Fotostory Fight for hope! ~FS von mir und Fragezeichen~

Oh, und schon gehts weiter hier. Ihr seid aber schnell :)

Der arme Rex. Er tut mir ja schon leid, mit seinem gebrochenem Bein. Hat er eigentlich einen Gibs bekommen beim Arzt?
Ceel wusste, wer es war, ging zum Öffner und sprach bloß rein: "Komm hoch."

Aus der Gegensprechanlage dröhnte die unerwartete Antwort: "Uhh, wieder Männerbesuch? Ich komm gern hoch, Schnucki." Verstört löst Ceel seine Finger von der Freisprechanlage.​

Das kann ja nur Issi sein. Aber das Gesicht von Ceel hätte ich doch gerne gesehen :lol:

Crayne war ja schon ein Sahneschnittchen, aber der hat dir wohl nicht mehr gereicht? Wow! darf ich einen ab haben? Am liebsten, den hübschen da, auf dem Sofa." Mit wiegenden Hüften tänzelte Issi auf Rex zu und setze sich neben ihn.
Ich wusste es ja, es ist Issi. Wieder mal Typisch. Die kann den Hals nicht voll bekommen, wenn es um Männer geht. Aber da hat sie sich mit Rex wohl den Falschen ausgesucht. Jetzt tut er mir noch mehr leid.


Rex ging mit dem Gesicht ein Stück zu ihr hin, sodass nur Issi hören konnte, was er ihr zuflüsterte: "Wissen eigentlich alle über dein kleines Geheimnis bescheid, Mondkind?" Issi zuckte zurück.

Ui, Issi hat ein dunkles Geheimnis und Rex hat es gleich herausbekommen. Mondkind, klingt irgendwie, hm, nach einer Sekte oder so :lol:
"Ich glaube, das ist meine Schuld", erwiderte Rex kalt lächelnd und genoss den Moment, indem er beschloss, die anderen an ihrer Geschichte Teil haben zu lassen.
"Wusstest du eigentlich, Lucy - "
Ja, ja, jaaa, sag es!


"Hey! Sorry, dass ich nicht geklingelt habe, aber ich bin noch nervös und da dachte ich, ich komm mal so hoch, den Schlüssel hab ich ja", begrüßte Angie hektisch und sah dann ihre Schwester erwartungsvoll an.
Neeiiin! Schon wieder kommt jemand dazwischen im entscheidenen Moment!!!

Lucy fluchte innerlich. Irgendetwas wollte Rex ihr gerade mitteilen und Angie kam dazwischen. Lucy liebte ihre Schwester wirklich, aber jetzt in diesem Moment wünschte sie sie doch weit weg. Doch dass ließ sie sich nicht anmerken, als sie nun auf Angie zuging.
Ich kann ja sowas von mitfühlen! Angie, schon bist du nicht mehr so sympathisch :lol:
Soso, ihr Blick huscht rüber zu Rex, der mal wieder ganz seiner Natur treu bleibt und sehr abweisend reagiert. Vielleicht geht da ja noch was =)

"Okay..." Unsicher sah Angie ihn an. "Ich denke...ich geh dann wohl lieber wieder. Ich hab noch etwas...im Ofen..." Nun allerdings mischte sich noch jemand ein. "Bleib doch. Es ist doch grad echt lustig", warf Issi mit einem vorsichtigen Blick zu Rex ein.
Ja, genau. Geh du mal wieder nach Hause Angie. Ist ja klar, daß Issi das nicht will. Rex könnte ja sonst weiter reden :naja:

Issi mal wieder, kaum bei Rex abgeblitzt, macht sie sich an Ceel ran. und merkt dabei noch nicht mal, daß er nicht sehen kann.
Tja, so toll wie sich findet, kommt sie bei den Männern anscheinend nicht an.



Rex wandte sich schließlich an Ariva: "Bevor wir uns das Trauerspiel den Rest der Nacht ansehen: Lass uns gehen."
Neeiin! Wie denn gehen? Du kannst nicht gehen! Du musst noch was über Issi erzählen!!

Und Issi will natürlich gleich wissen wer Rex und Ariva sind.
"Ich meine, geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich mach mir doch Sorgen um dich, meine Süße. Ich möchte doch nur nicht, dass du an die falschen Leute gerätst."

Ja, klar Issi. Sie macht sich Sorgen. Ha, wers glaubt! An falsche Leute ist Lucy schon geraten und zwar in Form von dir, Issi!

Nun meldete sich auch Angie wieder zu Wort. "Ok, Issi. Du warst jetzt hier, warum auch immer, und nun haben wir für die nächsten 10 Jahre wirklich genug von dir."
So, mit diesem Satz hast du wieder Pluspunkte bei mir gesammelt, Angie :lol:

Und Ceel sorgt dafür, daß Issi endlich abhaut, diese eingebildete Kuh.

Hach, war wieder ein sehr schönes Kapitel.
Und ich fand es kein bisschen zu lang. Es kann gar nicht lang genug sein!
Nur hättet ihr wirklich mal den Rex aussprechen lassen sollen! Immer diese Unterbrechungen und jetzt ist er wieder weg!
Die Bilder haben auch wieder gut dazu gepasst. Freue mich aufs nächste ;)

LG
krissi
 
  • Danke
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*lach* Krissi, dein Kommentar war klasse! :D

Aber vergiss eines nicht. Issi ist zwar arrogant und egoistisch und Männersüchtig, aber sie mag Lucy wirklcih. Lucy ist die einzigste, die sie eine Freundin nennt. Die einzigste, die sie (teilweise, lässt ja laaangsam nach) so akzeptiert, wie sie ist.

Und Rex haben wir doch extra nicht ausprechen lassen. *ggg* Sonst wäre doch die ganze Spanung weg. :D

und die signatur von Issi, war mein schreibfehler, beim...ähm..ja, beim Schreiben. *ggg* Als Anfgie halt auf Ariva zugeht, hab ich ausversehen sagen lassen: hallo, ich bin Issi." Da haben wir wochenlang drüber gelacht. :lol:
 
@Krissi: Ich habe SOOO gelacht beim Lesen von deinem Kommi.
Danke dafür, wirklich :up:

Issi ist trotz allem, was Mirja gesagt hat immer noch dumm und in dieser Situation geht´s ihr wirklich nur um ihren Hintern. (oder Mirja?)

@Mirja: Die Signatur von Issi? Meinst du nicht von... mir? :lol:
 
Ja, in dieser Situation gehts ihr wirklich nur um sich selbst, aber generell mag sie Lucya, das meine ich. ;)

Die Signatur von...Issi? ich hab nicht...*nachguck* Ups...ich hab doch! :schäm:
ich meine deine, ja. ;)
 
Ich habe zu danken, für das tole Kapitel.
Ich hatte wirklich Spaß beim lesen (und beim schreiben des Kommis :lol:)
Die Signatur ist mir schon vor einer Weile aufgefallen. Ihr habt euch bestimmt gut amüsiert beim schreiben. Sieht man auch den beiden neuen Kapiteln an.

Hm, das Issi Lucy wirklich mag glaube ich erst, wenn ich es lese. Da muss sie sich aber schon was schönes einfallen lassen, damit ich ihr das abkaufe :lol:.
Ab morgen bin ich erst mal im Urlaub, da bekommt ihr erst das Kommi, wenn ich wieder da bin. Werde aber mit lesen über Handy =)
 
Du brauchst dich nciht zu bedanken, Krissi. Solche Kommentare wie deine, sind es, die uns anspornen und damit macht dann auch das kapitel reinsetzen noch viel mehr spass. :)

Ja, wir hatten wirklich spass, hatten teilweise richtig Bauchschmerzen vor Lachen. :lol:

Tja...keine ahnung, was Issi noch so alles in die Geschichte reinbringen wird...vielleicht lassen wir sie ja auch im nächsten Kapitel von Vampiren töten...:p

Du fährst in Urlaub? Wie lange denn? Ich wünsche dir viel spass im Urlaub, aber deine Kommis werden wir vermissen. ;)
 
So viele Kapitel! Das freut mich!
Rex auf dem letzten Bild vom 20. Kapitel...das Bild find ich richtig toll. Rex ist sowieso toll, sowohl als Hund als auch als Mann.

Die Folgen die ihr zusammen geschrieben habt sind sehr gut gelungen! Und wieder sehr spannend und temporeich geschrieben, besonders der Vampirangriff im Auto.

Das mit Issi gibt mir zu denken. Ist sie doch nicht die oberflächliche Tussi ohne Hirn? Es scheint mehr hinter ihrer Fassade zu stecken. Mondgesicht....hm. Sie ist doch wohl kein Werwolf? Was könnte sie denn noch mit dem Mond zu tun haben...sehr mysteriös.
Es ist jedenfalls etwas, das sie unbedingt verheimlichen will. Aber zumindest einer hat sie durchschaut.

Ceel scheint in Ariva verknallt zu sein. Das gefällt mir natürlich mal wieder. :D

Kommen denn jetzt noch ein paar Gemeinschaftsfolgen? Ihr arbeitet echt gut zusammen!
 
Ja, Rex lieben wir auch. :) Wobei mein Liebling immer noch Lucy ist und danach kommt Crayne. ;)

*lach* Als Cara den Vampirangriff geschrieben hat, hab ich neben ihr fast einen Herzinfarkt vor Schreck bekommen. :lol:

Ceel und Ariva...ja, er mag sie definitiv..aber wie ist es anderes rum? ;)

Alle Folgen die jetzt kommen sind gemeinschaftsfolgen. Ich glaube, wir haben in den drei tagen, wo sie bei mir war 5 Kapitel geschrieben und haben auch danach weiterhin am Telefon zusammen geschrieben. ;) Wir haben eben gemerkt, dass es viel mehr spass macht, zusammen zu schreiben, als alleine. :)

P.S: Da steht nicht MondGESICHT. :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 22

Auch hier geht es dann nach einem Monat endlich mal weiter *schäm* :ohoh:
Sorry, Leute, aber jetzt erstmal viel Spaß beim :read:

Kapitel 22

Angie hatte sich gerade auf der Couch breit gemacht und das Klingeln nicht einmal bemerkt, als mit einem Mal ein ihr völlig Fremder in Begleitung eines kleinen Hundes vor ihr stand. Ceel lächelte ihn bloß an. "Na, wenn du jetzt da bist, kann ich ja verschwinden." Crayne nickte. "So was versteht man also unter flüchtiger Bekanntschaft. Ich komme und du fliehst." Erst als Ceel gegangen war, warf Crayne einen Blick auf Angie. "Hi." Ein bisschen sprachlos starrte Angie zu ihm hoch. Dann schien sich wenigstens sie ihrer Manieren wieder bewusst zu werden und stand auf. "Hallo, ich bin Angie. Lucys Schwester. Und Sie sind?" Nun kam Lucy wieder aus der Küche, wo sie von einem freudigen Champ stürmisch begrüßt worden war und erinnerte sich wieder an ihre Pflichten. "Ach herje. Entschuldigt, ihr zwei. Crayne, das ist meine Schwester Angie. Angie, das ist Crayne. Er...ähm...ja,. das ist Crayne." Der Jäger beschloss die peinliche Situation nun selbst in die Hand zu nehmen. "Ich wohne im Moment hier, der Kleine ist Champ und wenn wir intelligent sind, fahren wir jetzt", bemerkte er noch mit einem Blick auf den unruhig werdenden Champ. Lucy warf ebenfalls einen Blick auf Champ und bemerkte dass ihr Herzschlag sich beschleunigte. Sie hatte heute eindeutig genug von Vampiren. Sie wollte bitte nicht noch welchen begegnen, bitte nicht! "Ok, gehen wir. Aber...ähm, wohin denn?"

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"Das ist mir driet egal, Hauptsache weg hier. Champ rastet gleich aus und ich bin im Moment echt nicht in Bestform", warf Crayne ein und kontrollierte mit den Fingern, ob sein Messer griffbereit war. "Ähm...Leute? Ich möchte euch ja nicht unterbrechen, aber WAS ist hier los?" Angie sah von einem zum anderen. "Warum dreht der Hund so durch? Und wofür sind Sie nicht in Bestform, Crayne?" "Wenn wir Glück haben", erwiderte Crayne trocken. "Wirst du keine der Antworten je bekommen." "Okay..." diese trockene Antwort beruhigte Angie nun so gar nicht. Eher im Gegenteil... Sie blickte Lucy an, aber die war damit beschäftigt, Crayne anzuschauen und wenn Angie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass ihre kleine Schwester sich verliebt hatte. "Wir gehen!", ordnete Crayne an und Angie war überrascht, dass nicht Lucy diejenige zu sein schien, die in ihrer Wohnung das Sagen hatte. Ohne weitere Diskussionen gingen die beiden Frauen ihm hinterher in Richtung Auto. Champ begann zu knurren. "Dreck! Jetzt isset vorbei", bemerkte Crayne nur noch und zog sein Messer.
Lucy zuckte zusammen. Nein, keine Vampire, bitte keine Vampire! In hilfloser Angst wiederholte sie dieses Mantra in Gedanken immer wieder, in der irrigen Hoffnungen, dass es vielleicht helfen würde. Angie starrte auf Craynes Messer. "Warum haben Sie ein Messer? Und warum haben sie es gezogen? Lucy, sag mir doch mal bitte, bitte, was hier los ist!" Doch ihre Schwester schien sie gar nicht zu hören. Sie starrte in die Dunkelheit und bewegte stumm die Lippen.

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"Wenn du es wirklich wissen willst: Damit wir nicht draufgehen", sagte Crayne noch, dann kamen zwei junge Männer auf die drei zu. "Guten Abend. Dürfen wir uns dazu gesellen?", erkundigte sich der eine mit gespielt freundlichem Lächeln. Er warf Crayne einen Kurzen Blick zu und sein Lächeln wurde breiter. "Keine Lust zu reden?", wollte der andere wissen, doch da hatte Crayne schon zum ersten Schlag ausgeholt. Der Vampir wich aus und lachte. "Und wegen Typen wie dir sollen wir nur noch zu zweit kommen? Das ist doch lächerlich. Du bist nicht mehr, als die Vorspeise, Bürschchen." Crayne atmete tief durch, trat dem ersten Vampir vors Bein und schlug im selben Moment erneut zu. Er wusste, dass ihn das nicht weiterbringen würde. Es war vielmehr der Versuch noch irgendetwas aus der Situation zu machen. "Lächerlich!", zischte der Vampir. "Aber es ist schon süß. Kein Angriff, der zuließe, dass wir auch nur einen Schritt näher an die Damen heran kämen." Crayne ahnte, was folgen würde. "Wenn du eben den Helden spielen möchtest, musst du auch den Heldentod sterben." Mit den letzten Worten vorm Kampf, holte der Vampir aus und schlug nach Crayne. Zunächst wich dieser aus. Der Jäger holte erneut aus und schlug dem ersten Vampir von unten gegen den Kiefer, wie er es damals trainiert hatte. Der Vampir lachte. "Nicht mal eine Waffe, um mich zu verwun-" Noch bevor er den Satz beenden konnte, spürte er, wie der kalte Stahl gegen seine Wangenknochen schlug.

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Angie und Lucy gefror das Blut in den Adern. Die Geräuschkulisse war übertrieben. Das Krachen der zerberstenden Kieferknochen und Craynes erstickter Schrei, als der andere Vampir ihm mit aller Kraft in den Magen schlug. Der erste Vampir ging auf Abstand, während der andere noch leicht grinsend daneben stand und beobachtete, wie Crayne zusammenbrach. Die Finger des Jägers fuhren vorsichtig über die ohnehin schon kaputten Rippen. Zwei der Brüche waren sicher wieder offen. Den Rest müsste Dr. Woolf überprüfen. Der Vampir hob Crayne an der Kehle hoch, als würde es ihm keine Arbeit machen. Die Gegenwehr des Jägers war minimal, als er seinen beiden Schützlingen vor die Füße geworfen wurde. Mit stockendem Atem blieb er reglos auf dem Boden liegen. Der Vampir konnte und wollte sich einen letzten Einwand nicht verkneifen: "Ungefähr drei Jahre jünger, aber das gleiche Blut." Craynes Augen wurden Ausdruckslos, sein Puls raste und sein Hass zwang ihn dazu, einen letzten aussichtslosen Angriff zu starten. Es kostete seinen Gegner keine Kraft, ihn mit einem weiteren Schlag vor die Rippen wieder zu Boden zu befördern. Crayne schrie leicht auf und der Vampir lachte. "Falls du es wissen willst... Er war köstlich!" Eigentlich hatte der Vampir den Auftrag erhalten, die Frau mitzubringen und den Jäger zu töten. "Aber so kann das noch viel interessanter werden. Wäre doch schade, wenn das erste Spiel, dass sich seit Jahren lohnt, es zu spielen, schon so schnell zu Ende wäre", dachte er sich allerdings. "Wir sehen uns sicher noch mal wieder, Kleiner", schob er hinterher und verschwand.

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Crayne blieb nach Atem ringend am Boden liegen. Sein Blick folgte der blassen Gestalt. "Und ob wir uns wiedersehen, du verfluchtes Schwein!", schoss es ihm durch den Kopf. Er versuchte noch einmal sich aufzurappeln - vergeblich. "Crayne!" Lucy eilte an seine Seite und kniete sich neben ihn. "Ich bin da." Sie hatte zwar keine Ahnung, ob ihn das beruhigte und ob es überhaupt bei ihm ankam, aber es war ihr ein Bedürfnis, es ihm zu sagen. Angie hatte sie völlig vergessen. Ihr Herz war zerrissen, als sie zusehen musste, wie Crayne zu Boden ging. Und nun blutete es aus unzähligen unsichtbaren Wunden. Sie bemerkte nicht einmal, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen, während sie vorsichtig versuchte, festzustellen, wo seine Verletzungen lagen. Dann fiel ein Schatten auf Craynes Brust und Lucy zuckte erschrocken zusammen. Aber nicht die Vampire waren zurück gekommen, sondern es war Angie, die mit leichenblassen Gesicht und riesengroßen Augen neben ihr stand und am ganzen Körper zitterte. Nun erst merkte Lucy, dass sie diesmal so gar keine Panik hatte. Ihr ging es alleine um Crayne. Sie legte eine Hand auf eine von Craynes und streckte die andere Angie entgegen. "Setzt dich. Sonst kippst du mir noch um." Mit zittrigen Beinen ließ sich Angie auf den Boden sinken und starrte Lucy fassungslos an. "WAS ist da gerade passiert, Liebes?" Lucy schüttelt den Kopf. "Nicht jetzt, Ok? Wir müssen zuerst mal versuchen, ob wir Crayne irgendwie von der Straße hier wegbekommen." Angie nickte. "Gib mit ein, zwei Minuten, dann kann ich auch wieder stehen." Lucy lächelte ihr zu. "Ich hab dich lieb, Schwester." Angie drückte ihre Hand. "Ich dich auch." Lucy blickte auf Crayne. Er hatte die Augen geschlossen, aber er sah nicht friedlich aus. Er hatte große Schmerzen, das konnte sie ihm ansehen und ihr Herz bekam eine weitere Wunde.

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Champ schleckte behutsam über die Finger seines Herrchens und zum ersten mal, seit die beiden ein Schicksal teilten, zog Crayne seine Hand fort. Der treue Begleiter des Jägers wich einen Schritt zurück und beobachtete bloß noch das Geschehen. Crayne biss die Zähne zusammen, versuchte noch einmal aufzustehen. Es gelang ihm gerade mal, sich hinzuknien und er schob mit seiner Rechten die Hand von Lucy weg. Er atmete gleichmäßig, wenn auch mit einiger Anstrengung. Lucy half ihm vorsichtig in die Wohnung. Auf der Couch blieb Crayne einige Zeit mit ausdruckslosem Gesicht sitzen. Er starrte bloß auf einen einzigen Fleck. Sagte kein Wort. "Er ist tot", schoss es ihm immer wieder durch den Kopf. "Er ist tot." Die Stimme des Arztes würde er nie vergessen. Nie den Moment, indem er sich nicht getraut hatte zu atmen und niemals, wie er die Augen geschlossen und gebetet hatte. Dafür, dass er in seinem Zimmer wieder aufwachte und diesen Alptraum überstanden hatte. Auch jetzt schloss er die Augen. Doch diesmal gab es einen anderen Grund. Er war hasserfüllt. Hasserfüllt und zugleich so glücklich, wie seit sieben Jahren nicht mehr. "Ich hab dir immer versprochen, dass ich mich drum kümmer, wenn ich jemals erfahre, wer dir das angetan hat", dachte er im stillen. Das düstere Lächeln eines abgeklärten Mörders flog über sein Gesicht. Ein Lächeln, dass Lucy und Angie Angst machte.

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"Was ist hier los?" Angies Stimme zitterte noch immer und ihr Blick lag wie gebannt auf dem Angst einflößenden Gesichtsausdruck des Jägers. Zwei Stunden lang saß dieser bloß auf der Couch, starrte die Wand an und sagte kein Wort. Lucy traute sich nicht, auch nur das Wort an Crayne zu richten und eben so wenig, Angie die ganze Sache zu erklären. Was auch immer eben geschehen war. Es hatte etwas in Crayne hervorgebracht, was sie eigentlich niemals hatte kennen lernen wollen. Erst jetzt fielen ihr Ceels Worte wieder ein: "Jeder von uns hat einen Grund." Sie wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Vampir deutlich besser über Crayne Bescheid wusste, als sie selbst. Mit einem leichten Stöhnen stand Crayne auf, sah die beiden Frauen nur kurz an und verließ die Wohnung. Wie automatisiert griff Lucy nach ihrer Jacke. Sie hatte solche Angst gehabt, Crayne zu verlieren. Er würde nirgendwo alleine hin gehen. Nicht im Moment. Nicht in seinem Zustand. Kam gar nicht in Frage. "Bleib hier", flüsterte sie ihrer Schwester zu. "Ernsthaft." Damit folgte sie Crayne, wo auch immer dieser gerade hin wollte.

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So und das war´s auch wieder.
Diesmal kommt auch keine Endlos-Pause mehr.

Wir freuen uns wie immer auf und über Kommis %)
 
  • Danke
Reaktionen: SecondJumper
Wir sollten uns schämen, so lange Pause zu machen. hoffentlich haben wir überhaupt noch ein paar Leser, die uns auch Kommis dalassen. ;)
 
Ich bin noch da :lalala: Ich lasse euch nicht im Stich :lol:

Also das Kapitel hat mir wirklich sehr gefallen ^^ Ist mein bisheriges Lieblingskapitel XD Wirkt irgendwie lebendiger, als die anderen... Fragt mich aber nicht, warum :D
Den Vampir finde ich übrigens sehr schick, ich stehe ja total auf weiße Haare bei Vampiren XD Entweder schwarz oder weiß... XD
Allerdings ist der Vampir nicht wirklich nett, also böser, böser Vampir :nonono:
Hat er einfach Crayne verprügelt und war auch noch gemein :nonono:
Kein Gentleman :nonono::nonono::nonono:
Aber die Haare mag ich trotzdem XD Sind das eigentlich welche von EA? Sehen irgendwie nach EA-Textur aus, aber die kommen mir unbekannt vor...

Nun ja, bevor ich noch weiter sinnlos vor mich hin rede, sage ich jetzt einfach mal: Schreibt gaaanz schnell weiter :zitter: Ich will weiterlesen :zitter:

LG und schönen Abend, ihr zwei ;)
 
Lieb von dir :)

Ist das nicht immer so? Die best-aussehenden Typen sind A*schlöcher %)
Gentleman ist er schon, aber eben nur gegenüber Frauen :p
Er hat die Ladys ja in Ruhe gelassen...
Okay, nur weil er noch ein bisschen spielen will, aber egal :lol:

Darauf habe ich gar net geachtet :D
Müsst ich noch mal nachgucken.
Kann sein, dass die schon von Supernatural sind.

Diesmal geht´s wirklich schnell weiter. Versprochen :)
 
Aber die Haare mag ich trotzdem XD Sind das eigentlich welche von EA? Sehen irgendwie nach EA-Textur aus, aber die kommen mir unbekannt vor...

Die Frisur ist aus SN, da sind einige gute dabei

@ Jucara

Sehr sexy, rote Augen, weiße Haare <3
Gefällt mir gut :)

Die Augen sind auch interessant (die anderen) sind das Kontaktlinsen? die haben so eine andere Textur.

Ich bin gespannt, inwieweit SN dann eure Bilder beeinflußt :)
 
Darauf habe ich gar net geachtet :D
Müsst ich noch mal nachgucken.
Kann sein, dass die schon von Supernatural sind.

Ok, dann schau ich da nochmal nach XD Vielleicht habe ich mir die Frisuren einfach noch nicht genau angesehen :D

Edit: Danke, Drea XD Dann bin ich nun wieder etwas schlauer :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@Dreamy: Fast alle Augen, die ich verwende sind gedownloadet, weil ich die Sims-Textur nicht mag.

Auf jeden Fall wird es bei Ariva und Rex in so manches Bild einfließen und auch von den Bewegungen her habe ich jetzt ein bisschen mehr Spielraum, darauf freu ich mich auch schon :)
 
Sophie: Am Schreiben liegts nicht. ;)Wir haben diese Story hier mit ca. 18 Kapiteln vorsprung reingestellt und diesen Vorsprung haben wir bis auf ein paar Kapiteln mehr oder weniger gehalten. ;)

und ja, das Addon ist perfekt für diese geschichte. :D
 
Naja... Im Moment haben wir noch exakt 4 Kapitel Vorsprung :lol:

Aber stimmt schon, dass es so ewig gedauert hat, war meine Schuld, weiß ich auch, hab ich auch oben schon geschrieben.
 
*lach* ich sagte ja auch mehr oder weniger. *ggg* Und inzwischen sinds fünf. :p
 
Die Folge hat mir wieder sehr gut gefallen.
Nur schade, dass Ceel abgehauen ist. Und ich hab auch schon wieder ne Theorie :D
Crayne ist Jäger geworden, weil sein Bruder von Vampiren getötet wurde. Und gerade eben hat er erfahren, wer der Mörder ist. Darauf komme ich durch den Satz "etwa 3 Jahre jünger aber das gleiche Blut" und die Erinnerungen von Crayne.
Vermutlich ist der Bruder sogar getötet worden, weil er Crayne beschützt hat.
Das find ich wirklich gut gemacht, dass er so ein starkes Motiv hat für seine "Jäger"-Mission.
Was ich nicht so ganz einleuchtend fand war, dass der Vampir dann ohne die Frauen abgehauen ist. Er hätte sie doch mitnehmen können, um dem Spiel etwas mehr Würze zu geben, denn Crayne hätte doch sicher versucht, sie zu retten. Aber naja, wer weiß, vielleicht kommt da noch was zu.
Find ich übrigens gut, dass jetzt so langsam immer mehr Liebe ins Spiel kommt :love:
 
Wieder ein gutes Kapitel :)
Die Kampfszene habt ihr lebhaft beschrieben. Warum der Vampir dann unverrichteter Ding abhaut verstehe ich allerdings nicht. Schließlich hatte er doch Crayne sozusagen K.O.
Und ihr macht mich ja total neugierig. Ich will endlich wissen, was die ganzen Vampire von Lucy wollen :polter:
Und ich hab auch schon wieder ne Theorie :D
Crayne ist Jäger geworden, weil sein Bruder von Vampiren getötet wurde. Und gerade eben hat er erfahren, wer der Mörder ist. Darauf komme ich durch den Satz "etwa 3 Jahre jünger aber das gleiche Blut" und die Erinnerungen von Crayne.
Dem schließe ich mich an ;)
Ich bin schon sehr gespannt, wie eure Bilder demnächst mit Supernatural werden. Das ist ja das perfekte Addon für eure Story.
 
@Jumper: Ceel musste ja weiter. Lucy ist ja nicht die einzige, auf die unsre Jungs aufpassen müssen :p
Wirst du alles in den nächsten Kapiteln erfahren, was Crayne angeht ;)
Und der Vampir ist ohne die Frauen abgehauen, weil er bloß mit Crayne spielen will, nicht mit allen Jägern. Der möchte eben, dass die Angelegenheit unter den beiden bleibt.

@krissi: Der Vampir ist verspielt und er hält eben nichts von seinem Auftrag. Da will er sich lieber noch ein bisschen amüsieren... Außerdem wär die Story schon bald zu ende, wenn er sie schon mitgenommen hätte und das woll´n wir ja nicht :D
Was die von ihr wollen erfahrt ihr erst später :p Das dauert noch.

Das Addon ist nicht nur für die Story perfekt.
Ich hatte lang nicht mehr so nen Spaß am spielen und Mirja wohl auch nicht :lol:
 
Ich hatte das letze mal so einen spass am Spielen bei sims 2. ich komm da gar nciht mehr weg. ich liebe vorallem die Feen. :D

Und das addon ist wirklich mehr als perfekt für unsere Geschichte. ;)

Schön. dass euch das kapitel gefällt. *freu* Aber die Action ist allein Cara zuzuschreiben. Sie ist für die Action zuständig und ich für das gefühlsmässige. ;)
 
Schreib ich hier eigentlich sonst immer die Kapitelzahl rein? ...

So, dann geht es nu mal weiter, habt ja jetzt lange genug gewartet. :ohoh:
Viel Spaß beim :read:

Kapitel 23

Ceel zuckte zusammen, als die Tür aufflog. Crayne machte sich nicht einmal die Mühe einen seiner Kollegen zu begrüßen, sondern ging gleich zu Gideon. Lucy stand ein wenig hilflos im Eingang und beobachtete ihren Beschützer mit traurigen Augen. "Was zur Hölle ist passiert?" Craynes Blick gefiel Allec gar nicht. Doch dieser reagierte nicht auf ihn. "Wir gehen in den Wald. JETZT!", brüllte er stattdessen Gideon entgegen. "Was ist denn los?", fragte Gideon, ohne auf die Worte des Jägers einzugehen, jedoch mit sichtlich entsetzter Miene. Sieben Jahre lang hatte Crayne geschwiegen, jedes Problem bloß mit sich selbst geklärt und allen Frust bloß in sich hineingefressen. Nun aber schrie er Gideon seinen geballten Hass ins Gesicht: "Ich weiß, wer´s war! ICH WEIß, WER DAS VERDAMMTE SCHWEIN WAR!!!" Gideon sah ihn teils entsetzt, teils ein wenig besorgt an. "Beruhige dich erstmal." Der Jäger holte einmal tief Luft, ignorierte die schmerzenden Rippen dabei und sprach mit einer unnatürlichen Ruhe weiter: "Und wie soll das bitte gehen, Gideon?" Dieser sah ihn bloß an. "Ich kann verstehen, dass du -", weiter kam Gideon nicht. "Du kannst es verstehen?", Craynes seltsam ruhiger, aber aggressiver Ton jagte Lucy Angst ein. "Wenn sie mir bloß den Arm zertrümmert, mich gedemütigt oder meinetwegen gefoltert hätten, dann könntest du von Verständnis sprechen, aber du hast ja keine Ahnung. Ich habe die Schule trotz Bestnoten abgebrochen, einen Job nie angefangen, trotz Reichtum in Armut gelebt und das alles nur, um herauszufinden, wer das war." Gideon startete einen letzten Versuch: "Wenn wir jetzt in den Wald gehen, bringen wir alles in Gefahr, was uns wichtig ist." Craynes Ruhe war dahin: "ALLES WAS UNS WICHTIG IST??? Alles, was mir wichtig war existiert nicht mehr! Meine Eltern, mein Bruder, mein ganzes verdammtes Leben, DAS WAR MIR WICHTIG! Sie hatten kein Problem damit, das alles zu zerstören. Du sprichst von Verständnis. Weißt du, wie es ist, in der Leichenhalle zu stehen und die einzigen drei Menschen identifizieren zu müssen, die dir etwas bedeuten? Ganz sicher nicht!!!"

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Ceel schluckte. Ihm war übel und er war sich sicher, dass es Allec nicht besser ging. "Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann geh ich allein! ES GIBT FÜR MICH NICHTS MEHR ZU VERLIEREN, DAS IST JA DAS SCHÖNE!!!"
"Bist du wahnsinnig??" Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, raste Lucy in den Raum und baute sich vor Crayne auf. " Das kannst du nicht machen! Ich weiß nicht genau, was es mit dem Wald auf sich hat und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich das nicht wissen will, aber es klingt verdammt noch mal sehr gefährlich. Und auch wenn du nichts mehr zu verlieren hast, ich hab es sehr wohl! Gut, es interessiert dich vielleicht nicht, aber mir würde es verdammt nahe gehen, wenn du aus diesem Wald nicht zurück kommen würdest! Wie willst du das überleben? Du kannst doch kaum atmen, vor lauter Schmerzen und willst dich mal so mir nichts dir nichts in Gefahr bringen. DAS LASS ICH NICHT ZU!!" Als Lucy ihm in die Augen sah, erschrak sie. In seinen Augen lag keine Wut, kein Hass und keine Entschlossenheit, bloß Schmerz und Verzweiflung. "Du hast Recht. Mit allem, was du sagst... Es ist Wahnsinn, ich weiß nicht, wie das gut gehen soll, es ist gefährlich und ja... Es ist mir egal." Damit schob er Lucy beiseite, gab Champ ein Handzeichen, ihm nicht zu folgen und verließ das Lager.

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Lucy sah ihm mit großen Augen hinterher, doch was sollte sie tun? Eine einsame Träne rollte langsam ihre Wange hinunter und ihr Blick wanderte hilfesuchend zu Gideon. "Wenn er den Wald erreicht, bricht er den Vertrag. Dann haben wir ein richtiges Problem", analysierte dieser und gab dann den Befehl an die Jäger. "Was auch immer nötig sein sollte, um ihn aufzuhalten... Macht es! Ihr wisst, was zu tun ist." Allec stellte sich ihm gegenüber und nickte. "Ich weiß genau, was zu tun ist." Mit diesen Worten holte der geübte Expolizist aus und schlug dem Anführer mit der Faust gegen die Schläfe. Widerstandslos fiel Gideon zu Boden. "Tut mir Leid, Jerric", sagte Allec bloß. "Aber ich habe zu wenig Freunde, um einem von ihnen in den Rücken zu fallen." Über Dracs Lippen zog sich ein breites Lächeln. "Also gehen wir endlich in den Wald. PERFEKT!" Ceel nickte. "Lucy, du kommst erstmal mit. Egal wo. In der Nacht hast du ohne uns ein Problem." Die vier gingen draußen zu Allecs Auto und Ceel schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass sie nicht unterwegs noch aufgehalten würden. Allec fuhr so unkonzentriert und hektisch, wie lange nicht mehr. "Warum machst du so einen Mist, Crayne? Du weißt genau, dass ich nicht einfach so mein Leben auf´s Spiel setzen kann, du Idiot!", schoss es ihm durch den Kopf. Dann hielt er. Kurz vor dem Wald. "Crayne war schnell, hm?", bemerkte Ceel nur und machte sich Sorgen bei dem Gedanken, was hinter den Bäumen wohl in diesem Moment passieren mochte. "Ich bleibe hier", meinte Drac plötzlich und in seinen Auge erkannte man größtes Bedauern. "Lucy mit in den Wald zu nehmen wäre Wahnsinn und wenn sie hier bleibt, dann muss einer von uns auch bleiben. Ich fürchte, Crayne hat jetzt mehr von Leuten, die einen klaren Kopf beim Kämpfen haben. Ihr wollt ihn wenigstens retten. Mir würde es reichen, möglichst viele dieser Bestien zu massakrieren." Allec sah ihn verblüfft an. "Bist ja nicht mal so´n Arschloch, wie ich dachte. Gib mir ´ne Kippe, dann sind wir weg." Obwohl Drac wusste, dass Allec Nichtraucher war, warf er diesem ohne weitere Fragen ein Feuerzeug und die Zigarettenschachtel zu und beobachtete, wie die beiden Jäger im Wald verschwanden. Er selbst blieb mit Lucy zurück.

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"Jetzt heißt es warten... Angst?", Dracs Stimme klang nicht interessiert, mehr so, als wolle er sich selbst bloß vom Blutrausch ablenken. Lucy holte tief Luft. Angst? Ja, sie hatte Angst. Wahnsinnige sogar. Aber zum ersten mal, nicht um sich, sondern um Crayne. Der Wald sah verdammt bedrohlich aus, so im Dunkeln...Und sie hatte keine Ahnung, was da nun gerade passierte. Wie ging es Crayne? War er schwer verletzt? Oder schlimmer? Lucy schüttelte den Kopf. Gar nicht erst drüber nachdenken, das konnte sonst nur nach hinten losgehen. Und so langsam wurde ihr auch bewusst, dass Drac sie was gefragt hatte. Sie blickte ihn an und wunderte sich einmal mehr darüber wie blass er war. Und dann diese schwarzen Haare. Lucy kam der absurde Gedanke, dass Drac viel mehr, wie ein waschechter Vampir aussah, als alle Vampire, denen sie bisher begegnet war. "Nein, ich hab keine Angst, ist schon Ok." Drac sah Lucy in die Augen. Er kannte ihren Blick gut. Es war der, mit dem jeder ihn musterte, der darüber nachdachte, ob er nicht eines dieser Gruselmonster war. "Ich hasse Menschen", dachte er sich, zog eine Wasserflasche aus dem Mantel und hielt sie Lucy hin. "Trink was. Beruhigt." Er sprach nicht gerne mit Menschen. Die meisten verurteilten ihn ohnehin. Langsam nahm Lucy die Flasche. Sie hatte eigentlich gar keinen Durst, aber vielleicht konnte sie damit ihre Sorgen um Crayne mit runterschlucken und würde hier nicht durchdrehen vor Ungewissheit. "Keine Sorge. Ceel und Allec sind harte Brocken", bemerkte Drac noch, als er in Lucys besorgte Augen sah. "Und dir passiert auch nichts. Wenn hier Vampire hinkommen bedeutet das bloß Spaß", fügte er mit einem Lächeln hinzu.

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Als Allec und Ceel die Meute erreichten, tummelten sich bereits zahlreiche Vampire um den nicht mehr ansprechbaren Crayne. Dieser lag blutüberströmt am Boden, regte sich nicht, bekam nichts mehr mit. Einer der Vampire blickte zu den Beiden auf. "Frischfleisch", zischte ein blonder Vampir mit begeistertem Ton. Ceel ging sofort in den Angriff über. Ohne zu überlegen, nur in der Hoffnung, seinen Kameraden noch retten zu können stürzte er sich auf den blonden Vampiren. Sofort schlugen sich einige Zähne, Fäuste und Krallen in sein Fleisch und machten ihm deutlich, wie dumm dies war. Allec hingegen räusperte sich zunächst, zog eine Zigarette und das Feuerzeug hervor und begann zu sprechen: "Wir können das hier alle gemeinsam beenden." Dabei hielt er die Kippe direkt vor das Feuerzeug. "Ich lasse sie fallen und wir veranstalten hier ein riesiges Lagerfeuer oder aber ihr verschwindet und wir können hier gefahrlos weg." Ein Vampir grinste. "Eine einzige Zigarette? Damit willst du uns drohen? Da bräuchtest du aber viel Glück." Allec grinste. "Lasst es drauf ankommen. Ihr könnt ja dann fliehen... Aber wohin? Außerdem dürfte euch aufgefallen sein, dass wir nicht vollzählig sind. Was meint ihr, wo die anderen sind? Die warten nur auf mein Zeichen. Nur ein Laut und hier geht die Post ab." Ein Vampir mit langen grauen Haaren machte einen Schritt zurück. "Nehmt ihn mit. Er ist nicht wichtig." Der blonde Vampir sah den grauhaarigen erstaunt an: "Was soll das? Kuschen wir jetzt schon vor Menschen?" Die Antwort fiel unerwartet aus: "Nicht vor denen. Aber wenn es hier wirklich brennt, kriegen wir Ärger mit Morl. Wer das verantworten will, kann ja bleiben." Nun verzogen sich die Vampire hinter die Bäumen und sahen mit gebleckten Zähnen zu, wie Allec Crayne über die Schulter legte und ihn von Ceel gefolgt aus dem Wald trug.

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"Drac, stell den Sitz zurück, soweit es geht. Er ist schwer verletzt", begann Allec bereits, bevor die beiden das Auto komplett erreicht hatten. Drac tat es und Allec legte Crayne auf die Rückbank. Ceel musste diesmal nicht einmal den Tester anwenden. Es hätte keinen Sinn ergeben, hätten die Vampire versucht, ihn zu vergiften. "Wohin? Ins Krankenhaus kann er nicht und bis zum Lager wird er längst verblutet sein", bemerkte Ceel hektisch, doch Allec saß bereits vorm Steuer. "Du weißt, dass Ilona Notärztin ist. Ich bringe ihn erstmal zu uns. Sie wird sich um ihn kümmern." Erstaunt sah Drac ihn an. Das erste mal, dass dieser das Gefühl hatte, als könne er sich sogar um einen seiner Kollegen sorgen. "Ich dachte du willst deine Familie da raus halten?" Allec schluckte. "Klar. Aber ich will auch Crayne helfen." Lucy war zur Seite gerückt, als Allec Crayne zu ihr auf die Rückband gelegt hatte. Nun rutschte sie wieder an ihn heran und strich ihm eine blutverschmierte Haarsträhne aus der Stirn. Stumm liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Sagen konnte sie nichts. Es hatte ihr alles zugeschnürt. Sie konnte wohl von Glück reden, dass sie noch atmen konnte, aber selbst das wäre ihr jetzt egal gewesen. Ihr Herz klopft schmerzhaft in ihrer Brust, während sie in Craynes blasses Gesicht sah. Nun wäre es ihr fast lieber, wenn er sie wieder anblicken und ihr sagen würde, sie wäre ihm egal. Der Schmerz war nichts zu dem, den sie jetzt gerade fühlte.

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Als die fünf in einen großen Garten kamen, lief ihnen ein kleines, dunkelhäutiges Mädchen entgegen. "Papa!", rief sie und stolperte auf Allec zu. Dieser nahm sie an die Hand und ging sofort weiter auf die Tür zu. "Papa? Blut", die Kleine starrte gebannt auf die Schulter, auf der er Crayne getragen hatte. "MAMA!!! MAMA!", schrie sie, riss sich von seiner Hand los und rannte ins Haus. Ceel, der Crayne trug kannte die Familie bereits und wusste, dass diese keine Ahnung hatten, wo Allec jede Nacht hin ging. "Allec? Was ist passiert?" Die Frau im Eingang sah entsetzt und übermüdet aus. "Er braucht Hilfe, Ilona. Alles andere machen wir später." Allecs Stimme war streng, aber hektisch. Ilona sah ihn verständnislos an. "ER? Du brauchst Hilfe!" Allec schüttelte den Kopf. "Das ist nicht mein Blut." Ceel legte Crayne auf die Couch, während Allec und Lucy hilflos im Raum standen und Drac im Auto wartete. Wortlos holte Ilona ihre Sachen und begann, Crayne zu versorgen.

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Lucy starrte zu der Couch hinüber, auf der Crayne lag. Alles in ihr schrie danach zu ihm hinzugehen, sich neben ihn zu setzen und ihn wissen zu lassen, dass sie da war. Der Drang war so stark, dass sie einen Schritt nach vorne machte. Ceel allerdings hielt sie am Handgelenk fest und bemerkte dabei überrascht, dass sie etwas weiter vorn stand, als er vermutet hatte. "Hey, Fiona. Magst du Lucy mal zeigen, was du zum Geburtstag bekommen hast?" Ceel ahnte, dass Lucy bei Crayne bleiben wollte, doch mit Welcher Ausrede sollte er, als Blinder die Kleine nach oben bringen? "Kommst du mit, Onkel Ceel?" Allec legte Ceel kurz die Hand auf die Schulter. Er war dankbar, dass dieser die Kleine wegbrachte. "Sicher", erwiderte Ceel. Lucy wollte nicht nach oben. Sie wollte bei Crayne bleiben. Nein, falsch, sie MUSSTE bei Crayne bleiben. Ihr ganzer Körper sträubte sich dagegen von ihm wegzugehen, aber andererseits gehörte die Kleine wirklich nicht hierher, wenn ihre Mama auf dem Sofa einen Schwerverletzen behandelte. Also riss sie sich zusammen und lächelte der kleinen zu. "Ja, ich würde gerne deine Geschenke sehen." Ilona sah den Beiden noch kurz nach: "Danke und... Ceel? Sein Zustand ist nicht kritisch. Er ist schwer verletzt, aber nicht tödlich Und jetzt zu dir, Allec..."

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So, hoffe es hat euch gefallen.
Über Kommentare würden wir uns wie immer sehr freuen :)

LG :hallo:
 
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Reaktionen: SecondJumper
Na was denn? Schon fast 20 Stunden online und kein kommentar? ;) Die Bilder sind mal wieder klasse, Cara. :) Und Fiona ist soo süüüss geworden. *schmelz* Und nun weiß ich nciht, was ich noch sagen soll, denn wie es weitergeht, weiß ich ja schon. *ggg*
 
Oh nee, Crayne! Das war äußerst dämlich von ihm! Wem nützt es, wenn er wieder mal verletzt wird. Damit erreicht er doch nichts. Da war er wohl zu sehr von seinen Gefühlen geleitet.
Das ist auch so richtig gut rübergekommen, wieder richtig toll geschrieben.
Das fing schon toll mit Craynes verzweifeltem Ausbruch an, und dann atemlose Spannung bei der Konfrontation im Wald.
Dass Lucy so mutig ihre Gefühle für ihn angesprochen hat fand ich auch sehr gut.
Was auch immer nötig sein sollte, um ihn aufzuhalten... Macht es!
Argh, heißt das etwa das, was ich fürchte? Würde Gideon zur Not über Craynes Leiche gehen?
Ein Glück, dass er gute Freunde hat!
Und dieser mysteriöse Drac ist doch ein Vampir, der sich auf die "Gegenseite" geschlagen hat, oder?
 
@Jumper: Crayne ist halt net immer so´n logischer und rationaler, wie manch andere von denen.
Und was Gideon angeht: Ich denke mal, der Satz sprach für sich oder? :)
Tja, zumindest hat Drac äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit. *pfeif*
 
Super Kapitel!
Sowas von spannend :zitter:
Wie kann Crayne nur so dumm sein und allein in die Höhle des Löwen gehen? Er hätte doch wissen müssen, daß er das nicht schafft. Und dann hätte niemand mehr seine Familie rächen können.
In diesem Kapitel gefällt mir Drac gut :)
Er ist doch bestimmt auch ein Vampir? Aber warum macht er dann bei den Jägern mit?
Die Spannung und die Gefühle habt ihr gut rüber gebracht. Bilder passen auch dazu. Hoffentlich kriegen die Crayne wieder hin und die Vampire greifen nicht Allecs Familie an. Schließlich ist Lucy dabei und die wird ja immer von den Blutsaugern gefunden :ohoh:
 
@krissi: Danke :)
Naja, logisch betrachtet konnte es natürlich net gut gehen, aber Crayne hat sich in seiner Wut von reiner Logik mal so gar nicht beeindrucken lassen.
Was für eine Rolle Drac spielt werdet ihr auch noch sehen :)
Tja, die Blutsauger mögen Lucy eben :p
 
Tjaaa, warum die Zombies Lucy einfach nicht in ruhle lasen können, erfahrt ihr auch irgentwann noch. ;)

Und ich muss ja zugeben, dass ich auch nach diesem Kapitel angefangen habe, Drac irgentwie zu mögen, aber wohl weil er mir zum größten Teil einfach leid tut. ;)
 
Zombies?? Ähm...Ich meinte, Vampire! :lol: Das kommt davon, wenn man zu viel sims vorher spielt und einen die Zombies so nerven. :D
 
Kapitel 24

Öhm, was? :argh:
Neues Kapitel? :ohoh:
Was? Hat gar keiner gefragt? :???:
Na gut... trotzdem :lol:

Viel Spaß beim :read:


Kapitel 24

Lucy setzte sich auf den bunten Kinderzimmerboden neben die Kleine und ließ sich geduldig alle Spielsachen und Stofftiere zeigen. Die Kleine nahm einen Teddy vom Bett und drückte ihn Ceel in die Arme. "Flauschi", meinte sie dabei. "Flauschi ist ein schöner Name", lächelte Lucy und zeigte auf einen kleinen Stofftiger, der noch auf dem Bett lag. "Und wie heißt der Hübsche?" Fiona grinste glücklich, holte den Tiger vom Bett und setzte ihn auf Lucys Schoß. "Miko!" Das Mädchen strahlte. Ceel wusste das auch. Das war das schöne an kleinen Kindern. Er konnte an ihrer Stimme erkennen, ob sie lächelten. Sie spielten noch nichts vor. Lucy streichelte dem Tiger über den Kopf. "Hallo Miko. Ich bin Lucy. Du hast da ein ganz liebes und süßes Frauchen." Fiona gluckste fröhlich, dann sah sie mit großen, traurigen Augen zu Ceel. "Was ist mit Papa?"

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Ceel fuhr der Kleinen vorsichtig durch die Haare. "Papa geht es gut. Alles ist gut, Kleine." Wie gern hätte der Jäger seinen Worten geglaubt. "Hast du ein Lieblingsstofftier, Fiona?" Lucy merkte den Stimmungsumschwung der Kleinen und versuchte jetzt, sie irgendwie wieder von der Szene unten im Wohnzimmer abzulenken. "FLAUSCHI!", jauchzte die Kleine begeistert und zeigte auf das Stofftier in Ceels Händen. "Da hast du Ceel dein Lieblingsstofftier gegeben? Das ist ja lieb von dir. Weißt du, ich mag Stofftiere auch echt gerne. Hab sogar noch welche in meinem Bett liegen, aber pscht, sag das nicht weiter", flüsterte Lucy verschwörerisch. "So", unterbrach Ceel plötzlich. "Meinst du nicht, du solltest dir den Schlafanzug mal anziehen?" Die kleine sah ihn entgeistert an. "Zieh du mich an." Seine Stimme klang ein wenig traurig, als er antwortete: "Das kann ich nicht, Fiona." Das Mädchen schien nicht einmal irritiert. "Wann kannst du´s wieder?" Ceel lächelte. "Zieh dich jetzt an, Maus. Lucy hilft dir bestimmt ein bisschen."

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"Ilona, bitte. Lass uns das später klären", meinte Allec bloß. "Ich habe nie irgendwas riskiert. Nicht dein Leben, meins nicht und Fionas erst recht nicht. Ich liebe diese Familie, aber was soll ich denn tun? Ich war ein Cop! Wenn ich merke, dass Leute grundlos abgeschlachtet werden, kann ich nicht die Augen schließen und abwarten. ICH KANN ES NICHT!" "Wie bitte? Leute abgeschlachtet? Du hast mich Jahrelang belogen! Du hast mich über deine Arbeit belogen! Jeden Abend, wenn du aus dem Haus gegangen bist, hast du verdammt noch mal, gelogen! Ich war mir jetzt Jahrelang... Ach, vergiss es! Was soll der Schei*?! Als ob ich mir nicht schon genug Sorgen gemacht hätte... Ruhe, sag nichts! Mir ist egal, warum du es machst. Du riskierst dein Leben nicht? KLAR!!! Kannst du garantieren, dass ich dich nicht irgendwann zusammenflicken muss?! Warum zur Hölle tust du mir das an, du Egoist?!" Zu ihrem entsetzen spürte Ilona wie ihr Tränen in die Augen traten. Der Gedanke, dass ihrem Allec etwas zustoßen könnte, war einfach zu furchtbar.

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"Ilona, ich", Allec brach ab, noch bevor er den Satz richtig begonnen hatte. Was sollte er sagen? Sie hatte Recht. "Du weißt nicht, was ich mache und solange ich dich und den kleinen Engel in Sicherheit wissen will, muss es so bleiben. Tut mir leid." "Es tut dir leid?? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Ich darf nicht wissen, was du machst? Ich darf mir von jetzt an jede Nacht Sorgen um dein Leben machen und du sagst, es geht nicht anderes? Weißt du was? Ich weiß noch was anderes, was nicht anderes geht! Dass du nämlich gleich mit deinen Freunden zusammen hier verschwinden kannst! Und wenn du dich dazu entschlossen hast, mir zu vertrauen und erkannt hast, dass ich mit dem klarkomme, was du mir zu sagen hast, darfst du zurückkommen, vorher nicht!" Allec sah seine Frau fassungslos an. "Ich vertraue dir. Das ändert bloß nichts." Seine Stimme zitterte, über sein Gesicht liefen dünne Tränen. Er atmete zwei mal tief durch und wischte die Tränen aus seinem Gesicht. "Sobald Crayne versorgt ist, gehen wir."

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In sprachloser Fassungslosigkeit riss Ilona die Augen auf. "Du gehst wirklich lieber, als mir zu sagen, was los ist? Du sagst, du vertraust mir, aber anscheinend nicht genug, um dein Leben und die Gefahren, die darin sind, mit mir zu teilen. Ich liebe dich und jetzt verschwinde." Allec sah sie aus leeren Augen an. "Ist Crayne soweit versorgt?" Seine Stimme war Tonlos, wie tot. Ilona warf einen Blick zu Crayne. Irgendwie musste sie beschämt feststellen, dass sie ihn wirklich kurz vergessen hatte. Ihr Herz klopfte schmerzhaft und sie kämpfte dagegen an, zusammenzubrechen. Sie wandte sich wieder an Allec und nickte kurz. "Ja." Allec ging zur Treppe. "Ceel, Lucy. Wir gehen." Er konnte nicht zu seiner Tochter. Nicht jetzt. Nicht so.
Die beiden kamen die Treppe runter. "Wir?" Ceels Stimme klang besorgt. Allec nickte, ohne darüber nachzudenken, dass er mit Ceel sprach. Allec nahm Crayne hoch, sah Ilona nicht mehr an und verließ mit gesenktem Blick das Haus. Lucy folgte ihm besorgt. Bloß Ceel richtete noch einmal das Wort an Ilona: "Er wollte euch nie in Gefahr bringen." Die Frau schüttelte den Kopf. "Das ändert nichts."

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Als sie das Klicken der zugezogenen Tür hörte, ging ein Ruck durch Ilonas Körper. „Schei*e! Oh mein gott, er geht wirklich! Alles in ihr zog sich zusammen vor Schmerz und die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte, liefen ungehindert nun ihre Wangen hinunter. Bevor ihr Körper sie völlig im Stich ließ, rannte sie zur Tür und riss sie wieder auf. Sie hielt sich am Türrahmen fest und schrie ihm hinterher: "So viel bedeute ich dir also?!" Allec schloss die Augen, legte Crayne auf den Rücksitz und stieg auf den Beifahrersitz. Sollten Drac oder Lucy fahren. "Warum sagst du es ihr nicht einfach?" Allec drehte sich nicht einmal zu ihm um: "Bisher hat sie nur Angst um mich und jetzt halt die Klappe, Ceel."

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"Was wollt ihr wieder hier?" Gideons Blick war finster. An seiner Schläfe zeichnete sich eine bläuliche Beule ab. Ohne Erklärungen legte Allec Crayne auf eine der Liegen. "Woolf! Guck mal, was du für ihn tun kannst." "WIE KOMMT IHR DRAUF, DASS IHR HIER NOCH WILLKOMMEN SEID?!" Die Stimme des Anführers bebte. Sein Blick fiel wütend in die Runde. Drac war derjenige, der das Wort ergriff. "Es ist schlicht und ergreifend egal. Dein Gottkomplex ist keine Rechtfertigung dafür, Crayne nicht mehr zu helfen. Wir können auch alle geschlossen gehen und du suchst dir neue Leute." Gideon sah Drac fest in die Augen. Bei jedem anderen hätte er an einen Bluff gedacht, doch was Drac sagte, war immer seine feste Überzeugung. Er mochte die Menschen nicht genug, um ihnen etwas vorzuheucheln. "Jerric? Du bist nicht unser Chef. Bloß der Anführer. Wir sind dir zu nichts verpflichtet", schob der blasse junge Mann noch hinterher.
Sobald Allec Crayne auf die Liege gelegt hatte, war Lucy an seine Seite gelaufen und stand nun neben ihm und beobachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen, wie Woolf Crayne untersuchte. Sie war sich ziemlich sicher, dass er in seiner Bewusstlosigkeit keine Schmerzen verspürte, aber Woolf war nicht gerade zimperlich und Lucy zuckte bei jedem etwas festerem Handgriff zusammen. Sie musste sich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht anzufahren, dass er gefälligst vorsichtiger sein sollte. "Bisschen Rücksicht!", zischte Drac den Arzt an. Wenn er auch kein Verständnis für Gefühle hatte, so hasste er das wissen, dass Woolf es genoss, seinen "Patienten" mehr Schmerz zuzufügen, als unbedingt nötig.

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Lucy war einerseits erleichtert, dass Drac sich eingemischt hatte, andererseits war sie doch sehr verwundert warum das ausgerechnet von ihm kam. Sie strich Crayne mit zittriger Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ob sie in diesem Moment vielleicht gerade Woolf störte, bedachte sie nicht. Sie folgte einfach nur ihren Gefühlen. Und die überschlugen sich gerade vor Sorge um Crayne. Sie redete sich die ganze Zeit ein, dass Woolf wusste, was er tat, aber die Angst blieb. Crayne war so blass, er atmete so schwach. Er war so gar nicht er selbst und das zerriss ihr das Herz. Automatisch legte sie ihre Hand auf seine Brust, um einfach seinen Herzschlag zu fühlen, um wenigstens eine kleine Sicherheit zu haben, dass er noch lebte. Erst, als sich zu ihren Füßen eine kleine Pfütze bildete, merkte sie, dass sie weinte. Ein leises wimmern stimmte in Lucys zaghaftes Schluchzen mit ein. Champ saß zu ihren Füßen und versuchte von unten einen Blick auf sein Herrchen zu erhaschen. Champs leises winseln riss Lucy aus ihrer Verzweiflung. Sie sah nach unten und spürte wie sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen stahl. "Hallo mein Süßer." Sie beugte sich runter, hob ihn hoch und drückte ihn leicht an sich. Champ strampelte ein bisschen, damit er einen besseren Blick auf sein Herrchen erlangen konnte, aber Lucy wusste, auch wenn sie Woolf nicht gut kannte, dass er nicht sehr begeistert wäre, wenn sie Champ jetzt zu Crayne lassen würde.

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"Gut", meinte Woolf nach einiger Zeit. "Er hat drei der Rippenbrüche wieder offen, der gebrochene Arm ist auch wieder auf. Außerdem zahlreiche Prellungen und... ach ja, eine schwere Gehirnerschütterung. Bis er wieder wach ist dürften so zwei Tage vergehen." In seiner Stimme lag größtes Interesse, aber kein Mitleid. "Gut, dann bleibt er erstmal hier und Ceel geht so lange zu Lucy, bis er wieder auf den Beinen ist", wies Gideon an. Ceel schüttelte langsam, aber bestimmt den Kopf. "Hier ist nicht immer jemand. Ihn in dem Zustand mit Woolf alleine zu lassen kommt auch nicht in Frage." Woolf lächelte. "Von mir hat man doch nichts zu befürchten." Gideon sah Ceel an. "Schlag was besseres vor." Ceel nickte: "Mach ich: Crayne bleibt bei Lucy, ich geh mit hin und wir rufen Woolf an, wenn es Ärger gibt. Keine Diskussion." Es war nicht normal für Ceel, dass dieser das Kommando übernahm, doch welche Wahl blieb ihm? Allec würde sich im Moment sicher nicht einmischen, Gideon war größenwahnsinnig und beleidigt, Drac wäre es egal und Woolfs Meinung kannte er auch nur zu gut. "Ist doch in Ordnung, oder Lucy?" Darüber, wie sehr er sie gerade überrollt haben musste, dachte der blinde Jäger nicht weiter nach.
Schon wieder wurde über ihren Kopf hinweg entschieden, doch anderes als vor ein paar Tagen, fand sie die Idee diesmal nicht schlecht, im Gegenteil. Sie konnte Crayne bei sich haben. Sie konnte ihn pflegen und für ihn da sein. Lucy lächelte. Ihr gefiel die Idee ausgesprochen gut und mit diesem Gedanken blickte sie zu Ceel und sagte: „Ist kein Problem.“

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So, wie immer hoffen wir, dass es euch gefallen hat und ihr uns einen lieben Kommi hinterlasst :hallo:
 
  • Danke
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Tolle lange Folge!

Arme Ilona. An ihrer Stelle würde ich wohl genauso reagieren. Insgeheim hat sie natürlich gehofft, dass Allec nicht gehen würde und ihr die Wahrheit sagt. Aber Allec versteh ich auch...er will Frau und Tochter nicht in Gefahr bringen und noch mehr in Angst versetzen. Ach Mensch.
Das war richtig herzzerreißend geschrieben, ich hab mitgelitten.

Hm, Drac traut sich was! Gideon mag ich nicht so besonders.
Gut, dass die anderen sich nicht von ihm rumkommandieren lassen.
Hat man Woolf eigentlich schonmal gesehen? Ist der ein Werwolf?

Schön, dass Crayne und Ceel wieder mit zu Lucy gehen.
Vielleicht taucht da auch Ariva wieder auf? :D
Da war doch noch was mit Ceel, wenn ich mich recht erinnere...
 
@Jumper: Weißt du eigentlich, wie ich solche Kommentare liebe, denen man anmerkt, dass die Leser mitfiebern? :)
Sowas ist immer toll, da hab ich richtig Spaß dran.

Drac hat den großen Vorteil: Es gibt niemanden, den er liebt, also hat er nix zu verlieren. Der braucht nicht bluffen, heucheln oder die Klappe halten :lol:
Gideon ist eben etwas... speziell :D (ich mag ihn auch nicht)

Man hat Woolf glaub ich erst einmal gesehen (1. Kapitel, gleich das erste Bild)
Du meinst ein Werwoolf :lol: Ne, mal ehrlich: Wie kommst du drauf? :lol:

Hihi. Ariva kommt auf jeden Fall noch ein paar mal vor (Die Kleine ist lustig zu schreiben).

Danke für den Kommi, hab mich so drüber gefreut :)
 
Oh mann, Allec tut mir immer noch so leid, bei dieser Szene. Ich meine, ich hab Ilona ja geschrieben, aber trotzdem tut er mir leid. Und ich finde, Ilona ist richtig hübsch geworden. Gefällt mir richtig gut. :)
Und Lucy hat ne Ente neben sich liegen! *lach* Das ist klasse! :D

@Jumper: Danke für deinen Kommi. *freu* Weißt du, das witzige ist, dass cara und ich beim Schreiben immer die länge vergessen haben. Wir waren dann so drin, dass wir einfach nur geschrieben haben und uns dann irgentwann zusammengerissen und ein kapitel ende gemacht haben. ;)
Wir haben auch schon mal so ein lange Kapitel geschrieben, dass wir da im nachhinein zwei draus gemacht haben. *ggg*
 
Ein neues Kapitel, wie schön :)
Gefällt mir wieder gut. Ich habe mich richtig in Allec reinversetzen können, der Arme. Obwohl, eigentlich ist er selber schuld. Er hätte Ilona doch verraten können was er jede Nacht macht.
Die Frage ist doch, was verletzt sie mehr? Die Angst vor Vampiren oder das Wissen, daß er lieber geht anstatt ihr die Wahrheit zu sagen.
So gesehen tut mir Ilona noch mehr leid :ohoh:.

Irgendwie bin ich jetzt ein wenig verwirrt wegen der Namen. Ist Gideon = Woolf? Und wer ist dann Jerric? Oder sind das drei verschiedene Personen? Vielleicht könntet ihr die Leute ja noch mal vorstellen, oder habt ihr das schon und ich habe es wieder vergessen?
Oh mann, Allec tut mir immer noch so leid, bei dieser Szene. Ich meine, ich hab Ilona ja geschrieben, aber trotzdem tut er mir leid. Und ich finde, Ilona ist richtig hübsch geworden. Gefällt mir richtig gut. :)
Ja, du böse. Du hast die Beiden getrennt :(
Ich hoffe du richtest das wieder :)
Und den letzten Satz kann ich nur bestätigen, sie gefällt mir auch richtig gut.
 
Hihi, Jerric ist der Vorname von Gideon und Woolf ist der unsensible arzt von denen. ;)

Und ob Allec und Ilona wieder zusammen kommen....Keine ahnung. ;) Lass dich überraschen. :D
 
Charakterübersicht.

Hier nochmal der Übersicht halber jeweils Bild, Name und "Aufgabe" aller Personen, die bisher vorkamen und noch mal auftauchen könnten/werden. :)

Die Hauptpersonen nehm ich einfach mal mit rein (Wenn schon, denn schon)

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Lucy (Nachname unwichtig); von Vampiren gejagte

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Crayne Kingston; der jüngste Jäger

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Champ; Craynes begleiter und Vampirortungshundi :lol:

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Jerric Gideon; Anführer der Jäger

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Allec Price; Jäger und ex-Polizist

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Ceel (Nachname unwichtig); blinder Jäger

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Drac (Nachname unwichtig); verbitterter Jäger

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Dr. Woolf; Arzt der Jäger

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Rex (Nachname unwichtig); Gestaltwandler

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Ariva (Nachname unwichtig); Gestaltwandlerin

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Angie (Nachname unwichtig); Lucys Schwester

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Issi (Nachname unwichtig); Freundin von Lucy

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Alina (Nachname unwichtig); Angestellte von Lucy

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Yala (Nachname unwichtig); Prostituierte und Bekannte von Crayne

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Ilona Price; Allecs Frau

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Fiona Price; Allecs Tochter

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Craynes bester Freund :lol:
Nein, quatsch, das ist der Vampir, wegen dem Crayne so austickt :lol:



So, ich hoffe, ich konnte mal wieder ´nen kleinen Überblick verschaffen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hihi, Jerric ist der Vorname von Gideon und Woolf ist der unsensible arzt von denen. ;)

Wie denn, Jerric ist Gideon? Gideon ist ein Nachname? Da habe ich ja gar nicht mit gerechnet :lol:
Ich dachte Woolf heißt mit Vornamen Jerric und Gideon einfach nur Gideon :lol:
Aber ich muss zugeben, daß ich am Anfang auch dachte Crayne wäre der Nachname und alle nennen ihn nur so :lol:

Und ob Allec und Ilona wieder zusammen kommen....Keine ahnung. ;) Lass dich überraschen. :D

Ha, da verlasse ich mich doch mal auf deine romantische Ader. Gibs zu, du kannst es auch nicht sehen, wenn Liebende leiden =)


So, ich hoffe, ich konnte mal wieder ´nen kleinen Überblick verschaffen :)

Ja das konntest du, vielen Dank. Für mein schlechtes Namengedächnis ist das wirklich hilfreich. Ich hatte schon wieder einige Personen vergessen z.b Alina und Yala :ohoh:

Champ; Craynes begleiter und Vampirortungshundi :lol:
:lol: Wie süß, Vampirortungshundi :lol:

Craynes bester Freund :lol:
Nein, quatsch, das ist der Vampir, wegen dem Crayne so austickt :lol:
Aber ein schnuckeliges Kerlchen ist er schon =)
 
@krissi: Ja, mit den Namen das ist ein bissel unübersichtlich,allein schon, weil´s so viele sind. deshalb die Auflistung.

Mirja ist romantisch, aber ich bin durch und durch böse :)
Bete mal, dass sie schreibt :lol:

Ob Alina noch mal vorkommt weiß ich ehrlich gesagt noch net mal *Mirja fragend anguck* aber nur für den Fall hab ich sie einfach mal mit aufgenommen :lol:

Dass der Vampir gut aussieht interessiert Crayne aber jetzt net so brennend :lol:
 
Viel, viel, viel Drama :D
Zusammenfassung: Allec hat kein Dach mehr über dem Kopf, Crayne ist schwer verletzt und Drac ist mein neuer Lieblingschara :D
Er ist blass, hat schwarze Haare und ist nicht supernett ^^
Passt also perfekt in meine Reihe von Lieblingecharas aus diversen Serien, Animes oder Büchern :D
Finde ich übrigens gut, dass es jetzt einen Überblick gibt, kam manchmal etwas durcheinander XD

Die aller sozialsten Grüße an auch,
Sophie :D
 
Wieso wird mir eigentlich erst heute angezeigt, dass hier neue Beiträge sind?

@Krissi: Stimmt, ich bin romantisch und es hat mir fast das Herz gebrochen, Allec und Ilona zu trennen, aaaaber, wie cara schon sagt: wenn du pech hast, schreibt sie das versöhnungskapitel und dann gibts keine versöhnung. :lol:

Und ich hab auch schon öfter bemerkt, dass der Vampir echt gut aussieht. :D

Und wegen Alina...Öhm...Keine ahnung. Da hab ich noch gar nciht drüber nachgedacht. *zugeb* *ggg*
 
Kapitel 25

Sooo... Und weiter geht´s.
Mirja war jetzt am Wochenende bei mir und jetzt sind wir beide wieder top motiviert und haben wieder zahlreiche Kapitel Vorsprung :)
Was lernen wir daraus? Sie muss öfter mal her kommen :lol:
Naja, dementsprechend hab ich jetzt auch mal wieder die Motivation für neue Bilder gehabt und die bekommt ihr jetzt samt Text zu sehen ;)

Viel Spaß beim :read:



Kapitel 25

Es dauerte nicht lange, bis Lucy mit Ceel und Crayne in ihrer Wohnung angekommen war. Lucy führte Ceel mit Crayne in den Armen zu ihrem Bett. Champ sprang aufgeregt auf und ab und versuchte einen Blick auf sein Herrchen zu erhaschen. „Lucy? Setz dich erst mal. Du bist ja ganz zittrig. Du kannst mich ruhig mit Crayne allein lassen grad.“ Lucy wollte ihm gerade widersprechen, als ihr die Begegnung mit dem Vampir wieder einfiel. Ceel fügte noch hinzu: „Muss ja ein ganz schöner Schock für dich gewesen sein.“ Lucy korrigierte: „Für uns. Angie war auch da.“ Angie... Sie hatte sie stehen lassen. Lucy stellte dem Blinden einen Stuhl hin und tippte wie automatisiert die vertraute Nummer in ihr Handy. Sie ging nicht raus. Sie konnte nicht von Crayne weg. Nicht jetzt.

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Angie tigerte unruhig durch ihre Wohnung. Sie konnte immer noch nicht glauben, was heute Abend passiert war. Was waren das für Kerle? Was hatte der Typ damit zu tun? Was wollten die? Warum hatte Crayne es gewusst und noch viel wichtiger: Wieso hatte sein Hund es gewusst? Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren wirren Gedanken. Als sie den Namen ihrer Schwester auf dem Display sah, seufzte sie erleichtert und ging ran. „Lucy, bist du´s? Alles Okay?“, Angies Unterlippe zitterte und schaffte es kaum, die Worte vollständig hervorzubringen. „Angie, ich bin´s“, Lucys Stimme schwankte. Zu stark. Ceel kannte den Tonfall. Ihr Kreislauf kapitulierte vor dem Stress. Er stand auf, zog sie auf seinen Stuhl und nahm ihr das Handy ab. „Angie, richtig? Kommst du bitte? Nichts Schlimmes, keine Angst, aber Lucy braucht dich gerade.“ Angie riss die Augen auf und starrte den Hörer an. Wer zur Hölle war das jetzt? Nach Crayne klang es nicht. „Her kommen? Ähm... Klar.“ Der Blinde. Das war der Blinde oder? Mit hundertachtzig durch die siebziger Zohne. Zehn Blitzen mindestens. Ganz egal. Dass sie es schaffte war pures Glück.

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Welches Stockwerk? Keine Ahnung. Eigentlich wusste sie es doch. Sie drückte alle Knöpfe. Im Siebten war sie richtig. Ceel hörte das Klingeln. „Die Tür“, flüsterte er zu sich selbst und versuchte sich an den Weg zu erinnern. „SHIT!“, hörte Angie es von drinnen, als Ceel gegen die Couch lief. Beim zweiten Anlauf fand er die Tür, öffnete und bat Angie herein. Angie ging ins Schlafzimmer, aus dem sie Lucy stoßweise atmen hören konnte. „Hey, nimm mich mit“, er folgte ihren Schritten, bedacht darauf, der Couch aus dem Weg zu gehen. Angie kam ins Schlafzimmer und erschrak darüber, wie blass ihre Schwester war. Sie blieb an der Tür stehen und sprach Lucy leise an. Lucy zuckte zusammen und drehte sich um. Angie ging auf ihre Schwester zu und nahm diese in den Arm. Lucy schloss die Augen und ließ sich in die Arme ihrer Schwester sinken. Jetzt erst bemerkte Angie den schwerverletzen Crayne. „Was ist passiert?“ Der junge Mann hatte schon nicht gut ausgesehen, als sie ihn zuletzt getroffen hatte, doch da war er immerhin noch bei Bewusstsein gewesen.

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„Berufsrisiko“, hauchte Ceel tonlos. Angie starrte ihn an. „Was soll das denn für´n Beruf sein?“ Ceel versuchte ein Lächeln, was gänzlich misslang. „Craynes. Also, wohl eher unser Beruf.“ In der Stimme des Jägers lag bedauern. „Polizei?“, flüsterte Angie. Lucys Blick entgleiste. „Polizei!“ Ihre Worte waren eine Mischung aus verzweifeltem Lachen und unterdrücktem Schluchzen. „Wohl eher nicht!“ Angie ließ kurz los und nahm Lucy dann noch fester in den Arm. Immer wieder strich sie ihr über den Kopf. „Alles wird gut“, flüsterte sie. „Also was für ein Beruf?“, versuchte Angie es erneut. „Willst du das wirklich wissen?“ Es war eine ernste Frage von Ceel. „Ich glaub wohl kaum“, meinte Lucy schwach. Angie schluckte: „Wenn es Lucy gefährdet, will ich alles wissen.“ Ceel drehte den Kopf in ihre Richtung: „Du weißt ja gar nicht, worauf du dich da einlässt.“ Angie nickte verunsichert. „Erzähl´s mir trotzdem.“

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„Wir jagen“, versuchte Ceel es vorsichtig, ohne zu erklären, was. „Und was jagt ihr?“, Angie wurde langsam ungeduldig. „Naja, Eichhörnchen verursachen solche Wunden nicht“, versuchte Ceel es noch mal abzuwenden, ehe er kapitulierte. „Also gut. In erster Linie... Winshes... und Werwölfe... und Vampire...“ Angie sah den Jäger an. Ihr Blick wurde erst verwirrt, dann wütend. „Willst du mich verarschen?! Hältst du das für die Richtige Zeit für dumme Sprüche?!“ Ceel zuckte zusammen. Er hatte ihren wütenden Blick nicht sehen können, als Vorbereitung auf das, was folgte. „Jetzt sag mir die Wahrheit oder du lernst mich kennen, mein Freund“, schob Angie nach. Ceel setzte die Brille ab. „Berufsrisiko“, wiederholte er. Diesmal mit festem Ton. Die junge Frau starrte dem Jäger in das, was von seinem Gesicht noch übrig war. Dieser Anblick entsetzte Angie so sehr, dass die Frage ihr herausrutschte, bevor sie es verhindern konnte: „Was ist passiert?“ Der Blinde versuchte erneut ein Lächeln: „Das war quasi mein Einstieg in die Branche.“

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Angie erschrak ein wenig, als Lucy tatsächlich über den Satz lachte. „Angie? Mach das Licht aus, ja?“ Angie guckte den Jäger verwirrt an. „W-wieso das denn?“ Ceel dachte an Woolfs Worte. „Schwere Gehirnerschütterung. Da ist Licht nix.“ Lucy griff bei Craynes Erwähnung automatisch nach seiner Hand. Ihre große Schwester ließ Lucy los und diese setzte sich zu Crayne auf die Bettkante und strich ihm liebevoll ein paar Haare aus der Stirn. „Machst du also bitte das Licht aus?“, wiederholte Ceel. Angies Blick ging auf den Boden. „Es - ist schon aus“, flüsterte sie. „Ups“, meinte Ceel nur und lehnte sich gegen die Wand. Angie versuchte es ein letztes mal: „Was ist jetzt genau passiert?“ Ihre Stimme klang schwach. Sie war sich nun sicher, dass sie die Antwort gar nicht wollte.

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„Alles später. Kümmer dich erst mal um sie. Alles andere hat Zeit“, der Humor aus Ceels Stimme war Besorgnis gewichen. Angie versuchte ihre Schwester in die Küche zu bringen. Craynes Anblick schien ihr nicht gut zu tun, doch da nahm schon etwas anderes Lucys Aufmerksamkeit in Anspruch. „Mist“, flüsterte Ceel und hielt sich eine Hand vor die schmerzende Schläfe. „Nicht jetzt... Bitte nicht jetzt!“ Ein wenig Zeit hatten sie noch. Champ bellte noch nicht. Der Jäger sank langsam an der Wand hinunter, die Hand an die Schläfe gepresst. „Viele.“ Die Kopfschmerzen gingen bis an seine Schmerzgrenze. Vor dem Fenster glaubte Lucy etwas zu hören. Vampire? Jetzt schon? Nein. Ein Maunzen. Mietzie. „Hol Hilfe“, flüsterte Lucy. „Bitte, Ariva, hol Hilfe.“ Als Champ zu bellen begann, verstand auch Angie. „Champ. Jetzt stehen wir allein. Ich brauch dich heute mal.“ In Ceels Stimme lag Angst. Die Angst um sich hatte er längst verloren, aber Lucy und Crayne waren seine Freunde.

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Zum ersten Mal seit sie die Jäger kennen gelernt hatte, war Lucys Entschluss sicher. Sie stand auf, ergriff das Messer an Craynes Gürtel und sah zu Ceel: „Du stehst nicht alleine. Du hast mich.“ Es war Craynes Hilflosigkeit, der ihr den Mut zu diesen Worten gab. „Lucy du -“, Ceel sprach nicht weiter. „Danke“, schob er hinterher. Für jede Hilfe, die er bekam war er nun dankbar. Trotz ihrer mutigen Worte, spürte Lucy ihr Herz klopfen. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Sie hatte nicht gedacht. Natürlich nicht. Warum auch? Es ging hier um Crayne. Um Crayne und ihre Schwester. Ceel lief der Schweiß über die Stirn, als er eine Fensterscheibe zerbersten hörte. „Bitte, Herr. Lass uns das nur überleben“, flüsterte er und stellte sich den Vampiren. Ceel schluckte, als Lucy flüsterte: „Es sind neun.“ - „Na danke, Herr.“ Würde er sterben, wäre sein letzter Satz nicht getränkt von Furcht.

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Das war´s auch schon wieder. Hoffe, es hat euch gefallen :)
Wir freuen uns wie immer über jede Art von Kommi :up:

LG :hallo:
 
Hihi, war zwar nur eine nacht, aber die hat super spass gemacht. und die zwei tage natürlich auch. ;) Das müssen wir definit bald wiederholen. *heftignick*
Und nun zu den Bildern! Gott, das Eichhörnchen zwischen dem Vampir und dem Werwolf, herrlich. :lol:

das letze Bild von Lucy ist echt gut. da sieht sie richtig so aus, als würde sie denken: oh sche!ße, das überleben wir nicht....
 
Es geht weiter, wie schön :)

Den Anfang fand ich diesmal etwas verwirrend. Er hat sich nicht so flüssig lesen lassen wie sonst. Ich glaube es waren mir zu viele Gedanken von unterschiedlichen Leuten. Die Bilder waren überraschend :lol:
Ich hatte schon gerätselt was Ceel in dieser Polizeiuniform macht. Und dann das Eichhörnchen neben einem Vampir und einem dürren Werwolf :lol:
Den Schluss habt ihr wieder spannend gehalten. Freue mich auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
krissi
 

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