Veganismus & Vegetarismus

Nutztierrassen würden aussterben, da sie meist nicht selbsständig ohne den Menschen mehr lebensfähig sind. Das hängt aber auch davon ab wie weit die Nutztiere sich von dem ursprünglichen Genpool weg entwickelt hat, welcher das Überleben in der freien Natur sichert. Aber eigentlich sterben ständig irgendwelche Genkombinationen aus. Rasse ist wohl eher zu hoch gegriffen

Nicht nur Tiere würden aussterben, sondern auch Menschen, denn mir stellt sich hier auch die Frage, ob alle Äcker dieser Welt dann überhaupt für alle Menschen ausreichen würde, geschweige denn dann noch für Tiere. Ökologische Systeme können extrem empfindlich sein.
Der Witz ist, dass wir ohne Tierhaltung für unsere Ernährung weniger Nutzflächen brauchen, weil der Verlust der Energiemenge durch den tierischen Stoffwechsel nicht durch zusätzliche Ackerflächen ausgeglichen werden muss.
 
Das mit dem B12 stimmt. Mag man vllt eklig finden, aber ich habe gelesen (nein, ich weiss nicht ob das stimmt) dass auch Veganer "versehentlich" mit Pflanzen B12 aufnehmen, also unbeabsichtigt doch tierische Erzeugnisse zu sich nehmen.
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Vitamin B12 wird von Mikroorganismen produziert - Menschen, Pflanzen und Tiere können das nicht selber produzieren.

Wikipedia:
Vitamin B12 wird ausschließlich von Mikroorganismen hergestellt,[15] die entweder im Verdauungstrakt oder auf der Oberfläche von (ungewaschener) Nahrung vorkommen. Menschen, Tiere und Pflanzen sind nicht in der Lage Vitamin B12 herzustellen. Herbivoren, die Vitamin B12 benötigen, decken ihren Bedarf durch Fressen verunreinigter Nahrung, auf der solche Mikroorganismen vorkommen, oder durch Pflanzen, die durch Düngung mit tierischen Exkrementen das Vitamin aufgenommen haben. Omnivoren und Carnivoren decken ihren B12-Bedarf durch Fleisch und Innereien.

Man nimmt an, dass Herbivoren den Hauptteil ihres Bedarfes über eine Symbiose mit Mikroorganismen in ihrem Darm decken. Auch beim Menschen kommen Mikroorganismen im Darm vor, die Vitamin B12 produzieren, allerdings kann der Mensch damit seinen Vitamin-B12-Bedarf nur unzureichend decken. Dies liegt daran, dass beim Menschen Vitamin B12 vor allem im Dickdarm produziert wird, die Absorption jedoch nur im terminalen Ileum (kurz vor dem Dickdarm) erfolgen kann. Dadurch wird das im Dickdarm gebildete Vitamin B12 ausgeschieden.[16]

In dem Absatz steckt für mich eine weitere interessante Frage - was machen Veganer, wenn die Felder mit Gülle gedungt worden sind? Wie überpfüfen sie das?
 
Sojabohnen werden ja oft im Amazonas angebaut. Der Boden ist dann irgendwann nicht mehr fruchtbar und es wird wieder neues Land abgeholzt, um mehr anzubauen. Lebensraum für Tiere wieder zerstört. Wenn der Regenwald irgendwann mal weg wäre, hätten wir ein großes Problem mit unserer Luft..

Der Großteil des dort angebauten Sojas landet in der Tierfütterung (für Schlachtvieh). Vegetarische Produkte machen da vielleicht einen einstelligen Prozentanteil aus.


Veganer zu sein bedeutet ja nicht, dass man automatisch unfehlbar in allen Lebenslagen Tierleid vermeidet. Es bedeutet eben, dass man sein möglichstest tut, bzw je nach Definition/Strenge eben das, was sich selbst gegenüber noch zu rechtfertigen ist.
Und wenn man vegan isst, aber Kosmetik benutzt die in Tierversuchen getestet wurde..na und? Für diese Lebensweise müssen noch immer weniger Tiere leiden und sterben als für jeden Nicht-Veganer der fleissig Fleisch, Milch und Eier konsumiert.

Manchmal kommt es mir vor, als ob Nicht-Veganer dann auf Teufel komm raus irgendwelche Schwachstellen in der veganen Lebensweise finden wollen um sie zu verurteilen. Aber das Argumet "du hast ja auch ne Rassekatze und dein Lippenstift wurde an Tieren getestet, da kannst du auch gleich alles lassen und wie ich wieder Fleisch essen" ist eben nicht besonders gut durchdacht.

Ich für meinen Teil achte auch auf Dinge wie mit Gelatine geklärter Saft, Wildaroma in Chips, Sardellen im Pesto, Tierfett im Waschpulver etc. Natürlich kann ich nicht ausschliessen trotzdem mal was zu erwischen, aber das ist für mich der einzige Weg um ohne schlechtes Gewissen leben zu können. Meine alten Lederschuhe trage ich trotzdem auf und meinen Vorrat an Seidenstoffen werde ich auch noch vernähen, ich kaufe eben nichts neues nach. An Kleidung habe ich sowieso fast ausschliesslich Baumwolle getragen, jetzt versuche ich langsam auf -richtiges- Bio umzustellen. Ist bei Stoffen+fertigen Textilien leider nicht so leicht da keine "war mal Bio, jetzt ist aber ne Tonne Chemie dran die in Indien gerade Flüsse vergiftet" zu bekommen.

Ich finde dieses nervige, penetrante Nachbohren nach tierischen Inhaltsstoffen übrigens gut, auch wenn manchmal sogar Fremdschämen angesagt ist. Wenn mehr solcher Anfragen kommen, dann überlegen Firmen es sich hoffentlich ob sie nun wirklich nicht doch lieber eine pflanzliche oder synthetische Alternative ins nächste Produkt packen.
 
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Fragst du jetz z.B. wegen Grundwasserverunreinigung?
nö - ich frag, weil Gülle doch ein tierisches Produkt ist...


Manchmal kommt es mir vor, als ob Nicht-Veganer dann auf Teufel komm raus irgendwelche Schwachstellen in der veganen Lebensweise finden wollen um sie zu verurteilen
Also ich frag, weil mich die Thematiken, nach denen ich frage, einfach wirklich interessieren - ich hab großen Respekt davor, wenn es jemand schafft, sich vegan zu ernähren bzw sogar komplett vegan zu leben, ich selber möchte das für mich allerdings nicht.

aber mich interessiert halt, in welchen Bereichen Veganer wirklich auf alles achten und in welchen es ggf halt auch Toleranzen oder billigendes Inkaufnehmen tierischer Produkte gibt.
 
Ich kann da ja nur für mich sprechen. Bei mir sind es Dinge von denen ich weiss, dass sie nicht "Vegan" sind, aber für die es keine Alternative gibt die zeitlich und finanziell machbar wäre oder die ökologisch betrachtet einfach dämlich wäre.
Das Beispiel mit dem gedüngten Obst+Gemüse ist da ganz gut. Mit Gülle gedüngt ist mir lieber als Kunstdünger. Auch wenn es nicht vegan ist..
Durch die Massentierhaltung ist das Zeug nunmal in Unmengen vorhanden, und bevor es, wie in den USA, in gigantischen Tanks gelagert wird weil man dort nur noch mit Kunstdünger arbeitet ist mir die Gülle dann doch lieber.
 
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Eine Frage an die Haustierhalter, zB Time Lady, da von der Katze gesprochen wurde, ist mir noch eingefallen:

Wie geht man damit um, dass die Katze Fleisch frisst? "Greift" dann die Begründung, dass die Tiere nicht für einen selbst, sondern für die Katze, die Fleisch braucht, getötet werden? Und man muss ja dann zwangsläufig dieses Futter kaufen und es in die Hand nehmen, damit umgehen etc.

(das soll bitte nicht als Kritik angesehen werden, interessiert mich wirklich :) )
 
Mich interessiert zum Beispiel, was das Problem an Seide ist. Und synthetische Stoffe können doch keine Alternative sein - oder? Und Leinen finde ich furchtbar unpraktisch, Baumwolle - wie schon gesagt wurde - hat auch ihre Problematik. Also es würde mich schon interessieren, aus welchen Gründen, man was auf sich nimmt.
 
Ich bin seit bald 2 Jahren Vegetarierin , dazwischen war ich mal ein halbes vegan, und jetzt ernähre ich mich zu ca. 60% vegan und zu 40% vegetarisch und ich achte sehr auf Bioprodukte...
Entschlossen hab ich mich dazu wegen der Tiere, der Umwelt und meiner Gesundheit.

Und mir geht es ohne Fleisch viel besser. zB. kein Bauchweh mehr und während meiner veganen Zeit hatte ich auch kaum Regelschmerzen. Als ich damals Vegetarierin wurde, hab ich auch abgenommen und ich hab jetzt Idealgewicht für meine Größe. War einer der besten Entscheidungen meines Lebens auf Fleisch zu "verzichten". (War noch nie so der Fleisch-Fan) ^^
 
@Sweet-Butterfly

Meine Katze bekommt Fleisch. Einmal die Woche gibt es sogar 500gr rohes Rindergulasch, und ab und zu eine Dose Thunfisch in eigenem Saft, da fährt sie total drauf ab.
Im Gegensatz zu Menschen sind Katzen nunmal wirklich Raubtiere und Fleischfresser, da will ich ihr keine pflanzliche Ernährung aufs Auge drücken.


@Ingerigar

Die Seidenraupen werden bei der Seidenherstellung lebendig gekocht und dadurch getötet. Ausser bei der recht seltenen Wildseide, hier werden die Konkons von bereits geschlüpften Tieren verarbeitet.
Manchmal kann man eben nur das kleinere Übel nehmen. Bio-Baumwolle ist ein guter Kompromis für mich, im Sommer auch gerne Leinen.
 
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Ich habe letztes Jahr mal probehalber versucht, eine Woche lang kein Fleisch und keinen Fisch(eigentlich ist diese Unterscheidung sinnlos, auch Fische sind schließlich Tiere) zu essen. Das hat auch ganz gut funktioniert, aber ich hab die tierischen Produkte dann schon vermisst und war froh über ein Schnitzel. Militante Vegetarier/Veganer, die im ÖPNV Sticker verteilen auf denen steht "aus hygienischen Gründen und aus Rücksicht auf andere ist in diesem Abteil der Verzehr von tierischen Produkten untersagt" regen mich aber durchaus auf, genau wie militante Fleischesser ("mir tun die kleinen Tofus leid"). Ich muss nicht jeden Tag Fleisch essen, und ich bin mir bewusst, dass dafür Tiere sterben. Ich bin auch gegen Massentierhaltung und esse lieber regionales Fleisch, aber ganz darauf verzichten sehe ich nicht als sinnvoll an. Letztendlich gilt natürlich: Jeder sollte das tun was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann, solange es den anderen Menschen nicht schadet.

Seide betrifft mich jetzt nicht so wirklich, aber es ist halt schon irgendwie grausam, die Raupen lebendig zu kochen. Ich denke mal, als Vegetarier/Veganer kann man sowieso nur Bioprodukte kaufen, weil bei dem andern Zeug ja immer irgendwelche Viecherl draufgehn...
 
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heißt also, Wildseide wäre ggf für einen Veganer ok, weil die Tiere dabei ja nicht leiden müssen, sondern hinterher als Motte weiterleben?

Das kommt mal wieder ganz auf den Mensch an der sich da als Veganer bezeichnet.
Manche wollen "nur" nicht, dass durch ihren Konsum Tiere sterben oder leiden müssen, andere wollen zb nicht, dass überhaupt so etwas wie Nutztiere existieren sondern möchten eben nichts was von einem Tier kommt konsumieren, tragen öä, da sie Tiere als gleichwertige Mitlebewesen sehen, nicht als etwas von dem man profitieren kann.
Für manche ist es wohl okay Wildseide zu tragen, für andere dann wieder nicht.

Ich zb ziehe trotzdem noch eine klare Grenze zwischen Menschen und anderen Tieren, was auch so manchem militanten Veganer sauer aufstösst. (Stichwort Speziesmus). Wildseide würde ich aber irgendwie trotzdem nicht tragen wollen, muss man ja nicht verstehen %)
 
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@Sweet-Butterfly:
Beim massenhaft hergestelltem Tierfutter aus Fleisch ist es wohl so, dass es sich dabei "nur" um Schlachtabfælle handelt......
Bei vielen Futtersorten sind tatsächlich hauptsächlich Schlachtabfälle drin, auch in recht geringer Konzentration, es gibt viele Futtersorten die nur einen geringen Fleisch (Schlachtrest)anteil haben und das sind nicht nur die billigen Sorten aus dem Discounter sondern eigentlich alle gängigen Marken.

Allerdings ist das nicht wirklich das was Katze auf den Teller bekommen sollte, darum gibt es auch Hersteller die u. a. auch andere Fleischteile verwenden und bei denen ist dann auch wesentlich mehr als 10 % Fleisch in der Dose.

Bei Hundefutter wird es sicherlich nicht anders sein, aber damit habe ich mich nicht so befasst, weil unser Hund nur Trockenfutter verträgt.
Aber ich kann mir vorstellen, dass man Hunde eventuell vegetarisch ernähren könnte, warscheinlich müßte man dann aber bestimmte Zusätze geben. Unser Hund frisst jedenfalls gern Gemüse und bekommt auch immer mal nur gekochten Reis auf Empfehlung des Tierarztes.
 
@Sweet-Butterfly:
Beim massenhaft hergestelltem Tierfutter aus Fleisch ist es wohl so, dass es sich dabei "nur" um Schlachtabfælle handelt. D.h. natuerlich nicht, dass sie vegan sind aber dass das Tier dafuer nicht geschlachtet wird. Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber jemand hat mir erzæhlt, dass man fuer Katzen- und Hundefutter als solches gar keine Tiere schlachten darf; also das nicht der offizielle Schlachtungsgrund sein darf. Weiss jemand hier, ob das stimmt?
Hunde kann man scheinbar vergleichsweise(!) leicht vegan ernæhren aber Katzen nicht. Es gibt aber Leute, die beides machen. PETA verkauft auch veganes(? oder war es doch nur vegetarisches?) Tierfutter fuer Hunde und Katzen. Ich fuettere meine Tiere NICHT damit. Das kann mir jetzt auch jeder um die Ohren hauen, aber ich kann die Tiere ja schlecht einfach loswerden, weil ich jetzt mein Bestes tu, vegan zu leben. :ohoh:

Naja, aber tot ist ja tot... Das wäre dann wohl ähnlich wie bei Leder. Dass es tatsächlich Möglichkeiten gibt, Hunde und Katzen vegetarisch (vegan) zu ernähren, wusste ich nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob ich das dann als artgerecht bezeichnen wollte.

Übrigens habe ich vor, morgen ein Gericht mit Tofu zu kochen- allerdings nicht aus vegetarischen Gründen, eigentlich. Aber ich bin gespannt.
 
Time Lady schrieb:
Kennst du denn Futtermarken, fuer die eigens geschlachtet wird?
Nö, denke auch nicht, dass es das gibt, so ein Filet kommt sicher nicht in die Dose.
 
Ich ernähre mich seit mittlerweile 8 Jahren vegetarisch und hab mehrmals meine Gründe geändert warum ich eigentlich vegetarierin bin. Als ich 14 war, taten mir die Tiere Leid, mittlerweile finde ich Massentierhaltung als solches einfach nur noch soetwas von abartig, hab aber mittlerweile weniger ein Problem damit, wenn Menschen, die wissen was sie tun, jagen bzw. fischen, solange beides nur zur Nahrungsmittel-Besorgung gilt und keine Trophäenjagd ist. Leider, fallen die meisten Jäger in Deutschland in letztere Kategorie. :rolleyes:

Ich hab auch schon mehrmals überlegt auf vegane Ernährung umzusteigen, bzw. meinen Milch- und Käsekonsum erheblich einzuschränken, aber das ist momentan einfach zu teuer. Der Mythos, dass vegetarische Kost bzw. vegane Kost billiger ist, stimmt in den Industrienationen einfach nicht. Frischkost ist teurer und wenn ich dann versuche in meinem Dorf in den ländlichen USA sachen wie Tofu oder Sojakäse zu finden, dann bezahl ich ganz schnell das Doppelte. Dazu kommt, dass ich leider an das Cafeteria-essen gebunden bin, und die Uni-Kantine hat leider noch nicht so ganz durchschaut, wie man Tofu kocht, bzw. dass Linsen etwas länger als 2 min gekocht werden müssen.
 
Leider, fallen die meisten Jäger in Deutschland in letztere Kategorie.

ne, fallen sie nicht wirklich - es gibt pro Jahr ne bestimmte Abschussquote - mehr als diese Anzahl darf nicht geschossen werden - und Geweihe/Trophäen gibts da bei weitem nicht immer...
Diese Abschüsse sind aber nötig, weil sich das Wild sonst zu stark vermehren würde, da dessen natürliche Fressfeinde in Deutschland ja fehlen dank Ausrottung - also übernimmt der Jäger jetzt diese Aufgabe.

Das Fleisch wird idR verkauft oder landet wie bei uns in der eigenen Kühltruhe - so haben wir immer Fleisch aus "natürlicher Haltung" und müssen kaum Fleisch aus Massentierhaltung etc zukaufen.
 
ne, fallen sie nicht wirklich - es gibt pro Jahr ne bestimmte Abschussquote - mehr als diese Anzahl darf nicht geschossen werden - und Geweihe/Trophäen gibts da bei weitem nicht immer...
Diese Abschüsse sind aber nötig, weil sich das Wild sonst zu stark vermehren würde, da dessen natürliche Fressfeinde in Deutschland ja fehlen dank Ausrottung - also übernimmt der Jäger jetzt diese Aufgabe.

Das Fleisch wird idR verkauft oder landet wie bei uns in der eigenen Kühltruhe - so haben wir immer Fleisch aus "natürlicher Haltung" und müssen kaum Fleisch aus Massentierhaltung etc zukaufen.
Dass es eine Abschussquote gibt ist mir schon klar, aber ich kenn in Deutschland trotzdem zu viele Menschen, für die es nur ein Freizeitvertrieb ist, und dass es dann eben mit der Abschussquote begründen. Da ist es mir auch kein großer Trost, dass es notwendig ist, weil die natürlichen Fressfeinde in Deutschland bereits ausgerottet wurden.

Edit: Ich hab nichts gegen alle Jäger, ich glaube viele sind sich schon bewusst, was sie da tun und sehen es eben nicht nur als Sport. Die Leute, die ich aus bestimmten Hamburger Vororten kenne, gehören leider zu der Sorte, die es als Ausdruck ihrer gesellschaftlichen Klasse tun und definitiv Trophäenjagd begehen (auch wenn sie das Fleisch danach essen), und damit hab ich irgendwie so meine Probleme.
 
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Und, hat es geschmeckt? :) War es trotzdem vegetarisch? Es gibt ja auch Sachen wie z.B. Misosuppe mit Tofu, die nicht zwingend vegan/vegetarisch sein muss.

Ja, es war vegetarisch, um genau zu sein, dieses Gericht. Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war, entsprechend gewürzt schmeckt das wirklich. Anderntags gab es dann noch die Reste in einem Salat, das war auch in Ordnung. Auch wenn ich momentan die Kurve nicht kriege, ganz auf Fleisch zu verzichten, findet das jetzt sicherlich öfters mal Eingang in mein Essen :)
 
Hallo ihr alle! Ich freue mich, dass das Thema hier eröffnet wurde und möchte meinen Mist auch gern beisteuern, auch, wenn ich nicht alle Beiträge auf die Schnelle gelesen habe. Ich werd das sicher noch nachholen :)
Ich bin jetzt seit ca. 1 Jahr Vegetarierin und fühl mich sehr gut, ich vermisse gar nichts und hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein könnte, auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Also es war schon manchmal der Fall, dass ich Papas selbstgemachten Buletten (oder Frikadellen oder Fleischpflanzerln oder wie ihr das nennen mögt) nachtrauerte, ich hab aber schnell gemerkt, dass "Ersatzfleisch" genauso gut schmecken kann. Ich hab mich aus rein moralischen Gründen entschieden, fleischlos zu leben und weiß, dass ich weniger konsequent bin als viele andere. Zwar verzichte ich auch auf Gummibärchen oder Wackelpudding, ich guck aber nicht bei jedem Produkt drauf, ob der Farbstoff vielleicht aus Läusen gewonnen wurde etc. Vielleicht ist das auch ein Stück weit Faulheit oder der Glaube, dass man es eh nicht schaffen kann, vollkommen ohne tierische Produkte zu überleben. Der nächste Schritt, den ich gehen würde, wäre der Verzicht auf Eier, Milch, Honig etc. also ein veganes Leben, aber ehrlich gesagt lebe ich auch nicht nach dem Grundsatz "MIR KOMMT DAS NICHT IN DEN MAGEN!", sondern ich mach es, weil es meine Überzeugung ist, weil ich Vorteile darin sehe, kein Fleisch zu essen. Ich habe wegen der Tiere angefangen, schon bevor ich den Film "Earthlings" sah, aber dieser hat mich nur nochmal bestärkt :) Und mittlerweile sehe ich einige Vorteile im Vegetarierdasein. Nicht nur ist Fleisch nicht annähernd so gesund, wie es uns oft vorgebet wird; auch trägt unser massiver Fleischkonsum zum Klimawandel, dem Welthunger, der Regenwaldabholzung bei. Ich will nicht anfangen, zu predigen, wollte nur mal meine Sicht der Dinge darstellen.

Was mich nervt:
Ich will nicht wie jemand Besonderes behandelt werden, möchte nicht immer in eine Diskussion verwickelt werden, wenn es darauf zu sprechen kommt, dass ich vegetarisch lebe. Denn oft finden solche Gespräche mit dem Hintergrund statt, mir meine Prinzipien abzusprechen und mich "auf die Probe" zu stellen.
Argumente wie "Aber wo sollen denn die ganzen Tiere hin, wenn wir die nicht essen?", "Dir fehlen aber wichtige Vitamine, die im Fleisch drinsind" oder "Das und das dürftest du dann aber auch nicht essen!" regen mich irgendwie auf. Man muss einem Menschen, der versucht, das beste aus seiner Existenz zu machen (Ich meine, das versuchen wir alle, aber mir geht das sehr an die Substanz, wenn ich mich machtlos fühl), doch nicht noch Steine in den Weg legen :D Rechtfertigen die Leute so, dass sie sich nicht trauen, es auch mal vegetarisch zu probieren? ;)
Es regt mich außerdem aber auch auf, wenn jemand mich in Watte packt und so tut, als habe ich noch nie ein totes Tier gesehen. Wir leben in einer, in meinen Augen, Scheißwelt und ich bin erst seit nem knappen Jahr vegetarisch, da ist es zwar nett gemeint, wenn man das Steak so weit wie möglich von mir weghält, aber ich mach da auch ziemlich schnell meinen Standpunkt klar. "Currywurst ist megalecker... Ach entschuldige, du weißt ja nicht, wie die schmeckt." :D

Alles in allem lebe ich in ner toleranten Umgebung, Vegetarismus ist ja auch nichts Mega-besonderes :) Meine Eltern haben sich damit arrangiert und ich werfe es ihnen sicher nicht vor, wenn sie Fleisch essen. Ich würde mir lediglich mehr Aufklärung wünschen, auch an Schulen. Ich würde mir mehr Transparenz wünschen, Menschen sollen endlich wieder erkennen, was da vor ihnen auf dem Teller liegt, sie sollen das mit ihrem Gewissen vereinbaren müssen. Denn diese Nähe zur Natur, die Pflicht, selbst zu schlachten, selbst zu schächten, selbst zu häuten und zu rupfen, das hat uns eine andere Sichtweise gegeben. Aber heute haben wir eine solche Distanz zu Lebewesen, die keine Menschen sind, die liegen vor uns im Regal und wir grabschen zu und fressen. Ist doch leider so. Und ich muss da selbst auch mal was dran ändern, aber wir sind die Konsumenten und Nachfrage wird von uns nicht erwünscht, geschweige denn erwartet :)
Trotzdem halte ich Biofleisch oder Fleisch aus privater Schlachtung nicht für moralisch gerechtfertigt, das Tier ist im Endeffekt gestorben und musste leiden und hatte Stress, das ist alles, was zählt. Und ich bin überzeugt, dass Tiere Leid empfinden und Empathie fühlen, sonst wären sie nicht überlebensfähig.
Verzeiht die lange Rede, das war jetzt das Gedankengut einer verzweifelten Person, projiziert auf eine gelbe Seite des Forums. Ich bin niemand, der den ganzen Tag über sowas nachdenkt, aber hier bietet sich ja eine Gelegenheit :D

LG
Ahorita
 
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ne, fallen sie nicht wirklich - es gibt pro Jahr ne bestimmte Abschussquote - mehr als diese Anzahl darf nicht geschossen werden - und Geweihe/Trophäen gibts da bei weitem nicht immer...
Diese Abschüsse sind aber nötig, weil sich das Wild sonst zu stark vermehren würde, da dessen natürliche Fressfeinde in Deutschland ja fehlen dank Ausrottung - also übernimmt der Jäger jetzt diese Aufgabe.

Ich habe vor Jahren mal einen Artikel gelesen, dass die Jäger die Bestände künstlich hoch halten bzw. bewusst unterschätzen damit eben eine ausreichende Zahl an Trophäen im Wald sind. Die Jäger haben auf jeden Fall eine wichtige ökologische Aufgabe. Die Frage ist nur, ob sie diese wirklich wahrnehmen.
 
Es wird da sicherlich auch schwarze Schafe geben - aber hier in der Umgebung ist das nicht so...

Klar schießen die Jäger nicht nur die Tiere, sondern hegen sie auch durch zufüttern im Winter - aber künstliches hochhalten der Bestände würde ich das nicht nennen... Eher ein Verhindern von Wandenderungen zur Futtersuche, die ggf auch über große Staßen (Wildunfälle) führt - die Jäger wollen "ihr" Wild ja auch gerne in ihren Revieren halten.

Übrigens wird die Abschussquote in vielen Revieren gar nicht erst erzielt, weil das Wild nicht aus seiner deckung rauskommt oder sich dann doch überlegt, woanders zu grasen, als da,. wo man auf dem Hochsitzt sitzt.
Oder es ist zu weit weg, steht falsch etc - mein Vater kommt z.B in 8-9 von 10 Fällen, in denen er auf Rehe/Wildschweine geht, ohne Wild wieder...

Abschussquote ist das, was gesetzlich geschossen werden darf - nicht das, was auch tatsächlich geschossen wird.

Und die Quote wird letztlich vom Jagdausübungsberechtigten = Jäger in Zusammenspiel mit Grundstückseigentümern, Hegerring, Jagdbehörde etc festgelegt.
Nen absichtlich zu niedrig angegebener Wildbestand heisst für den Jäger dann auch niedrigere Abschussquote. Also nix mit mehr tropäen - die dürfen dann nämlich gar nicht erst geschossen werden.
 
Klar schießen die Jäger nicht nur die Tiere, sondern hegen sie auch durch zufüttern im Winter - aber künstliches hochhalten der Bestände würde ich das nicht nennen... Eher ein Verhindern von Wandenderungen zur Futtersuche, die ggf auch über große Staßen (Wildunfälle) führt - die Jäger wollen "ihr" Wild ja auch gerne in ihren Revieren halten.

Habe den Artikel gefunden über den ich damals gestolpert bin.
Ist zwar von 2005 aber ich denke die grundlegende Situation ist noch die gleiche.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30917694.html

Und ich muss mich korrigieren: Die Jäger unterschätzen die Bestände, aber nicht zwingend absichtlich.
 
*wieder aufroll* :D

was mir bei vielen veggies auffällt ist dass solche vermehrt zu importierten produkten greifen wie hummus, quinoa, couscous, tofu u.v.m. ich persönlich finde das fast doppelmoralisch wenn man die tierwelt schützen will aber dafür die umwelt unnötig belasten muss.
ist natürlich klar dass man sich alternativen suchen muss nur gibt es doch unzählige weniger exotische gerichte die genauso vegetarisch sind. ich möchte natürlich niemandem hier irgendwas unterstellen denn das trifft sicher nicht auf jeden zu der sich vegetarisch ernährt. nur sehe ich deutlich mehr sinn darin wenn man zu saisonalen gerichten greift und die lebensmittel idealerweise beim örtlichen bauer abholt.
ich finde manchmal auch die gründe weshalb menschen vegetarisch leben ganz interessant. manche essen kein fleisch weil es ihnen einfach nicht schmeckt und das finde ich völlig legitim. manches kann ich dann eben nicht nachvollziehen aber das muss ich ja nicht. das ist ähnlich wie eine glaubensfrage.
ich verstehe nur immer noch nicht weshalb das für so viele veggies ein problem ist wenn aus den geschlachteten tieren neben dem fleisch auch das fell oder andere sachen weiterverarbeitet werden. ich zumindest bin davon überzeugt dass man die tierschlachtung niemals endgültig aufheben kann und wird und dabei muss das nicht unbedingt heißen dass die menschen im allgemeinen ihre ernährung nicht umdenken werden.
 
Naja, aber wenn ich kein Fleisch esse, weil ich nicht möchte, dass dafür Tiere sterben, dann ist es ja naheliegend, dass ich auch andere Produkte, auf die das zutrifft, ablehne. Also wenn ich mich jetzt persönlich tatsächlich aus diesem Grund für Vegetarismus oder Veganismus entscheiden würde, dann würde ich als logische Schlussfolgerung auch die anderen Bereiche mit einbeziehen (bzw versuche schon jetzt darauf zu achten).
 
na ja - aber wenn Tiere aus Altersschwäche/Krankheiten sterben, was spricht für einen Veggie dann dagegen, deren Leder/Federn/Fell zu nutzen?

Ich mein, jedes Tier stirbt ja irgendwann mal, selbst die, die in freier Wildbahn leben _ warum also diese "Ausschussware" der Natur dann nicht sinnvoll weiter nutzen, anstatt die ungenutzt verotten zu lassen?

Wirklich nur wegen der Sache mit der Moral?
 
Ich glaube, dass kommt auch auf den Veggi an. Ich hab kein Problem damit wenn ein eh schon totes Tier weiter verarbeitet wird.
Ich mag Fleisch auch und habe grundsätzlich kein Problem damit Tiere zu essen. Ich esse aber kein "Industrietiere" weil ich es falsch finde, dass Tiere wir Ware gezüchtet und gequält werden nur damit wir Sie essen können. Bin ich jetzt Veggi oder nicht?
 
@littlelotte: Kann ich dir nur zustimmen. Ich sehe aber bei vielen Vegetariern sehr viel Doppelmoral.

Wir waren gestern auch auf einer Grillparty wo fast nur Vegetarier oder Veganer waren. Es war nett, nur das Fleisch auflegen war wie heißer Draht spielen =) Finde ich schon wieder komplett übertrieben.

Was mir auch immer mehr auffällt, dass viele Vegetarier/Veganer rauchen. Ist für mich überhaupt nicht vereinbar. Ich hab jetzt auch nochmal gegoogelt und anscheinend ist wohl im Filter Schweineblut drin und viele Firmen führen auch Tierversuche durch.

Entweder ganz oder gar nicht finde ich.
 
Naja, aber wenn ich kein Fleisch esse, weil ich nicht möchte, dass dafür Tiere sterben, dann ist es ja naheliegend, dass ich auch andere Produkte, auf die das zutrifft, ablehne. Also wenn ich mich jetzt persönlich tatsächlich aus diesem Grund für Vegetarismus oder Veganismus entscheiden würde, dann würde ich als logische Schlussfolgerung auch die anderen Bereiche mit einbeziehen (bzw versuche schon jetzt darauf zu achten).

ja das schon. nur weil du vegan lebst tut es ja deshalb nicht die gesamte menschheit. ganz pauschal. wenn man überhaupt davon ausgehen kann dass das irgendwann der fall sein wird, bis dahin wirds noch einige jahrhunderte dauern. und das bedeutet dann eben dass milliarden von tieren geschlachtet werden. und so viel einstand kann man dann in meinen augen schon zeigen indem man sagt,wenn man schon nicht zu 100% verhindern kann dass tiere geschlachtet werden dann soll man doch wenigstens das maximale herausholen.

ich finds jetzt auch nicht soooo wichtig wissen zu müssen ob das leder das ich kaufe von einem natürlich gestorbenen tier stammt oder einem geschlachteten. lieber würde ich sicher davon ausgehen können dass mein fleisch weder antibiotikum noch giftstoffe enthält. nur kann man das eben nicht wissen außer man holts direkt beim bauer ab und kann sogar bei der schlachtung selbst zugucken. bei allem anderen wird man nur an der nase herumgeführt und man kann sich auf das,was auf den verpackungen steht nicht mehr verlassen. hier sollte der staat mmn viel mehr eingreifen.
 
ja das schon. nur weil du vegan lebst tut es ja deshalb nicht die gesamte menschheit. ganz pauschal. wenn man überhaupt davon ausgehen kann dass das irgendwann der fall sein wird, bis dahin wirds noch einige jahrhunderte dauern. und das bedeutet dann eben dass milliarden von tieren geschlachtet werden. und so viel einstand kann man dann in meinen augen schon zeigen indem man sagt,wenn man schon nicht zu 100% verhindern kann dass tiere geschlachtet werden dann soll man doch wenigstens das maximale herausholen.

ich finds jetzt auch nicht soooo wichtig wissen zu müssen ob das leder das ich kaufe von einem natürlich gestorbenen tier stammt oder einem geschlachteten. lieber würde ich sicher davon ausgehen können dass mein fleisch weder antibiotikum noch giftstoffe enthält. nur kann man das eben nicht wissen außer man holts direkt beim bauer ab und kann sogar bei der schlachtung selbst zugucken. bei allem anderen wird man nur an der nase herumgeführt und man kann sich auf das,was auf den verpackungen steht nicht mehr verlassen. hier sollte der staat mmn viel mehr eingreifen.

Du hast völlig recht- ich wollte nur ausdrücken, dass das Ganze für die meisten Veggies nicht nur das Essverhalten, sondern viele Lebensbereiche einnimmt. Obwohl ich mich selbst nicht vegan oder vegetarisch ernähre, gehört das für mich von der Logik und der Konsequenz her zusammen. Wenn ich keine durch Tierleid entstandenen Produkte konsumieren will, schließt diese Argumentation mMn auch Leder und Co. mit ein. Das steht auf einem anderen Blatt als die Frage, ob die Verwendung des natürlich gestorbenen Tieres akzeptabel ist (was ich grundsätzlich mal bejahen würde).

Und was Gammelfleisch/Pferdefleisch und all das angeht: natürlich ist es eine Frechheit, andererseits entstehen diese Skandale ja nur durch den überhöhten Fleischkonsum. Sehr viele Menschen wollen viel Fleisch essen, sind aber nicht bereit, für gute Qualität zu bezahlen.
 
Und was Gammelfleisch/Pferdefleisch und all das angeht: natürlich ist es eine Frechheit, andererseits entstehen diese Skandale ja nur durch den überhöhten Fleischkonsum. Sehr viele Menschen wollen viel Fleisch essen, sind aber nicht bereit, für gute Qualität zu bezahlen.

Meinst du die Geldgier nimmt mit weniger Fleischkonsum ab? Glaube ich nicht.
 
Und was Gammelfleisch/Pferdefleisch und all das angeht: natürlich ist es eine Frechheit, andererseits entstehen diese Skandale ja nur durch den überhöhten Fleischkonsum. Sehr viele Menschen wollen viel Fleisch essen, sind aber nicht bereit, für gute Qualität zu bezahlen.

genau darin seh ich aber den fehler. viele würden gerne mehr für qualität bezahlen,können es aber nicht! das ist dann doch ein kleiner unterschied.
es sei denn wir reden jetzt von menschen die generell viel zu viel fleisch konsumieren. das ist dann was anderes,denn würde man seinen konsum einschränken und stattdessen lieber mehr dafür zahlen käme es auf das gleiche raus - nur dass man die massentierhaltung mit den dazugehörigen bedingungen nicht unterstützen muss. und so viel verantwortung sollte mmn schon jeder haben der die möglichkeit dazu hat.

ich find halt nur, es sind nicht nur die konsumenten schuld sondern auch die industrie. wenn ich einem hund eine fleischwurst vor die schnauze halte brauch ich mich ja auch nicht zu wundern wenns in 5sec weg ist.=)
 
Ich habe mal ganz praktische Fragen:
Ich habe Übergewicht und will abnehmen. Eigentlich liebe ich Kohlenhydrate, aber die sind abends ja nicht so zu empfehlen, wenn man abnehmen will.
Aber was soll ich dann essen? Von Salatgurken werde ich jedenfalls nicht satt.
(Und bitte, ich will keine Diskussion lostreten, ob Kohlenhydrate zum Abnehmen nun gut oder schlecht sind.)

Ich würde einfach gerne wissen, was Ihr für Eiweißgerichte empfehlen könnt. Was esst Ihr, wenn es nicht grad Nudeln und Brot sein sollen?

Und noch mehr interessiert es mich, was Ihr esst, wenn es auch kein Käse und Jogurth (=vegan) sein soll.
Danke!
 
Hast du schon mal Linsengerichte probiert? Oder Salate mit z.b. schwarzen Bohnen oder Kichererbsen? Vegane Fleischersatzprodukte (z.b. Sojawürstchen) enthalten auch oft viel Eiweiß. Couscous wäre auch eine Möglichkeit. Quinoa enthält glaube ich auch einiges an Eiweiß, aber den würde ich auf Grund der Handelsbedingungen nicht unbedingt kaufen.

Ich würd den Eiweißgehalt von Vollkornprodukten (also auch Nudeln und Brot) nicht immer unbedingt verachten, auch wenn beides generall als kohlenhydrathaltig verschrien ist. Es kommt eben auch darauf an was es für Kohlenhydrate sind.
 
  • Danke
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Ultra lecker finde ich die Gerichte von "Leichter Leben in Deutschland" aber nicht die Anfangsgerichte für die "Zündungstage" die schmecken ganz grauenhaft und sind meiner Meinung auch die falsche Herangehensweise. Inzwischen kann ich wegen dem hohen Fruchtzuckeranteil diese Sachen nicht mehr essen, vorher fand ichs prima. Da wird auch viel mit Hülsenfrüchten gearbeitet. Da gibt es auch sehr viele Vegetarische Gerichte.

Außerdem vor ein paar Tagen entdeckt: http://www.lecker-ohne.de/
Daraus konnte ich leider noch nichts testen, mir wurde diese Seite aber empfohlen (jedoch wegen dem Fruchtzuckerproblem). Dort gibt es auch die Möglichkeit nach Diätrezepten zu filtern.
 
  • Danke
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Ich kann nur für nicht-Vegetarier/veganer schreiben, aber vielleicht als Anregung gut...

Was ich gerade jetzt im Sommer (gerade auch in der Nachtschicht) sehr gerne esse, ist Salat in allen Variationen - Eiweiß kann man über Hühnchen, Pute z.B. reinkriegen oder ganz simpel über ein, zwei gekochte Eier.

Couscous oder reis kann man auch gut in Salate verwandeln - wichtig ist dann, leichte Dressings auf Essig/Öl-Basis (Balsamico, Senf, Zitrone sind da meine Standartzutaten) zu nehmen, keine fertigen Salatsaucen.

Oder Quark bzw Naturjoghurt mit frischem Obst - Ananas ist z.B. ein guter Fettverbrenner.

auch ein Stück Fisch kann man abends gut essen - wenn man die Möglichkeit hat, das Fleisch/Fisch zu grillen (z.B. Elektro-Tischgrill) , dann das auch ruhig mal bevorzugen.

Man muss übrigens nicht ganz auf Kohlenhydrate verzichten - Vollkornbrot, also richtig dunkles, mit Frischkäse drauf und dann Gurke/Tomate/Kresse oder so drauf ist auch irre lecker :) und macht sehr gut satt, auch in kleineren Mengen.
 
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Von einer einzelnen Salatgurke werd ich nun auch nicht satt, aber wenn man dazu noch ein, zwei Paprika und eine Packung Dattelcherrytomaten holt, siehts schon anders aus :D
Ich ess das dann ja wahnsinnig gern mit Frischkäse als Dip. Da gibts aber sicher auch vegane Varianten oder ganz andere Dips (Salsa, Guacamole).
Und wenns nur mit Gemüse gar nicht geht, hol dir noch son vegetarisches Schnitzel dazu. Da kommts aber echt drauf an, wo man das kauft - manche Sachen sind da echt nicht so toll im Geschmack (hab leider den Namen meiner "Hassmarke" vergessen weil ich immer dran vorbeilaufe und den Kram keines Blickes würdige :D).
 
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Tomatensuppe ist auch ein super warm- und sattmacher und quasi ohne Aufwand ;)
Entweder selbst Tomaten klein kriegen und zum Süppchen kochen oder total faul eine Dose gehackte oder passierte Tomaten (mag ja nicht jeder beides), bisschen Salz, Pfeffer, Kräuter der Provence und was man so mag in den Topf und schon ist die leichte Suppe fertig. (und geht beim nächsten Mittagessen auch noch als Tomatensauce für Nudeln durch :D )

Ansonsten mach ich gerne Reste-Gemüse-Pfanne. Paprika, Tomate und was dir sonst schmeckt und da ist in eine Pfanne werfen und anbraten, da tu ich dann auch gerne noch Dosentomaten dazu. Wenn es nicht vegetarisch sein muss, schmeckt das auch toll mit einem kleinen bisschen Gehacktes/n/m (oh Gott...:ohoh:) und als Mittagessen kann man das auch prima mit Couscous, Bulgur oder Reis essen.
Macht aber auch ohne Gehacktes und Beilage sehr satt.

Willkommen zurück, übrigens :hallo:
 
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Danke für Eure Tipps und Ideen.
Gestern habe ich dann Mozzarella mit Tomaten gegessen.

Was unterscheidet denn die Handelsbedingungen von Quinoa zu CousCous oder Hirse....
 
Dadurch, dass der Bedarf an Quinoa so explodiert ist, ist der Handelspreis mittlerweile so teuer geworden, dass die Farmer, die Quinoa anbauen, es sich oft selber nicht mehr leisten können. Was dann eben örtliche Mangelernährung zur Folge haben kann, da Nudeln und Reis z.b. weniger Protein enthalten.
Ob das bei Hirse so ähnlich ist, weiß ich nicht unbedingt.

Hab auf Deutsch auf die Schnelle keine Links gefunden:
http://www.esquire.com/blogs/food-for-men/first-world-food-demand-raises-prices-15008439
http://www.cbc.ca/news/business/story/2013/01/17/business-quinoa-prices.html
 
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Nachdem ich mir jetzt mehrere (nicht alle) Beiträge durchgelesen habe, wollte ich zu allererst mal anmerken wie bewundernswert ich es finde, dass sich hier so viele die Mühe gemacht haben, ihre Argumente so gut zu durchdenken und sich wirklich in das Thema einzudenken. Besonders die Gegenargumente der Threaderstellerin haben mich total fasziniert. Auch wenn sie meist nicht meine Meinung widerspiegeln, finde ich die Gedankenstränge, die dahinterstecken, einfach genial. Wenn jemand im Stande ist, gut und auch entwaffnend zu argumentieren, ist es einfach nur eine Wohltat, dessen Beiträge durchzulesen. Ein großes Lob dafür!

Um aber zum eigentlichen Thema zu kommen: In meiner Teenie- und Teenagerphase war ich absolut davon überzeugt, dass zu einer moralisch korrekten Lebensweise der Vegetarismus (oder mehr) gehören muss. Irgendwann kam mir dann die Einsicht, dass in dieser Zeit auch noch andere Faktoren wie z. B. ein übersteigertes Bedürfnis nach Nonkonformismus (war rückblickend echt eine lustige Zeit... :)) eine sehr große Rolle gespielt haben. Damit will ich sagen: Ich esse wieder Fleisch; zwar in geringen Mengen, aber ich esse es, ebenso wie andere tierische Produkte.

Die Gründe dafür sind einfach: Zum einen schmeckt es mir und ich will auf diesen Luxus nicht verzichten müssen. Hinzu kommt, dass es nunmal Fakt ist, dass der Mensch durch natürliche Gegebenheiten an oberster Stelle der Nahrungskette steht; wir haben keine natürlichen Feinde (von situationsbedingten Bärenangriffen im Wald u. ä. mal abgesehen...) und auch die "Macht", uns anderer Tiere als Nutztiere zu bedienen. Ob man diese Position ausnutzen will oder nicht, ist widerum eine persönliche Frage. Meiner Meinung nach ist Moral etwas subjektives, auch wenn leider so viele der Meinung sind, sich von der Gesellschaft in eine Art moralischen Käfig sperren lassen zu müssen. Ich entscheide, welche Wertvorstellung der Gesellschaft ich als angemessen empfinde und welche nicht, egal ob es um Fragen der Stellung von Tieren, Abtreibung, Inzest, Homosexualität oder ähnliches geht.

Was mir persönlich nicht gefällt sind diese Pro-Animal-Aktivisten, die so oft predigen, wie schutzbedürftig die Tiere sind, deren Interesse an den "bösen" Menschen aber scheinbar verloren gegangen ist. Es gibt genügend schutzbedürtige Menschen, die ebenso Hilfe oder Unterstützung zum Leben benötigen, da fällt es mir manchmal schwer zuzusehen, wie sich Menschen für das Wohl von Tieren mehr einsetzen wie für das Wohl der eigenen Spezies. Auch wenn man die (überspitzt) Menschen-sind-alle-böse-und-für-den-Untergang-der-Erde-verantwortlich-Keule schwingt; wir sind alle Menschen. (Kurze Themenabweichung) Ich persönlich habe aus einem Aspekt für Tiere und nicht für Menschen gespendet (ja, habe... seit ich finanziell zusätzlich für einen anderen Menschen verantwortlich bin, kann ich mir dies aktuell leider nicht mehr leisten), den manche Menschen vielleicht als verachtenswert empfinden oder nicht verstehen: Ich wollte nicht dazu beitragen, der Reduzierung der Weltbevölkerung entgegenzuwirken. Natürliche Auslese ist in meinen Augen etwas essenzielles für das Funktionieren dieser Welt, auch wenn Unschuldige darunter leiden müssen. Ich weiß auch, dass sich so etwas immer leicht sagen lässt, wenn man selbst nicht (z. B. familiär) davon betroffen ist, trotzdem finde ich die Vorstellung, dass die Medizin vielleicht irgendwann soweit ist, gegen sämtliche, jetzt noch tödliche Krankheiten wirksame Heilmethoden entwickelt zu haben, mehr als beängstigend. Bei Tieren verhält es sich allerdings anders, da eben viele Tierarten erst durch die Menschen vom Aussterben bedroht sind; hier lohnt es sich für mich, zu spenden.

Um nochmal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, wollte ich zum Veganismus, insbesondere aber Time Lady direkt fragen, ob es denn nicht besonders anstrengend ist, vegan zu leben? (Falls die Frage schon beantwortet ist, lasse ich mich gerne auch verweisen... Habe wie gesagt nicht die Geduld gehabt alle Beiträge durchzulesen) Immerhin hat doch gerade der vegane Lebensstil eine so weitreichende Auswirkung auf das Leben, dass ich mir das sehr mühsam vorstelle. Ehrlich gesagt schreckt mich schon allein dieser Grundgedanke ab, meine Ernährung so radikal umzustelen. Ich halte mich selbst z. B. für einen sehr faulen Menschen; ich arbeite zwar hart und ehrgeizig, aber sobald ich zu Hause die Türschwelle überschreite, habe ich echt zu nichts mehr Lust und bemühe mich sehr, jedweden Aufwand im Privatleben möglichst gering zu halten, da ich eben wöchentlich 41 Stunden arbeite und mir das meiner Meinung nach so viel Lebensqualität und auch -zeit raubt, dass ich es nicht einsehe, mich in meiner Freizeit noch mit irgendetwas zu beschäftigen, was ich nicht genießen kann. Von daher erscheint mir zumindest der Aufwand, mich einem so aufwendigen Lebensstil zu widmen, enorm hoch. Ich wäre für so eine Art Lebensführung einfach zu bequem und bin froh, wenn ich einfach nur die paar Meter zum Netto vor der Tür, einkaufen und wieder nach Hause gehen kann, und das so schnell wie möglich.
 
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Nachdem ich mir jetzt mehrere (nicht alle) Beiträge durchgelesen habe, wollte ich zu allererst mal anmerken wie bewundernswert ich es finde, dass sich hier so viele die Mühe gemacht haben, ihre Argumente so gut zu durchdenken und sich wirklich in das Thema einzudenken. Besonders die Gegenargumente der Threaderstellerin haben mich total fasziniert. Auch wenn sie meist nicht meine Meinung widerspiegeln, finde ich die Gedankenstränge, die dahinterstecken, einfach genial. Wenn jemand im Stande ist, gut und auch entwaffnend zu argumentieren, ist es einfach nur eine Wohltat, dessen Beiträge durchzulesen. Ein großes Lob dafür!

Um aber zum eigentlichen Thema zu kommen: In meiner Teenie- und Teenagerphase war ich absolut davon überzeugt, dass zu einer moralisch korrekten Lebensweise der Vegetarismus (oder mehr) gehören muss. Irgendwann kam mir dann die Einsicht, dass in dieser Zeit auch noch andere Faktoren wie z. B. ein übersteigertes Bedürfnis nach Nonkonformismus (war rückblickend echt eine lustige Zeit... :)) eine sehr große Rolle gespielt haben. Damit will ich sagen: Ich esse wieder Fleisch; zwar in geringen Mengen, aber ich esse es, ebenso wie andere tierische Produkte.

Die Gründe dafür sind einfach: Zum einen schmeckt es mir und ich will auf diesen Luxus nicht verzichten müssen. Hinzu kommt, dass es nunmal Fakt ist, dass der Mensch durch natürliche Gegebenheiten an oberster Stelle der Nahrungskette steht; wir haben keine natürlichen Feinde (von situationsbedingten Bärenangriffen im Wald u. ä. mal abgesehen...) und auch die "Macht", uns anderer Tiere als Nutztiere zu bedienen. Ob man diese Position ausnutzen will oder nicht, ist widerum eine persönliche Frage. Meiner Meinung nach ist Moral etwas subjektives, auch wenn leider so viele der Meinung sind, sich von der Gesellschaft in eine Art moralischen Käfig sperren lassen zu müssen. Ich entscheide, welche Wertvorstellung der Gesellschaft ich als angemessen empfinde und welche nicht, egal ob es um Fragen der Stellung von Tieren, Abtreibung, Inzest, Homosexualität oder ähnliches geht.

Was mir persönlich nicht gefällt sind diese Pro-Animal-Aktivisten, die so oft predigen, wie schutzbedürftig die Tiere sind, deren Interesse an den "bösen" Menschen aber scheinbar verloren gegangen ist. Es gibt genügend schutzbedürtige Menschen, die ebenso Hilfe oder Unterstützung zum Leben benötigen, da fällt es mir manchmal schwer zuzusehen, wie sich Menschen für das Wohl von Tieren mehr einsetzen wie für das Wohl der eigenen Spezies. Auch wenn man die (überspitzt) Menschen-sind-alle-böse-und-für-den-Untergang-der-Erde-verantwortlich-Keule schwingt; wir sind alle Menschen. (Kurze Themenabweichung) Ich persönlich habe aus einem Aspekt für Tiere und nicht für Menschen gespendet (ja, habe... seit ich finanziell zusätzlich für einen anderen Menschen verantwortlich bin, kann ich mir dies aktuell leider nicht mehr leisten), den manche Menschen vielleicht als verachtenswert empfinden oder nicht verstehen: Ich wollte nicht dazu beitragen, der Reduzierung der Weltbevölkerung entgegenzuwirken. Natürliche Auslese ist in meinen Augen etwas essenzielles für das Funktionieren dieser Welt, auch wenn Unschuldige darunter leiden müssen. Ich weiß auch, dass sich so etwas immer leicht sagen lässt, wenn man selbst nicht (z. B. familiär) davon betroffen ist, trotzdem finde ich die Vorstellung, dass die Medizin vielleicht irgendwann soweit ist, gegen sämtliche, jetzt noch tödliche Krankheiten wirksame Heilmethoden entwickelt zu haben, mehr als beängstigend. Bei Tieren verhält es sich allerdings anders, da eben viele Tierarten erst durch die Menschen vom Aussterben bedroht sind; hier lohnt es sich für mich, zu spenden.

Um nochmal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, wollte ich zum Veganismus, insbesondere aber Time Lady direkt fragen, ob es denn nicht besonders anstrengend ist, vegan zu leben? (Falls die Frage schon beantwortet ist, lasse ich mich gerne auch verweisen... Habe wie gesagt nicht die Geduld gehabt alle Beiträge durchzulesen) Immerhin hat doch gerade der vegane Lebensstil eine so weitreichende Auswirkung auf das Leben, dass ich mir das sehr mühsam vorstelle. Ehrlich gesagt schreckt mich schon allein dieser Grundgedanke ab, meine Ernährung so radikal umzustelen. Ich halte mich selbst z. B. für einen sehr faulen Menschen; ich arbeite zwar hart und ehrgeizig, aber sobald ich zu Hause die Türschwelle überschreite, habe ich echt zu nichts mehr Lust und bemühe mich sehr, jedweden Aufwand im Privatleben möglichst gering zu halten, da ich eben wöchentlich 41 Stunden arbeite und mir das meiner Meinung nach so viel Lebensqualität und auch -zeit raubt, dass ich es nicht einsehe, mich in meiner Freizeit noch mit irgendetwas zu beschäftigen, was ich nicht genießen kann. Von daher erscheint mir zumindest der Aufwand, mich einem so aufwendigen Lebensstil zu widmen, enorm hoch. Ich wäre für so eine Art Lebensführung einfach zu bequem und bin froh, wenn ich einfach nur die paar Meter zum Netto vor der Tür, einkaufen und wieder nach Hause gehen kann, und das so schnell wie möglich.

Der Meinung bin ich auch! Und außerdem: jeder soll für sich selber entscheiden was er essen, tragen will. Ich mag das nicht, wenn mir jemend eigene Meinung aufzwingt: Du sollst kein Fleisch essen! :nonono:
 
Die Gründe dafür sind einfach: Zum einen schmeckt es mir und ich will auf diesen Luxus nicht verzichten müssen. Hinzu kommt, dass es nunmal Fakt ist, dass der Mensch durch natürliche Gegebenheiten an oberster Stelle der Nahrungskette steht; wir haben keine natürlichen Feinde (von situationsbedingten Bärenangriffen im Wald u. ä. mal abgesehen...) und auch die "Macht", uns anderer Tiere als Nutztiere zu bedienen. Ob man diese Position ausnutzen will oder nicht, ist widerum eine persönliche Frage. Meiner Meinung nach ist Moral etwas subjektives, auch wenn leider so viele der Meinung sind, sich von der Gesellschaft in eine Art moralischen Käfig sperren lassen zu müssen. Ich entscheide, welche Wertvorstellung der Gesellschaft ich als angemessen empfinde und welche nicht, egal ob es um Fragen der Stellung von Tieren, Abtreibung, Inzest, Homosexualität oder ähnliches geht.

Ich habe mir den gesamten Text gerade mal durchgelesen und kann dich in vielen Punkten gut verstehen, beispielsweise, dass du Fleisch gerne isst und es auch zu mühevoll fändest, dich nach anstrengender Arbeit noch mit deinen Nahrungsgewohnheiten zu beschäftigen. Allerdings glaube ich, dass der oben zitierte Absatz so etwas zu verallgemeinert ist. Du schreibst, der Mensch sei durch "natürliche Gegebenheiten" an die Spitze der Nahrungskette gelangt. Abgesehen davon, dass man eigentlich nicht von einer Kette, sondern vielmehr von einem Kreislauf oder Netz sprechen müsste, steht der Mensch eigentlich nicht alleine dort oben. Wale beispielsweise haben auch keine natürlichen Feinde (bis auf den Menschen). Irgendwie finde ich die Position, sich selbst an oberster Stelle zu sehen, überheblich. Oben zu sein bedeutet für mich, in bestimmter Form unabhängig zu sein, aber das sind wir keinesfalls. Würde nur eine "Ebene" der Kette nicht funktionieren, würden wir sofort unter den Konsequenzen zu leiden haben. Wir tragen eine gewisse Verantwortung dafür, was "unter" uns passiert, wir sind aber anscheinend gar nicht reif genug dafür, diese Verantwortung wirklich wahrzunehmen. Wir haben uns nicht duch natürliche Begebenheiten selbst an die Spitze der Nahrungskette gestellt, dazu gehörten schon (neben einer natürlichen Entwicklung) auch Unterdrückung und wenig Empathie für die Lebewesen, denen wir entstammen.

Meine ganz persönliche Meinung ist die, dass ich mich nicht an der Spitze der Nahrungskette sehen will, selbst, wenn es so sein sollte. Das Gefühl, das "oberste" Lebewesen zu sein, verleitet zu Machtmissbrauch und dieser wird ja riguros von uns praktiziert. Meiner Meinung nach sind wir nur so viel wert wie die kleinste und augenscheinlich "unbedeutendste" Amöbe, ohne die wir ganz einfach nicht existieren würden.
Ich verstehe deinen Standpunkt, es ist auch naheliegend, so zu denken. Schließlich leben wir meisten Menschen inzwischen so weit von der Natur entfernt, dass natürliche Gefahren wie ein Schlangenbiss, Giftpflanzen oder Infektionen durch Bakterien uns nicht mehr interessieren. Fakt ist aber, dass wir weniger weit oben stehen, als wir es glauben.

LG :hallo:
Ahorita
 
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Ahorita schrieb:
Du schreibst, der Mensch sei durch "natürliche Gegebenheiten" an die Spitze der Nahrungskette gelangt. Abgesehen davon, dass man eigentlich nicht von einer Kette, sondern vielmehr von einem Kreislauf oder Netz sprechen müsste, steht der Mensch eigentlich nicht alleine dort oben. Wale beispielsweise haben auch keine natürlichen Feinde (bis auf den Menschen). Irgendwie finde ich die Position, sich selbst an oberster Stelle zu sehen, überheblich. Oben zu sein bedeutet für mich, in bestimmter Form unabhängig zu sein, aber das sind wir keinesfalls.

Ich korrigiere mal meine Aussage und formuliere es so: In unserem Lebensbereich stehen wir an der Spitze der Nahrungskette. Mir ist natürlich klar, dass ich gefressen werden würde, wenn ich verloren im Meer umherschwimmen würde o. ä., aber in dem Lebensbereich, in dem ich mich aktuell befinde, habe ich keine natürlichen Feinde. Das Wort "Nahrungskette" habe ich verwendet, weil mir kein besserer Ausdruck dafür eingefallen ist, aber Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, dass es sich eigentlich um einen Kreislauf handelt.

Allerdings muss ich zu Deinem Beispiel mit den Walen sagen, dass diese ja, wie Du richtig bemerkt hast, auch den Menschen als "natürlichen" Feind haben und damit sozusagen (wo wir wieder bei der unliebsamen Nahrungskette angelangt sind) ebenfalls unter "uns" (als Kollektiv) stehen, was meine obige Aussage wiederum bekräftigt. So geht es (leider) so gut wie jeder Tierart, außer denen, die abseits genug leben, ohne in irgendeiner Form auf Menschen zu treffen.

Ahorita schrieb:
Wir tragen eine gewisse Verantwortung dafür, was "unter" uns passiert, wir sind aber anscheinend gar nicht reif genug dafür, diese Verantwortung wirklich wahrzunehmen.

Da gebe ich Dir vollkommen Recht.

Ahorita schrieb:
Wir haben uns nicht duch natürliche Begebenheiten selbst an die Spitze der Nahrungskette gestellt, dazu gehörten schon (neben einer natürlichen Entwicklung) auch Unterdrückung und wenig Empathie für die Lebewesen, denen wir entstammen.

Ich weiß nicht genau, wie Du natürliche Begebenheiten definierst, aber persönlich bin ich eigentlich der Ansicht, dass es die Art des Menschen (wieder als Kollektiv) ist und war, zu unterdrücken und selbstsüchtig zu handeln. Das ist uns ja leider auch traurigerweise in geschichtlicher Hinsicht tausendfach belegt worden.
 
Guten Abend,
ich esse gerne und oft den Couscous von der Firma Baktat, er ist günstig und sättigt gut. Kürzlich habe ich in einem Eineweltladen Couscous aus alästina gesehen und zum ausrobieren mitgenommen, dieser ist bräunlich, schmeckt nussig und leicht verdaulich.

Inzwischen bin ich seit Mai mehr oder weniger freiwillig fleischlos, mir ist es wichtig vorallem aus dem eigenen Garten zu versorgen, dieses Jahr habe ich mit einem Topfgarten angefangen, im nächsten Jahr möchte ich mich zu 30% selbstversorgen.
Vorhin habe ich schon meine erste eigene Bohnenernte abgepfückt, diese werden getrocknet für Eintopf im Herbst und Winter :)
 
Dantes, wenn das Busch- oder Schnibbelbohnen (also grüne Bohnen) sind, dann besser einfrieren, geht zum Kochen deutlich besser... Als Selbstversorger brauchst eh ne große Tiefkühltruhe ;) Wir zu Hause frieren die Sachen immer alle ein, bleiben die Vitamine auch drin - nur Kräuter/chillies und so trocknen wir.
 

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