Frée
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"Immer ist es besser, es zu versuchen, statt viel zu reden."
die ersten literarischen Gehversuche der kleinen Frée
die ersten literarischen Gehversuche der kleinen Frée
Eine Science-Fiction-Geschichte - mit mehr Fiction als Science.
Kapitel 1
Kapitel 2
Erster Metalog (Leyla)
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Zweiter Metalog (Laana)
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Dritter Metalog (Leyla und Laana)
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Sonstiges
Hin- und hergerissen zwischen Vergangenheit und Freiheit, zwischen Einsamkeit und Unendlichkeit, gerät die Wissenschaftlerin Leyla in die Klauen eines Machtspieles, das mehr von ihr abverlangt, als sie zu geben bereit ist...
Kapitel 1
Kapitel 2
Erster Metalog (Leyla)
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Zweiter Metalog (Laana)
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Dritter Metalog (Leyla und Laana)
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Sonstiges
Julia94 ; Schusch ; jesslu ; Tilli ; nizza ; Tiger_Lady ; Mineled ; abziehbild
Simscully(AX) ; Mantari ; Nintendog ; Bambi119 ; Kuona ; LiT ; Siebenmonster
Leyla träumte …
Doch war es kein Traum wie jeder andere.
Kein Traum, in dem sie willenlos durch leichten Nebel wanderte, ihr seltsame Dinge passierten, an die sie sich beim Aufwachen nicht mehr erinnern konnte.
Es war anders. Sie wusste, das alles war schon einmal geschehen. Auch wenn Jahre vergangen waren und Leyla sich nicht mehr genau an diesen Tag im Spätsommer erinnern konnte – Ihr Unterbewusstsein hatte jede Kleinigkeit akribisch abgespeichert.
Sie spürte die Wärme der Sonne auf ihrem hellen Kindergesicht. Wie sehr sie das vermisste… Die Wärme ihrer Sonne… Den Duft der Blumen, die ihre Mutter immer so sorgfältig gepflegt hatte. Das Geräusch, wenn der Wind sanft die Blätter der Bäume streichelte oder eine Mücke ganz nah an ihrem Ohr vorbeihuschte. Und das fröhliche, unbeschwerte Lachen ihrer Zwillingsschwester Laana.
Die Zwillinge tobten im Garten, und Leyla schlug übermütig ein Rad. Sie spürte das weiche Gras zwischen ihren Fingern und genoss das Gefühl, als das Blut in ihren Kopf sauste und ihre Backen zum Glühen brachte. Leylas Rock fiel über ihr Gesicht, und Laana musste erneut laut lachen. Mit viel Gekicher kugelten sich die beiden Mädchen auf dem Boden, bis ihre Mutter nach ihnen rief.
Langsam schlenderten Leyla und Laana über den Steinweg zurück ins Haus. Die ersten Wolken schoben sich vor die Sonne.
„Sicher wird es heute Nacht ein Gewitter geben…“, murmelte Laana leise.
„Du brauchst keine Angst davor zu haben! Ich bin doch da! Und wenn es blitzt und donnert, dann kriechst du einfach zu mir unter die Decke!“
Laana lächelte Leyla dankbar an. Sie waren sich so ähnlich, und doch völlig unterschiedlich.
„Da seid ihr ja!“, freute sich die Mutter der Zwillinge, als sie in die Küche kamen. Der süße Duft von frischem Kuchen kroch in Leylas Nase. Es war ein altes Rezept ihrer Großmutter und Leyla liebte diesen Kuchen. Doch dort, wo sich die schlafende, erwachsene Leyla befand, gab es keinen Kuchen. Es gab noch nicht einmal ein Wort dafür.
Sie aß langsam. Erst breitete sich die Sahne in ihrem Mund aus, die langsam immer flüssiger wurde, und dann verging der reine, süße Geschmack und die Frische der fruchtigen Himbeeren und den leicht säuerlichen Johannisbeeren breitete sich allmählich auf ihrer Zunge aus. Oh, wie sehr sie das alles vermisste…
Doch auch wenn die Gedanken der schlafenden Leyla sich voll und ganz auf den einzigartigen Geschmack dieses Kuchens konzentrierten, kamen dem Mädchen, vom dem sie träumte, andere.
Vielleicht hätte Leyla die Zeit zurückgedreht, wenn sie es gekonnt hätte.
Vielleicht hätte Leyla sich gewünscht, als Kind anders gewesen zu sein. Weniger wild, weniger rebellisch… Weniger naiv.
Doch sie konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Und das Kind in ihrem Traum handelte, wie sie selbst als Kind gehandelt hatte.
Es war kein unüblicher Wunsch eines Kindes auf Terra. Es lag noch nicht einmal der Hauch des Verbotenen darin. Viele Eltern waren stolz darauf, dass ihre Kinder den Traum hatten, in ihrem Leben etwas zu erreichen, etwas zu ändern, …
Und doch, als sich dieser Satz in Leylas Gedanken verfestigte, spürte sie, dass sie auf Widerstand treffen würde. Ihre Familie war anders.
„Wenn ich groooß bin, flieg ich auf einem Raumschiff davon, wie Papa!“, berichtete sie stolz.
Und damit hatte sie gleich zwei Tabubrüche begangen.
In dieser Familie wurde nicht über Raumschiffe diskutiert. Und schon gar nicht über ihren Vater.
Mira Nayim stockte der Atem.
„Ich dachte, wir hätten das geklärt?“, entfuhr es ihr. Es war keine Frage.
Das junge Mädchen wusste, dass es sich auf dünnem Eis befand, dass es besser war, zu nicken und nichts mehr zu sagen. Wenn Leyla nur nicht so unglaublich trotzig gewesen wäre und den gequälten Blick ihrer Mutter bemerkt hätte, hätte sie sich vielleicht auch so benommen.
„Aber…“, fing Leyla an.
„Kein aber!“, unterbrach ihre Mutter sie, und bevor Leyla auch nur noch ein Wort sagen konnte, wandte sich ihre Mutter schon an Laana und wechselte das Thema.
Mira Nayim hatte ihre Kinder alleine großgezogen. Ihr Mann hatte nur noch eine letzte Reise antreten wollen. Nur noch einen letzten Auftrag hatte er annehmen wollen.
Aber er war nie zurückgekommen.
Niemand hatte ihr erklären können, was geschehen war. Carlos Nayim war einfach verschwunden. Von einem Tag auf den anderen. Und Mira selbst hatte nur noch ihre Kinder, die ihm so ähnlich sahen mit ihren großen, blauen Augen. Sie zu verlieren hätte ihr das Herz gebrochen.
Vielleicht hätte Leyla es verstanden, wenn sie es nur versucht hätte.
Aber Leyla hatte ihren eigenen Kopf…
Doch war es kein Traum wie jeder andere.
Kein Traum, in dem sie willenlos durch leichten Nebel wanderte, ihr seltsame Dinge passierten, an die sie sich beim Aufwachen nicht mehr erinnern konnte.
Es war anders. Sie wusste, das alles war schon einmal geschehen. Auch wenn Jahre vergangen waren und Leyla sich nicht mehr genau an diesen Tag im Spätsommer erinnern konnte – Ihr Unterbewusstsein hatte jede Kleinigkeit akribisch abgespeichert.
Sie spürte die Wärme der Sonne auf ihrem hellen Kindergesicht. Wie sehr sie das vermisste… Die Wärme ihrer Sonne… Den Duft der Blumen, die ihre Mutter immer so sorgfältig gepflegt hatte. Das Geräusch, wenn der Wind sanft die Blätter der Bäume streichelte oder eine Mücke ganz nah an ihrem Ohr vorbeihuschte. Und das fröhliche, unbeschwerte Lachen ihrer Zwillingsschwester Laana.
Die Zwillinge tobten im Garten, und Leyla schlug übermütig ein Rad. Sie spürte das weiche Gras zwischen ihren Fingern und genoss das Gefühl, als das Blut in ihren Kopf sauste und ihre Backen zum Glühen brachte. Leylas Rock fiel über ihr Gesicht, und Laana musste erneut laut lachen. Mit viel Gekicher kugelten sich die beiden Mädchen auf dem Boden, bis ihre Mutter nach ihnen rief.
Langsam schlenderten Leyla und Laana über den Steinweg zurück ins Haus. Die ersten Wolken schoben sich vor die Sonne.
„Sicher wird es heute Nacht ein Gewitter geben…“, murmelte Laana leise.
„Du brauchst keine Angst davor zu haben! Ich bin doch da! Und wenn es blitzt und donnert, dann kriechst du einfach zu mir unter die Decke!“
Laana lächelte Leyla dankbar an. Sie waren sich so ähnlich, und doch völlig unterschiedlich.
„Da seid ihr ja!“, freute sich die Mutter der Zwillinge, als sie in die Küche kamen. Der süße Duft von frischem Kuchen kroch in Leylas Nase. Es war ein altes Rezept ihrer Großmutter und Leyla liebte diesen Kuchen. Doch dort, wo sich die schlafende, erwachsene Leyla befand, gab es keinen Kuchen. Es gab noch nicht einmal ein Wort dafür.
Sie aß langsam. Erst breitete sich die Sahne in ihrem Mund aus, die langsam immer flüssiger wurde, und dann verging der reine, süße Geschmack und die Frische der fruchtigen Himbeeren und den leicht säuerlichen Johannisbeeren breitete sich allmählich auf ihrer Zunge aus. Oh, wie sehr sie das alles vermisste…
Doch auch wenn die Gedanken der schlafenden Leyla sich voll und ganz auf den einzigartigen Geschmack dieses Kuchens konzentrierten, kamen dem Mädchen, vom dem sie träumte, andere.
Vielleicht hätte Leyla die Zeit zurückgedreht, wenn sie es gekonnt hätte.
Vielleicht hätte Leyla sich gewünscht, als Kind anders gewesen zu sein. Weniger wild, weniger rebellisch… Weniger naiv.
Doch sie konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Und das Kind in ihrem Traum handelte, wie sie selbst als Kind gehandelt hatte.
Es war kein unüblicher Wunsch eines Kindes auf Terra. Es lag noch nicht einmal der Hauch des Verbotenen darin. Viele Eltern waren stolz darauf, dass ihre Kinder den Traum hatten, in ihrem Leben etwas zu erreichen, etwas zu ändern, …
Und doch, als sich dieser Satz in Leylas Gedanken verfestigte, spürte sie, dass sie auf Widerstand treffen würde. Ihre Familie war anders.
„Wenn ich groooß bin, flieg ich auf einem Raumschiff davon, wie Papa!“, berichtete sie stolz.
Und damit hatte sie gleich zwei Tabubrüche begangen.
In dieser Familie wurde nicht über Raumschiffe diskutiert. Und schon gar nicht über ihren Vater.
Mira Nayim stockte der Atem.
„Ich dachte, wir hätten das geklärt?“, entfuhr es ihr. Es war keine Frage.
Das junge Mädchen wusste, dass es sich auf dünnem Eis befand, dass es besser war, zu nicken und nichts mehr zu sagen. Wenn Leyla nur nicht so unglaublich trotzig gewesen wäre und den gequälten Blick ihrer Mutter bemerkt hätte, hätte sie sich vielleicht auch so benommen.
„Aber…“, fing Leyla an.
„Kein aber!“, unterbrach ihre Mutter sie, und bevor Leyla auch nur noch ein Wort sagen konnte, wandte sich ihre Mutter schon an Laana und wechselte das Thema.
Mira Nayim hatte ihre Kinder alleine großgezogen. Ihr Mann hatte nur noch eine letzte Reise antreten wollen. Nur noch einen letzten Auftrag hatte er annehmen wollen.
Aber er war nie zurückgekommen.
Niemand hatte ihr erklären können, was geschehen war. Carlos Nayim war einfach verschwunden. Von einem Tag auf den anderen. Und Mira selbst hatte nur noch ihre Kinder, die ihm so ähnlich sahen mit ihren großen, blauen Augen. Sie zu verlieren hätte ihr das Herz gebrochen.
Vielleicht hätte Leyla es verstanden, wenn sie es nur versucht hätte.
Aber Leyla hatte ihren eigenen Kopf…
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