Teil 5: Ein F-Promi wird geboren
Teil 5: Ein F-Promi wird geboren
Ich habe den Rest der Nacht kaum geschlafen und trotzdem bin ich heute Morgen relativ fit. Ich schnappe mir also mein Buch und treffe mich mit Mergie Merkel vor dem Rathaus. Sie nimmt es entgegen und verspricht mir, es ganz nach oben zu in die Bestsellerliste zu puschen. Mergie hört gar nicht mehr auf zu reden, aber ich höre nur noch mit einem halben Ohr hin. Ihre Wahlkampfversprechen kann sie sich sparen
Irgendwann gesellt sich ein geschniegelter, aalglatter Sim zu uns, der sich als Pierced von Puppenberg vorstellt. Wie sich herausstellt, arbeitet auch er in der Politik. Obwohl er mir ein wenig hochnäsig vorkommt, versteht er es doch, mich in seinen Bann zu ziehen. Irgendwie bin ich gespannt darauf, mehr über ihn zu erfahren. Mergie Merkel entgleisen langsam die Gesichtszüge, als sie merkt, dass sie nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses steht. Sie verabschiedet sich leicht angesäuert und verschwindet im Rathaus.
Pierced nutzt die Gelegenheit und zieht mich ganz dicht zu sich heran. Er flüstert mir ins Ohr, dass er mich am Abend unbedingt wiedersehen möchte. Ich soll am Ocean Drive Pool auf ihn warten.
Da ich ein wenig zu früh angekommen bin, habe ich schon ein paar Bahnen im Pool gezogen. Noch bevor ich mich wieder anziehen kann, steht Pierce plötzlich vor mir und nimmt meine Hände. Er schmeichelt mir und macht mir Komplimente. Obwohl ich im Innersten weiß, dass ich falsch reagiere, falle ich auf seine Anmache herein.
Wir steigen in den Whirlpool, albern herum und vergessen die Welt um uns herum. Es gibt nur noch uns beide. Pierced weiß, wie man Frauen herumkriegt. Seine Küsse sind zärtlich und doch fordernd. Ich bekomme Angst vor meiner eigenen Courage.
Ich steige aus dem heißen Wasser, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, doch Pierced folgt mir. Er erklärt mir den Sternenhimmel und rutscht dabei ganz dicht an mich heran.
Die Nachtluft ist doch recht kühl und wir steigen erneut in den Pool. Pierced ist am Ziel seiner Träume und er bekommt, worauf er den ganzen Abend gehofft hatte.
Ich fühle mich berauscht und beschwingt und bitte Pierced, noch ein paar Runden mit mir zu schwimmen, aber er ist plötzlich wie verwandelt. Er erklärt mir, dass unserer Treffen eine nette, aber auch einmalige Affaire gewesen sei und ich mit niemandem darüber reden dürfe.
Ich bin die ganze Nacht am Strand geblieben und habe auf das Meer gestarrt. Was hatte ich getan? Ich kenne mich selbst nicht mehr. Aus der schüchternen Zaubi ist ein Vamp geworden und das gefällt mir sogar! Mein Bekanntheitsgrad ist durch Mergie Merkel und Pierced von Puppenberg gestiegen, ich trage stolz ein erstes Sternchenund das zweite ist nicht mehr weit!
Mein Ruf ist allerdings durch die Affaire mit Pierced ruiniert. Irgendjemand muß uns gesehen und der Presse einen Tip gegeben haben. Ich gelte neuerdings als "Rotzlöffel". Da ich aber nicht auf ewig ein unbekannter Schreiberling bleiben will, darf ich mir darüber keine allzugroßen Gedanken mehr machen. Bei Sonnenaufgang beschließe ich, mein Leben total umzukrempeln. Mein Ziel ist es von nun an, einen wohlhabenden Sim zu heiraten und zu beerben. Jawohl, ich werde eine Heiratsschwindlerin!
Teil 6: Die Verwandlung
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Koffi-Café fahre ich zum Flohmarkt. Ich möchte unbedingt eine Kamera haben, kann mir aber nur eine aus zweiter Hand leisten. Ich stöbere ein wenig herum und dabei öffne ich auch eine alte Truhe. Wow, wieso hat noch niemand den Goldschein bemerkt? Egal, die Truhe enthält fünf alte, sehr staubige Nektarflaschen. Ich erkenne auf den ersten Blick, dass es sich hierbei um außergewöhnliche Tropfen handeln muß. Die Händlerin sieht das zu meinem Glück anders, denn ich kann die Flaschen für einen Spottpreis mitnehmen. Ach ja, eine günstige Kamera habe ich auch noch gefunden!
Jetzt hänge ich mich schnell noch ans Telefon, denn ich habe gehört, dass es hier in Kleinhatten einen Nektarliebhaber geben soll, der bereit ist, fast jeden Preis für einen guten Tropfen zu zahlen. Hoffentlich kann ich ihn erreichen.................... Ja, es hat geklappt! Heute abend treffe ich den potentiellen Käufer.
Ich bin überpünktlich im Nörgelton, dem verabredeten Treffpunkt und erkenne meinen Geschäftspartner sofort, ohne ihn jemals vorher gesehen zu haben. Er tanzt alleine im Scheinwerferlicht und ich beobachte ihn eine ganze Weile. Dann spreche ich ihn mutig an: "Sind Sie Fuchur Calzone?"
"Tu mal nicht so, als ob Du das nicht wüßtest, Kleine". bekomme ich zur Antwort. "Mich kennt hier doch jeder". "Eingebildet ist der Kerl ja überhaupt nicht", denke ich mir, aber ich mache das Spielchen mit, denn ich will meinen Nektar ja so teuer wie möglich an den Mann bringen. Wir trinken und essen zusammen und dann muß ich auch noch mit ihm tanzen. Sein Blick ruht ständig auf mir. Meine Argumente sind ja auch nicht zu übersehen.
Schließlich kommen wir endlich zum geschäftlichen Teil. Nach endlosem Handeln einigen wir uns auf die stolze Summe von 28.103 Simoleons für meine Nektarflaschen. Das Geld bekomme ich sofort, die Flaschen soll ich am nächsten Tag in seine Privatwohnung liefern. Den Zusatz, dass ich "angemessen gekleidet" erscheinen soll, überhöre ich höflich.
Am nächsten Morgen finde ich den Werbeflyer eines neuen Hairstylisten in der Post. Ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl? Vielleicht sollte ich ja mal dort vorbeischauen?
Gesagt, getan! Mit Hilfe eines Computerprogrammes kann man in dem Salon verschiedene Frisuren ausprobieren, doch die meisten stehen mir überhaupt nicht. Aus mir wird nie eine Schönheit werden.
Am Ende entscheide ich mich für einen flotten Kurzhaarschnitt und ein wenig Farbe, um die grauen Strähnen zu verdecken. Ein dezentes Makeup rundet das Bild ab. Jetzt fehlt nur noch ein schickes Styling und die neue Zaubi ist bereit für ein komplett anderes Leben!
Nach meiner Shoppingtour fühle ich mich ausgesprochen wohl. Die neuen Outfits unterstreichen meine Figur und ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.
Es wird langsam Zeit, den Nektar zu liefern. An der Haltestelle suche ich mir die richtige Verbindung heraus und mache mich auf den Weg.
Das Haus ist schnell gefunden und ich suche nach dem richtigen Klingelknopf. Ich dachte bisher, Fuchur sei Single, aber auf dem Knopf steht neben seinem auch der Name einer Frau. War er etwa verheiratet? Naja, das kann mir vollkommen egal sein, ich will ja nur den Nektar abliefern. Eine schlechte Partie scheint der Herr allerdings nicht zu sein, denn das Entree des Hauses sieht schon sehr teuer aus.
Ich höre, wie der Fahrstuhl anhält und drehe mich um. Eine junge Sim kommt aus dem Lift und schaut mich sehr merkwürdig an. Sie läßt mich nicht aus den Augen, bis sie das Haus verlassen hat. Ich habe aber keine Zeit, darüber nachzudenken, denn plötzlich steht auch Fuchur vor mir. Er bittet mich nach oben. "Paß auf Zaubi, Fuchur ist böse und jähzornig", höre ich meine innere Stimme, doch ich ignoriere sie.
In seinem Penthouse zieht Fuchur mich sofort in sein Schlafzimmer. "Hast Du geglaubt, Du bekommst so viel Kohle für die lächerliche Plörre?" höre ich ihn sagen. "Ich will auch noch ein bischen Spaß haben!" Mit diesen Worten reißt er mich an sich und küßt mich leidenschafltlich. Ich lasse es nicht nur geschehen, ich spiele mit! Soll Fuchur doch glauben, dass er Regie führt, aber in Wirklichkeit drehe ich den Spieß in diesem Moment um und halte ab jetzt die Fäden in der Hand!
Ich lege mich demonstrativ auf sein Bett und harre der Dinge. Zunächst hat es den Anschein, dass ich zu schnell zu weit gegangen bin, aber schon kurze Zeit später habe ich gewonnen.
Wir erliegen dem Rausch der Sinne und Fuchur wird in meinen Armen zahm wie ein Lamm. ICH habe bekommen, was ICH wollte: Ich habe einen reichen Sim an der Angel. Jetzt muß ich ihn nur noch dazu bringen, mich zu heiraten. Die Sache mit dem Erbe kann man ja eventuell etwas beschleunigen. Aber ein Schritt nach dem anderen!
Vielleicht ist es das Beste, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Vergnügt verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach Hause.
Als ich aus dem Fahrstuhl trete, kommt wir wieder die blonde Sim vom Nachmittag entgegen. Sie brüllt mich sofort an und will wissen, woher ich gerade komme. "Das geht Dich überhaupt nichts an", entgegne ich ihr. "Was keifst Du hier so rum? Stell Dich doch erst einmal vor". "Mein Name ist Margaret Calzone. Ich bin die Ehefrau des bekannten Mafiabosses Fuchur Calzone" höre ich sie sagen. Bei diesen Worten wird mir ganz anders und ich drehe mich auf dem Absatz um und renne hinaus. Das hat mir gerade noch gefehlt. Eine Ehefrau hat Fuchur mit keinem Wort erwähnt.
Da habe ich mir ja was schönes eingebrockt. Traurig und verwirrt gehe ich nach Hause. Ich grübele lange, wie ich mich jetzt verhalten soll, aber ich weiß mir keinen Rat.
In dieser Nacht kann ich nicht gut schlafen. Die Begegnung mit Margaret ist mir furchtbar auf den Magen geschlagen. Mehrfach muß ich mich übergeben.
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