Bundeswehr: Kamerad in der Not (mal was zum Nachdenken)?

Taurec

Member
Registriert
Juni 2002
Alter
47
Ort
Heimatlos
Geschlecht
M

Als ich gestern mit Wölfin über ICQ plauderte, gab ich einige lustige Erlebnisse über meine Bundeswehrzeit zum Besten. Da ist mir aber später auch noch eins eingefallen, das nicht unbedingt lustig ist, aber ich würde doch gerne Eure Meinung dazu lesen (weiß auch nicht warum, aber irgendwie beschäftigt mich das jetzt). Folgendes ist damals geschehen:

Ich und ein Kamerad sind zu zweit unterwegs. Ich die Panzerfaust, er die Munition. Der Unteroffizier brüllt:"Achtung, Panzer von rechts!" Wir werfen uns in Deckung, ich gehe ins Ziel, der Kamerad lädt. Ich feuere, treffe aber nur die Kette.
Unteroffizier (In dem Fall quasi der Spielleiter): "Panzer hat Feuer erwidert. OG XXXXXXXX, Ihr Kamerad ist schwer verwundet. Was tun Sie? Handeln Sie!"
Ich schnappe mir Waffe und Munition und mache mich erst mal vom Acker. Den Kameraden lasse ich (notgedrungen) liegen. Eine Handlungsweise, die zunächst vom Unteroffizier scharf verurteilt wird. "Wir lassen keine Verwundeten liegen!"

Ich konnte aber in der Nachbesprechung meine Handlung folgendermaßen begründen:
  • -Hätte ich den Kameraden genommen, müsste ich die Waffen zurücklassen. Ich könnte also weder mich, noch meinen Kameraden verteidigen.
  • -Mit dem Kameraden müsste ich mich vorsichtig bewegen (aufgrund der Verletzungen), was meine Wendigkeit und Schnelligkeit beeinträchtigt. Da ich nicht wusste, wie es um den angeschossenen Panzer bestellt war, wäre es ein großes Risiko gewesen, vom Panzer dennoch erwischt zu werden - und mit mir der wehrlose Kamerad.
  • -Alleine und mit der Waffe konnte ich den Kampf fortführen, und somit den Feind von meinem wehrlosen Kameraden ablenken (Anmerkung: man kann die Waffe auch alleine bedienen, es ist nur schwieriger und langsamer)
  • -Indem ich mich durchschlage, kann ich professionelle Hilfe für den Kameraden organisieren, da mir die Stelle bekannt ist.
Der Hauptmann erkannte meine Argumentation an und sprach mich von jeglichem Fehlverhalten frei. Wie hättet ihr entschieden?
 
Zuletzt bearbeitet:
da ich nich beim bund war und wahrscheinlich auch nie hingehen werde, kann ich nur vermuten, was ich in so einer situation tun würde... rein instinktiv gesehen, würde ich dasselbe machen, könnte aber nicht begründen, warum ich so handeln würde...
 
da ich nich beim bund war und wahrscheinlich auch nie hingehen werde, kann ich nur vermuten, was ich in so einer situation tun würde... rein instinktiv gesehen, würde ich dasselbe machen, könnte aber nicht begründen, warum ich so handeln würde...

jo muss mich dir anschließen.. wohl genauso
 
Freies Feld. Naja, bewaldet und hügelig. Unübersichtlich eben.

EDIT:
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das die eigentliche Truppe zwar nicht in unmitelbarer Nähe, aber in durchaus in Reichweite war (Soweit das Szenario). Auch hatte ich keinerlei Informationen darüber, ob noch weitere Soldaten des Gegners unterwegs waren. Allerdings musste ich damit rechnen, denn ein Panzer ist selten alleine.
Ich rechnete in dem Moment damit, das die Überlebenschancen des Kameraden alleine höher ist, selbst wenn er gefunden wird. Denn man würde ihn wohl nicht erschießen, wenn er schon kampfunfähig ist. Mich dagegen würde man jagen, und damit wäre ICH das Risiko für den Kameraden, nicht der Feind. Naja, solcherart waren eben meine Gedankengänge, soweit man eben in der kurzen Zeit nachdenken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja quasi wie bei mir im RD. Du musst spontan entscheiden welches Opfer du zuerst behandelst, sprich, wem du die höhere Überlebenschance einräumst. Glaubt mir, ich würde nie mit nem Notarzt tauschen wollen (Welcher ja quasi vor Ort entscheidet, wenn er anwesend ist).

Im Ernstfall hätte ich wie du gehandelt, auch anschliessend mit der gleichen Argumentation. Der Kamerad ist verletzt, also ums mal salopp zu sagen, in dem Moment auch das "Klotz am Bein". Im Ernstfall: lieber "nur" ein Toter Soldat als Zwei (Klingt zwar hart, ist aber so)
 
Hättest Du nicht die Möglichkeit gehabt erst Deine Waffe nachzuladen und den Panzer zu erledigen und Dich dann um Deinen Kameraden zu kümmern? :confused: Wenn ich mir die Aussagen so ansehe, dann bin ich froh, daß ich nicht Euer Kamerad war o.Ô.

Mit freundlichen Grüßen

knrf
 
Beim Bund würde ich liegen bleiben und die Schlacht weiterschlagen.
In Echt weis ich nicht, keine Ahnung wie man unter Todesangst tickt. Ich würde mich, wie die meisten Menschen, aber warscheinlich so schnell wie möglich aus den Staub machen.
 
Hättest Du nicht die Möglichkeit gehabt erst Deine Waffe nachzuladen und den Panzer zu erledigen und Dich dann um Deinen Kameraden zu kümmern? :confused: Wenn ich mir die Aussagen so ansehe, dann bin ich froh, daß ich nicht Euer Kamerad war o.Ô.

Mit freundlichen Grüßen

knrf

Bis ich alleine die Waffe nachgeladen habe, killt mich der Panzer fünfmal, wenn ich an Ort und Stelle bleibe... Was glaubst Du, wie schnell und präzise die Zielerfassung halbwegs moderner Panzer ist?
Schnelle Flucht war die einizge Chance für mich und den Kameraden.

Ich habe absichtlich nichts darüber geschrieben, ob der Kamerad überlebt hätte, denn das würde das Urteil erheblich beeinflussen. Ich warte erst mal noch etwas ab, bevor ich dieses Geheimnis lüfte. Ihr könnte ja Wetten abschließen... :D
 
wie gut, das ich nich zum bund gehe meinst du? ^^

Ich meinte da nicht Dich im speziellen sondern Deine Aussage. Oo

Taurec schrieb:
Bis ich alleine die Waffe nachgeladen habe, killt mich der Panzer fünfmal, wenn ich an Ort und Stelle bleibe... Was glaubst Du, wie schnell und präzise die Zielerfassung halbwegs moderner Panzer ist?
Schnelle Flucht war die einizge Chance für mich und den Kameraden.

Ich weiß nicht, wie schnell moderne Panzer zielen können. Ich wäre eher hinter der Front tätig gewesen. Außerdem soll man, wenn ich mich recht entsinne, sich möglichst schnell aus dem Staub machen, wenn man ne Panzerfaust abgefeuert hat. Außerdem hat man nicht ne Tarnung anzulegen o_O?


Mit freundlichen Grüßen

knrf
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Situationen sind meiner Meinung nach außerhalb der Normalität liegende Extremsituationen, die Anderen nicht das Recht geben, von außerhalb der Gefahrenzone aus mit einem Caipirinha in der Hand und der Fernbedienung auf der Sessellehne Urteile über Menschen zu fällen.

Man kann vielleicht hinterher sagen, dies oder jenes wäre besser gewesen, aber einen Strick draus drehen kann man dem Beteiligten nicht, solange es sich nicht um etwas handelte, was aus eiskalter Berechnung ohne eigene Not oder aus Niedertracht oder extremer Feigheit geschah.

Und oft genug sind diese Situationen eh dadurch gekennzeichnet, dass ein total überforderter Mensch in einem panikartigen Zustand vor eine viel zu große Entscheidung zwischen zwei Übeln gestellt wird, die beide für sich genommen inakzeptabel sind. Vieles befindet sich da eh nicht mehr in der Hand dessen, der da noch irgendwie halbwegs korrekt zu handeln versucht, sondern ist reine Glückssache.

Auf Dein Beispiel bezogen: Hätte der Panzerfahrer sich gedacht "Von da hinten kam das" und auf Eure Position geschossen und Deinen Kameraden getötet, wärst Du vielleicht der Depp gewesen. Hätte er erst gewartet und dann Dich gesehen, aber verfehlt, und dafür Deinen Kameraden nicht mehr bemerkt, und es wäre Dir gelungen, zu entkommen und Hilfe zu holen, wärst Du vielleicht der Held des Tages geworden.

Und wenn Du anders entschieden hättest, wäre von Held bis tot ebenso alles drin gewesen.

Oft kann man in solchen Situationen eben nur mit bester Absicht ganz schnell irgendwas vernünftig (oder unvernünftig, aber richtig) erscheinendes machen und hoffen, dass es sich ausgeht.
 
Bis ich alleine die Waffe nachgeladen habe, killt mich der Panzer fünfmal, wenn ich an Ort und Stelle bleibe... Was glaubst Du, wie schnell und präzise die Zielerfassung halbwegs moderner Panzer ist?
Schnelle Flucht war die einizge Chance für mich und den Kameraden.
Schnelle flucht auf freiem Feld?
Du warst bereits mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in dem Augenblick tot, als Du den Panzer mit einer Panzerfaust auf freiem Feld angegriffen hast. Du schreibst ja selbst, daß der Panzer kaum allein unterwegs war.

Welcher Idiot lässt Panzer in der Situation mit Panzerfäusten angreifen?
Erschieße den Unteroffizier und grabe Dich mit deinem "Kameraden" ein. Mit etwas Glück rollen die Panzer über euch hin weg und ihr werdet gefangen genommen.


Die Überlebenschance des "Kameraden" ist gar nicht so wichtig. Es ist Krieg!
Da ist der Tod eingeplant. Schwer Verletzte verursachen Kosten und sind wahrscheinlich eh nicht wieder kampffähig. Oder glaubst Du wirklich an ehrbare Ziele Deiner Kommandierenden?

knrf schrieb:
Wie gut, daß wir hoffentlich in Deutschland keine Kriege mehr führen werden. :ohoh:
Ist es nicht egal ob man das Mission, Polizeiaktion oder Krieg nennt. Die "BRD" nimmt an solchen Handlungen teil.
 
Es war unübersichtliches Gelände, habe ich doch geschrieben. Auf "offener Pläne", wie man auch so schön sagt, wäre ich ja gar nicht so nahe rangekommen. Es sollte eben eine überraschende Begegnung simuliert werden. Auf einer platten Ebene geht das sicher nicht. Für mich ist halt alles, was nicht bebautes Gebiet ist, freies Feld.
Sorry für die blöde Beschreibung... Aber das ist halt schon lange her. Aber manchmal holt einen die Vergangenheit eben ein, und dann beschäftigen einen Dinge, die man längst abgehakt glaubte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoschi schrieb:
Ist es nicht egal ob man das Mission, Polizeiaktion oder Krieg nennt. Die "BRD" nimmt an solchen Handlungen teil.

Ja, das stimmt. Aber ich schrieb "in Deutschland", womit ich "in der BRD" meinte :)

Mit freundlichen Grüßen

knrf
 
Mach Dir keine Gedanken darüber. Das war eine Übungssituation, niemand lag da schreiend im eigenen Blut.
Ob Du in einer realen Situation genauso handeln würdest, weißt Du erst, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
@ Eleanor: Zur Not bist auch Du im Extremfall in der Lage, einen 80 Kilo-Mann zu schleppen. Meine Schwester - unsportlich und 60 Kilo bei 160 cm Körpergröße - hat mal im Angesicht eines einfahrenden Zuges einen erwachsenen Betrunkenen vom Gleis hochgezerrt, auf das er gestürzt ist. Der Typ war fast 2 Meter groß und übergewichtig, also mindestens 80 Kilo schwer. Aber meine Schwester war so unter Strom, daß sie ihn hochziehen konnte wie einen Sack Kartoffeln und gleichzeitig darauf achten konnte, daß er sie nicht zu packen kriegt, weil sie Angst hatte, daß er sie auf die Gleise zieht. Adrenalin macht da alles möglich.
 
Ja, das stimmt. Aber ich schrieb "in Deutschland", womit ich "in der BRD" meinte :)

Mit freundlichen Grüßen

knrf
Ist es nicht egal in welchem Land dieses Verhalten oder diese Einstellung (darum ging es ja) ausgelebt werden? ;)

@Taurec
mir ist der Unterschied schon klar. Darum war meine erste Frage "Häuserkampf oder freies Feld". Vielleicht hätte ich eher Fragen sollen, wie frei sich die Panzer(verbände) bewegen konnten und wie euer Rückzug geplant war? Mit welcher Unterstützung konntest Du rechnen?

Aber man kann es auch kurz machen.
Helden sind was fürs Kino. In einem Krieg bekommen Helden postum einen Orden. Mit etwas Glück vielleicht ein Denkmal.
Wenn man einem Menschen das Leben retten kann, sollte man das tun. Aber nur wenn man dadurch andere Leben nicht gefährdet. (Natürlich gibt es auch da wieder Ausnahmen)
 
Ich würde auch so handeln wie du ! Es nutzt mir und den Verwundeten nichts wenn wir beide im Schussfeld bleiben. Ein geteiltes Ziel ist noch immer besser, als gemeinsam als Kanonenfutter zu dienen. Und alleine als tot geltend hat der Kamerad auch noch eine hohe Chance unbemerkt liegen zu bleiben.

Außerdem was sollte ich bitte genau tun. In weg schleppen. Oder verbinden. Was ist wen er mir zu schwer ist, was ist wen er durch die Bewegung drauf geht. Was ist wen er durch die Bewegung vor schmerz schreit und unsere Position den Feind preis gibt.
Auch bin ich mir selbst der nächste ! Meine Familie hat nichts davon wenn ich einen Orden bekomme und tot bin. Aus erster kommt bei mir meine Familie, dann Freunde und andere Menschen und dann erst mein Vaterland.
 
Ich wäre abgehauen. Erstens bin ich kein Held und zweitens war ich schon mal in Lebensgefahr und kann nur sagen: Wenn du nicht der geborene Held bist und nicht unter Schockstarre stehst, rennst du was die Beine hergeben.
 
@knrf
war eigentlich auch nur n flachwitz ^^

@topic
was mir im nachhinein mal noch eingefallen ist... ist es nicht so, dass der mensch von sich aus fliehen würde, wenn er mit einem übermächtigen feind (in dem falle ein ziemlich dicker panzer) konfrontiert wird? ich würde meinen, das ding heißt lebenserhaltungstrieb. Das dieser Instinkt für Soldaten eigentlich recht nutzlos is, lass ich jetz einfach mal so stehen, aber würde nicht jeder abhauen?
 
Ich kenne ein Gegenbeispiel für den Grund mitnehmen. Ein mir Bekannter hat den zweiten Weltkrieg überlebt, weil er seinen Kameraden geschultert hat und sich zum Lazaret durchgeschlagen hat. Hätte er es nicht gemacht, dann währen die Granatsplitter in seinem Körper eingeschlagen statt in dem seines Kameraden.

In solchen Situationen gibt es kein richtig und falsch und man wird wohl auch nicht wirklich seine Handlungen überlegen, da es aufgrund des hohen Adrenalinspiegels auch so gut wie unmöglich ist. Dieser Adrenalinspiegel tritt natürlich während der Übungen nicht auf. ;)
 
Das ist ja quasi wie bei mir im RD. Du musst spontan entscheiden welches Opfer du zuerst behandelst, sprich, wem du die höhere Überlebenschance einräumst. Glaubt mir, ich würde nie mit nem Notarzt tauschen wollen (Welcher ja quasi vor Ort entscheidet, wenn er anwesend ist).

Ich entschuldige mich gleich mal vorab für ein 1/2 off-topic, aber dieser Post erinnert mich an folgende Situation:

Eine Patientin, die ich behandle erlitt am Obstersonntag zur Mittagszeit im vollbesetzen Restaurant einen Schlaganfall. Es dauert 25 minuten (!!!) bis der Notarzt und rettungswagen eintreffen... schlimm genug bis dahin, aber:

Da ewig kein Notarzt/RD kam hat sich der Gatte dermassen aufgeregt und reingesteigert, dass er selbst einen Herzinfarkt erlitten hat! Als der Krankenwagen dann da war, nahmen sie den mann mit und die Schlaganfallpatientin musste weitere 20 Minuten warten bis sie vom anderen Rettungswagen abgeholt wurde!!!

An sich unglaublich dass in unserer Kreisstadt mit großem Krankenhaus keine Rettungswagen da war sondern aus knapp 25km Entfernung kommen musste - und der zweite auch inetwa selbe Entfernung, bloß andere Richtung....
 
Das ist immer so ne Sache, einerseits soll der Rettungsdienst möglichst flächendeckend arbeiten, andererseits gibt es sogenannte Trust-gutachten, mit denen der Staat eine Verringerung der Rettungsmittel durchsetzen will. Ich könnt dir da Storys hier aus dem Landkreis erzählen (welcher einer der grössten Deutschlands ist), da schüttelt jeder Mensch nur den Kopf. Aber das wird zu sehr OT.

Das deutsche Rettungsmittelsystem hinkt leider in vielen Sachen hinterher, deswegen kommen solche sachen zustande wie eben Feiertags mal so 20 Minuten auf nen Krankenwagen warten weil der aus der nächstgrössten Stadt kommen muss.

Wobei ein Herzinfarkt teils als gefährlicher eingestuft wird, als z.B. ein Schalganfall.
 
Doch so schnell. Ich kenne nächtlicher Unfall mit einer eingeklemmten Person. Feuerwehr nach 30 Minuten, Polizei nach 35 Minuten, Notarzt nach 45 Minuten. Zum Glück durfte ich dann weiter fahren, ich hatte genug von diesem Mist. Zum Rettungssanitöter wäre ich völlig untauglich...
 
Der Witz ist, dass ich es selbst nicht nachvollziehen kann. Es war einfach nur eine Regung. Schuld zu empfinden wäre übertrieben, schließlich war es nur eine Übung.
Es ist ja auch nicht so wichtig, warum ich das tue. Ich glaube die wenigsten Leute können sachlich begründen, warum sie dies oder jenes schreiben oder zur Diskussion stellen. Ich wollte einfach nur mal ein wenig sehen, was andere vielleicht getan hätten. Gibt ja bestimmt noch mehr Leute, die mal in der Armee waren.
 
Angeblich gabs ja nie einen Schießbefehl, aber ich bin mir sicher, dass das jeden Grenzer bewegt hat...
Es gab keinen Schiessbefehl. Finde einen und Du machst solche Nasen wie Birthler oder Knabe glücklich. Von der "freien" Presse ganz zu schweigen.
Es gab ein Gesetz über die Anwendung von Schusswaffen. Genau wie in der BRD auch und ähnlich aufgebaut. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8/83/Gesetze.jpg

The Wolf schrieb:
Ich komme auf das Thema durch einige Filme in letzter Zeit, die die DDR zum Thema hatten.
Vergiss "diese" Filme lieber wieder ganz schnell. Mit der DDR und ihrem Alltag haben sie meist nichts zu tun. http://www.freace.de/artikel/200710/011007a.html

Das Ziel hat Kinkel 1991 ausgegeben:
"Sie, meine Damen und Herren, haben als Richter und Staatsanwälte bei dem, was noch auf uns zukommt, eine ganz besondere Aufgabe ... einen wesentlichen Teil müssen Sie leisten, alternativlos. Ich baue auf die deutsche Justiz. Es muß gelingen, das SED-Regime zu delegitimieren."
Juristisch ist das Land abgegrast. Die "Erfolge" waren dürftig und da ist nichts mehr zu holen. Also Versucht man es über (angeblich reale) Filme oder verbreitet einfach Lügen. So bildet man Meinungen heraus.


Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden und sie wird zur "Wahrheit".
 
@Hoschi
Also es ist eine Tatsache, dass an der innerdeutschen Grenze Menschen gestorben sind, mit wie auch immer formulierten Befehl. Der Umstand, dass es überhaupt diese Grenze mit dieser Art der Befestigung gab, ist ein allein schon ein Armutzeugnis.

Gleichzeitig wird die DDR aber auch zu einem Hort billiger Mieten, sicherer Arbeitsplätze und sozialen Miteinanders verklärt. Ich denke, wir werden das große politische DDR-Rivival noch miterleben.
 
@Hoschi
Also es ist eine Tatsache, dass an der innerdeutschen Grenze Menschen gestorben sind, mit wie auch immer formulierten Befehl. Der Umstand, dass es überhaupt diese Grenze mit dieser Art der Befestigung gab, ist ein allein schon ein Armutzeugnis.
Über diese Grenze wirst Du mir nicht all zu viel neues Berichten können. Auch nicht über die Toten.
Ist irgend etwas bei den abgebildeten Gesetzestexten unklar? Schon mal von Reinhold Huhn gehört? Oder von Werner Weinhold? Wie wäre es mit Friedrich Hasselfeld?
Die kritische weltpolitische Lage 1961 bestand natürlich auch nur auf dem Papier. Die Rundfunkansprache Kennedys am 25.Juli 1961 hatte auch nichts zu bedeuten. Das Grotewohl am 30. November 1961 der BRD ein Angebot zur Normalisierung des gegenseitigen Verhältnisses gemacht hat ist doch auch egal, oder?
Die durch Republikflucht verursachten Verluste von insgesamt etwa 100 Milliarden Mark für die DDR waren natürlich auch kein Grund. Warum sollte sich ein Land vor seinem Ausbluten schützen?

Diese "Armutzeugnis" hat auch die Gefahr eines nuklearen Krieges eingedämmt. Aber wen interessiert schon Geschichte.
 
Die durch Republikflucht verursachten Verluste von insgesamt etwa 100 Milliarden Mark für die DDR waren natürlich auch kein Grund. Warum sollte sich ein Land vor seinem Ausbluten schützen?

Zum Beispiel durch das schaffen von Lebensbedingungen, dass die Leute freiwillig dageblieben wären?
 
Hmm, ich war zwar nie beim Bund aber ich glaube ich würde in so einer Situation eher versuchen mein eigenes Leben zu retten, also mich lieber aus dem Staub zu machen.
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten