Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Naike

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Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life!

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Liebe Leser und Sims-Freunde!

Eigentlich sollte meine Geschichte eine reine Komödie über eine Sims-Frau werden, die als Einzige weiß, dass sie nur aus Pixeln besteht und in einer virtuellen Welt lebt, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen. Aber ich spiele nun schon seit zwei Jahren und in dieser Zeit hat sich alles irgendwie verselbständigt und ist ziemlich dramatisch geworden – ein Liebesdrama besonderen Art.

Naike’s Virtual Life! entstand aus einem Aufgaben-Projekt heraus, das ich mit anderen Simspielern spielte. Zuerst war Sim-Naike nur Nebenfigur in einer anderen Story, meinem ersten Versuch, aber dann fand ich Gefallen daran, mich selbst zu spielen, und begann noch einmal ganz von vorn.

Wie ihr vielleicht schon an ein paar Bildern auf meiner Titel-Collage erkennen könnt, bastele ich gerne Kulissen, habe eine Vorliebe für das Posen und reize die grafischen Möglichkeiten des Spiels soweit wie möglich aus, um möglichst genau das auf den Bildschirm zu bringen, was ich mir inhaltlich vorstelle. Ihr werdet neben meinen eigenen Figuren auch einigen Bekannten aus der Maxis-Welt begegnen, z. B. der Familie Kappe, Armin Sims, Melissa Fuller oder Jessica Jung, die teilweise tragende Rollen spielen. Da ich mit der Geschichte, wie erwähnt, bereits relativ weit fortgeschritten bin, sind regelmäßige Updates garantiert. Kommentare sind natürlich jederzeit herzlich willkommen!

Und bevor es jetzt losgeht noch eine Anmerkung in eigener Sache:
Mein Sim und ich sind uns durchaus sehr ähnlich, aber nicht alles, was sie sagt oder tut, ist grundsätzlich auf mich übertragbar. Also, bitte nicht alles allzu bierernst nehmen, diese Geschichte ist keine Realität, sondern Fiktion, auch wenn hin und wieder biografische Elemente verarbeitet wurden und werden.


Selbstverständlich enthält die Erzählung folgende Elemente, also Hunde, Katzen und Kleintiere bitte fernhalten:

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:D =) :D

Viel Freude beim Lesen!

Naike
:hallo:

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Kapitelübersicht




 
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Kapitel 1 - Der Schlag

Kapitel 1 - Der Schlag

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"Nicht du schon wieder", entwich es mir mit einem Stöhnen, als ich zufällig aus dem Fenster sah. Ich duckte mich schnell beseite. "Jessica?", rief ich dann nach meiner Mitbewohnerin der Simlane 10. „Adam kommt! Sag ihm bitte, dass ich nicht da bin, okay?" Ohne auf die Antwort meiner Freundin zu warten, schlüpfte ich blitzschnell ins Bad.


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Doch kaum eine halbe Minute später hörte ich seine Stimme direkt hinter meiner Zimmertür. War die Haustür wieder nur angelehnt gewesen?
"Mon ange, ich weiß, dass du da bist – dein Duft liegt in der Luft!" Ich seufzte erneut. "Adam, ich bin hier im Bad, aber mir geht's nicht so dolle. Ich bin unpässlich, also geht's heute eh nicht. Ich ruf dich an, okay?" Ein amüsiert klingendes Schnauben drang durch die Tür, aber ihr Gegenüber entgegnete nichts. "Mann, verzieh dich! Ich will jetzt wirklich nicht", rief ich in die entstandene Stille. Wieder keine Antwort. War er gegangen? Ich öffnete vorsichtig die Tür, und keine Sekunde später hatte sich ein mir wohlbekannter schwarzer Herrenschuh, Größe 43, in den Spalt gedrängt.


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"Los, schließ die Tür! Wir müssen reden", brummte Adam verstimmt, nachdem er sich Zugang verschafft hatte, und griff nach meinem Arm. "Aua, lass' mich los!" Sein fester Griff tat mir weh.
"Was ist los, hm? Hast du einen anderen?" Ich verneinte entrüstet. "Gut. Ich liebe dich nämlich. Du gehörst zu mir und zu niemand anderem. Hast du gehört?"
"Natürlich, ich hab gesunde Ohren", bestätigte ich ihn nun meinerseits ebenfalls verstimmt. "Sollte dich je einer anpacken …", setzte er an.


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"Adam, jetzt hör aber auf", unterbrach ich meinen aufgebrachten Freund, "du weißt ja nicht, was du da redest. Es gibt keinen Grund, sowas zu sagen, alles ist in Ordnung. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich Besuch empfange und wann nicht. Du platzt hier einfach rein und willst von mir wer weiß was. Mensch, ich hab heute voll den Stress mit Jessica gehabt, mir ist nicht nach Schäferstündchen. Ich bin traurig und wütend, ich will einfach nur mal meine Ruhe haben."
"Weißt du, dass du noch anziehender aussiehst, wenn du wütend bist", hauchte Adam plötzlich in zärtlichem Ton und sah mir unverwandt tief in die Augen.


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"Nein, das weiß ich nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen!", schimpfte ich unbeeindruckt. "Ich will, dass du mich ernst nimmst und meine Grenzen akzeptierst. Ich bin doch kein Roboter!"
"Stimmt, blechern fühlst du dich wirklich nicht an!", witzelte Adam, tat noch einen Schritt vor und griff mir wie selbstverständlich an den Hintern. "Komm, hab dich nicht so, nur einmal ganz kurz, ja?"
"Adam, du bist ein gefühlloses Testosteron-Monster! Von wegen Liebe - nimm deine Pfoten weg!" Das durfte ja wohl nicht wahr sein.


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"Wenn man liebt, respektiert man auch die Bedürfnisse des Partners. Das kannst du offenbar nicht mal im Ansatz", erklärte ich ihm wie einem 13jährigen Burschen, der seine erste Erfahrungen mit dem anderen Geschlechte machte.
"Jetzt mach aber mal halblang, man wird doch wohl noch einen harmlosen Wunsch haben dürfen?" Umrahmt von langen dunklen Wimpern glich Adams Blick dem eines verspielten Hundes.
"Harmloser Wunsch? Und gleich zig davon täglich oder was? Du bist nicht mehr normal, Adam", schimpfte ich weiter. "Lass' dich mal untersuchen, da kann doch was nicht stimmen!"


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Ich nahm wahr, wie Adams Hundeblick unmittelbar einem bedrohlich wirkenden Zusammenziehen seiner buschigen Brauen wich. "Jetzt reicht's aber langsam. Ich muss überhaupt nichts untersuchen lassen, ich bin kerngesund und in den besten Jahren!", beteuerte er in harschem Ton, und sein Atem ging dabei schneller, was mich ein aufkommendes Gefühl der Angst in meiner Brust spüren ließ.
"Du, wir telefonieren morgen, ja?", beschwichtigte ich mein aufgebrachtes Gegenüber. "Heute ist der Wurm drin, es wird so eh nichts mehr mit uns", schlug ich absichtlich übertrieben locker vor, um ihn zu besänftigen und mir nicht anmerken zu lassen, wie gerne ich dieser Situation auf der Stelle entschwunden wäre.


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Aber er griff erneut nach meinem Arm. "Nichts werde ich tun – komm ... jetzt ... endlich ... her!"


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"Adam, lass mich los!", schrie ich auf, versuchte, mich seinem stählernen Griff zu entwinden, spürte dann aber nur noch einen dumpfen Aufschlag auf meinem Gesicht. Ich schnappte nach Luft, und unzählige Sternchen tanzten vor meinen Augen. Ungläubig griff ich mir an die getroffene Wange und richtete mich langsam, vor Entsetzen schwer atmend, wieder auf.


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Adam machte ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz kehrt und stampfte aus dem Haus. Ich wankte zu meinem Bett, ließ mich darauf nieder und betastete vorsichtig die schmerzhaft pochende Stelle. Verdammter Mistkerl.


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Eine halbe Stunde später saß ich in der Simlane 4, im Behandlungszimmer der Hausarzt-Praxis von Dr. Gilbert Blythe.


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"So, Fräulein Le Normand, ihre Nase hätten wir fixiert. Sie ist leicht angebrochen, aber mit dem Gipspflaster wird es vermutlich relativ schnell folgenlos abheilen. Bitte passen Sie auf jeden Fall in den nächsten Tagen beim Duschen auf, es sollte nicht mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Aber jetzt müssen sie bitte endlich mal die Brille abnehmen, damit ich auch einen Blick auf das Auge werfen kann."
"Danke, Doc", wiegelte ich lieber ab, bevor es zu genaueren Nachfragen kam, "aber das ist nicht notwendig. Es ist schwillt eh schon langsam wieder ab."


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Dr. Blythe runzelte ungläubig die Stirn. "Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber wie genau ist das überhaupt passiert? Wie um alles in der Welt haut man sich selbst in einem solch merkwürdigen Winkel eine Tür gegen die Nase?"
"Ach, das ist einfach blöd gelaufen. Ich bin über irgendwas gestolpert, hab mich an der Türklinke aufgefangen und dabei ist die Tür halt aufgegangen", erzählte ich in so überzeugendem Ton wie möglich, aber Doktor Blythe sah eher nachdenklich drein, entschloss sich aber vermutlich, nicht weiter nachzubohren, obwohl er es seinem etwas zu bohrenden Blick nach sicher gerne getan hätte.
"Ok, dann wünsche ich Ihnen gute Genesung! Und wenn Sie sonst irgendwelche Probleme haben, kann ja immer mal sein, rufen Sie mich ruhig jederzeit an. Ich habe bisher noch für alles eine Lösung gefunden!", versuchte er dann zumindest mit einem versteckten Angebot, mich doch noch zum Reden zu bringen, das war unbestreitbar. Aber ich entschloss mich dazu, nur förmlich, aber durchaus dankbar zu lächeln, und nickte ihm im Aufstehen kurz zu. Beim Hinausgehen hoffte ich dann nur noch innig, dass ich auf dem Heimweg niemandem begegnen würde, dem ich Rede und Antwort stehen müsste.


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Zuhause brühte ich mir einen starken Cappuccino auf und erntete einen kurzen, argwöhnischen Seitenblick meiner deutlich älteren und somit zweifelsohne lebenserfahreneren Mitbewohnerin Jessica. "Na, hat dich der feine Monsieur "Ich-hol-mir-was-ich-will"-Tallis an der falschen Stelle erwischt oder bist du vor lauter Lust und Liebe vor eine Litfasssäule gelaufen?" Ich seufzte wieder einmal, denn ich hatte schon geahnt, dass mein adrett verpflastertes Äußeres meine spitzfindige Mitbewohnerin zu unangenehmen Sprüchen hinreißen würde. Jessica schüttelte den Kopf und seufzte ebenfalls. "Ja ja, schon gut, ich sag nix mehr dazu. Du musst selbst wissen, was du tust."
Von wegen, ich wusste keineswegs so genau, was ich tun sollte. Nein, ich wusste es sogar noch gar nicht! Alles hatte so vielversprechend begonnen. Ich hatte ihm eine Chance gegeben, denn er schien sich gewandelt zu haben. Bisher war er mir so lieb, stets charmant begegnet.

Ich verfiel in Erinnerung, wie alles begonnen hatte ...
 
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Kapitel 2 - Wie alles begonnen hatte

Kapitel 2 - Wie alles begonnen hatte

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Die Sim-Frau Jeanne war einst die Verlobte von Jonas gewesen, dem ersten Sim, den ich erstellt hatte, nachdem ich das Spiel erworben hatte. Sie hatte mit ihm eine Familie gegründet, sich dann jedoch von ihm getrennt, weil sie sich auseinander gelebt hatten. Anschließend war sie zu Adam Tallis gezogen, einem charismatischen Frauenheld mit einer nicht ganz unproblematischen Charakterschwäche und unschöner Vergangenheit, aber gutem Herzen, war aber auch mit diesem Mann auf Dauer im Alltag nicht so recht klar gekommen. Eines Tages, nach einem heftigen Streit mit ihm, geschah plötzlich etwas sehr Seltsames: Jeanne wurde während ihrer Arbeit als Online-Kartenlegerin urplötzlich in den PC gesaugt!


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Und zeitgleich war dies in der realen Welt auch mir geschehen, während ich das Spiel gerade spielte, und ich landete daraufhin in genau dem Sims-Haus, das zuvor noch Jeanne beherbergt hatte, hart auf dem Hintern.


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Erst verstand ich gar nicht, was geschehen war. Wo war Jeanne abgeblieben? Hatte ich deren Körper übernommen? Aber ich hatte merkwürdigerweise weiterhin so ausgesehen wie immer. Zuerst hatte ich dann das Haus nach Jeanne abgesucht, immer wieder ihren Namen gerufen, aber sie war verschwunden geblieben. Also hatte es vorher bei meiner wahrscheinlichsten Vermutung bleiben müssen: offenbar hatte ich mich aus mir unbekannter Ursache in der virtuellen Sim-Welt in Jeannes Körper materialisiert und war anschließend äußerlich angepasst worden. Aber von wem? Wer saß jetzt am Ruder und spielte das Spiel?


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Kaum eine halbe Stunde hatte ich Zeit gehabt, mich in ihre neue Rolle als "Jeanne-Ersatz" einzufinden, da begegnete mir auch bereits deren Freund Adam, der den Tausch zum Glück nicht bemerkt hatte. In den darauf folgenden Tagen suchte ich zunächst noch verzweifelt nach einem Weg, das Geschehene rückgängig zu machen, aber dann übernahmen Neugier und Abenteuerlust die Oberhand, und ich beschloss, vorerst zu bleiben.


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Zuerst versuchte ich in der Sim-Welt einiges in Ordnung zu bringen, was ich in jüngster Zeit mit meinen Spielentscheidungen verkorkst hatte, denn vor dem PC zu sitzen, war doch etwas völlig anderes gewesen, als selbst mitten unter den Sims zu sein. Es überfiel mich ein gewisses Gefühl von Mitleid. Mein erster Weg führte mich daher zu einer Sim-Frau namens Desdemona Kappe, und ich versuchte diese zu motivieren, Adam anzuzeigen, denn die junge Frau war einige Sim-Jahre zuvor Opfer eines sexuellen Übergriffs seinerseits geworden und hatte kurz danach ein Kind von ihm bekommen, was weder er noch sonst jemand wusste. Ich jedoch schon, denn ich hatte ja am Bildschirm das ganze Drama live miterlebt. Als ich dann bei Desdemona und ihrer kleinen Tochter Julia am Tisch saß, hatte ich tief in mir gewusst, dass es ein fragwürdiges Spiel war, was ich da trieb, aber ich war hin und her gerissen zwischen meinem Sinn für Gerechtigkeit und der plötzlich unaufhaltsam aufkeimenden Liebe zu Adam. Außerdem hatte Desdemona überraschenderweise gar nicht unglücklich gewirkt und Julia sich prächtig entwickelt.


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Zuerst hatte dann die unverhoffte Zuneigung zu dem schwarzhaarigen, attraktiven Mann gesiegt, und ich hatte mich nicht, wie zunächst geplant, dazu durchringen können, Desdemona zu einer Anzeige zu motivieren. Aber dann war es eines Abends zu einem Streit mit Adam gekommen, in dessen Verlauf ich ihn, ohne vorherige Abwägung der Folgen, mit meinem Wissen über seine uneheliche Tochter konfrontiert und ihm androhte hatte, ihn zu verraten, sollte er die Sache nicht von selbst ins Reine bringen. Da er den Vorwurf nach einem nur kurz verunsicherten Blick als völlig absurd abstritt und in den darauf folgenden Tagen nichts unternahm, war ich schweren Herzens dann doch zur Polizei gegangen.

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In der Zeit danach hatte ich mich so einsam wie noch nie gefühlt, und ich war mir nicht mehr sicher gewesen, ob meine Entscheidung die richtige gewesen war. Adam hatte die Tat inzwischen gestanden, auch wenn er sich an den betreffenden Tag und die Umstände nur noch nebulös hatte erinnern können, und saß nun hinter Gittern, wo er unendlich Zeit hatte, die Tatsache zu verarbeiten, dass er nun Vater einer sechsjährigen Tochter war, die nichts von ihm und seinem Vergehen an deren Mutter wusste.


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Blass und übernächtigt hatte er ausgesehen, als ich ihm ein paar Sachen aus seinem Haus gebracht hatte. Adam hatte mich durch die Gitterstäbe lange betrachtet. Mich, den Grund für seine missliche Lage, mit traurigen braunen Augen angesehen, was in mir ein entsetzlich leeres Gefühl in der Brust verursacht hatte. "Ist schon Recht so", hatte er dann gesagt, und mir mit betrübter Miene unmissverständlich seinen Willen zu verstehen gegeben, dass ich gehen sollte.


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Nach einer durchweinten Nacht in einem kleinen Motel wachte ich am nächsten Morgen mit der Idee auf, über einen öffentlichen PC auf einem Gemeinschaftsgrundstück Kontakt mit der realen Welt aufzunehmen. Ich hatte unbedingt herausfinden müssen, ob ich komplett in die Sim-Welt hinübergetreten war oder vielleicht nur zum Teil, während meine menschliche Version doch noch dort existent war, wo ich eigentlich hingehörte. Letzteres hatte sich dann als zutreffend herausgestellt, ich hatte eine Stunde später tatsächlich per Skype mit meinem Alter Ego Kontakt aufnehmen können, was sich völlig surreal angefühlt hatte. Ich hatte einen Zwilling in einer anderen Welt!
Nachdem wir uns einige Zeit beschimpft hatten, weil wir uns gegenseitig die Schuld an dem, was passiert war, gegeben hatten, waren wir wieder zur Vernunft gekommen und hatten gemeinsam einen Plan ausgeheckt, wie mein Sim-Leben denn nun weitergehen sollte. Wir hatten die Installation einer wunderschönen Insel-Nachbarschaft ausgehandelt, bleibendes Bewusstsein über meine tatsächliche Herkunft, und ich hatte außerdem darauf bestanden, Adam in nicht allzu langer Zeit wiedersehen zu dürfen, was mir mein Alter Ego gönnerhaft zugestanden hatte.


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Dann hatte ich von meinem menschlichen Zwilling eine unbekannte Adresse bekommen und mit dem Bus dorthin fahren müssen, der ewig nicht gekommen war. Aber dann war er nach langer Warterei doch noch herangezockelt gekommen und hatte mich zu einem fast leeren Grundstück gefahren, auf dem sich nichts als eine Art riesiger Autoreifen befunden hatte. Zuerst hatte ich nur unschlüssig herumgestanden, doch dann hatte ich plötzlich gewusst, was ich zu tun hatte, denn natürlich hatte ich einst Stargate im TV gesehen!


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Es war also sonnenklar gewesen: Ich hatte hindurch müssen, um zu meinem zukünftigen Wohnort, der vereinbarten Wunsch-Insel, gelangen zu können. Zuerst hatte ich mich nicht so recht getraut, aber im Film hatte auch immer alles gut geklappt, warum sollte also hierbei irgendetwas daneben gehen? Und schließlich wusste ich ja damals auch, dass ich dabei von meiner "Spielerin" beobachtet wurde.


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Und so hatte ich einen tiefen Atemzug genommen, war in winzigen Schritten immer näher auf das Dimensionstor zugegangen ...


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... und hatte alsbald, außer der Helligkeit eines pulsierenden Gewimmels, nichts mehr sehen können. Unverhofft sanft war ich durch das Tor geglitten ...

... und das Spiel hatte begonnen.


 
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ich mag deinen schreibstil und die geschichte ist auch toll =)
nur ich seh keine bilder.

Zomby
 
Hallo, ihr beiden! :hallo:

Ja, ich war mal im Single-Projekt. Das ist ja seltsam mit den Bildern, ich kann sie alle sehen und habe sie ganz normal über "Bild einfügen" reingesetzt, verlinkt mit meinem Picasa-Album. Werde mich darum kümmern, danke für den Hinweis!

LG, Naike

Edit: Hier mal ein anders verlinktes Testfoto, ist es zu sehen?
(Testfoto wieder gelöscht.)
 
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das bild seh ich jetzt
 
:hallo:
Erstmal würd' ich gern sagen, dass ich das Cover sehr gerne mag. Vorallem gefallen mir die Bilder ganz unten rechts, das Eine von der Frau (wahrsch. Naike?) mit den beiden Kindern und das dritte von links oben. Wirklich super!
Die Story und die Grundidee ist auch klasse - sie erinnert mich an ein Video, das ich mal gesehen habe... aber frag' mich nicht, welches, kann mich nämlich nicht mehr erinnern!
Aufjedenfall fällt mir gerade nicht mehr ein; hab nämlich überhaupt nichts an der Story auszusetzen... oder doch, wäre schön, wenn du ein bisschen mehr Text schreiben könntest. Vielleicht ergeht das nur mir so, aber ich steh auf längere Texte :lol:

Ich bleib' aufjedenfall dran :)

lg
 
hey,
also ich muss schon sagen schöne Fotostory auch wenn es denke ich deine erste ist finde ich alles sehr professionell,
die Bilder wirken sehr gewollt und sind passend zu den Text Abschnitten gewählt,
Rechtschreibfehler sind keine zu entdecken, allerdings finde ich es teilweise sehr unverständlich, was es mit dem SIm-Ego auf sich hat also ob Naikes Sims Frau jetzt in der Realität ist und wie Naike durch Skype Kontakt aufnehmen konnte!
Naja gefällt mir bisher ganz gut, also Bitte Benachrichtigen!

LG
 
Hallo ihr! Freue mich sehr über euer Feedback, vielen Dank!

Benachrichtigung: Mach ich gerne, ich müsst mir nur verraten, wie das hier gehandhabt wird. Bei manchen Stories stehen Benachrichtigungslisten, schreibt der Autor jeden dann per PN an?

@nebelfee:
Ja, das bin ich (also Sim-Naike) auf dem Bild mit den beiden Kindern. Es war unglaublich knifflig, beide Kids auf einmal in die Badewanne zu kriegen, aber gerade so eine Posing-Feinarbeit macht mir immer Riesenspaß, da kann schonmal für eine komplette Szene ein Stündchen draufgehen. Aber das ist eben das Schöne am Sims-Spiel, daß es so flexibel ist und nie langweilig wird.
Das ist ja ungewöhnlich, daß mal jemand lieber lange Texte mag. Die meisten sind schon fertig, vielleicht ergänze ich dann noch das eine oder andere und ändere die Gewichtung.

@voguish:
Ja, das ist meine erste Fotostory, die ich hier reinstelle, aber ansonsten spiele und fotografiere ich schon seit 2005.
Echt, ist nicht klar geworden, worum es geht? Die virtuelle Sim-Welt ist quasi eine Parallelwelt und Naike ist zufällig dort hineingeraten. Allerdings nicht mit Haut und Haaren, denn ich sitze ja noch immer hier vorm Rechner *g*, aber ein Teil der Seele, und die hat jetzt einen Pixel-Körper. ;) Insofern gibt es uns beide und ich habe beschlossen, daß wir auch kommunizieren können, was im Laufe der Geschichte noch öfter passieren wird.

Ja, sagt mir doch bitte mal Bescheid, wie ich das mit den Benachrichtigungen machen muß, mit der Geschichte geht es morgen weiter, evtl. auch schon heute, mal gucken was so sonst anliegt.

LG, Naike :hallo:
 
Also ich kenns so, dass der Autor sich ne Benachrichtigungsliste macht und wenns weitergeht, schreibt er allen, die benachrichtigt werden wollen ne PN und evtl den Link zum Thread oder zur Seite oder so. Man kann ja (glaub ich) auch mehreren Leuten auf einmal ne PN schreiben, dann isses nicht so viel Arbeit :)

Edit: Also mir ist durch und durch klar, was da passiert, also dass sie jetzt im Spiel ist usw. Was mich aber verwirrt..wo ist denn dann das Sim-Mädchen, dessen Platz Naike eingenommen hat? Sitzt die jetzt in der Realität vorm PC? Weil du meintest ja, ein Teil der Seele von Naike hat jetzt nen Pixel-Körper. Also ist Naike jetzt zwei Personen. Und das Sim-Mädchen, das vorher da war? Was ist mit der? Ich dachte am Anfang, dass Naike und das Sim-Mädchen getauscht haben, also dass das Sim-Mädchen jetzt vorm PC sitzt und eine andere Person (Naike) steuern kann, die ihren Platz eingenommen hat. Aber so ist es ja scheinbar nicht ;)
 
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@all:
Benachrichtigungen gehen ab jetzt regelmäßig raus! :hallo:

@snagge:
Danke, daß du den Verbleib der Simin Jeanne ansprichst, deren Platz Naike eingenommen hat, die hätte ich beinahe vergessen, da sie in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird.
Nachdem Naike ins Tor hineingeglitten war, trat Jeanne an der anderen Seite wieder heraus. Kurz darauf hörte das Flimmern auf und Jeanne stand völlig geschockt und mit einem furchtbar flauen Gefühl im Magen auf einer ihr völlig unbekannten Wiese. Danach löschte ich ihr Gedächtnis und ließ sie zurück in ihr Haus fahren, wo sie noch heute lebt, während Naike sich nun in einer neuen "Nachbarschaft" befindet (siehe heutige Fortsetzung, Kapitel 3).

Also ist Naike jetzt zwei Personen.
Ja. Jeanne wurde nur zu dem Zweck in den PC gesaugt, um Naike in die virtuelle Welt bringen zu können. Wer das ausgeheckt hat, ist auch mir ein Geheimnis, wahrscheinlich eine höhere Macht. ;)

Fortsetzung in wenigen Minuten ...
 
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Kapitel 3 - Möbliert und ziemlich billig

Kapitel 3 - Möbliert und ziemlich billig

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Den Gang durch das Dimensionstor hatte ich mir aufregender vorgestellt. Ich war einfach nur hindurch geglitten und hatte mich anschließend auf einem kleinen Schiff befunden, das kurz darauf an einem Hafen angelegt hatte. Mein Zwilling hatte also Wort gehalten und mich, ihr gepixeltes Alter Ego, meinen Wünschen gemäß auf einer Insel abgesetzt.


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Zuerst sah ich mich ein wenig um und entdeckte an einem der primitiven Holzhäuser eine Pinnwand mit einigen Anschlägen.


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Neben ein paar Werbezettel für diverse Veranstaltungen auf dem nahe liegenden Festland, fanden sich auch einige viel versprechende Immobilienanzeigen angepinnt. Ein hübsches Strandhaus, ein großzügiges Grundstück mit Wohnhaus und See und ein möbliertes, grünes Holzhaus.


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Die Insel an sich war offenbar bisher eher gering bevölkert, wie ein kleines Foto zeigte, das die Sonne bereits verblichen hatte. Aber ich erkannte sofort den östlich gelegenen Hafen, wo ich mich gerade befand, und konnte mich so schon einmal ein wenig orientieren.


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Ich notierte mir die Telefonnummer des Maklerbüros und stellte mich anschließend noch kurz für einen Kaffee an, denn vielleicht ließen sich so ja erste Kontakte mit den Inselbewohnern knüpfen.


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Doch keiner der anwesenden Sims beachtete mich, und ich fühlte mich äußerst unwohl unter diesen Wesen mit ihren seltsam comic-haften Maxis-Gesichtern. In diesem Moment hätte ich mein Abenteuer am liebsten gleich wieder zu einem schnellen Ende gebracht. Ein Junge mit unschönem Flachschädel rempelte mich auch noch harsch an. Am liebsten hätte ich ihm einen Tritt versetzt, aber ich tat vorsichtshalber lieber so, als hätte ich es nicht bemerkt, denn Aufsehen wollte ich unter keinen Umständen erregen.


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"Kann ich Ihnen helfen, junge Dame?" Zum Glück war der Baristo schon freundlicher. Ich fand, dass der Mann Albert Kappe ähnlich sah, einem Sim von Maxis, mit dem ich schon oft gespielt hatte. Aber auf seinem Namensschild war Alfons Gast zu lesen, ich schien also falsch zu liegen. Nachdem ich einen Coffee-to-go bestellt hatte, bekam ich einen dicken Schrecken – hatte ich überhaupt Geld dafür? Diese Frage erledigte sich dann glücklicherweise nach einem hastigen Griff in die Hosentasche, mein Zwilling hatte zum Glück daran gedacht, mich nicht völlig mittellos dastehen zu lassen.


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Ich bedankte mich bei Herrn Gast, trank den zum Glück nicht allzu heißen Kaffee trotz fehlender Milch und ohne Zucker in zwei Zügen aus, was grausig schmeckte, und durchquerte anschließend das Hafengelände auf der Suche nach dem Telefon, auf das mich der Baristo hingewiesen hatte, um den Makler anzurufen.


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Dieser meldete sich zwar sofort, hatte aber keine guten Nachrichten. Das Grundstück mit dem kleinen See war bereits vermietet, das Strandhaus unerschwinglich – ich wusste, dass ich als Sim frisch aus der "Tonne" nur 20.000 Simoleons zur Verfügung hatte – und von dem kleinen grünen Holzhaus riet er mir ab. Da mir jedoch nichts anderes übrig blieb, musste ich diesen Strohhalm ergreifen. Mit dem Gedanken, es demnächst zu verschönern, falls es sich wirklich als sehr scheußlich entpuppte, sagte ich also zu, und verabredete mich mit dem ein wenig windig klingenden Makler zum Abschluss der Formalitäten für den Nachmittag.


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Obwohl ich jetzt ein Bleibe hatte, war ich verärgert, denn ein bisschen attraktiver hatte ich mir meine versprochene Insel schon vorgestellt, vor allen Dingen mediterraner. Doch statt mich an üppiger Bepflanzung erfreuen zu können stank am Hafen der Müll, was meine empfindliche Nase kaum ertragen konnte, und auf meine grasgrüne "Bretterbude", wie der Makler das Häuschen genannte hatte, war ich ehrlicherweise alles andere als gespannt. Warum hatte es nicht das hübsche Strandhaus sein können?


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Aber dann kam auch schon das bestellte Taxi und brachte mich wenigstens schnell weg von dem miefenden Abfall, der meinen Geruchssinn inzwischen fast gelähmt hatte.


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Die Fahrt dauerte keine zwei Minuten und führte lediglich um ein paar Ecken, dennoch verlangte der Taxifahrer die horrende Summe von 100 Simoleons, die ich zähneknirschend und leise vor mich hin fluchend zahlte. Da war es also, das grüne Etwas! Umgeben von einem sandigen Nichts.


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Im Inneren war das Haus, wie zu erwarten gewesen war, nicht schöner als von außen. Ein Raum mit Kochnische, dazu ein winziges Bad mit Dusche. Die Möbel schienen allesamt vom Trödel zu stammen. Ich ließ sich erschöpft und frustriert auf die Couch im "Spinatstyle" fallen, die trotz meines Leichtgewichts empört quietschte und kleine Staubwölkchen absonderte. Meine Nase empörte sich mit einen Nieser, aber ich war so müde, dass ich mich dennoch lang legte. Für einen Moment dachte ich an Adam und seufzte. Was tat ich hier eigentlich, nur um diesen Typen wiederzutreffen?


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Wenigstens fand ich nach dem Aufwachen aus einem kurzen Nickerchen Milch und Cerealien im Kühlschrank, denn langsam hatte mein Magen zu knurren begonnen. Aufgrund der Tatsache, dass Sims sogar Cornflakes in Kühlschränken aufbewahrten, musste ich schmunzeln. Schon so oft hatte ich mich beim Spielen darüber amüsiert.


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Nachdem ich das wenig nahrhafte, pappige Zeug weggelöffelt hatte, sah ich den ersten Sim draußen auf der Strasse, der mich gleich, wie es in dieser Pixelwelt üblich war, mit noch zwei anderen als neue Bewohnerin begrüßen würde. War das nicht dieser Benjamin Lang mit seiner albernen karierten Knickerbocker-Hose? Ich hatte nach dem Zusammentreffen mit den komischen Gestalten am Hafen wenig Lust, weiteren Sims zu begegnen, und schloss deshalb schnell ihre Haustür. Aber im Haus war es noch immer sehr warm und stickig, da es wohl schon längere Zeit unbenutzt gewesen war. Deshalb schnappte ich mir einen Küchenstuhl und die aktuelle Tageszeitung und setze mich nach draußen, so weit wie möglich von der Strasse entfernt, mit Blick auf das Meer, das erhaben vor mir lag.


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Doch hier blieb ich nicht so lange unentdeckt, wie ich es erhofft hatte, denn schon kurze Zeit später tummelten sich bereits weitere Sims auf meinem Grundstück und schienen Interesse an der neuen Bewohnerin des grünen Häuschens zu haben. Ich linste vorsichtig rechts an der Zeitung vorbei, erkannte aus dem Augenwinkel Gerda Kappe und Manuela Bretz, doch wer war noch der Typ? Jedenfalls nicht Benjamin, denn der war inzwischen wieder verschwunden. Plötzlich fiel mir ein, dass ich im Rahmen meiner Ausbildung gelernt hatte, einen Unsichtbarkeitszauber anzuwenden. Doch für die erfolgreiche Durchführung war mentale Stille vonnöten. Würde ihr das hier und jetzt gelingen? Keine Chance. Die Zeitung raschelte, weil meine Hände zitterten. Ich verwarf die Idee so schnell, wie sie mir gekommen war und ergab mich dem Unausweichlichen – wie würde es wohl sein, leibhaftig Figuren gegenüber zu stehen, deren Wohl und Wehe ich vor kurzem noch selbst gesteuert hatte?
 
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Ah das fängt gut an. Mir kommt der Anfang auch bekannt vor, stellenweise, aber ich glaub, dass ich mir größtenteils damals bei deinem Singleprojekt nur die Bilder angeschaut habe. Aber es ist wirklich gut und der Arzt erinnerte mich irgendwie an Orlando Bloom (schreibt man den Kerl überhaupt so?).
Jedenfalls will ich schnell weiter lesen und wissen ob die Geschichte jetzt mit den Singleaufgaben eben durchgespielt wird. Hach ja ich finds spannend und so.

Genug rumgeschleimt :D

Leila
 
Hi Leila! :hallo: Hihi, der Doc ist in der Tat Orlando Bloom bzw. soll es sein, ich habe viele Promis im Spiel, die ich mit der Zeit irgendwo mal zusammengesammelt habe. Mal schauen, ob zukünftig noch mehr erkannt werden.
Ja, die Singleaufgaben sind integriert, aber die Geschichte war ja schon immer mehr Fotostory und hat einige Nebenstränge bekommen. Im Moment bin ich bei Aufgabe 9, nehme die Aufgaben aber nur als "Gerüst" und baue dann wie immer kräftig aus.
Liebe Grüßkes, Nai
 
@snagge:
Danke, daß du den Verbleib der Simin Jeanne ansprichst, deren Platz Naike eingenommen hat, die hätte ich beinahe vergessen, da sie in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird.

*lach* Kein Problem :)

Find die Geschichte immer noch super und bin gespannt, wies mit Sim-Naike weitergeht. :)
 
Hallo, Nai :)

Hatte deine ersten Aufgaben schon fast wieder vergessen... sehr schöne Idee! :) Wenn ich das mit Mary auch versuchen würde, würde ich aber, glaube ich, nicht mehr fertig werden *g*
 
Hi Banane! :hallo: Ja, das ist schon zusätzliche Arbeit, aber macht mir viel Spaß, selbst ich also Autorin kann mich an die Anfänge kaum noch erinnern und Adam sah damals noch ein bißchen unfertig aus. *g* Werde mich mal auf den Hosenboden setzen, damit ich heute weiterkomme.
Grüßkes, Naike
 
Kapitel 4 - Störenfriede und gähnende Langeweile


Kapitel 4 - Störenfriede und gähnende Langweile

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Von mentaler Ruhe konnte also nicht die Rede sein. Auch inständiges Beten und sich mit Zeitung zu umhüllen, nützten mir nichts. Im Nu war ich von meinen zukünftigen Nachbarn umstellt und vernahm auch prompt die schneidende Stimme von Gerda Kappe: "Guten Tag, Fräulein! Ein feines Plätzchen haben Sie hier!"


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"Darf ich mich vorstellen, ich bin Ihre neue Nachbarin. Mein Name ist Gerda Kappe, und ich wohne mit meiner Familie ganz in Ihrer Nähe." Beinahe hätte ich "ich weiß" gesagt, konnte es mir aber gerade noch verkneifen. Ich schüttelte gezwungen lächelnd die Hand der ziemlich kurios im Stil der 60er Jahre gestylten Frau. Sie fühlte sich ganz normal weich und warm an, wie eine Menschenhand. "Ich bin Naike Le Normand, ich …" Aber Frau Kappe ließ mich gar nicht aussprechen, sondern startete umgehend mit der offensichtlich etwas längeren Geschichte der Insel und erzählte, seit wie vielen Generationen ihre Familie bereits hier lebte und welch wichtigen Status sie dadurch angeblich inne hätte. Als mich ein Gähnen übermannte, hielt Gerda konsterniert inne und stoppte ihren Redefluss, wobei sie ein bisschen beleidigt aus der Wäsche guckte. Dann lief sie ohne ein weiteres Wort Richtung Haus, welches zuvor bereits Manuela Bretz ohne Einladung betreten hatte, wie ich aus dem Augenwinkel bemerkt hatte.


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"Fräulein Le Normand, ich möchte Sie gleich warnen: Spiegeleier enthalten viel zu viel Cholesterin! Sie sollten sich auf keinen Fall welche braten, ich habe vor kurzem eine Vollwertkochkurs gemacht, da meine Blutwerte ... bla bla bla ..." Ich starrte den männlichen Sim, der sich mir nicht einmal vorgestellt hatte, überrascht an. Oha. Warum belaberte der mich mit seinen fragwürdigen Weisheiten, obwohl er nicht mal meine Essgewohnheiten kannte? Vielleicht mochte ich gar keine Eier? Inzwischen hatte er seinen Vortrag zum Glück abrupt beendet und lief, wie die beiden Frauen zuvor, ohne jegliche Aufforderung in mein kleines grünes Häuschen. "Sims", seufzte ich leise vor mich hin und lief dann schnell hinterher, weil ich mich um den Inhalt meines Kühlschranks sorgte. Vielleicht würden diese Typen auch noch das Klo verdrecken?


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Wider Erwarten fand ich meine Nachbarn artig Dart spielend vor. Ich entschied, diesen Antrittsbesuch über mich ergehen zu lassen – schließlich hatte ich eine gute Kinderstube gehabt – und begrüßte höflich die blonde Sim-Frau im rosa Blümchenkleid. "Hallo, ich bin Naike und du?"
"Manuela Bretz ist mein Name, grüß dich! Ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich darf doch du sagen? Wir sind bestimmt im gleichen Alter." Dies hatte das Mädel sehr warmherzig gesagt, also sollte sie eine Chance bekommen. Meine Aufforderung, uns gemeinsam zu setzen, war dann jedoch ein Fehler, denn nun legte Manuela, wie auch eben Gerda Kappe, los und erzählte geschlagene fünfzehn Minuten nur über sich selbst. Mit keinem Wort fragte sie, woher ich gekommen war oder für was ich mich interessierte. Aber das war auch so ein typisches Sims-Ding, deshalb nahm ich es ihr nicht übel.


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Plötzlich schreckte ich hoch, war ich kurz eingenickt? Manuela zeigte jedenfalls eine entrüstete Miene. "Äh … warte, Manu! Soll ich dir vielleicht ein Spiegelei braten?" Aber meine junge Nachbarin stand ruckartig auf und verließ, ohne sich zu verabschieden, das Haus. Gerda und der braungebrannte Mann mit dem Cholesterin-Problem waren längst nicht mehr da. Ich runzelte die Stirn, aber eigentlich konnte es mir nur recht sein. Was sollte ich mit solch egozentrischen Langeweilern anfangen?


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Dann wurde es draußen wie üblich von eine auf die andere Sekunde dunkel, und ich beschloss, mich schlafen zu legen, denn das hiesige Fernseh-Programm wollte ich mir an diesem Tage nicht auch noch antun. Das Bett quietschte und knarzte und sonderte noch mehr muffigen Staub ab als das Sofa, was mich tierisch in der Nase kitzelte. Außerdem war es viel zu warm unter der schweren Decke, die Luft stand regelrecht in dem kleinen Häuschen, das ein wenig nach Gartenlaube roch. Aber dann schlief ich, die neue Bewohnerin der Simlane 10, doch schnell ein und träumte von Gerda Kappe, die mich in eine mysteriöse Organisation namens Moderne Jesus Nachfolger aufnehmen wollte und mir eine Steintafel mit zehn Geboten überreichte, die mir dabei schmerzhaft auf die Füße fiel. Gerda lachte hämisch und erklärte, dass dies die Rache dafür sei, dass ich sie einst in einer anderen Nachbarschaft einem Brand zum Opfer fallen gelassen hatte. Was leider stimmte!


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Am nächsten Morgen, ich war tatsächlich wieder in der Sim-Welt aufgewacht, lungerte eine ältere Frau in einem grotesken Outfit vor meiner Bleibe herum. Ich erkannte sie als eine der Wahrsagerinnen war, bei denen man seltsame Tränke kaufen und sich sogar einen Partner für einsame Stunden bestellen konnte. Sie freute sichtlich, eine vermeintliche "Kollegin" zu treffen, denn auch ich hatte mich schon immer gerne mit Kartendeutung beschäftigt, und erzählte mir, dass sie sich erhoffte, dass ich nett und gut ausgebildet sei, damit wir uns vielleicht austauschen könnten. "Hallo, ich bin die Nai ..."
"Halt … Stopp! Sagen Sie nichts, meine Liebe, ich schaue kurz in meine Kugel, dann weiß ich ALLES! Moment nur, sie ist ein bisschen belegt, heute ist es wieder so warm", stellte die aus der Nähe sehr sympathisch erscheinende Dame mit dem albernen Kopftuch wenig begeistert fest. "Aha, jetzt kommt es ... Sie heißen Gabriele, sind fünfundzwanzig Jahre alt und von Beruf Damenschneiderin. Und … oh je, das tut mir aber jetzt sehr leid, Sie sind schrecklich unglücklich verliebt." Trotz wiederholter Versuche ließ sich mich nicht zu Wort kommen. "Ihr Freund, ein anerkannter Wissenschaftler mit Brille, ist bereits verheiratet und will nicht mit ihnen hier leben. Das ist aber auch wirklich ein trauriges Schicksal, meine Kleine. Na, was sagen Sie – hab ich Recht oder hab ich Recht?", flötete die Wahrsagerin fröhlich und offenbar völlig von ihrem Können überzeugt. "Ach übrigens, ich heiße Jessica Jung."
Ich sah sie halb verwirrt, halb amüsiert an – von guter Ausbildung konnte hier wohl leider nicht die Rede sein, eher von Tuten und Blasen keine Ahnung. "Äh ... nun ja, ich bin unglücklich verliebt, das stimmt. Aber das ist, ehrlich gesagt, das Einzige, was zutrifft." Ich konnte mir ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Jessica schüttelte ungläubig den Kopf. "Es muß an diesem ewigen feuchten Beschlag liegen, furchtbares Klima hier auf der Insel", murmelte sie frustriert und bearbeitete angestrengt ihre Glaskugel noch einmal mit dem Schwamm.


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"Kommen Sie, Jessica, jetzt schauen Sie doch nicht so trübselig. Übung macht den Meister! Ich heiße Naike, bin fünfundzwanzig und ein paar Jahre mehr, und eines meiner Hobbies ist die Wahrsagerei Ich verwende jedoch Karten als Medium und keine Kugel. Vielleicht sollten Sie auch darauf umsteigen, denen macht feuchte Luft nämlich nichts aus!" Jessica sah mich mit erstaunten großen Augen an und wirkte dabei viel jugendlicher, als es ihr graues Haar vermittelte. "Ehrlich? Wir sind wirklich Kollegen? Das ist aber toll! Vielleicht können wir ja gegenseitig voneinander lernen … äh … oder ich zumindest etwas von Ihnen?" Sie grinste spitzbübisch.


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"Na, jetzt stapeln Sie aber mal nicht gleich so tief, jede von uns liegt auch mal daneben. Und unglücklich verliebt bin ich ja tatsächlich, nur Ihre Beschreibung trifft nicht so ganz zu. Er ist kein Wissenschaftler mit Brille, mein Adam sitzt gerade eine Haftstrafe ab, und wir haben seit längerer Zeit schon keinen Kontakt mehr", erzählte ich ihr und spürte dabei, wie sich unmittelbar dicke graue Wolken vor meine Fröhlichkeit schoben. "Oh, das tut mir sehr leid, Fräulein. Aber ich hätte da eine Idee, ich kann nämlich tolle Liebhaber herbeizaubern. Mache Ihnen auch einen günstigen Preis!" Ich dachte mit Schrecken an die Typen, die die Wahrsagerinnen im Spiel immer vom Himmel plumpsen ließen. Einen solchen wollte ich mir unter keinen Umständen an den Hals binden lassen, zumal mir eh niemand meinen Adam ersetzen konnte. Niemals! "Nein danke, Jessica. Aber Sie würden mir eine Freude machen, wenn Sie mir verraten würden, wo ich hier auf der Insel ein bisschen was einkaufen kann." Jessica nickte eifrig und schaut allen Ernstes wieder in ihre Kugel!

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Aber dieses Mal stellte sich ihre "Weissagung" sogar als zutreffend heraus. Auf einem anderen Teil der Insel angekommen, musste ich beim Betrachten eines Miniaturladen namens All-In-One-Shop schmunzeln, so winzig war er. Hier sah es außerdem aus, als wäre seit den 70er Jahren nichts mehr renoviert und investiert worden. Und schon wieder lungerte so ein komischer Sim in albernen Knickerbockern vor der Ladentür herum. War hier etwa die Zeit stehengeblieben?


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Ich schüttelte mich angewidert vor so viel fragwürdiger Eleganz und stellte verwundert fest, dass bei meinem Eintritt in den Laden fast die gesamte Fassade verschwand. Wie dilettantisch das von meinem Zwilling war, das würde hässliche Screenshots geben, falls sie welche machte. Zuerst ließ ich dann in einem alten Fotofix ein Bild von mir anfertigen, um es einem Brief an Adam beizulegen. Dann kaufte ich mir für die nächsten langweiligen Stunden und die Aneignung von Kreativ-Fähigkeiten eine Staffelei und noch ein paar Leckereien, die wie das olle Büdchen auch allesamt nicht mehr ganz frisch wirkten.


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Wieder daheim angekommen, diesmal zu Fuß, um Geld zu sparen, klingelte endlich mal das Telefon. Es war Jessica Jung, die mir einen Job bei einem angeblichen Meister der Magie zu empfehlen hatte. Mein Herz hüpfte ob dieser Idee freudig, das musste wohl eine Karriere für Sims sein, die mein Zwilling irgendwo für das Spiel runtergeladen und installiert hatte. Viel besser jedenfalls als Wachfrau, Postraumtechnikerin oder Taschendiebin, was über die hiesige Tageszeitung angeboten wurde. Ich sagte sofort zu und versorgte anschließend fröhlich pfeifend meine Einkäufe, natürlich alles in den Kühlschrank, auch die Cerealien und Konservendosen.


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Danach schrieb ich den geplanten Brief an Adam, legte die Fotofix-Aufnahme hinein und hoffte inständig, dass er sich bald bei mir melden würde.


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Am nächsten Tag passierte bis zum Nachmittag rein gar nichts. Ich langweilte mich furchtbar, malte ein bisschen an der Staffelei und briet mir, entgegen des Rates meines Nachbarn gleich zwei Spiegeleier. Niemand rief an, keiner kam mich besuchen, zum Glück auch nicht erneut die Nachbarn vom Vortag. Am späten Nachmittag ging es dann das erste Mal zur neuen Arbeitsstelle. Mein Chef, der sich nur Der Meister nannte war zwar freundlich, nahm mich aber gleich mit niederen Arbeiten ordentlich ran. Stundenlang musste ich Kessel putzen und uralte Bücher entstauben. Ich war völlig platt und frustriert, als ich in der Nacht nach Hause kam, die Arbeit hatte mich geistig völlig unterfordert, schließlich war ich bereits vorgebildet und kein Anfänger mehr. Aber dafür hatte sich Der Meister nicht einmal im Ansatz interessiert. Außerdem musste ich mich mit mickrigen fünfundsechzig Simoleons Lohn begnügen, wovon bereits fünfzig für den Fahrdienst drauf gingen, und ich war nicht einmal auf die nächste Stufe befördert worden. Sollte das etwa in den nächsten Wochen so weiter gehen? Wann würde ich genug Geld für einen PC zusammen gespart haben, um mich wieder mit meinem Zwilling unterhalten und so herausfinden zu können, wann Adam endlich aus dem Gefängnis entlassen wird?
 
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Das ist wirklich schön. Auch die Karriere von ihr klingt interessant. Ist sie denn wirklich in diese Karriere eingestiegen, oder hast du das nur so geschrieben? Und weißt du evtl. noch wo du sie den her hast, also die Karriere?
Jedenfalls finde ich es gut, dass du scheinbar auch eine Wahrsagerin einziehen lässt. Das hat meine Leela ja auch getan und damit hat sie eine große Menge Spaß.
Freue mich darauf, dass es weiter geht.

Leila

PS: Gerda sieht in blond echt heißt aus
 
Huhu Leila! Ja, die Karriere gab es wirklich, hier hab ich noch einen "Beweis-Screenshot", ich meine, sie wäre von MTS2 zwei gewesen. Ist aber schon 2-3 Jahre her, deshalb weiß ich nicht, ob es sie noch gibt. Allerdings hat sie sich nicht wirklich bewährt, irgendwie wurde Naike nur selten befördert und bekam einen Hungerlohn.
Ja, Jessica wird einziehen, sie kam ja auch schon im ersten Kapitel vor. Gerda ist wirklich köstlich, du wirst umfallen, wenn du später mehr über sie erfährst. ;)

Grüßle, Nai
 
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Kapitel 5 - Zweisamkeit

Kapitel 5 - Zweisamkeit

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Lehrjahre sind keine Herrenjahre, okay – aber musste es wirklich so laufen? Nach zwei Wochen Arbeit beim Meister hatte ich keine Lust mehr, mich für ihn abzustrampeln. Im Grunde sowieso für nichts, denn ich hatte weiterhin, außer Putzen und Ordnen, keine weiteren Aufgaben bekommen und war auch immer noch nicht befördert worden. Auch eine Hausverschönerung oder gar der Kauf eines PC war bei der mickrigen Entlohnung, die ich erhielt, noch lange nicht in Sicht.

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Aber noch schlimmer war die Einsamkeit. Es kam kein Anruf von Jessica, und der Briefkasten beinhaltete täglich nichts, außer ab und zu mal einer Rechnung. Ich wusste nicht, ob Adam meinen Brief bekommen hatte, auf eine Antwort von ihm hatte ich bisher vergeblich gewartet. Es war zum Heulen! Ich verfluchte nicht zum ersten Mal mein sandiges Eiland, hatte aber keine Alternative, als mich mit der Einöde vorläufig abzufinden.


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An einem der nächsten Tage, ich las inzwischen vor lauter Langeweile sogar die jeden Morgen beim Frühstück die angelieferte BILD-Zeitung und bewertete deren "Nackte des Tages", klingelte endlich mal wieder das Telefon, und ich vernahm äußerst erfreut Jessicas Stimme, die ebenfalls ein bisschen betrübt klang. Aber sie lud mich zum Essen ein, das war doch mal was, wenn auch nur in dieses mickrige Insel-Büdchen.


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Am Nachmittag saßen wir also zusammen in dem kleinen so called "Restaurant-Bereich" des All-In-One-Shops, um einen Snack einzunehmen, denn eine Überfahrt auf das Festland mit den dortigen besseren Lokalitäten konnten wir uns beide leider vorerst nicht leisten.


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Aber trotz des ungemütlich harten Mobiliars hüpfte mein Herz vor Freude, als ich einen appetitlich hergerichteten, nicht verwelkten Salat serviert bekam und mit meiner Kollegin auf das Wiedersehen anstieß. Meine neu gewonnene Freundin erzählte mir von ihren unangenehmen Arbeitstagen und ihrer Einsamkeit. Das kannte ich doch nur zu gut. Auch Jessica war also alles andere als glücklich, sie hatte bisher in einem kleinen Wohnwagen gelebt, den ihr aber vor zwei Tagen ein aufgebrachter Kunde beschädigt hatte, weil sie ihm aus ihrer Kugel gelesen hatte, dass seine Frau fremdgehen würde. Nun hatte das alte Teil keine Tür mehr, und auch im Innern war wohl einiges verwüstet worden. "Bist du denn nicht versichert?", fragte ich sie erstaunt. "Was ist das, versichert?", wunderte sich Jessica. Ich runzelte die Stirn, und dann kam mir eine Idee. Doch zuerst gab es noch etwas anderes zu klären.


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"Sagen Sie mal, macht es Ihnen eigentlich Spaß, Privates von anderen Leuten zu erlauschen? Was fällt Ihnen überhaupt ein, sich einfach neben uns zu setzen … Sie … Sie … PERSON!", fuhr ich die junge Frau neben sich an, worauf ich umgehend Entrüstung erntete. "Mein Name ist Melissa Fuller", bemerkte die Braunhaarige gestelzt. "Und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, jederzeit anderen zu helfen, die in Not geraten sind."


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"Dann helfen Sie sich doch gleich mal selbst und rubbeln sich trocken!", schimpfte ich laut und kippte Melissa zu Jessicas Vergnügen deren Getränk ins Gesicht. Zunächst fand die erschrockene Angegriffene keine Worte, weil sie erst einmal eine Weile nach Luft schnappen musste. "Komm Jess, lassen Sie uns hier abhauen, sonst stehen wir nachher noch in der BILD-Zeitung!", forderte ich Jessica auf. "Eher im Tages-Jünger", kicherte diese hinter vorgehaltener Hand.


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Daheim briet ich schnell zwei Burger als Ersatz für die uns entgangenen Salate, und wir setzten unser Treffen nun unbelauscht fort. Jessica bot mir das Du an und erklärte auf meine Nachfrage hin, dass der Tages-Jünger die Leitzeitung einer fragwürdigen Sekte sei. Ein Blättchen einer christlichen Organisation namens Moderne Jesus Nachfolger, kurz MJN, der Melissa Fuller und einige andere auf der Insel angehören würden. Jetzt erinnerte ich mich – hatte nicht auch Gerda Kappe so etwas erwähnt? Jess bejahte meine Bemerkung und erzählte weiter, dass Gerdas Mann Albert der Chef der Truppe und Pfarrer auf der Insel sei, und sie gab mir den Rat, sich besser von ihnen fernzuhalten, weil sie doch recht extreme Ansichten pflegen würden.


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Als das Gespräch dann auf ein erfreulicheres Thema kam, nämlich unser beider Wunsch, eines Tages ein kleines Wahrsage-Café auf der Insel zu eröffnen, hörten wir plötzlich, wie jemand draußen vor der Tür durch den Sand stapfte.
"Da ist die doch schon wieder, mit ihrer furchtbaren evangelischen Frisur!", rief ich entrüstet, als ich die Silhouette der jungen Frau erkannte, die ich vorhin im All-In-One-Shop "getauft" hatte. "Pssst!" Jessica legte die Hand auf meine Schulter, um mich zu veranlassen, ruhig sitzen zu bleiben.


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Es war tatsächlich Melissa Fuller, die, sich unbeobachtet wähnend, mit klopfendem, aber mutigen Herzen meine aktuelle Ausgabe der BILD-Zeitung an sich nahm und an deren Stelle eine andere Zeitung ablegte. Dann rannte sie vom Grundstück, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. "Da hast du auch schon den Tages-Jünger!", lachte Jessica aus vollem Hals, und ich konnte kaum glauben, was ich da gerade gesehen hatte.


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Nachdem wir uns dann eine gute halbe Stunde über die Bezeichnung "evangelische Frisur" und die doch recht absurden Artikel im Tages-Jünger beömmelt hatten, fiel mir meine Idee von vorhin wieder ein, und ich fragte meine neue Freundin geradeheraus, ob sie wegen ihres unbewohnbaren Wohnwagens nicht bei mir wohnen wollte, zumindest bis sie eine neue Bleibe gefunden hatte. Jessica war sofort hellauf begeistert und fiel mir dankbar in die Arme.

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Es zeigte sich zwar nach ein paar Tagen, dass das Zusammenleben in dem doch sehr winzigen Haus nicht gerade einfach war. Jessica war ein recht schludriger Typ Sim, der keinen Gedanken an Putzarbeiten verschwendete, regelmäßig beim Duschen das Bad unter Wasser setzte und sogar die Teller nur abschleckte, statt sie zu spülen, aber ich freute ich zu sehr über das Leben, das mit meiner neuen Mitbewohnerin ins Haus gekommen war, als mich darüber aufzuregen. Ein auf Dauer nicht haltbarer Zustand waren aber die Schlafgelegenheiten. Mangels Geld für Neuanschaffungen wechselten wir uns Nacht für Nacht mit Bett und Sofa ab, was immer nur eine von uns an den Morgen erfrischt aufwachen ließ, während die andere jeweils mit schmerzenden Knochen vorlieb nehmen musste.


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Wie lange würde es noch dauern, bis endlich genug Geld in die Kassen kam, um mehr als ein paar Gardinchen für die Fenster kaufen zu können? Und nach wie vor ungelöst war auch meine Beziehungssituation, wenn man das überhaupt so nennen konnte. Fast ununterbrochen dachte ich an meinen Adam und wie leer ich mich doch ohne ihn fühlte, als fehlte ein Teil von mir.


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Eines Abends fuhr ich aus meinen trüben Gedanken hoch und schmiss den Putzschwamm in eine Ecke, als das Telefon klingelte. Adam? Endlich Adam? Nein, es war Melissa Fuller, die sich für ihren Lauschangriff von neulich entschuldigte und mich zum monatlichen Treffen der Modernen Jesus Nachfolger einlud. Zuerst war ich positiv überrascht, schließlich hatte ich dem Mädel ein Getränk ins Gesicht gekippt, was doch ziemlich übertrieben gewesen war, und ich empfand es als das Mindeste, mich für mein Verhalten ebenfalls zu entschuldigen. Aber dann nahm das Gespräch eine unschöne Wende.


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"Sie werden sehen, Fräulein Le Normand, bei uns sind sie in guten Händen. Wir werden Ihnen gerne helfen, Ihren bisherigen Lebenswandel zu ändern und wieder glücklich zu sein. Wir haben schon unheimlich vielen …" Völlig überrumpelt unterbrach ich Melissas Redeschwall. Hatte ich richtig gehört? "Äh … von was für einem Lebenswandel sprechen Sie bitte?"
"Sie betreiben doch Wahrsagerei, ist mir zu Ohren gekommen. Das ist Teufelswerk, das wissen sie genau! Aber es gibt Hoffnung", versprach Melissa salbungsvoll. "Was soll dieses bescheuerte Theater?", entgegnete ich entrüstet. "Das ist doch großer Quatsch, ich …" Doch diesmal unterbrach Melissa mich. "Ich kann Ihren Unmut sehr gut nachvollziehen, Fräulein Le Normand. Ihre Reaktion ist völlig normal. Niemand stellt sich und sein Verhalten gerne in Frage. Aber es wird heilsam sein, bitte glauben Sie mir! Also, werden wir uns am Donnerstag im Gemeinderaum unter der Kirche begegnen?"
"Aber auf jeden Fall!", zischte ich ironisch in den Hörer, und knallte ihn anschließend so fest auf die Gabel, dass er halb aus der Halterung flog.


***​

Was nun? Wird Naike die Einladung annehmen oder nicht?
Kommt bald endlich Nachricht von Adam?
Wird Jessica ihr komisches Kostüm für immer anbehalten?
Und wann werden auf den Fotos von Naikes Sims spielendem Zwilling endlich keine heruntergeklappten Wände mehr zu sehen sein?
 
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Ach, das ist aber ein schönes Kompliment, Snagge, freut mich sehr! *strahl*
Genau, sowohl die echte als auch die Sim-Naike tragen abwechselnd Kontaktlinsen und Brille. ;)
Die MJN werden noch seeeehr lästig. =)
 
Ich find die aber lustig =) Erinnern mich so an die Zeugen...die wuseln hier auch immer rum und wollen einen werben oder so...

Also GO, Naike, GO! Zeigs denen und übernimm wieder die "Herrschaft" über die Sim-Welt.... *ironie* :p

Freu mich schon aufs nächste Kapitel und hoffe, dass sie diesmal wirklich den PC bekommt...sie soll doch mal Kontakt mit Real-Naike aufnehmen...^^
 
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Ach ist das alles goldig. Bin hin und weg. Zudem bin ich sehr gespannt wie denn der Umbau aussehen wird in der nächsten Aufgabe. Wirklich viel Geld scheinen die beiden ja nicht zu haben.
Leila
 
Wie, echt jetzt, die Zeugen werben hier am Board? :eek:
Ich fürchte, das mit dem PC wird sich noch ordentlich hinziehen, muß die Gute ja ein wenig zappeln lassen. *hehe*

Hallo Ricki! :hallo: Ich fürchte, die Jessica hat den Umbau noch nötiger. :D

Morgen, spätestens übermorgen geht es weiter! Im Moment will ich am liebsten alles sofort erzählen, fällt mir total schwer, immer nur 16 Bilder auszuwählen. Aber für eine FS-Fortsetzung ist das schon eine ordentliche Zahl, will ja niemanden überfordern.
 
Wieder ein so schönes Feedback, ich komme ja heute gar nicht mehr raus aus dem Glück! %) Danke, Babetta! :hallo: Wenn du Melissa nicht magst, wirst du auf jeden Fall noch deutlich mehr auf deine Kosten kommen, sie spielt in Zukunft eine wichtige Nebenrolle, das gibt noch ein Riesentheater mit ihr. *g*

Edit:
Ich hab gerade mal deinen Link angeklickt, bist du Profi-Fotografin? Die Aufnahmen sind echt genial!
 
Kapitel 6 - Veränderungen

Kapitel 6 – Veränderungen


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Nachdem ich den Hörer auf die Gabel geknallt hatte, klingelte es erneut. Gerade wollte ich etwas sehr Unüberlegtes in die Sprechmuschel brüllen, als sich eine sonore Männerstimme meldete. Mein Herz kam für einen kurzen Moment ins Stolpern, aber es war nicht Adams Stimme, sondern der Mann am anderen Ende der Leitung stellte sich als Armin Sims vor und wollte Jessica sprechen, die zu diesem Zeitpunkt aber einkaufen war. Als sie dann nach Hause kam, hatte ich den Anruf bereits wieder vergessen.
"Jess, ich bin bisher immer noch nicht befördert worden, obwohl ich immer wohlgenährt, gut gelaunt und bestens vorbereitet zur Arbeit gegangen bin. Ehrlich gesagt, vermute ich einen Bug, einen defekten Hack oder sowas, das kann doch nicht sein! Zum Glück hatte meine Mitbewohnerin nicht richtig zugehört, denn sie versuchte gerade aus einem der chinesischen Esskartons vom Vortag noch einen Rest Ente süß-sauer zu klauben. Ich verzog angewidert das Gesicht. "Nun hör doch mal auf damit, das ist doch eklig. Bestell' dir lieber 'ne Pizza!" Jessica blickte mir düster entgegen. "Wenn du meinst, dass die Luft als Bezahlung dafür nehmen", grummelte sie merklich frustriert. "Wenn das so weitergeht mit unseren Finanzen, müssen wir bald in die Suppenküche oder Brosamen der MJN annehmen!“ Das Körnchen Wahrheit in dieser Aussage ließ sich leider nicht verleugnen. Ich ließ wieder einmal einen meiner Seufzer raus, die langsam zur Gewohnheit wurden.


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Später am Abend schnappte ich mir die Tageszeitung und ging die Stellenanzeigen durch. "Hm … ich überlege, ob nicht ein Stellenwechsel Sinn machen würde? Was meinst du? Die Magie-Karriere ist zwar eigentlich maßgeschneidert für mich, aber was bringt die Schufterei, wenn ich nur einen Bruchteil vom Gehalt anderer verdiene und Beförderungen gänzlich ausbleiben?" Jessica zuckte mit den Schultern.
Ich ging die wenigen Anzeigen durch, viel Auswahl gab es noch immer nicht: Wahlk(r)ampfmitarbeiterin? Bloß nicht jeden Tag mit irgendwelchen Besserwissern disputieren. – Wachfrau? Vielleicht müsste ich dann im Gefängnis auf Adam aufpassen? Ach was, reine Träumerei! – Und Rekrutin beim Militär? Sich durch die Gegend scheuchen lassen? Alles Käse. Jessica blickte nachdenklich ins Nichts. Ich überlegte, warum man für die Paranormal-Karriere eigentlich an der Uni studieren musste, das war doch wohl ein nichts als ein fauler Scherz von Maxis, den Spielentwicklern. So gerne hätte ich das gemacht.
"Rekrutin klingt doch ganz gut", meinte Jessica dann nach kurzer Überlegung. "Überlege mal, du hättest jeden Tag zig stramme Kerle in deiner Nähe, und wenn du dann aufgestiegen bist, kannst du sie sogar nach Lust und Laune befehligen." Sie zwinkerte keck und ich musste grinsen. Das waren doch in der Tat feine Aussichten. Ich überlegte nicht lange und griff dann zum Hörer, konnte meinen Ansprechpartner in der Kaserne aber kaum verstehen, weil es Jessica partout nicht gelang, mit dem Kichern aufzuhören.


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Das Vorstellungsgespräch am nächsten sehr frühen Morgen war erfolgreich. Ich wurde gleich mit einigen durchaus interessanten organisatorischen Aufgaben betraut, die ich mit Bravour meisterte, schließlich war ich einst in der realen Welt gut ausgebildete Chefsekretärin gewesen. Und siehe da, auch die erste Beförderung heimste ich gleich am ersten Tag ein und somit auch die mehr als nötige Erfrischung für unsere Haushaltskasse. In der Kaserne hatte ich auch meine Nachbarin Manuela Bretz wieder getroffen, die zum Glück, wie sich nach einem netten Gespräch herausstellte, nicht zu den Modernen Jesus Nachfolgern gehörte. Aber sie kannte Armin Sims, den Typen, der letztens am Telefon nach Jessica verlangt hatte, und beschrieb ihn ihr als einen relativ gutaussehenden, ungebundenen Mann von ungefähr dreißig Jahren. Ich wunderte mich, dass er sich in seinem Alter für die deutlich ältere Jessica interessierte? Aber sollte ja durchaus vorkommen.


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An einem der darauffolgenden Abende rief besagter Armin erneut an, und diesmal bekam er Jessica sogleich an den Apparat. "Nein, nein, nein, heute ist es unmöglich, ich muss noch das Bad putzen!" Ich rollte gerade Sushi und horchte auf. "Leider morgen auch nicht, Armin, tut mir sooo leid, aber da ist Wahrsagerinnen-Kongress in Sim-City. Ich melde mich wieder, ja?" Seit wann putzte meine chaotische Mitbewohnerin freiwillig das Bad? Und was bitte sollte das für ein Kongress sein? Jessica hatte eine solche Veranstaltung bisher nicht erwähnt. Das konnten alles nur Ausreden sein.
Irgendwie war Jess von nun an komisch. Sie hatte schlechte Laune, erzählte nicht so fröhlich wie sonst von ihren Tageserlebnissen und kaute missmutig an ihrem Essen herum. Und dann kam es, wie es in unserer virtuellen Welt kommen musste: das Sozi-Häschen gab sich ein Stelldichein, tröstete die Unglückliche und versuchte sie zu überzeugen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehörte, sondern lediglich einen wenig typgerechten Style und kaum Selbstbewusstsein hatte. Jessica geriet sichtlich ins Nachdenken.


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"Du, wie findest du mich eigentlich? Also so äußerlich?", fragte sie mich mit leicht verschämtem Blick bei nächster Gelegenheit. "Och … sehr nett", antwortete ich leicht zögerlich. Wohl zu zögerlich. "Nett? Das hatte ich befürchtet", jammerte Jess und zog ein trauriges Schnütchen. Es brauchte daraufhin eine gute Stunde, bis ich sie davon überzeugt hatte, sich einfach mal zu trauen, sich ein bisschen optisch zu verändern. Wir verabredeten für den nächsten Tag einen Gang zum All-in-One-Shop, wo es auch Kleidung gab, und mein kleines Schminkköfferchen stellte ich auch gleich parat.

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Fröhlich über Männer im Allgemeinen und Armin Sims im Besonderen tratschend, trafen wir am Morgen im Shop ein und besetzten erst einmal den Fotofix, um ein Vorher-Foto knipsen zu lassen. Jessica gefiel sich darauf richtig gut und erklärte mir, sie wolle die Verschönerungsaktion doch lieber lassen. Aber ich zeigte ihr einen Piepvogel und durchwühlte die Klamottenständer. Leider gab es nur geschmacklos gemusterte Polyester-Fummel.


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"Klamotten für die alte Schranze da? Dat können se verjessen", feixte der Verkäufer an der Kasse, nachdem ich ihn nach weiteren Stücken von besserer Qualität gefragte hatte. Was für eine Unverschämtheit! Jessica hatte es leider gehört und begann zu weinen. Dann rannte sie aus dem Laden. Ich warf dem Verkäufer einen verächtlichen Blick zu, der ihn dreinblicken ließ, als hätte ich ihm einen Stoß in die Magengegend verpasst, was nicht verwunderlich war, denn ich hatte ihn verflucht, die kommenden Tage an Durchfall leiden zu müssen. Das war meine beliebteste Rache, wenn jemand so dreist war. Doch als ich den Laden verließ, um meiner Freundin zu folgen, klingelte mein Handy und ich wurde für einen umgehenden Sonderdienst in die Kaserne zitiert. Und so mussten die Verschönerungsaktion und leider auch Trost für Jessica, den sie sicher jetzt brauchte, leider noch ein wenig warten. Aber die Arbeit ging nun einmal vor, wenn wir nicht in Kürze schon wieder ohne Geld dastehen wollten.


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Als ich nach der Arbeit daheim eintraf, erblickte ich ein seltsames Schauspiel vor unserem Haus. Was war das nun wieder für eine Darbietung?​


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"Magst du eine Limo?", fragte Jessica mit dünnem Stimmchen. "Für dich auch gratis." Ich verkniff mir ein Grinsen. "Sag mal, was um alles in der Welt treibst du hier?" Jessicas Mund begann sich zu einem Schippchen zu verziehen. "So bin ich alter Nichtsnutz wenigstens doch noch zu was nütze." Ich atmete vor Entrüstung hörbar ein. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Aber ich beschloss, lieber humorvoll auf diese Aussage einzugehen, statt es mit Mitleid wohlmöglich noch schlimmer zu machen. Ich grinste daher nun doch noch breit und schlug einen belustigten Ton an. "Mit dem Outfit wird dein Umsatz wohl eher niedrig bleiben, befürchte ich. Wie wäre es, wenn ich dir jetzt gleich zumindest schon mal die Haare schneide, hm?" Jessica schaute zwar skeptisch drein, ließ sich dann aber ohne Protest mit ins Haus führen.


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Ich war zwar keine Friseurin, hatte mir aber schon öfter selbst die Haare geschnitten, und die Kunst eines vorteilhaften Make-ups beherrschte ich auch. Also war schnell ein alter Spiegel aufgestellt, und ich machte mich ans Werk. Jessica knetete aufgeregt die Hände in ihrem Schoß, schloss aber todesmutig die Augen, als die Schere vor ihrer Nase aufblitzte, und ließ die Prozedur tapfer über sich ergehen.


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"Augen auf, meine Liebe, es ist ganz ganz toll geworden!", rief ich stolz, denn meine Aussage stimmte. Jessica blinzelte kurz, kniff die Augen jedoch dann schnell wieder zusammen, denn sie hatte sich vor ihrem eigenen Spiegelbild erschrocken. "Nein, nein, nein! Mach' das sofort wieder wie es vorher war, ich will das ganz und gar nicht so!", jammerte sie laut. "Och Jessi, Mensch, jetzt schau' doch erstmal in Ruhe", versuchte ich sie zu überzeugen. "Es sieht wirklich gut aus, gleich zehn Jahre jünger. Glaub mir!"


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Die Runderneuerte öffnete ihre Augen noch einmal, dieses Mal ganz langsam und vorsichtig, stand dann auf, trat näher an den Spiegel und betrachte sich erstaunt. "Das bin ich?" Ich lachte auf. "Nein, das ist deine jüngere Schwester. Jess, du siehst jetzt wirklich top aus, der neue Haarschnitt bringt deinen Typ super zur Geltung. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Talent habe. Schau mal hier, ich hab dir auf dem Rückweg vom Dienst noch eine schöne Kombination mitgebracht. Probier' sie gleich mal an!" Jessica reagierte nicht darauf, starrte sich nur verblüfft im Spiegel an.


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Schnell war alles übergestreift und passte auch wie angegossen. Die neue Jessica kam aus dem Staunen kaum heraus.​


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"Danke, das hast du wirklich toll hingekriegt. Eines Tages werde ich mich revanchieren, versprochen", lächelte sie glücklich.


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Und an diesem Abend sagte Jess sofort zu, als ihr Verehrer wieder einmal anrief, um mit ihr auszugehen.​


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Ich freute sich mit und beneidete meine Freundin, denn ich fühlte mich neben ihr nun irgendwie ziemlich farblos. Außerdem wurde Jessica nun von einem Mann zum Essen ausgeführt, und sie würden sicher einen schönen Abend gemeinsam verbringen, während ich selbst bei der Warterei auf Pappnase Adam beinahe verschimmelte. Tief seufzend nahm ich mir eine Tüte mit Chips aus dem Kühlschrank, die natürlich aufgrund dieses absurden Aufbewahrungsortes nicht mehr so recht knusprig waren, und beschloss, während ich mir die zähen Dinger mit vollen Händen in den Mund stopfte, so schnell wie möglich auch an meiner eigenen Erscheinung etwas zu verändern. Schließlich konnte Adam ja jeden Augenblick vor der Tür stehen! Hoffte ich jedenfalls weiterhin.

***​

Wird Naike sich etwa ihre langen Haare abschneiden?
Stellt sich Jessicas Verabredung als Erfolg oder Reinfall heraus?
Und hat Naikes Zwilling endlich ein Erbarmen mit ihrem schmachtenden Alter Ego?
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Fortsetzung, es macht echt Spass die Story zu lesen, weil es mir irgendwie so bekannt vorkommt :lol:

"Jess, ich bin bisher immer noch nicht befördert worden, obwohl ich immer wohlgenährt, gut gelaunt und bestens vorbereitet zur Arbeit gegangen bin. Ehrlich gesagt, vermute ich einen Bug, einen defekten Hack oder sowas, das kann doch nicht …"

Herrlich!!!
 
Oh ja, der Armin, das ist schon ein Schlingel! ;)

Babetta, kennst du die Story schon?

Wahrscheinlich kommt morgen das nächste Update, bin gerade aber mal wieder dabei, neue Fotos zu schießen, mal schauen, wie fix ich das gebacken kriege.

Habt einen schönen Tag! :hallo:
 
Kapitel 7 – Eine lilafarbene Überraschung

Kapitel 7 – Eine lilafarbene Überraschung

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"Frischer Wind kommt auf, du solltest langsam mal von dannen ziehen, meine Liebe, sonst nimmt die Partie noch ein nasses Ende." Jessica hatte sich mit ihrem jungen Verehrer Armin Sims im Café Petit getroffen, was vor wenigen Tagen auf der Insel eröffnet hatte. Keine umwerfende Location, aber so mussten die Inselbewohner nun wenigstens nicht mehr zwangsweise aufs Festland fahren, um nachmittags oder abends ein bisschen Freizeitspass zu haben. Jessica lächelte nervös. Armin gefiel ihr und seine interessierten Blicke irritierten sie einfach zu sehr, um sich ernsthaft auf das Spiel konzentrieren zu können.


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Sie brachen ihr Schachspiel ab, weil es dann tatsächlich leicht zu regnen begann und kamen über alles Mögliche ins Gespräch. Dem Altersunterschied zum Trotz verstanden sie sich prächtig und schienen auf einer Wellenlänge zu sein. Fröhlich lästerten sie über einige der anderen Café-Besucher, machten sich gegenseitig Komplimente und kamen sich dabei schnell näher. Sehr schnell näher!


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Vielleicht sogar ein wenig zu schnell, aber Jessica konnte einfach nicht anders, als Armins Wange zu streicheln, als er ihr plötzlich tief in die Augen sah. In diesem Moment dachte sie nicht nach, sondern gab sich dem Augenblick, mit dem Herzenswunsch nach einem zweiten Frühling, völlig hin.


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Armin nahm Jessica an die Hand und steuerte mit ihr die gemütlichste Ecke im Innenteil des Cafés an. Als sich ihre Lippen das erste Mal berührten, war sie sich schlagartig sicher, dass er der Mann ihres Lebens war.


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Jessica war zu einem Date mit Armin aufgebrochen, und ich stand daheim in der in der Simlane 10 müde von einem arbeitsreichen Tag vor dem Spiegel und überlegte, ob nicht vielleicht eine Haartönung ein bisschen mehr Farbe in mein eintöniges Leben als Sim bringen würde. Ich hatte auf dem Heimweg im All-In-One-Shop eine Tönung eines mir unbekannten Herstellers erworben, die Seidigkeit und Farbbrillanz höchster Güte versprach, und mich für den Ton Aubergine entschieden, mit dem ich in meinem anderen Leben schon einmal gute Erfahrungen gemacht hatte. Mit Neugier und Vorfreude öffnete ich den Karton, bereitete alles nach Anleitung zu und strich mir die chemisch stinkende Masse auf mein langes dunkles Haar. Danach meldete sich der kleine Hunger und ich entschied mich, während der Einwirkzeit schnell ein Fertiggericht aufzuwärmen.


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Hätte jemand eine knappe halbe Stunde später zufällig ins Fenster des kleinen grünen Hauses geschaut, wäre er wohlmöglich verschreckt oder zumindest sehr erstaunt schnell wieder abgehauen. Denn dort lag eine Person mit grell lilafarbenem Haarschopf mit ihrem Gesicht auf einem Teller mit Steak, Erbsen und Kroketten und schlief tief und fest.


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"Naike? – Hey, Naike!" Ich schreckte auf und eine platt gedrückte Erbse fiel mir von der Nase. Ich wusste für einige Sekunden erst überhaupt nicht, wo ich war.​


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Doch langsam realisierte ich meinen Standort, sah aus den Augenwinkeln rechts und links meines Gesichts etwas buntes Buschiges, was bei Bewegung raschelte. Ich befühlte es vorsichtig und stieß dann einen entsetzten Schrei aus: "Jess, meine Haare!" Meine Freundin wusste offenbar zuerst nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, denn ihr Gesicht verzog sich innerhalb von Sekunden von einem schockierten Ausdruck zu einem Grinsen. "Ja, um Himmels Willen, was ist denn mit dir passiert?" Meine Augen füllten sich schon wieder mit Tränen, dieses Mal produzierte ich das Schippchen. Jessica nahm mich zärtlich in den Arm, wie eine Mutter ihr Kind. "Ach Mensch, Maus, komm mal her. Was machst du denn bloß für Sachen?" Ich begann leise zu schluchzen und beweinte in diesem Moment nicht bloß meine Haare, sondern auch gleich meine unendliche Sehnsucht nach Adam.
"Leg dich jetzt erstmal hin und schlaf dich aus, morgen sehen wir weiter und finden bestimmt eine Lösung", sprach Jessica voller Wärme in ihrer Stimme beruhigend auf mich ein. "Ich rufe morgen in der Kaserne an und melde dich krank, okay? In diesem Zustand kannst du eh nicht arbeiten." Ich brachte meine Zustimmung in Form eines Nickens hervor, begleitet von einem saftigen Schniefen.


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Am nächsten Morgen saß ich mit übler Laune am Frühstückstisch und fragte mich, woher der überdimensionierte Blumenstrauß wohl gekommen war? Aus dem Badezimmer drang lautes Geplätscher in Kombination mit fröhlichem Gesang. Muffelig kaute ich auf meinem trockenen Toast herum.


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Jessica runzelte die Stirn, als sie mich mit erneut außergewöhnlichem Kopfschmuck im Wohnraum vorfand, was ich bereits erwartet hatte. "Lass' mich raten, dein Adam hat angerufen und dir vorgeschrieben, du mögest ab nun Kopftuch tragen, bis er aus dem Gefängnis heimkehrt, damit dich kein anderer Mann …"
"Danke, toller Witz!", unterbrach ich ihre Frotzeleien und lenkte das Gespräch lieber auf die Blumenpracht. "Was sind das überhaupt für blöde Rosen hier?" Jessica ließ sich durch meine Griesgrämigkeit nicht aus ihrem Konzept bringen. "Aber, aber … meine Liebe, verstehst du etwa keinen Spaß mehr? Du siehst einfach zum Kaputtlachen aus in dieser Verkleidung", zwinkerte Jessica mir fröhlich lachend zu. "Weiß ich doch selbst! Aber du sollst nicht immer über Adam lästern", murrte ich wie beleidigt, musste aber auch verhalten lächeln. Aber Jessi ließ auch jetzt nicht locker. "Wie sollte ich anders? Was du mir bisher über ihn erzählt hast und ich in der Zeitung gelesen habe – wie sollte ich mir da eine gute Meinung von ihm gebildet haben können? Der Typ ist nix für dich. Such dir doch jemand ordentlichen, so schwer kann das ja wohl nicht sein. So einen wie Armin zum Beispiel", schlug sie allen Ernstes vor.
"Mit Verlaub, ich pfeif auf deine Ratschläge!", schimpfte ich entrüstet. "Auch auf meine Bemühungen, einen guten Friseur für dich zu finden?" Jessica zwinkerte bei diesem Vorschlag und kassierte gleich einen weiteren bösen Blick von mir. Aber an diesem Morgen konnte sie wohl nichts außer Fassung bringen, denn sie war frisch verliebt. Das konnte einem unmöglich entgehen.


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Ich erhob mich und erklärte ihr, dass ich mich doch gut genug für die Arbeit fühlte und mich nun auf den Weg machen würde. Doch Jessica erhob sogleich Einspruch, zumindest was mein Äußeres anging. "Mal im Ernst, du kannst doch nicht mit diesem Kopftuch zum Dienst! Die denken, du wärst konvertiert. "Na, besser als mit lila Haaren, oder?", brummelte ich und schlüpfte in meine Uniform.


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Am späten Vormittag klingelte es plötzlich, doch an der Tür stand nicht der angekündigte Armin, sondern ein junger Mann, den Jessica nicht kannte. Sichtlich beeindruckt schaute sie ihn von oben bis unten an, denn er sah aus wie frisch einem Männermagazin entstiegen. Hochgewachsen, volles braunes Haar, buschige Brauen, honigfarbene Augen und ebenmäßige, maskulin kantige Züge mit Dreitagebart. Armin war lediglich Durchschnitt gegen sein beeindruckendes Äußeres. Er stellte sich ihr freundlich mit dem Namen Tallis vor und Jessica erstarrte augenblicklich zum Eisklotz. Das musste wohl Adam sein! In Gedanken verglich sie ihr Gegenüber mit dem Mann auf dem kleinen, halb verknitterten Foto, das Naike stets wohlbehütet in ihrem Portemonnaie aufbewahrte. Die Ähnlichkeit war da, aber konnte diese stattliche Erscheinung mit dem freundlichen warmen Blick tatsächlich ein Ex-Sträfling sein?


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Als der Mann dann auch tatsächlich nach Naike fragte, meldete sich Jessicas klarer Verstand zurück, und sie wies ihn mit den Worten, er solle sich lieber schnell wieder vom Acker machen, äußerst unwirsch ab. Er sah sie zwar verwundert an, ließ sich jedoch von deren überraschender Unhöflichkeit nicht beeindrucken und bat die Seniorin eindringlich, wenigstens einen Brief hinterlassen zu dürfen. Jess nahm den Brief zwar zögernd an – zu dem auch noch eine Rose gehörte, was ihre Vermutung untermauerte, dass es sich um Adam handelte, der ihr da gegenüberstand – wiederholte aber noch einmal ihre Aufforderung, dass er sofort gehen sollte. Mit einem Kopfschütteln kam er dieser nach, nuschelte sich noch ein konsterniertes Okay in den Bart und entfernte sich dabei immer weiter von dem kleinen grünen Haus an der Simlane 10. Währenddessen gönnte sich Jessica auf den Schreck hin einen kleinen Eierlikör, um ihre Nerven zu beruhigen. Diese neue Entwicklung behagte ihr ganz und gar nicht.


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Als ich nach Dienstschluss aus der Kaserne kam, und zwar ohne Kopftuch, denn meine Kollegen hatten über mich gespottet und es mir dann einfach geklaut, fielen mir der Brief samt Rose erst nur am Rande auf, weil ich mich wieder einmal über die heruntergeklappten Wände meines Hauses ärgerte. Merkte Jessica das denn nicht? Konnte mein Zwilling nicht besser aufpassen, dass das beim Spielen nicht passierte? Aber dann zog das Arrangement auf dem kleinen Esstisch doch meinen Blick an. "Hi Jess! Was ist denn das da?" Jessica wirkte für einen Moment irritiert und biss sich leicht auf die Lippe. "Och, nur ein Liebesbrief von Armin." Sie errötete zart und schien verlegen. "Er schreibt mir jetzt dauernd welche, ist das nicht süß? Aber wo ist denn dein Kopftuch?"
"Ich stehe jetzt zu meinem Style" flunkerte ich, weil ich keine Lust hatte, die demütigende Story mit dem Kopftuch zu schildern. "Was schreibt er denn Schönes?" Ich näherte mich dem Brief. "Hey, Finger weg, das geht dich nix an!", zeterte Jessica, doch ich hatte bereits einen Blick darauf erhascht. "Hm, die Unterschrift sieht gar nicht nach "Armin" aus, ich lese da eher ... "Adam"? Ich machte große Augen, während mir ein gleißender Blitz durch die Brust fuhr.


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"Jess, woher stammt dieser Brief wirklich?" Jessica hielt meinem forschenden Blick stand. "Nee, echt. Den hat ein Unbekannter heute Morgen hier abgegeben, während du bei der Arbeit warst", erklärte sie seelenruhig mit Unschuldsblick. "Armin ist sehr romantisch und lässt sich immer wieder neue Überraschungen für mich einfallen." Ich hob mit prüfendem Blick eine Augenbraue. "Ach ja? Und warum ist die Anrede wegradiert worden? An der Stelle, wo sowas normalerweise steht, ist das Papier so komisch rau und zeigt graue Schlieren. Da stimmt doch was nicht!" Jetzt wurde die ältere Dame doch sichtlich etwas nervös, erzählte aber weiterhin stoisch ihre Story. "Quatsch, das bildest du dir nur ein, weil du immer noch glaubst, Adam würde sich eines Tages zurückmelden. Dieser Brief hier ist aber von Armin, lies genau!" Von wegen, so leicht ließ ich mich nicht hinters Licht führen. Der Brief war von Adam, er musste von Adam sein! Ich sah meiner Mitbewohnerin so eindringlich in die Augen, dass sie dann doch noch verschämt nachgab, jedoch nicht auf die von mir erhoffte Weise. "Ja ja, gut, ich habe tatsächlich etwas wegradiert", gab Jessica dann schließlich zu, "nämlich eine sehr anzügliche Anrede, die besser keiner lesen sollte. Da hat mein Süßer ein bisschen übertrieben." Sie grinste verschmitzt. "Komm, sei doch nicht traurig. Adam wird sich eh nie mehr melden, vergiss den Kerl doch endlich. Er ist schlecht für dich."


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"Jess, weißt du was? Du kannst mich mal!", erhob ich mich entrüstet. "Du bist nicht meine Mutter, also stell endlich deine Vorträge ein, wie und mit wem ich mein Leben zu leben habe, sonst kannst du dir eine andere Bleibe suchen!"


***

Wird Jessica sich diese Drohung zu Herzen nehmen und mit der Wahrheit herausrücken?
Kann eine Beziehung überhaupt gut gehen, die so übereilt entstanden ist, wie die mit Armin?
War der Rosenschenker wirklich Adam? Und wenn ja, wird er noch einmal wieder kommen und alles aufklären?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste ja gar nicht, dass Jess so hinterhältig ist =) Aber wahrscheinlich meint sies nur gut mit Naike. Ich hätte aber den Brief an ihrer Stelle nicht so rumliegen lassen :p
Die Haare...herrlich =)
Ich hoffe mal, dass Naike ihr Glück mit einem neuen Partner (und einem Computer :lol:) bald findet.

Sehr schönes Kapitel :up:
 
Hihi, aber nein, Jessica meint es wirklich nur gut, sie ist eine ganz Liebe. Sie weiß allerdings manchmal nicht, wo ihre Grenzen liegen, also wann man sich einmischen sollte und wann besser nicht. In der Tat war das dusselig, den Brief nicht gleich wegzuräumen und ihn stattdessen auch noch zu manipulieren. :rolleyes:
Bald ist Hausumbau angesagt, dann gibt es auch endlich einen PC. Aber ob Naike in dann noch braucht? =)
 
Also Lila steht dir gut. Doch wirklich, ich mein das ernst. Nur der Haarschnitt ist etwas wild. Ob das Adam gefallen wird? So eine Kurzhaarfrisur wie sie Jess hat wäre da besser. Obwohl, so kurz muss es gar nicht sein.
Aber war das überhaupt Adam? Der hat doch ein viel ausgeprägteres Kinn, oder nicht? Jedenfalls sind weder der unbekannte noch der Adam von den anderen Bildern mein Typ.
Mal schauen was da noch so an der Simlane klingelt.
 
Aubergine hatte ich meine Haare tatsächlich schon, sah ganz nett aus. Lila aber nicht, sie sind zu dunkel, um so einen schrillen Ton hinzukriegen, dazu müßten sie vorher entfärbt werden. Glaube, es würde Adam in eine Krise stürzen, wenn Sim-Naike ihr Haar abschneiden würde. :ohoh:
Jedenfalls sind weder der unbekannte noch der Adam von den anderen Bildern mein Typ.
Das geht aber gar nicht. *g* Was sind denn so deine Vorlieben bei Sim-Kerlen?
Im nächsten Teil kommt die Auflösung und es wird ziemlich peinlich für Naike. =)

:hallo:, Naike
 

Im nächsten Teil kommt die Auflösung und es wird ziemlich peinlich für Naike. =)

:hallo:, Naike

Das macht mich voll neugierig ;)

Ahja, was zu deinen Sim-Männern: Die sehen halt sehr maxismäßig aus, aber dafür find ich sie richtig gut. Sonst mag ich ja eher so Downloadsims.
 

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