Die Sims 3 Plauderecke

@carlfatal: Das sind sehr interessante und lustige Gedanken =)
@julsfels: vielen lieben Dank für die Hilfe :read::love:


Mir gefällt ...nach anfänglicher Skepsis...diese Bilderfunktion der Startseite...eine schöne Sache.
Da such ich jetzt seit einer Stunde meine ganzen Sims3 Bilder. Da waren echt ein paar lustige und schöne Screens dabei.
Leider gab es in den letzten Jahren etliche PC Probleme und daher auch immer wieder mal ein anderer "Not"PC und trotz fleissiger (aber offensichtlich nicht gut organisierter :) )
Datensicherung hab ich jetzt keinen Ahnung mehr wo die ganzen Bilder hin sind.
Und dann gab es ja die ganzen Bilder in den Threads die ja dank Bilderhoster nicht mehr da sind und auch diese "Originale"
kann ich nicht auftreiben - um mal die Threads zu "reparieren".

Mann, Daten können einem echt Kopfschmerzen bereiten :Oo:
 
Doppelpost weil Tage dazwischen

Hallo Ihr Lieben,

ich bin grad tief genervt und zwar von diesen ganzen "neumodernen" Telefondiensten. ( ich weiß so modern ist das auch nicht mehr :) )
Wie umständlich und nervenaufreibend kann man Dienstleistung machen? Wobei die Wörter
Dienst + Leistung da eigentlich nicht passen.
HerzinfarktFörderMerchanismen oder BurnOutFabriken....keine Ahnung ich dreh grad frei...

25 Minuten am Telefon und am Ende nichts erreicht als Stress.
Und es ist im Prinzip so gut wie immer so.

Ich versteh wirklich nicht wie sich das durchsetzten konnte!?
Viele "Errungenschaften" der heutigen Zeit sind in meinen Augen einfach nur völlig unnötiger Schwachsinn der
eher das Gegegnteil bewirkt als was da versprochen wird.

Aber so ist das nun mal unter Menschen mal es an und mach es hübsch...dann verkauft es sich
auch wenn es keiner braucht und nicht hält was es verspricht (hierzu finden sich besonders viele Bsp. unter Software wie z.B. die von Origin xD )
 
Weisst du @calypsosim , ich erinner mich noch gut an die alte Post, aber die war halt nicht privat, und deshalb hat die zwar wunderbar funktioniert, aber man konnte niemanden damit noch reicher machen, als er schon war. Für die Staatskasse wars gut, aber was für die Staatskasse gut ist, mindert die Einkommen der obersten fünf Prozent halt erheblich, denn es ist Geld, was an denen vorbeiläuft.
Ich erinner mich auch an Zeiten, da konnte man praktisch jeden Film im Fernseh sehen, sobald der aus dem Kino raus war. Jetzt bezahlt man zumindest in Deutschland für 20 Jahre alte Filme noch beim Streaming, Serien das gleiche... Die öffentlich rechtlichen Anstalten waren damals mit Geld ausgestattet, um Inhalte zu kaufen, jetzt gibts Zwangsabgaben, mit denen abgehalfterte Politiker gutdotierte Pöstchen bezahlt bekommen, während in den Jahren nach 2000 die meisten Journalisten aus den Sendern verschwunden sind und höchstens noch freiberuflich mal ´ne Sendung machen. Man merkt´s am Niveau.
Die Liberalisierung des Strommarktes? Hat dazugeführt, daß wir inzwischen ein solch vielfaches an Strom produzieren und verbrauchen, daß jeglicher Gedanke an Umweltschutz vollkommen aus den Köpfen verschwunden ist. Hauptsache HD... Hauptsache, alles funktioniert smart und fernbedienbar.
Es ist egal, wo man hinschaut, mit Kohl begann der grosse Ausverkauf, und heute haben Strassen Schlaglöcher, Schulen schlecht unterhaltene Gebäude und kein Geld für Lernmittel, Universitäten sind nur mehr eine andere Art von Fachhochschulen, Schwimmbäder geschlossen, die Bahn fährt praktisch garnicht mehr.
All das wurde schon 1985 als zwangsweise Folgen der Privatisierung von einigen gesehen, aber das Wort vom Sozialismus und den "roten Socken" war seither ein perfekter Angstmacher, gerade nach 1989 mit der Neuinterpretation deutscher Nachkriegsgeschichte. Was war doch die DDR für ein Unrechtsstaat...

Tja, das Ergebnis haben wir jetzt: Echte Experten in der Bundesregierung, die wissen, was zu tun ist, wie den Spahn und den Scheuer, oder die von der Leyen im EP, die grundsätzlich öffentliche Gelder an Freunde verteilt und mit Orban und Konsorten per du ist. Und Frau Merkel verkauft sich als Liberale, so daß viele glauben, mit ihr sei die CDU nach links gewandert, dabei ist genau das Gegenteil geschehen. Und während früher Flüchtlinge eine Chance hatten, hierherzukommen, sind die Grenzen von Europa und Deutschland heute so hermetisch abgeriegelt, daß die Grenzen der ehemaligen DDR dagegen wie blosse Weidenzäune aussehen, und trotzdem fühlen sich grosse Teile der deutschen Bevölkerung wunderbar antirassistisch und weltoffen.
Aber dafür sind "wir" wieder wer und führen endlich wieder Krieg, in Afghanistan, im Sudan, und und... LOL. :scream:

P.S.: Und noch ein letztes Beispiel: Zahnbehandlung wurde früher von der Kasse bezahlt, ohne Zuzahlung, einfach so. Das ging, und heute laufen Arme wieder rum, daß man sie auf den ersten Blick erkennen kann. Das nennt man Fortschritt. Ich weiss nur nicht, ob das der Fortschritt ist, den´s braucht...
 
Zuletzt bearbeitet:
@carlfatal: du sprichst mir aus der Seele.

Es ist aber auch noch viel mehr.
Der Normalo-Bürger als Querschnitt betrachtet ist mir mitlerweile ein Graus.
Denken scheint Geld zu kosten.

Ich versteh auch nicht warum das alles immer so hingenommen wird. Einer grosse Anzahl der Bürger scheint es wirklich wichtig zu sein ständig billig Klamotten zu shoppen.
Oder DAS Neuste Smartphone zu besitzen, oder bei der neusten Online-Social-Plattform gefakte Fotos aus seinem Leben zu posten. Oder wer M.Wendler ist und was der so tut. ( Ich hab kein Plan aber den Namen lese ich oft beim browsen).
Oder wegen Masken Tragen auf die Strasse zu gehen.
DAFÜR gehen die dann auf die Strasse...dabei gibt es soviel wichtigeres. Sauber Luft zum Atmen zum Beispiel.
Oder sich immer wieder ein SoftwareProdukt zuzulegen obwohl man weiss es ist fehlerhaft und unfertig....

In der Politik wie auch in anderen Bereichen scheint es einfach nur noch zu zählen wie es sich verkauft...nicht der Inhalt zählt, nicht das Ergebnis ...nur das Versprechen
 
  • Danke
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@calypsosim ,
naja, als Marx das Phänomen entdeckt hatte, das er dann als Entfremdung beschrieben hat, hat er nicht geahnt oder sehen wollen, wie überragend wichtig die psychischen Auswirkungen von Ökonomie sind, und das ganz unabhängig davon, welche Form von Wirtschaftsweise eine Gesellschaft ausübt. Ihm war das wohl ein zu grosses Feld und er selbst ja auch eher Ökonom und Soziologe, und die meisten nachfolgenden Psychologen haben dann bis heute eher versucht, den Menschen an die Ökonomie anzupassen als umgekehrt, weil sich´s halt für die entsprechenden Wissenschaftler ausgezahlt hat.
Tatsache ist aber, daß die durch die im Kapitalismus entwickelte Arbeitsweise immer intensiver wirkende Entfremdung des Menschen von sich selbst, seine Zersplitterung in immer kleinere Teile dessen, was als gesamtes seine Persönlicheit ausmachen sollte, natürlich heftigste psychische Auswirkungen hat. Da die Psychologie aber generell von einem "Ist-Zustand" des Menschen als Grundlage für ihre Bewertung von Denk- und Handlungsmustern redet, findet sie in einem quasi ahistorischen Bereich statt, und ist somit kaum in der Lage, diese historisch begründete und sich als aus der Geschichte heraus entwickelnde Entfremdung und iher heftigen Folgen richtig zu beschreiben, ein interdisziplinäres Forschen findet faktisch nicht mehr statt. Das erklärt sich aus dem weiter oben beschriebenen Umstand, daß diese Forschung immer innehrlab der kapitalistschen Ökonomie stattfinden musste, und somit nicht frei von deren Auswirkungen auch auf die Akademie.
Ich behaupte einfach mal, daß diese Entfremdung zu einer Gesellschaft geführt hat, die sich fortschreitend immer mehr damit beschäftigt, ihre Angst vor sich selbst nicht wahrnehmen zu müssen, was zu inzwischen meiner Überzeugung nach weniger neurotischen als vielmehr psychopathischen Defekten und Handlungsweisen führt. Ich bezeichne unsere Gesellschaft gerne als insgesamt manisch-depressiv und zutiefst verpanzert, um´s mit Wilhelm Reich zu sagen. Dadurch haben die meisten Menschen kaum mehr die Fähigkeit, einen gewissen Abstand von sich selbst und den von ihnen empfundenen Bedürfnissen zu entwickeln, was wiederum den Kreislauf, in welchem sie feststecken weiter vorantreibt.

Ein schönes oder vielmehr bezeichnendes Beispiel ist für mich hier diese aus dem "empfundenen" Common Sense (oder auf eklig deutsch und besser passend in dem Zusammenhang) "gesunden Volksempfinden" sich heraus entwickelnde, immer aggressiver werdende Ablehnung von Menschen oder Gruppen von Menschen, die als nicht passend oder gar feindlich wahrgenommen werden, wie das Gerede von "Verschwörungstheoretikern" oder "Coronaleugnern" oder diese Abqualifizierung von Andersdenkenden als "Nazis". Sowas hat einen nicht bloß etwas absurden Beigeschmack, wenn man bedenkt, daß es auch weiterhin richtige Nazis und Neonazis in Deutschland (und nicht nur hier) gibt, siehe NSU und deren Verbandelung mit staatlichen Stellen, bzw. wenn man eben daran denkt, wie krass autoritär das Denken dieser Gesellschaft insgesamt geworden ist, wie Obrigkeitshörigkeit und Hass auf alles Andersartige hier Hand in Hand gehen.
Aber so kann sich der Rest als vermeintlich frei davon behaupten, und muß nicht feststellen, daß er ebenso Teil einer faschistischen Denkweise ist, die längst jeden von uns in irgendeiner Weise beeinflusst und verändert. (Siehe hierzu auch Wilhelm Heitmeyer und seine grossartigen Studien zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an der Uni im wie wir alle wissen nciht existierenden Bielefeld). Dann sind halt die anderen böse, und man selbst im Lager der aufrechten Demokraten, die in allen Parteien längst exakt das Gleiche wollen, nämlich nur noch dazugehören. Und insofern unterscheidet sich selbst das Programm einer Linkspartei nur noch marginal von dem der AfD. Das finde ich dann etwas gruselig... Denn demokratisches Bewusstsein ist seit der griechischen Antike ja eben nicht der Wunsch nach Konfliktlosigkeit und homogener Einheit, sondern eines, das Diskurs und Diversität als Motor von Entwicklung begriffen hat.

Und nun ist natürlich witzig, daß ich meinen Shea/Wilson gelesen hab, den grossen Illuminatus!, und insofern diese beiden wirklichen Experten für Verschwörungstheorie anführen kann mit dem wunderbaren Argument: Menschen verschwören sich ständig und immerzu, wenn die gesellschaftlich wirksamen Kräfte allesamt eine vermeintlich vorhandene natürliche Konkurrenz in den Mittelpunkt aller Interessen stellt. Aber genau das wiederum macht Verschwörungen so wahrscheinlich wie unerheblich, wie man an der größten aller Verschwörungen in unserer Geschichte sehr gut sehen konnte: der kommunistischen.

Denn dieses Konkurrenzdenken ist ein totales, ein zutiefst autoritäres, und so sind natürlich gerade die, die woanders Verschwörung wittern, selbst beständig damit beschäftigt, sich gegen andere zu verschwören. Und damit den grossen Kreis schliessend komme ich zu meinem Ausgangspunkt zurück, der Entfremdung von sich selbst und dem dadurch fehlenden Abstand zum eigenen Denken. Oder wie´s F.W. Bernstein mal gesagt hat: "Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche."

Und wenn man dazu rechnet, daß Bildungspolitik praktisch nicht mehr stattfindet, daß Kultur und jede Form der Freizeitgestaltung dem Diktat der Ökonomie unterworfen werden, sehe ich ehrlich kein Licht am Ende des Tunnels. Und mich wundert nicht, daß die Anzahl der Spiele mit dystopischen Zukunftsvorstellungen unüberschaubar gross geworden ist, ob Zombiejagden oder Prepperfantasien, ob Cyperpunk oder Warfare, denn wir sind ja schon fast da angekommen, kaufen SUV´s um schneller Klopapier horten zu können und lassen unsere Kinder nicht auf der Strasse spielen, weil wir wissen, wie man SUV fährt, nämlich rücksichtslos. Aber schuld sind zum Glück immer und ausschliesslich die anderen.

Genug, soviel wollte ich garnicht schreiben, obwohl man da noch viel mehr zu sagen könnte und sagen müsste. Denn selbst dieser Text ist vergleichsweise verallgemeinernd, wo ich´s gerne viel genauer hätte ausführen mögen, was ich denke.
Aber dann wär´s Zeit, ein Buch zu schreiben, und dafür bin ich bei weitem nicht klug genug. Ich hab nie Flipsofloppsie studiert, ich kenn mich auch nicht aus mit dieser Welt.

EDIT: Und Mist, ich bin auch voll simssüchtig und kauf wahrscheinlich das neue Addon, sobald ich weiss, da es mir nicht meine Mods zerschiesst, bzw. die eben ihr Update erhalten haben. So wenig Abstand, so wenig Bewusstsein, und damn, es stört mich nichtmal mehr. Ich bin genau so ein konsumorientierter Vollidiot, wie ich denselben gerne in anderen entdecke. Ein zutiefst beruhigendes Gefühl: ich gehöre dazu...
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß euch! :hallo:

Ich wurde von Carl eingeladen, euch mit meiner Anwesenheit zu beglücken. Allfällige Beschwerden bitte daher an ihn zu richten! =)
@ Heitmeyer: Ich bin mal im Forum auf sein Konzept der "gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" eingegangen, weiß aber erst seit der Lektüre des obenstehenden Beitrags, dass es von ihm stammt. :idee: Ich schrieb mal an anderer Stelle, dass leider viele, welche diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bei anderen ausmachen, selbst einer selektiven Variante davon anhängen. Dieses Konzept führt einen fast schon direkt zur Identitätspolitik, welche, als sie dieses Label noch nicht verpasst bekommen hat, sich das grundsätzlich lobenswerte Ziel der Emanzipation benachteiligter Gruppen an die Fahnen heftete, mittlerweile aber nur mehr unbewusst den nützlichen Idioten für das Kapital spielt, wenn ich das mal so vulgärmarxistisch ausdrücken darf. "There is no such thing as society. There are identities." Funktioniert doch so auch, dieses – etwas umgemodelte – Zitat Margaret Thatchers. :rolleyes:

Ach ja, nur dass ihr's wisst: Von "Die Sims" habe ich praktisch null Ahnung. :rolleyes:

:hallo:
 
Der Wilhelm Heitmeyer: Wenn ich bei dem hätte studieren dürfen, wäre aus mir auch was geworden. :nick:

Und das macht nix, was die Unwissenheit betrifft, ich spiel die Sims schon soo lange und kapier sie oft nicht. Die haben lauter Launen und Vorlieben, anstatt vernunftbezogen ihre Aufgaben zu erfüllen, kleine Computerlebewesen eben. Und wer weiss, vielleicht findest du ja beim Stöbern hier in dem Bereich auch einen Zugang zu einem der wenigen wunderbar nichtkriegerischen Spiele, das sowohl Strategie als auch Rollenspiel beinhaltet, und das von Teil 2 bis 4 auch denen, die gerne Häuser bauen, in Teil 3 sogar den Stadtplanungsbegeisterten so einiges an Beschäftigung bieten kann. Ich hab zumindest mal eine typisch südhessische Stadt damit gebaut, und z.B. ingerigar baut noch immer tolle mittelalterliche Grundstücke, wo´s dann auch öfter mal um die Lebensrealität unserer Vorfahren geht. Es ist halt eine grossartige Sandbox, und bis Teil 2 war auch Will Wright federführend beteiligt.

Ich muss jetzt aber erstmal ins Spiel zurück und ein Lot reparieren, das ich fehlerhaft zum Download angeboten hab. Zum Glück hat sich einer beschwert, ich hätte es sonst frühestens in einem halben Jahr gemerkt. Man konnte nicht zur Vordertür rein, und ins Bett kommen die Simse auch nicht, weil ich eine Lampe in den Weg gehängt habe. sowas blödes passier auch nur mir... Ich hätte ja mal wen durchlaufen lassen können...
 
oh mann schüttelt ihr solche Texte frei aus dem Ärmel.
Ich musste erst mal recherchieren wer den dieser Heitmeyer ist.....

Jetzt wo ich mich ein wenig belesen hab krieg ich ehrlich ein beklemmendes Gefühl.
Nein ich hab das nicht nur in meinem kleinen Kosmos "gefühlt"....
...und vermutlich ist mal selber mittendrin.
So wie ich das alles verstehe liegt es einzig und allein am kapitalistischem System, oder?
 
Huhu, @calypsosim,
ich würde dem kapitalisitischen Wirtschaftsystem keinesfalls die "Schuld" zuschreiben. Das ist entstanden, weil unter anderem ein Herr Watts die Dampfmaschine weiterentwickelt hatte, und weil das vorherige System des Merkantilismus an seine Grenzen gestossen war. Es gab also durchaus sehr gute Gründe, daß sich ein Wirtschaftssystem entwickelt hat, das befriedigende Antworten auf die ökonomischen Fragen und dahinterliegenden Interessen seiner Zeit liefern konnte. Aufgrund der handelnden Akteure hat sich das dann so entwickelt, wie wir das kennen, aber es war, ums wieder mal mit Marx zu sagen, eine historische Notwendigkeit, keineswegs die Laune irgendwelcher Superbösewichte.

Ich denke, daß wir in unserer gesamten Menschheitsgeschichte (die sozusagen eh nur eine europäische, weisse solche ist) bei vielen Entscheidungen so im Nachhinein auch andere Möglichkeiten erkennen, die aber unsere Vorfahren aus welchen Gründen auch immer nicht gesehen haben. Erstmal nicht mehr als das: alles weitere bedarf der Untersuchung einzelner Entscheidungen im Kontext ihrer Zeit und ihres jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrundes.
Ich verweise in dieser Hinsicht immer gerne auf Sokrates, der wohl der erste war, der meinte, das goldene Zeitalter der Menschheit läge hinter ihr, und die Zukunft würde nur Verschlechterungen mit sich bringen. Aber dann kam auch Epikur, der als erster griechischer Philosoph ein Prinzip von Egalität postuliert hat, und das sogar gelebt hatte. Daran kann man im Grunde genommen ganz gut erkennen, daß Zivilisation, wie wir sie kennen, seit Jahrtausenden an den immer gleichen Problemen herumoperiert. Wer hat Recht, wer ist stärker, wer hat mehr Geld, mehr Macht, mehr Einfluss...
Das Problem am Kapitalismus ist eigentlich nur, daß unsere Vorfahren keine Ahnung hatten, was diese von mir angesprochene und durch die Produktionsweise entstandene Entfremdung des Menschen anrichten würde, und natürlich, daß wir bis heute dieses Thema nicht wirklich angehen, weil die oben genannten Interessen, wer eben den Längeren hat (und darum geht´s ja im Prinzip), einfach alles andere zudeckeln... Und natürlich macht das Thema Angst, denn es stellt die vermeintlich so positive gesellschaftliche Entwicklung der letzten hundertfünfizig Jahre komplett in Frage.
Wir sind eben nicht Menschen wegen unseres vermeintlichen Intellekts, sondern weil wir einen Daumen haben. Es gibt mit Sicherheit genug Tiere, die uns in Punkto Denkvermögen wenn überhaupt, nur marginal "hinterherhinken", und je nachdem, von welcher Perspektive man das betrachtet, könnte man sagen, daß ein Wald als Organismus gesehen über eine so unfassbar hohe systemische Komplexität verfügt, daß wir sicher nicht entscheiden können, wer da evolutionär gesehen "weiter oben" steht. Und schon diese Art der Qualifizierung und die fehlende Möglichkeit, sie zu umgehen, zeigt, wie beschränkt wir alle letzendlich sind.
Was uns in der gesamten Natur aber keiner vormacht, ist unsere Fähigkeit, etwas zu tradieren und damit unsere eigene Eitelkeit und Einbildung zu verstärken. der vorhandene Daumen und die Möglichkeit der Tradition bringen gewisse Vorteile, weil man Wissen weitergeben kann, aber eben auch den Nachteil, daß sie dazu führt, daß wir uns möglicherweise allzu schlau vorkommen.

Ich bin ein sehr überzeugter Anhänger diskordianischen Denkens, und wir "Gläubigen" verehren Eris, die griechische Göttin des Streits, die mit dem goldenen Apfel, mit Paris und Helena und dem trojanischen Krieg. Diese Göttin hat den Göttern und den Menschen gleichermassen ihre Beschränktheit vor Augen geführt, als man sie nicht eingeladen hatte zu Peleus´ und Thetis´ Hochzeit. Da brachte sie den berühmten Apfel mit und warf ihn Hera, Aphrodite und Athene zu, mit der Bemerkung, die Schönste unter ihnen habe den Apfel zu bekommen.
Das waren nun schon ordentlich patriarchale Zeiten, und eigentlich hätte mindestens Athene als eine ursächlich der Weisheit verpflichtete Göttin ausscheren müssen, aber nein, wie vorhergesehen bekamen die drei sich in die Wolle, Weiber halt (Ironie), und frag nur nicht wie...
Letzten Endes war der trojanische Krieg dann die Folge, der erste Krieg "zivilisierter Nationen" gegeneinander. Und es gab bis zum letzten Atemzug der beteiligten Gestalten unzählbar viele Möglichkeiten, den Streit zu beenden, sowohl von menschlicher als auch göttlicher Seite. Wir wissen zumindest, wie´s ausging...
Ich denke einfach nur, wenn wir uns ab und an mal an die eigene Nase fassen würden, uns nicht so unglaublich wichtig und unfehlbar fänden, wäre dem Rest des Planeten, einschliesslich aller nichteuropäischen, nichtweissen Menschen ein grosser Dienst erwiesen. Aber wo ein Grund ist Streit zu suchen, da tun wir das und finden ihn auch. Deswegen müssen alte, weisse Männer ums Verrecken um die Präsidentschaft eines Landes kämpfen, das sie nicht die Bohne interessiert. Und deshalb machen das alle mit und halten das für bedeutsam, obwohl vielleicht ein umfallender Sack Reis in China mehr Auswirkungen hat.

Ich hab vor ein paar Jahren ernsthaft versucht, Kant zu lesen. Der hat erstmal runde dreissig Seiten Einleitung dafür gebraucht, zu erklären, warum er klüger sei als seine Zeitgenossen. An jeder zweiten Ecke kommt bei ihm das Argument, daß was so ist, weil das so ist. Er hat nur grandios viele schwierige Sätze gefunden, das auszudrücken, und man kommt sich ziemlich automatisch ziemlich doof vor. "Dann bin ich halt doof", hab ich gedacht und hab das Kantstudium wieder beendet. Ich habs ja gesagt, mit mir keine Flipsofloppsie... :lol:

Also: es ist meiner Überzeugung nach sicher nicht der Kapitalismus an irgendetwas "schuldig", sondern einfach der Mensch ein Lebewesen, das aufgrund seiner Fähigkeiten auch die der Selbstüberschätzung recht weit entwickelt hat. Und ich glaube nicht, daß sich davon irgendeiner ausnehmen kann, auch ich nicht. Wir haben gelernt, uns zu vergleichen, und wir halten das halt für "Wahrheit", wenn uns beim Ergebnis bestätigt wird, daß wir die besten sind. Und wir fangen an nachzudenken, wenn wir bei dem Vergleich schlecht abschneiden. Da machste nix dran...

Und einer der meiner Meinung nach klügsten und freundlichsten Leute, nämlich Friedrich Schiller, hat mal gesagt: "Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." Ganz bestimmt kein dummer Satz, um diesen Post zu beenden.
In diesem Sinne: Happy Simming! :hallo:
 
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Gut, ich merke, ich bin nicht so belesen wie Carl. Nicht einmal annähernd. :rolleyes:

Über den Kapitalismus zu lamentieren, bringt ohnehin nichts. Zum einen ist der Marxismus, wenigstens in seiner realsozialistischen Form, als Alternative auf ganzer Linie gescheitert, zum anderen ist die Kapitalakkumulation mittlerweile dermaßen fortgeschritten, dass die Kapitalisten praktisch weltweit die Politik sowie die veröffentlichte Meinung in ihrem Sinne beeinflussen können. Man erinnere sich nur um das mediale Getöse rund um die "Reformen" von Gazprom-Gerd, die von den Deutschen mit großer Mehrheit abgelehnt wurden. Was da an Gleichschaltung geherrscht hat, ließe so manche Diktatur vor Neid erblassen: Rot-grün predigte "Reformen", Schwarz-gelb wollte noch mehr davon – im Fernsehen, in den Zeitungen, in den Nachrichtenmagazinen, überall nur "notwendige Reformen", "unangenehme Wahrheiten" und "tiefe Einschnitte". Oder die Griechenland-Krise: Dieselben Medien, die sich sonst immer die politische Korrektheit auf die Fahnen heften und den Nationalismus verdammen, haben fast unisono in einer wirklich abstoßenden Weise gegen die "faulen Griechen" gehetzt und nationalistische Ressentiments bedient und gefördert.

Wenn da und dort mal quasi als "Betriebsunfall" ein Linker auf der politischen Bühne erscheint, der diese Bezeichnung tatsächlich verdient, wird er gnadenlos heruntergeschrieben. Nachdem beispielsweise Corbyn und Sanders bei ihrem jeweiligen ersten Antreten durchaus reüssiert haben, wenngleich sie nicht siegreich waren, folgte nach dem zweiten Antreten insbesondere bei Corbyn ein medialer Vernichtungsfeldzug auch von vermeintlich linken Zeitungen wie dem "Guardian". Da hieß es dann, Corbyn sei allseits verhasst und außerdem ein Antisemit. Labour hat ihn inzwischen aus der Partei ausgeschlossen. Bei Sanders war es zwar nicht so schlimm, aber (im amerikanischen Sinn) liberale Medien wie die Washington Post oder die New York Times haben auch ihr Scherflein dazu beigetragen, dass er recht bald aus dem Rennen gegen Biden ausgeschieden ist. Und dieselben Medien heucheln dann Betroffenheit, dass die einfachen Leute scharenweise den rechten Demagogen auf den Leim gehen. In der Vollendung der Merkel'schen marktkonformen Demokratie gibt es eh bald nur mehr liberal-elitäre Parteien auf der einen und rechte Krawallparteien auf der anderen Seite, die allesamt den Kapitalismus nicht im Geringsten in Frage stellen.

Und ich finde auch, dass die Identitätspolitik zutiefst kapitalkonform ist und deshalb mit einer derartigen Inbrunst propagiert wird. Teile und herrsche ist schon seit Jahrtausenden eine bewährte Herrschaftsmethode; diesmal sind es halt lauter Identitäten, in die die Bevölkerung geteilt wird. Zwischen der Identitätspolitik und dem heiklen Thema Zuwanderungspolitik gibt es einige Überschneidungen: Das Kapital schützt "Menschlichkeit" vor, sieht aber tatsächlich nur zahlreiche neue Nachfrager nach Wohnraum und Konsumgütern, ohne dass dafür, Gott bewahre, die Löhne oder die Staatsausgaben (in Form von Nachfragepolitik) erhöht werden müssten. Und wenn die vielen Identitäten dann und wann einmal aufeinanderprallen, hält man sich – das Kapital und seine unmittelbaren politischen Alliierten, die konservativen Parteien – vornehm im Hintergrund, so dass gemeinhin angenommen wird, Zuwanderung sei ein ausschließlich politisch linkes Projekt. Beispiel aus meiner österreichischen bzw. Wiener Heimat: Die ÖVP geriert sich seit der Machtübernahme von Kurz als FPÖ light, stellt aber gleichwohl seit 20 Jahren fast durchgehend den für Zuwanderung und Asyl zuständigen Innenminister. Die Leute verbinden Zuwanderung trotzdem mit der SPÖ, die seit besagten 20 Jahren nicht mehr den Innenminister stellt und in der Stadt Wien, in der sie regiert, dafür nicht, weil Bundesangelegenheit, die Kompetenz besitzt. Auch deswegen dümpelt die SPÖ, die noch in den 70er- und frühen 80er-Jahren im Bund allein regiert hat und weniger neoliberal ist als so manche ihrer Schwesterparteien im Ausland, in bundesweiten Umfragen bei Werten um 20 Prozent herum.

Vielleicht ist es wirklich besser, ich beschränke mich darauf, an anderer Stelle hier im Forum über's Wetter oder so zu schreiben. :D
 
  • Danke
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Ich hab da neulich ne Arte Doku gesehen: Mehr Sinn statt Gier (klick), in die Richtung sollte es meiner Meinung nach gehen.
Kann ja sein, dass es sich alles geschichtlich so bedingt, aber jetzt müssen/sollten wir umdenken.
Zeit für eine neue Geschichte

Mir geht es bei solchen Diskussionen nicht darum irgendwelche Milliönäre per se schlecht zu finden;
mir stellen sich z.B. Fragen wie : Warum müssen Nachts so viele Geschäftsgebäude ihren Schriftzug illuminieren?
Warum habe ich jeden Tag Tonnen von unnötigem Papier im Briefkasten (trotz des Schildes "keine Werbung, bitte")
Warum ist das Joghurt Regal 20 Meter lang obwohl es nur drei Sorten sind?
Warum kaufen wir Tonnen von Klamotten , die wir nur 3 mal anziehen und das was da "übrigbleibt"
kann man noch nicht mal zu guten Lumpen verarbeiten, da die Qualität so erbärmlich ist? usw/ etc....

Alles Dinge die wir nicht wirklich brauchen, unser Leben wäre immer noch recht gemütlich und erste Welt mäßig ohne solche ünnütze Ressourcenverschwendungen
Und das sind jetzt einfach ein paar Beispiele
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Und nun was zu den Sims 3:
ich hab seit 3-4 Jahren nicht viel Zeit mit diesem Spiel verbracht wie davor.
Es gab ja eine Zeit da habe ich seeeehr viel Zeit in das Spiel "investiert".
Ich hatte zwar damals noch ein weiteres Nachbarschaftprojekt, nach Neustadt und Dunkelhain dachte ich da an Dragon Valley im MittelalterSetting.
Mit Ingerigar hatte ich da noch per PN meine Pläne "dargelegt" ...brauchte aber dann plötzlich eine Pause von den Sims.
Nun hab ich echt wieder Lust , doch nicht mehr so viel Zeit also bin ich nun schon sporadisch seit Wochen dabei "Rätsel zu lösen"

Vieles von meinem "Wissen zu Sims3" hätte ich mir - im Nachhinein betrachte - aufschreiben sollen, denn damals konnte ich es einfach, heute muss ich mühselig
(manchmal bereits veraltete) WebSeiten durchforsten.

Mein aktuelles Problem ist meine Nachbarschaft Calypsograd - das ist Schönsichtigen komplett nur von mir gebauten / optimierten Gebäuden und Sims.
Da ich seit Jahren diesen BauSpielstand habe, dachte ich zu mir "spiel doch einfach los, Du wirst eh nie fertig "
Jetzt ruckelt es aber in dieser NB wie verrückt.
Ich weiß das ist ein S3 Problem - doch Tatsache ist - mein damaliger Rechner war schwächer als dieser und da hat es nie so krass geruckelt

dann habe ich noch ein Problem das mir in dieser NB Sims als Townies generiert werden die aber schon in der NB wohnen, also deren Klone.
Dank MC hab ich die gelöscht, aber was ist da los, hatte ich noch nie

In meinem DragonValley Mittelalter Spielstand ruckelt es etwas weniger. Lediglich mein Lilleby ist ruckelfrei

Vielleicht hat ja jemand ein Tipp von euch "aktiveren" Spielern

PS: Gestern wollte ich eine GeschenkeFest feiern (Weihnachten) und ich weiss einfach nicht mehr wo ich diesen GeschenkeTeppich finde.
Ich bilde mir ein den immer selber platziert zu haben, aber im buydebug hab ich mir die Augen wund geguckt ich finde ihn nicht

EDIT: / PS2:
was musste ich nochmal machen damit das weiß der Texturen nicht so leutet?
 
PS: Gestern wollte ich eine GeschenkeFest feiern (Weihnachten) und ich weiss einfach nicht mehr wo ich diesen GeschenkeTeppich finde.
Ich bilde mir ein den immer selber platziert zu haben, aber im buydebug hab ich mir die Augen wund geguckt ich finde ihn nicht
:hallo: also, ob das ding im buydebug ist, weiß ich nicht; aber eine Geschenkeparty war glaub ich fast das Letzte, was ich noch gemacht habe bei sims3. Das lief so ab, das man den Baum kauft, der muss mit viiiiieeeel Platz drumherum möglichst nah an die Eingangstüre, und dann erscheint dieser Teppich, wenn die Gäste kommen und die Geschenke mitbringen.
Mein Baum stand im Wohnzimmer - weit weit weg von der Tür- und es kam KEIN Teppich, trotz massig Platz. Ist also irgendwie eher unglücklich gelöst, die Sache...
Ruckeln tut das Game meistens, weil irgendwo Boote oder Sims mit Booten unterwegs sind. Der Overwathc löscht das dann, dann ruckelt es kurz nicht mehr. Ach und ich glaube, es waren auch Wendeltreppen als Ursache erkannt - also Wendeltreppen in Häusern, in denen du nicht spielst. Da bleiben sie armen Pixel angeblich "hängen".

Ich kann zur Zeit meist nur kurz mal hier rein lesen, und mach mich sonst sehr rar - es tut mir enorm leid, aber ich brauch meine Zeit und viel Kraft leider grad woanders; meine Mutter ist sehr krank und...ja. So isses halt. 2020 ist ein A****

:ciao: bleibt gesund.......................
 
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  • Danke
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Ich habe mal eine Frage: Nutzt jemand von euch "Simsfileshare"? Seit ein paar Tagen kann ich dort nichts mehr hochladen. Kennt das noch jemand? Ich hatte das schon einmal, hat sich dann aber am nächsten Tag geklärt. Dieses Mal leider nicht.
 
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@ingerigar , alos heute geht die Seite wieder, aber für einen Filehoster sind die verdammt oft down. Ich fand die Idee dahinter, ein Archiv für allen Sims-CC einzurichten, ja ganz nett, aber aufgrund dieser ständig wiederkehrenden Probleme bevorzuge ich noch immer mediafire oder mega.
 

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