Fotostory Neumond

Kuona

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Januar 2007
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Es ist mal wieder soweit. Eine Idee infiziert mich und lässt mich einfach nicht mehr los. In diesem Fall ist es eine Idee, die ich schon vor längerem hatte, aber jetzt erst richtig ausgearbeitet habe. Bei Othello geht es natürlich weiter (ich bin gerade fleißig am Schreiben). Das erste Kapitel wurde nicht betagelesen, also könnt ihr mich gerne auf Fehler aufmerksam machen. Ich hoffe aber, dass meine geliebte Betaleserin bald wieder Zeit hat (so lange konnte ich nicht warten :D).

Kritik und Kommentare sind sehr erwünscht, aber niemals Zwang! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen (eine Inhaltsangabe folgt, sobald ich wieder an meinem eigenen PC bin, der gerade von meinem Liebsten besetzt ist).
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Benachrichtigungen
Zora Graves
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Kapitelübersicht
Kapitel I - Freier Fall
Kapitel II - Das Buch der Seelen
Kapitel III - Der Pakt
Kapitel IV - Reue

 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel I - Freier Fall

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Leahs Atem blieb als kleine Wolke vor ihrem Gesicht stehen, bevor er von dem erstaunlich kalten Septemberwind davongetragen wurde. Derselbe Wind fuhr unbarmherzig durch ihre Kleidung und zerrte an ihren hellblonden Haaren, die in der Dunkelheit geisterhaft leuchteten. Ein paar eiskalte Regentropfen wurden ihr ins Gesicht geweht, aber immerhin regnete es nicht mehr so stark wie vor ein paar Stunden noch. Sie stieg weiter die alte Feuerleiter hinauf und achtete darauf, mit ihren Händen das rostige Geländer sicher zu umklammern. Trotzdem rutschten ihre Füße immer wieder auf der nassen Treppe ab, und ihre Schienbeine machten ein ums andere Mal schmerzhafte Bekanntschaft mit den scharfkantigen Stufen. Leah bemühte sich, die Konzentration ganz auf ihre Schritte zu lenken, aber ihr Blick schweifte immer wieder über das Gelände. Sie befand sich auf einem verlassenen Gebäudekomplex im alten Industriegebiet.

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Früher einmal hatte sich hier die Hauptfeuerwache befunden, aber vor ein paar Wochen war sie in das moderne Gebäude in der Nähe der Innenstadt verlegt worden. Die alte Feuerwache sollte nun in einer Woche abgerissen werden. Es waren der perfekte Zeitpunkt und Ort für ihren Plan, das war Leah sofort klar geworden, als sie in der Zeitung von dem Abriss gelesen hatte.
Es war nicht weiter schwierig gewesen, den Nachtwächter davon zu überzeugen, ein paar Nächte lang nicht nur ein, sondern beide Augen zuzudrücken und dem Grundstück fernzubleiben. Immerhin bildete die Summe, die Leah ihm dafür geboten hatte, auch ein sehr überzeugendes Argument. Es war schon paradox: Das Geld, das ihre Eltern angelegt hatten, um ihr einen guten Start in die Zukunft zu ermöglichen, würde heute Nacht zu ihrem Tod führen.

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Leah fragte sich insgeheim, was der Nachtwächter wohl dachte. Bestimmt nahm er an, sie wäre eine dieser abgedrehten Frauen, denen es einen besonderen Kick gab, wenn sie es an ungewöhnlichen Orten mit ihrem Macker treiben konnten. Vielleicht hielt er sie auch für ein reiches Fräulein Tochter, das für seine gekauften Freunde eine extravagante Party organisieren wollte. So oder so, was er dachte, konnte ihr egal sein. Sie kannte nicht einmal seinen Namen. Und was wirklich hinter ihrem großen Plan steckte, würde er niemals erraten.
Zum einen, weil er unmöglich über mehr als zwei Gehirnzellen verfügte, und zum anderen, weil ihr Projekt zugegebenermaßen ungewöhnlich war. Leah war gerade einmal einundzwanzig Jahre alt. Um genau zu sein, einundzwanzig Jahre, zwei Monate und zweiundzwanzig Tage, sie hatte nachgezählt.

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Wer käme schon auf die Idee, dass ein junges Mädchen in diesem Alter ein sorgfältig geführtes Notizbuch mit sich herumtrug, das fein säuberlich mit „Project: DEATH“ beschriftet war?
Endlich erklomm sie die letzten Treppenstufen, und mit einem erleichterten Seufzen setzte sie einen Fuß auf das Dach. Leah hob den Kopf. Über ihr funkelten Millionen von Sternen. Ihr Vater hatte ihr einmal erzählt, dass viele der Sterne, die man am Himmelszelt erblicken konnte, längst nicht mehr da waren. Das Licht brauchte einfach so lange, um sich seinen Weg durch das Universum zu bahnen, dass es erst dann bei der Erde ankam, wenn es vielleicht schon längst zu spät war.

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Es war Neumond, wahrscheinlich konnte man daher die Sterne so gut erkennen. Schade war es trotzdem. Den Mond hatte Leah immer gemocht. Ihn ein letztes Mal zu sehen wäre schön gewesen. Sie atmete ein paar Mal tief durch, um wieder zu Atem zu kommen, und schob sich dann vorsichtig näher an den Rand des Daches.
Es war ganz schön hoch. Außerdem war der Wind hier oben noch viel stärker. Er zerrte und rüttelte an ihrem schmalen Körper, und ab und zu musste sie sogar einen Ausfallschritt machen, um nicht schneller zu fallen, als ihr lieb war. Es war, als ob er ihren Entschluss bestätigen und dessen Ausführung beschleunigen wolle. Aber Leah ließ sich nicht hetzen. Sie hatte lange auf diesen Augenblick hingeplant, und sie würde es sich nicht nehmen lassen, würdevoll und majestätisch ihrem Tod entgegen zu schreiten, wie sie es sich unzählige Male vorgestellt hatte.

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Leider konnte sie nicht verhindern, dass ihre Knie zitterten. Auch wenn ihr Bewusstsein sich für den Tod entschieden hatte, schien ihr Körper ausgerechnet in diesem Moment einen unbändigen Lebenshunger zu entwickeln: Ihr Herz schlug ungewöhnlich schnell, ihr Atem ging flach und gehetzt. Ihre Sinne waren ungewöhnlich geschärft, was wahrscheinlich vom Adrenalin kam. Das Blut dröhnte in ihren Ohren, und zu ihrem Verdruss musste sie in diesem Moment feststellen, dass sie offenbar nicht ganz schwindelfrei war.
Leah riss sich zusammen und stellte sich auf den schmalen Sims, der das Dach umlief. Unter ihr lag gähnend der schwarze Abgrund. Sie schloss die Augen und warf dann noch einen Blick in den Himmel empor.

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Eigentlich sollte jetzt ihr Leben wie in einem Film an ihr vorüberziehen, aber vermutlich war sie dem Tod noch nicht nah genug, denn sie sah gar nichts. Sie war allein mit den Sternen, und ihr eigener trommelnder Herzschlag war der einzige Hinweis auf Leben in der Umgebung.
Leah dachte an ihre Eltern, besonders an ihren Vater. Dass sich seine grünen Augen, die den ihren so ähnelten, vor Trauer verdunkeln und mit Tränen füllen würden, wenn er die Nachricht vom Tod seiner ältesten Tochter erhielt. Sie dachte an ihre kleinen Halbgeschwister, die so unglaublich süß und unschuldig waren. Sie würden nicht verstehen können, dass ihre große Schwester gestorben war. Und ihre Stiefmutter würde die Schuld wohl bei sich suchen, auch wenn Leah sie so sehr wie eine richtige Mutter liebte. Marissa war so ein gütiger Mensch, voller Wärme und Stärke, dass es unmöglich schien, sie nicht zu lieben.

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Leah musste zugeben, dass sie sich diesen Teil einfacher vorgestellt hatte. Und sie hasste sich dafür, dass sie trotz der sorgfältig getroffenen Entscheidung Angst davor hatte, sie auch auszuführen.
Aber der Gedanke an ihre Familie beruhigte sie und gab ihr Kraft. Zögernd streckte sie die Arme zu beiden Seiten aus und lehnte sich dem Wind entgegen.
Eine besonders heftige Windböe erfasste Leah und ließ sie taumeln. Wie eine Besessene warf sie sich zurück, so dass sie unsanft mit dem Hintern auf dem feuchten Dach landete. Sie hätte vor Enttäuschung und Wut über sich selbst heulen können. Sie wollte sterben, verdammt noch mal. Warum musste ihr Überlebensinstinkt ausgerechnet jetzt auf Hochtouren laufen?

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Zitternd rappelte sie sich auf und entfernte ein paar kleine Steinchen, die sich in ihre Handballen gedrückt hatten. Vielleicht war es besser, wenn sie Anlauf nahm. Immerhin war dies der Augenblick, auf den sie so lange gewartet hatte. Sie hatte alles geregelt und dafür gesorgt, dass sie durch ihren Tod keine allzu großen Umstände machte. Es tat ihr natürlich leid, dass man um sie trauern würde, aber sie war überzeugt davon, dass man sie nach dem ersten Schock verstehen und schließlich auch vergessen würde. Sie wollte nur noch ihre Ruhe. An ein Leben nach dem Tod glaubte sie nicht, und es war ihr auch lieber so.
Mit zusammengepressten Lippen klopfte Leah ihre Hose ab und machte sich innerlich bereit.
Ein letztes Mal holte sie tief Luft, und als sie ein paar Schritte zurückging, legte sich ein zittriges Lächeln auf ihr Gesicht.

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Das hier war es, was sie gewollt hatte. In der Dunkelheit der Nacht würde sie ihrem Leben ein Ende setzen. Die Entscheidung zum Freitod war die einzige Entscheidung, die man wirklich frei treffen konnte. Sie würde springen – nein, sie würde fliegen.
Der Kies knirschte unter ihren Schuhen, als sie losrannte. Noch drei Schritte, noch zwei, noch einer. Sie stieß sich ab, vergessen war, dass sie mit dem Kopf zuerst springen wollte, und segelte mit ausgebreiteten Armen durch die Nacht, bevor die Schwerkraft sie einholte. Würde es wehtun? Plötzlich war die Angst stärker als je zuvor. Leah fiel. Sie fiel so unglaublich schnell. Ihr Körper und ihre Gedanken lieferten sich ein tödliches Wettrennen: Würde sie wirklich frei sein, wenn es vorbei war? War der Tod Freiheit? Er war endgültig, genau wie ihr Sprung. Sie konnte nicht mehr zurück. Aber wollte sie das? Wollte sie das wirklich?

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Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, der von den verlassenen Gebäuden in einem unheimlichen Echo zurückgeworfen wurde. Sie war so allein.
Leah schloss die Augen. Ihre Zweifel vereinigten sich zu einem einzigen Gedanken, der immer drängender wurde, bis er sie schließlich komplett ausfüllte.
Ich will nicht sterben. Ich will das nicht.
"Warum springst du dann, Leah?", raunte plötzlich eine Stimme nah an ihrem Ohr, und sie schrie noch lauter.
Dann wurde ihr Körper abrupt gebremst, und der Ruck, der durch ihn fuhr, tat so weh, als hätte sie sich sämtliche Knochen gebrochen. War es vorbei? War sie tot? Warum konnte sie noch denken, wenn sie tot war?
"Oh Gott, bitte sag mir jetzt nicht, ich hab es vermasselt und mir nur was gebrochen", wisperte sie und öffnete vorsichtig ein Auge.

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Geschockt riss sie auch das zweite weit auf.
Vor ihr befand sich das Gesicht eines jungen Mannes, der ihren Oberkörper fest umklammert hielt.
"Kannst dich wohl nicht entscheiden, was?", grinste er unverschämt.
Irgendwo unter ihr ertönte eine weitere Stimme. "Menschen!", brummte sie verächtlich. Sie stammte von einem zweiten Mann, der Leahs Beine mit finsterer Miene umschloss. Dann fiel ihr ein wichtiges Detail auf: Die Männer hatten Flügel. Sie flogen. Mit ihr.
"Lasst mich sofort runter!", keifte sie panisch und trommelte mit ihren Fäusten auf ihren Retter ein.
"Ganz wie du willst", entgegnete er, immer noch grinsend, und sie ließen los.

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Das wars dann auch schon fürs Erste. Liebe Grüße,

Kuona :hallo:
 
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Tu uns allen einen Gefallen und mach so schnell wie möglich weiter mit deiner Geschichte. Sie ist wundervoll.
Fehler sind mir keine aufgefallen, dafür aber dein super Schreibstil. Und die Kulissen, die schön gemachten Bilder...

Wenn du benachrichtigst, dann tu das bitte mit mir, ich will auf gar keinen Fall verpassen wie es weitergeht :)
 
Ich kann mich Zora nur anschließen, diese Wendung ist ja herrlich, der Stimmungswechsel genauso abrupt wie das - vorläufige - Ende ihres Falls.
Ich weiß auch noch gar nicht, was ich dazu sagen soll, außer dass du das Schreiben nicht verlernt hast. :D Aber um ehrlich zu sein, ist mir vollkommen rätselhaft, was das für eine Story wird. Der Beginn recht theatralisch, ein lebensmüdes junges Mädchen, das vielleicht seine Mutter verloren hat? Vermute ich jetzt einfach mal. Denn alles, was man erfährt, gibt ja nun keinen Grund für diese Aktion her.
Und der Bruch ist total krass, ich musste einfach lachen, die Herren Engel scheinen ja recht respektlos zu sein. Aber vermutlich wird man so, wenn man dauernd solche Gören retten muss. :lol: Und das Bild mit dem Mr. weißer Engel - auch das vermute ich mal - sieht toll aus, sehr stimmungsvoll.
Bitte ganz bald weitermachen :hallo:.
 
Γειά σου, Κουώνα! :D:D:D

Jaaaaa, du schreibst noch eine FS, die ich jetzt von Anfang an mitverfolgen kann! Bei Othello sind es nämlich schon zu viele Kapitel, dann bin ich immer zu faul, alles nachzulesen. Ist ja auch anstrengend.

Aber deshalb sind wir ja jetzt auch bei «Neumond». Wow. Ich mag die FS jetzt schon. Du kannst einfach wundervoll schreiben, der ganze Text ist irgendwie so komplex. Und die Stimmung ist bedrückend, aber auch schön auf eine Weise, total melancholisch… bis auf den Schluss. :D Ich mag es ja, wenn es so schön bedeutungsvoll und stimmig klingt, aber witzige Storys liebe ich! Deshalb ist es umso besser, dass deine beides zu sein scheint. Okay. Zumindest bis jetzt. :D
Ausserdem bin ich erleichtert zu wissen, dass nicht nur meine Mira ein Problem hat, sondern auch deine Leah. Aber nicht so augenverdrehend-mässig, sondern auf eine bedrückende Art und Weise. Ich kann dir leider keine ausführliche Charakterbeschreibung machen (obwohl ich dir gerne so helfen würde wie du mir immer :D), weil ich ja PP noch nicht als Ergänzungsfach bekommen habe, aber wer sich ein Notizheft zum Thema «Project: DEATH» anlegt… Na ja, das machen nicht so viele Leute. Zudem ja anscheinend nicht ihre Familie an ihrer Todessehnsucht schuld ist – dabei sind doch immer die alkoholkranke Mutter und der untreue, schon längst abgehauene Vater für alles verantwortlich. Aber deine Story ist ja auch nicht 08/15. :D Da bleibt natürlich die Frage, warum sie dann Selbstmord machen will. Tja. Und dann möchte der gemeine Mensch (das gemeine Alien) noch wissen, ob sie jetzt endgültig fällt oder ob sie nochmals aufgefangen wird. Oder ob sie auf einen Baum fällt, der ihren Sturz abfedert, sodass sie auch so überlebt. Joa. Das war ja schliesslich der Cliffhanger. :D Cliffhangers darf übrigens nur ich machen, sonst niemand. Du bist also illegal.

Okay. Ich glaube, ich hör jetzt auf, weil ich nämlich immer müder werde und in Gefahr laufe, immer noch mehr Stuss zu schreiben. Was ja echt mal was Neues wäre.
Jetzt muss ich nur noch erwähnen, dass die Bilder totaaal schön sind (vor allem die mit den Sternen, aber das muss ja so sein, weil ich ja Astrophysik studieren werde). Schliesslich ist das mein erster Kommi hier, da erwähne ich immer, dass die Bilder schön sind. Also natürlich nur, wenn die Bilder schön sind.

Jetzt fängt das mit dem Stuss schon an! Tut mir leid. Ich geh jetzt.

Tschüssi! :sleep:
:hallo: Ομνικρον
 
Ich finde alles gut.. :love:
Doch mir ist auch ein aber auch nur ein Fehelr aufgeflallen:
bevor er von dem erstaunlich kalten
Da muss glaub ich sie hin oder?! =)
Naja aber sonst richtig gut. :up:
Mach weiter so.!
LG Kakii :lalala:
 
Guten Morgen allerseits :D

Ich bin ein bisschen erkältet und schwächel so vor mich hin, aber vor lauter Freude über eure Kommentare antworte ich doch mal gleich.

Zora Graves

Tu uns allen einen Gefallen und mach so schnell wie möglich weiter mit deiner Geschichte.
Oh Gott, als ich den ersten Teil deines Satzes gelesen habe, dachte ich schon jetzt kommt wer weiß was, ich hab mich richtig erschrocken :D. Wer mich kennt, der weiß, dass ich einen kleinen Negativitätsbias habe und mich immer für viel schlechter halte, als ich bin. Uncharmante Eigenschaft, ich versuche das in den Griff zu bekommen ;)
Ich freue mich sehr, dass dir Neumond bisher schonmal gefällt und benachrichtige dich natürlich gerne. Für die Feuerwehrskulisse ist allerdings Zaubi verantwortlich. Ich bin nicht so gut im Bauen, daher greife ich auf so begnadete Erstellerinnen wie sie zurück :)

Aminte
Ich weiß auch noch gar nicht, was ich dazu sagen soll, außer dass du das Schreiben nicht verlernt hast.
Ich träume manchmal, ich könnte fliegen oder zaubern, nur um diese Fähigkeiten dann in entscheidenden Momenten zu verlieren. Was können wir jetzt daraus lesen? Ein latentes Misstrauen den eigenen Fähigkeiten gegenüber :D? Jedenfalls bin ich froh, dass auch Neumond gefällt und ich zumindest das Schreiben immer noch kann.

Der Beginn recht theatralisch, ein lebensmüdes junges Mädchen, das vielleicht seine Mutter verloren hat? Vermute ich jetzt einfach mal. Denn alles, was man erfährt, gibt ja nun keinen Grund für diese Aktion her.
Ich find's immer gut, wenn ich so aufmerksame Leser habe. Leahs Familie ist tatsächlich sehr warm und liebevoll und ich kann schonmal so viel verraten, dass auch ihre Freunde sehr geschockt wären, wenn sie von dem Selbstmordversuch erfahren würden. Das hätte niemand von ihr gedacht. Aber nu, irgendeinen Grund muss es ja geben, aus Jux und Tollerei stürzt sich niemand vom Dach... :D

Und der Bruch ist total krass, ich musste einfach lachen, die Herren Engel scheinen ja recht respektlos zu sein. Aber vermutlich wird man so, wenn man dauernd solche Gören retten muss. :lol:
Ziemlich respektlos, ja :lol: Und was die sich erst alles im nächsten Kapitel erlauben... hach, ich freu mich einfach drauf, die Geschichte weiterzutreiben. Mal gucken, wie viele krasse Wendungen es noch geben wird ;). Geht auf jeden Fall in spätestens einer Woche weiter (je nachdem, wie lange mein PC noch belagert wird. Schreiben kann ich ja überall, aber die Bilder sind ja das arbeitsintensive...)

Oikipov
Das mit den griechischen Zeichen ist so gemein! Du könntest da jetzt "Hey du dämliche Kuh" stehen haben und ich würde es nie merken :lol:

Jaaaaa, du schreibst noch eine FS, die ich jetzt von Anfang an mitverfolgen kann! Bei Othello sind es nämlich schon zu viele Kapitel, dann bin ich immer zu faul, alles nachzulesen. Ist ja auch anstrengend.
Kenn ich, kenn ich. Vor allem, weil ich nicht der Typ bin, der dann nochmal zu jedem Kapitel etwas schreibt. Dann habe ich ein noch schlechteres Gewissen und meine Hemmung etwas zu schreiben ist noch größer :rolleyes:

Ich mag es ja, wenn es so schön bedeutungsvoll und stimmig klingt, aber witzige Storys liebe ich! Deshalb ist es umso besser, dass deine beides zu sein scheint. Okay. Zumindest bis jetzt. :D
*g* Ich bin nicht so talentiert darin, witzige Situationen zu schaffen, aber ich glaube, ich bekomme verbale Schlagabtausche ganz gut hin, also eine gewisse Komik aus dem Dialog heraus. Und weil ich das so gerne schreibe, wird es wohl auch nie eine Geschichte von mir geben, die nur düster ist, das könnte und wollte ich nicht. Ich hoffe mal, dass Neumond beides wird. Klar gibt es eine große Geschichte dahinter, aber die Situationskomik soll nich zu kurz kommen.

Ausserdem bin ich erleichtert zu wissen, dass nicht nur meine Mira ein Problem hat, sondern auch deine Leah. Aber nicht so augenverdrehend-mässig, sondern auf eine bedrückende Art und Weise. Ich kann dir leider keine ausführliche Charakterbeschreibung machen (obwohl ich dir gerne so helfen würde wie du mir immer :D), weil ich ja PP noch nicht als Ergänzungsfach bekommen habe, aber wer sich ein Notizheft zum Thema «Project: DEATH» anlegt…
Und gerade das mit dem Notizbuch würde ich als augenverdrehend nicht-normal bezeichnen :D. Da kommt ja doch ein kleiner Organisationsfreak in ihr durch. Ich glaube, wenn ich mich umbringen würde, dann müsste das ganz spontan geschehen. Vielleicht noch ein Abschiedsbrief. Aber Leah hat das wirklich lange geplant, inklusive Nachtwächter bestehen, Location suchen und noch ein paar anderen Dingen, die in den nächsten Kapiteln noch kommen.
Und das mit der Charakterbeschreibung ist doch nicht schlimm *kopftätschel*. Jeder hat halt sein Spezialgebiet. Ich wende mich dann an dich, wenn ich jemandem "Hey du dämliche Kuh" auf griechisch schreiben will :D

Und dann möchte der gemeine Mensch (das gemeine Alien) noch wissen, ob sie jetzt endgültig fällt oder ob sie nochmals aufgefangen wird.
Da wird das gemeine Alien noch warten müssen, denn auch das gemeine Palindrom liebt Cliffhanger :p. Aber geht ja hoffentlich bald weiter, also ruhig Blut :lol:. Aber mal ernsthaft jetzt: Du wirst Astrophysik studieren? Ich knie nieder vor deinem grandiosen Hirn! Find ich sehr cool, wollte ich auch eine zeitlang. Aber das war noch auf der Realschule und Gymnasialphysik sah dann doch noch mal gaaaaanz anders aus :what:

LG, Kuona

*EDIT: Wir haben uns überschnitten. Sorry, Kakii!
Es freut mich sehr, dass die Geschichte dir bisher gefällt. Sowas hört mein Autorenherz gern :D
Was deine Verbesserung angeht: "er" müsste stimmen, weil es "der" Atem ist, der vom Wind davongetragen wird. Ist ein bisschen verwirrend, weil ich auch die Wolke erwähne. Aber der Satz bezieht sich auf den Atem. Ich hoffe mal, dass es so richtig ist :D
 
Zuletzt bearbeitet:
coole story!!!! Ich mag deine Bilder, obwohl das letzte ein bisschen zu eckig und gestellt wirkt...
Aber ich möchte bitte bitte bitte benachrichtigt werden!!!!!!!!
DAAAANKEEEEE!!!!!

LG soza
 
Grüß dich!

Ich habe schon lange keine FS hier mehr gelesen und wollte mich daher auf eine stürzen, die ganz frisch ist.

Ich muss sagen: Ich habe es nicht bereut.
Ich kann leider nicht versprechen, dass ich hier immer einen Kommentar hinterlassen kann, aber ich würde dich trotzdem bitten, mich zu benachrichtigen, ginge das?

Ansonsten kann ich nur sagen: ansprechender Text und schöne Bilder. Die Engel mag ich besonders.

Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird und vor allem, warum Leah sterben will.

Ganz liebe Grüße
Miss(y):hallo:
 
Hui, noch mehr Kommentare :eek:. Ich freu mich! :D

soza
Dankeschön für deine Komplimente! Und was das Bild angeht *hust*, sagen wir mal so: Ich habe mein Bestes gegeben *g*. Nein, mal im Ernst. Ich habe seit einiger Zeit einen neuen Bildschirm, der ein anderes Format als mein bisheriger hat. Und ich stehe noch etwas auf Kriegsfuß mit dem Spiel, weil ich noch nicht raushabe, wie genau ich ranzoomen etc. muss, damit die Bilder so aussehen, wie ich sie haben will. Und ich wollte gerne ein Bild haben, auf dem alle drei Protagonisten zu sehen sind, vielleicht wirkt es daher etwas statisch, hätte man bestimmt besser lösen können. Aber jetzt ist es auch egal und ich freu mich, dass die Geschichte dir trotzdem gefällt, beim nächsten Mal achte ich auf dynamischere Bilder :). Und natürlich benachrichtige ich dich gerne!

Missy
Hui, da hab ich ja Glück gehabt, dass du ausgerechnet jetzt wieder Leselust bekommen hast, das freut mich!

Ich kann leider nicht versprechen, dass ich hier immer einen Kommentar hinterlassen kann, aber ich würde dich trotzdem bitten, mich zu benachrichtigen, ginge das?

Aber natürlich! Wie gesagt, ich halte von Kommizwang nichts. Ich freu mich einfach, dass die Geschichte dir bisher gefällt und auch ein paar Fragen aufgeworfen hat :). So soll es ja auch sein ;).

LG Kuona
 
Guten Morgen, Kuona! ;)

Eine neue Geschichte von Dir! Wie wunderbar! :lalala:
Und beim Lesen ist mir wieder mal aufgefallen, wie sehr ich Deine Geschichten liebe und vermisst habe.
Du hast die Gabe, durch Details eine unglaubliche Stimmung aufzubauen, und Deinen Charakteren Substanz und Tiefe zu verleihen, wirklich großartig.
Ich meine, wir wissen NICHTS über Deine Hauptdarstellerin. Nur, dass sie eine eigentlich liebende Familie hat (wenn auch eine Stiefmutter) und sterben will. Und trotzdem habe ich das Gefühl, Leah schon ewig zu kennen, zu mögen und sie zu verstehen.
Wenn sich natürlich auch die Frage nach dem "Warum" in den Vordergrund drängt, aber es wäre natürlich dramaturgisch äußerst ungeschickt, das ins erste Kapitel zu packen. :lol:
Deine Figuren sind immer so wunderbar geheimnisvoll.

Und nun diese überraschende Wendung. Zwei Männer mit Flügeln - ich nenne sie mal nicht Engel, bis Du sie selber so genannt hast - und dazu noch mit einer ordentlichen Prise Humor ausgestattet. Köstlich.
Überhaupt, Dein Schreibstil. Hab ich Dir schon jemals gesagt, dass ich Deinen Schreibstil.... ja, hab ich. =) Aber trotzdem: ich liebe Deinen Schreibstil. Gefühlvoll, stilsicher, ein ausgeprägter Wortschatz, Du malst Bilder mit den Worten. :up:
Die Fotos gefallen mir auch, vor allem Leah finde ich sehr hübsch - sie wirkt sympathisch, mit ihren Sommersprossen. Man will gleich wissen, was ihr zugestoßen ist, dass sie nicht mehr leben will, und sie retten. =)

Hach, schön. Ich freu mich so, dass Du zurück bist. Und ich warte auch sehnsüchtig auf eine Fortsetzung bei "Othello". Und hier natürlich auch.

Liebe Grüße!
 
Guten Mittag, Kuona! ;)
Eine neue Geschichte von dir, wunderbar, ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich entwickelt! Viel kann ich nicht sagen, was nicht schon von den anderen gesagt wurde (ich muss einfach früher kommentieren *grummel* :lol:), aber sie gefällt mir bisher unheimlich gut und ich frage mich natürlich auch, warum um alles in der Welt sie sich umbringen wollte, wo doch anscheinend alles wunderbar funktioniert hat, und dennoch plant sie diesen Schritt schon so lange und sorgfältig. Du hast einfach genial beschrieben, wie diese Sicherheit immer mehr schwindet, am Anfang ist sie sich bewusst über jede ihre Taten und sicher, dass sie jetzt springen wird, und dann schleicht sich etwas ein, das sie zögern lässt. Ich bewundere ihren Mut, dann doch noch zu springen, und ich war erschrocken, als sie gefallen ist und wusste, dass es der falsche Weg gewesen ist. Für einen Moment habe ich befürchtet, du lässt sie wirklich sterben, und rollst dann die Geschichte auf, warum, aus welchen Gründen ein scheinbar glückliches Mädchen sich umbringen will, aber als dann die beiden Geflügelten aufgetaucht sind, musste ich lachen! Was für eine unerwartete, wunderbare Wendung! Die beiden sind ja zu köstlich! Und dann muss Leah (eine wirklich süße Simin mit ihren Sommersprossen und der Felljacke) auch noch erleben, was passiert, wenn man fällt, denn die beiden lassen sie einfach los. Ihre Reaktion fand ich übrigens herrlich weiblich, das ist doch typisch Frau, oder? Gerettet werden und dann hysterisch danach zu schreien, man wolle sofort losgelassen werden. Köstlich! Bitte mehr davon!
Ich freue mich unglaublich auf das nächste Kapitel und mein Kommentar wird dann hoffentlich auch länger, wenn ich es schaffe, mal rechtzeitig zu schreiben und nicht immer nur wiederholen kann, was andere schon gesagt haben.
Liebe Grüße,
Mineled
 
Oh Gott, ich schreis jetzt gleich mal raus, dass ich auf jeden Fall benachrichtigt werden muss! :D
Eine total tolle Story hast du da! Ich liebe ja die Abwechslung und das Thema deiner Story entspricht doch genau meinen Vorlieben!
Einfach klasse, diese Idee mit den "Engeln", oder was das war!
Wieder etwas komplett anderes, was ich wiederrum nicht erwartet hätte. Erst hab ich mir gedacht, dass es so eine typische Story mit Selbstmord und so ist, hab aber weitergelesen, weil mich dein Schreibstil so derbe beeindruckt hat, hehe :D
Gute Entscheidung war das, denn deine Story ist jetzt schon der Knaller! :D

LG,
Yalea :hallo:
 
julsfels
Och, du bist so süß! Ehrlich, ich hab hier gerade Tränchen der Rührung in den Augen. Besonders, weil ich etwas mit dem zweiten Kapitel gekämpft habe. Da kamen mir deine lieben Worte gerade recht :)
Es freut mich richtig, dass dir Leah gefällt. Wobei ihr Charakter ja bisher nur stellenweise durchblitzen konnte. Im neuen Kapitel bekommt sie dann ein paar mehr Schichten und ich bin gespannt, ob du sie dann immer noch magst :D. Auf Othello freue ich mich übrigens auch! Sobald Frée das neue Kapitel betagelesen hat, werde ich mich auch da an die Fotos setzen.

Mineled
*g* Das mit dem Kommentieren kenne ich doch irgendwoher :glory:
Aber es ist ja nicht schlimm, nicht die tollsten neuesten Dinge anzumerken ;). Ich lese z.B. die Kommentare der anderen Leser nur ganz selten (bei anderen FS natürlich! Nicht, dass jetzt hier jemand was Falsches denkt :lol:), daher dürfte ich in meinen Kommentaren auch manchmal wie ein Papagei rüberkommen.

Für einen Moment habe ich befürchtet, du lässt sie wirklich sterben, und rollst dann die Geschichte auf, warum, aus welchen Gründen ein scheinbar glückliches Mädchen sich umbringen will

Das wäre auch eine gute Idee gewesen, aber Leah hat noch ein bisschen was vor sich ;)

Ihre Reaktion fand ich übrigens herrlich weiblich, das ist doch typisch Frau, oder? Gerettet werden und dann hysterisch danach zu schreien, man wolle sofort losgelassen werden.

Oh ja, ich konnte mich in der Szene auch voll in sie hineinversetzen. Na gut, sie stand vermutlich auch ein wenig unter Schock, immerhin hat sie nicht damit gerechnet, aufgefangen zu werden :D

Ich freue mich unglaublich auf das nächste Kapitel und mein Kommentar wird dann hoffentlich auch länger, wenn ich es schaffe, mal rechtzeitig zu schreiben und nicht immer nur wiederholen kann, was andere schon gesagt haben.

Ich freue mich sehr, dass du dich freust, aber setzt dich nicht unter Druck. Kommentare sind immer toll, egal ob kurz oder lang und auch wenn du nix schreibst, find ich das nicht schlimm :nick:. Klar finde ich es nicht so toll, wenn ich mir viel Mühe gegeben habe und dann kommt kaum was zurück. Aber noch schlimmer wäre es, wenn die Leute sich hier zum Kommentieren gezwungen fühlen würden.

Yalea
Ich hab dich auf die Liste gesetzt :D. Übrigens witzig, dass du hier schreibst, weil ich durch dich auf Photoscape gekommen bin und den Bleistifteffekt für meine Kapitelbilder nutzen kann. In den hatte ich mich so verliebt :love:. Also danke an dieser Stelle :lol:
Ich freu mich, dass dir die Geschichte und das Genre zusagen. Sonst schreibe ich eigentlich nie Fantasy (obwohl ich in diesem Genre zuhause bin), aber diese Geschichte spukt mir jetzt schon so lange im Kopf rum... Ich hab gerade mal geguckt, die Datei, in der ich meine Ideen zu Neumond gesammelt habe, wurde am 18.08.08 erstellt, also vor gut zwei Jahren. Die musste ich einfach endlich mal zu Papier bringen :D

LG Kuona
 

Kapitel II - Das Buch der Seelen
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Leahs zweiter – unfreiwilliger – Fall wurde bereits nach einem Meter gebremst. Sie stürzte ungeschickt auf den harten Asphalt, und ihr Hintern würde es ihr am nächsten Morgen garantiert mit ein paar schönen blauen Flecken danken. Murrend richtete sie sich auf und betastete vorsichtig ihren Körper. Außer ihrem Stolz schien nichts weiter verletzt worden zu sein.
"Scheíße, was sollte das?", fluchte sie keuchend, um ihre Angst und Verwirrung zu überspielen. Warum nur hatte sie im letzten Moment gedacht, dass sie nicht sterben wollte? Seit Monaten plante sie auf nichts anderes hin. Die Aussicht auf den Tod war das einzige gewesen, was ihr Kraft zum Durchhalten gegeben hatte.
In diesem Moment schwebten die beiden Männer wesentlich eleganter als Leah zu Boden und riefen ihr damit in Erinnerung, dass sie nun noch zwei Probleme mehr hatte.
"Wer zum Teufel seid ihr? Was seid ihr?", zischte sie mit verengten Augen und brachte mit ein paar schnellen Schritten etwas Sicherheitsabstand zwischen sich und diese Wesen.

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"Mit dem Teufel bringt man uns im Allgemeinen nicht in Verbindung", antwortete der eine, der so unverschämt gegrinst hatte, und deutete dezent auf seine strahlend weißen Flügel. Sie waren das Schönste, was Leah jemals gesehen hatte. Er wartete taktvoll, bis sie ihren weit geöffneten Mund wieder geschlossen hatte, und inspizierte angelegentlich seine Fingernägel. Leah konnte ihren Blick nicht von ihm lösen und ließ ihn stattdessen zu seinem Gesicht wandern. Sein rechtes Auge wurde von einer merkwürdigen Tätowierung umrahmt, die in einem warmen Goldton schimmerte. Überhaupt schien alles an ihm warm zu sein, von seinem langen rotblonden Haar bis zu der golddurchwirkten Robe, die er trug. Er erinnerte sie an die Herbstsonne, während sein Begleiter wohl eher ein Geschöpf der Nacht sein musste. Im Gegensatz zu dem Weißgeflügelten waren seine Haare ebenso wie seine Flügel pechschwarz.

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Seine Augen glitzerten silbern – nur ein Idiot hätte sie schlicht grau genannt – und waren von einer schwarzen Tätowierung umgeben. Sie verliehen seinem Gesicht einen exotischen Ausdruck und schienen alles durchdringen zu können. Er war Leah unheimlich, und die abweisende Miene, die er aufgesetzt hatte, verbesserte ihren Eindruck von ihm nicht gerade.
"Ich...", setzte sie an, doch ihr Magen rebellierte mit einem Mal, und sie konnte sich gerade noch zur Mauer drehen, bevor sie sich jämmerlich erbrach. Als sie nur noch trocken würgen konnte, ließ sie sich ein paar Schritte weiter erschöpft auf den Boden sinken.
Die beiden Wesen tauschten einen vielsagenden Blick, dann näherte sich der Blonde zögernd und ging neben ihr in die Hocke.
"Darf ich dich anfassen?", fragte er ruhig, und sie lachte bitter.
"Du hast mir gerade fast den Brustkorb zerquetscht, also würde ich sagen, dass wir über diesen Part hinaus sind."

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"Stimmt." Er grinste, und sie konnte aus den Augenwinkeln einen goldenen Schimmer wahrnehmen, als seine Finger angenehm kühl über ihr Gesicht strichen. Die Übelkeit ließ schlagartig nach. Er bot Leah seine Hand und zog sie mit sich nach oben. "Es tut mir leid, dass wir dich so erschreckt haben, aber du warst uns einen Schritt voraus." Er lachte über seinen eigenen Scherz. "Mein Name ist Simon und mein Begleiter wird Raphael genannt."
"Das sagt mir gar nichts. Ich glaube, ich möchte doch lieber wissen, was ihr seid."
Raphael schnaubte verächtlich. "Bist du blind? Das ist doch wohl offensichtlich!"
"Dämonen?", schlug Leah zuckersüß vor, und bereute noch im selben Augenblick ihre provokante Ader, denn Raphael stürzte sich fauchend auf sie.

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Instinktiv hob sie noch die Arme, um ihr Gesicht zu schützen, dann prallte er auch schon mit ihr zusammen und riss sie mit sich zu Boden. Leah schrie vor Schmerz und Überraschung auf, als ihr Kopf hart auf dem Asphalt aufschlug. Wie eine Katze, die mit ihrer Beute spielt, hockte er über ihr, und drückte ihre Arme an beiden Seiten herunter. In seinen Augen flackerte ein grausames Licht. Verzweifelt kämpfte sie darum, wieder freizukommen, doch je verbissener sie sich unter ihm wand, desto mehr Spaß schien er zu empfinden. Seine Muskeln waren wie Stahl und gaben keinen Zentimeter nach. Genauso gut hätte Leah versuchen können einen Elefanten abzuschütteln. Sie hatte keine Chance gegen ihn. Als sie das erkannte, breitete sich lodernde Panik wie ein Virus in ihr aus, setzte jede Zelle ihres Körpers in Brand, bis sie glaubte, vor heißer, weiß glühender Angst den Verstand zu verlieren. So wie andere Menschen Spinnen, enge Räume oder die Dunkelheit hassten, war ihre größte Phobie die Machtlosigkeit. Nichts gegen einen Gegner tun zu können, nicht gegen ihn kämpfen zu können, war ihr schlimmster Albtraum.

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"Bitte", wisperte sie erstickt, ohne zu wissen, worum genau sie bat. Gnade? Ein schnelles Ende? Zu ihrer größten Überraschung gab Raphael sie frei, und sie rollte sich wimmernd auf der Seite zusammen.
"Dämonen würden an dieser Stelle nicht aufhören", knurrte er mit einiger Genugtuung. "Wir sind Engel, und du solltest verdammt froh darüber sein!"
"Das reicht jetzt." Simons ruhige Stimme zerriss den Schleier, der über Leahs Geist gelegen hatte. Verwirrt blinzelnd registrierte sie, dass Raphael und sie noch immer an derselben Stelle standen, wo sie vor seinem Angriff gewesen waren. Ein schneller Griff zu ihrem Kopf bewies, dass sie vollkommen unversehrt war. Er musste sie mit einer Illusion getäuscht haben.
Tolle Engel, die jemanden brutal quälen, dachte Leah, sagte aber vorsichtshalber nichts. Sie war viel zu beschäftigt damit, ihr wild schlagendes Herz davon zu überzeugen, dass die Gefahr vorüber war.

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"Warum habt ihr ausgerechnet meinen Tod verhindert?", fragte sie scheinbar unbefangen, und verschränkte die Arme vor der Brust, um das verräterische Zittern zu verbergen, das durch ihren Körper lief.
"Sagen wir mal so: Deine Zeit war noch nicht abgelaufen."
"Was heißt das?" Mit unbändiger Erleichterung erkannte sie den gewohnt forschen Klang in ihrer Stimme.
"Wir besitzen einen Folianten, der 'Buch der Seelen' genannt wird. In ihm ist die Lebensspanne jedes Menschen verzeichnet, und du hättest noch…"
"Ich habe auch ein Buch", unterbrach Leah den weißen Engel süffisant, "und in dem steht, dass ich heute hier sterben sollte. So wie ich das sehe, war meine Zeit sehr wohl abgelaufen, bevor ihr euch eingemischt habt."
Simon verdrehte genervt die Augen und warf einen hilfesuchenden Blick zu Raphael, der grinsend den Kopf schüttelte. 'Da musst du allein durch' schien er sagen zu wollen, und Simon fügte sich seufzend in sein Schicksal.
"Hör bitte einfach zu, ja?", sagte er beschwörend. "Du hast sehr wohl noch Zeit zur Verfügung. Selbstmord ist ein Akt des freien Willens, den wir nicht kontrollieren können. Wir müssen nachträglich die Lebensspanne im Buch anpassen. Normalerweise hätten wir das auch bei dir so getan, aber in deinem Fall hat einer unserer Obersten Mitleid empfunden. Er hat uns geschickt, damit wir dir eine Information zukommen lassen. Das ist eine große Ehre, die den wenigsten Menschen zuteil wird. Normalerweise mischen wir uns nicht in eure Belange ein."

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Leah presste die Finger an ihre schmerzenden Schläfen. "In Ordnung. Sagt, was ihr zu sagen habt, und dann verschwindet. Ich muss heute noch sterben."
Raphael starrte sie ungläubig an. "Simon", wandte er sich an seinen Begleiter, "bist du sicher, dass sie die Richtige ist? Die ist doch nicht ganz richtig im Kopf."
"Ich bin nicht verrückt", widersprach Leah empört. "Ich will nur nicht mehr leben."
"Was auf das Gleiche rauskommt."
Simons Mundwinkel zuckten verdächtig, doch er blieb ernst. "Hört auf zu streiten", bat er. "Leah, wir sollen dir mitteilen, dass deine Lebensspanne bald um ist. Im Buch der Seelen steht, dass du in sieben Monaten sterben wirst."

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Leah schaute ihn mit einer Mischung aus Verblüffen und Erschrecken an. Warum hatten sie ihren Tod verhindert, wenn ihr auch auf natürlichem Weg nicht mehr viel Zeit geblieben wäre?
Sie öffnete ihren Mund, um ihn zu fragen, doch dann überlegte sie es sich anders.
"Wie...?"
"Das wissen wir nicht. Die Todesursache ist Sache der Obersten. Raphael und ich sind nur einfache Engel, die mit den Seelen die letzte Reise antreten."
Leah versuchte ihr benebeltes Gehirn einzuschalten und die Situation logisch zu überdenken. "Dieser Oberste, der euch geschickt hat, warum hat er Mitleid mit mir? An mir ist nichts Besonderes. Und warum hat er euch aufgetragen, mich über meine Lebensspanne zu informieren? Damit ich etwas aus meiner Restzeit mache?"

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"Wir wissen es nicht. Er sagt, er habe Gefallen an dir gefunden", sagte Simon mit einer Stimme, die keinen Zweifel darüber ließ, dass er diesen Umstand nicht nachvollziehen konnte.
Leah beschloss, diesen Teil des Rätsels erst einmal ruhen zu lassen. Ihr war ein Gedanke gekommen, der, wenn er Früchte tragen sollte, ihre Rettung sein konnte.
"Als Engel empfindet ihr es doch als Sünde, wenn man sein Leben wegwirft, oder?", tastete sie sich behutsam vor.
"Nun, nicht direkt", antwortete Simon zögernd, "für uns ist jedes Leben wertvoll, daher tut es weh, wenn jemand stirbt. Aber wir respektieren auch die Entscheidung des Einzelnen. Raphael und ich begleiten jede Seele vollkommen unabhängig vom Buch."

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"Gut, aber die Krähe da hinten hält es für verrückt, sich umzubringen, daraus schließe ich, dass es euch lieber wäre, wenn ich meine verbliebenen Monate noch leben würde."
"Worauf du Gift nehmen kannst", knurrte Raphael, "ich bin nicht gerade scharf darauf, mit deiner Seele die letzte Reise anzutreten. Du nervst ja schon in lebendem Zustand."
"Wow, ziemlich misanthropisch für einen Engel", stichelte Leah. "Also gut, ich werde mich nicht umbringen." Die Engel atmeten spürbar auf. "Aber ich habe Bedingungen."
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Das war es auch schon wieder mit Leah und den Engeln :D. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen!


LG Kuona

 
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Wow sehr schön bin gerade auf deine FS gestoßen und jetzt finde ich es schade das es nur 2 Kapitel sind. Das mit den Engeln ist eine schöne Idee vorallem sie wirken auf eine gewisse art Menschlich auch wenn sie nicht Menschlich sind (ich hoffe das klingt nicht zu abgedreht ;) ? )

Es währe ganz toll wenn du mich Benachrichtigen könntest *lieb guck*

Liebe Grüße Pixie
 
Hallo, Kuona.:)

Mensch, wenn das kein gutes Timing ist. Da kann ich heute mal ins Netz und hab schon eine PN von dir. Vielen Dank an dieser Stelle für die Benachrichtigung. ;)
Das Kapitel hat mir wieder gut gefallen. Ich hatte mich schon gefragt, warum die Engel sie fallen lassen, obwohl sie doch Leahs Leben retten wollten. Aber nun ist ja einiges klar.*g*
Interessant und irgendwie schockierend fand ich die Nachricht, dass Leah eh nur noch 7 Monate zu leben hat. Wieso und weshalb ... das würde mich interessieren und warum hatte der Oberste mit ihr Mitleid?
Fragen über Fragen und ich freue mich jetzt schon auf das neue Kapitel. Ich hoffe, du machst schnell weiter.

Liebe Grüße
Miss(y):hallo:
 
Also wirklich Kuona! :hallo:
Musst du immer so tolle sachen schreiben? :love:
Ich werde ja schon ganz verrückt weil ich nie die nächsten Kapitel erwarten kann! %)
Mach weiter so! :up:
LG Kakii :lalala:
 
kannst du mich bitte auch benachrichtigen?

ich finde deine story bisher irgendwiee....wunderschön. ich weiß auch nicht xD ^^
 
Ich hab dich auf die Liste gesetzt :D. Übrigens witzig, dass du hier schreibst, weil ich durch dich auf Photoscape gekommen bin und den Bleistifteffekt für meine Kapitelbilder nutzen kann. In den hatte ich mich so verliebt :love:. Also danke an dieser Stelle :lol:
Ich freu mich, dass dir die Geschichte und das Genre zusagen. Sonst schreibe ich eigentlich nie Fantasy (obwohl ich in diesem Genre zuhause bin), aber diese Geschichte spukt mir jetzt schon so lange im Kopf rum... Ich hab gerade mal geguckt, die Datei, in der ich meine Ideen zu Neumond gesammelt habe, wurde am 18.08.08 erstellt, also vor gut zwei Jahren. Die musste ich einfach endlich mal zu Papier bringen :D

LG Kuona

Ach echt? Das weiß ich gar nicht mehr :schäm:
Okay, bitte, bitte! Schön, dass ich dir da jetzt helfen konnte höhö *räusper*
Also ich liebe Fantasy und ich lese unheimlich gerne Fantasy- Fotostories! Du hast meinen Geschmack getroffen! :D
Wow, zwei Jahre? Allerdings, so eine tolle Story muss man zu Papier bringen!!!
Also zum neusten Kapitel:
Echt wowmäßig :lol:
Nee, wirklich, mit jedem Kapitel liebe ich diese Story mehr und mehr :schäm:
Das Kapitel hat mir jetzt total gefallen und die Bilder waren auch super. Die Idee mit diesem 'Buch der Seelen' und mit dem genauen Todeszeitpunkt von Leah fand ich durch und durch gnadenlos!
Auf sowas muss man erstmal kommen! Ich glaube, bis jetzt gabs hier im Forum noch keine Story mit Engeln und diesem Wahnsinnsthema :D
Also weiter so und schnell weiter so! Ich will wissen, was passiert! :D

LG,
Yalea :hallo:
 
Hey, tolle fortsetzung... Ich mag die Bilder und den Text, nur manchmal kommst du nur langsam auf den Punkt... Aber du wirst besser!!!

Benachrichtige mich weiterhin!

LG soza
 
Ah! Also doch Engel. Aber wie wunderbar. Die haben nix gemein mit pausbäckigen Cherubim oder irgendwelchen sanftmütig und duldsam auf einer Wolke sitzenden ätherischen Wesen, die ihre Zeit mit Harfe spielen und getragenen Choralen rumbringen. :lol:
Nein, die beiden haben Witz und Pfeffer. Sie sprühen vor Leben, sind Individuen. Haben eher engel-untypische Verhaltensweisen und auch Wertvorstellungen. Man stellt sich auch die Frage, wieso einer schwarz ist.
Wie erfrischend und erheiternd.
Kennst Du Dogma? Nicht jedermanns Humor, aber die Szene, in der Matt Damon, der ja nun ganz genau weiß, dass Gott existiert, eine Nonne davon überzeugt, dass es Gott nicht gibt, die finde ich köstlich. Und außerdem... Alan Rickman. Was kann man noch mehr wollen. :lol: Und obendrein ist Alanis Morisette Gott. =)

Okay, ich komme vom Thema ab. Aber Deine Engel sind wunderbar, und ich hoffe, dass sie uns noch eine Weile erhalten bleiben und sich mit Leah ein paar weitere Gefechte liefern (Krähe! =)). Und auch Leah überrascht hier wieder. Sie stellt Bedingungen? Wie frech! :lol: Wie cool!
Und dann natürlich die Sache mit den sieben Monaten. Mein erster Gedanke war: ein Trick. Erzähl einem Lebensmüden, wie wertvoll das Leben ist, und dass es zu schade ist, um es wegzuwerfen, und es wird ihn vermutlich nicht kratzen, denn über diesen Punkt ist er hinaus. Er hat ja längst für sich entschieden, dass das Leben für ihn eben nicht lebenswert ist, und als letztes bleibt ihm die freie Entscheidung, dieses Leben zu beenden.
Aber erzähl ihm, dass DU ihm das Leben nehmen wirst, nimm ihm diesen letzten, endgültigen Akt der Selbstbestimmung: und vielleicht kämpft er dann dagegen an. Da würde auch passen, dass Leahs größte Phobie die Angst vor dem Machtverlust ist. Aber wer weiss, vielleicht spinn ich mir da auch was zusammen. :lol:

Wie auch immer es sein sollte: es gefällt mir. Es ist klug, inspirierend und erheiternd. Und hat ganz erhebliche tiefsinnige Details. :up:
Deine Engel sind obendrein wunderschön, genau wie die Bilder. Dieses Sprung-Bild finde ich atemberaubend.
Ich bin entzückt.
Mach weiter!
 
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Χαίρετε, Κουώνα!

Das mit den griechischen Zeichen ist so gemein! Du könntest da jetzt "Hey du dämliche Kuh" stehen haben und ich würde es nie merken :lol:
Aber nein! Wenn ich «Hey, du dämliche Kuh» geschrieben hätte, stünde doch «Γεια σου, ηλίθια αγελάδα!» dort. Ist doch logisch.

Und gerade das mit dem Notizbuch würde ich als augenverdrehend nicht-normal bezeichnen :D. Da kommt ja doch ein kleiner Organisationsfreak in ihr durch. Ich glaube, wenn ich mich umbringen würde, dann müsste das ganz spontan geschehen. Vielleicht noch ein Abschiedsbrief. Aber Leah hat das wirklich lange geplant, inklusive Nachtwächter bestehen, Location suchen und noch ein paar anderen Dingen, die in den nächsten Kapiteln noch kommen.
Jaaaaaah… Aber das zeugt doch von… äh… von… MANN, DU BIST HIER DIE PSYCHOLOGIN, NICHT ICH! Ich finde nämlich dennoch, dass man über Miras Kuriositäten eher lachen kann als über Leahs. Was vielleicht daran liegt, dass es bei Leah um den Tod geht, und solche Dinge finde ich immer etwas beklemmend. Der Tod ist so unangenehm endgültig.

Aber mal ernsthaft jetzt: Du wirst Astrophysik studieren? Ich knie nieder vor deinem grandiosen Hirn! Find ich sehr cool, wollte ich auch eine zeitlang. Aber das war noch auf der Realschule und Gymnasialphysik sah dann doch noch mal gaaaaanz anders aus :what:
Aber jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!! Das Beste an meinem neuen Lieblingsfach AdM ist ja vor allem, dass auf dem Lehrplan auch Astronomie drauf ist. Und dass wir vielleicht mal Sterne gucken werden. Wenn das Wetter mitspielt (ich bringe dich sonst um, Wetter!). Und Physik ist doch total coooooool! Wobei ich Physik auf Deutsch auch nicht sooo mag. Aber vielleicht muss ich mich nur noch daran gewöhnen, ich hatte schliesslich erst eine Doppelstunde Theorie und eine Doppelstunde Praktikum.

Aber jetzt ist es ja eeeeendlich weitergegangen (genau 309'000 Sekunden zu spät, wenn du mich fragst, aber immerhin. Besser spät als nie).
Ich glaube, vorerst ist Simon etwas sympathischer als Raphael, was ich ziemlich schade finde, denn ich finde den Namen Raphael etwas schöner als Simon. Aber egal.
Auf alle Fälle hat Raphael anscheinend vergessen, dass Engel immerzu lieb und gut sind, aber das ist mir auch schon einmal passiert. Das ist wahrscheinlich so was ähnliches, wie dass meine Haut manchmal nicht grün ist (zum Beispiel jetzt ist sie ziemlich normal). Trotzdem bin ich immer noch ein grünes Alien.
Ups, tut mir leid, ich schreibe schon wieder nur Riesenmist. :D
Ich bessere mich jetzt: Um das Kapitel mal zusammenzufassen, hat Leah jetzt erfahren, dass sie in sieben Monaten ohnehin sterben wird, ihr ganzer Selbstmordplan ist also für die Katz’. Das Einzige, was es ihr genützt hat, ist, dass sie jetzt weiss, wann sie sterben wird (– ohne Selbstmord). Toll! Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass jemand gesagt bekommen hat, dass man unsterblich ist, so lange man nicht weiss, wann man stirbt. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob das wohl stimmt. Schliesslich bin ich zum Schluss gekommen, dass das wahrscheinlich so gemeint ist, dass man ja eigentlich die ganze Zeit Pläne macht, Dinge vorhat. Ich habe Pläne für morgen, für nächste Woche, vielleicht auch schon für nächstes Jahr, obwohl ich ja eigentlich theoretisch gesehen in einer Sekunde sterben könnte. Aber da ich das jetzt noch nicht weiss, kann ich für mein ganzes Leben Pläne machen und lebe sozusagen ewig. Wann ich sterbe, merke ich ja erst, wenn ich gerade dabei bin.
Bei Leah ist das insofern etwas anders, dass sie ihr Leben ja selbst beenden wollte und somit schon längst nicht mehr ewig gelebt hat. Aber nehmen wir einmal an, sie hätte keine Selbstmordgedanken gehabt. Der einzige Unterschied von dieser zu ihrer wirklichen Situation ist, dass sie nun nicht mehr «ewig» leben kann. Und das stelle ich mir furchtbar grausam vor. Mit jeder einzelnen Sekunde rückt der Tod näher! Man hört eine Uhr ticken und denkt, jetzt ist es wieder eine weniger.
Natürlich ist das immer so, bei jedem Menschen (Alien, Palindrom). Doch normalerweise ist uns das ja nicht wirklich bewusst. Vielleicht ist mit dem ewigen Leben aus dem Buch ja auch das gemeint. Man denkt gar nicht so über das Ende nach, wenn es ja mit grösster Wahscheinlichkeit eh noch weit weg ist.

Gut, jetzt waren wir mal eine Runde am Philosophieren. :D Ich bin gespannt, wie Leah mit ihrer neuen Situation umgeht. Ob es sie verrückt macht, ihren «natürlichen» Todestag zu wissen, oder ob es für sie keinen Unterschied macht, da sie ja schon die ganze Zeit ihr Ende vor Augen gehabt hat.

Höhö. :hallo:
LG :)
 
Ah, Kuona, ich liebe deine Leah jetzt schon so sehr, julsfels hat vollkommen Recht, obwohl man sie noch kaum kennt, ist sie einem schon sehr ans Herz gewachsen! (@julsfels: Wieso hast du nicht das "Nacktbild" von Rickmann aus Dogma gepostet? =) Das ist sooooo toll! :lol: :lol: Okay, gut, es gibt kein schönes, dafür ein tolles Video ... So, genug abgelenkt ... ah, was für ein toller Mann ... äh ... ja ...)
Entschuldige bitte, liebe Kuona, jetzt hat's mich gepackt, dabei wollte ich doch deine Geschichte kommentieren.
*durchatme*
Okay ...
Noch einmal ...
Es ist faszinierend, wie schnell du es schaffst, Charaktere mit Leben zu füllen. Zwei Kapitel und es fühlt sich so an, als würden wir Leah schon lange, lange begleiten. Und mögen, denn genau das tue ich. Sie ist einfach klasse - der erste Gedanke, den sie hat, als sie "wohlbehalten" auf dem Boden ankommt, ist wieder ihr Tod, den sie im letzten Moment doch nicht wollte und wofür sie sich jetzt ausschimpft. Das scheinen deine Charaktere gemein zu haben, sie haben eine unglaubliche Angst vor dem Kontrollverlust. Wäre ich eine Psychologin, könnte ich jetzt dazu sicher was voll tolles über deinen eigenen Charakter sagen, aber da ich das nicht bin, lasse ich das lieber. ;)
(Ich bleibe lieber bei meinem Steckenpferd: Du hast am Anfang gesagt, wir sollen dich unbedingt auf Fehler hinweisen, also mache ich das einmal ganz dreist: "was ihr Kraft zum durchhalten gegeben hatte." --> "was ihr Kraft zum Durchhalten gegeben hatte.", substantiviertes Verb, deswegen großgeschrieben. :))
Aber das ist mir bei Leah gleich aufgefallen, wie Fiona hat sie das Gefühl, immer beherrscht und kontrolliert zu sein. Das klingt jetzt so, als wollte ich damit sagen, deine Protagonisten wären alle gleich, aber so ist das gar nicht gemeint, ganz im Gegenteil, Leah ist so wunderbar eigen und unterschiedlich, die ganze Geschichte ist so anders als Othello, was ich gleich noch einmal schöner finde, mir ist nur aufgefallen, dass sie beide (und auch Julianna, wenn ich mich recht entsinne) diese Eigenschaft teilen.
Und da stellt sich mir natürlich gleich die Frage, warum Leah (gefällt mir gut der Name, vor allem mit dem "h") glaubt, sie müsste das Leben so sehr beherrschen, dass sie sich (ohne ersichtlichen Grund) dieses nehmen muss.
Aber gut, dass es deine beiden Engel gibt! Was für ein köstliches Paar, darf ich Raphael behalten?! :lol: Ich stehe auf so dunkle Charaktere und ihn finde ich einfach herrlich! :love: Beide scheinen dem Klischee eines Engels nicht gerade zu entsprechen, denn obwohl sie vom Aussehen her durchaus engelgleich sind (Yin und Yang perfekt vereint), agieren sie nicht sonderlich erhaben. Simons doch fürsorgliche Art und Raphaels eher unheimliche bildet einen schönen Kontrast, aber beide scheinen ihren "Job" nicht sonderlich ernst zu nehmen. Nun ja, ernst schon, aber vielleicht nicht mit dem gebührenden Respekt. =) Simon hilft ihr zwar gegen die Übelkeit, aber ist sehr spöttisch, und Raphael greift sie sogar an, überschreitet ohne wirklichen Grund ihre größte Grenze, droht jedoch nur, stellt klar, was der Unterschied zwischen ihm und etwas Bösem ist. Wunderbar geschrieben und sehr, sehr eindringlich! Danach mochte ich ihn noch mehr ...
Das "Buch der Seelen" finde ich ja unglaublich interessant. Die Zeitspanne jedes Menschens ist dort aufgezeichnet, allerdings kann sie angepasst werden, wenn etwas (der Mensch) schief läuft. Aber dieses Mal greifen die Engel ein - ich frage mich, ob sie so und so eingegriffen hätten oder ob sie es nur getan haben, weil Leah einen Moment zu spät begriffen hat, dass sie doch nicht sterben will. Das ist schließlich die Sekunde, in der die beiden auftauchen. Hätten sie sie sterben lassen, wenn sie diesen Augenblick des Zweifelns nicht gehabt hätte? Oder ist sie so wichtig, dass "der Oberste" (oder besser, "einer der Obersten", ich glaube, mir gefällt dein Weltbild :)) ihren freien Willen ignoriert hätte?
"Hört auf zu Streiten" --> In diesem Fall gehört "Streiten" klein, es ist ja ein Verb. :)
Und dann sagen ihr die Engel auch noch, dass sie sterben muss, in sieben (magische Zahl :)) Monaten. Es wird immer interessanter.
(Das erinnert mich übrigens ein bisschen an Veronika beschließt zu sterben, kennst du das Buch von Coelho? Falls nicht, kann ich es dir nur empfehlen, eine wunderschöne Geschichte. Da geht es auch um eine junge Frau, die sich umbringen will und die, ähnlich wie Leah, an sich keinen wirklichen Grund dafür hat. Sie überlebt ihren Selbstmordversuch und kommt in eine "Irrenanstalt", wo ihr gesagt wird, dass sie erfolgreich war, denn die Tabletten haben ihr System irreparabel beschädigt und sie würde in ein paar Wochen sterben.)
Ich mag Leahs Zielstrebigkeit und Klugheit (kannst du Eiran da nichts von abgeben? =)), sie schafft es sogar in einem solchen Zustand, einer solch irrealen Situation ihren kühlen Kopf zu behalten und sogar Bedingungen zu stellen. Auf die bin ich schon sehr gespannt! Und natürlich will ich auch gerne all die Fragen beantwortet wissen, die sich mir nach diesem Kapitel aufgetan haben! Warum ist sie für diesen Obersten wichtig? Aus reinem "Gefallen" wird das nicht geschehen sein. Warum wird sie in sieben Monaten sterben? An was? Und werden Raphael und Simon sie nun begleiten? Ah, ich bin gespannt!
Und ich habe dich noch gar nicht für deine Bilder gelobt, oder? :eek: Die sind nämlich wunderschön! Besonders das Bild von Simon und Leah ist einfach sehr süß, romantisch und zärtlich, ebenso wie das Bild von Raphael und Leah das Gegenteil ist. Die Tätowierungen der Engel finde ich sehr interessant, ich frage mich, ob sie etwas zu bedeuten haben.
Und überhaupt freue ich mich darauf, diese drei näher kennenzulernen!
Ganz liebe Grüße,
Mineled
 
Meine Lieben,

ich freue mich wie immer ganz wahnsinnig über die Resonanz von euch :nick:. Blöderweise habe ich so langsam wirklich ein Zeitproblem, was meine Klausur angeht, daher ist meine Motivation sprunghaft angestiegen :lol:. Im Klartext heißt das, dass ich euch Montag Abend, wenn alles vorüber ist, ausführlich antworten werde, und danach dann irgendwann das neue Kapitel kommt.

Liebe Grüße,
Kuona
 
@julsfels: Wieso hast du nicht das "Nacktbild" von Rickmann aus Dogma gepostet? =)
Na, das liegt ja wohl auf der Hand, oder? ;)
Niemals, niemals, NIEMALS möchte ich mir Alan Rickman SO vorstellen. =)
Da... fehlt einfach was. *rofl*
 
Da... fehlt einfach was. *rofl*
Guter Punkt, guter Punkt! :lol: :lol: :lol: Oh Gott, danke dir, julsfels, jetzt liege ich vor Lachen auf dem Boden! =)

Blöderweise habe ich so langsam wirklich ein Zeitproblem, was meine Klausur angeht
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche viel, viel Erfolg für deine Klausur!
Edit: Und weil ich es jetzt schon die ganze Zeit vergessen habe: Setzt du mich bitte auf deine Benachrichtigungsliste? :)
 
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*schäm* *schäm* *schäm*

Ich und meine ollen Vorhersagen, wann ich ein neues Kapitel poste oder auch nur antworte... Das halte ich ja doch nie ein, also mache ich das ab jetzt auch nicht mehr ;). Deswegen halte ich mich auch bedeckt, was das neue Kapitel angeht (ist aber schon fertig geschrieben) und antworte nur auf eure Kommentare.
Pixie Elfe
Wow sehr schön bin gerade auf deine FS gestoßen und jetzt finde ich es schade das es nur 2 Kapitel sind.
Das tut mir leid :lol:. Aber ich bemühe mich, jetzt schnell wieder für Nachschub zu sorgen. Es ist halt für mich nicht ganz einfach, neben dem Studium noch regelmäßig zu schreiben, besonders wenn der Musenkuss zwischendurch ausbleibt. Bei mir geht das immer phasenweise, zur Zeit habe ich wieder eine Vielschreiberphase.
Aber es freut mich sehr, dass die Geschichte dir soweit gefällt. Du wirst natürlich gerne benachrichtigt!

Miss(y)
Ich hatte mich schon gefragt, warum die Engel sie fallen lassen, obwohl sie doch Leahs Leben retten wollten.
Hehe, das freut mich sehr! Ich muss schonmal warnen, ich bin eine große Freundin von Cliffhangern. Oder generell irgendwelchen bedeutungsschwangeren Sätzen am Kapitelende. Selbst wenn mehrere Kapitel eigentlich zusammengehören und ich sie nur der Länge wegen aufteile, bastel ich noch schöne Sätze ans Ende. Sowas wird es also vermutlich öfter geben ;)

Antworten auf deine Fragen kann ich dir leider noch nicht geben. Das wird Leah nach und nach in Erfahrung bringen müssen. Wer weiß, vielleicht ja mit ein bisschen himmlischer Hilfe? :D Aber schön, dass es dir wieder gefallen hat :)

Kakii
Och, du Süße :schäm: (endlich gibt es einen *rotwerd*-Smiley!). Ich hadere ja bekanntermaßen oft mit mir selbst und muss mich immer zusammennehmen, um nicht rumzujammern. Da freut es mich umso mehr, wenn es euch gefällt :)

Misty1608
Na klar benachrichtige ich dich! Ich freue mich ja über jeden Leser, dem meine Geschichten gefallen. :D

Yalea
Ach echt? Das weiß ich gar nicht mehr :schäm:
Okay, bitte, bitte! Schön, dass ich dir da jetzt helfen konnte höhö *räusper*
Naja, wir hatten auch keinen direkten Kontakt. Ich hab nur deine Bilder gesehen, fand den Effekt so klasse, und hab dann zufällig gelesen, mit welchem Programm du die machst. Gott, jetzt klinge ich wie ein Stalker :lol:

Die Idee mit diesem 'Buch der Seelen' und mit dem genauen Todeszeitpunkt von Leah fand ich durch und durch gnadenlos!
Das freut mich natürlich ganz besonders! Es soll ja auch ein bisschen spannend bleiben und ich neige zu verwinkelten Geschichten ;). Ich hoffe echt, bald mal die Bilder machen zu können, damit es hier weitergeht. Es gab ein paar kleinere Probleme mit meinem Spielstand, also baue ich derzeit (zum allerersten Mal :eek:) die Kulisse für Leahs Wohnung selbst. Bin ganz stolz auf mich. Aber ich beeile mich :)

soza
Ich mag die Bilder und den Text, nur manchmal kommst du nur langsam auf den Punkt
Schön, dass es dir soweit gefallen hat. Tja, das Schwafeln ist eine meiner Schwächen. Allerdings möchte ich mir auch gerne Zeit lassen, was die Entwicklung der Geschichte angeht. Und ich persönlich tue mich einfach schwer damit, irgendwelche Sachverhalte ganz knapp und direkt auf den Tisch zu knallen :lol:. Ich gelobe Besserung :D

julsfels
Die haben nix gemein mit pausbäckigen Cherubim oder irgendwelchen sanftmütig und duldsam auf einer Wolke sitzenden ätherischen Wesen, die ihre Zeit mit Harfe spielen und getragenen Choralen rumbringen.
Ahaha! Das muss man sich mal vorstellen: den giftigen Raphael, wie er dazu gezwungen wird "sanftmütig, duldsam und ätherisch" zu sein :lol:

Dogma kannte ich bis zu deinem Kommentar nur vom Hörensagen, hab ihn mir dann aber mal angesehen (jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich mich nicht davon beeinflussen lasse *g*). Hat mir sehr gut gefallen, der Film. Besonders, weil die Engel dort auch so schön unengelhaft waren. Wenn ich an Neumond tippe, hab ich immer das Gefühl, später in die Hölle zu kommen, weil ich solche Engel in die Welt gesetzt habe. Gut, dass ich nicht gläubig bin ;).

Sie stellt Bedingungen? Wie frech! :lol: Wie cool!
Ja, so ist Leah. Auch wenn Mineled Parallelen zu meinen anderen Figuren zieht (und die waren mir vorher gar nicht so klar gewesen... ist bestimmt irgendein unaufgearbeitetes Problem bei mir schuld), bin ich sehr glücklich, mal eine aktive, freche Protagonistin zu haben. Ganz besonders Spaß machen die Wortgefechte zwischen Leah und der Krähe :D

Oh, Alan Rickman ist übrigens wirklich toll. Der Mann könnte locker mein Großvater sein, aber er hat einfach Sexappeal :schäm:. Okay, die Stelle, an der er die Hosen runterlässt, muss man sich ganz schnell wieder wegdenken :D

Ομνικρον
Mein Multitalentchen (Schreiben, Astrophysiken, griechisch schreiben, witzig sein)! Wie schön, dass du zum neuen Kapitel gefunden hast. Komm an meine Brust. Oder auch nicht *räusper*. Immer diese überschwenglichen Begrüßungen. Übrigens, wann geht es bei Mira weiter? Ich weiß, ich muss noch Kommentare nachholen, aber das macht sich doch besonders gut bei einem neuen Kapitel, oder nicht? :D

Ich finde nämlich dennoch, dass man über Miras Kuriositäten eher lachen kann als über Leahs. Was vielleicht daran liegt, dass es bei Leah um den Tod geht, und solche Dinge finde ich immer etwas beklemmend. Der Tod ist so unangenehm endgültig.
Da sagst du was. Aber ich hoffe, dennoch genügend Witz und Spaß in die Geschichte bringen zu können. Desweiteren will Leah ja sterben. Also sollte man auch über ihre Verpeiltheiten lachen dürfen. Klar ist der Tod für die Hinterbliebenen (Leser *g*) nicht angenehm, aber er gehört zum Leben dazu. Es gibt doch so ein Sprichwort, nach dem jeder Tag der erste vom Rest des Lebens ist. Passt auch irgendwie zu deinem "unsterblichen" Spruch ;)

Der einzige Unterschied von dieser zu ihrer wirklichen Situation ist, dass sie nun nicht mehr «ewig» leben kann. Und das stelle ich mir furchtbar grausam vor. Mit jeder einzelnen Sekunde rückt der Tod näher! Man hört eine Uhr ticken und denkt, jetzt ist es wieder eine weniger.
Ja, fänd ich auch nicht sonderlich angenehm. Aber im Grunde genommen ist es doch so, auch für uns. Jede Sekunde, die wir leben, bringt uns unserem Tod näher. Und ich glaube, in Leahs jetziger Verfassung ist es eine Erleichterung für sie. Denn im Grunde war ihr Leben doch schon vorbei. Ich kann das irgendwie nicht richtig erklären... Was schlecht ist, weil ich diese Geschichte schreibe :scream: *zu Hülf*

Mineled
Ah, Kuona, ich liebe deine Leah jetzt schon so sehr, julsfels hat vollkommen Recht, obwohl man sie noch kaum kennt, ist sie einem schon sehr ans Herz gewachsen!
Und das macht mich gerade seeeeehr glücklich! Ich finde Leah nämlich auch sehr toll. Sie geht mir auch wesentlich leichter von den Fingern als Fiona. Bei Fiona muss ich beim Schreiben immer nachdenken, aber Leah ist mir irgendwie näher.

Das scheinen deine Charaktere gemein zu haben, sie haben eine unglaubliche Angst vor dem Kontrollverlust.
Und das war mir vorher gar nicht so aufgefallen. Klar, jetzt wo du es schreibst, sehe ich es auch. Zumindest haben sie alle eine klare Tendenz in die Richtung. Bei Julianna war es nicht ganz so ausgeprägt, denn die war immerhin ein gefühlsbetonter Mensch und wusste eigentlich immer, wem ihr Herz gehört. Das hab ich damals ja auch immer geschrieben: Wer aufmerksam gelesen hat, kann nicht ernsthaft daran glauben, dass Julianna am Ende bei Ben bleibt. Aber Julianna war so verstrickt in ihren Gefühlen, dass eben auch ihre Schuldgefühle recht krass waren und die Dreieckssituation zwischen ihr, Ben und Dario erst erzeugt haben. Hach, lang ist's her :lol:

Aus diesem ständigen Kontrollzwang kann man sich jetzt was zusammenreimen, vor allem, weil es noch einen weiteren Punkt gibt, den alle meine Figuren gemein haben (der ist aber glücklicherweise noch niemandem aufgefallen). Ist ja fast peinlich, dass ich hier anscheinend meine unbewussten Probleme verarbeite :lol:

Danke übrigens für die Fehlersuche. Das sind so elementare Sachen *schäm*. Das einzig Gute daran ist, dass sie so elementar sind, dass es nur Flüchtigkeitsfehler sind. Das möchte ich mir jedenfalls gerne einreden :D

Was für ein köstliches Paar, darf ich Raphael behalten?! :lol: Ich stehe auf so dunkle Charaktere und ihn finde ich einfach herrlich! :love:
Ach, von mir aus... ;) Er ist genauso ein Giftzwerg wie Arvid. Die sind zwar nett zu schreiben, aber im Real Life wäre mir das zu anstrengend *g*. Die zicken schlimmer als jede Frau mit PMS.

Aber dieses Mal greifen die Engel ein - ich frage mich, ob sie so und so eingegriffen hätten oder ob sie es nur getan haben, weil Leah einen Moment zu spät begriffen hat, dass sie doch nicht sterben will. Das ist schließlich die Sekunde, in der die beiden auftauchen. Hätten sie sie sterben lassen, wenn sie diesen Augenblick des Zweifelns nicht gehabt hätte? Oder ist sie so wichtig, dass "der Oberste" (oder besser, "einer der Obersten", ich glaube, mir gefällt dein Weltbild :)) ihren freien Willen ignoriert hätte?
Es ist jetzt nicht wirklich ein Spoiler, wenn ich sage, dass die Engel so oder so eingegriffen hätten. Wie du schon richtig zusammengefasst hast, wird die Zeitspanne im Buch der Seelen nur angepasst, wenn der Mensch schief läuft, sprich, seine Zeitspanne aus freiem Antrieb verkürzt. Und an dieser Stelle hat der Oberste eingegriffen und die Engel zu Leah geschickt. Wenn sie also wirklich nicht noch einen Selbstmordversuch unternimmt, wird ihre Spanne erst in sieben Monaten ablaufen. Oder julsfels' Theorie stimmt... wer weiß :D

Das Buch kenne ich übrigens nicht, aber es klingt sehr interessant! Sobald der Umzug rum ist, wollte ich mir sowieso einen Schwung neuer Bücher bestellen, also setze ich es schonmal auf meinen Wunschzettel.

Eiran finde ich übrigens gut, so wie er ist! Klug ist er auf jeden Fall und das mit der Zielstrebigkeit scheint sich doch zu bessern. Dass er zwischen Mbali und Tamás schwankt, ist doch nur zu verständlich, schließlich sind sie beide attraktiv und auf ihre Weise anziehend. Ich würde ja gerne wissen, wie lange es Leah da schaffen würde, ihre große Klappe gegenüber Tamás beizubehalten. ;)

Warum ist sie für diesen Obersten wichtig? Aus reinem "Gefallen" wird das nicht geschehen sein. Warum wird sie in sieben Monaten sterben? An was? Und werden Raphael und Simon sie nun begleiten?
Tja, das sind sehr tolle, interessante Fragen - die irgendwann im Laufe der Geschichte bestimmt beantwortet werden :p. Auf jeden Fall freut es mich riesig, dass die Geschichte auch bei dir (du weißt schon, weil du ja mein Vorbild bist (und julsfels, Frée, Aminte, ... :D)) so gut ankommt!


Wie gesagt, ich beeile mich die Bilder zu machen und hoffe euch dann bald das neue Kapitel vorsetzen zu können.

Liebe Grüße,
Kuona
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich und meine ollen Vorhersagen, wann ich ein neues Kapitel poste oder auch nur antworte... Das halte ich ja doch nie ein, also mache ich das ab jetzt auch nicht mehr ;).
...
Wie gesagt, ich beeile mich die Bilder zu machen und hoffe euch dann bald das neue Kapitel vorsetzen zu können.
Und das soll keine Vorhersage sein? :lol::lol::lol: Das lässt wieder tiiiief blicken. =)
 
Ertappt. :D

Nee, im Ernst. Bald ist doch relativ. Für meine Verhältnisse wäre es schon "bald", wenn die Fortsetzung in ein paar Wochen käme ;)

Aber als kleines Schmankerl hab ich auch mal Outtakes. Sonst vergesse ich meistens, auf 'c' zu drücken, wenn irgendwas Lustiges passiert. Aber dieser Dialog zwischen Simon und Raphael war einfach zu göttlich :D

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Simon erzählt Raphael, dass er in einer Nacht die ganze Welt umfliegen kann...

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... aber Raphael ist ungläubig. Ich glaube, das hat die Beziehung zwischen den beiden nicht gerade verbessert :lol:

LG Kuona
 


Kapitel III - Der Pakt

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"Ich wusste doch, dass Menschen nur an sich denken", giftete der schwarze Engel. "Reich ihnen eine Feder, und sie nehmen den ganzen Flügel!"
"So einfach ist das nicht", sagte Simon mit einem milden Seitenblick zu Raphael, ließ aber offen, ob er Leahs Bedingungen oder den Vorwurf seines Partners meinte.

"Nein, Simon", widersprach Raphael heftig, "Nein. Es ist einfach. Du machst es nur kompliziert, weil du mal wieder zu gutmütig bist. Das Mädchen ist doch überhaupt nicht in der Position, Forderungen zu stellen!"
"Das Mädchen ist übrigens anwesend", versetzte Leah spitz. "Ich weiß gar nicht, wo dein Problem liegt. Du bist es doch, der meine Seele nicht ins Totenreich bringen will."
"Aber nicht, wenn ich dafür einen Kuhhandel mit dir eingehen muss!" Raphael atmete heftig und ballte seine Hände zu Fäusten.
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Sein Körper vibrierte vor unterdrückter Energie. Es reizte Leah, ihn noch weiter zu provozieren. Schon als Kind hatte sie es nicht lassen können, ihre Grenzen immer wieder auszutesten. Es verschaffte ihr eine gewisse Sicherheit, wenn sie genau einschätzen konnte, wann ihr Gegenüber explodieren würde und wie weit sie vorher gehen konnte.
Doch Simon machte ihr einen Strich durch die Rechnung, indem er sich vor Raphael stellte und ihn an der Brust berührte. Die aufgestaute Wut des schwarzen Engels entwich sichtlich, fiel wie bei einem missratenen Soufflé in sich zusammen. Und Leah ärgerte sich wie ein Koch, dem das gelungene Finale verdorben worden war.
"Pass auf, Leah", seufzte Simon, "selbst wenn wir auf deine Bedingungen eingehen, können wir nicht sicher sein, dass du deinen Teil der Abmachung einhältst."
"Doch, ich…"
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"Du müsstest einen Pakt mit uns schließen", fuhr der Engel ungerührt fort, "Das Problem dabei ist, dass du dann gar nicht mehr anders kannst, als dich daran zu halten. Selbst wenn du es dir anders überlegen solltest, du kannst dich nicht mehr umbringen. Verstehst du? Du könntest noch nicht einmal mehr daran denken. Für einen Menschen ist das eine sehr weitreichende Entscheidung. Eure Leben sind so kurz, dass jeder Einfluss euch wie ein Blatt im Wind mal in die eine und mal in die andere Richtung trägt. Ihr seid wankelmütig, und das ist ein wichtiger Teil eurer Persönlichkeit. Mit dem Pakt ist dieser Teil diese Entscheidung betreffend ausgeschaltet. Es wird sich merkwürdig anfühlen, aufgezwungen. Vielleicht wird es manchmal schmerzen. Bist du dir dessen bewusst?"
"Du willst tatsächlich den Pakt mit ihr eingehen", staunte Raphael. Er war blass geworden. "Das kannst du nicht ernst meinen! Mit einem Menschen?"
Leah setzte zu einer ärgerlichen Erwiderung an, doch Simon schnitt ihr mit einer herrischen Handbewegung das Wort ab. Sie runzelte die Stirn, fügte sich aber.
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Die beiden Männer umkreisten einander wachsam und durchbohrten sich förmlich mit Blicken. Als sie ihr seltsames Balzritual abgeschlossen hatten, blieben sie stehen und öffneten und schlossen ihre Münder in schneller Folge, wie zwei Goldfische in einem stummen Wutanfall. Leah lachte, doch sie konnte sich nicht hören. Irritiert betastete sie ihre Ohren. Es war, als ob sie zu lange unter Wasser geblieben wäre. Kein einziges Geräusch drang mehr zu ihr durch. Fort waren das ferne Autohupen und das Zirpen der Grille, die sich auf einem Grashalm niedergelassen hatte. Und natürlich übten die Engel sich nicht in irgendeiner seltsamen Gesichtsakrobatik – sie stritten lautstark! Simon hatte ihr einfach den Ton abgedreht.
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"Hey", rief sie ungehalten, "ich will hören, was ihr zu sagen habt. Das geht mich auch etwas an! Ich…"
Raphael machte eine unwirsche Handbewegung in ihre Richtung und nahm Leah damit ihre Stimme. Sie erkannte es an der Art, wie nur noch Luft durch ihre Kehle strömte. Ein paar Mal versuchte sie noch, etwas zu sagen, aber nicht einmal ein Seufzen kam über ihre Lippen. Mit verschränkten Armen ergab sie sich in ihr Schicksal und wartete, bis die Engel sich geeinigt hatten. Doch je mehr Zeit verstrich, desto wütender wurde Leah. Wie konnten sie es wagen! Sie war doch kein unartiges Kind, das man einfach in sein Zimmer sperren konnte, wenn es nervte. Gut, vom Standpunkt der Engel aus war sie vielleicht ein Kind. Sie mussten uralt sein, obwohl keiner der beiden älter als fünfundzwanzig aussah. Aber das gab ihnen noch lange nicht das Recht, so mit ihr umzuspringen.
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Nur weil sie über Macht verfügten, hieß das noch lange nicht, dass sie diese auch ge- oder noch schlimmer: missbrauchen durften. Im Gegenteil, aus großer Macht folgte große Verantwortung. Das war doch wohl spätestens seit Spiderman bekannt.
"Du kannst jetzt wieder sprechen", wandte Simon sich an sie, und mit seinen Worten kehrten auch die Geräusche der Nacht wieder.
"Wurde ja auch Zeit", grummelte Leah leise vor sich hin. "Also, schließt ihr jetzt den Pakt mit mir oder nicht?"
"Ist das etwa der richtige Ton für jemanden, der etwas von uns will?", spöttelte Raphael. Sie warf ihm den giftigsten Blick zu, dessen sie fähig war, erwiderte aber nichts.
Simon lächelte gutmütig. "Sag mir erstmal deine Bedingungen."
"Es sind nur zwei", beeilte Leah sich zu sagen. Es war vermutlich klüger, in dieser Situation etwas bescheiden und demütig zu wirken.
"Gut, dann sag mir, welche Forderung du an mich stellst."
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Es fiel ihr nicht schwer zu entscheiden welche ihrer Bedingungen Simon erfüllen sollte. Sie vertraute zwar beiden nicht, aber der weiße Engel schien umgänglicher und eher bereit, ein Versprechen einzuhalten.
"Ich möchte, dass du meine Familie beschützt. Du hast vorhin meine Übelkeit verschwinden lassen. Also kannst du heilen." Es war eine Feststellung, keine Frage. "Du musst mir versprechen, dass meinen Eltern und meinen Geschwistern nichts geschieht."
"Innerhalb ihrer Lebensspanne", willigte Simon ein, und Leah nickte. Ein besseres Angebot würde sie nicht bekommen.

"Gib mir deine Hände."
Sie tat wie ihr geheißen und staunte wieder, wie überraschend kühl seine Haut war. Bei seiner warmen Ausstrahlung hatte sie mit einer ebenso hohen Körpertemperatur gerechnet.
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"Hey, muss ich gleich etwa auch mit der Krähe Händchen halten?", scherzte sie, und wurde mit einem wütenden Fauchen belohnt.
"Treib es nicht zu weit", warnte Simon, "und jetzt Ruhe bitte."
Er schloss die Augen und bewegte lautlos die Lippen. Die Wärme von Leahs Händen ging langsam auf ihn über, aber sonst konnte sie keine Veränderung feststellen. Als sie sich gerade zu langweilen begann, öffnete Simon die Augen wieder. "Fertig", sagte er schlicht, und Leah nickte, überrascht, dass sie nichts hatte machen müssen. Sie hatte mit einem feierlichen Schwur oder einem aufwändigen Ritual gerechnet.
"Gut, nachdem Simon einfach beschlossen hat, dass wir beide einen Pakt mit dir schließen, kann ich schlecht einen Rückzieher machen. Also sag schon, was ist deine zweite Bedingung?" Raphael verschränkte missmutig die Arme vor der Brust und musterte sie, als wäre sie ein besonders lästiges Insekt.

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Leah weigerte sich, seine offensichtliche Ablehnung an sich heranzulassen und sah ihm fest in die Augen. "Ich möchte, dass mein Tod ganz sanft, angst- und schmerzfrei wird."
"Sagt diejenige, die sich zu Tode stürzen wollte. Ich kann dir versichern, das hätte wehgetan." Er schüttelte ungläubig den Kopf, und ein boshaftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er die nächsten Worte sprach. "Du musst dir eine Eigenschaft aussuchen, drei sind zu viel für einen einzigen Pakt. Und bevor du auf die Idee kommst, mehrere Abkommen mit mir schließen zu wollen: Du hast nichts, was du mir sonst noch bieten könntest."

"Aber Simon hat doch auch versprochen auf meine ganze Familie aufzupassen. Das sind auch mehrere Personen."
"Simon ist ein sentimentaler Trottel. Außerdem muss er ja nicht vor den Obersten katzbuckeln, um eine passende Todesursache für dich herauszuschachern. Dir ist doch wohl klar, dass ich damit bei denen in der Schuld stehe? Und die mögen mich nicht besonders, das kann ich dir versichern."
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Das wunderte Leah gar nicht, aber sie behielt ihre Meinung für sich. Ihre Füße gefroren langsam zu Eisklumpen, während sie überlegte, wie ihr Tod denn nun am besten aussehen sollte. Ihr war vage bewusst, wie makaber diese Überlegungen, wie makaber das ganze Gespräch war. Andererseits konnte man ein Gespräch mit übersinnlichen Wesen wohl kaum normal nennen.
"Heute noch, wenn's geht", drängelte Raphael, und sie warf ihm einen wütenden Blick zu.
"Ja doch", murmelte sie. "Das ist nicht so einfach."
"Nimm angstfrei." Überrascht sah sie auf. Hatte der kleine Sadist ihr gerade wirklich einen Rat erteilt? Und hatte seine Stimme dabei fast mitfühlend geklungen?
"Ein sanfter und schmerzfreier Tod kann dennoch Angst machen", führte er weiter aus. "Aber durch einen angstfreien Tod wird dein Übergang erleichtert. Du kannst besser loslassen - auch wenn du Schmerzen haben solltest."
"Gut. Dann angstfrei", sagte Leah.
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Raphael nickte zustimmend und streckte ihr seine Hände entgegen. Trotz ihrer provokanten Art ihm gegenüber begann Leahs Herz zu rasen. Sie erinnerte sich noch genau an das verzweifelte Gefühl der Panik, die sie bei seinem Angriff empfunden hatte. An sein grausames Lächeln, daran, dass es ihm Spaß gemacht hatte.
"Ich beiße nicht", bemerkte Raphael spöttisch, "alles nur Illusion, schon vergessen?"
"Nur weil es keine körperlichen Auswirkungen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht real ist", erwiderte Leah mit einer Stimme, die nicht so fest war, wie sie es sich gewünscht hätte. Dennoch legte sie ihre Hände in seine. Zu ihrer größten Überraschung waren sie warm und fühlten sich seltsam vertraut an. Tröstlich. Ihre Wärme übertrug sich auf Leahs ganzen Körper, lockerte ihre angespannten Muskeln und schenkte ihrem aufgepeitschten Geist Ruhe.
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Genau wie bei Simon spürte Leah nichts, als der Pakt geschlossen wurde. Erst als Raphael ihr seine Hände entzog und sie unmittelbar fröstelte, wusste sie, dass es vollbracht war. Sie fühlte sich nicht anders als vorher, und das ließ diesen Vertrag unwirklich erscheinen. Als hätte es ihn nie gegeben.
"Wie kann ich sicher sein, dass ihr euch an den Pakt haltet?", fragte sie und schlang schlotternd die Arme um ihren Körper.
"Wir sind Engel und halten uns aus ethischen Gründen daran. Aber wir sind nicht dazu gezwungen", gab Simon zögernd zu. Sie nickte bloß.

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Plötzlich fühlte Leah sich ausgelaugt und erschöpft. Sie wollte nur noch nach Hause und in ihr Bett kriechen. Sich mit den vertrauten Gerüchen umgeben, von denen sie geglaubt hatte, sie nie wieder wahrnehmen zu dürfen. "Ich gehe dann jetzt", murmelte sie, und als sie kurz blinzelte, waren die Engel verschwunden. Überrascht blickte sie sich nach allen Seiten um, doch dann zuckte sie nur mit den Schultern. Sie war zu müde, um sich Gedanken darüber zu machen, wohin sie gegangen waren. Oder besser: geflogen waren.
Und obwohl sie sich nach wie vor einen Beweis für den Pakt wünschte, brauchte sie keinen Beweis für die Existenz der Engel. Denn sie lebte.
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Ich hasse, hasse, hasse Nachtaufnahmen (genau wie die ewig gleichen Outfits bei Kapiteln, die am selben Tag spielen)! Keine Ahnung, welcher Teufel mich geritten hat, gleich drei Kapitel aus dieser unsäglichen Anfangsszene zu machen. Aber das ist jetzt nur mein persönlicher Frust, den ich mal loswerden musste :lol:.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße,
Kuona :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sehen meine entzündeten Augen? Eine Fortsetzung! Da hast du uns aber schön ausgetrickst, damit hab ich nicht so schnell gerechnet.
Und da ich nun schon einmal hier bin...
Ich musste ja wieder mehrmals herzlich lachen. "Gib ihnen eine Feder..." :lol: Ja, klar, irgendwie macht das schon mehr Sinn als den kleinen Finger. Und lustiger ist es auch.
Leahs Geplänkel mit Raphael ist auch wieder goldig, sie schenkt ihm ja nichts. Dass die beiden sie ständig wütend machen, kann ich aber nur zu gut nachvollziehen - einfach so den Ton abdrehen, wo gibt's denn sowas? Obwohl auch das wieder ein Lacher war. Goldfische mit Wutanfall :lol:. Ich seh förmlich, wie die sich aufplustern. =)
Am witzigsten finde ich ja, dass sich Leah bei einem Pakt mit einem Engel langweilt. :eek: Hart im Nehmen, die Kleine. :glory:
Was mir diesmal allerdings sehr zu denken gibt, ist die unterschiedliche Wirkung der beiden Engel. Irgendwie kam mir der Verdacht, dass Raphael vielleicht gar nicht so ist, wie du ihn scheinen lassen willst. Zuerst verweigert er ihr ihren zugegebener Maßen etwas ausufernden Wunsch. Da geht sie ja nun ganz auf Nummer Sicher, was für eine Suizidkandidatin wirklich etwas merkwürdig ist.
Dann gibt er ihr einen Tipp, den sie auch sofort und ohne Misstrauen annimmt - noch viel merkwürdiger. Und dann hat er auch noch eine ganz warme Ausstrahlung, im Gegensatz zu Simon. Wobei du ja da auch von einer warmen Ausstrahlung sprichst, bloß anfassen darf man ihn nicht, da ist er ein Eisklotz. Das hat mich sofort an einen anderen Engel erinnert. Was hieße, dass da noch ein ganz dickes Ende folgt. Aber das ist wohl ein zu großer Sprung.
Jedenfalls werden es auch hier nicht weniger, sondern mehr Fragen - was ja grundsätzlich nichts Schlechtes ist. :) Hauptsache, du lässt uns nicht mit all den Fragen dumm sterben. ;) Leah lebt, und wir sterben einen langsamen und qualvollen Erstickungstod an all den unbeantworteten Fragen... :lol:

Und mir gefällt die Geschichte super, die ist so ganz anders als deine anderen. Finde ich sehr beeindruckend, wie du diesen völlig anderen Tonfall hinkriegst. Bei Othello muss ich zwar auch manchmal schmunzeln, aber so richtig zum Lachen finde ich das nicht. Das sieht hier ganz anders aus.

Liebe Grüße, Aminte :hallo:

PS: erwiderte Leah mit einer Stimme, die nicht so fest war, wie sie es sich gewünscht hätte
 
Suuuuuupiiiiiiiiiii

Endlich!!!!! Eine Fortsetzung... Ich hab schon sooooo lange gewartet :D
Du schreibst echt toll, obwohl ich mich manchmal ein wenig langweile, aber dann les ich weiter, weil es ja trotzdem irgendwie spannend ist... Dein schwarzer Engel ist cool!!! Außerdem ist der mir viel sympathischer als der andere... Weil er durch seine "undurchsichtige" Art interessanter ist...
Toll, toll , tolll!!!
Schreib bitte schnell eine neue Fortsetzung!!!

LG
soza!!
 
Das war eine suuuper schöne Fortsetzung! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich bin schon super gespannt wies weitergeht. Ich glaube nicht das Raphael so "böse" (können Engel böse sein?) ist wie er tut. Er ist zwar ungehobelt und denkt er ist was besseres (gut er ist was besseres und außerdem uralt...) aber er hat diese schöne irgendwie unverblümte art ich weiß gar nicht wie ich das schreiben soll. Simon mag ich zwar auch aber er ist mir schon fast zu glatt ;)
Freu mich schon auf die Fortsetzung (die bilder waren übrigens toll)

Lieben Gruß
Pixie
 
julsfels und Yalea
Danke für eure Kommentare zu den Outtakes. Ich fand es auch sehr cool, dass sie sich ausgerechnet darüber unterhalten haben. Überhaupt sind die beiden witzig zusammen, wenn man sie lässt. Leah wird hingegen immer sehr schnell von Raphael geärgert. Die sind sich echt nicht grün, obwohl ich nichts an ihrer Beziehung gedreht habe... Sims halt :lol:

Aminte
Was sehen meine entzündeten Augen? Eine Fortsetzung! Da hast du uns aber schön ausgetrickst, damit hab ich nicht so schnell gerechnet.

Und dabei wollte ich euch gar nicht aufs Glatteis führen. Aber das Kapitel war fertig geschrieben und die Kulisse von Leahs Haus muss ich erst zum nächsten Kapitel fertig haben. Also dachte ich mir, warum nicht das Spiel anschmeißen und ein paar Bilder knipsen? :D Und wenn die Bilder dann einmal fertig sind, halte ich es sowieso nicht aus, sie NICHT zu posten :lol:

Ansonsten kann ich nur sagen, wie glücklich du mich mit deinem Kommentar gemacht hast! Ich konnte heute Nacht nicht schlafen und hab ihn so gegen 3 Uhr morgens entdeckt. Ich musste mich echt zusammen nehmen, damit ich nicht laut quietsche und meinen Liebsten wecke. Dummerweise muss ich mich jetzt auf meine Hände setzen, weil du so viele Sachen angesprochen hast, von denen ich gehofft habe, jemand bemerkt sie. Aber verraten kann ich da leider noch nix :D
Jedenfalls hast du ein paar sehr interessante Fragen gestellt, die du unbedingt im Hinterkopf behalten solltest.

Das hat mich sofort an einen anderen Engel erinnert. Was hieße, dass da noch ein ganz dickes Ende folgt. Aber das ist wohl ein zu großer Sprung.

Ich glaube, hier stehe ich etwas auf dem Schlauch. Welchen Engel meinst du? Raphael?

Hauptsache, du lässt uns nicht mit all den Fragen dumm sterben. ;) Leah lebt, und wir sterben einen langsamen und qualvollen Erstickungstod an all den unbeantworteten Fragen... :lol:

Keine Sorge, die werden alle hübsch im Laufe der Geschichte beantwortet werden. Und falls ich doch etwas vergessen sollte, könnt ihr mich natürlich gerne fragen. Manchmal ist es ja so, dass man kleinere Andeutungen im Eifer des Gefechts aufzuklären vergisst.

Und mir gefällt die Geschichte super, die ist so ganz anders als deine anderen. Finde ich sehr beeindruckend, wie du diesen völlig anderen Tonfall hinkriegst. Bei Othello muss ich zwar auch manchmal schmunzeln, aber so richtig zum Lachen finde ich das nicht. Das sieht hier ganz anders aus.

Das freut mich! Ich glaube, es liegt vor allem daran, dass Leah ein ganz anderer Typ als Fiona ist. Finn hält sich eigentlich immer zurück und ist furchtbar ernst. Aber Leah ist sehr schlagfertig und muss immer das letzte Wort haben. Zusammen mit Raphael gibt das eine tolle Kombi, die für sehr schöne Schlagabtausche sorgt.
Ein weiterer Punkt ist, dass die Geschichte durch den Suizidversuch ohnehin schon sehr düster ist. Da wollte ich ein bisschen für Auflockerung sorgen, indem auch mal witzige Dinge passieren ;) (und ich bin ja froh, wenn ihr lachen könnt. Ich bin normalerweise nämlich ein sehr unlustiger Mensch. Also ich liebe Humor, aber ich selbst kann ihn einfach nicht gut rüberbringen *schnüff*).

soza
Danke für deinen Kommentar! Es freut mich, dass dir die Fortsetzung gefallen hat.
Ich glaube gern, dass Raphael bis jetzt interessanter ist. Simon ist durch seine gleichbleibend nette Art irgendwie recht glatt. Und ihr wisst ja noch nichts von den Dingen, die ich über ihn weiß :D

Du schreibst echt toll, obwohl ich mich manchmal ein wenig langweile, ...

Das tut mir leid (aber ich freue mich immer über deine ehrliche Kritik)! Wenn du mir sagst, an welchen Stellen genau du das Interesse verloren hast, kann ich versuchen, in Zukunft darauf zu achten. Es ist nur nicht so leicht für mich, weil vieles, was jetzt vielleicht wie unnötige Details wirkt, später noch wichtig wird. Und ich muss es natürlich auch erstmal schaffen, den Charakter meiner Figuren zu transportieren. Ihr müsst sie ja ein wenig kennen lernen, damit ihre Handlungen nicht unrealistisch wirken.

Pixie Elfe
können Engel böse sein?

Tja, das ist eine gute Frage :D. Er zeigt ja manchmal auch nette, sanfte Seiten. Z.B. als er bei seinem "Angriff" von Leah ablässt, als er ihre Angst bemerkt. Oder in diesem Kapitel, als er ihr einen Rat bezüglich des Pakts erteilt. Aber seine Stinkstiefel-Art macht es sehr schwierig, diese guten Seiten an ihm zu sehen, zumindest noch. Da freut es mich umso mehr, dass er euch trotzdem gefällt (er ist momentan natürlich interessanter als Simon, den du ganz treffend als glatt bezeichnest).

Ich freu mich ganz besonders, dass die Bilder dir gefallen haben. Mit denen bin ich nämlich auch recht zufrieden, weil ich endlich rausbekommen habe, wie ich bei meinem neuen Bildschirm mit der Sims-Kamera umgehen muss. Das macht es wieder um Lichtjahre einfacher, die Bilder zu schießen :D

Liebe Grüße,
Kuona
 
Ansonsten kann ich nur sagen, wie glücklich du mich mit deinem Kommentar gemacht hast!
Ach bitte, keine Ursache. Es war mir nicht einerlei. =)

Jedenfalls hast du ein paar sehr interessante Fragen gestellt, die du unbedingt im Hinterkopf behalten solltest.
Mache ich, keine Sorge. Besonders deinen netten Simon betreffend, da hast du mir grad jede Menge Stoff gegeben. Meine Eingebung war wohl doch richtig.

Ich glaube, hier stehe ich etwas auf dem Schlauch. Welchen Engel meinst du? Raphael?
Neiiiin, Raphael ist doch deiner. Ich meine den Engel Islington. :D Aber das kann ich leider nicht weiter vertiefen, das könnte meine eigene Geschichte spoilern. Witzig, wie das alles so verknüpft ist...

Ein weiterer Punkt ist, dass die Geschichte durch den Suizidversuch ohnehin schon sehr düster ist. Da wollte ich ein bisschen für Auflockerung sorgen, indem auch mal witzige Dinge passieren ;) (und ich bin ja froh, wenn ihr lachen könnt.
Ich glaub, ich bin da makaber. Suizid an sich finde ich wohl irgendwie anders als die anderen. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich da erstmal sage, okay, die/der will sich umbringen. Warum?
Also dieses panikartige Schockverhalten, das viele an den Tag legen, kenne ich eher nicht.
Ich akzeptiere das grundsätzlich. Und wenn alle Beteiligten dann anfangen, Witzchen zu machen, ist es wohl okay, wenn man auch lacht. ;)

Simon ist durch seine gleichbleibend nette Art irgendwie recht glatt. Und ihr wisst ja noch nichts von den Dingen, die ich über ihn weiß :D
Und ich ahne da was... Islington, sag ich nur... ;) Und diesmal ist Dr. Google kein Freund, ich hab's mal probiert. Also, Angel Islington gibt es durchaus, aber das hilft kein Stück. :lol::lol::lol:
 
Heey :D
Die Fortsetzung ist einfach genial geworden!
Ich bin total begeistert und ein großer Fan dieser faszinierenden Story :D
Also die Nachtaufnahmen fand ich ziemlich gut gelungen, da gibts eigentlich nix zu meckern dran ;)


LG
 
Also die Nachtaufnahmen fand ich ziemlich gut gelungen, da gibts eigentlich nix zu meckern dran ;)
Das finde ich allerdings auch. Wo ist das Problem?
Mit meinem neuen/alten Monitor kann ich da sogar was sehen. :lol:
 
Aminte
Besonders deinen netten Simon betreffend, da hast du mir grad jede Menge Stoff gegeben. Meine Eingebung war wohl doch richtig.
:D Ich habe eine Schwäche für Dinge, die nicht so sind, wie sie scheinen. Was aber nicht heißt, dass sie nicht manchmal doch genau so sind %)

Ich meine den Engel Islington. :D Aber das kann ich leider nicht weiter vertiefen, das könnte meine eigene Geschichte spoilern. Witzig, wie das alles so verknüpft ist...
Echt? Das ist ja wirklich witzig. Ich freue mich schon richtig darauf, das ganze Gefüge vor euch ausbreiten zu können.
Aber Islington kenne ich nicht *schmoll*. Nicht, dass du mir jetzt etwas voraus hast, was Simon betrifft ;). Du musst mir dann aber hinterher (wenn unsere Geschichten abgeschlossen sind oder so) unbedingt sagen, worum es sich bei ihm handelt.

Ich ertappe mich oft dabei, dass ich da erstmal sage, okay, die/der will sich umbringen. Warum?
Also dieses panikartige Schockverhalten, das viele an den Tag legen, kenne ich eher nicht.
Finde ich okay, ist bei mir ganz genauso. Allerdings nenne ich es nicht makaber, sondern pragmatisch ;). Und ich habe einen tiefen Respekt vor der Entscheidung des Einzelnen. Natürlich ist es noch einmal etwas anderes, wenn man persönlich betroffen ist (also eine nahestehende Person sich umbringt).

An den Bildern habe ich übrigens nicht meckern wollen, die gefallen mir. Vielleicht hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Aber ich hasse es, die in der Nacht knipsen zu müssen. Die Farben sind dann halt ganz anders, so eintönig, und dieser elende Blaustich... Nee, ich bin froh, wenn die nächsten Szenen mindestens in erleuchteten Räumen spielen, wenn nicht gar tagsüber.

Yalea
:schäm: Mensch, du machst mich ganz schwach! Danke für deine Komplimente. Es freut mich sehr, dass du mit der Fortsetzung zufrieden bist. Zu den Nachtaufnahmen kannst du den letzten Abschnitt an Aminte nachlesen, ich hab mich falsch ausgedrückt. Aber schön, dass sie dir gefallen :D

Liebe Grüße,
Kuona
 
:D Ich habe eine Schwäche für Dinge, die nicht so sind, wie sie scheinen. Was aber nicht heißt, dass sie nicht manchmal doch genau so sind %)
Jaja, schon klar. :lol:

Aber Islington kenne ich nicht *schmoll*. Nicht, dass du mir jetzt etwas voraus hast, was Simon betrifft ;). Du musst mir dann aber hinterher (wenn unsere Geschichten abgeschlossen sind oder so) unbedingt sagen, worum es sich bei ihm handelt.
Das kann ich auch jetzt schon (ist ja deine Geschichte): Ein Ar....loch. :lol::lol::lol:

Und ich habe einen tiefen Respekt vor der Entscheidung des Einzelnen. Natürlich ist es noch einmal etwas anderes, wenn man persönlich betroffen ist (also eine nahestehende Person sich umbringt).
Sicher. Vielleicht liegt mein Pragmtismus auch daran, dass viele, von denen ich ganz sicher war, dass sie "es" ganz bestimmt tun werden, dann doch nicht getan haben. Im Einzelfall gibt es jede Menge sehr plausible Dinge, aber mittlerweile halte ich nur noch 10% der Drohungen für ernstzunehmend. Vielleicht bin ich einfach nur abgebrüht.

Aber ich hasse es, die in der Nacht knipsen zu müssen. Die Farben sind dann halt ganz anders, so eintönig, und dieser elende Blaustich...
Das hat die Nacht so an sich. :) Nacht, Schatten und Schnee und Eis sind Blau. Lass dir das von einer professionellen Reproduktionerin sagen.
Add some Cyan and Magenta, and it will look like midnight shadow...
Ich mag das. Ich mach das sogar extra so, im Kap. 2/2 hab ich künstlich kühles Kaltlicht ausgekippt. Es soll euch frösteln in diesen Räumen... :)
 
Aminte
Aminte schrieb:
Sicher. Vielleicht liegt mein Pragmtismus auch daran, dass viele, von denen ich ganz sicher war, dass sie "es" ganz bestimmt tun werden, dann doch nicht getan haben. Im Einzelfall gibt es jede Menge sehr plausible Dinge, aber mittlerweile halte ich nur noch 10% der Drohungen für ernstzunehmend. Vielleicht bin ich einfach nur abgebrüht.

Das kann natürlich sein (;)), aber ich habe auch schon öfter gelesen, dass die meisten Menschen eben doch keinen Suizid begehen. Im Grunde genommen ist das logisch, es gibt ja so etwas wie eine Hemmschwelle, den eigenen Körper zu verletzen.

Aminte schrieb:
Das hat die Nacht so an sich. :) Nacht, Schatten und Schnee und Eis sind Blau. Lass dir das von einer professionellen Reproduktionerin sagen.
Add some Cyan and Magenta, and it will look like midnight shadow...

Ich könnte dich knutschen für diesen Tipp! Ich bin ja recht unbedarft, was Bildbearbeitung angeht, aber im neuen Kapitel (und teils auch in den älteren) habe ich jetzt mal ein bisschen rumgespielt und das Ergebnis gefällt mir echt gut! Vor allem sieht es jetzt wirklich nach Nacht aus (ja, es ist immer noch Nacht :scream:). Bei Nacht in Innenräumen zu knipsen ist irgendwie doof, weil es da trotzdem sehr hell ist und einfach nicht nach Dunkelheit aussieht. Also hätte ich die wohl einfach nur dunkler gemacht, aber mit deinem Farbtipp sehen sie jetzt wirklich schön kühl-bläulich-nächtlich aus :D

All
Yay, ganze vier Fotos sind tatsächlich in einem beleuchteten Raum aufgenommen worden! Glanzleistung :lol: Und soll ich euch was sagen? Das nächste übernächste Kapitel spielt auch noch einmal zu einem Großteil nachts... Sollte mir das was zu denken geben?
Übrigens habe ich jetzt auch das letzte Bild im ersten Kapitel ausgetauscht. Wie soza schon geschrieben hatte, sah es sehr eckig und generell nicht sehr schön aus. Es hat mich immer mehr gestört. Das Neue gefällt mir aber :)

Ich muss ja sagen, dass ich mit dem vierten Kapitel lange gekämpft habe (besonders mit dem Schluss), daher freue ich mich ganz besonders auf eure Meinung. Bin schon gespannt, was ihr so sagt.
Ich wollte natürlich keine Voraussagen mehr machen, aber ich glaube, das neue Kapitel kommt... jetzt. :D

Oh, ein bisschen Trivia habe ich noch für euch: Normalerweise werden alle meine Figuren so ausgesprochen, wie man sie schreibt. Soll heißen, ich bevorzuge die deutsche Aussprache. Auch in Neumond war das so, aber irgendwie hat es sich eingeschlichen, dass ich Simon englisch ausspreche. Keine Ahnung, warum, aber ich werde das nicht mehr los. Und weil er jetzt notgedrungen ein Ssaimen geworden ist, muss ich immer an die Chipmunks denken :rolleyes::lol:

Liebe Grüße,
Kuona
 


Kapitel IV - Reue

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Auf dem Weg nach Hause spukte Leah nur eine Frage im Kopf herum: Konnte man der Ethik eines Engels trauen, der nicht davor zurückscheute, seine Kräfte gegen einen wehrlosen Menschen einzusetzen? Doch diese Überlegungen waren müßig. Ob Simon und Raphael sich an ihre Abmachung halten würden, ließ sich nicht beeinflussen. Sie musste Vertrauen haben, auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte. Und bedeutete die Existenz der Engel nicht, dass es auch einen Gott geben musste? Ein Versprechen vor Gott würden sie doch sicherlich nicht brechen.
Natürlich war Leah nie besonders gläubig gewesen. Sie glaubte vor allem an sich selbst. Daher konnte sie nicht fassen, ihr Schicksal in die Hände eines anderen gelegt zu haben. Schlimmer noch, sie hatte das Wohlergehen der Menschen, die sie am meisten liebte, in fremde Obhut gegeben. Was sie wieder zu der Frage brachte, ob sie sich auf die Engel verlassen konnte.
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Immer noch grübelnd schloss Leah die Haustüre auf.
"Kannst du mir vielleicht mal sagen, wo zum Teufel du warst?" Die Stimme ihres Vaters übergoss sie wie ein Schwall eiskalten Wassers. Einen saftigen Fluch unterdrückend legte Leah ihren Schlüssel auf die Kommode und zog sich die Jacke aus. Dann ging sie betont lässig ins Wohnzimmer. "Ihr seid noch wach?"
Stefan und Marissa Franke saßen auf dem Sofa und sahen ihr auf ganz unterschiedliche Art entgegen: Ihr Vater mit unverfälschtem Zorn, Marissa mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. Leah wusste, dass sie in letzter Zeit nicht gut geschlafen hatte. Ihr schlechtes Gewissen regte sich, aber sie gab sich weiterhin ruhig.
"Wo warst du?", wiederholte ihr Vater schneidend. Leah zuckte mit den Achseln, doch dann überlegte sie es sich anders. Sie konnte sich nicht erinnern, ihren umgänglichen und liebevollen Vater jemals so aufgebracht erlebt zu haben.
"Draußen. Ich wollte… ein bisschen frische Luft schnappen."
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"Und dein Handy? Was hat es auf deinem Schreibtisch zu suchen? Genau für solche Fälle ist es schließlich da! Du hättest wenigstens einen Zettel schreiben können." Er steigerte sich regelrecht in seine Vorwürfe hinein und hielt ihr eine Standpauke, als wäre sie eine seiner Schülerinnen.
"Papa", unterbrach Leah ihn schließlich leicht verärgert, "ich gebe zu, dass es vielleicht besser gewesen wäre, euch eine Nachricht zu hinterlassen. Aber ich bin kein Kind mehr."
"Du bist unser Kind!", brüllte Stefan, und Marissa zuckte zusammen.
"Schatz, bitte. Du weckst die Kinder auf", sagte sie beschwichtigend und legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm. Er nickte knapp und wandte sich dann wieder an Leah. "Nick hat nach dir gesucht. Als er dich nicht finden konnte, hat er Angst bekommen und uns geweckt. Leonie und er haben sich kaum beruhigen lassen. Sie sind erst vor einer Stunde wieder ins Bett gegangen. Sie dachten, dir wäre etwas zugestoßen! Nach allem, was in letzter Zeit passiert ist, kann ich das gut verstehen."
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"Ach Nick", seufzte Leah bedrückt. Niklas, den alle Welt nur bei seinem Spitznamen nannte, war gerade sieben geworden. Wenn er schlecht träumte, kam er oft zu ihr. Ein Umstand, den sie nicht bedacht hatte. Allerdings lief heute ohnehin so gut wie nichts nach Plan.
"Weißt du, Leah", fuhr Stefan nun ein wenig milder fort, "du hast recht. Du bist kein Kind mehr. Aber: es gab nicht eine Sekunde in deinem Leben, in der du nicht gewusst hast, wo ich bin. Ich habe mich immer gemeldet, wenn etwas Unvorhergesehenes dazwischen kam. Und ganz sicher hätte ich dir einen Zettel geschrieben, wenn ich mitten in der Nacht noch aus dem Haus gegangen wäre. Das hat nichts damit zu tun, dass ich dir Rechenschaft schuldig wäre. Es hat etwas mit Respekt für die Gefühle seiner Familie zu tun." Er stand auf und wandte sich zum Gehen. "Denk mal darüber nach."
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Hilflos sah Leah ihm nach. Sie konnte sich unmöglich rechtfertigen, denn eigentlich hätte ihr etwas zustoßen sollen. Einen verrückten Moment lang war sie wütend, weil die Engel sie in solche Erklärungsnöte brachten.
"Stefan beruhigt sich schon wieder", sagte Marissa aufmunternd. "Er hat sich furchtbare Sorgen gemacht. Bis vor zwanzig Minuten war er noch draußen und hat die Straßen nach dir abgesucht, und deine Freunde hat er auch angerufen." Ein trauriges Lächeln spielte um ihre Mundwinkel, als sie die nächsten Worte sprach. "Du musst es ihm nachsehen. Als deine Mutter damals gestorben ist, war es ähnlich. Auch bei ihr hatte er so ein seltsam bohrendes Gefühl, als ob irgendetwas nicht in Ordnung wäre. Er ist vorhin sogar noch vor dem Kleinen aufgewacht, auch wenn er das nie zugeben würde.
Stefan hat es sich in den Kopf gesetzt, dass wir eine nicht enden wollende Pechsträhne haben. Erst meine Arbeitslosigkeit, dann bricht Nick sich den Arm und schließlich… Na ja, jedenfalls hätte es keinen gewundert, wenn du einen Unfall gehabt hättest."
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Marissa verstummte. Ihr Blick ging ins Leere. Leah wusste, dass sie an die Fehlgeburt dachte, die sie vor kurzem erlitten hatte.
"Ich gehe jetzt schlafen. Versuch Nick nicht zu wecken, er ist natürlich zu dir ins Bett gekrochen. Er wollte unbedingt auf dich warten." Sie drückte ihrer Stieftochter einen Kuss auf die Stirn und schenkte ihr noch ein mitfühlendes Lächeln, bevor sie ihrem Mann nachging.
In Leahs Zimmer war es stockdunkel, obwohl die Vorhänge nicht zugezogen waren. Sie wartete, bis sich ihre Augen so weit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sie wenigstens die Umrisse ihres Betts ausmachen konnte. So leise wie möglich zog sie ihren Schlafanzug über und schlüpfte zu ihrem Bruder unter die Decke. Mit angehaltenem Atem lauschte sie, doch das Schnarchen setzte aus. Kurz darauf war eine piepsige Stimme zu hören. "Leah, bist du wieder da?"
"Ja", murmelte sie, "schlaf weiter."
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"Das geht nicht", beschwerte Niklas sich schlaftrunken, "Ich muss dir doch erst von meinem Albtraum erzählen, sonst kommt er wieder. Das hat Mama gesagt."
"Da hat sie natürlich recht", lächelte Leah und strich ihm das Haar aus der Stirn. Sie liebte Niklas genau so sehr wie seine ältere Schwester Leonie, aber er war ihr näher. Seine introvertierte, viel zu ernsthafte Art weckte in ihr immer den heftigen Wunsch, alles Schlechte dieser Welt von ihm fern zu halten.
"Da war ein Monster", flüsterte Nick, als ob er Angst hätte, es könne ihn aus seinem Traum heraus verfolgen, wenn er zu laut sprach. "Es sah ganz normal aus, gar nicht wie ein Monster. Aber ich wusste, dass es doch eins ist. Es hat mir nämlich wehgetan, bis mein Arm gebrochen ist." Anklagend wedelte er mit seinem Gips vor ihrem Gesicht herum. "Dann bist du gekommen und hast das Monster verjagt. Aber ich habe Angst bekommen. Weißt du auch, warum?"
"Nein, warum?", fragte Leah leise. Ihr war übel geworden.
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"Weil sich Monster immer rächen. Und damit das nicht passiert, bist du weg gegangen. Du, Leah?"
"Ja?"
"In echt machst du das aber nicht, oder?"
"Ich würde alles tun, damit dir nichts geschieht", versicherte sie ihm zärtlich. Dann musste sie an Simon denken. "Aber ich glaube, das ist jetzt nicht mehr nötig."
"Das wäre auch richtig dumm von dir gewesen. Du musst hier bleiben, bei uns. Damit wir auch auf dich aufpassen können."
Er kuschelte sich enger an Leah. Seine Atemzüge wurden ruhiger, bis er wieder tief und fest schlief.
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Doch Leah lag wach. Die Nacht hüllte sie sanft in ihr dunkles Kleid. So versteckt vor dem Antlitz der Welt konnte sie zum ersten Mal seit Wochen ehrlich sein. Sie durfte für einen Moment die starke, kämpferische Leah ablegen und das Mädchen sein, das eben nicht alles im Griff hatte. Dem die Verantwortung über den Kopf wuchs. Nur deswegen hatte sie keine Sekunde gezögert, den Pakt mit den Engeln zu schließen. Es war so verlockend, nicht mehr allein für die Sicherheit ihrer Familie zuständig zu sein. Sie würde ja weitermachen, ganz bestimmt. Am Morgen würde sie aufstehen und weiterkämpfen. Sie musste sich nur wenigstens eine Nacht ausruhen.
Die Minuten verstrichen. Sie reihten sich aneinander wie Perlen auf einer Kette. Jede Perle stand für ein Gefühl, das sie bisher eisern verdrängt hatte. Trauer, Wut, Verzweiflung, Unverständnis, Verlassensein – Gefühle, die sie bei ihrem Tod zurücklassen würde. Sie legten sich eng um ihren Hals und schnürten ihr die Kehle zu.
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Leah zog Niklas näher an sich heran und hielt sich an ihm fest. Seine tröstliche Wärme trieb ihr die Tränen in die Augen. Er wollte sie beschützen, obwohl es doch umgekehrt sein sollte. Ihre Unterlippe zitterte verräterisch, dann war es auch schon zu spät. Sie wurde von haltlosen Schluchzern geschüttelt, die sie unmöglich zurückdrängen konnte. Hastig drückte sie ihr Gesicht in das Kissen, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Sie wollte Nick keine Angst machen.
Wie hatte sie nur ihren Tod planen können? Sie wusste doch genau, wie verheerend das für ihre Familie sein musste. Ob es das war, wovon Simon gesprochen hatte? "Du wirst nicht einmal mehr an Selbstmord denken können", hallten seine Worte in ihrem Kopf wider. Doch Leah wusste, dass ihre Schuldgefühle nichts mit dem Pakt, aber alles mit dem kleinen Körper in ihren Armen zu tun hatten. Trotzdem würde sie sich jederzeit wieder für den Suizid entscheiden. Denn sie hatte keine Wahl. Auch, ob sie den Engeln vertrauen konnte, war unerheblich. Sie musste es tun.

Niklas' Albtraum war kein Traum gewesen.

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So, das war es wieder mit Leah und den Engeln (die in diesem Kapitel gar nicht vorkamen). Ich hoffe, es hat euch gefallen!
Liebe Grüße,
Kuona

 
Das war wiedermal ein wundervolles Kapitel. Die Bilder waren so schön. Ich fand es irgendwie süß wie sich Leahs Vater aufgeregt hat als sie nicht zu Hause war. So fürsorglich irgendwie. Wenn jemand wütend ist dann merkt man eigentlich schon das man einem nicht so egal ist...
Und ganz besonderst berührend fand ich die Szene zwischen Leah und Niklas.
Das Kapitel war einfach wunderschön auch auf die gefahr hin das ich mich wiederhole ;)

Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel ;))
Lieben Gruß
Pixie
 
Eine megamäßige Fortsetzung, mal wieder und auch wieder sooo wundervoll geschrieben. Die Bilder sind auch sehr gut und man hat in diesem Kapitel mal etwas aus Leahs Familienleben mitgekriegt (Leahs Bruder ist übrigens total knuffig :D), was ich persönlich in Stories immer wichtig finde :D
Spannend hörste wieder auf, Mensch!! Ich will jetzt echt wissen, wie es weitergeht :D


LG
 
Jo mei, was ist denn hier los? :eek:
Erst sagst Du, das nächste Kapitel kommt ganz bald, bestimmt, vielleicht (und ich stelle mich im Geiste schon mal auf zwei bis zwölf Wochen ein =):lol:) - und dann bombardierst Du uns mit zwei Fortsetzungen innerhalb kürzester Zeit. Ja, wie cool ist das denn!

Die Engel. Mal ganz abgesehen von dem Wortwitz, den ich hochgradig amüsant finde und sehr geniesse, werde ich bei den beiden ein vages Gefühl nicht los, dass es nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Schon bei ihrem ersten Auftritt habe ich gedacht: der helle und der dunkle, und beide reagieren und agieren so, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Wenn das mal nicht ein Trick ist. ;)
Und jetzt, nach dem vorletzten Kapitel, sehe ich mich in diesem Verdacht noch mehr bestärkt. Der polternde, teilweise zynische und unfreundliche Raphael - irgendwie drängen sich mir da Gedanken von dem weichen Kern hinter harter Schale, von Masken und Selbstschutz auf. Und der "echte" Engel Raphael war doch ein Heiler.
Auch, dass seine Hände warm sind und sich vertraut anfühlen, kommt mir altem misstrauischen Mistkäfer hochgradig verdächtig vor. Da gibt es bestimmt etwas zwischen Raphael und Leah, etwas Verbindendes, vielleicht sogar mehr als etwas Verbindendes, von dem wir noch nix wissen.
Simon dagegen finde ich, dem äußeren Anschein und ersten Eindruck zum Trotz, irgendwie undurchsichtiger.
Ach, bestimmt lieg ich komplett daneben. =)

Leah mit ihrer Familie zu sehen, war sehr interessant. Da schwingt noch eine ganze Menge (für uns) Unausgesprochenes und Unklares mit, vor allem zwischen ihr und dem Vater.
Sehr berührend und wunderschön anzusehen fand ich die Szenen mit dem kleinen Bruder, man kann direkt greifen, wie nahe sie sich sind und wieviel sie einander bedeuten. Und wie sehr Leah sich als Beschützerin begreift - da macht sie ihrem Namen tatsächlich alle Ehre.
Aber - und diese Frage drängt sich mir geradezu auf: wenn es ihr erstes Bestreben ist, ihre Familie zu schützen (und das war ja auch immerhin die erste Bedingung, die sie dem Engel gestellt hat, der in ihren Augen der verlässlichere ist), und ihrer Familie in der letzten Zeit viel Schmerzhaftes widerfahren ist - was hat sie dann dazu bewogen, ihrer Familie den Schmerz über ihren Verlust zufügen zu wollen? Was wird ihrer Familie geschehen, wenn sie am Leben bleibt? Was kann so schrecklich sein, dass der Schmerz über ihren Tod für ihre Familie das geringere Übel sein könnte? Kann sie das, was ihrer Familie droht - oder von dem sie glaubt, dass es ihrer Familie droht - nur durch ihren Tod abwenden? Und ist ihre Familie jetzt durch Simon davor geschützt?
Denn offenbar hat es ja schon angefangen - die Unfälle und Schicksalschläge, die ihrer Familie zugestoßen sind, können natürlich Zufall gewesen sein. Aber vielleicht ist da auch irgendwas - oder irgendwer - am Werk.
Sehr interessant fand ich auch, dass das, was da als Bedrohung auf sie und ihre Familie zukommt - und dessen sich anscheinend die anderen Erwachsenen nicht bewusst sind - von Nick durch seinen Traum auch "erfühlt" oder "erahnt" wird.

Ach, alles seeeeehr schön. Viel Stoff zum Spekulieren und Nachdenken, so mag ich das. Nettes Kuona. =) Und schöne Bilder, toll geschrieben. :lalala:
Kommt vor Weihnachten noch ein Kapitel? =)

@Aminte: von wegen. ;) Wollen wir vielleicht ins Niemalsland? Direkt in den Untergrund von London, über eine bestimmte U-Bahn Station? *Lach*

 
Zuletzt bearbeitet:
Pixie Elfe
Sehr schön, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ich freue mich auch, dass du nachsichtig mit Leahs Vater bist :nick:. Klar, in seiner Szene kommt er zunächst eher etwas cholerisch rüber, aber er liebt seine Tochter wirklich, wie du schon geschrieben hast. Er hat sich wirklich Sorgen gemacht und war ebenso erleichtert wie Marissa.
Er hat sein Vorbild in meinem wundervollen Stiefvater, der sich zwar nicht so gewählt ausdrücken würde, aber ganz ähnlich wütend wie Leahs Vater gewesen wäre. Und von ihm weiß ich zu 100%, dass er mich und meine Geschwister liebt. Seine Wut wäre einfach das Resultat aus der Angst und Erleichterung gewesen, die er nicht so zeigen kann.
Die Szene mit Niklas (und auch davor mit Leahs Vater) ist ziemlich geflutscht. Probleme hatte ich mit dem Teil, wo sie darüber nachdenkt, was sie da eigentlich tun wollte. Ich freu mich riesig, dass das so gut bei dir angekommen ist :)

Yalea
Es tut mir ja leid :lol:. Ich hab's schonmal geschrieben: Ich liebe Cliffhanger und bedeutungsvolle Sätze am Kapitelende. Aber umso besser, wenn das bei dir Lust auf mehr weckt :D
Ich bin ganz erleichtert, dass du die Fortsetzung gut geschrieben findest. Wie gesagt, ich habe ein bisschen gekämpft und es beruhigt mich gerade arg, dass euch das Kapitel so gefällt. Und besonders natürlich auch, dass Nick dir gefällt. Er ist eine Figur, die mir sehr am Herzen liegt, weil er auch so besonders wichtig für Leah ist. Jaja, alles hängt zusammen und alles ist miteinander verbunden ;)

julsfels
Tjahaaa, ich bin momentan in großer Schreiblaune. Eigentlich sollte es auch bei Othello bald weitergehen, aber ich möchte das nächste Kapitel unbedingt noch den kritischen Augen von Frée aussetzen, daher wird das noch dauern.
Ich wollte übrigens gerade ganz verwirrt antworten, dass vor Weihnachten auf jeden Fall noch ein Kapitel kommt, dabei ist das ja gar nicht mehr so lange hin :eek:. In Gedanken dauert es mindestens noch zwei Monate bis Jahresende. Von daher verspreche ich nichts. Wenn das Kapitel sich aber weiterhin so flüssig schreiben lässt, wie es die erste halbe Seite getan hat, stehen die Chancen gut :D

julsfels schrieb:
Schon bei ihrem ersten Auftritt habe ich gedacht: der helle und der dunkle, und beide reagieren und agieren so, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Wenn das mal nicht ein Trick ist.

Tja, wer weiß? Immerhin habe ich ja schon zugegeben, dass ich ein Faible für Dinge habe, die ganz anders sind, als sie scheinen. Aber das muss ja nichts bedeuten. Ich finde es jedenfalls sehr schön, wie Raphael bei dir ankommt. Und richtig, der echte Raphael war ein Heiler (das bedeutet der Name ja auch). Allerdings hat mein Raphael bisher keine Anstalten in die Richtung gezeigt ;). Simon hat geheilt, ja. Aber ob Raphael das auch kann/will?

julsfels schrieb:
Ach, bestimmt lieg ich komplett daneben. =)

Das kann man so nicht sagen... Jedenfalls finde ich deine Fragen und Überlegungen toll, auch wenn ich nichts dazu schreiben kann. Hinterher gibt es aber bestimmt den ein oder anderen Aha-Effekt beim ein oder anderen Leser (oh, was für eine super informative Antwort :D)

julsfels schrieb:
Da schwingt noch eine ganze Menge (für uns) Unausgesprochenes und Unklares mit, vor allem zwischen ihr und dem Vater.

Ja! Ja! Ja! Ich bin ja immer wieder ganz begeistert, dass bei euch auch meine kleineren Andeutungen und Schwingungen ankommen. Ich musste es mir wirklich abgewöhnen, zu detailreich zu schreiben. Das fällt mir zwar immer noch manchmal schwer (manche meiner Anspielungen sind etwas plumb :lol:), aber ich bessere mich. Glaube ich zumindest. Daher bin ich natürlich froh, wenn ich quasi den Beweis erhalte, dass ich nicht die kleinsten Gefühlsregungen ausschreiben muss.

julsfels schrieb:
Und wie sehr Leah sich als Beschützerin begreift - da macht sie ihrem Namen tatsächlich alle Ehre

Meinst du, weil der Name auch als weibliche Form zu "Leo", also Löwe gilt? Aber auch hier freue ich mich, dass die Gefühle rübergekommen sind, die ich gerne transportieren wollte. Tatsächlich ist Niklas unglaublich wichtig für sie, er steht ihr näher als jedes andere Familienmitglied (nicht nur Leonie - wieder so ein Löwenname :lol:).

julsfels schrieb:
...was hat sie dann dazu bewogen, ihrer Familie den Schmerz über ihren Verlust zufügen zu wollen?

Tja, das ist eine sehr gute und sehr wichtige Frage... die ich an dieser Stelle nicht beantworten werde :D

julsfels schrieb:
Und ist ihre Familie jetzt durch Simon davor geschützt?

Das hofft sie zumindest. Nein, dass muss sie glauben, wie es schon im Kapitel steht. Denn: wenn die Engel sich aus welchen Gründen auch immer nicht an den Pakt halten (können), hat sie a. ganz umsonst den Pakt mit ihnen geschlossen und b. ist ihre Familie dann nicht geschützt. Wobei man darauf nicht zu viel Gewicht legen sollte, denn einen so umfassenden Schutz, wie die Engel ihn bieten könnten, hat ja sonst auch keiner, zumindest nicht wissentlich ;)

Tja, und ob die Pechsträhne Zufall ist, wird man wohl auch noch erfahren. Es könnte jedenfalls auch sein, dass sich Stefan wirklich in etwas hineinsteigert. Das muss man (ihr) abwarten :D

Und ansonsten sag ich nur: Nettes julsfels, dass es so schön spekuliert hat. So gefällt mir das :D
Liebe Grüße,
Kuona
 
@julsfels
von wegen. ;) Wollen wir vielleicht ins Niemalsland? Direkt in den Untergrund von London, über eine bestimmte U-Bahn Station? *Lach*
Ich fände ja Nirgendwann passender, aber klar ist das London Below. ;) Vielleicht solltest du zuende schreiben, du weißt ja eh schon alles. :lol:

@ Kuona
Da ich viel zu spät bin und julsfels schon wieder alles vorweggenommen hat, fällt mir nicht viel ein - außerdem schniefe ich fürchterlich vor mich hin und bin eigentlich heute nicht mehr des Denkens fähig.
Nur soviel: die Bilder mit Niklas finde ich total schön.
Und ich hab das Gefühl, das wird alles noch ziemlich gruslig. Der Albtraum war kein Traum... Und geträumt hat er von einem Monster, das nicht aussah wie eins, und doch eins war. Und grad fällt mir was ein, aber das ist wohl zu weit hergeholt. Aber ich behalte das trotzdem mal im Hinterkopf. ;)
Und geh jetzt ins Bett. Vielleicht bin ich ja morgen etwas fitter.
 

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