Aus dem GamePlay Thema. Achtung, Überlänge.

Sorry.
Ich verfolge die neue Serie auch und sie hat Ideen, sowie Ansätze die in der andere Serie echt gefehlt haben. Nach Folge 3 wurde es etwas schleifen gelassen, aber bisher ist Harrys, der Wächter des Lichts, für mich ein interessantere Figur als Leo. Leo ist immer sofort gesprungen, wenn die Drei etwas wollten. Er hatte nie eine Meinung, die mit den Dreien kollidierte, wenn nicht gerade auch die Ältesten dabei waren (dann war deren Wort plötzlich doch Gesetzt, auch Leos), und sobald etwas gegen ihn sagte machte er sich ganz klein praktisch mit den Worten "Ihr habt jetzt etwas gesagt, gut ich bin still und ganz lieb". Harry dagegen behilft sich echt mit ungewöhnlichen Maßnahmen Gehör zu verschaffen am Anfang der Serie. Er hat auch seine Meinung, die eräußert. Sein bisher dauerhafter Aufenthalt im Haus der Hexen ist dafür etwas dünn geraten. Nach wenigen Wochen empfindet er sie bereits als Familie. Ebenso stört mich natürlich das Harry mehr ein Mr. Giles aus Buffy ist als irgendein Hexenratgeber und Beschützer.
Der Part der Wächter des Lichts, sowie der Ältesten wurde ganz gut neugeschrieben. Die Ältesten in der ersten Serie wurden nicht gerade toll eingeführt und dann waren die Ältesten gottgleiche Wesen. Es war auch immer seltsam wie die Schwestern nur immer kurz wortlaut sich über sie beschwert hatten und dann doch es ihnen recht gemacht haben. Den Schamanen drohen sie damit, dass die Vernichtung der mächtigen Drei die Gegenseite, die Dämonen, ungleich mächtiger machen würde. Die Ältesten in ihrer unendlichen Weisheit ziehen ihre Vernichtung allerdings in Betracht die Mächtigen Drei zu vernichten, weil sie sich in Wölfe verwandeln (auch so ein Hirngespinst der Autoren das plötzlich Thema war und dann auch wieder weg) und sie angegriffen hatten. Einige Szenen danach sprechen die Ältesten von Vergebung und dem Blick in die Zukunft. So ein Sympathischer Haufen aber auch.
Das die Ältesten einfach nur sehr mächtige und (erfahrene) Hexen sind ist wesentlich geerdeter und nicht so hochtrabend. Ein Rat, der sich auch um die Angelegenheiten der Magiewesen kümmert. Ok. Allerdings hätte ich gerne eine Erklärung wie dieser (der auch ein wenig hochnäsig daher zu kommen scheint) tote zum Leben erweckt, die dann plötzlich auch über Magie verfügen - damit meine ich die Wächter des Lichts. Ein Fehler den die Macher der neuen Serie gemacht haben ist, dass sie die Effekte der Wächter des Lichts komplett geändert haben, da ist es vorprogrammiert das Zuschauer der ältesten Stunde sich beschweren, denn es ist ja kaum etwas da, das irgenwie an die alte Serie erinnert. Obwohl es sich den selben Namen drauf klebt.
Dann die Verlegung der Serie an einen Ort den es gar nicht gibt, hebt die Serie mal wieder total aus der Realität, womit jeglicher Ansatz das die Hexen nun mit ihrem Hexen Dasein, sowie ihrem eigentlichen Leben in der Realität klar kommen muss scheitert. Es hätte nun wirklich nicht wieder San Francisco sein müssen, aber ein Ort nach der Art Sunnydale oder Mystic Falls? Das ist 90er, 2000er Art und sollte auch da bleiben.
Leider bei aller Mühe auch das Konzept der alten Serie auszumisten (durch die vielen Eingeständnisse für die Schauspielerinnen, sowie der der seltsamen Sichtweisen von Brad Kern) unteranderem die ganzen Fabelwesen sind immer noch Bestandteil, man versucht es zwar dieses mal mehr auf die Grimmsche Art trotzdem hätte das echt nicht sein müssen und entspricht mal wieder dem HighFantasy Genre der Amis in seiner reinsten und schlimmsten Form.
Zuletzt noch kurz zu den drei neuen Schwestern. Mir gefällt der Ansatz, dass die drei Schwestern selbstständiger von einander agieren. In der ersten Serie hockten sie mir irgendwann zusehr aufeinander. Macht der Drei hin oder her, selbst Paige verliert sofort ihre unabhängige Art ab der Folge in der sie bei ihren Schwestern einzieht. Ihre eigene Faust wird kurz verwendet, um den langen, langen, sehr kaputtgeschriebenen Cole Ark endlich zu beenden.
Macy mag ich bisher wirklich am meisten. Sie ist echt nicht hilflos, selbst wenn sie keine Magie einsetzt. Würde die Serie die anderen beiden sie nicht ständig mit dummen Blicken beäugen und anschließend gegen den Plan handeln lassen, würden die Drei sehr viel schaffen. Mir gefällt es sehr, dass Macy Pläne die logisch und auch zum Ziel führen komplett durchzieht. Sie urteilt nicht vorschnell und ist bodenständig. Vorallem die Szenen sind lustig, wenn Harry den Magieweg vorschlägt und Macy direkt mit einer wissenschaftlichen Lösung schneller um die Ecke kommt.
Bei Maggie gefällt mir vorallem, dass sie keine Kraft besitzt die eine der Schwestern aus dem Vorgänger hatte. Außerdem ist sie zumindest noch empfänglich für Macys Ansätze die Problem, vor denen sie gestellt werden, zu lösen. Allerdings nervt sie mit ihrem "Mein Freund ist ein HalbDämon" genöle. Ich dachte die Serie wollte vorurteilsfrei und meinungsdivers sein. Der Zug ist mit dem penetranten weißen Patriarchat sowieso abgefahren. In einer Beziehung den anderen so zu akzeptieren wie er ist, wenn er nicht gerade vollkommen auf eigener Faust in Geschäfte einbricht und/oder Leute mit ihrem Leben bedroht, wäre doch auch mal ein netter Ansatz gewesen. Dieser wurde auch in der anderen Serie begraben, nach dem Serienschöpferin gegangen ist und die Schauspielerin ihre Komplexe ausleben durfte. (die Paige Schauspielerin hatte in einem Interview mal kurz erwähnt das Milano eine etwas falsche Person sei)
Mit Mell habe ich die meisten Probleme. Sie ist Feministin, Lesbe, bis Macy ganz dazu kommt die älteste Schwester und kommt aus der Rolle natürlich nicht einfach so heraus sobald Macy da ist (verstehe ich ja noch) und was weiß ich. Ziemlich viel für eine einzige Figur finde ich. Noch dazu grenzt ihr Feminismus schon an Rassenfeindlichkeit, wie sie alles mit abschätzigem Blick bewertet was irgendein (weißer) Mann tut und die Serie dem Zuschauer ins Ohr brüllt, dass sie Recht habe.
Dann ist natürlich unschön, dass sich ihre Kräfte nicht wirklich entwickeln. Es sind die Kräfte da, die der Plot gerade braucht.