Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Naike

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Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life!

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Liebe Leser und Sims-Freunde!

Eigentlich sollte meine Geschichte eine reine Komödie über eine Sims-Frau werden, die als Einzige weiß, dass sie nur aus Pixeln besteht und in einer virtuellen Welt lebt - mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen. Aber ich spiele nun schon seit zwei Jahren und in dieser Zeit hat sich alles irgendwie verselbständigt und ist ziemlich dramatisch geworden, ein Liebesdrama besonderen Art.

Naike’s Virtual Life! entstand aus einem Aufgaben-Projekt heraus, dass ich mit anderen Simspielern spielte. Zuerst war Sim-Naike nur Nebenfigur in einer anderen Story, meinem ersten Versuch, aber dann fand ich Gefallen daran, mich selbst zu spielen, und begann noch einmal ganz von vorn.

Wie ihr vielleicht schon an ein paar Bildern auf meiner Titel-Collage erkennen könnt, bastele ich gerne Kulissen, habe eine Vorliebe für das Posen und reize die grafischen Möglichkeiten des Spiels soweit wie möglich aus, um das auf den Bildschirm zu bringen, was ich mir inhaltlich vorstelle. Ihr werdet neben meinen eigenen Figuren auch einigen Bekannten aus der Maxis-Welt begegnen, z. B. der Familie Kappe, Armin Sims, Melissa Fuller oder Jessica Jung, die teilweise tragende Rollen spielen.
Da ich mit der Geschichte, wie erwähnt, bereits relativ weit fortgeschritten bin, sind regelmäßige Updates garantiert. Kommentare sind natürlich jederzeit herzlich willkommen!

Und bevor es jetzt losgeht noch eine Anmerkung in eigener Sache:
Mein Sim und ich sind uns sehr ähnlich, aber nicht alles, was sie sagt oder tut, ist grundsätzlich auf mich übertragbar. Also, bitte nicht alles allzu bierernst nehmen, die Geschichte ist keine Realität, sondern Fiktion, auch wenn hin und wieder biografische Elemente verarbeitet wurden und werden.


Selbstverständlich enthält die Erzählung folgende Elemente, also Hunde, Katzen und Kleintiere bitte fernhalten:


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:D =) :D

Viel Freude beim Lesen!

Naike
:hallo:




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Kapitelübersicht




 
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Kapitel 1 - Der Schlag

Kapitel 1 - Der Schlag

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Nicht schon wieder, dachte Naike und duckte sich schnell beseite. "Jessica?", rief sie dann. „Adam kommt! Sag ihm bitte, dass ich nicht da bin, okay!?" Ohne auf die Antwort ihrer Freundin und Mitbewohnerin des Hauses Simlane 10 zu warten, schlüpfte sie schnell ins Bad.
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Plötzlich hörte sie seine Stimme direkt hinter ihrer Zimmertür, war die Haustür wieder nur angelehnt gewesen? "Naike-Babe, ich weiß, dass du da bist. Dein Duft liegt in der Luft!" Naike seufzte. "Adam, ich bin hier im Bad. Aber mir geht's nicht so dolle. Ich bin unpässlich, also geht es heute eh nicht. Ich ruf dich an, okay?!" Er lächelte amüsiert und schwieg. "Komm ... verzieh dich, ich will jetzt wirklich nicht", rief Naike in die entstandene Stille.

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Wieder keine Antwort. War er gegangen? Sie öffnete vorsichtig die Tür und hatte keine Sekunde später einen schwarzen Herrenschuh, Größe 43, im Spalt. "Los, geh in dein Zimmer, wir müssen reden", brummte Adam verstimmt und griff nach ihr. "Aua, lass' meinen Arm los!"
"Was ist los, hm? Hast du einen anderen?" Naike verneinte entrüstet. "Gut. Ich liebe dich nämlich. Du gehörst zu mir und zu niemand anderem – hast du gehört?"
"Natürlich, ich hab gesunde Ohren", bestätigte sie ihn nun ihrerseits verstimmt. "Sollte dich je einer anpacken …"

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"Adam, jetzt hör aber auf. Du weißt ja nicht, was du da redest. Es gibt keinen Grund, so etwas zu sagen, alles ist in Ordnung. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich Besuch empfange und wann nicht. Du platzt hier einfach rein und willst von mir wer weiß was. Mensch, ich hab heute voll den Stress mit Jessica gehabt, mir ist nicht nach Schäferstündchen. Ich bin traurig und wütend, ich will einfach nur mal meine Ruhe haben!!"
"Weißt du, dass du noch anziehender aussiehst, wenn du wütend bist", sagte Adam zärtlich.

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"Nein, das weiß ich nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen!", schimpfte Naike. "Ich will, dass du meine Bedürfnisse ernst nimmst, ich bin doch kein Roboter!"
"Stimmt, blechern fühlst du dich wirklich nicht an!", witzelte Adam und griff ihr an den Po. "Komm, hab dich nicht so, nur einmal ganz kurz, ja?"
"ADAM!!! Du bist ein gefühlloses Testosteron-Monster! Von wegen Liebe - nimm deine Pfoten weg ...

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... wenn man liebt, respektiert man auch die Bedürfnisse des Partners, das kannst du offenbar nicht mal im Ansatz."
"Jetzt mach aber mal halblang, man wird doch wohl noch einen harmlosen Wunsch haben dürfen, oder?!"
"Harmloser Wunsch? Und gleich zig davon tagtäglich? Du bist doch nicht mehr normal, Adam. Lass' dich mal untersuchen, da kann doch was nicht stimmen!"

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"Jetzt reicht's aber langsam. Ich muss überhaupt nichts untersuchen lassen, ich bin kerngesund und in den besten Jahren!", beteuerte er mit bedrohlichem Blick, und sein Atem ging plötzlich sehr schnell, was ihr Angst machte.
"Du, wir telefonieren morgen, ja? Heute ist der Wurm drin, es wird so eh nichts mehr mit uns", versuchte sie ihn zu beschwichtigen.

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Aber er griff erneut nach ihrem Arm. "Nichts werde ich tun, KOMM ... JETZT ... ENDLICH ... HER!!!"

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"Adam, laß mich los!", schrie sie ihn an, spürte dann aber nur noch den dumpfen Aufschlag seiner Hand auf ihrem Gesicht. Sie schnappte nach Luft, und unzählige Sternchen tanzten ihr vor den Augen.

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Adam machte kehrt und lief wütend aus dem Haus. Naike wankte zu ihrem Bett, ließ sich darauf nieder und betastete vorsichtig ihr schmerzendes Gesicht.

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Eine halbe Stunde später saß sie in der Simlane 4, der Praxis von Dr. Gilbert Blythe.

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"So, Fräulein Le Normand, ihre die Nase hätten wir fixiert. Sie ist leicht angebrochen, aber mit dem Gipspflaster müsste es relativ schnell folgenlos abheilen, ich hoffe es zumindest. Bitte auf jeden Fall in der nächsten Zeit beim Duschen aufpassen, es sollte keine Feuchtigkeit darunter gelangen! Aber jetzt nehmen Sie doch bitte endlich mal die Brille ab, damit ich auch einen Blick auf das Auge werfen kann."
"Danke Doc, aber das ist nicht notwendig, es ist schwillt schon langsam wieder ab."

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Dr. Blythe runzelte ungläubig die Stirn. "Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber wie genau ist das überhaupt passiert? Wie um alles in der Welt haut man sich selbst eine Tür gegen die Nase?"
"Ach, das ist einfach blöd gelaufen. Ich bin gestolpert, hab mich an der Türklinke aufgefangen und dabei ist die Tür halt aufgegangen", erzählte Naike in so überzeugendem Ton wie möglich, aber der Doktor sah eher nachdenklich drein. "Ok, gute Besserung! Und wenn Sie sonst irgendwelche Probleme haben – kann ja immer mal sein – rufen Sie mich ruhig jederzeit an. Ich habe bisher noch für alles eine Lösung gefunden!" Naike lächelte und hoffte, dass sie niemandem auf dem Heimweg begegnen würde.

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Zuhause machte sie sich einen starken Cappuccino und erntete einen kurzen, argwöhnischen Seitenblick ihrer Mitbewohnerin Jessica. "Na, hat dich der feine Herr "Ich-hol-mir-was-ich-will"-Tallis an der falschen Stelle erwischt oder bist du vor lauter Lust und Liebe vor eine Litfasssäule gelaufen?" Naike seufzte, denn sie hatte geahnt, dass ihr verpflastertes Äußeres ihre Mitbewohnerin zu unangenehmen Sprüchen hinreißen würde. Jessica schüttelte den Kopf und seufzte ebenfalls: "Ja ja, ist schon gut, ich sag nix mehr dazu. Du musst selbst wissen, was du tust."

Naike wusste aber keineswegs so genau, was sie tun sollte. Alles hatte so viel versprechend begonnen. Sie hatte ihm eine Chance gegeben und er schien sich gewandelt zu haben. Sie erinnerte sich, wie alles begann …
 
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Naike

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Kapitel 2 - Wie alles begann

Kapitel 2 - Wie alles begann

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Die Sim-Frau Jeanne war einst die Verlobte von Jonas, dem ersten Sim, den Real-Naike erstellt hatte, nachdem sie das Spiel erworben hatte. Sie hatte mit ihm eine Familie gegründet, trennte sich dann aber von ihm, weil sie sich auseinander gelebt hatten. Sie zog zu Adam Tallis, einem charismatischen Frauenheld mit einer nicht ganz unproblematischen Charakterschwäche und unschöner Vergangenheit, aber gutem Herzen, kam aber auch mit ihm im Alltag auf Dauer nicht so recht klar. Eines Tages, nach einem dicken Streit mit ihm, geschah plötzlich etwas sehr Seltsames: Jeanne wurde während ihrer Arbeit als Online-Kartenlegerin plötzlich in den PC gesaugt!

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Und zeitgleich geschah dies auch dem Menschen Naike, die das Spiel gerade spielte, und die daraufhin in genau dem Sims-Haus hart auf ihrem Hintern landete, das vorher noch Jeanne beherbergt hatte.

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Erst kapierte sie gar nicht, was geschehen war, aber nach einer Weile realisierte sie, dass sich ein Teil ihrer Seele als Alter Ego in der virtuellen Sim-Welt materialisiert hatte.

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Sie hatte kaum eine halbe Stunde Zeit gehabt, sich in ihre neue Rolle als "Jeanne-Ersatz" einzufinden, da begegnete sie auch bereits deren Freund Adam, der den Tausch zum Glück nicht bemerkte. In den darauf folgenden Tagen suchte sie zuerst noch verzweifelt nach einem Weg, das Geschehene rückgängig zu machen, aber dann übernahmen Neugier und Abenteuerlust die Oberhand und Naike beschloss, vorerst zu bleiben.

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Zuerst versuchte sie in der Sim-Welt einiges in Ordnung zu bringen, was sie in jüngster Zeit mit ihren Spielentscheidungen verkorkst hatte, denn vor dem PC zu sitzen war doch völlig anderes gewesen, als unter den Sims zu sein. Es überfiel sie ein gewisses Gefühl von Mitleid. Ihr erster Weg führte sie daher zu einer Sim-Frau namens Desdemona Kappe, und sie versuchte diese zu motivieren, Adam anzuzeigen, denn die junge Frau war einige Sim-Jahre zuvor Opfer eines sexuellen Übergriffs seinerseits geworden und hatte kurz danach ein Kind von ihm bekommen, was weder er noch sonst jemand wusste. Naike jedoch schon, denn sie hatte ja am Bildschirm das ganze Drama live miterlebt.

Als sie dann bei Desdemona und ihrer kleinen Tochter Julia am Tisch saß, wusste sie, dass es ein doppeltes Spiel war, was sie da trieb, aber sie war hin und her gerissen zwischen ihrem Sinn für Gerechtigkeit und der plötzlich unaufhaltsam aufkeimenden Liebe zu Adam. Außerdem wirkte Desdemona überraschenderweise gar nicht unglücklich und Julia hatte sich prächtig entwickelt.

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Zuerst siegte die unverhoffte Zuneigung zu dem schwarzhaarigen, attraktiven Mann, und Naike konnte sich doch nicht, wie zunächst geplant, dazu durchringen, Desdemona zu einer Anzeige zu motivieren. Aber dann kam es eines Abends zu einem Streit mit Adam, in dessen Verlauf sie ihn mit ihrem Wissen über seine uneheliche Tochter konfrontierte und ihm androhte, ihn zu verraten, sollte er die Sache nicht von selbst ins Reine bringen. Da er den Vorwurf abstritt und für absurd erklärte, und auch in den darauf folgenden Tagen nichts unternahm, ging Naike schweren Herzens doch zur Polizei.

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Die darauf folgenden Tage fühlte sie sich so einsam wie nie und war sich nicht mehr sicher, ob ihre Entscheidung richtig war. Adam hatte inzwischen gestanden, auch wenn er sich an den betreffenden Tag und die Tat nur noch nebulös erinnern konnte, und musste nun sowohl verarbeiten, dass er Vater einer sechsjährigen Tochter war, als auch sich mit der Tatsache abfinden, nun eine lange Zeit im Gefängnis verbringen zu müssen.

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Blass und übernächtigt sah er aus, als Naike ihm ein paar Sachen aus seinem Haus brachte. Adam betrachtete die Frau, die ihn hinter Gitter gebracht hatte, mit traurigen Augen. "Ist schon Recht so", sagte er betrübt und bat sie unmißverständlich, zu gehen.

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Nach einer durchweinten Nacht in einem kleinen Motel wachte Naike am nächsten Morgen mit der Idee auf, über einen öffentlichen PC auf einem Gemeinschaftsgrundstück Kontakt mit der echten Naike, also ihrem Alter Ego, aufzunehmen. Und das funktionierte tatsächlich! Nachdem die beiden sich einige Zeit über Skype beschimpft hatten, weil eine der anderen die Schuld an dem, was passiert war, in die Schuhe schob, heckten sie zusammen einen Plan aus, wie Naikes Sim-Leben denn nun weitergehen sollte. Man handelte eine wunderschöne Insel-Nachbarschaft aus, bleibendes Bewusstsein über ihre Herkunft, und Sim-Naike bestand außerdem darauf, Adam in nicht allzu langer Zeit wiedersehen zu dürfen.

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Dann bekam sie von Real-Naike eine unbekannte Adresse und musste mit dem Bus dorthin fahren, der ewig nicht kam. Aber dann zockelte er nach langer Warterei doch noch heran und fuhr sie zu einem fast leeren Grundstück, auf dem sich nichts als eine Art riesiger Autoreifen befand. Zuerst stand sie nur unschlüssig herum, doch dann wusste sie plötzlich, was sie zu tun hatte, denn natürlich hatte sie einst Stargate im TV gesehen!

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Es war also sonnenklar: Sie musste hindurch, um zu ihrem zukünftigen Wohnort zu gelangen. Zuerst traute sie sich nicht so recht, aber im Film hatte auch immer alles gut geklappt, warum sollte also hier irgendwas daneben gehen? Und schließlich wusste sie ja auch, dass sie dabei von ihrer "Spielerin" beobachtet wurde.

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Und so nahm sie einen tiefen Atemzug, ging in winzigen Schritten immer näher auf das Dimensionstor zu ...

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... und konnte bald vor Helligkeit, außer blitzendem Gewimmel, nichts mehr sehen.

So glitt sie sanft hindurch und das Spiel konnte beginnen!
 
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Zomby

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ich mag deinen schreibstil und die geschichte ist auch toll =)
nur ich seh keine bilder.

Zomby
 

Naike

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Hallo, ihr beiden! :hallo:

Ja, ich war mal im Single-Projekt. Das ist ja seltsam mit den Bildern, ich kann sie alle sehen und habe sie ganz normal über "Bild einfügen" reingesetzt, verlinkt mit meinem Picasa-Album. Werde mich darum kümmern, danke für den Hinweis!

LG, Naike

Edit: Hier mal ein anders verlinktes Testfoto, ist es zu sehen?
(Testfoto wieder gelöscht.)
 
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Zomby

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das bild seh ich jetzt
 

nebelfee

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:hallo:
Erstmal würd' ich gern sagen, dass ich das Cover sehr gerne mag. Vorallem gefallen mir die Bilder ganz unten rechts, das Eine von der Frau (wahrsch. Naike?) mit den beiden Kindern und das dritte von links oben. Wirklich super!
Die Story und die Grundidee ist auch klasse - sie erinnert mich an ein Video, das ich mal gesehen habe... aber frag' mich nicht, welches, kann mich nämlich nicht mehr erinnern!
Aufjedenfall fällt mir gerade nicht mehr ein; hab nämlich überhaupt nichts an der Story auszusetzen... oder doch, wäre schön, wenn du ein bisschen mehr Text schreiben könntest. Vielleicht ergeht das nur mir so, aber ich steh auf längere Texte :lol:

Ich bleib' aufjedenfall dran :)

lg
 

voguish

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hmm...gute frage
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hey,
also ich muss schon sagen schöne Fotostory auch wenn es denke ich deine erste ist finde ich alles sehr professionell,
die Bilder wirken sehr gewollt und sind passend zu den Text Abschnitten gewählt,
Rechtschreibfehler sind keine zu entdecken, allerdings finde ich es teilweise sehr unverständlich, was es mit dem SIm-Ego auf sich hat also ob Naikes Sims Frau jetzt in der Realität ist und wie Naike durch Skype Kontakt aufnehmen konnte!
Naja gefällt mir bisher ganz gut, also Bitte Benachrichtigen!

LG
 

Naike

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Hallo ihr! Freue mich sehr über euer Feedback, vielen Dank!

Benachrichtigung: Mach ich gerne, ich müsst mir nur verraten, wie das hier gehandhabt wird. Bei manchen Stories stehen Benachrichtigungslisten, schreibt der Autor jeden dann per PN an?

@nebelfee:
Ja, das bin ich (also Sim-Naike) auf dem Bild mit den beiden Kindern. Es war unglaublich knifflig, beide Kids auf einmal in die Badewanne zu kriegen, aber gerade so eine Posing-Feinarbeit macht mir immer Riesenspaß, da kann schonmal für eine komplette Szene ein Stündchen draufgehen. Aber das ist eben das Schöne am Sims-Spiel, daß es so flexibel ist und nie langweilig wird.
Das ist ja ungewöhnlich, daß mal jemand lieber lange Texte mag. Die meisten sind schon fertig, vielleicht ergänze ich dann noch das eine oder andere und ändere die Gewichtung.

@voguish:
Ja, das ist meine erste Fotostory, die ich hier reinstelle, aber ansonsten spiele und fotografiere ich schon seit 2005.
Echt, ist nicht klar geworden, worum es geht? Die virtuelle Sim-Welt ist quasi eine Parallelwelt und Naike ist zufällig dort hineingeraten. Allerdings nicht mit Haut und Haaren, denn ich sitze ja noch immer hier vorm Rechner *g*, aber ein Teil der Seele, und die hat jetzt einen Pixel-Körper. ;) Insofern gibt es uns beide und ich habe beschlossen, daß wir auch kommunizieren können, was im Laufe der Geschichte noch öfter passieren wird.

Ja, sagt mir doch bitte mal Bescheid, wie ich das mit den Benachrichtigungen machen muß, mit der Geschichte geht es morgen weiter, evtl. auch schon heute, mal gucken was so sonst anliegt.

LG, Naike :hallo:
 

Snagge

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Also ich kenns so, dass der Autor sich ne Benachrichtigungsliste macht und wenns weitergeht, schreibt er allen, die benachrichtigt werden wollen ne PN und evtl den Link zum Thread oder zur Seite oder so. Man kann ja (glaub ich) auch mehreren Leuten auf einmal ne PN schreiben, dann isses nicht so viel Arbeit :)

Edit: Also mir ist durch und durch klar, was da passiert, also dass sie jetzt im Spiel ist usw. Was mich aber verwirrt..wo ist denn dann das Sim-Mädchen, dessen Platz Naike eingenommen hat? Sitzt die jetzt in der Realität vorm PC? Weil du meintest ja, ein Teil der Seele von Naike hat jetzt nen Pixel-Körper. Also ist Naike jetzt zwei Personen. Und das Sim-Mädchen, das vorher da war? Was ist mit der? Ich dachte am Anfang, dass Naike und das Sim-Mädchen getauscht haben, also dass das Sim-Mädchen jetzt vorm PC sitzt und eine andere Person (Naike) steuern kann, die ihren Platz eingenommen hat. Aber so ist es ja scheinbar nicht ;)
 
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Naike

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@all:
Benachrichtigungen gehen ab jetzt regelmäßig raus! :hallo:

@snagge:
Danke, daß du den Verbleib der Simin Jeanne ansprichst, deren Platz Naike eingenommen hat, die hätte ich beinahe vergessen, da sie in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird.
Nachdem Naike ins Tor hineingeglitten war, trat Jeanne an der anderen Seite wieder heraus. Kurz darauf hörte das Flimmern auf und Jeanne stand völlig geschockt und mit einem furchtbar flauen Gefühl im Magen auf einer ihr völlig unbekannten Wiese. Danach löschte ich ihr Gedächtnis und ließ sie zurück in ihr Haus fahren, wo sie noch heute lebt, während Naike sich nun in einer neuen "Nachbarschaft" befindet (siehe heutige Fortsetzung, Kapitel 3).

Also ist Naike jetzt zwei Personen.
Ja. Jeanne wurde nur zu dem Zweck in den PC gesaugt, um Naike in die virtuelle Welt bringen zu können. Wer das ausgeheckt hat, ist auch mir ein Geheimnis, wahrscheinlich eine höhere Macht. ;)

Fortsetzung in wenigen Minuten ...
 
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Naike

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Kapitel 3 - Möbliert und ziemlich billig

Kapitel 3 - Möbliert und ziemlich billig

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Den Gang durch das Dimensionstor hatte Naike sich aufregender vorgestellt. Sie glitt einfach nur hindurch und befand sich plötzlich auf einem kleinen Schiff, das kurz darauf an einem Hafen anlegte. Real-Naike hatte also Wort gehalten und ihr gepixeltes Alter Ego wunschgemäß auf einer Insel abgesetzt.

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Zuerst sah sie sich ein wenig um und entdeckte an einem der Holzhäuser eine Pinnwand mit einigen Anschlägen.

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Neben ein paar Werbezettel für diverse Veranstaltungen auf dem nahe liegenden Festland, fanden sich auch einige viel versprechende Immobilienanzeigen angepinnt. Ein hübsches Strandhaus, ein großzügiges Grundstück mit Wohnhaus und See und ein möbliertes, grünes Holzhaus.

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Die Insel an sich war offenbar bisher eher gering bevölkert, wie ein kleines Foto zeigte, das die Sonne bereits verblichen hatte. Aber Naike erkannte sofort im Osten den Hafen und konnte sich so schon einmal ein wenig orientieren.

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Sie notierte sich die Telefonnummer des Maklerbüros und stellte sich anschließend kurz noch für einen Kaffee an, denn vielleicht ließen sich so erste Kontakte mit den Inselbewohnern knüpfen.

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Doch keiner beachtete sie, und sie fühlte sich äußerst unwohl unter diesen Wesen mit den seltsam comic-haften Maxis-Gesichtern. In diesem Moment hätte sie ihr Abenteuer am liebsten gleich wieder zu einem schnellen Ende gebracht und einem Jungen mit unschönem Flachschädel am liebsten einen Tritt versetzt, als er sie anrempelte, aber so tat, als hätte er es nicht bemerkt.

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Zum Glück war der Baristo schon freundlicher. "Kann ich Ihnen helfen, junge Dame?"
Naike fand, dass der Mann Albert Kappe ähnlich sah, einer Figur, mit der sie schon oft gespielt hatte. Aber auf seinem Namensschild war Alfons Gast zu lesen, sie schien also falsch zu liegen. Als sie einen Coffee to go bestellt hatte, bekam sie einen dicken Schrecken – hatte sie überhaupt Geld dafür? Diese Frage erledigte sich glücklicherweise schnell nach einem hastigen Griff in die Hosentasche, Real-Naike hatte zum Glück an alles gedacht.

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Sie bedankte sich, trank den zum Glück nicht allzu heißen Kaffee trotz fehlender Milch und ohne Zucker in zwei Zügen aus, was grausig schmeckte, und durchquerte anschließend das Hafengelände auf der Suche nach dem Telefon, auf das sie der Baristo hingewiesen hatte, um den Makler anzurufen.

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Dieser meldete sich zwar sofort, hatte aber keine guten Nachrichten. Das Grundstück mit dem kleinen See war bereits vermietet, das Strandhaus unerschwinglich – Naike wusste, dass sie als Sim frisch aus der "Tonne" nur 20.000 Simoleons zur Verfügung hatte – und von dem kleinen grünen Holzhaus riet er ihr ab. Da ihr aber nichts anderes übrig blieb, musste sie zugreifen. Mit dem Gedanken, es demnächst zu verschönern, falls es sich wirklich als sehr scheußlich entpuppte, sagte sie also zu und verabredete sich mit dem ein wenig windig klingenden Makler zum Abschluss der Formalitäten für den Nachmittag.

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Obwohl sie jetzt ein Bleibe hatte, war Naike verärgert, denn ein bisschen attraktiver hatte sie sich ihre Insel schon vorgestellt. Am Hafen stank der Müll, was ihre empfindliche Nase kaum ertragen konnte, und auf ihre grasgrüne Bretterbude war sie alles andere als gespannt. Warum hatte es nicht das hübsche Strandhaus sein können?

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Aber dann kam auch schon das bestellte Taxi und brachte sie wenigstens schnell weg von dem miefenden Abfall, der ihren Geruchssinn inzwischen fast gelähmt hatte.

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Die Fahrt dauerte keine zwei Minuten und führte lediglich um ein paar Ecken, dennoch verlangte der Taxifahrer die horrende Summe von 100 Simoleons, die Naike zähneknirschend und leise vor sich hin fluchend zahlte. Da war es also, das grüne Etwas! Umgeben von einem sandigen Nichts.

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Im Inneren war das Haus, wie zu erwarten gewesen war, nicht schöner als von außen. Ein Raum mit Kochnische, dazu wenigstens ein Bad mit Dusche. Die Möbel schienen allesamt vom Trödel zu stammen. Naike ließ sich erschöpft und frustriert auf die Couch im "Spinatstyle" fallen, die trotz ihres Leichtgewichts empört quietschte und kleine Staubwölkchen absonderte. Für einen Moment dachte sie an Adam und seufzte.

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Wenigstens fanden sich im Kühlschrank Milch und Cerealien, denn langsam hatte Naikes Magen zu knurren begonnen. Aufgrund der Tatsache, dass Sims sogar Cornflakes in Kühlschränken aufbewahrten, musste sie schmunzeln, schon oft hatte sie sich beim Spielen darüber amüsiert.

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Nachdem sie das wenig nahrhafte, pappige Zeug aufgegessen hatte, sah sie den ersten Sim draußen auf der Strasse. War das nicht dieser Benjamin Lang mit seiner albernen karierten Knickerbocker-Hose? Naike hatte wenig Lust, ihm zu begegnen, und schloss deshalb schnell ihre Haustür. Aber im Haus war es noch sehr warm und stickig, da es wohl längere Zeit unbenutzt gewesen war, deshalb schnappte sie sich die aktuelle Tageszeitung und einen Küchenstuhl und setze sich so weit wie möglich von der Strasse entfernt nach draußen, mit Blick auf das Meer, das erhaben vor ihr lag.

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Doch hier blieb sie nicht lange wie erhofft unentdeckt, denn kurze Zeit später tummelten sich bereits weitere Sims auf ihrem Grundstück und schienen Interesse an der neuen Bewohnerin des grünen Häuschens zu haben. Naike linste vorsichtig rechts an der Zeitung vorbei, erkannte aus dem Augenwinkel Gerda Kappe und Manuela Bretz, doch wer war noch der Typ? Plötzlich fiel ihr ein, dass sie im Rahmen ihrer Ausbildung gelernt hatte, einen Unsichtbarkeitszauber anzuwenden. Doch für die erfolgreiche Durchführung war mentale Stille vonnöten. Würde ihr das hier und jetzt gelingen? Die Zeitung raschelte, weil Naikes Hände zitterten. Wie würde es sein, leibhaftig Figuren gegenüber zu stehen, deren Wohl und Wehe sie vor kurzem noch selbst gesteuert hatte?
 
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Ricki

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Ah das fängt gut an. Mir kommt der Anfang auch bekannt vor, stellenweise, aber ich glaub, dass ich mir größtenteils damals bei deinem Singleprojekt nur die Bilder angeschaut habe. Aber es ist wirklich gut und der Arzt erinnerte mich irgendwie an Orlando Bloom (schreibt man den Kerl überhaupt so?).
Jedenfalls will ich schnell weiter lesen und wissen ob die Geschichte jetzt mit den Singleaufgaben eben durchgespielt wird. Hach ja ich finds spannend und so.

Genug rumgeschleimt :D

Leila
 

Naike

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Hi Leila! :hallo: Hihi, der Doc ist in der Tat Orlando Bloom bzw. soll es sein, ich habe viele Promis im Spiel, die ich mit der Zeit irgendwo mal zusammengesammelt habe. Mal schauen, ob zukünftig noch mehr erkannt werden.
Ja, die Singleaufgaben sind integriert, aber die Geschichte war ja schon immer mehr Fotostory und hat einige Nebenstränge bekommen. Im Moment bin ich bei Aufgabe 9, nehme die Aufgaben aber nur als "Gerüst" und baue dann wie immer kräftig aus.
Liebe Grüßkes, Nai
 

Snagge

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@snagge:
Danke, daß du den Verbleib der Simin Jeanne ansprichst, deren Platz Naike eingenommen hat, die hätte ich beinahe vergessen, da sie in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird.

*lach* Kein Problem :)

Find die Geschichte immer noch super und bin gespannt, wies mit Sim-Naike weitergeht. :)
 

Banane

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Hallo, Nai :)

Hatte deine ersten Aufgaben schon fast wieder vergessen... sehr schöne Idee! :) Wenn ich das mit Mary auch versuchen würde, würde ich aber, glaube ich, nicht mehr fertig werden *g*
 

Naike

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Hi Banane! :hallo: Ja, das ist schon zusätzliche Arbeit, aber macht mir viel Spaß, selbst ich also Autorin kann mich an die Anfänge kaum noch erinnern und Adam sah damals noch ein bißchen unfertig aus. *g* Werde mich mal auf den Hosenboden setzen, damit ich heute weiterkomme.
Grüßkes, Naike
 

Naike

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Kapitel 4 - Störenfriede und gähnende Langeweile

Kapitel 4 - Störenfriede und gähnende Langweile

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Von mentaler Ruhe konnte nicht die Rede sein. Auch inständiges Beten und sich mit Zeitung zu umhüllen, nützten Naike nichts. Im Nu war sie von ihren zukünftigen Nachbarn umstellt und vernahm auch prompt die schneidende Stimme von Gerda Kappe: "Guten Tag, ein feines Plätzchen haben Sie hier!"

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"Darf ich mich vorstellen, ich bin Ihre neue Nachbarin. Mein Name ist Gerda Kappe, und ich wohne mit meiner Familie ganz in Ihrer Nähe."
Naike hätte beinahe "ich weiß" gesagt, konnte es sich aber gerade noch verkneifen. Sie schüttelte gezwungen lächelnd die Hand der ziemlich kurios, im Stil der 60er Jahre gestylten, Frau. "Ich bin Naike Le Normand, ich …"
Aber Frau Kappe ließ sie gar nicht aussprechen, sondern startete umgehend mit der offensichtlich etwas längeren Geschichte der Insel und erzählte, seit wie vielen Generationen ihre Familie bereits hier lebte und welch wichtigen Status sie dadurch angeblich inne hätte. Als Naike ein Gähnen nicht unterdrücken konnte, hielt Gerda konsterniert inne und stoppte ihren Redefluss, wobei sie ein bisschen beleidigt aus der Wäsche guckte. Dann lief sie ohne ein weiteres Wort Richtung Haus, welches zuvor bereits Manuela Bretz ohne Einladung betreten hatte, wie Naike aus den Augenwinkel bemerkt hatte.

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"Fräulein Le Normand, ich möchte Sie gleich warnen: Spiegeleier enthalten viel zu viel Cholesterin! Sie sollten sich auf keinen Fall welche braten, ich habe vor kurzem eine Vollwertkochkurs gemacht, da meine Blutwerte ... bla bla bla ..."
Naike starrte den männlichen Sim, der sich ihr nicht einmal vorgestellt hatte, überrascht an. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein?! Warum belaberte er sie mit seinen Weisheiten, obwohl er nicht einmal ihre Essgewohnheiten kannte? Vielleicht mochte sie gar keine Eier? Inzwischen hatte er seinen Vortrag zum Glück abrupt beendet und lief, wie die beiden Frauen zuvor, ohne jegliche Aufforderung in Naikes kleines grünes Häuschen. "Sims", seufzte sie leise vor sich hin und lief dann schnell hinterher, weil sie sich um den Inhalt ihres Kühlschranks sorgte. Vielleicht würden sie auch noch das Klo verdrecken?

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Aber nein, sie fande ihre Nachbarn artig Dart spielend vor. Naike entschied, diesen Antrittsbesuch über sich ergehen zu lassen – schließlich hatte sie eine gute Kinderstube gehabt – und begrüßte höflich die blonde Sim-Frau im rosa Blümchenkleid. "Hallo, ich bin Naike und du?"
"Manuela Bretz ist mein Name, grüß dich!" Dies hatte das Mädel sehr warmherzig gesagt, also sollte sie eine Chance bekommen. "Wollen wir uns setzen?"

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Das war ein Fehler, denn nun legte Manuela, wie auch eben Gerda Kappe, los und erzählte geschlagene fünfzehn Minuten nur über sich selbst. Mit keinem Wort fragte sie, woher Naike gekommen war oder für was sie sich interessierte.

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Plötzlich schreckte Naike hoch, war sie kurz eingenickt? Manuela zeigte jedenfalls eine entrüstete Miene. "Äh … warte, Manu! Soll ich dir vielleicht ein Spiegelei braten?" Aber die junge Nachbarin stand ruckartig auf und verließ ohne sich zu verabschieden das Haus. Gerda und der braungebrannte Mann mit dem Cholesterin-Problem waren längst nicht mehr da. Naike runzelte die Stirn, eigentlich konnte es ihr nur recht sein. Was sollte sie mit solch egozentrischen Langeweilern?

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Dann wurde es draußen wie üblich von eine auf die andere Sekunde dunkel, und Naike beschloss schlafen zu gehen, das hiesige Fernseh-Programm wollte sie sich an diesem Tage nicht auch noch antun. Das Bett quietschte und knarzte und sonderte noch mehr muffigen Staub ab als das Sofa, was sie tierisch in der Nase kitzelte. Außerdem war es viel zu warm unter der schweren Decke, die Luft stand regelrecht in dem kleinen Häuschen. Aber dann schlief die neue Bewohnerin der Simlane 10 doch schnell ein und träumte von Gerda Kappe, die sie in eine mysteriöse Organisation namens Moderne Jesus Nachfolger aufnehmen wollte und ihr eine Steintafel mit zehn Geboten überreichte, die ihr dabei schmerzhaft auf die Füße fiel. Gerda lachte hämisch und erklärte, dass dies die Rache dafür sei, dass Naike sie einst in einer anderen Nachbarschaft einem Brand zum Opfer fallen gelassen hatte. Was stimmte!

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Am nächsten Morgen lungerte eine ältere Frau in einem grotesken Outfit vor dem kleinen grünen Holzhaus herum. Nachdem Naike ihre Kontaktlinsen eingesetzt hatte, erkannte sie, dass es eine der Wahrsagerinnen war, bei denen man seltsame Tränke kaufen und sich sogar einen Partner für einsame Stunden bestellen konnte. Sie freute sich, eine Kollegin zu treffen, und hoffte, dass sie nett und gut ausgebildet sei, damit sie sich vielleicht austauschen könnten.
"Hallo, ich bin die Nai ..."
"Halt … Stopp! Sagen Sie nichts, meine Liebe, ich schaue kurz in meine Kugel, dann weiß ich ALLES! Moment nur, sie ist ein bisschen belegt, heute ist es wieder so warm", stellte die aus der Nähe sehr sympathisch erscheinende Dame mit dem albernen Kopftuch wenig begeistert fest. "Aha, Sie heißen Gabriele, sind 25 Jahre alt und von Beruf Damenschneiderin. Und … oh je, das tut mir aber jetzt sehr leid, Sie sind schrecklich unglücklich verliebt." Sie ließ Naike nicht zu Wort kommen, obwohl diese es immer wieder versuchte. "Ihr Freund – ein anerkannter Wissenschaftler mit Brille – ist bereits verheiratet und will nicht mit ihnen hier leben, das ist aber auch wirklich ein trauriges Schicksal, meine Kleine. Na, was sagen Sie – hab ich Recht, oder hab ich Recht?", flötete die Wahrsagerin fröhlich und sehr von sich überzeugt. "Ach übrigens, ich heiße Jessica Jung."

Naike runzelte die Stirn, von guter Ausbildung konnte wohl leider nicht die Rede sein, eher von Tuten und Blasen keine Ahnung. "Äh ... nunja, ich bin unglücklich verliebt, ja, aber das ist, ehrlich gesagt, das Einzige, was stimmt." Jessica schüttelte ungläubig den Kopf. "Es muß an diesem ewigen feuchten Beschlag liegen, furchtbares Klima hier auf der Insel", murmelte sie frustriert und bearbeitete angestrengt ihre Glaskugel mit einem Schwamm.

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"Kommen Sie, Jessica, jetzt schauen sie doch nicht so trübselig, Übung macht den Meister! Ich heiße Naike, habe die Dreißig bereits überschritten - vielen Dank übrigens für das Kompliment mit dem Alter – und bin von Beruf ebenfalls Wahrsagerin, verwende aber Karten als Medium und keine Kugel. Vielleicht sollte sie darauf umsteigen, denen macht feuchte Luft nichts aus!"
Jessica sah sie mit erstaunten großen Augen an. "Ehrlich? Wir sind Kollegen? Das ist aber toll! Vielleicht können wir ja gegenseitig voneinander lernen … äh … oder ich zumindest etwas von Ihnen?"

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"Na, jetzt stapeln Sie aber mal nicht gleich so tief, jede von uns liegt auch mal daneben. Und unglücklich verliebt bin ich ja tatsächlich, nur Ihre Beschreibung trifft nicht so ganz zu, er ist kein Wissenschaftler mit Brille, mein Adam sitzt gerade im Gefängnis und wir haben seit längerer Zeit schon keinen Kontakt mehr", erzählte Naike traurig.
"Oh, das tut mir sehr leid, Fräulein. Aber ich hätte da eine Idee, ich kann nämlich tolle Liebhaber herbeizaubern. Mache Ihnen auch einen günstigen Preis!"

Naike dachte mit Schrecken an die Typen, die die Wahrsagerinnen im Spiel immer vom Himmel plumpsen ließen. Einen solchen wollte sie sich unter keinen Umständen an den Hals binden, zumal sie davon überzeugt war, dass ihr eh niemand ihre Adam ersetzen konnte.
"Nein danke, Jessica. Aber Sie würden mir eine Freude machen, wenn Sie mir verraten würden, wo ich her auf der Insel ein bisschen was einkaufen kann." Jessica nickte eifrig und schaut allen Ernstes wieder in ihre Kugel!

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Aber diesmal stimmte ihre Aussage sogar. Naike schmunzelte und betrachtete den Miniaturladen namens All-In-One-Shop, den sie erblickte, nachdem sie dem Taxi entstiegen war, dessen Fahrer diesmal netterweise nur fünfzig Simoleons abgerechnet hatte. Hier sah es aus, als wäre seit den 70er Jahren nichts mehr renoviert und investiert worden. Und schon wieder ein Typ in Knickerbockern! War hier etwa die Zeit stehengeblieben?

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Naike schüttelte sich und stellte verwundert fest, dass bei ihrem Eintritt in den Laden fast die gesamte Fassade verschwand. Wie dilettantisch von Real-Naike, das würde hässliche Fotos geben. Zuerst ließ sie in einem alten Fotofix ein Bild von sich anfertigen, um es einem Brief an Adam beizulegen. Dann kaufte sie sich eine Staffelei für die nächsten langweiligen Stunden und die Aneignung von Kreativ-Skills, und noch ein paar Leckereien, die auch allesamt nicht mehr ganz frisch aussahen, wie halt auch der Laden, der sie verkaufte.

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Wieder daheim angekommen, diesmal zu Fuß, um Geld zu sparen, klingelte endlich mal das Telefon. Es war Jessica Jung, die Naike einen Job bei einem angeblichen Meister der Magie zu empfehlen hatte. Ihr Herz hüpfte freudig, das musste wohl eine Karriere sein, die Real-Naike irgendwo downgeloadet hatte – viel besser jedenfalls als Wachfrau, Postraumtechnikerin oder Taschendiebin, was über die hiesige Tageszeitung angeboten wurde. Sie sagte sofort zu und versorgte anschließend fröhlich pfeifend ihre Einkäufe, natürlich alles in den Kühlschrank, auch die Konservendosen.

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Danach schrieb sie den Brief an Adam, legte die Fotofix-Aufnahme hinein und hoffte inständig, dass er sich bald bei ihr melden würde.

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Am nächsten Tag passierte bis zum Nachmittag rein gar nichts, Naike langweilte sich furchtbar, malte ein bisschen an der Staffelei und briet sich entgegen des Rates ihres Nachbarn gleich zwei Spiegeleier. Niemand rief an, keiner kam sie besuchen, zum Glück auch nicht erneut die Nachbarn vom Vortag.

Am späten Nachmittag ging es dann das erste Mal zur neuen Arbeitsstelle. Ihr Chef, der sich nur Der Meister nannte war zwar freundlich, nahm sie aber gleich mit niederen Arbeiten ordentlich ran. Stundenlang musste sie Kessel putzen und uralte Bücher entstauben. Naike war völlig platt und frustriert, als sie in der Nacht nach Hause kam, die Arbeit hatte sie geistig völlig unterfordert, schließlich war sie bereits vorgebildet und kein Anfänger mehr. Aber dafür hatte sich Der Meister nicht einmal im Ansatz interessiert. Außerdem musste sie sich mit mickrigen 65 Simoleons Lohn begnüngen, wovon bereits 50 davon für den Fahrdienst drauf gingen, und sie war nicht einmal auf die nächste Stufe befördert worden.
Sollte das etwa in den nächsten Wochen so weiter gehen? Wann würde sie genug Geld für einen PC zusammen gespart haben, um sich mit Real-Naike unterhalten und so herausfinden zu können, wann Adam endlich aus dem Gefängnis entlassen wird?
 
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Ricki

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Das ist wirklich schön. Auch die Karriere von ihr klingt interessant. Ist sie denn wirklich in diese Karriere eingestiegen, oder hast du das nur so geschrieben? Und weißt du evtl. noch wo du sie den her hast, also die Karriere?
Jedenfalls finde ich es gut, dass du scheinbar auch eine Wahrsagerin einziehen lässt. Das hat meine Leela ja auch getan und damit hat sie eine große Menge Spaß.
Freue mich darauf, dass es weiter geht.

Leila

PS: Gerda sieht in blond echt heißt aus
 

Naike

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Huhu Leila! Ja, die Karriere gab es wirklich, hier hab ich noch einen "Beweis-Screenshot", ich meine, sie wäre von MTS2 zwei gewesen. Ist aber schon 2-3 Jahre her, deshalb weiß ich nicht, ob es sie noch gibt. Allerdings hat sie sich nicht wirklich bewährt, irgendwie wurde Naike nur selten befördert und bekam einen Hungerlohn.

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Ja, Jessica wird einziehen, sie kam ja auch schon im ersten Kapitel vor. Gerda ist wirklich köstlich, du wirst umfallen, wenn du später mehr über sie erfährst. ;)

Grüßle, Nai
 

Naike

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Kapitel 5 - Zweisamkeit

Kapitel 5 - Zweisamkeit

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Lehrjahre sind keine Herrenjahre, ok – aber musste es wirklich so laufen? Nach zwei Wochen Arbeit beim Meister hatte Naike keine Lust mehr, sich abzustrampeln. Im Grunde sowieso für nichts, denn sie hatte weiterhin außer Putzen und Ordnen keine weiteren Aufgaben bekommen und war auch nicht befördert worden. Auch eine Hausverschönerung oder gar der Kauf eines PC war bei der mickrigen Entlohnung, die sie erhielt, noch lange nicht ins Sicht.

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Aber noch schlimmer war die Einsamkeit. Es kam kein Anruf von Jessica, und der Briefkasten beinhaltete täglich nichts, außer ab und zu mal einer Rechnung. Naike wusste nicht, ob Adam ihren Brief bekommen hatte, auf eine Antwort wartete sie bisher vergeblich. Es war zum Heulen. Sie verfluchte nicht zum ersten Mal ihr sandiges Eiland, hatte aber keine Alternative, als sich mit der Einöde vorläufig abzufinden.

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An einem der nächsten Tage, Naike las inzwischen vor lauter Langeweile sogar die jeden Morgen beim Frühstück die angelieferte BILD-Zeitung und bewertete deren "Nackte des Tages", klingelte endlich mal wieder das Telefon, und sie vernahm sehr erfreut Jessicas Stimme, die ebenfalls ein bisschen betrübt klang.

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Am Nachmittag saßen sie zusammen im kleinen Restaurant-Bereich des All-In-One-Shops, um einen Snack einzunehmen, denn eine Überfahrt auf das Festland mit besseren Lokalitäten konnten sich beide nicht leisten.

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Trotz des ungemütlichen Mobiliars hüpfte Naikes Herz vor Freude, als sie einen appetitlich hergerichteten Salat serviert bekam und mit ihrer Kollegin auf das Wiedersehen anstieß. Sie erzählte ihrer neu gewonnenen Freundin von den unangenehmen Arbeitstagen und ihrer Einsamkeit. Aber auch Jessica war alles andere als glücklich, sie hatte bisher in einem kleinen Wohnwagen gelebt, den ihr aber vor zwei Tagen ein Kunde beschädigt hatte, weil sie ihm prophezeit hatte, dass seine Frau fremdgehen würde. Nun hatte das alte Teil keine Tür mehr, und auch im Innern war einiges verwüstet.
"Bist du denn nicht versichert?", fragte Naike erstaunt. "Was ist das, versichert?", wunderte sich Jessica. Naike runzelte die Stirn, und dann kam ihr eine Idee. Doch zuerst gab es noch etwas anderes zu klären.

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"Sagen Sie mal, macht es Ihnen eigentlich Spaß, Privates von anderen Leuten zu erlauschen? Was fällt Ihnen überhaupt ein, sich einfach neben uns zu setzen … Sie … Sie … PERSON!", fuhr Naike die junge Frau neben sich an. Sie erntete umgehend Entrüstung. "Mein Name ist Melissa Fuller", bemerkte die Braunhaarige gestelzt. "Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, jederzeit anderen zu helfen, die in Not geraten sind."

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"Dann helfen Sie sich doch gleich mal selbst und rubbeln sich trocken!", schimpfte Naike laut und kippte Melissa zu Jessicas Vergnügen ihr Getränk ins Gesicht. Zunächst fand die erschrockene Angegriffene keine Worte, weil sie erst einmal eine Weile nach Luft schnappen musste.
"Komm Jess, lassen Sie uns hier abhauen, sonst stehen wir nachher noch in der BILD-Zeitung!"
"Eher im Tages-Jünger", kicherte Jessica.

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Daheim briet Naike schnell zwei Burger, und die beiden Frauen setzen ihr Treffen nun unbelauscht fort. Jessica bot Naike das Du an und erklärte, dass der Tages-Jünger die Leitzeitung für den modernen Jesus-Nachfolger sei. Ein Blättchen einer religiösen Organisation namens Moderne Jesus Nachfolger, kurz MJN, der Melissa Fuller und einige andere auf der Insel angehörten. Jetzt erinnerte sich Naike: hatte nicht auch Gerda Kappe so etwas erwähnt? Jess bejahte ihre Nachfrage und erzählte ihr weiter, dass Gerdas Mann Albert der Chef der Truppe und Pfarrer auf der Insel sei und gab den Rat, sich besser von ihnen fernzuhalten, weil sie doch recht extreme Ansichten pflegten.

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Als dann das Thema auf Erfreulicheres kam, nämlich den Wunsch beider Damen, eines Tages ein kleines Wahrsage-Café auf der Insel zu eröffnen, hörten sie plötzlich wie jemand draußen vor der Tür durch den Sand stapfte.
"Da ist die doch schon wieder, mit ihrer furchtbaren evangelischen Frisur!", schimpfte Naike los. "Psssst!" Jessica legte die Hand auf Naikes Schulter und veranlasste sie, ruhig sitzen zu bleiben.

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Es war tatsächlich Melissa Fuller, die mit klopfendem, aber mutigen Herzen Naikes aktuelle Ausgabe der BILD-Zeitung an sich nahm und an deren Stelle eine andere ablegte. Dann rannte sie vom Grundstück, so schnell ihre Beine sie tragen konnten.
" Da hast du auch schon den Tages-Jünger!", lachte Jessica aus vollem Hals, und Naike konnte kaum glauben, was sie da gerade gesehen hatte.

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Nachdem sie sich eine gute halbe Stunde über die Bezeichnung "evangelische Frisur" und die doch recht absurden Artikel im Tages-Jünger beömmelt hatten, fiel Naike ihre Idee von vorhin wieder ein, und sie fragte ihre neue Freundin geradeheraus, ob sie wegen ihres unbewohnbaren Wohnwagens nicht bei ihr wohnen wollte, zumindest bis sie eine neue Bleibe gefunden hatte. Jessica war sofort begeistert!

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Es zeigte sich zwar nach ein paar Tagen, dass das Zusammenleben in dem doch sehr winzigen Haus nicht gerade einfach umzusetzen war. Jessica war ein recht schludriger Typ Sim, der keinen Gedanken an Putzarbeiten verschwendete, regelmäßig beim Duschen das Bad unter Wasser setzte und sogar die Teller nur abschleckte, statt sie zu spülen, aber Naike freute ich zu sehr über das Leben, das mit ihrer neuen Mitbewohnerin ins Haus gekommen war, als sich darüber aufzuregen.

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Ein auf Dauer nicht haltbarer Zustand waren aber die Schlafgelegenheiten. Mangels Geld für Neuanschaffungen wechselte man sich in der Nacht mit Bett und Sofa ab, was beide Frauen am Morgen nicht gerade erfrischt aufwachen ließ.

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Wie lange würde es noch dauern, bis endlich genug Geld in die Kassen kam, um mehr als ein paar Gardinchen für die Fenster kaufen zu können? Und nach wie vor ungelöst war auch Naikes Beziehungssituation, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Fast ununterbrochen dachte sie an ihren Adam und wie leer ihr Herz doch ohne ihn war.

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Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch und schmiss den Putzschwamm in eine Ecke, als das Telefon klingelte. Adam? Endlich Adam? Nein, es war Melissa Fuller, die sich für ihren Lauschangriff von neulich entschuldigte und Naike zum monatlichen Treffen der Modernen Jesus Nachfolger einlud. Zuerst war Naike positiv überrascht, schließlich hatte sie dem Mädel ein Getränk ins Gesicht gekippt, was doch ziemlich übertrieben gewesen war, und sie entschuldigte sich ebenfalls für ihr Verhalten. Aber dann nahm das Gespräch eine unschöne Wende.

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"Sie werden sehen, Fräulein Le Normand, bei uns sind sie in guten Händen. Wir werden Ihnen gerne helfen, Ihren bisherigen Lebenswandel zu ändern und wieder glücklich zu sein. Wir haben schon unheimlich vielen …" Naike unterbrach Melissas Redeschwall. Hatte sie richtig gehört? "Äh … von was für einem Lebenswandel sprechen Sie bitte?"
"Sie betreiben Wahrsagerei, ist mir zu Ohren gekommen. Das ist Teufelswerk, das wissen sie genau! Aber es gibt Hoffung", versprach Melissa salbungsvoll.
"Was soll dieses bescheuerte Theater?", wütete Naike entrüstet. "Das ist doch großer Quatsch, ich …"
"Ich kann Ihren Unmut sehr gut nachvollziehen, Fräulein Le Normand, Ihre Reaktion ist völlig normal, niemand stellt sich und sein Verhalten gerne in Frage. Aber es wird heilsam sein. Also, werden wir uns am Donnerstag im Gemeinderaum unter der Kirche begegnen?"
"Auf jeden Fall!", zischte Naike ironisch in den Hörer, und knallte ihn anschließend so fest auf die Gabel, dass er halb aus der Halterung flog.

***
Was nun? Wird Naike die Einladung annehmen oder nicht?
Kommt bald endlich Nachricht von Ad?
Wird Jessica ihr komisches Kostüm für immer anbehalten?
Und wann werden auf Real-Naikes Fotos endlich keine heruntergeklappten Wände mehr zu sehen sein?
 
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Naike

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Ach, das ist aber ein schönes Kompliment, Snagge, freut mich sehr! *strahl*
Genau, sowohl die echte als auch die Sim-Naike tragen abwechselnd Kontaktlinsen und Brille. ;)
Die MJN werden noch seeeehr lästig. =)
 

Snagge

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Ich find die aber lustig =) Erinnern mich so an die Zeugen...die wuseln hier auch immer rum und wollen einen werben oder so...

Also GO, Naike, GO! Zeigs denen und übernimm wieder die "Herrschaft" über die Sim-Welt.... *ironie* :p

Freu mich schon aufs nächste Kapitel und hoffe, dass sie diesmal wirklich den PC bekommt...sie soll doch mal Kontakt mit Real-Naike aufnehmen...^^
 
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Ricki

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Ach ist das alles goldig. Bin hin und weg. Zudem bin ich sehr gespannt wie denn der Umbau aussehen wird in der nächsten Aufgabe. Wirklich viel Geld scheinen die beiden ja nicht zu haben.
Leila
 

Naike

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Wie, echt jetzt, die Zeugen werben hier am Board? :eek:
Ich fürchte, das mit dem PC wird sich noch ordentlich hinziehen, muß die Gute ja ein wenig zappeln lassen. *hehe*

Hallo Ricki! :hallo: Ich fürchte, die Jessica hat den Umbau noch nötiger. :D

Morgen, spätestens übermorgen geht es weiter! Im Moment will ich am liebsten alles sofort erzählen, fällt mir total schwer, immer nur 16 Bilder auszuwählen. Aber für eine FS-Fortsetzung ist das schon eine ordentliche Zahl, will ja niemanden überfordern.
 

Naike

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Wieder ein so schönes Feedback, ich komme ja heute gar nicht mehr raus aus dem Glück! %) Danke, Babetta! :hallo: Wenn du Melissa nicht magst, wirst du auf jeden Fall noch deutlich mehr auf deine Kosten kommen, sie spielt in Zukunft eine wichtige Nebenrolle, das gibt noch ein Riesentheater mit ihr. *g*

Edit:
Ich hab gerade mal deinen Link angeklickt, bist du Profi-Fotografin? Die Aufnahmen sind echt genial!
 

Naike

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Kapitel 6 - Veränderungen

Kapitel 6 – Veränderungen

Nachdem Naike den Hörer auf die Gabel geknallt hatte, klingelte es erneut. Gerade wollte sie etwas sehr Unüberlegtes in die Sprechmuschel brüllen, als sich eine sonore Männerstimme meldete. Naikes Herz kam für einen kurzen Moment ins Stolpern, aber es war nicht Adams Stimme, sondern der Mann am anderen Ende der Leitung stellte sich als Armin Sims vor und wollte Jessica sprechen, die zu diesem Zeitpunkt aber einkaufen war.

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"Jess, ich bin bisher immer noch nicht befördert worden, obwohl ich immer wohlgenährt, gut gelaunt und bestens vorbereitet zur Arbeit gegangen bin. Ehrlich gesagt, vermute ich einen Bug, einen defekten Hack oder sowas, das kann doch nicht …" Zum Glück hatte ihre Mitbewohnerin nicht richtig zugehört, denn sie versuchte gerade aus einem der chinesischen Esskartons vom Vortag noch einen Rest Ente süß-sauer zu klauben. "Nun hör doch mal auf damit, das ist doch eklig. Bestell' dir lieber 'ne Pizza!"
"Wenn du meinst, dass die Luft als Bezahlung dafür nehmen", grummelte Jessica. "Wenn das so weitergeht mit unseren Finanzen, müssen wir bald in die Suppenküche oder Brosamen der MJN annehmen!“ Das Körnchen Wahrheit in dieser Aussage ließ sich leider nicht verleugnen. Naike seufzte.

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Später am Abend schnappte sie sich die Tageszeitung und ging die Stellenanzeigen durch. "Hm … ich überlege, ob nicht ein Stellenwechsel Sinn machen würde? Die Magie-Karriere ist zwar eigentlich maßgeschneidert für mich, aber was bringt die Schufterei, wenn ich nur einen Bruchteil vom Gehalt anderer verdiene und Beförderungen gänzlich ausbleiben?"
Viel Auswahl gab es noch immer nicht. Wahlk(r)ampfmitarbeiterin? Bloß nicht jeden Tag mit irgendwelchen Besserwissern disputieren. Wachfrau? Vielleicht müsste sie dann im Gefängnis auf Adam aufpassen? Ach was – reine Träumerei! Und Rekrutin? Sich durch die Gegend scheuchen lassen? Alles Käse. Naike überlegte, warum man für die Paranormal-Karriere eigentlich an der Uni studieren musste, das war doch wohl ein nichts als ein fauler Scherz von Maxis, den Spielentwicklern. So gerne hätte sie das gemacht.
"Rekrutin klingt doch ganz gut", meinte Jessica dann nach kurzem Nachdenken. "Überlege mal, du hättest jeden Tag zig stramme Kerle in deiner Nähe, und wenn du dann aufgestiegen bist, kannst du sie sogar nach Lust und Laune befehligen." Sie zwinkerte keck und Naike musste grinsen. Das waren doch feine Aussichten. Sie überlegte es sich nicht lange und griff dann zum Hörer, konnte ihren Ansprechpartner in der Kaserne aber kaum verstehen, weil es Jessica partout nicht gelang, mit dem Kichern aufzuhören.

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Das Vorstellungsgespräch am nächsten sehr frühen Morgen war erfolgreich. Naike wurde gleich mit einigen durchaus interessanten organisatorischen Aufgaben betraut, die sie mit Bravour meisterte, schließlich war sie einst ausgebildete Chefsekretärin gewesen. Und siehe da, auch die erste Beförderung heimste sie gleich am ersten Tag ein und somit auch die mehr als nötige Erfrischung für die Haushaltskasse.
In der Kaserne hatte sie auch ihre Nachbarin Manuela Bretz wieder getroffen, die zum Glück, wie sich nach einem netten Gespräch herausstellte, nicht zu den Modernen Jesus Nachfolgern gehörte. Aber sie kannte Armin Sims und beschrieb ihn ihr als einen relativ gut aussehenden, ungebundenen Mann von ungefähr 30 Jahren. Naike wunderte sich, dass er sich in seinem Alter für die deutlich ältere Jessica interessierte.

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An einem der darauf folgenden Abende rief besagter Armin erneut an, und diesmal bekam er Jessica an den Apparat. "Nein, nein, nein, heute ist es unmöglich, ich muss noch das Bad putzen!" Naike, die gerade Sushi rollte, horchte auf. "Leider morgen auch nicht, Armin, tut mir sooo leid, aber da ist Wahrsagerinnen-Kongress in Sim-City. Ich melde mich wieder, ja?!"
Seit wann putzte ihre Freundin freiwillig das Bad? Und was bitte sollte das für ein Kongress sein? Jessica hatte eine solche Veranstaltung nie zuvor erwähnt. Das konnten nur Ausreden sein!
Irgendwie war Jess von nun an komisch. Sie hatte schlechte Laune, erzählte nicht so fröhlich wie sonst von ihren Tageserlebnissen und kaute missmutig an ihrem Essen herum.
Und es kam dann, wie es in der virtuellen Welt kommen musste: Das Sozi-Häschen gab sich ein Stelldichein, tröstete die Unglückliche und versuchte sie zu überzeugen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehörte, sondern lediglich einen wenig typgerechten Style und kaum Selbstbewusstsein hatte. Jessica kam ins Nachdenken.

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" Du, wie findest du mich eigentlich? Also so äußerlich?"
"Och … sehr nett", antwortete Naike leicht zögerlich.
"Nett? Das hatte ich befürchtet", jammerte Jess und zog ein trauriges Schnütchen.
Es brauchte daraufhin eine gute Stunde, bis Naike sie davon überzeugt hatte, sich einfach mal ein bisschen optisch zu verändern. Sie verabredeten für den nächsten Tag einen Gang zum All-in-One-Shop, wo es auch Kleidung gab, und ihr Schminkköfferchen hatte Naike eh immer parat.

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Fröhlich über Männer im Allgemeinen und Armin Sims im Besonderen tratschend, trafen sie am Morgen im Shop ein und besetzten erst einmal den Fotofix, um ein Vorher-Foto knipsen zu lassen. Jessica gefiel sich darauf richtig gut und erklärte, sie wolle die Verschönerungsaktion doch lieber lassen. Aber Naike zeigte ihr einen Piepvogel und durchwühlte die Klamottenständer. Leider gab es nur geschmacklos gemusterte Polyester-Fummel.

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"Klamotten für die alte Schranze da? Dat können se verjessen", feixte der Verkäufer an der Kasse, nachdem Naike ihn nach weiteren Stücken gefragte hatte. Was für eine Unverschämtheit! Jessica hatte es leider gehört und begann zu weinen. Dann rannte sie aus dem Laden. Naike warf dem Verkäufer einen verächtlichen Blick zu, der in ihm das Gefühl weckte, einen Stoß in die Magengegend kassiert zu haben, was nicht verwunderlich war, denn sie hatte ihn verflucht, ein paar Tage an Durchfall leiden zu müssen. Das war ihre beliebteste Rache, wenn jemand so dreist war. Doch als sie den Laden verließ, um ihrer Freundin zu folgen, klingelte ihr Handy und sie wurde für einen umgehenden Sonderdienst in die Kaserne zitiert.

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Als sie nach der Arbeit daheim eintraf, sah sie etwas Seltsames vor ihrem Haus sitzen. Was war das nun für eine Darbietung?

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"Magst du eine Limo?", fragte Jessica mit dünnem Stimmchen. "Für dich auch gratis."
"Sag mal, was um alles in der Welt treibst du hier?"
"So bin ich alter Nichtsnutz wenigstens noch zu was nütze."
Naike zog hörbar den Atem ein, das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Aber sie beschloss, es von der humorvollen Seite zu nehmen. "Mit dem Outfit wird dein Umsatz wohl eher niedrig bleiben. Wie wäre es, wenn ich dir jetzt gleich die Haare schneide, hm?! Jessica schaute skeptisch, ließ sich dann aber ohne Protest mit ins Haus nehmen.

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Naike war zwar keine Friseurin, hatte sich aber schon öfter selbst die Haare geschnitten, und die Kunst eines vorteilhaften Make-ups beherrschte sie auch, also war schnell ein alter Spiegel aufgestellt, und sie konnte sich ans Werk machen. Jessica schloss die Augen und ließ die Prozedur brav über sich ergehen.

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"Augen auf, meine Liebe! Es ist schön geworden!" Jessica blinzelte kurz und kniff die Augen dann schnell wieder zusammen, denn sie hatte sich vor ihrem eigenen Spiegelbild erschrocken. "Nein, nein, nein! Mach' das sofort wieder wie es vorher war, ich will das ganz und gar nicht so!", jammerte sie laut. " Och, Mensch, jetzt schau' doch erstmal in Ruhe. Es schaut wirklich gut aus, gleich 10 Jahre jünger, glaub mir!"

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Die Runderneuerte öffnete ihre Augen noch einmal ganz vorsichtig, stand dann auf, trat näher an den Spiegel und betrachte sich erstaunt. "Das bin ich?"
"Nein, das ist deine jüngere Schwester!", lachte Naike. "Jess, du siehst jetzt wirklich top aus, der neue Haarschnitt bringt deinen Typ super zur Geltung. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Talent habe. Schau mal hier, ich hab dir auf dem Rückweg vom Dienst noch eine schöne Kombination mitgebracht. Probier' sie gleich mal an!"

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Schnell war alles übergestreift und passte auch sehr gut. Die neue Jessica kam aus dem Staunen kaum heraus.

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"Danke, das hast du wirklich toll hingekriegt. Eines Tages werde ich mich revanchieren, versprochen", lächelte sie glücklich.

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Und an diesem Abend sagte Jess sofort zu, als ihr Verehrer wieder einmal anrief, um mit ihr auszugehen.

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Naike freute sich mit und beneidete ihre Freundin, denn sie fühlte sich neben ihr jetzt irgendwie ziemlich farblos. Außerdem wurde Jessica nun von einem Mann zum Essen ausgeführt, und sie würden sicher einen schönen Abend verbringen, während sie selbst bei der Warterei auf Pappnase Adam beinahe verschimmelte.
Tief seufzend nahm sie sich eine Tüte Chips aus dem Kühlschrank, die natürlich aufgrund dieses absurden Aufbewahrungsortes nicht mehr so recht knusprig waren, und beschloss, während sie sich die zähen Dinger mit vollen Händen in den Mund stopfte, so schnell wie möglich auch an ihrer eigenen Erscheinung etwas zu verändern. Schließlich konnte Adam ja jeden Augenblick vor der Tür stehen! Hoffte sie jedenfalls weiterhin.

Wird sie sich ihre langen Haare abschneiden?
Stellt sich Jessicas Verabredung als Erfolg oder Reinfall heraus?
Und hat Real-Naike endlich ein Erbarmen mit ihrem schmachtenden Alter Ego?
 
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Babetta

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der wunderschöne Niederrhein!
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Super Fortsetzung, es macht echt Spass die Story zu lesen, weil es mir irgendwie so bekannt vorkommt :lol:

"Jess, ich bin bisher immer noch nicht befördert worden, obwohl ich immer wohlgenährt, gut gelaunt und bestens vorbereitet zur Arbeit gegangen bin. Ehrlich gesagt, vermute ich einen Bug, einen defekten Hack oder sowas, das kann doch nicht …"

Herrlich!!!
 

Naike

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Oh ja, der Armin, das ist schon ein Schlingel! ;)

Babetta, kennst du die Story schon?

Wahrscheinlich kommt morgen das nächste Update, bin gerade aber mal wieder dabei, neue Fotos zu schießen, mal schauen, wie fix ich das gebacken kriege.

Habt einen schönen Tag! :hallo:
 

Naike

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Kapitel 7 – Eine lilafarbene Überraschung

Kapitel 7 – Eine lilafarbene Überraschung

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"Frischer Wind kommt auf, du solltest langsam mal ziehen, meine Liebe, sonst nimmt die Partie nachher noch ein nasses Ende."
Jessica hatte sich mit ihrem jungen Verehrer Armin Sims im Café Petit getroffen, was vor wenigen Tagen auf der Insel eröffnet hatte. Keine umwerfende Location, aber so mussten die Inselbewohner nun wenigstens nicht mehr zwangsweise aufs Festland fahren, um nachmittags oder abends ein bisschen Freizeitspass zu haben. Jessica lächelte nervös. Armin gefiel ihr sehr und seine interessierten Blicke irritierten sie einfach zu sehr, um sich ernsthaft auf das Spiel konzentrieren zu können.

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Sie brachen ihr Schachspiel ab, weil es tatsächlich leicht zu regnen begann und kamen über alles Mögliche ins Gespräch. Dem Altersunterschied zum Trotz verstanden sie sich prächtig und schienen auf einer Wellenlänge zu sein. Fröhlich lästerten sie über einige der anderen Café-Besucher, machten sich gegenseitig Komplimente und kamen sich dabei schnell näher. Sehr schnell näher!

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Vielleicht sogar ein wenig zu schnell, aber Jessica konnte einfach nicht anders, als Armins Wange zu streicheln, als er ihr plötzlich tief in die Augen sah. In diesem Moment dachte sie nicht nach, sondern gab sich dem Augenblick mit dem Herzenswunsch nach einem zweiten Frühling völlig hin.

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Armin nahm Jessica an die Hand und steuerte mit ihr die gemütlichste Ecke im Innenteil des Cafés an. Als sich ihre Lippen das erste Mal berührten, war sie sich schlagartig sicher, dass er der Mann ihres Lebens war.

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Zum gleichen Zeitpunkt stand Naike daheim in der in der Simlane 10, müde von einem arbeitsreichen Tag, vor dem Spiegel und überlegte, ob nicht vielleicht eine Haartönung ein bisschen mehr Farbe in ihr eintöniges Leben als Sim bringen würde. Sie hatte im All-In-One-Shop eine Packung eines ihr unbekannten Herstellers erworben, die Seidigkeit und Farbbrillianz höchster Güte versprach, und sich für den Ton Aubergine entschieden, mit dem sie in ihrem anderen Leben schon einmal gute Erfahrungen gemacht hatte.
Sie öffnete den Karton, bereitete alles nach Anleitung zu und strich sich die ziemlich unangenehm riechende Masse auf ihr langes dunkles Haar. Dann beschloss sie, sich während der Einwirkzeit schnell ein Fertiggericht zu machen.

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Hätte jemand eine knappe halbe Stunde später zufällig ins Fenster des kleinen grünen Hauses geschaut, wäre er wohlmöglich verschreckt oder zumindest sehr erstaunt schnell wieder abgehauen. Denn dort lag eine Person mit grell lilafarbenem Haarschopf mit ihrem Gesicht auf einem Teller mit Steak, Erbsen und Kroketten und schlief tief und fest.

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"Naike?" – "NAIKE??" Die Angesprochene schreckte plötzlich hoch, eine platt gedrückte Erbse fiel ihr von der Nase, und sie wusste für einige Sekunden überhaupt nicht, wo sie war. Jessica hatte sich zuerst nicht getraut, ihre Mitbewohnerin zu wecken, denn das Bild, was sich ihr nach ihrer Rückkehr aus dem Café Petit bot, war im wahrsten Sinne des Wortes haarsträubend. Aber dann konnte sie doch nicht ins Bett gehen, ohne Naike zu wecken.

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Langsam realisierte Naike ihren Standort, sah aus den Augenwinkeln rechts und links ihres Gesichts etwas buntes Buschiges, was bei Bewegung raschelte, befühlte es vorsichtig und stieß dann einen entsetzten Schrei aus: "Jess, meine Haare!"
Ihre Freundin wusste zuerst nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. "Ja, um Himmels Willen, was ist denn mit dir passiert?" Eine kleine Träne bahnte sich den Weg aus Naikes Auge über ihre Wange. Jessica nahm sie zärtlich wie eine Mutter ihr Kind in den Arm. "Ach Mensch, Maus, komm' mal her. Was machst du denn bloß für Sachen?" Naike schluchzte leise und beweinte in diesem Moment nicht bloß ihre Haare, sondern auch gleich ihre unendliche Sehnsucht nach Adam.
"Leg dich jetzt erstmal hin und schlaf dich aus, morgen sehen wir weiter und finden bestimmt eine Lösung. Ich rufe morgen in der Kaserne an und melde dich krank, ok? In diesem Zustand kannst du eh nicht arbeiten."

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Am nächsten Morgen saß eine äußerst muffelig gelaunte Naike am Frühstückstisch und fragte sich, woher der überdimensionierte Blumenstrauß wohl gekommen war? Aus dem Badezimmer war lautes Geplätscher in Kombination mit fröhlichem Gesang zu vernehmen.

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Jessica runzelte die Stirn, als sie ihre Mitbewohnerin mit erneut außergewöhnlichem Kopfschmuck im Wohnraum vorfand. "Lass' mich raten, dein Adam hat angerufen und dir vorgeschrieben, du mögest ab nun Kopftuch tragen, bis er aus dem Gefängnis heimkehrt, damit dich kein anderer Mann …"
"Danke, toller Witz! Was sind das überhaupt für blöde Rosen hier?"
"Aber, aber … meine Liebe, verstehst du etwa keinen Spaß mehr? Du siehst einfach zum Kaputtlachen aus in dieser Verkleidung", zwinkerte Jessica ihr fröhlich zu.
"Weiß ich doch selbst! Aber du sollst nicht immer über Adam lästern."
"Wie sollte ich anders? Was du mir bisher über ihn erzählt hast und ich in der Zeitung gelesen habe - wie sollte ich mir da eine gute Meinung von ihm gebildet haben können? Der Typ ist nix für dich, such dir doch jemand ordentlichen, so schwer kann das ja wohl nicht sein. So einen wie Armin zum Beispiel", schlug Jess allen Ernstes vor.
"Ich pfeif auf deine Ratschläge!", schimpfte Naike entrüstet.
"Auch auf meine Bemühungen, einen guten Friseur für dich zu finden?", kicherte Jessica und kassierte einen weiteren bösen Blick. Aber an diesem Morgen konnte sie nichts außer Fassung bringen, denn sie war frisch verliebt.

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Naike erhob sich und erklärte, dass sie sich doch auf den Weg zur Arbeit machen würde. Jessica stellte sie sich so halb vermummt beim Militär vor und konnte sich ein Grinsen wieder kaum verkneifen, obwohl Naike ihr gleichzeitig auch leid tat.
"Mal im Ernst, willst du mit dem Kopftuch etwa tatsächlich zum Dienst?"
"Na, besser als mit lila Haaren, oder?", brummelte Naike und schlüpfte in ihre Armeeklamotten.

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Am späten Vormittag klingelte plötzlich ein unbekannter Mann an der Tür. Jessica schaute ihn sichtlich beeindruckt von oben bis unten an, denn er sah aus, wie frisch einem Männermagazin entstiegen. Armin war lediglich Durchschnitt gegen sein beeindruckendes Äußeres. Er stellte sich freundlich mit dem Namen Tallis vor und Jessica erstarrte augenblicklich zum Eisklotz. Das musste wohl Adam sein! Der junge Mann sah auch tatsächlich dem auf dem kleinen, halb verknitterten Bild, was Naike stets wohlbehütet in ihrem Portemonnaie aufbewahrte, sehr ähnlich. Aber konnte diese Erscheinung tatsächlich ein Ex-Sträfling sein?

Als Herr Tallis nach Naike fragte, taute Jessica wieder auf und wies sie ihn äußerst unwirsch mit den Worten, er solle sich lieber schnell wieder vom Acker machen, ab. Er ließ sich jedoch nicht von dieser Unhöflichkeit beeindrucken und bat die Seniorin, wenigstens einen Brief hinterlassen zu dürfen. Jess nahm den Brief zwar zögernd an - zu dem auch eine Rose gehörte, was ihre Vermutung über Herrn Tallis' Identität bestätigte - wiederholte daraufhin aber noch einmal ihre Aufforderung. Und als dann noch Armins Stimme ungeduldig aus dem Hintergrund ertönte, entschloss sich der Besucher kopfschüttelnd zum raschen Verlassen des Grundstücks, nicht ohne sich zu wundern und über die attraktive, aber sehr unfreundliche ältere Dame zu ärgern.

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Als Naike aus der Kaserne kam, und zwar ohne Kopftuch, ihre Kollegen hatten über sie gespottet und es ihr dann einfach geklaut, fielen ihr zuerst Brief und Rose auf dem Tisch gar nicht auf, sondern sie ärgerte sich wieder einmal über die heruntergeklappten Wände in ihrem Haus. Merkte Jessica das denn nicht? Aber dann sah sie das Schriftstück.
"Hi Jess! Was ist denn das da auf dem Tisch?"
Jessica wirkte für einen Moment irritiert und biss sich leicht auf die Lippe. "Och, nur ein Liebesbrief von Armin." Sie errötete zart. "Er schreibt mir jetzt dauernd welche, ist das nicht süß? Huch, wo ist denn dein Kopftuch?"
"Ich steh' jetzt zu meinem Style", log Naike, "was schreibt er denn Schönes?" Sie näherte sich dem Brief.
"Hey, Finger weg, das geht dich nix an!" Doch Naike hatte ihn sich bereits näher angeschaut. "Hm, die Unterschrift sieht gar nicht nach "Armin" aus, ich les' da eher ... "Adam"? Naike machte große Augen.

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"Jess, woher stammt dieser Brief wirklich?"
"Nee, echt. Den hat ein Unbekannter heute Morgen hier abgegeben, während du bei der Arbeit warst", erklärte Jessica seelenruhig mit Unschuldsblick. "Armin ist sehr romantisch und lässt sich immer wieder neue Überraschungen für mich einfallen."
"Ah ja?! Und warum ist die Anrede wegradiert worden? An der Stelle, wo sie offenbar gestanden hat, ist das Papier so komisch rau und zeigt graue Schlieren, da stimmt doch was nicht!"
Jetzt wurde die ältere Dame doch etwas nervös. "Quatsch, das bildest du dir nur ein, weil du immer noch glaubst, Adam würde sich eines Tages zurückmelden. Dieser Brief hier ist aber von Armin, lies genau! Naike zog bedrohlich die Augenbrauen zusammen, so leicht ließ sie sich nicht hinters Licht führen.
"Jaja, gut, ich habe tatsächlich etwas wegradiert", gab Jessica dann schließlich zu, "nämlich eine sehr anzügliche Anrede, die besser keiner lesen sollte. Da hat mein Süßer ein bisschen übertrieben." Sie grinste verschmitzt. "Komm', sei doch nicht traurig. Adam wird sich eh nie mehr melden, vergiss den Kerl doch endlich. Er ist schlecht für dich."

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"Jess, weißt du was? Du kannst mich mal!", erhob sich Naike entrüstet. "Du bist nicht meine Mutter, also stell endlich deine Vorträge ein, wie und mit wem ich mein Leben zu leben habe, sonst kannst du dir eine andere Bleibe suchen!"

*​

Wird Jessica sich diese Drohung zu Herzen nehmen und mit der Wahrheit herausrücken?
Kann eine Beziehung überhaupt gut gehen, die so übereilt entstanden ist?
War der Rosenschenker wirklich Adam? Und wenn ja, wird er noch einmal wieder kommen und alles aufklären?
 
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Snagge

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Ich wusste ja gar nicht, dass Jess so hinterhältig ist =) Aber wahrscheinlich meint sies nur gut mit Naike. Ich hätte aber den Brief an ihrer Stelle nicht so rumliegen lassen :p
Die Haare...herrlich =)
Ich hoffe mal, dass Naike ihr Glück mit einem neuen Partner (und einem Computer :lol:) bald findet.

Sehr schönes Kapitel :up:
 

Naike

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Hihi, aber nein, Jessica meint es wirklich nur gut, sie ist eine ganz Liebe. Sie weiß allerdings manchmal nicht, wo ihre Grenzen liegen, also wann man sich einmischen sollte und wann besser nicht. In der Tat war das dusselig, den Brief nicht gleich wegzuräumen und ihn stattdessen auch noch zu manipulieren. :rolleyes:
Bald ist Hausumbau angesagt, dann gibt es auch endlich einen PC. Aber ob Naike in dann noch braucht? =)
 

Ricki

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Also Lila steht dir gut. Doch wirklich, ich mein das ernst. Nur der Haarschnitt ist etwas wild. Ob das Adam gefallen wird? So eine Kurzhaarfrisur wie sie Jess hat wäre da besser. Obwohl, so kurz muss es gar nicht sein.
Aber war das überhaupt Adam? Der hat doch ein viel ausgeprägteres Kinn, oder nicht? Jedenfalls sind weder der unbekannte noch der Adam von den anderen Bildern mein Typ.
Mal schauen was da noch so an der Simlane klingelt.
 

Naike

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Aubergine hatte ich meine Haare tatsächlich schon, sah ganz nett aus. Lila aber nicht, sie sind zu dunkel, um so einen schrillen Ton hinzukriegen, dazu müßten sie vorher entfärbt werden. Glaube, es würde Adam in eine Krise stürzen, wenn Sim-Naike ihr Haar abschneiden würde. :ohoh:
Jedenfalls sind weder der unbekannte noch der Adam von den anderen Bildern mein Typ.
Das geht aber gar nicht. *g* Was sind denn so deine Vorlieben bei Sim-Kerlen?
Im nächsten Teil kommt die Auflösung und es wird ziemlich peinlich für Naike. =)

:hallo:, Naike
 

Snagge

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Im nächsten Teil kommt die Auflösung und es wird ziemlich peinlich für Naike. =)

:hallo:, Naike

Das macht mich voll neugierig ;)

Ahja, was zu deinen Sim-Männern: Die sehen halt sehr maxismäßig aus, aber dafür find ich sie richtig gut. Sonst mag ich ja eher so Downloadsims.
 

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