgabe, eine Mission! Er darf nicht sterben!“ „Was bietest du mir als Gegenleistung für das Leben dieses Jungen?“ Die Ärztin überlegte. Offenbar war der Sensenmann bereit, zu verhandeln. Aber was konnte sie ihm denn schon anbieten?
Sie grübelte, während der Tod sie offenbar amüsiert anschaute.
„Die Karte!“, hallte plötzlich die Stimme ihrer Mutter in ihrem Kopf wider.
Und noch einmal, „die Karte!“
Was wollte sie sagen. Konnte sie die Tarotkarte gegen den Sensenmann einsetzen? Wenn ja, mit welchen Auswirkungen? Würde sie danach ihre magische Kraft verlieren? Oder konnte sie ihm die Karte anbieten?
Würde er damit seine Macht ausdehnen? Stand er in den Diensten der Karte? All diese Fragen schossen ihr durch den Kopf, während Freund Hein sie zur Eile antrieb. „Ich höre?“ Mit zitternden Fingern holte sie die glühende, glimmende Karte hervor, und hielt sie vor ihr Gesicht, so wie man das Kreuz vor das Gesicht hielt, wenn man Vampire abwehren wollte.

tarotkartetod95k.jpg


Der Tod zuckte zusammen, warf schließlich die Sense weg! „Die Macht dieser Karte zwingt mich, mich dem Willen dessen, der sie besitzt, ein einziges Mal zu beugen! Doch verliert sie nach diesem Einsatz ihre Macht für immer, wird nichts anderes mehr sein, als eine gewöhnliche Tarotkarte. Erwarte also keine „dritte Chance!““, sagte er, hob die Sense, und lies Dennis‘ Seele in dessen Körper zurück kehren.

snapshot35826000359a094cw7.jpg


snapshot35826000b59a095kos.jpg


snapshot35826000159a0979ad.jpg

Bruchteile von Sekunden später war er verschwunden, ein Gespenst, an dessen Anwesenheit nichts mehr erinnerte.
„Ihr habt einen Kampf zu führen, der euch alles abverlangen wird, was ihr habt. Und noch viel mehr!“, sagte eine der Zauberschwestern. „Deswegen“, fuhr sie fort, „werden wir euch jetzt in eure Welt zurück schicken! Bereitet euch auf eine weitere Auseinandersetzung mit dem Clan Macbeth vor! So einfach wird sich die Lady nicht geschlagen geben!“
Die Schwestern murmelten eine Beschwörungsformel, und Sekunden später dematerialisierten sich Dennis und Dr Francine Manson, waren nicht mehr zu sehen.

snapshot35826000b59a0b2jlj.jpg


snapshot35826000d59a0b2g2r.jpg


So, meine Lieben! Viel Vergnügen beim Lesen!

Euer Jahni :hallo:
 
Sehr schöne Fortsetzung...
Du hast dich mal wieder selbst gerettet =) ...
Ich bin so gespannt, wie es weiter geht und hoffe für Dennis, dass er seine Mission erfolgreich beendet...
Mach weiter so
LG Lynie *knuff* :hallo:
 
@ Lynie: Vielen lieben Dank für das Lob! =) Konnte Dennis doch nicht tot lassen, wer weiss, was du sonst mit mir angestellt hättest! =)

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Story gestern 1 Jahr alt geworden ist, gibt es heute ein nicht ganz ernst gemeintes und nicht ganz ernst zu nehmendes Spezialkapitel! xD

Es war so weit! 31.07.2008! 1 Jahr Macbeth Return! Das wollte gefeiert sein. Zu diesem Zweck hatte ich meine ganzen Hauptfiguren zu einer kleinen Party eingeladen. Als erstes galt es natürlich, das passende Haus zu finden. Ich durchsuchte meinen gesamten Häuserkatalog, fand aber nichts geeignetes. Schließlich sprach mich Steven an. „Feiern wir doch bei uns! Da passen wir doch alle rein!“ Großartige Idee! Nette Geste von ihm, mir seine Villa zur Verfügung zu stellen. Obwohl wenn ich im Nachhinein drüber nachdenke: Ich hab sie schließlich gebaut und eingerichtet! In zahllosen arbeitsreichen Stunden! Ich war gespannt, wer alles kommen würde. Jeder hatte eine Einladung bekommen. Abgesagt hatten nur Macbeth und MacDuff, die beide wieder gegeneinander kämpften, und O-Ton: „nicht bereit waren für eine Party ihren Kampf zu unterbrechen!“ Clark, der alte Wächter hatte ebenfalls abgesagt, da er in diesem Kampf involviert war. Dr Francine Manson liess ihre Teilnahme aufgrund ihrer Schwangerschaft offen, von allen anderen hatte ich eine feste Zusage. Neben Steven, der, genau wie Lady Macbeth und Viola, sowie Sarah Jessica natürlich schon da war ( schließlich wohnten sie dort ) war ich der erste vor Ort. Gehörte sich ja schließlich so, als Gastgeber.
Aber als ich dort aufkreuzte war mein Entsetzen nicht gerade klein. Nichts, aber gar nichts war vorbereitet! „Na toll!“, brummelte ich. „Die ersten Leute trudeln gleich ein, und nichts ist am Start!“ Wie auf Kommando klingelte es auch schon an der Tür. Es war die junge Ärztin. Schön, dass sie gekommen war. Sie sah sich um. „Hey! Sie wohnen schön hier, Steven!“, sagte sie. Steven lächelte, Lady Macbeth verzog nur knapp die Lippen. Sie war auf die junge Medizinerin nicht sonderlich gut zu sprechen. Kunststück. Sie hatte ihr mehr als einmal ein Schnippchen geschlagen. Um so erstaunter war ich, als die Lady plötzlich fragte: „Es gibt ein kleines Problem. Es ist nichts vorbereitet. Ob du mir wohl beim Backen und Kochen helfen könntest?“ „Oh, aber klar!“, entgegnete die Ärztin, und die beiden Frauen begaben sich in die Küche. „Na sieh sich einer das an!“, murmelte ich, und Steven fiel dazu nur ein: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!“

Während er kurz darauf an sein läutendes Handy ging, stürmte Sarah Jessica auf mich zu. Wutentbrannt, wie ich feststellte.

snapshotd579d1d4559f273od9.jpg

„Ah! Endlich lerne ich dich mal kennen! Ich hab mit dir ein Hühnchen zu rupfen!“, zischte sie. „Was denn für ein Hühnchen?“, wollte ich wissen. Hätte ich bloß nicht gefragt. Denn Sarah Jessica legte nun richtig los. „Na du kannst fragen! Als erstes verpasst du mir einen Vater, der mich nicht liebt, und für den im Nachhinein geschenkt noch zu teuer ist. Dann lässt du Lady Macbeth von mir Besitz ergreifen, lässt mich unter ihrer Kontrolle Stevens alten Freund erschießen, lässt es zu, dass die Lady mich überfällt, und hältst mich schließlich eine halbe Ewigkeit gefangen!“

Huch? Was war denn jetzt los? „Immer mit der Ruhe!“, sagte ich, und schaute sie an. „Erstens hab ich dich da auch wieder raus geholt und zweitens kriegst du schon noch deine Chance!“ Sarah Jessica schien versöhnt. „Na das will ich doch wohl auch hoffen!“

Drinnen waren Lady Macbeth und Dr. Manson mit den Vorbereitungen fürs Essensbuffet beschäftigt. Beide schoben gerade einen Kuchen in den Ofen.
Während die kulinarischen Meisterwerke frisch hochgingen, hatten die beiden Frauen Gelegenheit, sich zu unterhalten.
„Sag mal, im wievielten Monat bist du eigentlich?“, fragte die Lady, mit einem Nicken auf Dr. Mansons Babybauch.
„Im siebten!“ Die Lady nickte. „Und.... wie lange hat bei dir die Phase der Morgenübelkeit gedauert?“ „Etwa drei Monate! Warum?“ „Damit ich in etwa weiss, wann es bei mir endlich aufhört!“ Die Ärztin starrte sie an, und hätte darüber fast den Kuchen vergessen. Sie holte ihn aus dem Ofen, und fragte dann: „Du bist schwanger?“

snapshotd579d1d4559f1d72ko.jpg


snapshotd579d1d4359f1e0kkx.jpg

Die Lady kicherte. „Ja! Unser Gastgeber hat mich mit Steven schlafen lassen, und hat nicht aufgepasst! Und er hat bisher noch keine Ahnung, wie er mein Baby in die Story einbauen soll! Das gönne ich ihm!“, sagte sie. Die Ärztin nickte. „Ich irgendwie auch! Er war bisher ziemlich gemein zu mir!“ „Zu dir? Guck dir mich an! Er hat aus mir ein herzloses Monstrum gemacht!“ Die Ärztin räusperte sich. „Ähm, in der Hinsicht hat er sich glaube ich nur am Original von Master Shakespeare orientiert!“, sagte sie, und grinste.
„Na ja, vielleicht, aber er hat ziemlich übertrieben!“
„Ach komm, Lady sieh’s nicht so eng!“, sagte die Ärztin und breitete die Arme aus, und ehe die Lady es sich versah, hatte sie die angebotene Umarmung schon erwidert.

snapshotd579d1d4559f32cvq0.jpg

Als ich in die Küche kam sah ich, dass die beiden Frauen einige herrliche Gerichte gezaubert hatten. Begeistert warteten wir auf die anderen Gäste, die nach und nach eintrudelten.

snapshotd579d1d4159f29dgbu.jpg


Wenig später verleibten wir uns die Köstlichkeiten ein, die die beiden Damen so liebevoll vorbereitet hatten.
Dennis hatte neben Lady Macbeth Platz genommen, die Ärztin ihr gegenüber. „Ich find das ja wirklich nicht gut, dass du mir ständig an den Kragen willst!“, sagte Dennis, an die Lady gewandt. Lady Macbeth bewarf ihn vorwitzig mit Essen,

snapshotd579d1d4759f358ceo.jpg

und sagte dann: „Bedanke dich bei dem!“, sagte sie, und deutete auf mich! „Der schreibt die Geschichte!“

Ging das schon wieder los? „Nu ist aber Gut!“, sagte ich, während Dennis sich für den Wurf mit dem Essen revanchierte, sehr zur Erheiterung der ganzen Tischgesellschaft.

snapshotd579d1d4359f360iwr.jpg

Die nächsten Gäste, die eintrafen waren die Geister von Kira und Robert van Halen, die an der Bar im Pavillon zusammen standen.

snapshotd579d1d4159f34d0ta.jpg

Und miteinander flirteten?
Es sah zum minderst so aus!

Lady Macbeth und Sarah Jessica hatten sich in die Sauna zurück gezogen.

snapshotd579d1d4359f3b72fy.jpg

„Tut mir leid, was ich dir für Scherereien bereitet habe!“, sagte die Lady. Sarah Jessica nickte. „Ja, du warst ganz schön hinterhältig!“
„Sicher, aber ich kann nichts dafür! Es steht in der Story!“, verteidigte sich die Lady, und gab damit einmal mehr mir die ganze Schuld!
Na bravo! Meine Figuren zogen über mich vom Leder!

Dennis und Susan hatten sich in die Heiße Quelle verkrümelt, und planschten darin.

snapshotd579d1d4159e215wi3.jpg

„Werd ich dich denn, ausser auf der zweijährigen Geburtstagsparty von Macbeth Return nochmal wieder sehen, Dennis?“, fragte Susan, und seufzte leise. „Ach Susan! Ich kann’s dir nicht sagen, kann es nur hoffen! Aber frag den Boss! Keine Ahnung, was der mit uns vorhat, ob er wirklich so grausam ist, wie man sich erzählt, oder ob er uns ein Happy End gönnt!“

Susan lächelte, und schloss verträumt die Augen.

Unterdessen hatte sich Steven in ein Gespräch mit Robert vertieft, während Sarah Jessica munter mit Kira plauderte

snapshotd579d1d4f59f42fkj6.jpg

„Robert, wo ich dich schon mal hier habe! Du kannst Dr Manson und mir, jede Menge Sucherei ersparen, und dem da ( er deutete in meine Richtung ) eine Menge Schreiberei! Sag mir einfach, wo dieses Buch der Wächter zu finden ist!“ Robert schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich darf nicht reden! Hat mir einen Maulkorb verpasst!“, sagte er.

Dennis, der der heißen Quelle entstiegen war, hatte sich zu Viola verkrümelt. Er setzte sich ihr gegenüber auf den Boden, und versuchte, ihr ein Kinderlied beizubringen.

snapshotd579d1d4359f414bdn.jpg

Allzu schnell kam dann auch die Stunde des Abschieds, viele mussten wieder arbeiten. Aber wir haben, bevor wir uns endgültig trennten, noch ein wenig alle zusammen gefeiert!

snapshotd579d1d4959f55ac3b.jpg

So, meine Lieben! Das war das Spezial zum 1jährigen!

Viel Vergnügen beim :read:

Lg Jahni :hallo:
 
So wurden also zum 1-Jährigen alle Hauptdarsteller geladen ... wirklich alle?

"Undank ist der Weltenlohn" sagt Hecate "Spott und Hohn -
Hauptdarsteller ohne Macht, von uns Hexen nur verlacht,
kennen nur ihr eignes Leben -
und hierfür eine Party geben?

Sterbliche statt große Geister,
sollen richten über den schreibenden Meister,
ob er schuldig oder nicht -
wer da wohl das Recht ausspricht?

Wenn wir sind auch nicht geladen,
haben in der Hand doch wir den Faden,
kennen wir des Schicksals Macht -
darum, Kleingeist, habe Acht!

Autor, Autor, sieh Dich vor,
Rufen wir Hexen laut im Chor,
bist Du schuldig oder nicht -
führ Beweis vor dem Gericht.

Ferngesteuert oder frei,
das ist hier nicht einerlei,
bist Du Herr Deiner Gedanken -
oder setzt Dir die Geschichte Schranken.

Klar ist nichts, verborgen vieles,
Urteilsfindung braucht noch Zeit,
Autor, nutz sie, schreibe weiter -
Das ist Deine große Chance.

Bis wir uns dann wieder treffen,
Nächstes Jahr,
die gleiche Zeit -
dann mach zum Urteil Dich bereit."

_______________________________________
Lg Beachcruiser
... im heute - irgendwo zwischen gestern und morgen ... zwischen vorgestern und übermorgen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Anwältin der Zauberschwestern =): O oh, ich wusste, ich hatte wen vergessen! Nicht dass sie mir jetzt schlimme Träume schicken oder so etwas in der Art. *zitter* Ich brauch eine gute Verteidigung! =)

So, heute geht es weiter mit Kapitel 30 - Erinnerungen

Angespannt lauschte Sarah Jessica Parker der Geräuschkulisse in ihrer Umgebung. Das Haus wirkte wie ausgestorben, kein kleines Geräusch drang an ihr Ohr. Konnte sie es wagen, das Zimmer zu verlassen? Nein! Sollte sie der Lady in diesem noch stark geschwächten Zustand in die Hände fallen, wäre sie schneller tot als sie mit den Augen hätte zwinkern können, das wusste sie. Und sie war klug genug, das nicht zu riskieren.
Noch immer war das Haus totenstill. Diese Stille war schlimmer als Höllenlärm. Sie blickte auf das gesplitterte Holz der Tür.

snapshot_d51c7b70_35qck.jpg

Die Freiheit, sie war so nah und doch so weit weg. Den Weg nach draußen versperrte ihr inzwischen nur noch eine kaputte Tür, aber es hätte genauso gut eine Meter dicke Schicht Stahlbeton sein können. Sie musste stärker werden, brauchte mehr positive Erinnerungen, aus denen sie Kraft schöpfen konnte. Auf Anhieb fiel ihr Steven ein.
Mit Steven hatte ihr Leben eine 180 Grad Wendung genommen. Durch seine Freundschaft hatte die „kleine“ Sarah Jessica Masterson eine Eintrittskarte in die glamouröse Welt von Hollywood erhalten.

snapshot_95bc7671_55ml4.jpg

Er führte sie ein, in die Bussi Bussi Gesellschaft, in die Welt der reichen und schönen, statt einem Bierchen gab es jetzt vergorenen Weißtraubensaft aus der Champagne. Sie musste lächeln, als sie an ihre Hochzeit dachte. Vor traumhaft schöner Kulisse hatten sie sich, am Strand von Hawaii das Jawort gegeben. Wärmende, stärkende Kraft floss durch ihren Körper, als sich jede einzelne Szene noch einmal vor ihrem geistigen Auge abspielte.

snapshot_95bc7671_55wzb.jpg

Die beiden in lokal üblicher Kleidung, unter einem Rosenbogen, vor einem flackernden Feuer und wogender Brandung, bei sternklarer Nacht.
Kurz darauf waren sie, nachdem sie sich zum ersten Mal als Ehepaar geliebt hatten, in tiefen Schlummer versunken. Sarah Jessica schloss die Augen, und fühlte in Gedanken noch einmal die angenehme Kühle des kleinen Stückchens Edelmetall auf ihrem Finger, Stevens Hand auf ihrem in einer Mischung aus Erregung und Hitze erwärmten Körper.

snapshot_95bc7671_75rqj.jpg

Dieses kleine Stückchen Gold, materiell von überschaubarem Wert, war für die junge Frau die jetzt Sarah Jessica Parker hieß ein Symbol, war ein Zeugnis der Liebe, die sie zu diesem Mann empfand, der mit seinem Körper dem ihren so nahe wie irgend möglich war. Wie gut fühlte es sich an, dieses Stückchen glänzendes Metall.

snapshot_95bc7671_d5laq.jpg

Sie erinnerte sich ganz genau. Anfangs hatte sie mit Steven nur angebandelt, weil sie ihn Melissa wegnehmen wollte. Sie wollte ihn haben, und Sarah Jessica hatte sich stets das genommen, was sie haben wollte. Doch dann, nach und nach, hatte Steven ihr durch ihres Vaters Demütigungen erkaltetes Herz aufgetaut, hatte die Flamme unsterblicher Liebe in ihr entfacht, die durch ihre Schwangerschaft mit Viola zu einem lodernden Feuer geworden war. Jetzt hatte sie etwas, was sie für immer mit Steven verband.

Sie dachte an Dennis. Warum nur hatten sie nie ein gutes Verhältnis zueinander gefunden? Sie lächelte bitter, denn sie kannte die Antwort. So wie Viola sie mit Steven verband, so verband Dennis Steven mit Melissa. Für Sarah Jessica war er der lebende Beweis dessen, dass es einst noch eine andere Frau in Stevens Leben gegeben hatte. Sie hatte es sich selbst nicht gestattet, ihn lieb zu haben, Gefühle für ihn zu entwickeln, denn er erinnerte sie stets an die Nebenbuhlerin, die zwar nicht mehr lebte, die ihr, Sarah Jessica aber einen Teil von sich vor die Nase gesetzt hatte. Sie hatte gefürchtet, Steven durch Dennis‘ Anwesenheit, nie ganz zu besitzen, da ein Stück Melissa eben allgegenwärtig war. Inzwischen wusste sie natürlich, dass das blanker Unsinn war, aber sie hatte sich damals einfach nicht vorstellen können, dass sie Stevens Herz ganz errungen hatte, nur weil sie Sarah Jessica war, durch ihre Art. Sie hatte sich selbst nie als sonderlich liebenswert betrachtet, wie auch, und es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass Steven es tun könnte. Wieder trieb das Bild ihres Stiefsohnes in ihre Gedanken, und dieses Mal dachte sie an ihn voller Liebe.

snapshot_155ad7d6_35s9n.jpg

„Ich hoffe, es geht dir gut, Dennis! Wo immer du auch bist, ich liebe dich! Von ganzem Herzen!“, sagte sie leise, und lächelte. Sie fühlte sich immer kräftiger. Doch plötzlich erstarrte sie, als sie Schritte hörte, die in ihre Richtung immer näher kamen.

Bewegungsunfähig stand er da, seine Hände gefesselt in einem Eisenring. Seit Tagen hatte er nun schon weder gegessen, noch getrunken, und wenn er gekonnt hätte, wäre er längst zusammen gebrochen, doch der Eisenring hielt ihn, obgleich er völlig schlaff war, in der gleichen Position. Seine Aufmerksamkeit wurde durch ein Geräusch erregt, das die Türe verursacht hatte. So gut er konnte, wandte er seinen Blick dorthin, und blickte in das Gesicht einer wunderschönen jungen rothaarigen Frau, blickte in das Antlitz des Todes, der den Namen Lady Macbeth trug.

snapshot_f5ae0327_f5y30.jpg

So, meine Lieben, das war es wieder. LG Jahni :hallo:
 
So, nach längerer Pause geht es heute Abend weiter mit Kapitel 31

Doktor Francine Manson erkannte, kaum dass sie die Augen geöffnet hatte sofort, wohin die Zauberschwestern sie und Dennis geschickt hatten.

snapshot_75d0398b_55ed7wj6.jpg


Sie waren im Garten des Pfarrhauses gelandet. Die beiden sahen sich um. Wüst und unordentlich war es hier, überall lag Laub auf dem Boden. Die Ärztin fragte sich, wie viel Zeit wohl vergangen sein musste.

Einen Augenblick lang betrachtete sie den Jungen. Seine Haare waren weiss geworden, sein Gesicht ernster.

snapshot_75d0398b_b5ed7lri.jpg


Waren das die Nebenwirkungen dessen, was Dennis erlebt hatte? Hatte sein kurzer Aufenthalt im Jenseits irgend welche Folgen? Folgen, die sie jetzt noch nicht absehen konnte? Was bedeuteten die weissen Haare? War er ein alter Mann geworden? Ein alter Mann im Körper eines 11jährigen Jungen? War es überhaupt richtig gewesen Schicksal zu spielen, und den Sensenmann mittels der Tarotkarte zu zwingen, die Seele des Jungen wieder heraus zu rücken? Fragen über Fragen, auf die sie keine Antwort wusste. Sie musste diese Fragen fürs erste auf die Seite schieben, denn es gab wichtigeres zu klären. Zärtlich strich die Ärztin dem Jungen über die Wange, und legte dann die Arme um seine Schultern. „Wir schaffen das, Dennis!“, wisperte sie.

snapshot_75d0398b_35ed7zd8.jpg


snapshot_75d0398b_95ed7lpr.jpg


Während sich der Junge, der dankbar lächelte in Richtung Pfarrbüro verkrümelte, er war hundemüde, blickte sich die junge Ärztin weiter um, und grübelte.
Plötzlich spürte sie einen Blick auf sich ruhen. Sie drehte sich um, und sah den Geistlichen.
Bildete sie sich das nur ein, oder war sein Blick kalt und hasserfüllt?

snapshot_75d0398b_15e28z2r.jpg

Selbst aus der Entfernung konnte sie spüren, dass etwas nicht stimmte.
Doch diese Wahrnehmung währte nur einen Augenblick. Als der Pfarrer näher kam, um sie zu begrüßen, sah sie nichts als Erleichterung in seinem Blick.


„Sie sind zurück, dem Herrn sei Dank! Ich hatte die Befürchtung Sie nie mehr wieder zu sehen! Erzählen sie mir, wie ist es ihnen ergangen?“
Die Ärztin erzählte, was wichtig war. „Dann ist das Rad des Schicksals also in Gang gesetzt worden, und Lady Macbeth holt zum alles entscheidenden Schlag aus!“, sagte der Pfarrer.


Ehe die Ärztin etwas darauf erwidern konnte, fügte er mit verzerrter, veränderter Stimme hinzu: „Und ihr beide werdet mich nicht aufhalten!“
Die Ärztin erstarrte. „Nein, Lady Macbeth! Ich werde es nicht zulassen, dass du mich in Besitz nimmst!“. „Nicht zulassen? Du bist nicht so stark wie ich, bist nur ein dummer alter Mann!“, sagte sie kalt.
Dr. Manson beobachtete in einer Mischung aus Faszination und Abscheu, wie der Pfarrer mit sich selbst kämpfte.
„Du stehst in meinen Diensten, hast du das vergessen?“
„Ich stehe in Gottes Diensten, und in niemandes sonst!“ Der Pfarrer schien langsam die Oberhand über die Lady zu gewinnen!
„Dann mach dich langsam aber sicher bereit, vor deinen Schöpfer zu treten und ihm Hallo zu sagen!“, zischte die Lady noch, durch den Mund des Geistlichen, bevor sie sich zurück zog.


Schwer atmend hielt sich der Pfarrer den Bauch. Die Auseinandersetzung hatte ihn Kraft gekostet, das sah man ihm an.
Er wandte sich an seine Mitstreiterin.
„Ich – ich habe nicht – nicht viel Zeit!, sagte er matt! Lady Macbeth wird mich bald aufspüren, und mich für meinen Frevel bestrafen!“
„Was hat sie damit gemeint, als sie sagte du stehst in meinen Diensten?“
„Ist jetzt nicht wichtig! Sie müssen mit dem Jungen fliehen!“ Er drückte ihr ein Schlüsselbund in die Hand. „Es ist der Schlüssel zu einem Ferienhaus in Japan, das ich besitze. Gehen Sie mit ihm dort hin!“
„Und Sie?“, fragte Francine. „Ich bleibe hier, und versuche, sie aufzuhalten, so gut ich kann!“ „Nein! Sie kommen mit!“
„Ich bin zu gefährlich! Lady Macbeth hat Zugang zu mir, wie sie gerade gemerkt haben. Durch mich wird sie erfahren, wo der Junge ist, wenn ich mitkomme!“ Er hatte der jungen Ärztin den Rücken zugewandt, es war ihr unmöglich zu sehen, was er gerade empfand.

snapshot_75d0398b_b5e27pi4.jpg

„Sie müssen mitkommen, sie wollen ihm doch helfen, also müssen sie einen Teil seiner Ausbildung übernehmen. Der Pfarrer nickte wortlos, während die junge Frau zum Handy griff und ein Taxi rief.

Sarah Jessica blieb das Herz fast stehen, die Schritte kamen immer näher!
Plötzlich klingelte in Hörweite ein Mobiltelefon. „Parker!“, meldete sich
eine ihr bestens vertraute Stimme. Sie atmete hörbar aus! Es war Steven!

snapshot_95bc7671_55d46qrw.jpg

„WAS? Verdammt noch mal!“, hörte sie ihn sagen, und Sekunden später: „Gut, ich komme!“

Wenige Augenblicke später hörte sie das laute Geräusch von 2 Turbinen, die an Stevens Hubschrauber montiert waren, der geräuschvoll vom Heliport der Parkervilla abhob.

snapshot_95bc7671_35d46jhp.jpg

So, das war es mal wieder! Allen stillen und kommentierenden Lesern dieser Story wünsche ich viel Vergnügen!

Lg Jahni
 
Und es geht weiter mit Kapitel 32

Die schwere gepanzerte Maschine landete sanft auf dem Hubschrauberlandeplatz von Parker Productions ltd., Steven verließ das Flugzeug noch während sich die Rotorblätter drehten und langsam ausliefen, spürte, wie der durch sie verursachte Wind in sein Haar griff, und es zerzauste.

snapshot_f5fbee54_b5fbfkwc.jpg

Seine Sekretärin kam auf ihn zu, atemlo

snapshot_f5fbee54_f5fbfi7w.jpg


„Was zum Henker ist hier eigentlich los?“, begrüßte Steven sie ungehalten, während er neben ihr her zum Eingang des Firmengebäudes schritt. „Die Storyboard Abteilung streikt, die Drehbuch – Neuentwicklungen kommen keinen Deut voran, die Stimmung ist mies..“ „Halt! Reicht schon!“, sagte Steven, und fügte hinzu: „Ich hab den Kaffee schon auf!“

http://www.abload.de/img/snapshot_f5fbee54_55fbfynw.jpg

„Das war es leider noch nicht!“, verschaffte sich die Sekretärin erneut Gehör. Steven stutzte. „Was kommt denn jetzt noch?“ „Soll dir besser Jeremy erklären!“, entgegnete die Sekretärin Achsel zuckend, und Steven erwiderte: „Dann schick ihn mal in mein Büro!“, bevor er den Lift betrat, der ihn in eben dieses transportierte.

snapshot_f5fbee54_95fbfta1.jpg


snapshot_f5fbee54_95fbfysv.jpg

Wenig später stand Jeremy Willson, Steven Parkers Stellvertreter, im kleinen Vorzimmer von dessen Sekretärin. „SP will dich sehen!“, sagte sie, und blickte den jungen Mann an. „SP ist hier?“ Er schien entsetzt! „Und er hat verdammt miese Laune!“, ergänzte Miranda Thomas, Stevens Sekretärin, und fügte hinzu: Du gehst besser gleich rein!“

snapshot_f5fbee54_b5fbfllf.jpg

Knapp 10 Minuten später saß der ehrgeizige junge Mann seinem Chef gegenüber.



Sein etwas gezwungen wirkendes Lächeln fror ein, als Steven Parker, dem die kalte Wut im Gesicht geschrieben stand, seinen Gruß nicht erwiderte, sondern ihm ein Schreiben auf den Tisch knallte, und zischte: „Sagen Sie bitte mal was dazu!“

snapshot_f5fbee54_35fbfp02.jpg

Das Häuschen war spärlich möbliert, jedoch nicht ungemütlich eingerichtet, wie Dennis befand. Er blickte sich um. Es gab ein Schlafzimmer, eine Wohnküche, ein kleines Badezimmer, sowie ein Gästezimmer. Im Garten stand einer jener Teetische, mit deren Hilfe Dennis damals, durch die Ärztin zu den Zauberschwestern geschickt worden war.
Er grinste, und zwinkerte der Ärztin zu. Diese fing seinen Blick auf, und grinste breit zurück.

snapshot_75d0398b_75d9bobh.jpg

„Nun, Dennis, beginnt deine richtige Ausbildung!“, wandte sich der Pfarrer an den Jungen. Dieser blickte den Geistlichen aufmerksam an. Der fuhr fort. „Hier, im sogenannten Fernen Osten, basiert vieles auf der Kraft des Geistes. Meditation und Yoga nehmen eine Schlüsselposition ein, ebenso wie die Vorstufe zur Meditation, das Tai Chi!“ „Tai Chi?“, fragte Dennis interessiert. Der Pfarrer nickte. „Durch diese Technik der Bewußtseinserweiterung wirst du in der Lage sein, höchste Entspannung zu erlangen, die du für alles weitere benötigst!“
„Alles weitere?“ Ein fragender Ausdruck trat in Dennis‘ Gesicht. „Magie, Dennis!“, sagte die Ärztin, frei heraus. „Magie?“, hauchte er. „Magie!“, bestätigte sie. „In dir“, fügte sie hinzu, „lebt eine mächtige Magie, aber um sie zu entfesseln, musst du deinen Geist befreien!“
Wenig später waren Dennis und der Pfarrer mitten in den vorbereitenden Übungen,

snapshot_75d0398b_15e29zii.jpg


als ein Ausdruck lähmenden Entsetzens auf das hübsche, kindliche Gesicht trat.

snapshot_75d0398b_95e29zcl.jpg

So, das war's mal wieder! Viel Vergnügen beim Schmökern! Lg Jahni
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Ihr Lieben.

Nach langem Stillstand geht diese Geschichte endlich weiter. ;)

Kapitel 33 wartet auf die Leserschaft.
Viel Spaß beim Schmökern.

Kapitel 33 - Susan

Ein leises Lächeln glitt über das Gesicht von Geralda Bones, als sie das Wohnzimmer betrat. Susan lag tief schlafend auf der Couch.

snapshot_5630aa6c_36389mte.jpg

Ein Anblick, der Geralda so schon länger nicht mehr vergönnt gewesen war, ein Anblick, der sie friedlich stimmte.

Sie ging hinüber zum Sofa, setzte sich, und beobachtete ihre schlafende Tochter.

snapshot_5630aa6c_1639hny0.jpg

Was sie jedoch sah, ließ ihr Lächeln gefrieren, die müden und entsetzlich unglücklichen Augen des Mädchens schwammen in Tränen.

Geralda Bones blickte zu Boden, Schmerz fraß sich angesichts von Susans Verzweiflung wie ein glühender Dolch in ihr Herz, als ihr Blick auf das Bilderalbum fiel das auf dem Boden lag, und in dem Susan offensichtlich geblättert hatte.

snapshot_5630aa6c_b638unhx.jpg

Sie hob es auf, blätterte versonnen die Seiten um, spürte einen weiteren Stich in ihrem Herzen, als sie Seite für Seite das selbe niedliche Gesicht anlächelte, meist zusammen mit dem ihrer Tochter.

snapshot_5630aa6c_b631uh6j.jpg


snapshot_5630aa6c_5631nfbw.jpg


snapshot_5630aa6c_9631b488.jpg


snapshot_5630aa6c_1631n57q.jpg


snapshot_5630aa6c_d631jfu6.jpg

Wenn Geralda noch einen Beweis dafür gebraucht hätte, das Dennis‘ Parkers Tod dafür verantwortlich war, dass Susan seit Tagen die Mahlzeiten verweigert hatte, immer lustloser und apathischer geworden war, dann erhielt sie ihn in dieser Sekunde.

„Dennis!“, wimmerte sie leise, und obwohl sie fest schlief, kullerten dicke Tränen ihre Wangen herab.

Geralda brach es das Herz, dass der Junge so früh hatte sterben müssen.

In ihrem Haus war es passiert, da hatte der Junge seinen Zusammenbruch gehabt. Mit Höchstgeschwindigkeit war er ins Krankenhaus gebracht worden, und obwohl die Ärzte alles getan hatten, war er schließlich gestorben, ohne das Bewusstsein zurück erlangt zu haben.

Susan hatte den Tod des Jungen noch lange nicht verarbeitet. Sie und Dennis waren ein unzertrennliches Gespann gewesen.

snapshot_5630aa6c_7638khzr.jpg


snapshot_5630aa6c_d6315e5t.jpg

Erneut blätterte Geralda im Bilderbuch, bevor ihr Blick wieder zu Susans Gesicht glitt. Das Mädchen rührte sich schwach.
„Ich habe ihn geliebt, Mama!“, schluchzte sie, und setzte sich auf, warf sich in die Arme ihrer Mutter, und weinte jetzt hemmungslos.
„Ja, ich weiss! Ich weiss, mein Schatz!“ Geralda wiegte ihre Tochter sanft im Arm. „Ich habe ihn auch lieb gehabt!“ Schließlich schluckte Susan ihre Tränen herunter, und kämpfte erfolglos gegen neue an, bis sich beide schließlich weinend im Arm lagen.

Geralda hob Susan, die wieder eingeschlafen war, sanft hoch, legte sie in das Gästebett, das sie ausgeklappt hatte, zog ihren Schlafanzug an, und legte sich dazu, denn auch sie war hundemüde, und so bemerkte sie nicht, wie die Luft im Raum kälter wurde, und ihr Atem gefror.

snapshot_5630aa6c_9639g7du.jpg

So, das war es mal wieder. Viel Vergnügen und LG, Jahni
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen, liebe Leute! :hallo:
Es gibt ein neues Kapitel
Viel Vergnügen beim Lesen von.... Kapitel 34 Zufall oder Schicksal


Böse starrte Lady Macbeth ihren wehrlosen Gefangenen an, der sich immer noch fragte, wer diese Verrückte war, und wie er in ihre Gewalt gelangen konnte.


Nicht 12 Semester Psychologiestudium hätten ihn auf diese Situation vorbereiten, ihn darauf einstellen können.
Sein Herz raste, während seine Gedanken sich einerseits um Flucht drehten, und andererseits immer wieder zu seiner Frau abschweiften.
Sie würde sich Sorgen machen.


Niemand der beiden sprach, aber er blickte ihr so gut er konnte in die Augen, sein Blick zeichnete jede Linie ihres makellos schönen Gesichtes nach, studierte es. Er war eindringlich, und das fiel auch der Lady auf.
Die Wut in ihrem Gesichtsausdruck wich zu einem Drittel Argwohn, und zu zwei Dritteln Unbehagen. Sie mochte nicht so angesehen werden, kam
sich vor, als würde sie geröntgt.


Etwas an diesem Blick störte sie, doch sie beschloss, ihm Stand zu halten, ebenso wie er – für einen irren Moment lang kam ihm das alte Spiel aus seiner Kindheit in den Sinn, das man ‚Indianerblick‘ nannte.
Wer zuerst blinzelte, oder sich abwandte, hatte verloren.
Er fühlte sich zurück versetzt in die Zeit, in der er begeistert dieses Spiel gespielt hatte. Und er war gut gewesen, verdammt gut sogar.
Er würde wieder gut sein müssen, denn dieses Spiel war ein Anderes. Es ging nicht um Groschen oder Bonbons, es ging um sein Leben.


„Verwickel deinen Gegner in ein Gespräch!“, hatte sein Ausbilder gesagt, als er sich auf der Polizeischule für die Laufbahn des Psychologischen Sachverständigen entschieden hatte. „Nur so hast du eine Chance, einen Angriffspunkt zu finden!“
Er musste Zeit gewinnen.
Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn, so sehr konzentrierte er seinen Blick auf seine Entführerin. Schön war sie, aber allem Anschein nach auch gefährlich.
Lady Macbeth wurde immer wütender. Eigentlich hätte sie es längst beendet, aber irgend etwas hinderte sie daran. Dieser Mann beeindruckte sie, und sein Blick ängstigte und faszinierte sie gleichermaßen.
Schließlich hielt sie es nicht mehr aus, wandte sich ab, und überlies somit ihm den ersten Punkt dieses Spiels.

snapshot_f5ae0327_167906w2.jpg
[/CENTER]

Er atmete innerlich auf – wusste aber, dass er noch lange nicht in Sicherheit war.


„Dennis!“, rief Dr. Francine Manson, sauste an die Seite des Jungen, und packte ihn bei den Schultern. „Dennis, was hast du?“, fragte sie, dieses Mal noch eindringlicher, da er kein Anzeichen einer Reaktion zeigte, und schüttelte ihn heftig.

snapshot_75d0398b_7676qemp.jpg

Gutturale Laute drangen aus seiner Kehle, sein Blick war getrübt. Er schien außerstande einen von Ihnen zu erkennen, aber was immer er sah, oder was immer er empfand, verursachte in ihm offenbar eine Höllenangst.

snapshot_75d0398b_d5e2cfe5.jpg

Dr Manson und der Pfarrer fühlten sich hilflos und überfordert.

Dennis zeigte nun eindeutige Anzeichen von Besessenheit, während seine beiden Mitstreiter nur hilflos zusehen und abwarten konnten. Der jungen Ärztin fiel kein Zauber ein, der in diesem Moment sinnvoll war.
Dann, ganz plötzlich, der Anfall klang ab, und sie war sich sicher, dass er eine Vision gehabt hatte, überfiel sie ein Schwall kalter, unbändiger Wut.
Wut auf alles und Jeden, der sie in diese Situation verwickelt hatte.
Sie lies den Jungen, der sich langsam wieder beruhigte abrupt los, und wandte sich ab. Der Pfarrer wusste, was in ihr vorging. Er liess sie jedoch in Ruhe, und wandte sich Dennis zu. Mit einem väterlich – freundschaftlichen Ausdruck auf seinem Gesicht, nahm er ihn bei der Hand, liess es zu, dass der Junge sich an seine Brust warf und hemmungslos weinte, und führte ihn in das Haus, brachte ihn ins Bett.

Er setzte sich in den Sessel der im Schlafzimmer, und wartete, bis der Junge, der sich die Zähne putzte und in seinen Schlafanzug fuhr, im Bett lag, und eingeschlafen war.

snapshot_75d0398b_d683ni2a.jpg

Dann stand er auf, und stellte sich neben das Bett. „Dennis!“, sagte er, und seine Stimme war ein beinahe tonloses Flüstern. „Was hast du gesehen?“ Er wusste, die leichteste Verbindung zum Geist eines Menschen, liess sich im Schlaf aufbauen.

snapshot_75d0398b_b6831cv0.jpg

Der Junge warf sich wild im Bett herum, schoss in die Höhe, rief: „Der Tod streckt seine Hand nach ihr aus!“, und fiel dann wieder in sich zusammen, lag ganz ruhig in seinem Bett.

snapshot_75d0398b_9676mvd2.jpg


snapshot_75d0398b_b676zlac.jpg

Der Geistliche nickte, und ging, nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Junge wirklich schlief, in den Garten. Eigentlich wollte er mit der jungen Medizinerin das Gehörte besprechen, doch als er schließlich die Haustüre öffnete, die ihn in den Garten führte, war Dr. Francine Manson verschwunden.

Er blickte eine Weile stumm in die Nacht,

snapshot_75d0398b_96833cy9.jpg

bis er leises Fußgetrappel hören konnte. Er drehte sich um, und blickte in Dennis überschattete Augen, beantwortete ihm mit einem Nicken die stumme Frage.

snapshot_75d0398b_96833cy9.jpg


Eine Weile standen sie wortlos da, bevor der Pfarrer Dennis wiederum bei der Hand nahm und ihn ins Haus zurück führte.


So, ihr Lieben, das war's für heute. Was ist mit Dr. Manson passiert?
Hat sie die Fronten gewechselt? Wird sie zurück kommen? Wurde sie eventell entführt?

Das und mehr lest ihr in Kapitel 35 Die Flucht der Ärztin?

Lg Jahni
 
So, Ihr Lieben, nach längerer Pause geht es hier auch weiter! =)

Kapitel 35 ) Die Flucht der Ärztin?

Tief atmete Doktor Francine Manson die würzige Nachtluft ein, als sie durch den Schreinpark wanderte.

snapshot_75d0398b_f695mrum.jpg

Zum ersten Mal seit Tagen fühlte sie sich frei, frei von der Last der Verantwortung, die sie unfreiwillig für Dennis Parker übernommen hatte.

snapshot_75d0398b_56a8brhw.jpg

Sie stutzte. War es wirklich unfreiwillig gewesen?
Sie hatte Dienst gehabt, an jenem Tag, als der Notruf eingegangen war.
Und – kurz danach kam die Drohung durch Lady Macbeth ihren Mann zu töten, sollte Dennis Parker nicht sterben.

Sie hatte den Tod des Jungen mittels eines sehr starken Schlafmittels inszeniert, es hatte sogar eine Beerdigung gegeben.
Wenig später hatte sie ihn der Obhut des Pfarrers übergeben, und sich gemeinsam mit diesem um ihn gekümmert.

Im Laufe der Zeit hatte sie eine Beziehung zu um aufgebaut, ihn lieb gewonnen. Ihn wirklich zu töten, wäre ihr nie in den Sinn gekommen.

Und dennoch, hätte sie es sich im Leben nicht träumen lassen, in welche Gefahr sie sich selbst und andere, allen voran ihren Mann und ihr ungeborenes Kind gebracht hatte, als sie die Entscheidung getroffen hatte, sich selbst des Jungen anzunehmen.
Sie fragte sich, wie ihre Entscheidung ausgefallen wäre, wenn sie all dies im Vorhinein gewusst hätte.
Genauso?
Und... was wäre aus Dennis geworden, hätte eine Kollegin oder ein Kollege an ihrer Statt Dienst gehabt?
Immer noch am Leben? Oder bereits tot?
Sie ging weiter. Überall um sie herum, fand das Leben statt. Leute in Kimonos saßen auf Grünflächen und meditierten,

snapshot_75d0398b_f6a8ftew.jpg

aßen japanische Spezialitäten,

snapshot_75d0398b_16a8av64.jpg

oder spielten Mah Jong, das berühmte, dem Memory nicht unähnliche, japanische Brettspiel.

snapshot_75d0398b_b6a80x2u.jpg

Sie beobachtete sie.
Glück, Freude und Unbeschwertheit waren in ihren Gesichtern zu lesen, Gefühle, um die sie die anderen beneidete, die sie selbst schon länger nicht mehr empfunden hatte.

Angst war statt dessen ihr ständiger Begleiter geworden, Angst um ihren Mann, um ihr ungeborenes Kind, sich selbst, und Angst um Dennis Parker, den sie so entschlossen gegen die Nachstellungen von Lady Macbeth verteidigte.

Und noch immer begriff sie nicht alle Zusammenhänge.
Ihre Gedanken glitten zurück zu Dennis. Er musste wieder eine Vision gehabt haben. Sie versenkte sich tief in ihre Gedanken, versuchte, sich ihrer klar zu werden. Einerseits – sie liebte den Jungen, wollte nicht, dass ihm Böses widerfuhr. Andererseits ging ihr seine Angst, seine Hilf- und Schutzlosigkeit gehörig auf die Nerven. Sie wurde das fiese Gefühl nicht los, dass er erheblich mächtiger war, als er es nach aussen hin zeigte, dass er es insgeheim genoss, wenn andere sich seine Sorgen machten. Einen unverfrorenen Moment lang dachte sie sogar daran, mit Lady Macbeth einen Deal zu machen, ihr Kind auf die Welt zu bringen, und mit ihrer kleinen Familie einfach glücklich zu sein, doch sie verwarf ihn unverzüglich wieder. Doch warum? War es ihr Verantwortungsgefühl gegenüber Dennis, das sie immer noch hatte, oder, und diese Möglichkeit entsetzte sie, war es das Wissen um die Tatsache, dass sich Lady Macbeth niemals an eine Vereinbarung halten würde?
Ohne es zu merken, stand sie plötzlich vor dem Schrein. Ein leises Schaudern ergriff von ihr Besitz, der Schrein schien sie gerufen, sie magisch angezogen zu haben.

snapshot_75d0398b_76a8guil.jpg

„Dein Pfad ist gewählt!“, hörte sie eine sanfte Stimme, und der Schrein glühte. War es wieder ihre Mutter? „Er ist es eben nicht!“, sagte sie leise, und in ihrer Stimme klang tiefe Traurigkeit mit. „Ich stehe an einem Kreuzweg!“
Kiras Stimme fuhr fort. „Deine Entscheidung ist getroffen!“ „Ich wünschte, ich hätte mich bereits entschieden!“, antwortete die junge Ärztin.
„Dein Schicksal wird sich erfüllen!“, fuhr Kiras körperlose Stimme mit ihrem Singsang fort. Die junge Medizinerin verlor die Nerven. „Ich habe mir den ganzen verdammten Mist hier nicht ausgesucht!“, schrie sie in die kalte Nachtluft. Dass mehrere Leute sich verwirrt nach ihr umdrehten, war ihr gleich. Die Stimme ihrer Mutter wurde spöttisch. „Ach nein? Hast du nicht? Meinst du etwa, dein Vater oder ich hätten uns unser Dasein als Wächter ausgesucht? Oder meinst du, Dennis hätte sich ausgesucht, von Lady Macbeth gejagt und seiner Familie beraubt zu werden? Hätte sich ausgesucht, Auserwählter zu sein, und eine Schlacht zu schlagen, bei der er kaum gewinnen kann?“ Dr. Francine Manson blickte beschämt zu Boden. „Wenn du dein Schicksal kennen willst, dann drehe doch.... das Rad des Schicksals!“ Mit diesem rätselhaften Rat an ihre Tochter verblasste die geisterhafte Stimme, während Doktor Manson begriff, und die Tarotkarte aus dem Deck holte, und sie hoch in die Luft hielt!

So, Ihr Lieben, das war es mal wieder für Heute!

Viel Spaß beim Schmökern und LG Jahni :hallo:
 
Hallo, ihr Lieben !

Es geht einmal mehr weiter ! Kapitel 36 )

- Das Schicksal zieht die Fäden -

Die Nacht war eiskalt. Dennis fröstelte, wenn er auch nicht wusste, ob vor Kälte oder Angst. Wahrscheinlich war es eine fatale Mischung aus beidem, die ihn schlottern ließ.

Er hatte sich wieder hingelegt gehabt, jedoch keinen Schlaf mehr gefunden.

snapshot_75d0398b_76d4rkaf.jpg

Jetzt sass er, in einen weichen Baumwollbademantel gehüllt, auf der Couch, und trank einen Becher heißen Kakao.

snapshot_75d0398b_96d4gegj.jpg

Aber obwohl das heiße Getränk in seiner Kehle Bläschen warf, klapperten ihm die Zähne.

Der Pfarrer saß neben ihm, bekleidet nur mit einem Schlafanzug.

snapshot_75d0398b_d6d4nk5d.jpg

Es war das erst mal, dass er den Geistlichen in ziviler Kluft sah, ohne seinen Talar, der ihn in den Augen des Jungen dieser sterblichen Welt weit entrückte, ihm dem Nimbus des Göttlichen verlieh. Das Kleidungsstück war Respekt gebietend, liess einen vergessen, dass man immer noch einen „Normalsterblichen“ vor sich hatte.

Der Schlafanzug verwandelte den unantast- und unnahbaren Gottesdiener in einen großväterlichen Typen, dem man einfach vertrauen musst.
Dieser ungewohnte, aber angenehme Anblick, ließ Dennis gegen seinen Willen kichern. Der Pfarrer, der genau wusste, weshalb der Junge lächelte, blickte ihn ernst an.

snapshot_75d0398b_96d4xef0.jpg


snapshot_75d0398b_36d47gz4.jpg

Dieser Blick, der schwer auf Dennis ruhte, war ihm unangenehm. Und plötzlich, ohne dass einer der beiden seinen Gedanken ausgesprochen hätte, wussten beide, dass sie denselben teilten.
Zwischen beiden herrschte stummes Verständnis, und Dennis, der das starke Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit verspürte, rutschte auf dem Sofa einen Platz weiter, und schmiegte sich dicht an den alten Mann, der ihn liebevoll umfing

snapshot_75d0398b_36d42g68.jpg

Dennis, dessen Kopf an der Schulter des Pfarrers ruhte, fühlte sich zutiefst geborgen und beschützt.

Doch dann sprach der Geistliche, und der Zauber, der diesem Moment inne gewohnt hatte, war gebrochen, das Gefühl der Geborgenheit, das er vor wenigen Augenblicken noch verspürt hatte, war verflogen, der Heilsbringer wurde wieder Unheilsverkünder.
„Dennis“, begann er, und plötzlich wünschte sich der Junge, er würde einfach gar nichts sagen, würde einfach still sein, ihn im Arm halten, ihn beschützen und trösten.
„Ich weiss nicht, wie es weiter gehen soll!“, fuhr er fort, „und vor allem, weiß ich nicht, was mit Doktor Manson ist!“ Dennis, dem das Thema einerseits unangenehm war, der sich aber andererseits unbedingt seine Sorge, diesbezüglich von der Seele reden wollte, stieg voll drauf ein. „Ob sie die Fronten gewechselt hat?“, fragte er angsterfüllt. „Es spricht leider vieles dafür, deutet vieles darauf hin!“ Dennis wurde blass, als der Pfarrer seine Befürchtungen teilte. „Fast wäre es mir am Liebsten, sie hätte es getan.“, erwiderte der Pfarrer. „Der Gedanke, er könnte tot sein, wäre noch schlimmer.“
„Sie ist nicht tot!“, sagte Dennis, und fügte, ob des verwirrten Gesichtsausdrucks des Geistlichen hinzu: „Ich fühle es!“
„Wie kannst du das wissen?“ „Ich weiss es einfach!“, bemerkte Dennis lakonisch. Er hatte keine Lust, dem Pfarrer zu erzählen, dass er seit seinem kurzen Aufenthalt im Jenseits in geistiger Verbindung mit dem Tod stand, dass er genau wusste, wann jemand starb, und wer es war, dass er bisweilen sogar die Gedanken des Todes lesen konnte.

Der Pfarrer fühlte sich überfordert, auch das konnte der Junge fühlen.
Der Gottesmann wusste, dass er es mit einem medial veranlagten Kind zu tun hatte, das ständig von Visionen heimgesucht wurde, das teilweise Dinge wusste, bevor sie passierten, das sich in das Denken und Fühlen anderer hineinversetzen konnte. Wie ging man mit so einem Kind richtig um? Das wussten weder die Ärztin noch der Pfarrer so genau, und von beiden fühlte Dennis sich allein gelassen. Auch wenn der Pfarrer wenigstens noch da war. Plötzlich wich seine Angst Zorn,

snapshot_75d0398b_b6d5vclg.jpg

seine Verunsicherung Entschlossenheit! „Ich will endlich kämpfen!“, flüsterte er heiser, und blickte den Pfarrer lange und ernst an.
Dieser nickte, erhob sich, verließ das Wohnzimmer, und sagte: „Dann komm mit!“

So ihr lieben, das war es mal wieder. Viel Spaß beim Schmökern.

Lg Jahni :hallo:
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten